Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsweise Gewichtssensor


von Mathias B. (dedi)


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Hallo Leute,

ich habe gerade ein kleines Problem. Ich habe hier im Labor eine 
Umkehrosmose-Anlage. Diese Anlage gibt das Osmose-Wasser in eine Tonne, 
die ca. 220L fasst. Durch Fehlbedienung ist es schon ein paar Mal dazu 
gekommen, dass das Fass über gelaufen ist. Deshalb soll das Fass nun 
überwacht werden.

Lösungen mit einem Schwimmer oder einer Messung des Pegels kommen nicht 
in Frage. Bleibt noch das Gewicht.

Vom China-Mann habe ich deshalb folgende Module gefunden:
https://www.aliexpress.com/item/2PCS-lot-100KG-150kg-200KG-electronic-platform-scale-load-cell-pressure-balanced-cantilever-load-weight-sensor/32782762256.html

Kann mir jemand von euch sagen, wie diese Dinger funktionieren? Kann ich 
die Sensoren einfach - da wo die Bohrungen sind - einfach belasten und 
bekomme entsprechende Werte? Oder muss die Belastung dort im "weißen 
Bereich" sein?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias B. schrieb:
> Kann ich die Sensoren einfach - da wo die Bohrungen sind - einfach
> belasten und bekomme entsprechende Werte? Oder muss die Belastung dort
> im "weißen Bereich" sein?
Sieh dir mal Literatur zum Thema Wägezelle an, dann wird das klar:
https://www.google.de/search?tbm=isch&q=wägezelle+einbau
Im weißen Bereich sind die Dehnmessstreifen (DMS), die eine Messbrücke 
bilden, deren "Verstimmung" hinterher noch mit einem Messverstärker an 
brauchbare Pegel angepasst werden muss.

Übrigens: du solltest auch das Thema "Langzeitdrift" deiner Zelle genau 
anschauen. Nicht umsonst werden Wagen laufend "genullt"...

> Durch Fehlbedienung ist es schon ein paar Mal dazu gekommen, dass das
> Fass über gelaufen ist.
Kannst du nicht dafür sorgen, dass vor dem Überlauf ein Ablauf kommt, 
in dem dann ein Überlauf detektiert und eingegriffen werden kann?

Oder noch eins vorher: könnte nicht die Fehlbedienung verhindert werden?

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter R. (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Lösungen mit einem Schwimmer oder einer Messung des Pegels kommen nicht
> in Frage.

Wieso denn nicht? Wirds dadurch spannender?

 Das klingt mal wieder wie einer der lächerlichen Krimis: Der Tote liegt 
in der Kammer, die Türe ist verschlossen und Fenster gibt es keine. Wer 
hat ihn umgebracht? Nach 500 Seiten blablabla kommt dann irgendeine 
willkürliche Lösung und das ist dann die "Überraschung".

Verzichte auf solche idiotischen Ausschlüsse und mach es wie die 
Waschmaschinenhersteller: stell das Fass in eine Wanne, wenn es 
überläuft wird ein Schwimmer in der Wanne angehoben und meldet das.

von Der Andere (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Lösungen mit einem Schwimmer oder einer Messung des Pegels kommen nicht
> in Frage.

Da kann man genauso sagen:

Mathias B. schrieb:
> Durch Fehlbedienung ist es schon ein paar Mal dazu
> gekommen, dass das Fass über gelaufen ist.

Fehlbedienungen kommen nicht in Frage!

Solche dogmatischen Aussagen liebe ich!

Mathias B. schrieb:
> Kann ich
> die Sensoren einfach - da wo die Bohrungen sind - einfach belasten und
> bekomme entsprechende Werte?

Klar, wer misst misst Mist.

Du musst die Wägezelle genau so belasten wie es die Konstruktion 
vorsieht.
Ohne weitere Doku sage ich jetzt: Du musst das Teil an den rechten 4 
Löchern auf eine starre Fläche schrauben, so daß der mittlere und linke 
Teil frei ist und auf die linke Fläche mit den 4 Löchern das Fass 
stellen/schrauben.

jetzt brauchst du noch den passende Messverstärker und schon kanns 
losgehen.

von Mathias B. (dedi)


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Der Andere schrieb:
> Fehlbedienungen kommen nicht in Frage!
>
> Solche dogmatischen Aussagen liebe ich!

Was hat denn eine technische Einschränkung mit "Fehlbedienungen kommen 
nicht in Frage" zutun? Bzw. wieso muss man jede Möglichkeit, die man 
bereits ausgeschlossen hat, noch einmal diskutieren, statt auf die 
ausgewählte Messmethode einzugehen?

Lothar M. schrieb:
> Oder noch eins vorher: könnte nicht die Fehlbedienung verhindert werden?

Theoretisch schon, aber nach dem TOP-Modell soll dann doch eine 
technische Lösung her.

von Achim B. (bobdylan)


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Lothar M. schrieb:
> Kannst du nicht dafür sorgen, dass vor dem Überlauf ein Ablauf kommt,
> in dem dann ein Überlauf detektiert und eingegriffen werden kann?

