Hallo, ich habe im Dezember Platinen aus China bestellt, Warenwert 80 US$ Versandkosten 20 US$. Nun bekomme ich eine Rechnung, wonach eine Einfuhrumsatzsteuer von ca 33 Euro berechnet wurde. Wie kommt man denn darauf? Kann ich nicht nachvollziehen. 19% sehen doch anders aus? Hinweis: Ich habe mit DHL-Express bestellt aber ACHTUNG: Ich kritisiere nicht die Kapitalbereitstellungsprovision von DHL, die kann man locker verkraften, hier 12,50 Euro. Ich habe ähnliche Threads hier durch, aber niemand geht so richtig darauf ein, wie die Höhe der Steuer zustande kommt. Wem ist soetwas schon mal passiert und konnte herausfinden warum die Steuer so hoch ist? Oder ist das schlicht falsch berechnet? Danke!
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Na ja, irgendwelche Threads sind da wohl eher nicht die passenden Informationsquelle. http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Einfuhrumsatzsteuer/Allgemeines/allgemeines_node.html;jsessionid=2D07C6537C2FB7AA99D4870E4D4DC30D.live4652 Allerdings entsprechen deine 33 Euro einem Zollwert von 173 Euro, und der kommt bei dem Warenwert eigentlich nicht zusammen. Oliver
Oliver S. schrieb: > Allerdings entsprechen deine 33 Euro einem Zollwert von 173 Euro, und > der kommt bei dem Warenwert eigentlich nicht zusammen. Hallo Oliver, danke für deine Nachricht, sie hilft mir leider nicht weiter. Die "irgendwelche Threads" beinhalten eben auch dieses Phänomen aber es gibt letztendlich keine Aufklärung. Und Dreisatzrechnung beherrsche ich ebenfalls, vielen lieben Dank!
Von wem kommt denn die Rechnung? Dort solltest du nachfragen... Eine typische Rechnung vom Zoll sieht (ungefähr) so aus (neben Adressat, Zollamt, diversen Daten, Stempeln, Bankverbindungen,
1 | ZOLLEU 3,48 |
2 | EUST 10,54 |
3 | Summe 14,02 |
4 | |
5 | Berechnungsgrundlage: |
6 | Zollwert 51,99 |
7 | Warennummer 9002 1100 90 0 |
8 | |
9 | Abgabenberechnung: |
10 | Art Wert/Menge Abgabensatz Betrag |
11 | ZOLLEU 51,99 6,7% 3,48 |
12 | EUST 55,47 19% 10,54 |
(das waren jetzt keine Platinen und ist eine ziemlich alte Rechnung - heute sollte bei dem Betrag noch kein Zoll anfallen) Die 51,99 sollten die Kosten der Ware inkl. Versandkosten sein. Eventuell gibts auch noch irgendwo eine Währungsumrechnung, die dort dokumentiert ist, einschließlich Wechselkurs (wobei der Zoll die "gültigen" Wechselkurse auch auf der Webseite veröffentlicht, wenn der Zollbeamte nett ist, nimmt er den für dich besseren aus dem offiziellen und dem, den du bezahlt hast) Die Warennummern und zugehörigen Zollsätze findest du auch beim Zoll. MfG, Arno
Achso, ist in den 33Euro die Kapitalbereitstellungsprovision schon enthalten? Grob abgeschätzt: $100 sind ungefähr 90 Euro, davon 19% wären knapp 17 Euro (Zoll sollte nicht anfallen, unterhalb der Freigrenze von 150 Euro, wenn überhaupt >0% Zollsatz). Wenn die 12,50 Euro dann auch noch netto sind, wären das knapp 15 Euro brutto, zusammen mit den 17 Euro EUSt sind das 32 Euro. Oder ja, "sie" können sich natürlich auch verrechnet haben :) MfG, Arno
Hallo Arno, ja, die Syntax kommt schon gut hin und nein, ich spreche nur über die Einfuhrumsatzsteuer von ca. 33 Euro bei einem Warenwert von 80US$ und 20US$ Versandkosten. Die 12,50 Euro sind gesondert aufgeführt und scheinen mir nicht relevant, außer dass man sie bezahlen muss. Das ist aber eine DHL-Express Angelegenheit. In einer weiteren Zeile wird ein EUSt-Wert von ca 175 Euro und Zollwert von 149 Euro angegeben, 19% von den 175 Euro sind die besagten 33 Euro(ich habe jetzt grob gerundet). Nur wie kommt man auf 175 Euro EUSt-Wert und den Zollwert bei obigen Randbedingungen????
