Hallo, ich bin jetzt seit 2 Jahren in einem 200MA KMU in der Entwicklung tätig. Was mir bisher aufgefallen ist, ist das die Kommunikation bzgl. Aufgaben etc. zufällig und meist über Flurfunk erfolgt. Alles ist teilweise total intransparent. Ich habe dann keine Ahnung an wen ich mich mit Problem x wenden soll. Teilweise gibt es dann redesigns da die Steckverbinder des Produktes doch ungeeignet sind oder irgendwas vergessen wurde. Es gibt auch keinen genauen Anforderungskatalog. Prüfungen wie Klimatests emv werden gar nicht gemacht, da keine Zeit, da zu viele Redesigns. Hauptsache es geht an den Markt. Wie läuft das bei euch? Ich finde es eine Katastrophe.... Gruß Marita
Marita schrieb: > Es gibt auch keinen genauen Anforderungskatalog. Prüfungen wie > Klimatests emv werden gar nicht gemacht, da keine Zeit, da zu viele > Redesigns. Hauptsache es geht an den Markt. > > Wie läuft das bei euch? Ich finde es eine Katastrophe.... Na dann ist unser Laden wohl doch viel professioneller als ich dachte :p Was bedeutet "an den Markt"? Industrieanwendungen? A-Muster in der Automobilindustrie? Prototypen für die Messe? Privatpersonen als Endkunde?
Nicht Automotive. Es sind Elektronikprodukte die in die Gebäudeleittechnik integriert werden.
In Konzernen ist alles geregelt und bei uns geht alles drunter und drüber.
Es fehlt bei euch offenbar jemand (in leitender Position), der erkennt, dass dieses chaotische Vorgehen einen Haufen Zeit und Geld verbrennt. Die Kollegen sind vermutlich nicht unglücklich mit der Situation, da sie dieses Chaos als stressmindernd empfinden. Daher machst du dir schnell Feinde, wenn du da etwas ändern willst. Das ist Aufgabe der Geschäftsführung. Mache einfach mit. Baue soviel Mist wie du willst, und fixe es dann in der nächsten Version. Und verbringe mehr Zeit mit der Kaffeetasse in der Hand auf dem Flur, um up to date zu bleiben.
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Marita schrieb: > ich bin jetzt seit 2 Jahren in einem 200MA KMU in der Entwicklung tätig. Darfst du da die Abfallkörbe leeren? Dazu braucht man nämlich keine Lastenhefte/Pflichtenhefte. Für die Lastenhefte wäre theoretisch der Vertrieb zuständig. Der Fachkräftemangel sickert wohl langsam durch?
In anderen Firmen wird man übrigens dafür bezahlt vor dem Screensaver zu meditieren (so ab 17:00)
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Da bin ich ja erleichtert sowas zu lesen-und ich hielt meine derzeitige Firma schon für einen Stümperladen. Frage: Erhält es deinen Job, wenn du ein Redesign weniger brauchst, dafür aber zwei Wochen später fertig bist?
Willkommen in der Realität... ist in den meisten KMU's bis zu dieser Grösse so...
Eigentlich haben wir es nötig die Prozesse vernünftig zu definieren um somit Redesigns und Zeit einzusparen. Wir haben jetzt schon zu viel Arbeit. Das Projektmanagementbüro bei uns ist ein einziger Witz. Wir haben ja nicht Mal Zeit etwas zu verbessern.
Bei uns gibt es auch keine Projektleiter. Der Abteilungsleiter ist für alles verantwortlich, aber der vergisst auch die Hälfte.
Marita schrieb: > Bei uns gibt es auch keine Projektleiter. Der Abteilungsleiter ist für > alles verantwortlich, aber der vergisst auch die Hälfte. Vorsicht, zu viele Leiter können ebenso viel Unruhe reinbringen, weil es am Ende auf folgendes hinauslaufen kann: "Die eine Hand weiß nicht, was die andere macht". Ebenso läuft man von Meeting zu Meeting, den die einzelnen Projektleiter halten, so dass man ebensowenig der eigentlichen Arbeit nachgehen kann.
