Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik bipolartransistor datenblatt angabe


von stefanos1995 (Gast)


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Hallo miteinander

Was für einen Nutzen kann ich aus so einem Diagramm ziehen, wenn ich 
etwas bei UCE = 10V betreibe, aber alle Kennlinientests wie hier bei 2V 
habe?

von nuja (Gast)


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Die U_CE oder V_CE ist der Spannungsfall über der Strecke C (Collector) 
- E (Emitter). Zu welchem Zweck soll dieser Spannungsfall 10V betragen 
(ich frage ja nur...)? Was ist das Ziel?

Denn Du hörst Dich an, als wollest Du auf diese 10V Spannungsfall hin 
regeln - und das bezweifle ich. Vielleicht meintest Du ja, die 
Betriebsspannung (V_CC) sei immer 10V?

(Die V_CE ist bei einem "halbwegs gut durchge -steuerten oder 
-schalteten" Bipolartransistor dann eher sogar noch niedriger als 2V. Du 
aber willst den BJT so ansteuern, daß über V_CE immer 10V abfallen?)

Nur so ein Gedanke - vielleicht irre ich mich ja.

von Michael B. (laberkopp)


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stefanos1995 schrieb:
> Was für einen Nutzen kann ich aus so einem Diagramm ziehen

Das ist ein 'typisches' Diagramm.

Du musst nun vorne im Datenblatt gucken, welches hFE dein Transistor 
minimal und maximal haben kann und die Linie so wiet nach oben bzw. 
unten schieben. Innerhalb des Bereichs kann dann deine reale 
Stromverstärkung liegen, bei jedem UCE welches nicht den SOA Bereich 
(ein weiteres Diagramm im Datenblatt) überschreitet.

von stefanos1995 (Gast)


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Ich habe so eine Schaltung. 5V hätte ich direkt am Mikrocontroller und 
10V Betriebsspannung über ein Labornetzgerät. Ich möchte nun die LED 
dimmen mit dem Transistor.
Daher muss ich ihn als Schalter betreiben.

Ich habe nur dieses Datenblatt hier:
http://www.soloelectronica.net/PDF/BC635.pdf

Irgendwie sind da bei Weitem nicht alle Kennlinien drauf, wie man es so 
von den Unterlagen kennt (Eingangskennlinienfeld, 
Ausgangskennlinienfeld, Stromsteuerkennlinienfeld etc.)

Ich verstehe das mit den UCE = 2V irgendwie nicht.
Fällt UCE=2V ab, wenn ich ihn nicht als Schalter betreibe?

Michael B. schrieb:
> stefanos1995 schrieb:
>> Was für einen Nutzen kann ich aus so einem Diagramm ziehen
>
> Das ist ein 'typisches' Diagramm.
>
> Du musst nun vorne im Datenblatt gucken, welches hFE dein Transistor
> minimal und maximal haben kann und die Linie so wiet nach oben bzw.
> unten schieben. Innerhalb des Bereichs kann dann deine reale
> Stromverstärkung liegen, bei jedem UCE welches nicht den SOA Bereich
> (ein weiteres Diagramm im Datenblatt) überschreitet.

welche Linie? Ich verstehe nicht so ganz.

von oszi40 (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Was für einen Nutzen

Einfach gesehen: Bei hohem Kollektorstrom nimmt die Stromverstärkung ab.
http://www.elektronik-kompendium.de/

von Dieter (Gast)


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Aus der Kennlinie kannst Du entnehmen, dass die Verstärkung für jeden 
Kollektorstrom gleich ist, sondern einen typischen Kurvenverlauf 
aufweist, den Du hier siehst. Du brauchst dies später zur Berechnung der 
Widerstände um den Arbeitspunkt einzustellen.
Ohne nähere Kenntnis, was Du mit Uce 10V betreibst, sind weitere 
Aussagen vollkommen ins Blaue geraten.

von Dieter (Gast)