Wäre auch meine spontanöse Idee gewesen. Also, wenn jemand das Fass zum 
Überlaufen bringt, einfach ein neues Fass aufmachen, und in diesem 
detektieren, ob es zu dem gekommen ist, was du verhindern möchtest.

von Der Andere (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Bzw. wieso muss man jede Möglichkeit, die man
> bereits ausgeschlossen hat, noch einmal diskutieren

Weil -wie man deutlich an deiner Frage sieht- du nicht unbedingt die 
Kompetenz hast die einfachste/beste/preiswerteste/am wenigsten 
aufwendige/... Lösung zu finden.
Das ist per se erst mal nichts schlimmes, du wkennst dich nicht aus, 
also fragst du.
Aber dann wird von genau dieser unwissenden Person erst mal die 
definitiv einfachste Lösung dogmatisch ausgeschlossen.

Weisst du hioer sind viele technisch interssierte und auch erfahrere 
Leute unterwegs, und die kennen das alle zur Genüge daß ein 
Kunde/chef/Vertriebsleiter kommt der zwar von der Materie keine Ahnung 
hat aber erst mal dogmatisch erklärt was man tun oder nicht tun soll.

Und das nervt gewaltig.
Daß ich nicht der einzige bin, der sich an dieser Einschränkung ohne 
Erklärung stört sollte dir ein bischen zu denken geben, ansonsten viel 
Spass mit dem Chinateil, denn wie gesagt:

Wer misst misst Mist

von Lutz H. (luhe)


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Könnte eine Waage mit Schaltausgang gebraucht werden?

von Georg M. (g_m)


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> zum Thema Wägezelle

Die Gesamtkonstruktion heißt Plattformwaage.

https://www.youtube.com/watch?v=tUIMmESEBrw

Beitrag #5257591 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5257598 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias B. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Oder noch eins vorher: könnte nicht die Fehlbedienung verhindert werden?
> Theoretisch schon
Dann wäre genau das der Punkt wo ich anfangen würde. Denn am 
einfachsten sind die Auswirkungen einer Fehlbedienung zu verhindern, die 
gar nicht stattgefunden hat.

> aber nach dem TOP-Modell soll dann doch eine technische Lösung her.
Musste schon wieder mal googeln, aha, quasi Bullshit-Bingo...
Wie auch immer: ein Ablauf, bei dem der Fehler gar nicht auftreten kann, 
weil er durch den Bedienablauf verhindert wird, ist jeder technischen 
"Hinterher- und Überwachungslösung", die den Fehler erkennen soll, 
meilenweit überlegen.
Denn wenn du die Sache mit der Wägezelle machst, dann brauchst du 
entsprechend geschultes Personal, das zwischendurch (abhängig von der 
"Billigkeit" deiner Zelle) den ganzen Klimbim neu referenziert und den 
Nullabgleich durchführt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thorsten S. (thosch)


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Eine Wiegezelle für die Füllstandsüberwachung einzusetzen macht die 
Sache in der Tat einerseits unnötig kompliziert und andererseits auch 
ungenau oder teuer.

Ein Schwimmerschalter, bei dem ein kleiner Schwimmer mit Magnet darin 
auf einem Rohr gleitet, in dem sich ein oder mehrere Reedkontakte 
befinden, wäre eine praktikable, zuverlässige, günstige und 
industrieerprobte Lösung.
Vor Allem, solange es nur um Grenzwerte geht!

Ansonsten ginge problemlos eine Füllstandsmessung mittels 
Membranluftpumpe und (Differenz-) Drucksensor. Siehe Einperlmethode...

Aber stattdessen gibt lieber ein technischer Laie Dogmen vor...

von Der Andere (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Ansonsten ginge problemlos eine Füllstandsmessung mittels
> Membranluftpumpe und (Differenz-) Drucksensor. Siehe Einperlmethode...

Oder falls das problematisch sit weil das Wasser da drin hochrein ist, 
ginge je nach Fassmaterial auch noch kapazitive Messung von aussen.

von Der Andere (Gast)


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Da der TO unbedingt wiegen will, hier noch ein praktikabler Vorschlag:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/nagema-industriewaage-sackwaage-alte-waage-200kg-antik-alt/656030901-240-7640

und ein Mikroschalter oder induktiver Näherungsschalter an den 
Wägebalken.
Justierbar, genau, haltbar, reproduzierbar, und vor allem kompakt und 
eine funktionierende Mechanik.

von MaWin (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Lösungen mit einem Schwimmer oder einer Messung des Pegels kommen nicht
> in Frage

Aha.

Aber nutzlos die ganze Tonne wiegen damit man millilitergenau den Inhalt 
kennt, obwohl man bloss EIN Gewicht als Überschreitung erkennen muss, 
was ein simpler Schalter mit Feder schon könnte, und dann sich 
massenhaft Probleme einhandeln. Die Tonne darf nicht fsst montiert 
werden, njcht durch starre Rohrleitungen die Bewegung verfälscht werden, 
sie muss entweder an einem Punkt hängen oder so auf dem Aufnehmer stehen 
dass zumindest der prozentuale Anteil vom Gewicht gleich bleibt.

Argh. Warum einfach eenn es aus Dummgeit auch maximal kompliziert werddn 
kann. Am besten dann noch einen Schwimmerschalter als Sicherheit gegen 
Susfall der überkomplizierten Methode.

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