Hi, Ich will mir einen VPN-Server basteln. Software soll Soft-Ether werden. Am Anschluss liegt zur Zeit VDSL 50/10 an, will später aber auf 100/40 oder vielleicht zukunftssicher Kabel 500/50 updaten. OS: Linux (arch, Gentoo) Für den VPN Server zählt vermutlich nur der Upload ? Das interne Netz arbeitet mit 1Gbps. Der VPN-Server muss gleichzeitig Firewall / NAT-Router sein. Hier muss ich auch nur den Upload betrachten ? Der VPN Server soll hinter dem Modem als DMZ geschaltet werden (Modem ist EasyBox). Die Easy-Box hat zwar einen OpenVPN drauf, aber den kann man nicht konfigurieren und es gibt wohl MTU Probleme. Wenn ich den Server hinter dem Modem auf meinem Rechner installiere, läüft die Verbindung. Der Rechner ist aber normalerweise ausgeschaltet, wenn ich nicht da bin. Was schätzt ihr, brauche ich hier für eine Leistung für maximale Performance ? Wenn der Server jetzt noch als NAS dienen soll, welche Performace brauche ich dann, um die 1Gbps ausnützen zu können ? Bei meinem alten NAS bekomme ich nur ca. 15-20MB/s per smb durch die Leitung. Reicht der kleinste Ryzen 3 oder i3 dafür aus ? Alles natürlich stromsparend und leise. Gruß Kai
Kai schrieb: > Für den VPN Server zählt vermutlich nur der Upload ? Wieso sollte das so sein? Auch der über das VPN empfangene Traffic muss entschlüsselt werden, also zählt auch der Downstream. Und der kann, je nach Anzahl verbundener Clients, die etwas an den VPN-Server senden, durchaus auch höher sein als der Upstream.
Hi, Ich habe Annahmen getroffen, die ich nicht erwähnt habe: Hauptsächlich will ich aus meinem Netz in der Ferne Sachen downloaden und VNC benutzen. Das ganze dann über WLAN (Laptop) in einem "fremden" Netz. Und normalerweise ist dieses "fremde" Netz auch asymmetrisch. Meist 16/1 oder 50/10. Also nicht an einer T1 Standleitung mit 500MB Upload. Gruß Kai
Aha. Na, dann wird nicht mehr nötig sein, als der Upstream Deines Heimanschlusses.
Kai schrieb: > Wenn der Server jetzt noch als NAS dienen soll, welche Performace > brauche ich dann, um die 1Gbps ausnützen zu können ? > Bei meinem alten NAS bekomme ich nur ca. 15-20MB/s per smb durch die > Leitung. > > Reicht der kleinste Ryzen 3 oder i3 dafür aus ? Mit Kanonen auf Spatzen... Ich würde erst mal schauen ob die VPN Software überhaupts die Hardwarebeschleunigung der CPU unterstützt. Wenn ja reicht ggf. sogar ein SoC von Intel (kp was da AMD inzwischen im Programm hat) aus. Wenn nicht kann man natürlich einen Pentium oder gleich i3/Ryzen 3 in Erwägung ziehen, das wäre aber nur für VPN etwas überdimensioniert. Es stellt sich natürlich auch noch die Frage ob die Kiste auch gleich noch als z.B. Fileserver/Buildserver agieren soll, da kann es dann mit einem SoC eng werden. OpenVPN und tinc sind auch interessante VPN Lösungen. Wobei für VNC/Datenübetragungen auch (auto)ssh bzw. rsync ausreichend sind. Ggf. wäre auch ein Webserver mit webdavs eine Alternative, dann bist du auf keinen fixen Client angewiesen. Samba ist immer relativ lahm, ich rate eher zu NFS (hierbei bei NFS UDP aktivieren), nachdem du auf eine VPN setzt wäre die Verschlüsselung eh vollkommen unnötig (wobei diese meistens eh noch aktiviert werden müsste). Achte aber auf jeden Fall darauf, dass du dich mittels UDP verbindest, eine TCP Verbindung über einen TCP Tunnel ist in der Regel sehr träge, solang du durch keine Firewall tunneln musst sollte man immer auf UDP setzen. Willst du auf deinem Server wirklich Gentoo oder Arch einsetzen? Letzteres ist zwar eine tolle Distri, auf einem Server ist man mit z.B. Debian jedoch besser beraten. PfSense wäre auch eine Lösung bei der die Einrichtung über eine Weboberfläche erfolgen könnte, zudem haben die irgendwo eine Tabelle mit Hardwareanforderungen.
