Abend. Ich arbeite seit ca. 4 Monaten als "Quality Engineer". Kurz gesagt ich Entwickle neue und verbessere alte Messmethoden, entwickle spezielle Lösungen die bizarre Kundenanforderungen erfüllen etc. Nun bietet mit die Firma eine Weiterbildung an, die ich mir selbst aussuchen darf. Viele hier nehmen Seminare zum Projektmanagement oder eben Six Sigma (White belt, höhere sind zu teuer), aber ich sehe das nicht als besonder Nützlich, wenn jeder hier als Projektmanager rumläuft, wie viel Manager braucht man denn?=) Wie sieht es mit SixSigma aus? Ist es nützlich? Bringt ein White/yellow belt überhaupt was? Ich würde gerne irgendwas praktisches nehmen, z.B. fortgeschrittene Programmierung oder so, aber solche Sachen werden hier schräg angeguckt, weil nicht "Mainstream"....
Also 6 Sigma ist schon sehr nützlich! Wie soll man sonst langzeitstabile Taktgeber verifizieren? Immerhin sind das 2 PPB!!!!!!!!11
Auf edx.org kannst du six sigma Kurse gratis belegen. Lediglich für das (optionale) Zertifikat am Ende muss man 50€ oder so bezahlen. Vielleicht wäre das eine Alternative? Gruß,
Als "Quality Engineer" wirst du um Six Sigma Kurse nicht herumkommen. Je höher dein Grad um so besser. Wenn du da ohne "Gurt" bist, dann stehts du ganz unten auf der Liste. Mit Black Belt wirst/bist du der King.
Mal ehrlich: Ich weiß ja, wie wichtige echtes Qualitätsmanagement wäre. Mir wäre nur noch keine Firma, untergekommen, welche das sinnvoll umgesetzt habe. Nimm meinen aktuellen Arbeitgeber: Da arbeiten in der QS - bis auf zwei rühmliche Ausnahmen - nur totale fachliche Flachpfeifen. Das geht soweit, dass die Prüfanweisungen von den Prüfmittelentwicklern in der Regel neu geschrieben werden müssen, weil sie weder Sinn ergeben, noch umsetzbar sind. Die Qualität der "Qualitätssicherung" kann man sich denken. Ich habe schon mal Dokumente mit Blondinenwitzen da durchbekommen. Hat keiner gefunden, ergo hats keiner gelesen. Warum? O-Ton: Da sind soviele Formeln und Tabellen drin, das versteht ja keier. Naja, irgendwo müssen Dinge wie technische Daten ja stehen... Darum würde ich dir raten: Suche dir eine sinnvollere Beschäftigung. Projektmanagement klingt nicht so falsch, das ist auch besser bezahlt. Also wäre der Kurs nicht so schlecht. Oder geh in Richtungn Entwicklung, das ist zwar brotlos, aber interessanter. Dann wären irgendwelche fachlichen Weiterbildungen angesagt. Allerdings gehts da halt in die Richtung: https://www.youtube.com/watch?v=BKorP55Aqvg Disclaimer: Es gibt so einige Firmen mit sinnvoller und funktionierender Qualitätssicherung, das ist mir schon klar. Insbesondere in Japan. Es ist aber leider nicht die Regel.
Helmut S. schrieb: > Mit Black Belt wirst/bist du der King. Das stimmt. Leider. Man sollte nur nicht vergessen, dass a) die Leute die Gürtel machen, die jetzt nicht so wahnsinnig wichtig für die eigentliche Ingenieursarbeit sind (warum auch immer). b) das ganze vor allem der Erlernung der internen Sprachregelung dient. (die reinen Techniken und die Mathematik sind in vielen Fällen Augenwischerei und eigentlich nur dort wirklich wertvoll, wo die Fähigkeit von Massenfertigung kontrolliert werden muss. Bei uns tut das praktisch kein Blackbelter, trotzdem macht bei uns fast jeder Zehnte im technischen Bereich diese Ausbildung.) c) Der Hauptnutzen später darin liegt, in Pugh-Matrixen die Gewichtungen so lange zu verschieben, bis ein Konsensentscheid über jegliche fachliche Kompetenz siegt. Bei Firmen, die sich nur ein paar Blackbelts je 100 Leute halten, mag deren Aufgabe ja wirklich noch gerechtfertigt sein.
Och... schrieb: > Mal ehrlich: > Ich weiß ja, wie wichtige echtes Qualitätsmanagement wäre. Mir wäre nur > noch keine Firma, untergekommen, welche das sinnvoll umgesetzt habe. "Sinnvoll" ist das Reizwort, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. > Nimm meinen aktuellen Arbeitgeber: > Da arbeiten in der QS - bis auf zwei rühmliche Ausnahmen - nur totale > fachliche Flachpfeifen. Das geht soweit, dass die Prüfanweisungen von > den Prüfmittelentwicklern in der Regel neu geschrieben werden müssen, > weil sie weder Sinn ergeben, noch umsetzbar sind. Falsche Struktur: Prüfanweisungen werden von der Entwicklung entworfen und in Abstimmung mit Prüfmittelbau und ggfs. Fertigung zu einem sinnvoll umsetzbaren Werk abgestimmt. > Darum würde ich dir raten: > Suche dir eine sinnvollere Beschäftigung. Projektmanagement klingt nicht > so falsch, das ist auch besser bezahlt. Also wäre der Kurs nicht so > schlecht. Projektmanagement ist extrem papierlastig und wird oft genug von Leuten gemacht, die die technischen Feinheiten des Produkts nicht erfassen können. Letztendlich ist es egal: Q wird beschossen, weil irgendwas nicht so zuverlässig funktioniert, wie es Vertrieb / Kunde erwarten. Die Entwicklung sagt, es entspräche den Projektvorgaben, die Fertigung sagt, sie fertige exact nach Vorgabe und der Projektmanager redet sich raus, dass alles andere zu teuer sei. Projektmanager ist nicht weniger kritisch, das Produkt soll Geld bringen, aber nichts kosten.
Böser K. schrieb: > Wie sieht es mit SixSigma aus Eine Aneinanderreihung von Selbstvetständlichkeiten, die durch übertriebene Formalismen eher behindernd wirken, vor allem wenn auf eher nicht dafür gedachte Handlungsweissn angewendet eerden. Dass man Verbesserungrn erst rrkennen kann wenn man die Qualität messen kann, sollte selbstverständlich sein. Die Judo-Gürtel sind Fortbildungsbeschiss.
@MaWin (Gast)
>Die Judo-Gürtel sind Fortbildungsbeschiss.
Naja, was macht man beim Judo? Leute auf's Kreuz legen! ;-)
@Böser Kommunist (Firma: UdSSR) (chromosoma) >Ich arbeite seit ca. 4 Monaten als "Quality Engineer". Ist das nicht eher etwas was für ältere Leute, die aus ihrem ursprünglichen Arbeitsfeld raus wollen, aber noch zu lange bis zu Rente haben? >Ich würde gerne irgendwas praktisches nehmen, z.B. fortgeschrittene >Programmierung oder so, Wozu? Wenn du WIRKLICH in der QS bleiben willst, brauchst du außer einem Grundkurs in Excel keinerlei Programmierung.
Sinnvoll sind Six-Sigma Modelle nicht (man optimiert einen Prozess, man findet/möchte(?) keinen besseren). Ein white belt Zertifikat konnte ich kostenlos online machen. Wenn die Firma zahlt, dann würde ich sofort einen grünen oder sogar einen gelben Gürtel mitnehmen.
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