Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil getrennt für +5V digital und +/-5V analog


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich überlege für ein Projekt nun doch eine dual-supply aufzubauen, hab 
aber grad ein Verständnisproblem:

ich brauche +5V für die "digitale" Seite, und +/-5V (oder vielleicht 
mehr, mal sehen) für den Analog-Teil.

Nun habe ich gelernt, getrennte Massen für digital und analog zu 
verwenden, und die an genau einem Punkt kontrolliert zu verbinden (und 
zwar in meinem Fall unterhalb des DDS-Chips)

Heisst das nun auch, ich sollte die Versorgung bis zurück zum Trafo 
trennen, bräuchte also theoretisch einen Trafo mit drei Ausgängen?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Michael R. schrieb:
> Heisst das nun auch, ich sollte die Versorgung bis zurück zum Trafo
> trennen, bräuchte also theoretisch einen Trafo mit drei Ausgängen?

wenn dann 4, also 2 getrennte Wicklungen.

Du kannst auch bei nur einer Trafowicklung isolierende DC/DC Wandler 5V 
-> 9V bis 12V einsetzen und mit einem Linearregler eine eigene 2te 
getrennte 5V analog Versorgung aufbauen.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

Mit drei Ausgängen meinte ich drei Wicklungen, also korrekterweise 6 
Anschlüsse ;-)

DC/DC-Wandler ist grundsätzlich eine gute Idee, allerdings möchte ich 
nach Möglichkeit alles "switchende" vermeiden, um so wenig Störungen wie 
möglich reinzukriegen. Und mit DC/DC-Wandlern hatte ich da schon meine 
schlechten Erfahrungen...

offensichtlich sind aber Trafos mit drei Sekundärwicklungen eher die 
Ausnahme... wäre aber nicht weiter schlimm, nehm ich halt einen zweiten 
(kleinen) trafo dazu.

Außer ich hab was dummes übersehen... (wäre ja nicht das erste Mal)

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Michael R. schrieb:
> Mit drei Ausgängen meinte ich drei Wicklungen, also korrekterweise 6
> Anschlüsse ;-)

Eigentlich reichen 5 Anschlüsse. Eine Wicklung für den Digitalteil (2 
Anschlüsse) und eine Wicklung mit Mittelabriff für den Analogteil (3 
Anschlüsse).

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Michael R. schrieb:

> offensichtlich sind aber Trafos mit drei Sekundärwicklungen
> eher die Ausnahme... wäre aber nicht weiter schlimm, nehm
> ich halt einen zweiten (kleinen) trafo dazu.

Wenn Du damit leben kannst, dass die analogen +/-5V weniger
belastbar sind als die digitalen +5V, dann kommst Du mit zwei
Wicklungen aus. Eine über eine Graetz-Brücke für die +5V, die
andere über zwei einzelne Dioden für die symmetrischen +/-5V.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Possetitjel schrieb:
> Wenn Du damit leben kannst, dass die analogen +/-5V weniger
> belastbar sind als die digitalen +5V, dann kommst Du mit zwei
> Wicklungen aus. Eine über eine Graetz-Brücke für die +5V, die
> andere über zwei einzelne Dioden für die symmetrischen +/-5V.

Dann hast Du aber gleich wieder die Störungen der digitalen Schaltung 
auch in der Analog-Versorgung. Die dicken Kondensatoren filtern höhere 
Frequenzen normal nur begrenzt.

Die Analogversorgung von einer separaten Windung oder gar einem 
separatem Trafo zu holen erleichtert da die Filterei.

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Wenn Du damit leben kannst, dass die analogen +/-5V weniger
>> belastbar sind als die digitalen +5V, dann kommst Du mit zwei
>> Wicklungen aus. Eine über eine Graetz-Brücke für die +5V, die
>> andere über zwei einzelne Dioden für die symmetrischen +/-5V.
>
> Dann hast Du aber gleich wieder die Störungen der digitalen
> Schaltung auch in der Analog-Versorgung.

Nee. Missverständnis.

Die eine Wicklung mit Graetz-Brücke gibt +5V digital.

Die andere, unabhängige Wicklung bekommt zwei einzelne
Dioden und liefert die +/-5V analog.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

Possetitjel schrieb:

> Die eine Wicklung mit Graetz-Brücke gibt +5V digital.
>
> Die andere, unabhängige Wicklung bekommt zwei einzelne
> Dioden und liefert die +/-5V analog.

Ok, die Idee mit einer Delon-Schaltung hat was... Danke!

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Possetitjel schrieb:
> Wenn Du damit leben kannst, dass die analogen +/-5V weniger belastbar
> sind als die digitalen +5V, dann kommst Du mit zwei Wicklungen aus. Eine
> über eine Graetz-Brücke für die +5V, die andere über zwei einzelne
> Dioden für die symmetrischen +/-5V.

Und dann die Massen der 5V und +/-5V verbinden....

Michael R. schrieb:
> und die an genau einem Punkt kontrolliert zu verbinden (und zwar in
> meinem Fall unterhalb des DDS-Chips

Herr wirf Hirn.


Man kann mit 2x9V~ auskommen, wenn man analog kaum Strom braucht und 
dort nur Einweggleichrichtung nutzt.

Oder mit 4x9V~ und dann 2 Wicklungen für den vermutlich höheren 
Stromverbrauch des digitalen parallel schalten.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Herr wirf Hirn.

Warum? (ernst gemeinte Frage)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Michael R. schrieb:
> Warum

Er hatte doch recht nur icb habe seine Beschreibung missverstanden. Er 
meinte  letztlich dieselbe Schaltung wie ich in

MaWin schrieb:
> Man kann mit 2x9V~ auskommen, wenn man analog kaum Strom braucht und
> dort nur Einweggleichrichtung nutzt.

von transparenter Flachtroll (Gast)


Lesenswert?

>> MaWin schrieb:
>> Herr wirf Hirn.
>
>Warum? (ernst gemeinte Frage)

Ein DDS Chip ist so etwa die groesste Dreckschleuder... und benoetigt 
nicht wirklich eine supersaubere Analogspeisung.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

Noch eine Frage (da ich einige LD1177 rumliegen habe):

Man kann ja den LD1177 auch für negative Spannungen einsetzen, indem man 
quasi -5V und GND "vertauscht". Das geht aber nur bei wirklich 
getrennten Trafo-Wicklungen, und nicht mit der Delon-Schaltung, richtig?

Wenn ja: Gibts einen empfehlenswerten "Komplementär-Typen" zum LD1177?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.