Auf die 175 Euro kommt man, indem man auf die 149 Euro den Zoll addiert ;) Die Frage ist also, wo die 149 Euro herkommen - das kannst du nur herausfinden, indem du beim zuständigen Zollamt anfragst. Fehler passieren auch dort. MfG, Arno
Heiner schrieb: > Nur wie kommt man auf 175 Euro EUSt-Wert und den Zollwert bei obigen > Randbedingungen???? Das wird ein pauschalierter Wert sein, den DHL zum Ansatz bringt. Schau mal in deren AGBn etc. Ich habe ähnliches auch schon erlebt, als ich mir kostenlose Muster aus CN bestellt hatte. Der Lieferant wollte nur, dass ich die Frachtkosten übernehme. Ein paar Tage später kam dann der Briefträger mit einer hohen Nachnahmeforderung. Du solltest mit dem Zoll Kontakt aufnehmen und dir unter Vorlage der originalen Rechnungen und Quittungen die zuviel gezahlten Steuern erstatten lassen.
nachtmix schrieb: > Du solltest mit dem Zoll Kontakt aufnehmen und dir unter Vorlage der > originalen Rechnungen und Quittungen die zuviel gezahlten Steuern > erstatten lassen. Da bin ich ja auch gerade mit befasst. Der ZOLL erstattet Dir da überhaupt nichts, da der ZOLL diese "Gelder" nicht erhoben hat (so die Auskunft) Ich (Du) muss mich an DHL halten. Der ZOLL würde auch nur auf die nachweisbaren/nachgewiesenen Beträge Einfuhrumsatzsteuer erheben. Sind keine Versandkosten angegeben, dann haben die irgendwelche Werte, Tabellen usw. nach denen sie vorher noch was drauf schlagen. Das trifft aber bei Dir nicht zu. Ich sage nur: Finger weg von DHL-Express und/oder von Händlern, die damit versenden! (nur damit) Old-Papa
Hi, es werden neben reinem Warenwert auch (duty & delivery unpayed= DDU) sowohl Transportkosten der Verschiffung bis Anlandung Hafen plus Extratransportkosten für Transport ab Hafen im Inland plus Versicherungen erhoben. Und natürlich Zoll nach dem Einreihen der Ware nach ihrer Beschaffenheit in den international harmonisierten Zolltarif (Comcode). Bei (delivery & duty payed = DDP) kommt oft das Missverständnis auf, es wäre vom Versender der Ware alles Zolltechnische bereits erledigt. Das stimmt so nicht. Denn nur der Inverkehrbringer der Ware (Abfertigung zum freien Verkehr aus "Atlas" ausgetragen) kann die Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Die ist auf jeden Fall fällig, auch wenn der Zoll etc. bereits bezahlt worden sein soll. Bei DHL wird dieser Betrag auch schon vorfinanziert. Dafür wird eine Gebührenpauschale erhoben. Die andere Alternative wäre, Du müsstest die Ware selber nach Aufforderung beim nächsten Zollamt abholen. Du bekommst aber das Paket nach Hause geliefert. Das ist dann eben noch teurer. ciao gustav
Karl B. schrieb: vorfinanziert. Dafür wird eine Gebührenpauschale erhoben. > Die andere Alternative wäre, Du müsstest die Ware selber nach > Aufforderung beim nächsten Zollamt abholen. Du bekommst aber das Paket > nach Hause geliefert. Das ist dann eben noch teurer. > ciao > gustav Diese Alternative funktioniert bei DHL-express bitte wie? Ich habe doch keinen Einfluss mehr darauf. Doch, wenn man vorher versucht DHL auszuschließen. Nur nicht immer ist klar, wer den Transport durchführt. Oder liefert DHL-express das Paket dann beim Zoll ein, wenn man die Nachnahme (und damit die Annahme) verweigert? Glaube ich nicht.... Old-Papa
Old P. schrieb: > Oder liefert DHL-express das Paket dann beim Zoll ein, wenn man die > Nachnahme (und damit die Annahme) verweigert? Glaube ich nicht.... Hi, ja, DHL wollte immer T1-Ware (zunächst zollabgabenfrei) bei uns abliefern. Annahme per ordre de muffti grundsätzlich verweigert. (Die Fahrer wechseln schon mal.) Paar Tage später: Anlieferung mit allen Zolldokus (Abfertigung erledigt) anstandslos...von unserem Haus- und Hof-Spediteur. Man braucht nur den Support von DHL anrufen. Die kommen den Kundenwünschen nach. Hätte ich T1-Ware angenommen, hätte ich innerhalb einer Frist die Ware selber beim Zoll vorführen und die ca. 30,- Euro für den T1-Schein bei DHL auch noch berappen müssen. Da gibt's noch mehr: https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/express/infos-knowhow/hilfe-zollabwicklung/import.html Übrigens Zoll ist keine Gebühr, sondern eher eine Steuer. Besser, man einigt sich auf den Begriff "Zollabgaben". Kleines vereinfachtes Beispiel: deklarierter Wert des Einfuhrgutes + Frachtkosten (Postgebühren) (1x Ausland + 1x Inland) ----------------------------- auf die Summe wird z.B. 9% Zollabgabe erhoben. + Zollabgabe ---------------------------- auf die Summe wird z.B. 19% Einfuhrumsatzsteuer erhoben. + Einfuhrumsatzsteuer ----------------------------- ergibt Summe, den an das Zollamt abzuführenden Betrag. ciao gustav
Hallo Gustav, also so richtig transparent ist das für den Kunden nicht, zumindest nicht für Otto Normalverbraucher. Aber DHL ist hier nicht das Thema, wie Old-Papa schreibt. DHL wickelt nur ab. Die Abgaben aufgrund Zoll werden ausschließlich vom Zoll berechnet. DHL ist da sehr transparent. Es wird mind. 12,50 Euro für die Abwicklung kassiert. In der Regel hast du eine "Deckblatt Rechnung", da steht DHL drauf. Als Anlage dann eine mehrseitige Berechnung der Zollabgaben durch den Zoll. Und genau die ist nicht transparent. Aber auch bei heiner ist es nicht transparent, er hat einen WArenwert von 80$ und Versandkosten von 20$. Wie kommt man dann auf EUSt 175 Euro und Zollwert von 149 Euro??? Der Warenwert ist ja bei Heiner ein paar 90€...???!!!??? Wie kommt man dann auf 175€ die mit 19% versteuert werden??? Ich habe hier im Forum gelesen (oder war es woanders)man könnte bei DHL ein Kundenkonto eröffenen mit SEPA-Mandat und dann wird einiges günstiger??? Hmmmm....
