Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Empfehlung Lötstation


von Daniel (Gast)


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Hallo,

ich würde mir gerne eine neue Lötstation zulegen, kann mich aber einfach 
nicht entscheiden.
Ich habe vor kurzem mit der Entwicklung eigener Schaltungen begonnen, 
und mit meinem Weller WHS40 lassen sich keine schönen Lötpunkte für SMD 
Bauteile setzen ;) Folgende Stationen habe ich mir bereits angeschaut 
und finde sie sehr interessant:

- Weller WT1012
- Weller WSM 1C

Ich habe gelesen, dass auch die JBC Anlagen ausgezeichnet sein 
sollen....

Zu was würdet ihr mir empfehlen?

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Daniel schrieb:
> Ich habe gelesen, dass auch die JBC Anlagen ausgezeichnet sein
> sollen....
ja, ganz unzweifelhaft.
Und wenn du schon über 300€ für eine Lötstation ausgeben kanst, dann 
würde ich dir immer zu einer JBC raten. Eine einfache analoge reicht 
allemal.

Für privat gibt es diese hier mal wieder etwas günstiger:
https://www.weidinger.eu/shop/loettechnik/jbc/jbc_loet-_und_entloetgeraete/jbc_compact_line/wl26830
Nimm gleich noch eine feine Spitze für SMD-Arbeiten mit dazu.
-> Bestellnummer: C245-001
Gruß Öletronika

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Weller WS81 Analog reicht vollkommen aus.
Mit JBC habe ich keine Erfahrung nur alternativ mit Hako was qualitativ 
das Geld nicht wert ist.

Die WS81 hat 80W was auch für größere Flächen meist ausreichend ist. Bin 
mit der Station sehr zufrieden.

von Richard B. (r71)


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Hallo Daniel,

Weller ist gut aber JBC ist IMHO besser.

JBC T245-A und JBC C245943.
So etwas hat Weller AFAIK nicht.

Freundliche Grüße,
Richard

von Christopher J. (christopher_j23)


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Habe mir vor einiger Zeit eine gebrauchte JBC AD2700 geholt und dafür 
150€ bezahlt. Bis jetzt war das Teil jeden Cent Wert und wenn du die 
300€ für die neue JBC von Weidinger übrig hast, dann ist das definitiv 
eine gute Investition. Wirst du mit Sicherheit nicht bereuen.

von Kugelschrei-Bär (Gast)


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Lötstationen kann man beruhigt gebraucht kaufen. Nur darauf achten, dass 
Spitzen noch verfügbar sind.

von René F. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> JBC T245-A und JBC C245943.
> So etwas hat Weller AFAIK nicht.

Auch Weller hat solche Lötkolben und Lötspitzen mit integrierten 
Heizelement, ich bin persönlich privat aber auch ohne klar gekommen, 
vielleicht hole ich mir solch einen Lötkolben wenn das Heizelement 
meines WSP80 stirbt. (Kann aber noch Jahre dauern)

von Codix (Gast)


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Leider hatte ich das Vergnügen noch nicht eine JCB Station 
auszuprobieren.
Die sind sicherlich gute Geräte.

Ich habe seit etlichen Jahren eine Weller WS 50. Mit den 0.5 mm Spitzen 
ist ist für SMD ganz gut. Für feinere Sachen habe ich noch eine Lötnadel 
von Stanol mit 0.25er Spitze.
Ist zwar alles schon "uralt", aber die Spitzen sind immer noch 100%ig 
Ok. Was will man mehr. Und Ersatz gibt es heute noch.

Wenn Du nach Deinem Budget entscheiden musst, dann würde ich Dir zu 
Weller (WTCP 51) oder Ersa (ANALOG 60) raten.
JCB ist eben schon ein bisschen im oberen Preissegment.

