Hallo Leute, ich bin Student für Produktdesign und ich habe im letzten Semester Arduino kennengelernt und damit eine Schreibmaschine manipuliert. Im Nachgang habe ich mir auch noch eigene Leiterplatten herstellen lassen. Das hat alles relativ gut funktioniert, trotz sehr eingeschränkter Kenntnisse im Bereich Elektronik/Elektrotechnik. Kurz darauf habe ich die alten Nixie Röhren entdeckt und gesehen, dass man diese ebenfalls mit einem Arduino ansteuern kann. Da ich die Verbindung aus Altem und Neuem sehr mag, hatte ich sofort die Idee eine schöne Tabletop-Nixie-Uhr zu designen, welche einen Vintage-Flair besitzt und mit neuen Technologien vereint. Genauer möchte ich da im Moment noch nicht drauf eingehen, aber es beeinflusst auch nicht den zu erstellenden Schaltkreis. Worum gehts jetzt also bei dem Job? Ich brauche einen Schaltplan für meine Nixie Uhr mit Bauteilen. Ich möchte 6x IN-12a/b Nixie Röhren (http://www.tube-tester.com/sites/nixie/data/in-12b.htm) sowie ca. 6x INS-1 Nixie Dots (https://hackaday.io/project/1940-modular-nixie-display/log/29161-ins-1) als Display verbauen und am besten mit einem WiFi-Mikrocontroller (noch nicht festgelegt, kommt natürlich auf die nötigen Pins an) ansteuern. Ich würde gerne vermeiden den 74141 Nixie-Treiber zu verwenden, sonst bin ich für alles offen, wie die Schnittstelle zwischen Röhren und Controller aussieht. Außerdem möchte ich die Uhr dann gerne über einen Akku mit Strom versorgen, Größe und Spannung kommt dann auf den Schaltplan an. Warum mache ich das ganze nicht selbst? Da man mit viel Spannung arbeitet, bis zu 170V, und außerdem mit verschiedenen Spannungen (IN-12 INS-1 Mikrocontroller) muss es natürlich sicher sein und deshalb möchte ich es an fähige Hände geben. Da ich daraus ein gewinnorientiertes Projekt machen möchte, werde ich natürlich für die Leistung bezahlen. Dafür habe ich ein Projekt auf Freelancer.com eröffnet - https://www.freelancer.com/projects/c-programming/Schaltplan-mit-Bauteilen-eine-Arduino/ Dort ist zwar ein grober Rahmen angegeben, aber ich hatte realistisch an eine Summe um die 150€ gedacht. Ihr könnt mir aber auch persönlich schreiben, aber vielleicht ist es für viele sicherer, wenn noch ein neutraler Vermittler dazwischen ist. Es wäre auch möglich das Ganze über eine Blockchain wie Etherium oder andere laufen zu lassen. Also, vielleicht findet sich ja jemand hier im Forum, der Lust auf das Projekt hat und ich denke, dass aus der Zusammenarbeit was richtig Gutes werden wird! Viele Grüße Lucas Marquardt (HAWK Hildesheim, Produktdesign)
Lucas M. schrieb: > Dort ist zwar ein grober Rahmen angegeben, aber ich hatte realistisch an > eine Summe um die 150€ gedacht. Pro Stunde?
Egon N. schrieb: > Pro Stunde? Wäre die hundertste Nixie-Uhren-Schaltung für dich mehr Aufwand ? Als Akku kommt halt ein Autoakku dran, dann muss man wenigstens nur jede Woche nachladen. Blöde Vorgaben (> 4 Watt Leistungsaufnahme) bekommen halt passende Antworten.
Lucas M. schrieb: > Tabletop-Nixie-Uhr ... Vintage-Flair ... *blabla* Ich kann mir die Art von Ergebnis schon vorstellen, denke ich. Welchen Beitrag leistest du an dem Projekt? Wie es scheint wälzt du den wesentlichen Aufwand ab und bietest dazu eine mickrige Einmalzahlung. Wäre eine Gewinnbeteiligung zu einem festen, verhandelten Anteil nicht erheblich attraktiver und somit hilfreich bei der Suche nach Unterstützung? Das Thema wurde hier schon oft genug breitgetreten: ein Selbstständiger muss Stundensätzend von rund 70€ nehmen um nicht zu verhungern. Wenn Expertenwissen dazu kommt wird es bedeutend teurer. Wenn ein Hobbybastler das Projekt übernimmt, wird es etwas günstiger. Das Projekt ist niemals in 2 Stunden seriös zu stemmen. Da du wie gesagt mit hohen Spannungen hantierst und gegenüber einem Kunden für Schäden ggf. haften musst, wirst du mit einer Bastlerlösung wohl nicht hinkommen.