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Es handelt sich um eine normierte Kennlinie. Deshalb steht bei 200mA 100 
das sollte eigentlich 100% heißen. Der Transistor hat ein beta 
(Stromverstärkung) von etwa 150-200 bei 200mA Kollektorstrom je nach C 
oder B Selektion. Für den Schaltvorgang von 10mA für die LED wird durch 
die Basis ein Strom von etwa 0,1mA benötigt. Der Vorwiderstand für die 
Basis wäre 5V/0,1mA also 50 kOhm. Nimm einen 47 kOhm oder 33 kOhm 
Widerstand um auf der sicheren Seite zu liegen.

von Dieter (Gast)


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Besser wäre allerdings eine galvanische Entkopplung über Optokoppler 
vorzusehen, um die Ausgänge zu schützen, falls man doch mal etwas 
ungeschickliches passieren sollte.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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stefanos1995 schrieb:
> Was für einen Nutzen kann ich aus so einem Diagramm ziehen, wenn ich
> etwas bei UCE = 10V betreibe, aber alle Kennlinientests wie hier bei 2V
> habe?

In einer realen Schaltung wird ein Transistor praktisch nie bei 
konstanter Kollektor-Emitter-Spannung (und dennoch variablem 
Kollektorstrom) betrieben. Da der Hersteller trotzdem ein derartiges 
Diagramm beilegt, ist entweder Hersteller dämlich (er liefert Daten, die 
nimandem etwas nutzen) oder du hast etwas grundlegendes übersehen.

Kleiner Tip: es könnte etwas mit der Signifikanz der Meßbedingung Uce=2V 
zu tun haben.

stefanos1995 schrieb:
> Ich möchte nun die LED dimmen mit dem Transistor.
> Daher muss ich ihn als Schalter betreiben.

Dann hast du ganz sicher etwas wesentliches übersehen. Stichwort: 
Sättigungsbetrieb und die dann geltende Stromverstärkung.


Dieter schrieb:
> Besser wäre allerdings eine galvanische Entkopplung über Optokoppler
> vorzusehen

So ein Blödsinn. Wirklich besser ist es, wenn man sich mal die 
Grundlagen erarbeitet. Danach muß man dann nicht mehr an allen Ecken 
und Enden Angst-Optokoppler verbauen.

von stefanos1995 (Gast)


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Dieter schrieb:
> Es handelt sich um eine normierte Kennlinie. Deshalb steht bei
> 200mA 100
> das sollte eigentlich 100% heißen. Der Transistor hat ein beta
> (Stromverstärkung) von etwa 150-200 bei 200mA Kollektorstrom je nach C
> oder B Selektion. Für den Schaltvorgang von 10mA für die LED wird durch
> die Basis ein Strom von etwa 0,1mA benötigt. Der Vorwiderstand für die
> Basis wäre 5V/0,1mA also 50 kOhm. Nimm einen 47 kOhm oder 33 kOhm
> Widerstand um auf der sicheren Seite zu liegen.

Ok, wie siehst du das?
bei Ic = 200mA sehe ich ein hfe = 100 und nicht 150-200

Ich sehe lediglich IB = 0.1mA, damit man etwa IC=10mA bekommt.
Aber wie sehe ich, ob ich mich tatsächlich im Übersterungsbereich 
befinde?

So haben wir ja eine übersteuerung von 1, oder etwa nicht?

Meine Schaltung sieht bisher so aus wie oben.

Ist das so richtig dimensioniert?


Axel S. schrieb:

>
> Dann hast du ganz sicher etwas wesentliches übersehen. Stichwort:
> Sättigungsbetrieb und die dann geltende Stromverstärkung.
>

Wie sehe ich nun in dieser Konstellation, wie gross meine tatsächliche 
Verstärkung ist? Lediglich aus dem Ausgangskennlinienfeld?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

solche Angaben zur Stromverstärkung sind immer nur als ungefährer 
Anhaltspunkt zu betrachten. Im Wesentlichen erkennt man eine Abnahme der 
Verstärkung oberhalb von etwa 100 mA. Besser wäre die Angabe als 
Kennlinienschar durch den Hersteller.

Willst Du es genau wissen, kannst Du die Verstärkung ausmessen an dem 
einen Exemplar, oder falls nicht, kannst Du 100 fach als 
Stromverstärkung annehmen. Oben im Bild sieht es gut aus, um die 10 mA 
zu schalten.

