Hallo zusammen, mir kam gerade die Frage auf, wie eigentlich SmartHome grundlegend funktioniert. Kann ich mir es im Neubau so vorstellen? Jeder Lampe, einzelne Steckdose, elektr. Jalousie etc. bekommt sein eigenes Kabel in den Keller zum Steuerungsraum wo dann viele 230V Relais die einzelnen Verbraucher/Steckdosen an- und ausschalten? Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum kabellos weiter und dieser schaltet dann die Relais? Wie wird der Funkchip dann im Lichtschalter versorgt? Batterien? Oder was hat man sich sonst noch so überlegt einmal das Licht per Wandschalter und einmal per Klick auf dem Handy zu schalten? Und wie kann man es sich im Altbau vorstellen? Alle Wände aufreissen und kilometerweise neue Kabel legen? Bzw. über diese Steckdosen-Funkerweiterungen? Wie funktioniert dann hier die Lichtsteuerung? Wär super, wenn mich da jemand aufklären würde. Mfg sodadaen
sodadaen schrieb: > Jeder Lampe, einzelne Steckdose, elektr. Jalousie etc. bekommt sein > eigenes Kabel in den Keller zum Steuerungsraum wo dann viele 230V Relais > die einzelnen Verbraucher/Steckdosen an- und ausschalten? Wenn man sehr, sehr viel Platz und sehr, sehr viel Geld hat, kann man das so machen. In anderen Fällen lässt man die Relais näher am jeweiligen Verbraucher dran und beschränkt sich auf sinnvolles; wozu sollte jede einzelne Steckdose separat schaltbar sein? > Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der > einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum kabellos > weiter und dieser schaltet dann die Relais? Warum sollte ausgerechnet der Lichtschalter ohne Kabel arbeiten, wenn bei Deinem Szenario doch ein halbes Kupferbergwerk in den Wänden untergebracht wurde?
sodadaen schrieb: > Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der > einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum kabellos > weiter und dieser schaltet dann die Relais? Es gibt unterschiedliche Systeme. 1. Kabelgebunden 1a. Einfaches Spannungssignal 1b. Serielles Protokoll 2. Funk 2a. mit Batterie 2b. mit energy harvesting (zB. Enocean) Es geht aber auch ein Mischbetrieb. Der Lichtschalter (Taster!) steuert ein Stromstoßrelais an, welches das Licht schaltet. Ein zweiter Kontakt meldet den aktuellen Schaltzustand an die Steuerung. Diese kann über einen zusätzlichen Kontakt ebenfalls das Stromstoßrelais ansteuern. Großer Vorteil: Wenn mal die Steuerung defekt ist, funktioniert das ganze immer noch. Wenn das Relais defekt ist und du nicht zuhause, kann notfalls auch ein Elektriker das Relais wechseln. Bei einer unbekannten Steuerung geht das nicht so einfach. sodadaen schrieb: > Und wie kann man es sich im Altbau vorstellen? Alle Wände aufreissen und > kilometerweise neue Kabel legen? Am besten das, was am günstigsten (nicht nur von den Kosten, sondern auch vom Aufwand) ist. > Bzw. über diese > Steckdosen-Funkerweiterungen? Wie funktioniert dann hier die > Lichtsteuerung? Kommt auf das System an. Hier gibt es allerlei sinnvollen oder auch dummen Kram.
Rufus Τ. F. schrieb: > sodadaen schrieb: >> Jeder Lampe, einzelne Steckdose, elektr. Jalousie etc. bekommt sein >> eigenes Kabel in den Keller zum Steuerungsraum wo dann viele 230V Relais >> die einzelnen Verbraucher/Steckdosen an- und ausschalten? > > Wenn man sehr, sehr viel Platz und sehr, sehr viel Geld hat, kann man > das so machen. > > In anderen Fällen lässt man die Relais näher am jeweiligen Verbraucher > dran und beschränkt sich auf sinnvolles; wozu sollte jede einzelne > Steckdose separat schaltbar sein? Wo stell ich mir dann das Relais für die Deckenlampe vor? Hinterputz hinterm Lichtschalter? Wie wird das Relais und das Funkmodul bestromt? Hinter jedem Lichtschalter ein verlustbehaftetes Netzteil? Jede einzelne Steckdose: z.b. weil ich die Stehlampe separat vom TV ausschalten können will?! >> Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der >> einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum kabellos >> weiter und dieser schaltet dann die Relais? > > Warum sollte ausgerechnet der Lichtschalter ohne Kabel arbeiten, wenn > bei Deinem Szenario doch ein halbes Kupferbergwerk in den Wänden > untergebracht wurde? Weils dafür kein Kabel extra zum Lichtschalter bräuchte?
