Forum: Offtopic Automatisiert scannen - muss doch gehen?


von Frank S. (tueftler81)


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Hallo zusammen,

ich hatte gerade folgenden Bericht gelesen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Nur-kleiner-Teil-der-zerrissenen-Stasi-Akten-wieder-lesbar-3929318.html

Das Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik

{Link:
https://www.ipk.fraunhofer.de/publikationen/kundenmagazin-futur/futur-archiv-ab-2011/?tx_futurwebview_fwebview%5Barticle%5D=340&tx_futurwebview_fwebview%5Bmagazin%5D=29&tx_futurwebview_fwebview%5Bcontroller%5D=Article&cHash=333b7211d3fd50f7de26cecd525e9202
}
hat eine Software entwickelt die wohl gut funktioniert. Nur einen 
passenden Scanner gibt es wohl nicht, ich meine mich an einen Bericht zu 
erinnern wo mit Ticketscannern der Lufthansa experimentiert wurde. Die 
Handscannaktionen sind ja wohl der Witz, wie ineffektiv ist das denn - 
die armen Leute.
Ich hätt ja ne Idee:
Was haltet Ihr davon oder habt Ihr eine bessere Idee?

Also die Schnipsel mit einem Industrieroborter aufnehmen und auf einen 
Scanner platzieren dann scannen.

oder man machts mit ganz vielen Leuten 40 Millonen also die hälfte der 
Einwohner Deutschlands müssten dann 50 der 1962434782 Schnipsel scannen 
(habe ich mal hochgerechent anhand der Zahlen) das müsste doch zu machen 
sein. Man könnte ja "Scannpartys" veranstalten dann kämen die Leute auch 
mal wieder direkt in Kontakt als nur wie so oft virtuell.

Nagut der zweite Weg ist sehr "ambitioniert" ;-)

Bitte keine Diskussion über Sinn und Unsinn der Aktion!!!

Vielleicht gäbe es ja auch andere Anwendungen um große "analoge" Daten 
zu digitalisieren. Na dann schreibt mal was Euch einfällt.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Ich wuerde das ja einfach so machen:
https://youtu.be/03ccxwNssmo

oder so:
https://youtu.be/SdipuAuWsEs


Sollte fuer das Fraunhofer ja kein problem sein. ;)

: Bearbeitet durch User
von Frank S. (tueftler81)


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Ja das ist ne tolle Sache wenn es um geordente Seiten geht, nur wie 
macht man das mit vielen Schnipseln? Das Video mit der 
Hochgeschwindigkeitskamera ist gut sowas müsste man machen ist nur das 
Problem die Schnipsel nebeneinander hinzulegen. Am besten auf eine 
Glasscheibe und dann von unten und oben ein Foto machen und einmal durch 
den Softwarefleischwolf.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Frank S. schrieb:
> nur wie
> macht man das mit vielen Schnipseln?
Koennte man vielleicht mit einem Pick'n'Place/FlexPicker-Roboter machen.
https://youtu.be/v9oeOYMRvuQ

Stapel Schnipsel hinstellen, und der legt das dann Schnipsel fuer 
Schnipsel auf eine Scheibe. Das Aufnehmen der Blaetter koennte man 
vielleicht mit einer Art Staubsauger machen. Eine Software muss dann 
natuerlich gucken, das sich keine Schnipsel ueberlappen.

Damit sollte man schon einen ordentlichen Stapel an Schnipseln pro 
Stunde wegbekommmen.

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Ich denke nicht, dass das ein grosses Problem waere ... allenfalls muss 
eine Generation vergehen, bis der Inhalt neutraler betrachtet werden 
kann. Es gibt Software, die kann die Schnittkanten zusammensetzen. Jetzt 
muss man nur noch ein paar Motivierte finden, resp erzeugen, die die 
Scanner bedienen...

von Thomas E. (thomase)


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Mal eine Frage an die alten Ossis hier: Interessiert das überhaupt noch 
jemanden oder ist langsam der Zeitpunkt gekommen, wo man einfach Gras 
über die Sache wachsen lassen sollte?

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>Mal eine Frage an die alten Ossis hier: Interessiert das überhaupt noch
>jemanden oder ist langsam der Zeitpunkt gekommen, wo man einfach Gras
>über die Sache wachsen lassen sollte?

