Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkuschrauber mit Strom versorgen


von Gaßtgeber (Gast)


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Wenn ich meinen 24V Akkuschrauber, der bei Blockierung per Hand ca. 15A 
zieht (ich kann ihn nicht anhalten, er ist zu stark) an 230V betreiben 
will, kann ich das hier:
"Ringkerntrafo, 500 VA, 2x 30 V, 2x 8,33 A"
Nen Diodengleichrichter und nen Glättungskondensator verwenden? Welche 
Kapazität sollte der Glättungskondensator haben?

Ein altes starkes Computernetzteil mit 2x12V dürfte eine Alternative 
sein.

Die Schaltung von hier https://www.youtube.com/watch?v=1bu7LjPpulQ ist 
doch gar nicht nötig, oder?

von Horst (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> Die Schaltung von hier Youtube-Video "das 2. Leben für den Akkuschrauber
> Teil 2- die komplette Schaltung" ist
> doch gar nicht nötig, oder?

Die regelt nur den Spannungsabfall der verwendeten Anschlußleitung aus.
Die Schaltung selber taugt allerdings wenig und wenn die Anschlußleitung 
zu kurz ist oder ein größerer Querschnitt gewählt wird, werden die 
beiden Transistoren schnell sterben.

von Gaßtgeber (Gast)


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Alternative wäre Auto, LKW oder Rollerbatterie bzw. 18650 INR Akkus.

von Jemand (Gast)


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Hallo

ja das dürfte funktionieren, allerdings bekommst du  deutlich über 30V 
heraus - insbesondere im Leerlauf des Netzteils - wird den Schrauber 
wohl nicht zerstören aber auch nicht wirklich gut bekommen.

Allerdings wenn du den Trafo nicht herumliegen hast würde ich mich bei 
einen Restposteinhändler nach einen Schaltnetzteil in der entsprechenden 
Leistungsklasse umsehen denn der Ringkerntrafo ist halt groß (auch der 
Glättungselko) schwer und kräftig überdimensioniert:

Du hast über 16,6Ampere als Dauerbelastung zur Verfügung, dein 
Blockierstrom beträgt nur 15A - aber den Blockerstrom wirst du im 
Nutzeinsatz nie ziehen.
Einen Ringkerntrafo, besonders  in dieser Größenordnung kannst du auch 
über eine längere Zeitspanne kräftig überlasten - du schleppst also viel 
unnötige Leistung mit dir herum - da gibt es sicherlich Anwendungen die 
so einen Trafo und dessen überlastungsfähigkeit besser ausnutzen.

Ein Schaltnetzteil hat auch den Vorteil "genau" (auf jeden Fall mehr als 
genau genug für einen Schrauber) die optimale Spannung zu liefern, schon 
ausreichend geglättete Spannung zu liefern, leicht und klein zu sein und 
bei zu hohen Strom schaltet es einfach ab (und eventuell selbst wieder 
ein) somit wird dein Schrauber zusätzlich vor zu hoher Mechanischer 
Beanspruchung geschützt.

Einziger gravierender Nachteil ist das Schaltnetzteile kaum überlastbar 
sind, also müsste es schon (fast) den Blockierstrom liefern können 
(wegen des Anlaufstrom des Motors deines Schraubers).
Bevor so ein Ringkerntrafo nur herumliegt würde ich ihn für diese 
Anwendung nutzen, aber falls er extra gekauft werden muss + Gehäuse + 
des recht teuren Elkos bei der Spannung und der erforderlichen Kapazität 
nutzen.
 Aber wenn der Ringkerntrafo  irgendwo sinnvoller genutzt werden kann, 
würde ich mich tatsächlich nach einen Leistung mäßig geeigneten 
Schaltnetzteil umsehen.

Jemand

von Horst (Gast)


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Jemand schrieb:
> würde ich mich tatsächlich nach einen Leistung mäßig geeigneten
> Schaltnetzteil umsehen.