>> In anderen Fällen lässt man die Relais näher am jeweiligen Verbraucher >> dran Eine Art "Backbone"-Verkabelung durchs Haus verteilt mal Stromversorgung in alle Räume/Bereiche. >> wozu sollte jede einzelne >> Steckdose separat schaltbar sein? Weil ich heute noch nicht weiss wie ich nächstes Jahr oder in 5 Jahre anders einrichte. Da will ich nicht "immer wieder" Baustelle anrichten. Auch weil ich so Szenarien will wie "niemand im Haus --> alles vom Netz trennen". Ich will nicht beim einstöpseln eines XYZ-Gadgets jedesmal überlegen ob ich nun die richtige Dose erwische. (ich kann das ev. noch, aber die anderen Familienmitglieder?) > Wo stell ich mir dann das Relais für die Deckenlampe vor? Hinterputz > hinterm Lichtschalter? Ja, z.B. > Wie wird das Relais und das Funkmodul bestromt? > Hinter jedem Lichtschalter ein verlustbehaftetes Netzteil? Ja, z.B. > Jede einzelne Steckdose: z.b. weil ich die Stehlampe separat vom TV > ausschalten können will?! Genau. Und nur weil TV dauerbestromt sein könnte: wenn der an geht, soll die Raumbeleuchtung zumindest ein wenig zurückgehen. Also soll der TV zumindest eine (verbrauchs-)sensorische Dose bekommen. Nur so wirds langsam smart. >>> Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der >>> einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum kabellos >>> weiter und dieser schaltet dann die Relais? Ja, z.B. >> Warum sollte ausgerechnet der Lichtschalter ohne Kabel arbeiten, wenn >> bei Deinem Szenario doch ein halbes Kupferbergwerk in den Wänden >> untergebracht wurde? > > Weils dafür kein Kabel extra zum Lichtschalter bräuchte? Ja: eine an einer fixen Stelle angeklebte FB ist kein abwegiger Gedanke (unverlierbar!)
Es kommt auch auf das verwendete System an. Bei KNX hat man üblicherweise ein oder mehrere Netzteile im Schaltschrank, damit werden fast alle KNX-Geräte versorgt (manche noch extra über 230 V). Ein Taster muss dann nur am Buskabel hängen um sein Schaltsignal auszugeben. Das Relais sitzt beim Neubau aus Kostengründen im Schaltschrank, da Mehrfachaktoren pro Kanal günstiger sind als Einzelaktoren. Kabel ist im Vergleich viel billiger. Die Steckdosen werden also direkt im Schaltschrank geschaltet, für eine 3er-Kombination reicht ja ein 5adriges Kabel. Für den Altbau gibt es dann eben die Einzelaktoren, aber um neue Kabel kommt man meistens nicht herum. Der Taster schickt genauso wie dein Smartphone nur den Schaltbefehl in das System, dieses führt ihn dann aus. Alle Kabel in den Schaltschrank zu ziehen hat den Vorteil, dass man flexibel ist und nicht so sehr vom System abhängig (SPS, Eltako, KNX...). Ist aber immer eine Kostenfrage, wie weit man geht.
Man kann auch mit etwas Ahnung auf jeder Etage oder in jedem Raum / Bereich einen UP-Verteiler einrichten, wo das ganze Kleinzeugs reinkommt, nur muß dann zu jedem Sensor auch ein Info-Kabel und zu jedem Leistungs-Aktor-Anschluß dann ein Starkstrom NYM-Kabel, Selfmade lässt viel Möglichkeiten zu, nur dürften dann eben solche Fragen nicht kommen? Elektronikdosen unter Putz bieten auch rel. viel Platz!
sodadaen schrieb: > Wo stell ich mir dann das Relais für die Deckenlampe vor? Hinterputz > hinterm Lichtschalter? Nö, entweder in irgendeiner Dose in der Wand oder gleich in der Decke. > Wie wird das Relais und das Funkmodul bestromt? Was für ein Funkmodul? Wozu soll das gut sein? > Hinter jedem Lichtschalter ein verlustbehaftetes Netzteil? Nein, wozu sollte das gut sein?
