Hallo zusammen, im Moment baue ich mir einen einfachen "equal precision" Frequenzzähler (z.B. http://www.scirp.org/journal/PaperInformation.aspx?paperID=23350). Als lokale Referenz verwende ich einen 10 MHz OCXO, den ich vorerst manuell mit Hilfe eines GPS Empfängers eingestellt habe. Ausgang: Ca. 3 V Logikpegel "clipped sinewave". Läuft soweit auch ganz gut, trotz fliegendem Aufbau mit Jumperkabeln etc. Evt. ist das auch der entscheidende Punkt für mein "Problem". Nur verstehen würde ich es gerne :). *Aufbau:* Also ich habe nun diesen 10 MHz OCXO und ich möchte ihn in Frequenz und Phase mit einem zweiten Oszillator vergleichen. In diesem Fall ist das eine einfache Schaltung mit einem HC04 Inverter und Kapazitätsdioden, um die Frequenz ein wenig im Griff zu haben. Die Steuerspannung für den OXCO erzeuge ich direkt am Bauteil mit TL431 und Trimmer, die für den Vergleichsoszillator mit einem Labornetzteil. Der Gesamtaufbau ist unsauber: Die Ausgänge der Oszillatoren sind nicht geschirmt und nicht korrekt abgeschlossen, die Kabel für die Steuerspannung vom Vergleichsoszillator liegen quer über der anderen Bauteilen etc. Beide Ausgangssignale greife ich mit 1:10 Tastköpfen ab. Der OXCO ist dabei in Betrieb (Referenz für den Frequenzzähler), der andere Oszillator ist "offen". *Beobachtung:* Drehe ich an der Steuerspannung, gelingt es mir ungewöhnlich schnell, beide Frequenzen in Phase zu bringen. Wenn ich nah genug an der Frequenz des OCXOs bin, springt er mit etwa 75° Phasendifferenz genau auf die Frequenz vom OCXO. Erwärme ich den Quarz mit dem Finger, läuft die Frequenz weg und springt nach ein paar Sekunden wieder in die gleiche Phasenlage zurück. Wenn ich allerdings den Ausgang des OCXOs NICHT am Frequenzgenerator sondern nur am Oszilloskop habe (deutlich weniger Freiluftverdrahtung)), passiert das nicht. Es scheint also an der Kopplung durch den fliegenden Aufbau zu liegen. *Frage:* Wie genau funktioniert das? Warum hängt sich ein Oszillator mit 75° Phasendifferenz an den anderen? Welcher Mechanismus steckt dahinter? Ist bestimmt nichts neues, aber ich weiß nicht wie ich mehr darüber herausfinde oder wie dieser Effekt heißt. Habt ihr einen Tipp? Viele Grüße
Wow das ging schnell. Sehr interessant. Danke :)
passiert(e mir) auch leicht mit 3xNE555, wenn man eigentlich versucht, einen Akkord zu basteln ( als elektronische "Hupe" etc. ) koppelte hier über die Btriebsspannung. Es war fast schier unmöglich, nach damaligem Kenntnisstand alle drei Generatoren davon zu überzeugen, auf der Freuquenz zu schwingen, die sie einzeln ausgaben. Einzeln liessen sie sich super einstellen. Sobald auch nur zwei von drei Generatoren am gemeinsamer Betriebsspannung hingen, was es aus. Heute keine Problem - gibt ja google, mikrocontroller.net, usw. :) Äxl
Äxl (geloescht) schrieb: > passiert(e mir) auch leicht mit 3xNE555... > Sobald auch nur zwei von drei > Generatoren am gemeinsamer Betriebsspannung hingen, was es aus. Ja klar, der Entwickler hat in das Mistding ja extra eine "Synchronisation" eingebaut: Beitrag "Re: NE555 als astabiler Multivibrator störanfällig?"
Bei einem freischwingenden Oszillator gibt es ein Einrasten der Frequenz, Barkhausen nannte es den Mitnahmeeffekt: Beitrag "Re: Wo sind die Audion-Bauer?" Eine Multivibrator-/RC-Oszillator-/Kippschaltung kann mit Hilfe eines Impulses kurz vor dem sowieso fälligen Pegelwechsel getriggert werden. So wurde z.B. bei alten Röhren-Fernsehern die Bildkippfrequenz synchronisiert.
Angeblich funktioniert das auch mit nebeneinander hängenden Pendeluhren. Allein durch die Erschütterung (oder den Luftschall?) synchronisieren sich die beiden.
Gibt es sogar schon noch viel länger: https://www.welt.de/gesundheit/article13847918/Synchronisieren-Frauen-ihre-Fruchtbarkeit.html
Christoph K. schrieb: > Angeblich funktioniert das auch mit nebeneinander hängenden Pendeluhren. > Allein durch die Erschütterung (oder den Luftschall?) synchronisieren > sich die beiden. Erschütterung. Luftschall ist nicht stark genug. Die Mythbusters haben das irgendwann auch getestet mit 30 Metronomen oder so auf einer frei beweglichen Sperrholzplatte. Einfach alle anmachen, so draufstellen, dass alle in eine Richtung schwingen, abwarten. Am Ende schwingt das Brett im Takt. Nicht Mythbusters, aber ähnliches Experiment im Video: https://www.youtube.com/watch?v=5v5eBf2KwF8
Michael D. schrieb: > Nicht Mythbusters, aber ähnliches Experiment im Video: > Youtube-Video "32 Metronome Synchronization" is ja ma geil, oder?
In der Anfangszeit des 10GHz-Amateurfunks gab es mal einen Gunn-Oszillator, der auf ein vervielfachtes Quarzsignal gelockt wurde. Damit konnte man das Quarzsignal um etwa 20 dB "verstärken". Das heißt ein Oszillator mit der hundertfachen Leistung wurde so synchronisiert.
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