Interessantes Thema. Ja die meisten Frickelbuden aber auch viele Konzerne wissen nicht, was gute Organisation und Management, Kultur usw. wirklich bringt. Habe mal ein paar intntl. Management Vorlesungen (in Englisch, mit intntl. Gastvorlesungen) auf der ETH Zürich, CH, besucht, die ziemlich interessant waren. zB war ein Ergebnis aus der Forschung dass ein Team möglichst produktiv arbeiten kann, ein Teamleader eher an der Schnittstelle zu anderen Teams arbeiten soll, sodass das eigene Team möglichst gut und unterbrechungsfrei arbeiten kann. Dh klarerweise wenig mikromanagen zB Zeit kontrollieren! Denn ein gutes Team ist (intrinsisch!) motiviert, und leistet von sich aus mehr, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Für die Rahmenbedingungen ist wiederum das Top Mgmt verantwortlich, d.h. faire Entlöhnung, Zeitmodell etc. Oder mal spontan einen kleinen Teambonus geben, wenn die Arbeit erstklassig war zB.
Das Problem kenne ich Lustig war - als es dann eine Prohjektmanagementschulung für die gesamte Entwicklungsabteilung gab. Der Referent, der das interne Chaos wohl nicht kannte - benannte "messbare, sauber definierte Anforderungen" als einen sehr wichtigen Punkt. "Und dann gab es ein goßes Hallo" im Besprechungsraum. Die Realität war: Schwammige Anforderungen, keine Meilensteine oder Reviewgespräche. Die Entwickler bastelten dann beliebig lange an unmöglichen Dingen herum. Überoptimstische Zeitplände nach den Anforderungen des Vertriebs bei zu hoher Arbeitslast durch breite Produktpalette in den zuarbeitenden Abteilungen. Bestenfalls Datenblättern von Altprodukten als Anforderungen für das Nachfolgesystem (mit Wunschdaten -und der Qualität Grimmscher Märchen) EMV, ESD oder Klimatests wurden nur widerwillig ausgeführt. Lieber die Produkte aus dem Feld zurückholen. Es gab regelmäßig Ärger quer durch die Produktpalette. Die Leute aus der Fertigung machten auch schon ihre Witzchen, dass bestimmte Produkte trotz ESD Funktionsfehlern seit Jahren so weitergefertigt wurden. Es war schon ein gewisses Theater als ich diesen Blödsinn nicht mitmachen wollte und einen internes Review eines Neuproduktes eingefordert hatte, das nur mit ein paar Klimaschranktests in die Serie gehen sollte. Wenn sich der Schlonz durch die ganze Firma zieht hat man nach einigen Projekten dann die Nase voll. Entweder man wird teil des Qualitätsproblems - oder zieht seine Konsequenzen. Wenn man es als Berufseinsteiger nicht oder kaum anders kennt - zweifelt man erstmal an seiner eigenen Urteilsfähigkeit. Aber auch hier hat das Bauchgefühl meist recht - und es läuft wirklich gewaltig was schief. Kurze Dienstwege und pragmatische Lösungen sind gut. Schwammiges Happy- Engineering jedoch nicht. Für Entwicklungen sind klar definierten Vorgaben einzufordern. Und einer funktionierende Projektleitung die sich auch durchsezten kann bzw die dafür nötigen Ressuorcen erhält.
IstDochUnwichtig schrieb: > Für Entwicklungen sind klar definierten Vorgaben einzufordern. Und einer > funktionierende Projektleitung die sich auch durchsezten kann bzw die > dafür nötigen Ressuorcen erhält. Genau! Ich frage mich immer, warum das heutzutage immer noch so ein Problem darstellt: Bei KMUs / Frickelbuden sind es meistens Chaos, Nichtwissen, während in Konzernen oft überbordende Bürokratie herrscht, was ebenfalls in Chaos ausartet. Ich behaupte, auch heute können wirklich gutes Projektmanagement nur ganz wenig Leute, und auch funktioniert das nur dann, wenn es durch die Firma unterstützt ist..
klausi schrieb: > wenn es durch die > Firma unterstützt ist.. Wer oder was meinste jetzt damit? Ich mein "Firma"!