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Die Preisfrage ist doch... Warum nicht eines der 100000 Projekte a la "Arduino steuert Nixie an" aus dem Internet kopieren?
Hallo Traubensaft, danke für deine Antwort. Natürlich hast du Recht in Sachen Bezahlung, Gewinnbeteiligungen sind sicher Attraktiv und ich bin auch für jeden offen, der die Aufgabe gerne übernehmen möchte, der über die Bezahlung noch verhandeln will. In der Hinsicht war ich wirklich unpräzise. Deshalb: Ich bin gerne gewillt eine Gewinnbeteiligung am fertigen Produkt anzubieten, die selbstverständlich angemessen zum Arbeitsaufwand sein wird. Ich selbst bin Produktdesigner, werde also das Gehäuse entwerfen und fertigen lassen. Den Code werde ich schreiben, den Einkauf muss ich regeln sowie Endmontage und Vertrieb. So mein Plan. Ich bin aber für Alles offen auch für 50/50 Partnerschaften, wenn es sich anbietet. Viele Grüße Lucas
@Lucas Marquardt (john_b) >Ich möchte 6x IN-12a/b Nixie Röhren >(http://www.tube-tester.com/sites/nixie/data/in-12b.htm) Gibt es in dem Projekt schon fertig. Beitrag "[V] Nixiuhr zu verkaufen" >als Display verbauen und am besten mit einem WiFi-Mikrocontroller (noch >nicht festgelegt, Man kann die Steuerplatine beliebig gestalten, auch mit dem WiFi-Mikrocontroller deiner Wahl. Man muss nur ein paar Schieberegister mit Daten füttern, schon leuchten die Anzeigen. Alles statisch angesteuert, alles easy. >Ich würde gerne vermeiden den 74141 Nixie-Treiber zu verwenden, Gibt es dort nicht, alles einfache, beschaffbae Bauteile. >Außerdem möchte ich die Uhr dann gerne über einen Akku mit Strom >versorgen, Größe und Spannung kommt dann auf den Schaltplan an. 12V Akku und fertig, da muss nix angepaßt werden. >Da ich daraus ein gewinnorientiertes Projekt machen möchte, werde ich >natürlich für die Leistung bezahlen. ;-) >Dort ist zwar ein grober Rahmen angegeben, aber ich hatte realistisch an >eine Summe um die 150€ gedacht. Dann hast du sehr UNrealistische Vorstellungen, wieviel Aufwand das ist und was das dann kostet. Freelancer, die davon leben wollen, fangen bei 50 Euro/h an. >neutraler Vermittler dazwischen ist. Es wäre auch möglich das Ganze über >eine Blockchain wie Etherium oder andere laufen zu lassen. Ein Bitcoin-Hippster ;-) >Also, vielleicht findet sich ja jemand hier im Forum, der Lust auf das >Projekt hat Und sich zum Deppen macht? Hmmm? > und ich denke, dass aus der Zusammenarbeit was richtig Gutes >werden wird! Wirklich? Was können wir von dir lernen? Cooles Produktdesign so wie bei Apple?
@ Falk Brunner Falk B. schrieb: > Gibt es in dem Projekt schon fertig. Was meinst du damit? Es gibt schon eine und eine reicht? > alles easy > alles einfache, beschaffbae Bauteile. > da muss nix angepaßt werden. > Dann hast du sehr UNrealistische Vorstellungen Also entweder etwas ist sehr einfach, leicht, und muss nicht angepasst werden und keine große Sache, oder teuer, langwierig und kompliziert, einfache Logik Ich dachte hier findet sich jemand für den das, deine Worte, "easy und einfach" ist. > Ein Bitcoin-Hippster ;-) im Jahr 1980 wurden Computerbesitzer vermutlich auch Hipster genannt und 1990 Leute die ihre Telefonleitung für das Surfen im Internet lahmlegten höchstwahrscheinlich auch ;) AAABER Ich kann ja nicht in die Zukunft schauen ;) > Wirklich? Was können wir von dir lernen? Cooles Produktdesign so wie bei > Apple? Mir ging es um das Endprodukt, denn wenn ich mich auf dem Nixieuhren Markt umsehe, dann sind die Uhren zu 90% klobig und unförmig. Du glaubst wirklich nur Apple beschäftigt Produktdesigner :D Nein. Aber ich mag Apple sowieso nicht.
Hallo, hast Du schon einen Lieferanten für die IN-12a/b Nixie Röhren und die INS-1 Nixie Dots ? m.f.g. tomtomtom
Lucas M. schrieb: > Mir ging es um das Endprodukt, denn wenn ich mich auf dem Nixieuhren > Markt umsehe, dann sind die Uhren zu 90% klobig und unförmig. Könnte irgendwas mit Sicherheitsbestimmungen zu tun haben...