Auf keinen Fall solltest Du dir einen China-Kracher kaufen. Davon habe 
ich in meiner mechanischen Werkstatt einen stehen. Für grobe Sachen Ok 
aber sonst ein Graus.

von Richard B. (r71)


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René F. schrieb:
> Auch Weller hat solche Lötkolben und Lötspitzen

So eine?

https://www.amazon.de/dp/B00KATD0P8/_encoding=UTF8?coliid=I2YQKV3CWJ1HJP&colid=E9I9GN120F36&psc=0

Hast du ein Link für mich (WX 10XX)?

Freundliche Grüße,
Richard

von c.m. (Gast)


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U. M. schrieb:
> Hallo,
>> Daniel schrieb:
>> Ich habe gelesen, dass auch die JBC Anlagen ausgezeichnet sein
>> sollen....
> ja, ganz unzweifelhaft.
> Und wenn du schon über 300€ für eine Lötstation ausgeben kanst, dann
> würde ich dir immer zu einer JBC raten. Eine einfache analoge reicht
> allemal.

zustimm.

eine der von dir ausgesuchten stationen hat einen akku - brauchst du 
das? würde ich mir nur kaufen, wenn ich exakt dieses feature brauche.
bei der WT1012 werden die lötspitzen durch abschrauben einer hülse 
gewechselt? umständlich.

ich hab selbst eine JBC, und obwohl die für meine hobbyanwendungen 
eigentlich "viel zu gut" (sprich teuer) ist, bin ich hoch zufrieden 
damit.
der angesprochene lötspitzenwechsel - schnell und einfach.
die anheizzeit - ~5sec. traumhaft.
standby funktion (das dürfte zumindest die WT1012 auch haben) - nett.
wärmekapazität und nachheizzeit der lötspitzen - ich hab keinen 
vergleich mit z.b. den weller stationen, die JBC ballert aber eine menge 
leistung raus, wenn sie gebraucht wird.

der wirklich einzige nachteil ist, das die steuerung und die 
lötkolbenablage verbunden sind. duh.

trotzdem: "wer billig kauft gibt zewi mal geld aus" - ich kann JBC 
empfehlen.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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full ack,

mit einer JBC kannst du Dachrinnen und SMD 0201 löten du musst nur die 
Lötspitze tauschen ca. 3s. Ja Dachrinnen ist nicht übertrieben ich löte 
gern voll Kupfer-Stromschienen auf Platinen auf. Z.B. 75x10x5mm mit 
einer 6mm Meißelspitze. Und die JBC schiebt nur für 10-15s ca. 50% 
Leistung und das Ding ist vollständig durch gewärmt, das Zinn schmilzt 
an jeder Kante der Schiene. Dabei ist die Station nur auf 280°C 
eingestellt damit die anderen Bauteile nicht so viel Stress bekommen.

von Daniel (Gast)


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Vielen Dank für die Menge an Antworten.

c.m. schrieb:
> eine der von dir ausgesuchten stationen hat einen akku - brauchst du
> das?

Ich löte ab und an mit dieser Anlage und wusste deshalb, dass diese sehr 
gut ist, den Akku habe ich als Feature gesehen. Hätte ihn bislang nur 
noch nie gebauchen können ;)

Würdet ihr alle somit nahzu einstimmig sagen, dass ich besser diese 
Anlage: 
https://www.batronix.com/versand/loettechnik/loetstationen/jbc/CD-2BE.html 
kaufen sollte, wenn man beachtet, dass ich 1-2 mal die Woche löte?

Weiß einer von euch wie es bezüglich lötspitzen bei JBC aussieht? Werde 
ich noch voraussichtlich etliche Jahre Ersatz bekommen?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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... und Gaszüge, Kupplungszüge.