sodadaen schrieb: > Jeder Lampe, einzelne Steckdose, elektr. Jalousie etc. bekommt sein > eigenes Kabel in den Keller zum Steuerungsraum wo dann viele 230V Relais > die einzelnen Verbraucher/Steckdosen an- und ausschalten? Ja, zumindest im Neubau wird das so gemacht, wenn man sowas haben will. Sinnvollerweise macht man dann auch mehrere Verteiler um die Kabellängen zu reduzieren. Das wächst sich schnell mal aus... Im Bestandsbau gibts viele lösungen. Bis zu Funk. Kommt halt immer drauf an was machbar ist.
sodadaen schrieb: > mir kam gerade die Frage auf, wie eigentlich SmartHome grundlegend > funktioniert. Hausautomation vs. Smarthome, weil es nicht das Gleiche/Selbige ist Haus/Gebäudeautomation fußt auf ausgereifte, langlebige Technik und wird dem Kunden nicht verkauft, dass er jetzt zig Apps braucht, um den Mist zu bedienen - Kompatibilität, Austauschbarkeit, langfristige Servicierbarkeit haben hier hohen Stellenwert. PRs Lieblingswort SmartHome - ist schon eine Lüge, weil das Haus gar nicht "smart" wird; eher vlt. noch, weil man den Mist mit Smartphone u. zig Apss bedient. Gerne noch ne Cloudanbindung, damit man schön deine Daten abgreifen kann. Garantierte Kompatibilität/Austauschbarkeit kannst da vergessen. Zudem treibt jeder Möchtgern-SmartHome-Anbieter wöchentlich ne neue Sau durchs Dorf. > Jeder Lampe, einzelne Steckdose, elektr. Jalousie etc. bekommt sein > eigenes Kabel in den Keller zum Steuerungsraum wo dann viele 230V Relais > die einzelnen Verbraucher/Steckdosen an- und ausschalten? Kann man sich (auch) so vorstellen, wobei es zig Varianten gibt, wie man es löst und warum - deine Vorstellung ist eher ein extrem. > Da bliebe dann noch die Frage nach dem Lichtschalter: Überträgt der > einfach nur das Signal AN/AUS an den Server im Steuerungsraum Vlt. beim "Smart"Home - bei einer GA braucht's keine Server, da sich Sensoren (also Taster, Schalter, BWM,...) direkt mit seinen Aktor(en) unterhält. > Und wie kann man es sich im Altbau vorstellen? Alle Wände aufreissen und > kilometerweise neue Kabel legen? Echte Altbauten sind oft sanierungsbedürftig - auch die Elektrik ist da meist völlig überholt, was sowohl Sicherheitsstandards, wie auch den heute existenten Ansprüchen der Nutzer betrifft. Früher war Licht + vlt. 1-2 Steckdosen, keine FIs, u. für den Herd u.U. nur 1 Phase - damit gibt sich heute keiner mehr zufrieden. KNX wurde ja schon angesprochen - da brauchts nur ein dünnes Kabel, woran dann alle Sensoren "aufgefädelt" werden - Topologie ist, bis auf einen geschlossenen Ring, piepegal. Entweder werden dezentrale, halbzentrale oder vollzentrale Lösungsansätze (natürlich auch jede erdenkliche Schattierung) eingesetzt - kommt auf den Einzelfall an - somit muss kein Kupferbergwerk installiert werden, um die Endgeräte anzusteuern. Reine Funklösungen gibt es natürlich auch, wobei den propritären Lösungen immer ein Standard vorzuziehen ist - hier in D, würde ich da auf EnOcean setzen - gerade das Energieharvesting macht es interessant. Funklösungen ala ZWave, ZigBee haben zwar hierzulande auch Einzug gehalten, aber von einem gemeinsamen Standard ist das überteuerte Zeug (HUE lässt grüßen) weit entfernt; während in den USA (dort haben diese Lösungen den weitesten Verbreitungsgrad) einige interessante Geräte erhältlich sind, ist der Bezug in Deutschland noch langfristig ungewiß. Fehlende Kompatibiltätsgarantien wären da, für mich, ebenfalls ein KO-Kriterium.
G. L. schrieb: > PRs Lieblingswort SmartHome - ist schon eine Lüge, weil das Haus gar > nicht "smart" wird; eher vlt. noch, weil man den Mist mit Smartphone u. > zig Apss bedient. Gerne noch ne Cloudanbindung, damit man schön deine > Daten abgreifen kann. Da sagst Du was wahres... Als ich auf dem Bau erzählt habe, dass ich eine zentrale Verkabelung zur Automatisierung mache, war der erste Satz: Und dann mit dem Handy bedienen? Schwebt mir garnicht vor. Nur Sensorik und Aktorik programmieren zu können. Seither benutze ich das Wort Gebäudeleittechnik ;)
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