Beitrag #5266458 wurde von einem Moderator gelöscht.
Mit relativ wenig Aufwand kann man sicherlich auch eins meiner Projekte: http://www.swissnixie.com/index.php?go=sunixs Auf IN-12 Sockel umzeichnen und z.b. einen ESP8266 dranbauen. Übrigens zum Thema gewinnbringend, was ja komerziellen Verkauf angeht. Pass da auf, ich weiss nicht wie es in Deutschland aussieht, aber ich hatte mal die selbe idee hier in der Schweiz. Grob geschätzt kosten alle Abnahmen um das Produkt legal zu verkaufen + Versicherungen um die 15'000.. Da die EU ja viele spezielle und wirre extravorschriften hat, wird es wohl eher komplizierter als einfacher sowas in DE "legal" zu verkaufen. Klar kann man wie andere Bausätze anbieten, und hoffen das nie etwas passiert (bzw niemand dich versucht haftbar zu machen), aber wenns dann mal so weit kommt ist das mitunter eine gravierende Situation.
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/9101YGMDjnL._SY500_.jpg gibts fertig bei Amazon. Vermutlich auch bei Aliexpress oder Banggood usw. Baust Du noch dein Gehäuse drum und wenn Du lustig bist machst ein neues Programm für den Controller. Außerdem kann ich die Nixies die ich da gesehen habe einfach nicht Klobig finden. Die zum Beispiel... https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/91nrygzqt0L._SY500_.jpg
@Johnny SGT Ist sehr schick geworden, was du gemacht hast ;) Danke für den Tipp, worum gehts da, ist das weil man so eine hohe Betriebsspannung hat? @Simon S. Ja das ist ne Möglichkeit, die auch sehr gut ist, in die Richtung habe ich wenig recherchiert, weil man bei fertigen Teilen immer extrem eingeschränkt ist, was die Gestaltung angeht.
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>Danke für den Tipp, worum gehts da, ist das weil man so eine hohe
Betriebsspannung hat?
Auch...
Ich sehe an dieser Frage leider einen fundamentalen Mangel an Wissen
über die Inverkehrbringung (Verkauf) eines elektischen Produktes in der
EU.
Die Zeiten, wo aus einem (Bastel-)projekt so nach und nach ein Produkt
wurde, dass dann in immer größeren Stückzahlen verkauft werden konnte,
sind leider vorbei.
Ich nennne jetzt mal die Begriffe, mit denen du dich im Rahmen einer
Produktentwicklung auseinandersetzen MUSST:
1) ROHS
2) EMV, ESD
3) RED (u.U. wenn WLAN/Funk ein Thema ist)
4) WEEE, ElektroG & VerpackV
5) CE Konformitätserklärung
Ausgangspunkt ist dann die von dir entwickelte Uhr, die du jetzt in der
EU als (fertiges) Produkt verkaufen willst. Bei einem Bausatz sieht die
Sache (wesentlich) einfacher aus, aber ein paar rechtliche Aspekte sind
auch hier zu beachten, wenn du nicht mit dem halben Fuß im Knast stehen
willst.
1) ROHS (Restriction of Hazardous Substances)
Dein Produkt muss ROHS konform sein, d.h. du darfst bei der Produktion
nur Bauteile und Komponenten verwenden, bei denen der Hersteller die
ROHS-Konformität nach neuester Auslegung bestätigt oder es eine
Ausnahmegenehmigung vom Hersteller gibt.
Somit benötigst du für jedes einzelne Bauteil (ICs, Widerstände,
Kondensatoren, Platinen, Wifi-Modul, Schalter, ...) einen ROHS-Nachweis
vom jeweiligen Hersteller in Form eines Dokumentes.
In der Regel ist das kein Problem und nur ein großer Aufwand, da du bei
den einschlägigen Distributoren (Digikey, Mouser, Conrad, Reichelt)
diese Dokumente bekommst.
ABER!
Für deine Nixie-Röhren sieht das echt übel aus!
Da diese ja bekanntlich seit Jahrzehnten nicht mehr gefertigt werden
(Ausnahme: Dalibor Farny), wirst du das notwendige ROHS Dokument auch
nicht bekommen. Ob hier eine Ausnahmeregelung erteilt werden kann und
was sowas dann kostet...keine Ahnung...glaube eher nicht...
Damit wäre dein Produkt rechtlich schon jetzt gestorben.