Ich habe die Weidinger Edition, das Teil ist erheblich besser
wie meine alte Weller. Ob man ein Display braucht ... Denke nein.

von Peter (Gast)


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Ich habe mir vor kurzem für 50€ einen TS100 (wird auch als Pro32 
verkauft) zugelegt und bin damit sehr zufrieden.
Das ist natürlich keine JBC, die Verarbeitungsqualität ist für so ein 
günstiges chinesisches Produkt aber sehr gut und mit der Aufheizzeit und 
den Lötergebnissen bin ich auch sehr zufrieden. Empfehlenswert wäre halt 
ein Silikonkabel zur Stromversorgung.

von ZF (Gast)


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Die Meinungen zu JBC kann ich bestätigen: Weller ist gut, aber JBC 
gefällt mir deutlich besser. Nur 2 Dinge sind (zumindest bei der JBC die 
ich habe) zu beachten: Die Lötspitze ist niederohmig geerdet, da muss 
man aufpassen, dass löten nicht zu schweißen wird, wenn man mal unter 
Spannung lötet. Und der Lötkolbenanschluss ist auf der Rückseite, was 
die effektive Kabellänge verkürzt. Manchmal hätte ich gerne ein paar cm 
mehr Kabel, wie kritisch dieser Punkt ist hängt natürlich auch davon ab 
wie man seinen Arbeitsplatz organisiert.

Und: Analog reicht, als ich gekauft habe gab es leider gerade nur 
digital, das rauf/runter getippe ist aber nicht besser als ein Poti. 
Digital mag in der Produktion sinnvoll sein, um die einmal vorgegebene 
Temperatur vor Veränderung zu schützen, im Labor braucht man das nicht.

von ZF (Gast)


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Als Nachtrag noch: Von anderen Station war ich es gewohnt die Temperatur 
oft anpassen zu müssen, für empfindliche SMD runter, für 
Weißblechgehäuse hoch. Bei der JBC muss ich das nicht. Sie hält die 
Temperatur an der Spitze auf den Punkt, egal wieviel Wärmemenge 
abfließt. Weder verbrennt man durch unnötig hohe Temperatur die 
Umgebung, noch muss man an massereichen Teilen lange rumbraten. Auch 
bleifrei geht problemlos.

von c.m. (Gast)


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Daniel schrieb:
> Würdet ihr alle somit nahzu einstimmig sagen, dass ich besser diese
> Anlage:
> https://www.batronix.com/versand/loettechnik/loets...
> kaufen sollte, wenn man beachtet, dass ich 1-2 mal die Woche löte?

ich hab meine bei chiemtronic bestellt.
wenn du wirklich beachten willst, dass du nur 2 mal die woche was 
lötest, kannst du auch eine billige lötstation nehmen ;-)

ich löte im durchschnitt weniger, will die JBC aber trotzdem nicht 
missen wenn denn mal soweit ist.

von A. K. (Gast)


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Es ist sicherlich unbestritten,dass JBC mindestens so gut ist wie 
Weller.
ABER:Ich kenne Betriebe mit Weller Lötstationen welche täglich laufen 
und das seit 30 Jahren,niemand weiß wie es da mit JBC aussieht.
Weller Spitzen bekommt man wirklich überal,JBC?Wie siehts mit dem 
support in 30 Jahren aus?
Deshalb würde ich ferweil noch bei Wellr bleiben.
LG

von G. L. (glt)


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Ich habe mir zum Jahresende eine Weller WS81 gegönnt - war damit in der 
Arbeit vollauf zufrieden u. wollte privat mich nicht ärgern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Arno K. schrieb:
> ABER:Ich kenne Betriebe mit Weller Lötstationen welche täglich laufen
> und das seit 30 Jahren,niemand weiß wie es da mit JBC aussieht.

Zumindest kenne ich Betriebe, die früher vollständig Weller waren,
in denen ich bei meinem letzten Rundgang nur noch JBCs an allen Ecken
und Enden stehen sehen habe. ;-)

Natürlich kann dir das niemand voraussagen, aber angesichts der nunmehr
erreichten Marktdurchdringung von JBC habe ich keine großen Zweifel,
dass es die entsprechenden Spitzen auch in 10 Jahren noch geben wird.
Im Zweifelsfalle (sollte der Laden wirklich Pleite gehen) werden sich
Dritthersteller finden.