Cerberus schrieb: > Für die Lastenhefte wäre theoretisch der Vertrieb zuständig. ROFL, in was für einer Klitsche arbeitest du? Der Vertrieb verkauft, der hat doch gar nicht die fachliche und technische Qualifikation dazu.
Diese Chaos-Organisation kenne ich nur zu gut. Kenne aber auch den Megabürokratismus der "Großen". Mein Fazit: Genau dieses Chaos sorgt dafür, dass diese KMUs überall mitmischen und wachsen. Sie sind so erstaunlich flexibel und können wahnsinnig schnell auf Marktveränderungen reagieren. It's not a bug, it's a feature! Es läuft doch so: - Geschäftsleitung: "Mehr, mehr, mehr" - Vertriebler: "Können wir, machen wir, kein Aufpreis" - Projektleitung: "Es muss, es muss, es muss" - Entwicklung: "Geht nicht, keine Zeit, nicht spezifiziert" - Produktion: "Keine Kapazitäten, kein Personal" Und am Ende geht es doch! Kommt man damit klar, kann man prächtig in diesem Kosmos leben. Man kann sich sein Umfeld gestalten wie man möchte und hat beinahe Narrenfreiheit. Dafür hat man eben etwas Chaos und ständig passiert was Neues. Während in anderen Büros eine leere Tintenpatrone das Wochengesprächsthema ist, erfährst Du in einem KMU beim Kaffee holen, dass Dein Projekt gerade gecancelt wurde oder die Zeit halbiert wurde oder der Umfang verdoppelt wurde... Kommst Du damit nicht klar, musst Du halt in einen Konzern wechseln.
Erfahrungssammler schrieb: > Es läuft doch so: > > - Geschäftsleitung: "Mehr, mehr, mehr" > - Vertriebler: "Können wir, machen wir, kein Aufpreis" > - Projektleitung: "Es muss, es muss, es muss" > - Entwicklung: "Geht nicht, keine Zeit, nicht spezifiziert" > - Produktion: "Keine Kapazitäten, kein Personal" > > Und am Ende geht es doch! ...weil die Mitarbeiter zum Jahresende >100 Überstunden auf der Uhr haben (unbezahlt, versteht sich, und zum Jahresende werden die in meiner aktuellen Firma ersatzlos gestrichen, dafür gibt es auch keine vernünftigen/aktuellen Werkzeuge die helfen würden das Chaos in den Griff zu kriegen), der Kunde hoffentlich erst in einem halben Jahr merkt was er da für einen Scheiß gekauft hat (und man sich bis dahin mit einem neuen Projekt irgendwie über Wasser hält), und notwendige Investitionen verschleppt werden so weit es irgendwie geht. Reinraum Klasse XX, ja klar, haben wir. (Der ist allerdings viel zu klein da der Vertrieb immer mehr Projekte anschleppt für die kein Personal da ist, aber na und, da sind die Mitarbeiter selber schuld wenn sie zum Schlafen unbedingt heimgehen wollen. Ach ja, und die Klimaanlage läuft auf Anschlag da eigentlich zu klein ausgelegt, und ob die Luftfeuchte gehalten wird weiß keiner weil sicherheitshalber lieber nur zu ausgewählten Zeiten gemessen wird.) Mit solchem Scheiß klarzukommen heißt, keine Achtung vor sich selbst zu haben. Für wen das was ist, der mag gern so arbeiten. Ich bleibe in solchen Firmen für gewöhnlich nicht lange. Arbeitnehmerfreizügigkeit funktioniert nicht nur für Arbeitgeber.
Wühlhase schrieb: > Mit solchem Scheiß klarzukommen heißt, keine Achtung vor sich selbst zu > haben. Aha, aber sich im Konzern einzunisten und dort nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen ist ein Beweis für maximale Selbstachtung? Ähem, nicht wirklich...
