Forum: Haus & Smart Home Drehstrom-Installation mit Wechselstrom eingespeist


von Johann (Gast)


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Hallo,

ja der Betreff klingt schwierig ;)

Ich habe in der neuen Wohnung eine "normale" dreiphasige Installation, 
ca. 10-15 Jahre alt. Ein 5x10mm² kommt vom Keller, geht auf einen FI und 
per Dreiphasen-Schiene zu den LSS.
Für den Herd sind entsprechend auch drei 16A LSS verbaut und speisen ein 
5x2,5mm², das in die Küche führt.
Der Herd ist auch entsprechend "dreiphasig" angeschlossen. Alles ganz 
normaler Stand der Technik soweit.

Jetzt kommt das Problem: Im Zählerschrank (Keller) ist nur eine Phase 
auf den Zähler geschaltet, die anderen beiden SLS im Vorzählerbereich 
sind verschlossen. In der Klemme zur Steigleitung sind dann zwei Brücken 
eingebaut.
Eine Messung in der Wohnung bestätigt das: L1-N 230V, L1-L2 0V, L1-L3 0V

Meiner Meinung nach müsste man den Herdanschluss deswegen umbauen. 
Momentan könnten 3x16A = 48A über den N fließen, der mit 2,5mm² dafür 
nicht ausgelegt ist. Mangels Drehstrom gibt es ja keine 
Phasenverschiebung.

Lösung 1: Einen 32A LSS einbauen und damit den Herd versorgen
Lösung 2: Im Keller auf Drehstrom umklemmen

Lösung zwei gefällt mir natürlich besser, dann muss ich nicht schon 
wieder den Herd ausbauen :D
Im Keller hängt auch schon ein Smart Meter das laut Aufdruck Drehstrom 
fähig ist (gibts die überhaupt einphasig?).

Gibt es irgend einen Grund warum das so gemacht wurde? Zu schwacher 
Hausanschluss o.ä.?
Ich werde mal mit dem Vermieter und Versorger sprechen, würde aber auch 
gerne etwas über die Hintergründe wissen.

P.S. Nein ich werde nicht eigenmächtig am Zähler umklemmen! Ich zahle 
genug Miete, das sollen die mal schön selber machen. Ich weiß nur noch 
nicht wie ich denen das verklickern soll, "Herd läuft ist aber IMHO 
unsicher"?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Vielleicht waren früher im Haus die Wohnungen mit Wechselstrom versorgt 
und bei der Erneuerung? des Zählerschrankes hat man die Vorbereitung für 
den Umbau auf Drehstrom getroffen und beim Umbau der Wohnung vergessen 
dies zu tun?

Welche Region, welche Netzbetreiber?

Bilder vom Zählerschrank und vom Verteiler in der Wohnung?

von Eppelein V. (eppelein)


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Ist doch kein Problem.
Die Unterverteilung wird auf Drehstrom eingangsseitig verdrahtet, wenn 
noch nicht geschehen, der Wechselstromzähler gegen einen Drehstromz. 
ausgetauscht.
Ist Sache des Vermieters, der im Normalfall das anstandslos in die Wege 
leitet.

MfG
Eppelein

von Armin X. (werweiswas)


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Eppelein V. schrieb:
> Ist Sache des Vermieters, der im Normalfall das anstandslos in die Wege
> leitet.

Ist doch Klar, wenn der Mieter bereit ist den Umbau innerhalb von zwei 
drei Jahren durch eine höhere Miete zu bezahlen*.

MfG


*Der Beitrag kann Sarkasmus beinhalten

von Eppelein V. (eppelein)


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Armin X. schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Ist Sache des Vermieters, der im Normalfall das anstandslos in die Wege
>> leitet.
>
> Ist doch Klar, wenn der Mieter bereit ist den Umbau innerhalb von zwei
> drei Jahren durch eine höhere Miete zu bezahlen*.
>
> MfG
>
>
> *Der Beitrag kann Sarkasmus beinhalten

Sarkasmus hin oder her.
Von einem "gravierenden" Umbau ist hier nicht die Rede. Die Kosten von 
dem Elektriker belaufen sich auf ca. 100 Euronen +-
Hinzu kommt etwaig die Auswechselung des Zählers durch das EVU.

Davon abgesehen, 10mm² kann bis 50A abgesichert werden und reicht völlig 
für Wechselstrom aus, da es sich zumal um einen Haushalt mit normalen 
Verbrauchern dreht. Sind HSA 3x35A vorhanden, auch kein Problem! Eine 
Auswechselung auf HSA 50A käme wesentlich teuerer, als eine 
Auswechselung des Zählers.
Der Herd kann mit 3x230V betrieben werden, nichts anders passiert bei 
einem Drehstromanschluß.

Auf die Miete kann dieser "Umbau", sprich Umrüstung, nicht aufgeschlagen 
werden!