Der Transistor ist jedenfalls kein Analogrechner, von dem man 
Genauigkeit erwarten kann.

MfG

von Dieter (Gast)


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Um Anfängerfehlern den Totalschaden (und Frust) auf der teuren Seite, 
hier des Mikrocontrollers, zu ersparen, ist es schon sinnvoll 
angebracht. Zu oft haben die Boards "completely unprotected outputs".

von Achim S. (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Daher muss ich ihn als Schalter betreiben.

Zum Schaltbetrieb sagt die Kennlinie gar nichts, sie ist nur für den 
Linearbetrieb gedacht. U_CE >= 2V bedeutet, dass der Transistor nicht 
gesättigt ist - sonst wäre U_CE kleiner (im Bereich von U_CE_sat halt).

stefanos1995 schrieb:
> Ich verstehe das mit den UCE = 2V irgendwie nicht.
> Fällt UCE=2V ab, wenn ich ihn nicht als Schalter betreibe?

Das ist eine Testbedingungen für den Linearbetrieb (nicht den 
Schaltbetrieb).

Die typische Kurve für den Schaltbetrieb findest du in Fig. 3 des 
Datenblatts. Im Schaltbetrieb gibst du der Basis "Strom im Überfluss". 
Fig 3 ist für ein Verhältnis IC/IB=10 angegeben.

stefanos1995 schrieb:
> 10V Betriebsspannung über ein Labornetzgerät.

Dass die Betriebsspannung 10V beträgt ist für die Berechnung des 
Vorwiderstands der LED relevant. Mit U_CE im durchgeschalteten Zustand 
hat das nichts zu tun, weil der größte Teil der Betriebsspannung dann 
über LED und LED-Vorwiderstand abfallen wird.

stefanos1995 schrieb:
> Ich sehe lediglich IB = 0.1mA, damit man etwa IC=10mA bekommt.
> Aber wie sehe ich, ob ich mich tatsächlich im Übersterungsbereich
> befinde?

Du bist nicht sicher im Übersteuerbereich, es können noch diverse Volt 
am Transistor abfallen. Um sicher durchzuschalten rechne nicht mit einer 
Stromverstärkung von 100 sondern rechne mit IC/IB=10 (alle Angaben im 
Datenblatt zum Schaltbetrieb nutzen diesen Wert)

Dieter schrieb:
> Es handelt sich um eine normierte Kennlinie. Deshalb steht bei 200mA 100
> das sollte eigentlich 100% heißen.

Äh - klingt zwar nett, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Das 
Diagramm zeigt genau das, was an seinen Achsen steht. Es zeigt z.B. dass 
die typsiche Stromverstärkung bei Ic=200mA im Linearbetrieb (mit 
U_CE=2V) einen Wert von 100 hat.

von Dieter (Gast)


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Aus einem Simulator. Da hat der Transistor 150.  Die A, B und C Typen 
haben 100, 150 und 200 als typischen Wert (bei anderen Herstellern und 
da ist die gleich Kennlinie drin für alle drei Selektionstypen).
Außerdem war das erst mal eine einfache Berechnung zur Abschätzung.

von Mark S. (voltwide)


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Ich kann mich da Achim S. nur anschließen. Das eingangs erwähnte 
Stromverstärkungsdiagramm ist relevant für den Verstärkerbetrieb im 
linearen Bereich. Für den hier angedachten Schaltbetrieb ist es genau 
das falsche Diagramm. Dafür kann allerdings der Hersteller nichts.

von stefanos1995 (Gast)