Andreas S. schrieb: > Wühlhase schrieb: > Mit solchem Scheiß klarzukommen heißt, keine Achtung vor sich selbst zu > haben. > > Aha, aber sich im Konzern einzunisten und dort nur noch Dienst nach > Vorschrift zu machen ist ein Beweis für maximale Selbstachtung? Ähem, > nicht wirklich... Doch, weil man die Arbeit, die man dort macht, professionell ohne schlechtes Gewissen vertreten kann, und sich nicht bis zum Burnout selbst ausbeutet oder ausbeuten lässt. Das hat sehr wohl etwas mit Selbstachtung zu tun.
Erfahrungssammler schrieb: > Diese Chaos-Organisation kenne ich nur zu gut. Kenne aber auch den > Megabürokratismus der "Großen". > > Mein Fazit: Genau dieses Chaos sorgt dafür, dass diese KMUs überall > mitmischen und wachsen. Sie sind so erstaunlich flexibel und können > wahnsinnig schnell auf Marktveränderungen reagieren. > > It's not a bug, it's a feature! > > Es läuft doch so: > > - Geschäftsleitung: "Mehr, mehr, mehr" > - Vertriebler: "Können wir, machen wir, kein Aufpreis" > - Projektleitung: "Es muss, es muss, es muss" > - Entwicklung: "Geht nicht, keine Zeit, nicht spezifiziert" > - Produktion: "Keine Kapazitäten, kein Personal" > > Und am Ende geht es doch! > > Kommt man damit klar, kann man prächtig in diesem Kosmos leben. Man kann > sich sein Umfeld gestalten wie man möchte und hat beinahe > Narrenfreiheit. Dafür hat man eben etwas Chaos und ständig passiert was > Neues. Und wenn es nicht geht, geht ein KMU pleite (naja, bei 200 Leuten nicht mehr, aber bei 20). Ist auch OK. Im Mittel sind KMUs wahrscheinlich ungefähr so innovativ und qualitativ hochwertig wie Konzerne, die Extreme sind halt größer. Ein Konzern braucht oft länger, das Lastenheft zu schreiben und mit dem Kunden abzustimmen, als ein KMU für das ganze Projekt braucht. Und ein Konzern kann oft nur Produkte aus seinen Schubladen ziehen, die dann aber zu 200% funktionieren und tausende Seiten Dokumentation mit hunderten Warnhinweisen haben (die Gesamtprojektdoku besteht dann aus der Sammlung aller dieser Dokus, ohne Zusammenhang und ohne Überblick). Versuch zum Beispiel mal, mit einer Siemens CNC etwas anzusteuern, was Siemens nicht so direkt vorgesehen hat. Entweder du findest einen guten Automatisierer (KMU), der sich da zwei Jahre lang reinkniet, oder du musst drei Jahre warten, bis du bei Siemens in der zentralen Entwicklung weit genug nach oben gekommen bist und jemanden findest, der für 250€/Stunde dein Problem erstmal anschaut, sagt "da hab ich schonmal von gehört, das müssen wir mit XXX besprechen" und noch zwei Jahre späfter funktioniert es dann vielleicht so wie du willst, vielleicht so, wie Siemens verstanden hat, dass es funktionieren soll. MfG, Arno
Marita schrieb: > Eigentlich haben wir es nötig die Prozesse vernünftig zu definieren um > somit Redesigns und Zeit einzusparen. Wir haben jetzt schon zu viel > Arbeit. Das Projektmanagementbüro bei uns ist ein einziger Witz. > > Wir haben ja nicht Mal Zeit etwas zu verbessern. Wenn dich das stört dann wechsle den Arbeitgeber. Ja, es kann auch anders Gearbeitet werden und ja, es gibt auch genug Frickelbuden von deinem Kaliber. Und nein, du wirst in deiner Bude nichts daran ändern. Es funktioniert ja irgendwie und du wirst nur als Querulantin wahrgenommen.
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Erfahrungssammler schrieb: > Es läuft doch so: > > - Geschäftsleitung: "Mehr, mehr, mehr" > - Vertriebler: "Können wir, machen wir, kein Aufpreis" > - Projektleitung: "Es muss, es muss, es muss" > - Entwicklung: "Geht nicht, keine Zeit, nicht spezifiziert" > - Produktion: "Keine Kapazitäten, kein Personal" > > Und am Ende geht es doch! Das passiert auch in Konzernen. Michael X. schrieb: > Und nein, du wirst in deiner Bude nichts daran ändern. Es funktioniert > ja irgendwie und du wirst nur als Querulantin wahrgenommen. Man kann höchstens versuchen etwas am Rädchen zu drehen, maximal. Dokumentation und Kommunikation sind die größten Probleme in jedem Unternehmen.