Nö, dann würde ich mir eine richtige Bohrmaschine mit Kabel anschaffen.
So eine Wiederbelebung eine Akkuschraubers macht nur Sinn, wenn man alle 
Teile rumliegen hat.
Das Ergebnis, d.h. eine kabelgebundene Bohrmaschine, ist im Vergleich zu 
den kleinsten fertigen 300W Maschinen so schlecht, daß es sich nicht 
lohnt nur einen Euro dafür auszugeben.

von Gaßtgeber (Gast)


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Schaltnetzteil ist sehr gut, DC 24V 20A 480W für 30 Euro gefunden. Ein 
Netzschrauber ist nicht schlecht, aber wenn man sowieso schon einen mit 
Akku hat dann behält man lieber den. Mit ner Autobatterie wäre er zudem 
auch noch mobil einsetzbar.

von MaWin (Gast)


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Gaßtgeber schrieb:
> Wenn ich meinen 24V Akkuschrauber, der bei Blockierung per Hand ca. 15A
> zieht (ich kann ihn nicht anhalten, er ist zu stark) an 230V betreiben
> will, kann ich das hier:
> "Ringkerntrafo, 500 VA, 2x 30 V, 2x 8,33 A"
> Nen Diodengleichrichter und nen Glättungskondensator verwenden

Nein.

30V~ werden nach Gleichrichtung und sieben zu 42V=, deutlich zu viel.
Nutze entweder einen 18V~ Trafo, oder spar dir den Siebelko und nutze 
einen 24V~ Trafo, die meisten Drehzahlregler kommen auch mit 
pulsierender Soannung klar.

Bei konventionellen Trafo muss er nicht auf 15A x 1.6 = 24A ausgelegt 
sein, weil Eisentrafos kurzzeitig deutlich überlastbar sind, ein 18v~ 
10A also 180VA Trafo sollte ausreichen, bei fehlendem Siebelko sogar 
24V~ mit 120VA.

Ein Schaltnetzteil muss aber die ganzen 15A und möglichst noch etwas 
Sicherheit bis 20 oder 24A bringen, denn das schaltet sonst ab.

von Stefan F. (Gast)


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Ohne Siebelko könnte die Drehzahlregelung des Akkuschraubers ausfallen.

von DAVID B. (bastler-david)


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ich glaube die 15A kannste gleich wieder vergessen rechne eher mit über 
25-30A und noch was du solltes dran denken du willst auch schrauben 
lösen die mal fest sind und das Heist der Motor muss sein eigne Trägheit 
überwinden UND die fest sitzende schraube auch noch.

und auf Elkos zu verzichten ist auch eine schlechte Idee (start strom)

ich habe so was auch versucht und musste einsehen das es nicht so 
ohneweiters möglich ist wenn man Geld wie Heu hat, kann man versuche 
machen aber das beste ist und bleibt lipo Akku + Sicherung und 
Abschaltung.
so ein China Akku kost um die 20-30€ mit Glück ohne zoll haste einen 
schweren und sehr leistungsstarken akkuschrauber.(mosfet für Drehzahl 
Reglung muss aber mit zunehmender Leistung besser gekühlt/ausgetauscht 
werden)

von Minimalist (Gast)


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Im Zweifelsfall Akku Zellen austauschen, und ein Ladegerät dazu 
entwickeln. Lerneffekt größer und Nutzen höher.

von Gaßtgeber (Gast)


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Zellen tauschen: Ich würde INR Akkus besorgen, diese dann entweder mit 
Balance Kabeln und einem Lithium Ionen Balance Charger oder einfach in 
einen selbstgebastelten Batteriehalter betreiben und einzeln laden. Zum 
Einen weil ein BMS mit dem geforderten Strömen und der jeweiligen 
Zellenzahl nicht so einfach günstig zu bekommen ist und zum Anderen weil 
die Batteriehalter die es zu kaufen gibt Federn haben und die fangen bei 
den Strömen an zu glühen.

von Dieter (Gast)


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Als Sonderangebot gab es AkkuPacks 12V mit StartUnterstützung fürs Auto, 
angeblich bis 200A Startunterstützung. Zwei davon in Serie geschaltet 
sollten es tun.

von Gaßtgeber (Gast)


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Ja, Autobatterie kann den Strom auf jeden Fall liefern, man kann damit 
sogar schweißen. Allerdings ist die Zyklenfestigkeit nicht so 
berauschend:

http://batteryuniversity.com/learn/article/bu_214_summary_table_of_lead_based_batteries

d.h. nach 15 mal komplett entladen müsste die Kapazität um 20% gefallen 
sein.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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