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Finanz B. schrieb: > also so richtig transparent ist das für den Kunden nicht, zumindest > nicht für Otto Normalverbraucher. Hi, im Netz habe ich das (im Bild) gefunden. Ob der DHL Support hier nicht der bessere Ansprechpartner für Infos ist... Die Konditionen können sich ja auch einmal ändern. Meinst Du etwa ATLAS. Das ist ein elektronisches Verfahren hauptsächlich interessant für Geschäftskunden. Ist zwar ein wenig anderes als im Thema: Oder wenn Paket "hängt": Rufen Sie am Montag bitte mal bei DHL Express an unter 0180 6 345 300-3* und fragen nach, ob evtl. Dokumente für die Verzollung nachgereicht werden müssen. *20 ct je Anruf aus den deutschen Festnetzen, max. 60 ct aus den deutschen Mobilfunknetzen. Mo - Fr 7 bis 20 Uhr, Sa 7 bis 16 Uhr..." Bei mir war in den Trackinginfos: "...German Post Customs clerance period was extended DEFRAA.." Hab es mittlerweile, war aber fast einen Monat unterwegs, davon mindestens 7 Tage im Frankfurter Zoll. (Naja Feiertage eben...) OK. Die Fahrtkosten zum nächstgelegenen Zollamt müssen noch zum Warenpreis hinzugerechnet werden. Der Sinn der ganzen Sache ist ja, die eigene Wirtschaft zu schützen insbesondere vor allzu billigen Fernostimporten. Bin nur gespannt, wie das nach dem BREXIT aussieht. Dann bestelle ich wohl nichts mehr in England. ciao gustav
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Finanz B. schrieb: > Hallo Gustav, > > also so richtig transparent ist das für den Kunden nicht, zumindest > nicht für Otto Normalverbraucher. Aber DHL ist hier nicht das Thema, wie > Old-Papa schreibt. DHL wickelt nur ab. Die Abgaben aufgrund Zoll werden > ausschließlich vom Zoll berechnet. DHL ist da sehr transparent. Es wird > mind. 12,50 Euro für die Abwicklung kassiert. Transparent wie ein Eichensarg, ja... > In der Regel hast du eine "Deckblatt Rechnung", da steht DHL drauf. Als > Anlage dann eine mehrseitige Berechnung der Zollabgaben durch den Zoll. > Und genau die ist nicht transparent. Als Anlage habe zumindest ich noch nie was von DHL ausgehändigt bekommen, nur ihre eigene "Kostenrechnung". Wie gesagt, der ZOLL sagt: "wenden Sie sich an DHL..." Die tun so, als kennen sie den Vorgang nicht, stimmt vielleicht sogar... Old-Papa
Hallo old-papa, konntest du schon Licht ins Dunkle bringen wie da was berechnet wurde? Viele Grüße FB
Finanz B. schrieb: > Die Abgaben aufgrund Zoll werden > ausschließlich vom Zoll berechnet. was auch nicht transparent ist, kaufe ich hier ein Objektiv und verkaufe es nach 4 Wochen bekomme ich den Gebrauchtpreis, kaufe ich ein 4 Wochen altes Objektiv gebraucht in Hongkong glaubt mir der Zoll nicht und verzollt nach Neupreis, so die Auskunft eines Zollbeamten.
Finanz B. schrieb: > Hallo old-papa, > > konntest du schon Licht ins Dunkle bringen wie da was berechnet wurde? > > Viele Grüße > FB Nö. Ich habe jetzt ehemalige Kollegen in die Spur geschickt, deren Briefkopf macht mehr Eindruck ;-) Das dauert aber. Vom Zoll selber habe ich bis heute nichts mehr gehört. Die tun so, als kennen Sie so einen Vorgang nicht. Ob sie überhaupt den Betrag bekommen haben? Old-Papa
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