Qwertz schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Wühlhase schrieb: >> Mit solchem Scheiß klarzukommen heißt, keine Achtung vor sich selbst zu >> haben. >> >> Aha, aber sich im Konzern einzunisten und dort nur noch Dienst nach >> Vorschrift zu machen ist ein Beweis für maximale Selbstachtung? Ähem, >> nicht wirklich... > > Doch, weil man die Arbeit, die man dort macht, professionell ohne > schlechtes Gewissen vertreten kann, und sich nicht bis zum Burnout > selbst ausbeutet oder ausbeuten lässt. Das hat sehr wohl etwas mit > Selbstachtung zu tun. Popcornaktien kaufen, die Ideologiekriege zwischen KMU- und Konzernjüngern gehen wieder los! Also so Schwarz-Weiss, wie es manche Leute hier darstellen, ist es nun auch wieder nicht. Ja, Konzerne sind in der Regel stärker prozessorientiert (müssen sie auch sein, damit die Zusammenarbeit vieler Mitarbeiter auf eine Basis gestellt wird). Ob deswegen die Arbeit im Konzern angenehmer ist - Geschmackssache. Der Nachteil der Arbeitsorganisation in Konzernen ist, dass sie wesentlich träger und schwerfälliger arbeiten (müssen) und deswegen die Einflussmöglichkeiten des Einzelnen auf ein Produkt sehr klar definiert und gefenstert sind. Soll heissen: Wenn ich eine Idee habe, wie etwas (fast egal auf welcher Ebene) besser gemacht werden kann, als es realisiert ist, dann lohnt es sich in einem Konzern oft nicht, das auch nur anzusprechen. Bevor sich irgendetwas tut, sind drei Vorgesetzte darüber gewechselt, und es haben sich persönliche Befindlichkeiten von 27 Leuten daran aufgehängt, die eigentlich nichts damit zu tun haben. Und sehr wahrscheinlich hat sich Jemand Anders die Lorbeeren für die Idee gekrallt, und umsetzen darf es dann wieder Jemand Anders. Wenn's blöd gelaufen ist, habe ich mich im Prozess soweit in die Nesseln gesetzt, dass ich bei irgend Jemandem in Ungnade gefallen bin und nur noch an der Wartung der Produktlinie von 1870 arbeiten darf. Ist halt so. Dafür hat man im Konzern genau definierte Verantwortungen und berechenbare Arbeitszeiten. KMUs sind in der Regel flexibler, bieten kürzere Entscheidungswege und (für Leute, die gerne Verantwortung übernehmen) schnellere "Karrierepfade" zum Preis von grösserem Chaos. Am problematischsten sind m. Erfahrung nach die Firmen, die irgendwo zwischen drin sitzen, also noch als kleine Drei Mann Bude angefangen haben, wo Alles auf Zuruf funktionierte, aber rasant gewachsen sind, ohne sich über die Folgen (also notwendige Prozessierung) Gedanken zu machen. Faszinierend, wie viel Energie und Geld hier verpulvert wird, bis die Leute (die oft selber aus Grosskonzernen ausgestiegen sind, also gewisse Dineg eigentlich wissen sollten) dahinter kommen, dass die Arbeit auf Zuruf ab einer gewissen Grösse nicht mehr funktioniert. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich selber ziehe KMUs vor, weil man da seine Vorstellungen leichter durchsetzen kann und sich weniger als Zahnrad im Getriebe denn als Motor versteht. Der daraus folgende Stress ist es für mich wert, aber das muss Jede/r selbst entscheiden. Wer lieber pünktlich Morgens um 8 einstempelt und pünktlich um 4 ausstempelt - vor mir aus. Allerdings ist für mich der Begriff der "Frickelbude" etwas zu pauschalisiert. Es gibt auch im KMU Bereich Solche und Solche.
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