Kai schrieb: > Also nicht an einer T1 Standleitung mit 500MB Upload. T1 wären grad mal 1,5 MBit/s. Und wäre mir neu, das es da eine Volumenbegrenzung/Drosselung gibt ;)
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Kai schrieb: > zukunftssicher Kabel 500/50 Seit wann ist so ein shared medium "zukunftssicher"? Bandbreite auf dem Papier ist nicht alles, besonders weil die Kabelanbieter gerne mal nicht das liefern was sich versprechen, oder dich durch ein grottiges NAT quetschen. Tipp am Rande, schmeiß die Easybox raus bzw. schalte sie "doof" auf Modem Betriebsart. Das Ding wird am Ende der Flaschenhals sein. Routing und Firewall mache ich auch selbst auf meinem Server, der ist dann auch direkt VPN Endpoint, bekommt die öffentliche IP usw. Zum Thema Leistung, ich habe hier einen HP Microserver mit Xeon CPU und 16GB RAM laufen. Da drauf laufen ein paar virtuelle Maschinen für diverse Dienste (Router, NAS, Cloud, ...). Damit kann ich das hausinterne Gigabit locker auslasten. Stromverbrauch hält sich in Grenzen (Xeon L), die Kiste läuft so mit +/- 30W vor sich hin.
Vka schrieb: > Kai schrieb: >> zukunftssicher Kabel 500/50 > > Seit wann ist so ein shared medium "zukunftssicher"? Bandbreite auf dem > Papier ist nicht alles, besonders weil die Kabelanbieter gerne mal nicht > das liefern was sich versprechen, oder dich durch ein grottiges NAT > quetschen. Das Problem ist tatäschlich NAT. Anscheinend muss man sich da bei einem privaten Anschluss inzwischen echt eine gute Begründung einfallen lassen, die rücken kaum noch eigene IPv4 Adressen raus.
Ganz vergessen: http://lowendspirit.com/locations.html Sowas ist als Reversetunnel bei so ekelhaften NAT Geschichten eine schöne Lösung. 3-4€ im Jahr sind nichts, man bekommt dafür leider auch nur eine geteilte IPv4 Adresse, aber die 20+2 Ports langen für die meisten Anwendungen.
Dieter schrieb: > Das Problem ist tatäschlich NAT. Einfach nur NAT ist kein Problem, jedenfalls kein großes, selbst wenn es an beiden Enden der Verbindung passiert. Zum Problem wird es erst, wenn man nicht wenigstens an einem Ende der Verbindung die Kontrolle über das Teil hat, was das NAT betreibt...
Vka schrieb: > Kai schrieb: >> zukunftssicher Kabel 500/50 > > Seit wann ist so ein shared medium "zukunftssicher"? Bandbreite auf dem > Papier ist nicht alles, besonders weil die Kabelanbieter gerne mal nicht > das liefern was sich versprechen, oder dich durch ein grottiges NAT > quetschen. Früher oder später ist alles Shared. Man kann ja auf das "grottige NAT" (was jeder DSL-Nutzer betreibt) verzichten, indem man auf IPv6 ausweicht. Aber da sind die Softwerker nicht fähig zu...
Reinhard S. schrieb: > Aber da sind die Softwerker nicht fähig zu... Denkst du dabei an ganz bestimmte Softwerker, oder sind da so ganz allgemein alle gemeint? ;-) AVM könnte man aus dem Quark kommen und ihre Boxen hinsichtlich VPN IPv6-fähig machen.
Reinhard S. schrieb: > Früher oder später ist alles Shared. Klar. Es macht aber einen Unterschied ob du schon mit dem ganzen Häuserblock auf einem Coax hängst oder dich erst im Provider Backbone in die Warteschlange reihen musst. Recherchiere das mal, es ist abenteuerlich was die Kabelnetz Anbieter da teilweise an Segmentgröße und over provisioning fahren. Dazu noch ein überlastetes CGNAT und du liest abends besser ein Buch, offline. Mit VDSL hast du damit deutlich weniger Probleme. Richtig flott läuft es dann bei kleinen Anbietern z.B. den Stadtwerken, die nicht nur das künstlich beschränkte Telekom Peering nutzen sondern selbst routen.