Für den TE: ich kann die bislang geäußerten Meinungen nur bestätigen.
Habe auch früher eine Weller mit WSP80 gehabt, nun die billigste JBC:
es ist vielleicht nicht ein Unterschied wie Tag und Nacht, aber
zumindest wie Tag und Frühdämmerung. :-)  Die Weller war und ist nicht
schlecht, aber das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten.

Weller hat wohl mittlerweile tatsächlich auch gemerkt, dass sie solch
ein System wie JBC anbieten müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben –
aber das ist dann nochmals deutlich teurer als das von JBC.

von c.m. (Gast)


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Arno K. schrieb:
> Weller Spitzen bekommt man wirklich überal,JBC?Wie siehts mit dem
> support in 30 Jahren aus?

https://www.youtube.com/watch?v=gIr7ejD7fFA

von Markus M. (adrock)


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JBC BT-2BWA (Weidinger) +1

Seit ich dieses Ding habe will ich nichts anderes mehr. Aufheizen in 
Rekordzeit, nie warten bis Leistung nachgeschoben wird, Riesenauswahl an 
Spitzen, Sleepmode wenn die Spitze in der Ablage steckt, schlankes 
Handteil...

Auf das "Digitalinterface" kann man für den Hobbygebrauch IMHO 
verzichten. Ich verstelle die Temperatur höchst selten, zumal man nicht 
"überheizen" muss um den Leistungsverlust beim Löten auszugleichen. Bei 
mir steht die Temp dauerhaft auf um die ~310 Grad. Eine 
Temperaturanzeige hat die Sparversion auch nicht, aber da ich davon 
ausgehe, dass die Regelung funktioniert, wäre es eh nur Schnickschnack.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Die JBC hat eigentlich nur einen Nachteil:

Man kann sie an der Lötkolbenablage prima packen, sollte das
aber nur bei kalter Spitze machen ;)

von Daniel (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Natürlich kann dir das niemand voraussagen, aber angesichts der nunmehr
> erreichten Marktdurchdringung von JBC habe ich keine großen Zweifel,
> dass es die entsprechenden Spitzen auch in 10 Jahren noch geben wird.
> Im Zweifelsfalle (sollte der Laden wirklich Pleite gehen) werden sich
> Dritthersteller finden.

Davon gehe ich ebenfalls aus!

Ich glaube ich habe mich entschieden - es wird ne JBC! Diese Lötstation 
dürfte zwar deutlich zu professionell für die Menge und Häufigkeit an 
Lötarbeiten bei mir sein, aber dafür hoffe ich, dass ich mich in den 
kommenden 10 Jahren über keine neue Station kümmern muss :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel schrieb:
> Diese Lötstation dürfte zwar deutlich zu professionell für die Menge und
> Häufigkeit an Lötarbeiten bei mir sein

Das geht nicht nur dir so. :-)  Macht dennoch einfach Spaß, damit zu
löten.

Ganz nebenbei: das Gejammer über bleifreie Lote ist (wenn man sie
benutzen möchte) danach auch Vergangenheit.

von Thomas (kosmos)


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Mein Arbeitstier ist eine Ersa Analog 80
http://at.rs-online.com/webdocs/0321/0900766b8032151f.pdf
die es aber nicht mehr als Neugerät gibt. Bis auf eine fehlende 
Standbyfunktion und den etwas großen Kolben bin ich absolut zufrieden, 
gerade das sehr flexible Silikonkabel finde ich sehr gut und bin noch 
auf einer Quellensuche.

Fürs SMD Löten habe ich mir eine Kombi YIHUA 995D+ angeschaft
http://www.yihua-gz.com/Products_detail.asp?id=460&sortid=271
habe den Lötkolben noch nicht benutzt aber die technischen Daten sehen 
vielversprechend aus.

