Hallo Leute! Ich beabsichtige, ein neues Oszilloskop zu kaufen. Sprich: Digitalspeicheroszilloskop. Kenne bisher nur alte, analoge Geräte ohne Speicher. Eine sehr häufige und wichtige Messung stellt bei meinem Kram die Erfassung von Schaltflanken dar, an Rechteckspannungen. Beim analogen Oszi geschah dies oft durch Verwendung der 10x-Dehnung. Wie verhält sich das nun beim DSO? Kann man bei diesen einfach einen winzigen Bereich der Messung auswählen? Extern triggern war und ist mir meist zu aufwändig, und die Triggerung am Kanal selbst ließ praktisch nie die Darstellung der negativen Schaltflanke zu. Beispiel: Rechteck mit nur 20KHz, aber nur 10ns Flanken. Da seh ich mit meinem alten 30MHz Oszi so gut wie gar nichts.
Es ist gerade der Vorteil eines DSO, dass man auch Dinge vor und nach dem Trigger sehen und genauer betrachten kann. Mit dem DS1054Z sieht ein 20kHz Signal und seine Flanke so aus:
Den Ausschnitt kann ich auch vor den Trigger Zeitpunkt frei verschieben.
Fragender schrieb: > Beispiel: Rechteck mit nur 20KHz, aber nur 10ns Flanken. Da seh ich mit > meinem alten 30MHz Oszi so gut wie gar nichts. Natürlich ist ein DSO gut für sowas geeignet. Sei dir aber klar: Wenn du Flanken mit 10ns genau betrachten willst, benötigst du auch eine entsprechende Bandbreite und Abtastrate. Da tun es 100MHz nicht mehr, weil da schon die Flanke durch die analoge Bandbreite verschliffen wird. Die Abtastrate ist üblicherweies unproblematisch, selbst billige DSOs liefern oft 1GSPS. Aber deinem Fall (10ns Flanke) würde ich sagen, das Minimum dürften 500MHz analoge Bandbreite sein. Das ist nicht mehr ganz billig. Mein Punkt ist also: Überleg dir gut, ob du wirklich 500MHz brauchst. Nicht das 500MHz übertrieben ist - eher im Gegenteil, aber 100MHz sind viel billiger. Für Alltagsaufgaben eines DSOs (Schaltregler, serielle Schnittstellen, normaler Analogkram) tuts z.B. das DS1054Z mit 100MHz.
Vielen Dank für die Infos. Hatte da an ein 200MHz Oszi gedacht, allerdings die Billigausführung (Hantek DSO5202P). Bin nicht grad der, der seine Messgeräte hegt und pflegt, sondern die Dinger werden nur genutzt, und stehen schon bald ziemlich verdreckt in der Werkstatt rum. Da sind mir 300 Euro lieber, als z.B. 800 Euro. Die 10ns sind nur ein Beispiel, aber wären natürlich schön. Das alte Hameg zaubert geschätzte 100ns zum realen Signal hinzu, was die Messung schon deutlich verzerrt. Was bestimmt denn beim DSO noch, wie niedrig die Frequenz werden darf, bei dennoch hochaufgelöst sichtbaren Flanken? Könnte man damit auch beispielsweise bei nur 1Hz noch beide (schnellen) Flanken detailliert sehen? Vermutlich müsste das Oszi dazu sehr viel zwischenspeichern? So eine Messung wird es natürlich kaum geben, aber WAS begrenzt hier?
Fragender schrieb: > Vermutlich müsste das Oszi dazu sehr viel zwischenspeichern? > So eine Messung wird es natürlich kaum geben, aber WAS begrenzt hier? Ja, die Begrenzung ist die Größe des Speichers. Du kannst ja selber ausrechnen, bei wie viel Speicher und welcher Abtastrate wie lange die Aufzeichnungsdauer ist.
Fragender schrieb: > Die 10ns sind nur ein Beispiel, aber wären natürlich schön. > Das alte Hameg zaubert geschätzte 100ns zum realen Signal > hinzu, Nie im Leben. Wenn das der Fall ist, dann ist der Oszi kaputt.
Für ein Signal mit 10ns Anstiegszeit benötigt man keinen 500MHz Oszi. tan = 0,35/f Mit eienr Bandbreite von 100MHz kommt man da uf 3,5ns Eigenanstiegszeit des Oszis. Das heißt für die 10ns reicht auch ein Oszi mit 100MHz Bandbreite.
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Fragender schrieb: > Was bestimmt denn beim DSO noch, wie niedrig die Frequenz werden darf, > bei dennoch hochaufgelöst sichtbaren Flanken? Könnte man damit auch > beispielsweise bei nur 1Hz noch beide (schnellen) Flanken detailliert > sehen? Da musst du schauen, wie viel Speicher dein Oszi hat. Bei 1s auf dem Bildschirm kannst du also bei 12MS (Das haben die Rigols ohne Erweiterung, dürfte bei deinem Oszi wahrscheinlich in ähnlichen Regionen liegen) noch mit maximal 12MS/s arbeiten - da werden solche Flanken schwierig. Andererseits kann man dort natürlich mit dem Trigger auf die steigende oder fallende Flanke triggern und muss vielleicht nicht im selben Atemzug das komplette Signal anzeigen, dann kann man entsprechend wieder die Auflösung hochsetzen (resp. "reinzoomen").
Fragender schrieb: > Das alte > Hameg zaubert geschätzte 100ns zum realen Signal hinzu, was die Messung > schon deutlich verzerrt. Streiche eine Null, dann wirds realistisch. Wenn du wirklich in den 100ns Bereich kommst, dann liegt es wahrscheinlich nicht am Oszi selbst sondern an den Tastköpfen und der kapazitiven Belastung der Quelle.
Wenn man beim DS1054 beide Flanken des 1Hz Signals sehen will, ist die kleinste Zoom Einstellung 200ns/T. Man kann natürlich auch bei einem 1Hz Signal auf steigende oder fallende Flanke triggern, dann sind wieder die 5ns/T möglich.
pegel schrieb: > Wenn man beim DS1054 beide Flanken des 1Hz Signals sehen will, ist die > kleinste Zoom Einstellung 200ns/T. Nicht schlecht. Das sind auf jeden Fall schon mal ganz andere Dimensionen, als mit dem analogen Oszi. Und 1Hz ist natürlich nur ein extremes Beispiel, ich werde selten unter 20KHz messen. Achim S. schrieb: > Wenn du wirklich in den 100ns Bereich kommst, dann liegt es > wahrscheinlich nicht am Oszi selbst sondern an den Tastköpfen und der > kapazitiven Belastung der Quelle. Die Tastköpfe möchte ich nicht ausschließen. Irgendwann mal für n Appel und n Ei in der Bucht gekauft. Hitachi AT-10AR. 1:10 und wohl für 60MHz. Die kap. Belastung der Quelle kann man ausschließen, es ging wenn dann um sehr leistungsstarke Signale, z.B. an Mosfet-Gates. Evtl. war das Gignal aber tatsächlich nicht so schnell, wie angenommen.
Auch dieses Osziloskope ist einen Blick wert. Aktuell im Angebot. Habe das selber als 100Mhz Version. Habe auch das 1054Z, aber das Uni-T ist bedienbarer und übersichtlicher. Es gibt nichts negatives zu berichten, Menü sogar in Deutsch einstellbar. https://www.reichelt.de/UTD-2202-CM/3/index.html?ACTION=3&LA=0&ARTICLE=141628&artnr=UTD+2202+CM
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