c-hater schrieb: > Dieter schrieb: > >> Das Problem ist tatäschlich NAT. > > Einfach nur NAT ist kein Problem, jedenfalls kein großes, selbst wenn es > an beiden Enden der Verbindung passiert. > > Zum Problem wird es erst, wenn man nicht wenigstens an einem Ende der > Verbindung die Kontrolle über das Teil hat, was das NAT betreibt... Das NAT bei Kabelanschlüssen erfolgt leider wie bei Mobilfunksystemen anbieterseitig, sprich eingehende IPv4 Verbindungen sind ausgeschlossen. Deren Plasterouter filtern aber eh alles weg was bei drei nicht auf dem Baum ist. Der Standardrouter der Telekom filtert bei IPv6 alles eingehende "aus Sicherheitsgründen" weg, man kann nicht mal einen exposed Host freigeben, würde wohl den üblichen Nutzer verunsichern, ich mein, schönes IPv6 hast du da, wäre ja eine Schande wenn ich da alle Pakete droppen würde...
Dieter schrieb: >> Zum Problem wird es erst, wenn man nicht wenigstens an einem Ende der >> Verbindung die Kontrolle über das Teil hat, was das NAT betreibt... > > Das NAT bei Kabelanschlüssen erfolgt leider wie bei Mobilfunksystemen > anbieterseitig Sag' ich doch. Damit hast du schon auf auf einer Seite der Verbindung keine Kontrolle über den NAT-Router. Und bei "roadwarrior"-VPNs hast du üblicherweise eben auch keine Kontrolle über den NAT-Router auf der anderen Seite. Genau das ist halt das Szenario, was zum "geht nicht" führt. In "net2net"-VPN-Szenarios kann das aber anders aussehen, da wäre dann so ein kastrierter Kabelanschluss auf einer Seite allein noch kein K.O.-Kriterium, wenn man eben wenigstens die Kontrolle über das NAT der anderen Seite hat. Also nochmal ganz deutlich: NAT an sich ist NICHT das Problem. Das Problem ist die fehlende Kontrolle über den/die NAT-Router. Richtig frech sind übrigens die Mobilfunkprovider. Die sperren teilweise absichtlich die (ausgehende IPSEC)-VPN-Funktionalität. Auch das hat nix mit NAT zu tun, dafür gibt es nur einen Grund: Profitmaximierung. Denn mit dem "richtigen" (natürlich deutlich teuereren) Tarif geht es dann doch und zwar über die gleiche Infrastruktur. Das ist also reine ungeschminkte Abzocke.
c-hater schrieb: > Das ist also reine ungeschminkte Abzocke. Auch als "Geschäftsmodell" bekannt. ;-) Immerhin gibts zunehmend IPv6 im Mobilfunknetz. Dann ist ein IPv6 Tunnel für die VPN denkbar, denn zumindest in den Kabelnetzen sind die IPv6 Adressblöcke zwar nicht nominell zugeordnet, aber faktisch stabil.
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Vka schrieb: > Recherchiere das mal, es ist abenteuerlich was die Kabelnetz Anbieter da > teilweise an Segmentgröße und over provisioning fahren. Und es ist manchmal echt erstaunlich, das es nicht immer zu einer Überlastung kommt, bei der Anzahl an Kunden im Segment. > Richtig flott läuft es > dann bei kleinen Anbietern z.B. den Stadtwerken, die nicht nur das > künstlich beschränkte Telekom Peering nutzen sondern selbst routen. Das mit den "kleinen Anbietern" kann man aber auch nicht so pauschal sagen.
A. K. schrieb: > Auch als "Geschäftsmodell" bekannt. ;-) Ja, so kann man das wohl auch nennen. ;o) > Immerhin gibts zunehmend IPv6 im Mobilfunknetz. Dann ist ein IPv6 Tunnel > für die VPN denkbar, denn zumindest in den Kabelnetzen sind die IPv6 > Adressblöcke zwar nicht nominell zugeordnet, aber faktisch stabil. Sobald das in nennenswertem Ausmaß genutzt wird, werden wohl auch neue "Geschäftsmodelle" auftauchen, die letztlich darauf basieren, diese Möglichkeit zu erschweren oder gar ganz zu unterbinden. Darauf würde ich jede Wette eingehen.
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