Nun aber mal etwas zu den Technischen Daten
JBC CD-S wird mit 40W angegeben
JBC CD-B mit 130W
Ersa A 80 bei 20°C 290W (Aufheizvorgang 40 Sek. auf 280°C), 280°C noch 
105W und bei 350°C noch 80W
Ersa WS81 95W

5 Sekunden Anheizzeit? Kann man garnicht glauben oder sind die Spitzen 
so filigran und leicht das Sie kaum Wärmekapazität haben.

von c.m. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> 5 Sekunden Anheizzeit? Kann man garnicht glauben oder sind die Spitzen
> so filigran und leicht das Sie kaum Wärmekapazität haben.

kannste glauben.
im standby hat der kolben 150°C, die 330 sind in der zeit erreicht vom 
aus der halterung nehmen bis zum heranführen an das zu lötende teil.

schau mal:
https://www.youtube.com/results?search_query=jbc+cd-2be+review

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Nun aber mal etwas zu den Technischen Daten

Die oben gezeigte "Weidinger Edition" (JBC mit Analogeinstellung)
wird mit 75 W Nenn- und 140 W Aufheizleistung angegeben.  Wie bereits
genannt, kommt dazu, dass er im Standby (in der Halterung) eben nicht
auf 20 °C runterkühlt sondern auf 150 °C.  Das ist der Kompromiss
zwischen schnellem Aufheizen auf Betriebstemperatur und geringem
Verschleiß im Standby.

Wenn man wirklich sehr schnell mit dem Kolben an der Lötstelle ist,
merkt man es gerade noch so, dass er sich noch in der Aufheizphase
befindet.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Daniel schrieb:
> Würdet ihr alle somit nahzu einstimmig sagen, dass ich besser diese
> Anlage:
> https://www.batronix.com/versand/loettechnik/loetstationen/jbc/CD-2BE.html
> kaufen sollte, wenn man beachtet, dass ich 1-2 mal die Woche löte?
Spare dir das Geld, es lohnt nicht.

Die analoge Station lötet genauso gut wie die mit Digitalanzeige.
Mit dem Drehknopf hat man aber viel schneller und bequemer mal eben 
schnell die Temp. angepasst.
Und wenn nach einigen Jahren mal was kaputt geht, dann läßt sich das 
wahrscheinlich reparieren (siehe unten), außer es ist das Display, wofür 
du dann irgend wann wahrscheinlich keinen Ersatz mehr bekommst.

Messungen der Temp. an der Lötspitze mit einem dünnen Thermoelement 
zeigen auch immer wieder, dass die Löttemp. ziemlich genau stimmt.

> Weiß einer von euch wie es bezüglich lötspitzen bei JBC aussieht? Werde
> ich noch voraussichtlich etliche Jahre Ersatz bekommen?
Ich habe die ersten JBC-Staionen vor über 10 Jahren bekommen, z.B. auch 
eine Rework-Station wie diese:
https://cdn3.volusion.com/jrskv.cmwvk/v/vspfiles/photos/AM-6500_J110-2.jpg?1485419962
Die gab es damals mit den 245-er Spitzen, genauso wie jetzt immer noch.

Vor einigen Monaten ist mir auch tatsächlich mal meine alte Lötstation 
kaputt gegangen:
https://www.jensentools.com/images/p/450-275.01_s500_p1._V164ea5a8_.jpg
Ich habe die aufgeschraubt und festgestellt, dass die rel. einfach 
aufgebaut sind. Es war zumindest für mich kein Problem, den Fehler zu 
finden und das Teil zu reparieren. (ein Halbleiter im TO220-Gehäuse war 
durchgebrannt).

