Hallo miteinander Beim Stöbern auf Amazon bin ich über recht preiswerte USB Mikroskope gestolpert (20-30 Euro), die mit bis zu 1000x und 1600x1200 Pixeln beworben werden. Debei habe ich mich dann an meine Sammlung mit Super-8 Rollen am Dachboden erinnert. Auch wenn ich nun dem Marketing gegenüber skeptisch bin und zB 500x mit 960x720 als realeres Limit annehme, ist das ja immer noch recht gut. Hat jemand Erfahrungen mit solchen Mikroskopen? Meine erste Idee wäre, einen Film mit zB einem Schrittmotor bildweise unter dem Mikroskop durchzuführen und immer ein Bild zu machen. Beleuchten muß ich wohl von unten mit LED, weil auch bei einem weißen Hintergrund mit den LEDs des Mikroskops nicht viel zu sehen sein dürfte. Wenn man erst mal die Bilder hat, ist der Rest das geringste Problem.
Du beschreibst hier ziemlich exakt den Aufbau des einfachen Schmalfilm-Scanners, der unter verschiedenen Labeln verkauft wird, z.B. hier: https://www.elv.de/reflecta-film-scanner-super-8-normal-8-fuer-super-8-normal-8-rollfilme-vorschaudisplay-6-cm-2-4.html?refid=SEM_30003&gclid=EAIaIQobChMIioPGn-ux2AIVQzwbCh0f1Q1QEAQYASABEgJCbPD_BwE Ist nicht gerade geschenkt, funktioniert aber. Manche Filme muss man mehrmals durchlaufen lassen, weil ab und an mal die Position der EInzelbilder im Scanfenster nicht passt und der fertige Film dann "springt". Und der Scanner zeichnet immer mit 30fps auf, was man dann per (nicht mitgelieferter) Software auf 24 oder 18 fps umwandeln muss. Also, grundsätzlich funktioniert deine Idee. Eine höhere Auflösung als bei dem käuflichen Reflecta-Scanner ist gar nicht nötig, es sei denn, du möchtest Filmkörner zählen... Farben, Rauschen (eben besagtes Filmkorn), Wackeln, Fusseln und wasnochalles nach dem Scan zu korrigieren oder herauszuoperieren ist ohnehin nötig und ein wesentlich größerer Aufwand als das Scannen selbt.
Heinz schrieb: > Hallo miteinander > > Wenn man erst mal die Bilder hat, ist der Rest das geringste Problem. Ähhh? Wie bitte? Reicht deine Lebensrestzeit überhaupt aus für so ein Projekt? Und dann, wer soll sich das denn ansehen? Das sind zu viele Fragen für mich.
Selber bauen auf Basis eines alten Projektors hat die c't mal gebracht: https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-7-Wie-Profis-Super-8-Filme-digitalisieren-2562344.html Es gibt einen Nachfolger des oben genannten Reflecta Filmscanner: https://reflecta.de/de/products/detail/~id.853/reflecta-Super-8-und-Scanner.html Nicht wirklich günstig, aber das Ding funktioniert bei meinen Vater bis jetzt ganz gut. Alle Bilder werden einzeln gescannt und dann später mit der Software zusammen gesetzt, dabei kann man dann auswählen, ob 18 oder 24 fps verwendet werden sollen...
Skyper schrieb: > Es gibt einen Nachfolger des oben genannten Reflecta Filmscanner: Nur der Vollständigkeit halber: Das ist KEIN Nachfolger, sondern sogar ein älteres Modell - aber besser und deshalb auch deutlich teurer.
Matthias L. schrieb: > Nur der Vollständigkeit halber: Das ist KEIN Nachfolger, sondern sogar > ein älteres Modell - aber besser und deshalb auch deutlich teurer. Ups, verwechselt, das war der Vorgänger den ich im Kopf hatte: https://reflecta.de/de/products/detail/~id.731/reflecta-Super-8-Scanner---------ab-Februar-2014-erhaeltlich.html Der von Dir genannte kommt ohne PC aus...
Hoola die Waldfee schrieb: > Heinz schrieb: >> Hallo miteinander >> > >> Wenn man erst mal die Bilder hat, ist der Rest das geringste Problem. > > Ähhh? Wie bitte? Reicht deine Lebensrestzeit überhaupt aus für so ein > Projekt? Und dann, wer soll sich das denn ansehen? Meinst du, er will sich die eingescannten Bilder hinterher als Einzelbild-Diashow reinziehen? :D Dafür jibbet Programme, die aus Einzelbildfolgen wieder Filme machen...
Matthias L. schrieb: > Also, grundsätzlich funktioniert deine Idee. Gut :) Aber würde ein "preiswertes" Mikroskop zum Bastel-Einstieg taugen? Schlimmstenfalls versemmle ich 20-30 Euro, aber wenn wenigstens das Mikroskop an sich einigermaßen taugt, ist das ja nicht ganz verbummelt. (Ja, mir ist schon klar daß das kein Raster-Elektronen-Mikroskop ist). Ich kann halt nicht einschätzen ob mit sowas die ~5,5x4mm Frames ordentlich aufgenommen werden können, bzw was so in etwa die scanbare Fläche ist. Hoola die Waldfee schrieb: > Ähhh? Wie bitte? Reicht deine Lebensrestzeit überhaupt aus für so ein > Projekt? Und dann, wer soll sich das denn ansehen? ffmpeg -framerate 24 -i bild%05d.png film.mp4 Plus was immer man sonst eben so braucht.