Bei anderen, ca. 70 Jahre alten historischen "Ereignissen" ist man auch 
sehr bemüht, KEIN Gras drüber wachsen zu lassen. . . Hmmm.

von M. S. (bugles)


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Die Seite ist ganz informativ.

https://www.bstu.bund.de/DE/Archive/RekonstruktionUnterlagen/_node.html#doc1750908bodyText11

Demnach werden vor dem Scannvorgang die Schnipsel erst nach Farbe, 
Schrift in Boxen sortiert. Dann wird alles verschickt und woanders 
gescannt.

Online finden sich übrigends verschiender Bilder von den unterschiedlich 
eingesetzen Scannern.  Das wirkt schon so das mehrere Schnipsel 
aufeinmal gescannt werden.

Nur das bisher nur 23 Säcke rekonstruiert werden konnten ist ja echt 
nicht soviel.
Immerhin hat sich der Bundesrechungshof der Sache angenommen.

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Die Nachfrage nach Akteneinsicht ist nach wie vor hoch und sogar 
steigend, wie ich letztens las.

Mich selbst betrifft es weniger, ich war 10 als die DDR zusammenbrach, 
aber ich kenne viele aus dem persönlichen Umfeld, die das schon noch 
wissen wollen.

Meines Wissens war das ein öffentlich gefördertes Projekt bei Fraunhofer 
und das war dann halt irgendwann zu Ende. Und wie so oft wird sich kein 
Geldgeber für Folgeprojekte zur Verbesserung gefunden haben.
Mit genügend Geld kann man das sicher extrem beschleunigen.

Ach, da unter dem Link von oben stehts ja auch direkt und unverblümt:
1
Wie ist das Projekt virtuelle Rekonstruktion finanziert?
2
3
Der Bundestag bewilligte für das Pilotprojekt einmalig 6,3 Millionen Euro. Diese Summe war für den gesamten Zeitraum der Technikentwicklung und der Testphase mit der Zusammensetzung von Schnipseln aus genau 400 Säcken bestimmt. Die Planung sah für das Pilotprojekt acht "Meilensteine" mit jeweiliger Vergütung vor. Mit der Abnahme des siebten Meilensteins Ende 2013 hat der BStU die Funktionsfähigkeit der neu entwickelten Software bestätigt. Gleichzeitig wurde im Verlauf des Jahres 2014 das Projekt vom Fraunhofer IPK angehalten, da erkennbar ein Abschluss des ursprünglichen Projektplans, also des kompletten Puzzelns von 400 Säcken, mit der vorhandenen Technik nicht durchführbar war. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Schnipsel aus 23 Säcken gescannt, die alle virtuell rekonstruiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Christian R. schrieb:
> Und wie so oft wird sich kein
> Geldgeber für Folgeprojekte zur Verbesserung gefunden haben.
> Mit genügend Geld kann man das sicher extrem beschleunigen.
[Aluhut]
Ein Problem das ich bei diesem Projekt sehe:
Diese Akten sind eine ungeheure Datenquelle. Moeglicherweise sind da 
auch Daten bei, von denen nicht jeder will, das sie Konzerne in die 
Haende bekommen.

Ich wuerde es einer Firma wie z.B. Google, Facebook, etc. zutrauen, so 
ein Projekt umzusetzen. Aber will man diese Daten wirklich solch einem 
Konzern anvertrauen?

Ein Geldgeber will natuerlich auch was fuer seine Investition erhalten, 
und grossartig Geld verdienen duerfte mit diesem Projekt nicht drin 
sein. Also muesste sich das ganze eben anders rentieren.

Jetzt also die Frage:
Wer kaeme denn, nach obigen Gesichtspunkt, ueberhaupt als Geldgeber in 
Frage? Der Staat ist ja teilweise nicht besser als die oben genannten 
Firmen...
[/Aluhut]

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Frank S. schrieb:
> hat eine Software entwickelt die wohl gut funktioniert. Nur einen
> passenden Scanner gibt es wohl nicht,

Der normale Forschungsförderungs-Wahnsinn. Für praktische Aufgaben, bei 
denen reale Ergebnisse erzielt werden sollen taugen solche 
Forschungsspezis nichts.