Lötspitzen halten auch fast ewig. Einzig durch Unachtsamkeit kann mal so 
eine ganz dünnen Spitze verbogen werden und bricht dann irgend wann ab.
Gruß Öletronika

von René F. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> René F. schrieb:
> Auch Weller hat solche Lötkolben und Lötspitzen
>
> So eine?
>
> https://www.amazon.de/dp/B00KATD0P8/_encoding=UTF8...
>
> Hast du ein Link für mich (WX 10XX)?
>
> Freundliche Grüße,
> Richard

Ist halt eine abgeschrägte Hohlkehle wie z.B. Weller RT 10GW die Maße 
sind verschieden aber nachdem ich selbst nur einen WSP80 Lötkolben habe 
kann ich dir nicht sagen welche Spitzenformen es für deinen Lötkolben 
gibt.

Ich selbst benutze keine Hohlkehlspitzen auch wenn wir in der Firma für 
unsere JBC welche besitzen. In der Regel verwende ich Meiselform oder 
Bleistiftform auch beim drag-soldering.


Ich verstehe aber diesen Weller/JBC Hype sowieso nicht, es gibt auch 
noch genügend andere professionelle Lötkolbenhersteller, siehe Hakko, 
PACE, Ersa, Metcal etc...

Ich persönlich benutze Weller weil ich damit aufgewachsen bin, die 
Möglichkeit hatte an diverse Weller günstig heranzukommen und die 
Beschaffung von Zubehör auch für Privatanwender sehr gut ist.


Ich denke auch das es eigentlich nur Geschmackssache ist, wer löten kann 
der kommt in der Regel auch mit nem „Chinakracher“ zurecht, ist halt 
nicht ganz so komfortabel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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René F. schrieb:
>> Auch Weller hat solche Lötkolben und Lötspitzen
>> So eine?

> Ist halt eine abgeschrägte Hohlkehle wie z.B. Weller RT 10GW

Es geht weniger um die Spitzenform, sondern um das mit der Spitze
unlösbar integrierte Heizelement.  Das sorgt für einen drastisch
besseren Wärmeübergang als bei allen Systemen, bei denen Heizung
und eigentliches Lötelement mechanisch lösbar verbunden sind.

Aber wie ich schon schrieb, hat meiner Erinnerung nach inzwischen
auch Weller sowas.

von René F. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> René F. schrieb:
>>> Auch Weller hat solche Lötkolben und Lötspitzen
>>> So eine?
>
>> Ist halt eine abgeschrägte Hohlkehle wie z.B. Weller RT 10GW
>
> Es geht weniger um die Spitzenform, sondern um das mit der Spitze
> unlösbar integrierte Heizelement.  Das sorgt für einen drastisch
> besseren Wärmeübergang als bei allen Systemen, bei denen Heizung
> und eigentliches Lötelement mechanisch lösbar verbunden sind.
>
> Aber wie ich schon schrieb, hat meiner Erinnerung nach inzwischen
> auch Weller sowas.

Wenn du dir die Spitze angeschaut hat wirst du merken das es solch eine 
Lösung mit integrierten Heizelement ist.

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Ich hab Jahrzehnte mit Weller gelötet (alle möglichen Modelle) und war 
auch zufrieden. Seit WSP80 gab es immer wieder das Problem, dass die 
Hülse zu "schlackern" anfängt. Weniger schön. WSP120 ist absolut super, 
was die Leistung und Handhabung angeht. Leider auch recht teuer.

Seit 4-5 Jahren hab ich vereinzelt JBC (3 Stk.) im Einsatz und bin davon 
begeistert. Man muss es aber auch nutzen können. Mit gutem bis sehr 
gutem Werkzeug hat auch eine Laie eine Chance brauchbar zu arbeiten, mit 
Schrottwerkzeug geht es garantiert schief.

Letztendlich am besten ausprobieren. Es wird sich doch in der Nähe für 
alle Geräte jemand finden, der dich mal an den Lötkolben läßt und seine 
Erfahrung weitergibt.

Viel Spaß beim Brutzeln.