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Achim S. schrieb:
> stefanos1995 schrieb:
>> Daher muss ich ihn als Schalter betreiben.
>
> Zum Schaltbetrieb sagt die Kennlinie gar nichts, sie ist nur für den
> Linearbetrieb gedacht. U_CE >= 2V bedeutet, dass der Transistor nicht
> gesättigt ist - sonst wäre U_CE kleiner (im Bereich von U_CE_sat halt).
>
> stefanos1995 schrieb:
>> Ich verstehe das mit den UCE = 2V irgendwie nicht.
>> Fällt UCE=2V ab, wenn ich ihn nicht als Schalter betreibe?
>
> Das ist eine Testbedingungen für den Linearbetrieb (nicht den
> Schaltbetrieb).
>
> Die typische Kurve für den Schaltbetrieb findest du in Fig. 3 des
> Datenblatts. Im Schaltbetrieb gibst du der Basis "Strom im Überfluss".
> Fig 3 ist für ein Verhältnis IC/IB=10 angegeben.
>
> stefanos1995 schrieb:
>> 10V Betriebsspannung über ein Labornetzgerät.
>
> Dass die Betriebsspannung 10V beträgt ist für die Berechnung des
> Vorwiderstands der LED relevant. Mit U_CE im durchgeschalteten Zustand
> hat das nichts zu tun, weil der größte Teil der Betriebsspannung dann
> über LED und LED-Vorwiderstand abfallen wird.
>
> stefanos1995 schrieb:
>> Ich sehe lediglich IB = 0.1mA, damit man etwa IC=10mA bekommt.
>> Aber wie sehe ich, ob ich mich tatsächlich im Übersterungsbereich
>> befinde?
>
> Du bist nicht sicher im Übersteuerbereich, es können noch diverse Volt
> am Transistor abfallen. Um sicher durchzuschalten rechne nicht mit einer
> Stromverstärkung von 100 sondern rechne mit IC/IB=10 (alle Angaben im
> Datenblatt zum Schaltbetrieb nutzen diesen Wert)

Vielen Dank Achim für die Erklärung.
Ich habe die Schaltung nochmals mit deinen Erklärungen korrigiert. Laut 
Figur 3 habe ich zur Sicherheit 0.05V angenommen, anstatt 0.03...

Kannst du meine Auslegung so bestätigen oder gibt es irgendwas, was ich 
noch nicht berücksichtigt habe?

Vielen Dank nochmals auch allen anderen

von stefanos1995 (Gast)


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Hier noch die Schaltung, habe sie leider vergessen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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stefanos1995 schrieb:
> Axel S. schrieb:
>>
>> Dann hast du ganz sicher etwas wesentliches übersehen. Stichwort:
>> Sättigungsbetrieb und die dann geltende Stromverstärkung.
>
> Wie sehe ich nun in dieser Konstellation, wie gross meine tatsächliche
> Verstärkung ist? Lediglich aus dem Ausgangskennlinienfeld?

Nein. Aus dem Datenblatt. Und zwar bei den Angaben für den 
Schaltbetrieb, nicht bei denen für den Linearbetrieb.

Wie gesagt: Grundlagen!

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Figur 3 habe ich zur Sicherheit 0.05V angenommen, anstatt 0.03...

Ob 0.05V oder 0.03V machen für die Auslegung der Schaltung keinen 
praktischen Unterschied, oder? So genau kennst du schließlich auch die 
Durchlassspannung deiner LED nicht, der Strom kann also immer noch etwas 
mehr oder etwas weniger als 10mA betragen.

stefanos1995 schrieb:
> Ich habe die Schaltung nochmals mit deinen Erklärungen korrigiert.

Du bist nicht ganz auf IC/IB=10 gegangen. Dein Basisstrom beträgt nur
(3,3V-0,7V)/3,3kOhm=0,8mA.

Das macht aber praktisch keinen Unterschied. Nur wenn du das als 
Übungsaufgabe abgeben muss und eine "möglichst exakte" Rechnung mit 
genau 1mA Basisstrom liefern willst, solltest du den Basiswiderstand 
etwas reduzieren.

von Achim S. (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Kannst du meine Auslegung so bestätigen

Ach so, die eigentliche Antwort auf deiner Frage hatte ich noch nicht 
explizit hingeschrieben: ja passt schon so. Der Transistor wird 
durchschalten und es wird ein Strom im Bereich 10mA fließen ;-)

von stefanos1995 (Gast)