Jeder halbwegs normal denkende Ingenieur hätte als erstes gefragt 
"Sch**ße, wo bekommen wir die Schnipsel automatisch gescannt?". Ein 
Professor Doktor von Trallala von einer Eliteuni stellt sich statt 
dessen hin, sagt "Wir nehmen mal an es gibt geeignete Scanner, dann ..." 
und hofft auf das Wunder, dass die Scanner irgendwann vom Himmel fallen. 
Das ist die Anwendung des Konzepts wie Mathematiker Löwen fangen.

Wenn man dann sogar in künstlich geschaffenen freundlicher Umgebung 
versagt (nur 23 von 400 Säcke), dann solle man sich nicht "Forschung für 
die Praxis" auf die Fahne schreiben. 23 von 400 Säcken virtuell (also 
scheinbar) zu rekonstruieren ist eine Quote von 5,75%. Fordert man statt 
einer scheinbaren eine echte Leistung dann hat Frauenhofer saubere 0,0% 
geleistet.

Hauptsache sie haben ein bisschen mehr Staatsknete abziehen können und 
es sind ein paar hübsche Aufsätze zur persönlichen Karriereförderung 
entstanden.

von Christian R. (supachris)


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Jup, so läuft es leider bei vielen öffentlichen Projekten. Bei 
Fraunhofer kommt schon auch oft was raus, aber meistens nur in den 
Industrie-Projekten. Denn da gehts um anfassbare Ergebnisse, da reicht 
kein Stapel buntes Papier wie beim BMBF. Die sind natürlich nicht so 
öffentlich bekannt gegeben. Allerdings ist es in den bei öffentlich 
geförderten Projekten beteiligten KMUs noch viel schlimmer. Denn die 
machen so gut wie gar nix, Fraunhofer darf denen dann noch den Antrag 
und die Berichte schreiben, und das bissl was raus kommt, dürfen sie 
dann dafür vermarkten bzw. weiter verwenden. Ist halt so gewollt, und 
Grundlagenforschung klappt nur über öffentliches Geld mit Zeit zum 
spinnen. Beides hat seine Berechtigung.
Im konkreten Fall ist das wirklich schade, aber da muss man sich halt 
auch die Frage stellen, wo der ROI sein soll, da ist es natürlich kein 
Wunder, dass der Staat nicht mehr Kohle locker machen will. Bei 
"normalen" öffentlichen Projekten besteht ja wenigstens die Hoffnug auf 
einen geringen ROI über Steuern wenn mal was vermarktungsfähiges raus 
kommen sollte, aber beim STBU...naja...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Man will das Projekt verhungern lassen. Die Stasi hat nicht nur die 
eigenen Bürger überwacht, sondern war auch im Ausland recht erfolgreich 
bei der Informationsbeschaffung.

Dabei dürfte bei so manchem Politiker, Abgeordneten oder Manger im 
Westen so manches an Infos gefunden worden sein, von dem man in gar 
keinem Falle will, dass das irgendwie ruchbar wird. Wahrscheinlich sind 
bereits erste Infos dieser Art in der bisher gescannten geringen Menge 
aufgetaucht und nun herrscht die blanke Panik.

Wenn Altkanzler Kohl z.B. so ein tadelloser Ehenmann war, wie allgemein 
dargestellt, dann sollte die Stasi doch nur Gutes über ihn zu berichten 
haben ... oder?

von Bernd G. (Gast)


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> Wahrscheinlich sind
> bereits erste Infos dieser Art in der bisher gescannten geringen Menge
> aufgetaucht und nun herrscht die blanke Panik.

Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Ich würde schätzen, dass eine Mittelstandsfirma für unter 200 k€ eine 
einigermaßen flott funktionierende Schnipselvereinzelungsmaschine für 
den Scanner bauen kann.
Früher hätte man das im Ratiomitteleigenbau gemacht.

Dass das Fraunhoferdingens das nicht kann, liegt auf der Hand.

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Bei anderen, ca. 70 Jahre alten historischen "Ereignissen" ist man auch
> sehr bemüht, KEIN Gras drüber wachsen zu lassen. . . Hmmm.

