Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Weitbereichsnetzteil mit 120 V DC betreiben


von Jens (Gast)


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Hi.

Man nehme ein handelsübliches Weitbereichsnetzteil. Laut Typenschild 
100-240 V AC 50 / 60 Hz. So wie heute oft üblich.
Im Versuch konnte ich feststellen, dass viele der Netzteile 
(Handyladegerät, Laptop, TV, ect) schon bei ca 80 V DC anfangen zu 
arbeiten. Zumindest im Kurzzeittest alles okay.
Ich hätte 120V DC zur Verfügung.
Klar ist das außerhalb der offiziellen Spec. Aber könnte irgendwas 
passieren, wenn man die Teile an DC hängt?

: Verschoben durch User
von Joachim B. (jar)


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Jens schrieb:
> Aber könnte irgendwas
> passieren, wenn man die Teile an DC hängt?

normalerweise nicht,
ist ja Gleichrichtung und ob da schon DC ankommt interessiert nicht 
mehr, gleicher als gleich geht nicht und Gleichspannung ist nur AC mit 
der F=0.

Ich hatte schon stepup von 12V auf 120V DC gebaut für meinen Akkulader, 
keine Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Jens schrieb:
> Zumindest im Kurzzeittest alles okay.

Bei 100V-AC wären intern am Ladeelko 140V-DC zu erwarten.

Mögliches Risiko bei DC ist eine Überlastung des Brückengleichrichters, 
soweit im Eingang des Netzteiles ein solcher vorhanden ist.

Irgendwie musst Du noch dafür sorgen, die 120V-DC niemals unter Last 
abzuschalten - übliche Netzschalter können das nicht zuverlässig.

Eine ähnliche Bastelpfuscherei hat c't vor wenigen Jahren mal für ein 
Scope veröffentlicht, aber vorsichtshalber nur einen (relativ 
freundlichen) Leserbrief abgedruckt, der auf genau diese zwei Punkte 
hingewiesen hat.

Also: Wenn Du gucken kannst, welcher Typ Gleichrichter im Eingang ist 
und das Abschalten beherrschen kannst, mache es.

von Jemand (Gast)


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Sollte eigentlich Problemlos möglich sein - denn so ziemlich als erstes, 
nach einigen Filterkomponenten, kommt ein Brückengleichrichter - also 
wird aus AC sowieso im ersten Schritt eine hohe DC Spannung gemacht.


Einzig was ist wenn der Eingangsfilter, vor allem Kondensatoren die 
Parallel zur Eingangspannung liegen durchschlagen?!
AC hat immer einen Nulldurchgang, ein eventueller Lichtbogen wird 
schnell gelöscht, bei DC ist das was anderes - aber man muss ja nicht 
immer vom unwahrscheinlichen und schlimmsten Fall ausgehen.

Lass es doch auf einen Versuch (Restposten Notebooknetzteil oder 
ähnliches von Pollin etc.) und eine Last die auch im Fehlerfall auch 
kaputt gehen darf -also nicht unbedingt der aktuelle 2000 Euro Notebook 
mit den unwiederbringlichen Fotos für die schon immer mal ein Backup 
gemacht werden sollte, irgendwann einmal wenn nichts anderes zu tun 
ist, das Wetter schlecht ist und... ;-)

Jemand

von der schreckliche Sven (Gast)


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Jens schrieb:
> Klar ist das außerhalb der offiziellen Spec. Aber könnte irgendwas
> passieren, wenn man die Teile an DC hängt?

A men gotta do, what a men gotta do.
Ein Netzteil tut, was ein Netzteil tun soll.
Du sollst es nur nicht überfordern. Für Netzteile bis 75 Watt gilt: 
120VDC entsprechen 85VAC. Dadurch ist die mögliche Leistung evtl. etwas 
reduziert. In Netzteilen mit höherer Leistung ist eine PFC-Schaltung 
eingebaut. Da gilt: 120VDC = 120VAC. Die volle Leistung steht zur 
Verfügung.

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