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Achim S. schrieb:
> stefanos1995 schrieb:
>> Figur 3 habe ich zur Sicherheit 0.05V angenommen, anstatt 0.03...
>
> Ob 0.05V oder 0.03V machen für die Auslegung der Schaltung keinen
> praktischen Unterschied, oder? So genau kennst du schließlich auch die
> Durchlassspannung deiner LED nicht, der Strom kann also immer noch etwas
> mehr oder etwas weniger als 10mA betragen.
>
> stefanos1995 schrieb:
>> Ich habe die Schaltung nochmals mit deinen Erklärungen korrigiert.
>
> Du bist nicht ganz auf IC/IB=10 gegangen. Dein Basisstrom beträgt nur
> (3,3V-0,7V)/3,3kOhm=0,8mA.
>
> Das macht aber praktisch keinen Unterschied. Nur wenn du das als
> Übungsaufgabe abgeben muss und eine "möglichst exakte" Rechnung mit
> genau 1mA Basisstrom liefern willst, solltest du den Basiswiderstand
> etwas reduzieren.

Vielen Dank, ja, ich habe UBE total vergessen, meeein Gott.
Es ist übrigens nur zu meinem Nutzen, keine Hausaufgabe.

Ich habe es mal korrigiert, falls es noch andere Mitleser gibt.
Nach E24-Reihe, habe ich 2.4k drin, statt 2.6k (gerechnet)

von stefanos1995 (Gast)


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Eine letzte Frage habe ich noch.

Wenn ich jetzt eine Lastgerade in das Ausgangskennliniendiagramm 
zeichnen müsste habe ich ja einmal an der Abszisse 5V (Betriebsspannung) 
und einmal 5V/Rv.

Wäre das richtig so oder müsste die Spannung der Diode auch abziehen? 
Beschrieben wird es in den Lehrbüchern nämlich nur mit einem Widerstand, 
nicht aber, wenn zB wie in meinem Fall eine Diode mit geschaltet ist.

von HildeK (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Ich habe es mal korrigiert, falls es noch andere Mitleser gibt.
> Nach E24-Reihe, habe ich 2.4k drin, statt 2.6k (gerechnet)

Ist zwar nicht falsch, aber ganz so genau muss man es hier nicht nehmen. 
Ob du dreifach, fünfach oder zehnfach übersteuerst - das macht an UCEsat 
nur einige zehn mV aus. Ob durch deine LED dann nur 9mA statt 10mA 
fließen, ist auch so gut wie nicht an der Helligkeit zu unterscheiden.
Ob also 3k3 oder 2k4 als Basiswiderstand: du wirst den Unterschied nicht 
bemerken ...

von HildeK (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Wäre das richtig so oder müsste die Spannung der Diode auch abziehen?

Korrekterweise musst du die Diodenspannung abziehen.

von stefanos1995 (Gast)


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HildeK schrieb:
> stefanos1995 schrieb:
>> Wäre das richtig so oder müsste die Spannung der Diode auch abziehen?
>
> Korrekterweise musst du die Diodenspannung abziehen.

Ok, danke HildeK ;)

In diesem Fall (5V-Uf)/Rv

hier noch die vergessenen Schaltungen und Lastkennlinie im 
Ausgangskennlinienfeld für alle anderen

von Mark S. (voltwide)


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Na, wird doch!

von stefanos1995 (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Na, wird doch!

Jepp ;)

Funktioniert auf Anhieb.
Danke euch allen, super Forum.

von stefanos1995 (Gast)


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Jetzt muss ich aber doch schon wieder etwas fragen.

Wenn ich auf der ersten Seite in der Tabelle in der 3. letzten Zeile 
nachsehe, lese ich, dass UCE(sat) bei IC=500mA und IB= 50mA, also bei 
einem Verhältnis IC/IB = 10 max. 0.5V sein soll.

Wenn ich aber bei Figure 3 schaue ist dieses ja genau für dieses 
Verhältnis.
Ablesen kann ich aber bei IC = 500mA nur ein UCE(sat) von knapp 0.2, 
also deutlich darunter.

Wie darf ich das verstehen?
Was stimmt denn nun?

von stefanos1995 (Gast)


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hier nochmals das Datenblatt:

http://www.soloelectronica.net/PDF/BC635.pdf

von HildeK (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Wie darf ich das verstehen?
> Was stimmt denn nun?