Naja, in der 20 EUR-Klasse haben die Dinger oft nur VGA-Auflösung, das sind ja nur 0,3 MP. Das ist dann doch ein bisschen dünne, denke ich. Der kommerzielle Einfach-Scanner hat angeblich einen 3,5 MP-Sensor drin, löst aber ebenso angeblich optisch mit 1440x1080 auf, das sind aber (nur) 1,5 MP. Soll heißen: Ein Mikroskop aus der 2MP-Klasse würde ich schon nehmen. Die fangen so ungefähr bei 75 EUR an. Alles in Allem wird ein Selbstbau kaum preisgünstiger werden als das einfache Fertiggerät, aber das sind wir Hobbybastler ja gewöhnt. Der Aufbau dieses Scanners ist wirklich wie von dir beschrieben - eine Film-Führung mit Fenster, diese von unten mit LED-Beleuchtung bestrahlt, dann kommt ein Stückchen Luft und darüber der Bildaufnehmer.
Da ist genau so ein Projekt gut dokumentiert: https://www.forum64.de/index.php?thread/51042-super-8-direktabtaster-bauanleitung/ Zugriff geht aber nur mit Registrierung... Ist ein umgebauter Eumig Projektor mit Schrittmotor & LED Licht Der hat natuerlich eine professionelle Mechanik - wesentlich besser als die China-Abtaster, die den Film spanabhebend abtasten... Das will ich seit zwei Jahren bauen - aber der Winter war immer zu kurz
Die Auflösung der USB-Mikroskope ist meist bei nur 0,3MPixel. Hier ein interessanter Vortrag über die Dinger: https://www.youtube.com/watch?v=D9MNs3JDPtU Das reicht zum Mikroskopieren meist aus, Super8 würde ich anders abtasten. Es gibt da ein tolles Projekt von einem Belgier, der hat sogar alte Filme von der Weltausstellung so digitalisiert dass es fast aussieht als hätte jemand mal eine FullHD-Kamera durch einen Zeittunnel geworfen. Finde ich leider nicht mehr wieder. Virtualdub und entsprechende Filter. Da gibt es sicher neueres, aber als Inspiration taugt es vielleicht noch was.
Ich sehe das Mikroskop nur als eine leicht aenderbare Komponente Der Hauptaufwand ist der Umbau des Projektors Es gibt da auch relativ teure Optiken die das S8 Format auf Canon/Nikon bringen koennen - ist es vermutlich im Amateurbereich nicht wert... Vielleicht kann man da etwas selbst aus alten Mikroskopen basteln Sinnvoll waeren auch z.b. drei Bilder mit verschiedener LED Leuchtstaerke Dann koennte man mit HDR Funktionen die Dynamik voll konvertieren
Guenter H. schrieb: > Sinnvoll waeren auch z.b. drei Bilder mit verschiedener LED > Leuchtstaerke ...und noch eins mit Infrarotbeleuchtung, zwecks Kratzerentfernung!
Oliver S. schrieb: > Die Auflösung der USB-Mikroskope ist meist bei nur 0,3MPixel. > (...) > Das reicht zum Mikroskopieren meist aus, Super8 würde ich anders > abtasten. 0.3 MPixel sind Standard-VGA (640x480), d.h. in etwa PAL-DVD-Auflösung (576i, d.h. 720x576), wenn man beim Seitenverhältnis von 4:3 bleibt, das bei Super8 prinzipbedingt vorgegeben ist. Die Einzelbild-Auflösung von Super8 dürfte kaum so groß sein, daß es lohnt, hier mit höherer Auflösung zu digitalisieren.
Rufus Τ. F. schrieb: > Die Einzelbild-Auflösung von Super8 dürfte kaum so groß sein, daß es > lohnt, hier mit höherer Auflösung zu digitalisieren. Doch, das lohnt schon. Durch die kleine Bildfläche macht sich das Filmkorn auf den Einzelbildern schon deutlich bemerkbar, das ist dem Farbrauschen vergleichbar und lässt sich auch mit einem passenden Farbrausch-Filter in VDub recht anständig beseitigen. Dafür muss es aber erst mal im Scan abgebildet werden - was nicht klappt, wenn die Scan-Auflösung zu grob ist. Deshalb mein Hinweis oben, den ich nicht begründet hatte: Matthias L. schrieb: > Der kommerzielle Einfach-Scanner hat angeblich einen 3,5 MP-Sensor drin, > löst aber ebenso angeblich optisch mit 1440x1080 auf, das sind aber > (nur) 1,5 MP. > > Soll heißen: Ein Mikroskop aus der 2MP-Klasse würde ich schon nehmen. > Die fangen so ungefähr bei 75 EUR an. Ich habe mit dem Refecta-Scanner ein paar Super8-Filme gescannt und bisher zwei davon nachbearbeitet (entrauschen, vorsichtige Farbkorrektur, feststehende Fusseln weggerechnet; einzelne Szenen entwackeln steht noch aus) - das geht, frisst aber Zeit.
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