2) EMV, ESD
Mit einer aufwändigen Messung (z.B. in einem zertifizierten Messlabor)
am fertigen Gerät ist zu prüfen, ob das Gerät elektromagnetische
Strahlung abgibt und dadurch andere stört (Elektromagnetische
Verträglichkeit).
Mit der Prüfung der elektrischen Sicherheit (ESD) wird sichergestellt,
dass vom Gerät keine Gefahr ausgeht, wenn von außen hohe Spannungen
einwirken.
Bezüglich der notwendigen Prüfungen gelten Normen, die je nach Gerätetyp
und Anwendungsszenario herangezogen werden müssen. Welche Normen für
deine Nixie-Uhr anzuwenden sind? Hier musst du dich z.B. von den
Prüflaboren beraten lassen.
Diese Messungen und der Nachweis, dass sich das Gerät entsprechend der
Norm xyz konform verhält ist zwingend für das CE-Zeichen erforderlich.
Und das kostet alles (sehr) viel Geld....
3) RED
Wenn dein Produkt über eine Funkschnittstelle verfügt (WLAN), dann muss
u.U. eine Prüfung gemäß der Radio Equipment Directive (RED) erfolgen.
4) WEEE-Richtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment)
Für dein Produkt muss sichergestellt sein, dass an seinem Lebensende
jemand dafür bezahlt hat, dass es verschrottet wird.
Und damit du das Mülltonnen-Symbol auch auf dein Produkt kleben darfst,
musst du dich bei EAR bzw. bei "take-e-way" anmelden und ZAHLEN!
Im ersten Jahr musst du hier für dein Produkt mit Kosten von ca. 520.-
Euro und in den Folgejahren mit jährlich ca. 430.- Euro rechnen.
5) Du musst dein Produkt mit einem CE-Zeichen versehen. Mit den
Prüfungsergebnissen aus 1), 2) und 3) kannst du dir dann eine
Konformitätsbescheinung schreiben.
=> Die Kosten für eine Prüfung (EMV,ESD) belaufen sich auf mehrere
tausend Euro. Wenn RED dazukommt, dann wird's nochmals ein paar
Tausender extra kosten.
Ich habe gerade eine solche Prüfung für eines meiner Produkte hinter
mir.
Diese hat knapp 4000.- Euro gekostet. Dies war verhältnismaßig günstig,
da nur eine "einfache" Norm zu überprüfen war. Bei deiner Nixie-Uhr mit
WLAN-Modul kann das aber schnell auch mal 10.000 Euro und mehr kosten.
Ach ja, die Prüfung ist wie der TÜV. Durchgefallen? Kohle weg und
nochmal das gleiche. Also sollte so eine Zertifizierung vorbereitet
werden (Messungen), damit die Kosten nicht explodieren.
;-) Und was sagste jetzt?
Also bevor du mit irgendwelchen Entwicklern sprichst, empfehle ich dir
dringend, dich mit allen genannten Aspekten auseinander zu setzen.
Und wenn das dann alles klar ist und du bereit bist eine höhere
4-stellige Summe für CE-Prüfungen, WEEE usw... auszugeben, dann kannst
du mit der Entwicklung durchstarten.
Ach ja, da ist ja noch das ROHS-Thema für die Nixie-Röhren....pfff, ich
glaube das wird nix....
BTW:
In der Ausgabe 6/2017 der Zeitschrift "MAKE" ist ab Seite 76 ein
14-seitiger (!) Artikel "Auf dem Weg zum eigenen Produkt". Hier werden
alle Punkte, die ich hier kurz umrissen habe, ausführlich erläutert.
Unbedingt lesen !
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Jochen H. schrieb: > Bei einem Bausatz sieht die > Sache (wesentlich) einfacher aus, aber ein paar rechtliche Aspekte sind > auch hier zu beachten, wenn du nicht mit dem halben Fuß im Knast stehen > willst. Ja und nein, ein Bausatz ist hier in der Schweiz der Spielzeugnorm unterstellt (ISO Norm, somit vermutlich auch in der EU so). Somit sind die Normen nochmals anders Grundsätzlich kann man natürlich mit einem Bausatz vieles Umgehen -> EMV zb. wenn man die Platine und das Gehäuse separat Verkauft -> Rohs wird einfacher, da man die Röhren separat verkaufen kann. Nicht zu unterschätzen ist sicherlich auch die allgemeine Rechtliche Situation, abgesehen von Normen -> Haftung bie Schäden -> Garantie -> Schutz vor Designfehlern (ja man kann den Hersteller verklagen wenn man offensichtliche Designfehler entdeckt). Etc etc. Alle "Randländer" wie Ukraine, Russland, China etc verkaufen gerne Bausätze, da wohl kaum etwas aus dem Ausland zu befürchten ist.
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