Beitrag #5273228 wurde vom Autor gelöscht.
von ZF (Gast)


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René F. schrieb:
> Ich verstehe aber diesen Weller/JBC Hype sowieso nicht

Auch wenn es blöd klingt, lass es mich so sagen: Mit Weller / Ersa 
(beide kenne ich nur mit Spitzen ohne eigenes Heizelement) kann man gut 
löten, aber die JBC macht Spaß. Ich kann nicht genau beschreiben was es 
ist, das Zinn fließt einfach sofort wie es soll, nichts in der Umgebung 
wird verbrutzelt.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Beim gestrigen Versuch, einen Elko auf einer Platine mit großen 
Kupferflächen zu tauschen stieß meine 40W Lötstation von Weller (WHS40) 
an ihre Grenzen. Die Leistung reichte nicht aus um das Lot zu schmelzen.

Die Lösung könnte wohl eine Lötstation mit höherer Leistung sein. Nach 
Lesen dieses etwas älteren Threads kam ich auf diese Lötstation von JBC:

https://www.amazon.de/JBC-BT-2BWA10-L%C3%B6tstation-Analog-Weidinger/dp/B0886PCSBZ/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=JBC+BT-2BWA10&qid=1596924307&sr=8-1

Persönlich ist mir ein analoges Poti lieber als digitale Tasten.

Kann jemand was zu dieser Station sagen? Gibt es irgendwelche Nachteile 
gegenüber der teureren digitalen Variante JBC CD-2BQE T245-A? Hat die 
analoge Station auch diesen Sleep - Modus, bei dem die Lötspitze auf 
niedriger Temperatur (150 °C) läuft, solange sie in der Station steckt?

von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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Mikrofun R. schrieb:
> Kann jemand was zu dieser Station sagen? Gibt es irgendwelche Nachteile
> gegenüber der teureren digitalen Variante JBC CD-2BQE T245-A?
Sie hat keine Digitale Anzeige. Die Regelung ist genauso digital wie bei 
den teuren Modellen mit Display.

> Hat die
> analoge Station auch diesen Sleep - Modus, bei dem die Lötspitze auf
> niedriger Temperatur (150 °C) läuft, solange sie in der Station steckt?

Ja, hat sie. Allerdings kannst du die Sleep-Temperatur und -zeit nicht 
einstellen. Ich meine, es sind defaultmäßig 120°C.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Was ist die Sleep-Zeit?

Ich sehe gerade hier weitere Details: 
https://www.weidinger.eu/de/p/wl46586
Dort steht, dass der Lötkolben nur 50W hat. Inwiefern passt das zur 
Nennleistung von 75W oder der Anheizleistung von 140W? Befindet sich das 
Heizelement nicht in der Lötspitze?

: Bearbeitet durch User
von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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Mikrofun R. schrieb:
> Was ist die Sleep-Zeit?

Sleep delay time.
Regelt die Wartezeit, nach der nach Absetzen des Lötkolbens in der 
Halterung auf Sleep geschaltet wird.

> Befindet sich das Heizelement nicht in der Lötspitze?
Doch, natürlich. Die Leistungsangaben sind tatsächlich merkwürdig. Habe 
hier gerade eine HD4700, laut Typenschild hat die eine Leistung von 
150W. An diese Station kann nur der 250W Lötkolben T470 angeschlossen 
werden.
Die Leistungsangaben der JBC-Stationen sind scheinbar als Klassenangaben 
zu verstehen.

von Noy (Gast)


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An die Analog JBC kann man die 245 und 210 Griffel anschließen. Aber mir 
reicht slebst bei 0201 die 245 mit einer kleinen spitze (0,3mm Spitz) 
für die 210 gibts noch kleiner aber ob das Sinn macht...?