Beides.
Die Tabelle zeigt den Worst Case an, garantiert also!
Die Kurve zeigt jedoch typische Werte.
Das ist eine gern genommene Falle :-)

von stefanos1995 (Gast)


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HildeK schrieb:
> stefanos1995 schrieb:
>> Wie darf ich das verstehen?
>> Was stimmt denn nun?
>
> Beides.
> Die Tabelle zeigt den Worst Case an, garantiert also!
> Die Kurve zeigt jedoch typische Werte.
> Das ist eine gern genommene Falle :-)

Also muss ich hier nach der Tabelle gehen?

von HildeK (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Also muss ich hier nach der Tabelle gehen?

Ja, du musst für dein Design die Grenzwerte betrachten, damit die 
Schaltung bei allen Exemplaren unter den spezifizierten Bedingungen 
funktioniert.

von stefanos1995 (Gast)


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danke vielmals ;)
gute Nacht

von Dieter (Gast)


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In der Tabelle stehen manchmal auch die minimal und maximalen Werte. 
Wenn z.B. in einer Tabelle Ucemin 0,15V und  Ucemax 0,5V angegeben wurde 
kann das Diagramm den typischen Wert von 0,2V enthalten. Im Datenblatt 
waren nicht bei allen Daten die Spalten min, typ und max befüllt.

Wenn über einen Vorwiderstand eine LED als Last betrieben wird, ist es 
nicht zwingend notwendig den Basisstrom auf besonders niedrige 
Sättigungsspannung Uce auszulegen. Mit 10k oder 22k würde die LED auch 
noch (gleich) hell leuchten.

von stefanos1995 (Gast)


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Dieter schrieb:
> In der Tabelle stehen manchmal auch die minimal und maximalen
> Werte.
> Wenn z.B. in einer Tabelle Ucemin 0,15V und  Ucemax 0,5V angegeben wurde
> kann das Diagramm den typischen Wert von 0,2V enthalten. Im Datenblatt
> waren nicht bei allen Daten die Spalten min, typ und max befüllt.
>
> Wenn über einen Vorwiderstand eine LED als Last betrieben wird, ist es
> nicht zwingend notwendig den Basisstrom auf besonders niedrige
> Sättigungsspannung Uce auszulegen. Mit 10k oder 22k würde die LED auch
> noch (gleich) hell leuchten.

Ja, aber dann wäre ich aber auch nicht mehr sicher übersteuert oder?

Ausserdem fällt mir zu HildeKs Beitrag noch einmal etwas ein.

Was wäre jetzt passiert, wenn die Forderung gewesen wäre, dass die 
Schaltung auch hätte bei 60% funktionieren müssen?

Wo finde ich die Daten im Datenblatt zum Transistor, wenn die Temperatur 
eine andere ist?

von stefanos1995 (Gast)


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Entschuldigung, natürlich 60°C

von michael_ (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Ja, aber dann wäre ich aber auch nicht mehr sicher übersteuert oder?

Davon fällt die Welt nicht ein.
Ob die Wärme an deinem Vorwiderstand oder dem Transistor abfällt, ist 
unwichtig.
Vor allem bei deinen 10mA.
Die genannten 10 bzw. 22K für den Basiswiderstand bei 3,3V ist etwas 
hoch.
Aber wenn du einen Transistor mit HFE21 600 nimmst, kann das mit 4,7K 
schon gehen.
Dein Transi ist für die LED ungeeignet.

von stefanos1995 (Gast)


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michael_ schrieb:
> stefanos1995 schrieb:

> Aber wenn du einen Transistor mit HFE21 600 nimmst, kann das mit 4,7K
> schon gehen.
> Dein Transi ist für die LED ungeeignet.

Das habe ich schon beim Lesen der Spannungen in den Datenblättern 
gemerkt. Alles war sehr mühselig und auch die Lastkennlinie im unteren 
Eck sieht sehr komisch aus, sprich, dass der Transistor mit deinen 
Spannungen eher überdimensioniert ist.

Warum ist denn der Transistor genau nicht geeignet?

von Purzel H. (hacky)


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Sinnvollerweise stellt man den Strom mit einem Emitterwiderstand ein.

von stefanos1995 (Gast)


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Zwölf M. schrieb:
> Sinnvollerweise stellt man den Strom mit einem Emitterwiderstand
> ein.