MfG
Eppelein

von Michael B. (laberkopp)


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Johann schrieb:
> Meiner Meinung nach müsste man den Herdanschluss deswegen umbauen.

Ja, Nullleiterüberlastung.

Johann schrieb:
> Gibt es irgend einen Grund warum das so gemacht wurde?

Damals, als deine Wohnung saniert wurde, gab es vom EVU nur einen 
einphasigen Zähler ? Trotzdem hätte der Elektriker das nie so bauen 
dürfen. Aber die Branche hat viele Pfuscher, so wie ihn:

Eppelein V. schrieb:
> Davon abgesehen, 10mm² kann bis 50A abgesichert werden

Ja, aber abhängig von der Leitungslänge die ggf. überschritten ist.

Eppelein V. schrieb:
> Der Herd kann mit 3x230V betrieben werden, nichts anders passiert bei
> einem Drehstromanschluß.

Der Herd kann nur dann auf 230V~ betrieben werden, wenn er einen 
Rückleiter ausreichenden Querschnitts hat. Zwei mal 2.5mm hin heisst 
auch 2 mal 2.5mm zurück, und nicht 3 mal 2.5mm hin und 1 2.5mm zurück.

von Eppelein V. (eppelein)


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Michael B. schrieb:
> Johann schrieb:
>> Meiner Meinung nach müsste man den Herdanschluss deswegen umbauen.
>
> Ja, Nullleiterüberlastung.
>
> Johann schrieb:
>> Gibt es irgend einen Grund warum das so gemacht wurde?
>
> Damals, als deine Wohnung saniert wurde, gab es vom EVU nur einen
> einphasigen Zähler ? Trotzdem hätte der Elektriker das nie so bauen
> dürfen. Aber die Branche hat viele Pfuscher, so wie ihn:
>
> Eppelein V. schrieb:
>> Davon abgesehen, 10mm² kann bis 50A abgesichert werden
>
> Ja, aber abhängig von der Leitungslänge die ggf. überschritten ist.
>
> Eppelein V. schrieb:
>> Der Herd kann mit 3x230V betrieben werden, nichts anders passiert bei
>> einem Drehstromanschluß.
>
> Der Herd kann nur dann auf 230V~ betrieben werden, wenn er einen
> Rückleiter ausreichenden Querschnitts hat. Zwei mal 2.5mm hin heisst
> auch 2 mal 2.5mm zurück, und nicht 3 mal 2.5mm hin und 1 2.5mm zurück.


Gehe nur einmal auf die Absicherung des Herdes ein:
Eine Absicherung ist mit L/B10A von mir vorausgesetzt gewesen!

Der Rest Deiner Einlassungen ist Nonsens!

MfG
Eppelein

von Horst Günther (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Eine Absicherung ist mit L/B10A von mir vorausgesetzt gewesen!

Tja, das war dann offenbar voll am Thema vorbei, denn der TO schrub im 
Eingangsposting:

Johann schrieb:
> Für den Herd sind entsprechend auch drei 16A LSS verbaut

von Der Andere (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Von einem "gravierenden" Umbau ist hier nicht die Rede. Die Kosten von
> dem Elektriker belaufen sich auf ca. 100 Euronen +-

Nimms mal 2 bis 4 dann kommts hin.

von Joanofarch (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Johann schrieb:
>> Gibt es irgend einen Grund warum das so gemacht wurde?
>
> Damals, als deine Wohnung saniert wurde, gab es vom EVU nur einen
> einphasigen Zähler ? Trotzdem hätte der Elektriker das nie so bauen
> dürfen. Aber die Branche hat viele Pfuscher, so wie ihn:

...ich hatte bei einer Eigentumswohnung exakt das gleiche Problem. 
Wechselstromzähler war noch in der Wohnung, in den Keller sollte dann 
ein Drehstromzähler. UV daher versorgt mit 5x10mm², Herd 3x2,5 an 3 LS 
wie man es halt macht. Leider hat sich der Netzbetreiber quer gestellt, 
man müsse Hausanschluss erweitern um einen weiteren Drehstromanschluss 
mit drauf nehmen zu können. Also kam der Wechselstromzähler erstmal 
runter in den Keller wo er noch heute hängt. Auf meine Frage ob denn 
dann nicht der Nullleiter vom Herd zum Beispiel mit 3x16=48A ein wenig 
überlastet werden könnte meinte der Elektriker nur "ach es macht eh 
niemand gleichzeitig alle Platten an!" und faselte noch irgendwas vom 
Gleichzeitigkeitsfaktor..