Es war eine Frage an die Betroffenen und keine Aufforderung das zu tun.

von Joe F. (easylife)


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Thomas E. schrieb:
> Es war eine Frage an die Betroffenen

Ob du betroffen warst, weisst du erst, wenn die Schnipsel 
zusammengesetzt und gescannt wurden... ;-)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bernd G. schrieb:

> Ich würde schätzen, dass eine Mittelstandsfirma für unter 200 k€ eine
> einigermaßen flott funktionierende Schnipselvereinzelungsmaschine für
> den Scanner bauen kann.
> Früher hätte man das im Ratiomitteleigenbau gemacht.
>
> Dass das Fraunhoferdingens das nicht kann, liegt auf der Hand.

Ich bin jetzt mal ganz mutig:

Ich traue mir zu, mit einer Kamera, einem PC, einigen Servos und etwas 
Pneumatik aus den Schnipseln, sofern sie flach und in geringer 
Schütthöhe (1..2cm) z.B. auf einem Band von ca. 20cm Breite liegen, alle 
2s Sekunden eines herauszufischen und auf einer Glasplatte abzulegen.

Dann wird es zunächst grob mit einer Videokamera von Oben und von der 
Seite betrachtet, um festzustellen ob es evtl. geknüllt ist oder zu 
groß. Solche Kandidaten werden in einen extra Behälter ausgestossen und 
müssen von Hand zurecht gemacht werden.

Für den vermuteten "Normalfall" (kleiner Schnipsel, rel. flach) senkt 
sich dann eine zweite Glasplatte, um den Delinquenten flach zu drücken 
und das Ding wird von zwei Seiten gleichzeitig fotografiert. Feddich.

Kosten für den Prototyp: 15.000 € und 6 Wochen. Wer hält dagegen? :-)

von Bernd G. (Gast)


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Wer hält dagegen?

Ab in die Zeitmaschine und zurück in die DDR: Abschluss einer 
Neuerervereinbarung mit vier Neuerern (den Chef eingeschlossen, damit 
der nicht sehen will, dass das Ding in der regulären Arbeitszeit gebaut 
wird), á 1000 Ostmark und innerhalb von vier Wochen ist das Ding da.

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd G. schrieb:
> Wer hält dagegen?

Ich.
;)

Warum? Weil die Zeitmaschine erst jetzt und hier gebaut werden müßte, um 
wieder dahin zurück zu gelangen. Das würde aber heute so lange dauern, 
daß das Papier samt der Säcke bis dahin zu Staub zerfallen wäre.

...und ein eisiger Wind weht einzelne SSD-Datenträger voller EN, ROHS 
und weiß der Teufel was für Normen in den Rinnstein.

SCNR

Paul

von M. S. (bugles)


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Frank E. schrieb:
> Kosten für den Prototyp: 15.000 € und 6 Wochen. Wer hält dagegen? :-)

na das kommt mir dann doch zu günstig vor. Denk doch mal alleine an die 
Software zum auswerten. Würde sagen 15k€ is da eher die Hardware.

Online gefunden das ein Problem auch die Auswertung ist wg. den 
riesiegen Datenmengen. Man mus ja quasi einen Schnippsel mit allen 
anderen bekannten Schippseln abgleichen.

von Paul B. (paul_baumann)


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M. S. schrieb:
> Man mus ja quasi einen Schnippsel mit allen
> anderen bekannten Schippseln abgleichen.

Ja, das ist am Anfang des Prozesses unheimlich langsam. Man müßte 
zunächst alle Schnipsel mit 2 geraden Kanten heraussuchen lassen, denn 
die stellen ja die 4 Ecken des Blattes dar. Dann die Schnipsel ohne 
jeden Inhalt, denn die sind für die Information ja völlig Brust. Wenn 
das erledigt ist, erklärt man EINEN beliebigen Schnipsel zu Startpunkt 
und lässt suchen, wer an dessen Kanten heranpasst. Normalerweise müßte 
die Geschwindigkeit mit jedem erkannten und zugeordnetem Schnipsel 
rasant szteigen.