Vielen Dank für den Tipp. Du meinst sicher, dass sich dann die 
Temperatur von selbst regelt.

Aber warum ist nun der Transistor wirklich ungeeignet?

von Achim S. (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Aber warum ist nun der Transistor wirklich ungeeignet?

Du kannst ihn schon nehmen. Er ist für deine Last deutlich 
überdimensioniert (du schaltest 10mA bei 5V, der Transistor könnte 1A 
bei 100V). Insofern ist er nicht optimal ausgewählt, aber funktionieren 
wird er trotzdem.

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb: (weit oben :-) )
> In einer realen Schaltung wird ein Transistor praktisch nie bei
> konstanter Kollektor-Emitter-Spannung (und dennoch variablem
> Kollektorstrom) betrieben.
Ja, du schreibst "praktisch nie". Es gibt aber die Kaskodenschaltung. Da 
wird extra dafür gesorgt, dass UCE konstant bleibt (und damit auch 
weitgehend die UCB), um die Millerkapazität unwirksam zu machen. Kommt 
also praktisch doch vor.

stefanos1995 schrieb:
> Ausserdem fällt mir zu HildeKs Beitrag noch einmal etwas ein.
>
> Was wäre jetzt passiert, wenn die Forderung gewesen wäre, dass die
> Schaltung auch hätte bei 60% funktionieren müssen?
Du meinst bei 60°C?
Es wäre nicht viel anders. Es ändert sich die Stromverstärkung, in 
deinem Betrieb bist du eh deutlich übersteuert, die UBE wird um ca. 
2mV/K kleiner bei steigender Temperatur. Auch das hat praktisch in 
deiner Schaltung keinen Effekt.
Das Datenblatt ist hier halt jämmerlich ausgeführt, vergleiche einfach 
mal mit anderen Transistoren und anderen Herstellern.

stefanos1995 schrieb:
> Aber warum ist nun der Transistor wirklich ungeeignet?

Ganz ungeeignet ist er nicht, aber mit der Angabe hfe_min von 25 bzw. 40 
muss man für einen garantierten Kollektorstrom schon recht viel 
Basisstrom spendieren, bei 3-5facher Übersteuerung schon 1/10 des 
Kollektorstroms.
Da gibt es bessere, die ein hfe_min > 100 haben.

von Possetitjel (Gast)


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stefanos1995 schrieb:

> Wo finde ich die Daten im Datenblatt zum Transistor, wenn
> die Temperatur eine andere ist?

Im Tietze/Schenk.

von michael_ (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Aber warum ist nun der Transistor wirklich ungeeignet?

Weil man nicht mit einem Bagger Brötchen holt.

Was willst du eigentlich?
Für deine lumpige 10mA LED kannst du jeden Kleintransistor nehmen, 
welchen du gerade zwischen die Finger kriegst.
Und glaube mir, die funktionieren auch noch bei 80°C 
Umgebungstemperatur.

von stefanos1995 (Gast)


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Was soll ich denn machen, in der Box, die ich geschenkt bekommen habe, 
war eben dieser Transistor drin. Dann habe ich halt diesen verwendet.

Aber ja, jetzt weiss ich es auch ;).

von stefanos1995 (Gast)


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Habe da noch etwas vergessen.

Warum wurde mir ein Optokoppler vorgeschlagen.
Ich verstehe absolut nicht, warum es mir da den Ausgang des 
Mikrocontrollers zerschiessen soll??

von michael_ (Gast)


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stefanos1995 schrieb:
> Was soll ich denn machen, in der Box, die ich geschenkt bekommen habe,
> war eben dieser Transistor drin. Dann habe ich halt diesen verwendet.

Was sollen da aber die Fragen über Transistor-Urschleim?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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stefanos1995 schrieb:
> Habe da noch etwas vergessen.
> Warum wurde mir ein Optokoppler vorgeschlagen.

Vergiß das am Besten.

Sonst fängst du nächstens noch an, Knoblaufzöpfe aufzuhängen. Oder 
komische Symbole auf Türrahmen zu pinseln. Eine Art urbanes Voodoo, um 
im Bilde zu bleiben.

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