Seit dem traue ich denen kein bisschen mehr. Es zeigt mal wieder, dass 
die Erlaubnis etwas tun zu dürfen nicht unbedingt mit der Fähigkeit 
einhergeht. Ich kontrolliere jetzt immer alles hinterher selbst noch 
mal. Ich hab es dann auch selbst umgebaut und den Herd erstmal auf einen 
einzigen 16A LS gehängt, bisher (4 Jahre) hats gelangt.

von Arno (Gast)


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Joanofarch schrieb:
> Seit dem traue ich denen kein bisschen mehr. Es zeigt mal wieder, dass
> die Erlaubnis etwas tun zu dürfen nicht unbedingt mit der Fähigkeit
> einhergeht. Ich kontrolliere jetzt immer alles hinterher selbst noch
> mal. Ich hab es dann auch selbst umgebaut und den Herd erstmal auf einen
> einzigen 16A LS gehängt, bisher (4 Jahre) hats gelangt.

Genau so, bzw. wenn 1x16A wirklich nicht reicht, das Maximum, was auf 
2,5mm^2 geht (20A? 25A?). Es macht eh niemand alle Platten und den Ofen 
dauerhaft gleichzeitig mit voller Leistung an ;)

Warum? Weil man für die Umstellung von Wechsel- auf Drehstrom den ganzen 
Zählerschrank auf den heutigen Stand der Technik bringen (lassen) muss, 
sonst weigert sich der Netzbetreiber. Hab ich auch gerade durch, der 
Elektriker meinte "kein Problem", der Netzbetreiber "nö".

MfG, Arno

von Erich (Gast)


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Ich würde in der Verteilung (bei den 3x16A Sicherungen) einen 
"Phasendraht" wegnehmen (den braunen). Ihn dann als weitere "N" 
Zuleitung verwenden, also auf die "N" Schiene auflegen.
Bei den 3 Sicherungen nur "L1" und "L2" verwenden (schwarz1, schwarz2 
bzw. neue Farben schwarz, grau).
An der Anschlußleiste des Herdes dann entsprechend: blau und braun 
zusammen auf "N", schwarz1 auf "L1" mit Brücke auf "L2", schwarz2 (resp. 
grau) auf "L3".
Gehe dabei davon aus, daß im Herd (wie üblich?) L1, L2 jeweils für 2 
Kochplatten zuständig ist, L3 für den Backofen.
Mit diesem Rat kann also dann der Backofen uneingeschränkt gleichzeitig 
mit 2 Platten genutzt werden. Bei 3 oder 4 Platten gleichzeitig geht's 
nur wenn sie nicht "voll" aufgedreht sind.

ACHTUNG:
========
Wer diese Anleitung nicht versteht, soll die Finger davon lassen!

Gruss

von Realist (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Ist Sache des Vermieters, der im Normalfall das anstandslos in die Wege
> leitet.

Vergiss es. Ich habe eine ähnliche (wenngleich weniger gefährliche) 
Situation. Installation in der Wohnung grundsätzlich dreiphasig 
ausgelegt, im Wohnungs-Sicherungskasten L1, L2, L3 gebrückt, im Keller 
Wechselstromzähler - allerdings hängt mein Herd an einem einzelnen 
20A-Automaten und ist im Klemmenkasten des Herds nochmal vom einzigen L 
auf die zwei anderen L gebrückt, wie vom Hersteller vorgesehen.
Nachteil ist allerdings, daß das Kochfeld von den möglichen 20A nur 16 
mag, und dementsprechend ab zwei Platten schon ziemlich träge wird. Also 
habe ich damals überlegt, man könnte ja umbauen lassen.

Eine für das EVU zugelassene Elektromeisterin, die mir den Umbau 
ausgeführt hätte, hab ich schon an der Hand gehabt. Anfrage bei der 
Wohnungsbaugesellschaft ergab ein "Nö, brauchen Sie nicht, dürfen Sie 
nicht machen lassen.". Kosten für den Vermieter wäre nur die Erteilung 
der Genehmigung gewesen.

Als unlängst die Nachbarwohnung saniert wurde, hat man dort allerdings 
einen Drehströmer verbaut. Selbst die einzige Einzimmerwohnung im Haus 
hat Drehstrom. Muß man nicht verstehen....

von Hubert M. (hm-electric)


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Früher war es so im Zählerschrank (von unten nach oben): 
Hauptschalter--- Zähler--- Neozed Sicherung--- UV. Heute verlangen die 
EVU's einen SlS Schalter, der groß und Sperrig ist ,und deshalb unten in 
die vorhandene Zählertafel nicht mehr reinpasst. Heute sieht das so 
aus: SLS-Schalter---Zähler---- Klemmstein--- UV.
Und wenn der SLS Schalter nicht reinpasst, verlangen sie zumindest eine 
Zählertafel, wo der SLS Schalter Platz hat. Die neue Zählertafel ist 
dadurch höher, als der alte Schrank, passt nicht rein, also neuer 
Schrank...

Dann bring mal ein Foto von dem Zählerschrank....

von hinz (Gast)


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Aus den TAB2007:

"SH-Schalter  oder  Sicherungen  der  Betriebsklasse gG"

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