MfG Paul

von Oliver S. (phetty)


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Wie ist das mit diesen Sortieranlagen für Metall usw. da werden die 
Stückchen mit kurzen Luftstößen in die richtige Richtung gelenkt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das elektronische 
Sortieren und zusammenfriemeln schon recht weit fortgeschritten.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeit, so neulich im Fernsehen, ist 
das Sortieren nach Papiersorte, das sich nur schlecht automatisieren 
lässt. Es hat wohl wenig Sinn, einfach irgendwelche Fetzen auf den 
Scanner zu legen, wenn es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den 
Schnipseln gibt. Die Reisskanten passen auch oft wg. der Schichtstruktur 
des Papiers nicht richtig zusammen, es ist also kein normales Puzzle.
Sehts positiv, die Jungs sind von der Strasse weg und machen keinen 
Rüstungsunsinn :-)
Allerdings wäre es evtl. sinnvoll, a la SETI dann die Auswertung mit 
Cloudcomputing auszulagern, denn für die Datenmengen werden sie später 
schon den einen oder anderen Supercomputer brauchen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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M. S. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Kosten für den Prototyp: 15.000 € und 6 Wochen. Wer hält dagegen? :-)
>
> na das kommt mir dann doch zu günstig vor. Denk doch mal alleine an die
> Software zum auswerten. Würde sagen 15k€ is da eher die Hardware.


Ich meinte auch nur die opto-mechanische Seite ohne jeden Bezug zum 
Inhalt. Das war, so wie ich es verstanden habe, das entscheidende 
Problem. Eine mehr oder weniger geeignete Software soll es wohl geben 
...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Matthias S. schrieb:
> Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeit, so neulich im Fernsehen,
> ist
> das Sortieren nach Papiersorte, das sich nur schlecht automatisieren
> lässt. Es hat wohl wenig Sinn, einfach irgendwelche Fetzen auf den
> Scanner zu legen, wenn es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den
> Schnipseln gibt.

Nunja, dann sollte man neben den geomtrischen Merkmalen auch die genaue 
Farbe des Papiers (evtl. auch im UV- und IR-Bereich) mit erfassen, unter 
einer hochwertigen und stabilen Beleuchtung.

Dann gehen dafür am Ende aber keine 0815-Webcams. Colormanagement heisst 
das Zauberwort der Stunde.

Überhaupt: Die Zuordnung zu ganz bestimmten Farbeigenschaften sollt das 
aller erste Sortiekriterium sein. Bei unbeschichtetem Papier spielen 
dann auch noch Vorder- und Rückseite (Filz- und Siebseite wie der 
Papierfachmann sagen würde) eine Rolle (Rauhigkeit bzw. Struktur), das 
muss auch noch berücksichtigt werden.

von Falk B. (falk)


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@ Bernd G. (Firma: LWL flex SSI) (berndg)

>> Wahrscheinlich sind
>> bereits erste Infos dieser Art in der bisher gescannten geringen Menge
>> aufgetaucht und nun herrscht die blanke Panik.

>Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Das ist was dran. Die Daten sind brisant.

>Ich würde schätzen, dass eine Mittelstandsfirma für unter 200 k€ eine
>einigermaßen flott funktionierende Schnipselvereinzelungsmaschine für
>den Scanner bauen kann.
>Früher hätte man das im Ratiomitteleigenbau gemacht.

Die Chinesen oder Inder hätten den Kram ganz pragmatisch schon LÄNGST 
digitalisiert, nämlich old school halbautomatisch. Man nehme normale, 
verfügbare Scanner, viele Leute und los. Aber das wäre VIEL zu 
pragmatisch und keine akademisch/technische Herausforderung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank E. schrieb:
> Nunja, dann sollte man neben den geomtrischen Merkmalen auch die genaue
> Farbe des Papiers (evtl. auch im UV- und IR-Bereich) mit erfassen, unter
> einer hochwertigen und stabilen Beleuchtung.

Es ist wohl nicht nur die Farbe, sondern auch Dinge wie kariertes, 
liniertes oder blankes Papier in allen möglichen Spielarten. Auch das 
Alter des Papiers spielt eine Rolle. Die Handsortierer, die es ja schon 
lange nebenbei gibt, riechen wohl sogar ab und zu mal an einem Schnipsel 
:-P

Kann 40 Papiersorten am Geschmack erkennen :-)

von Thomas W. (thomas_v2)


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Viel interessanteres Material dürften die von unserem späteren 
ehrenwerten Bundespräsidenten Gauck an die USA übergebenen 13.000 Seiten 
Stasi-Akten sein, ohne davon vorher eine Kopie gemacht zu haben.

Das US-Nationalarchiv gibt aber glücklicherweise die geheimen Akten im 
Gegensatz zu unserem Staat irgendwann frei. Ich hoffe ich erlebe die ein 
oder andere brisante Veröffentlichung über die Eliten unserer Zeit noch 
mit.

von M. S. (bugles)


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Paul B. schrieb:
> M. S. schrieb:
>> Man mus ja quasi einen Schnippsel mit allen
>> anderen bekannten Schippseln abgleichen.
>
> Ja, das ist am Anfang des Prozesses unheimlich langsam. Man müßte
> zunächst alle Schnipsel mit 2 geraden Kanten heraussuchen lassen, denn
> die stellen ja die 4 Ecken des Blattes dar. Dann die Schnipsel ohne
> jeden Inhalt, denn die sind für die Information ja völlig Brust. Wenn
> das erledigt ist, erklärt man EINEN beliebigen Schnipsel zu Startpunkt
> und lässt suchen, wer an dessen Kanten heranpasst. Normalerweise müßte
> die Geschwindigkeit mit jedem erkannten und zugeordnetem Schnipsel
> rasant szteigen.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/maschine-setzt-zerrissene-akten-zusammen-die-maschine-ist-ein-assistenzsystem-kein-automat/12102202-2.html

von 2015 und da war die Rede von 200 Terrabyte .. schon irgendwie krass 
für Schnippsel.

von Icke ®. (49636b65)


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Frank E. schrieb:
> Ich traue mir zu...

> ...Kosten für den Prototyp: 15.000 € und 6 Wochen. Wer hält dagegen? :-)

Rumtröten kann jeder. Fang an und liefere bis Ende Februar. Die 
Investition kannst du dir anschließend vom Bund vergolden lassen. Und 
auch sonst wird man sich drum reißen.

von Icke ®. (49636b65)


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M. S. schrieb:
> von 2015 und da war die Rede von 200 Terrabyte

Nicht 200TB Schnipsel, sondern Kapazität der Server.

von Lutz H. (luhe)


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Biete  Rauschgenerator für beliebig große Datenmenge für 12 548 412,48 
EURO plus Betriebskosten, Hardwarekosten, Mehrwertsteuer und 
Entwicklungskosten.
Ich dachte an etwas Großes, etwa das Meeresrauschen aufzeichnen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Eines vorab: Unabhängig von der Bewertung meines Beitrages hier:
Beitrag "Re: Automatisiert scannen - muss doch gehen?"

Was ist an den Überlegungen falsch?

MfG Paul

von Lutz H. (luhe)


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Paul B. schrieb:
> Eines vorab: Unabhängig von der Bewertung meines Beitrages hier:
> Beitrag "Re: Automatisiert scannen - muss doch gehen?"
>
> Was ist an den Überlegungen falsch?
>
> MfG Paul

Zettel von einem Stapel einzeln zu entnehmen funktioniert an jedem 
Bankautomaten zuverlässig. Das war nie ein Problem.

von Michael B. (laberkopp)


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Lutz H. schrieb:
> Zettel von einem Stapel einzeln zu entnehmen funktioniert an jedem
> Bankautomaten zuverlässig. Das war nie ein Problem.

Die sind dort aber alle gleich gross.

Zerrissene Banknoten einwerfen klappt auch dort nicht.

Aber du wolltest nur trollen, klar. Freitag ist jedoch schon vorbei.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lutz H. schrieb:
> Zettel von einem Stapel einzeln zu entnehmen funktioniert an jedem
> Bankautomaten zuverlässig. Das war nie ein Problem.

Eben. Das war aber auch nicht das Problem, auf das ich eingegangen 
bin.

Paul

von Dumdi D. (dumdidum)


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Paul B. schrieb:
> Was ist an den Überlegungen falsch?

Der Teufel liegt bei solchen Sachen eher im Detail. Andererseits ist 
dieser Teil des Problem von Fraunhofer geloest worden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Dumdi D. schrieb:
> Andererseits ist
> dieser Teil des Problem von Fraunhofer geloest worden.

Oh, das hatte ich vorher nicht gelesen. Da kann ich ja stolz auf mich 
sein, daß ich auf die gleichen Ideen gekommen bin.
;)

MfG Paul

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