Man bekommt jedes Einzelteil von JBC nachgekauft. Hatte meine Analog 
(Weidinger Edition) hier im Forum gekauft und DHL hat ne Palette 
drauffallen lassen. Hab bei Weidinger das Gehäuse Oberteil + Front 
Stecker Blende einzeln nachkaufen können und repariert. DHL hat die 
Rechnung bezahlt nach einigem hin und her...
Waren glaub 75€.

Auf der Firma nutzen wir Metcal/Oki.

Finde ich persönlich aber schlechter als meine JBC. Man kann keine 
Temperatur einstellen und die Griffel sind nicht so toll. Außerdem 
bekommt die irgendwie weniger Leistung nachgeschoben als meine JBC..

von Noy (Gast)


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Mit Arbeit ist hier Labor + Sichtkontrolle / Nacharbeit >30 Plätze 24/6 
gemeint..

Falls jemand meint die OKI/Metcal wäre ja nicht so haltbar wie der 
"Allheilsbringer hier im Forum"-> "Weller" oder so..

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Ich frage mich, was auf der Weidinger-Seite mit "Lötkolben" gemeint ist. 
Das Bild dort sieht eher aus wie das "General Purpose Handle T245-A", 
welches doch wohl nur ein passives mechanisches Teil ist, oder?

Was dort "Lötspitze" genannt wird, sieht für mich wie die "Cartridge 
C245207" aus, oder? Gibt es zu den Cartriges irgendwo Leistungsangaben?

von Thomas (kosmos)


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so wie ich es verstehe kann der Lötkolben 50W dauerhaft, der Trafo ist 
ein 75W Modell und wird kurzzeitig um fast 100% überlastet.

von Roland E. (roland0815)


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Mikrofun R. schrieb:
> Beim gestrigen Versuch, einen Elko auf einer Platine mit großen
> Kupferflächen zu tauschen stieß meine 40W Lötstation von Weller (WHS40)
> an ihre Grenzen. Die Leistung reichte nicht aus um das Lot zu schmelzen.
>
> Die Lösung könnte wohl eine Lötstation mit höherer Leistung sein. Nach
> Lesen dieses etwas älteren Threads kam ich auf diese Lötstation von JBC:
>

Die professionelle Lösung für das Problem heißt Unterhitze oder 
Vorheizung.

Nimm die von JBC, die von Weller ist nicht so toll. Bei den Kolben geben 
sich Weller und JBC nicht viel, wenn man dort Äpfel mit Äpfeln 
vergleicht. Die JBC sind in Details besser ausgereift, die Weller sind 
etwas knackiger beim Löten. Ist Geschmackssache.

Als Profi mit Potential zum Verbrauchsmaterialumsatz kannst du dir 
Testsysteme kommen lassen. Weidinger hat ja beides.

: Bearbeitet durch User
von Mikrofun R. (mikrofun)


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>Die professionelle Lösung für das >Problem heißt Unterhitze oder >Vorheizung.

Wie funktioniert das?

Wenn ich mit der JBC nur 50 W statt bisher 40 W (die nicht gereicht 
haben) bekomme, frage ich mich, ob das dann das Problem löst.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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es werden ja kurzfristig über 100W bereitgestellt wenn die Lötstelle 
dann z.B. ihre 280°C erreicht hat wird das locker mit 50 Watt gehalten.

Ein schöner vergleich ist immer der 10 Liter Wassertopf da kannst du 
gerne 10 Stunden das Feuerzeug drunterhalten, da geht also ne Menge 
Energie in den Topf, zum Kochen wird man das Wasser aber nicht bringen 
können.

Wenn man jetzt nen Bunzenbrenner nimmt klappt das in wenigen Minuten und 
man steckt sogar weniger Energie rein.

Genauso ist das beim Löten man braucht kurzzeitig viel Leistung, welche 
dann wieder heruntergefahren oder abgeschaltet wird.

von Roland E. (roland0815)


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Mikrofun R. schrieb:
>>Die professionelle Lösung für das >Problem heißt Unterhitze oder >Vorheizung.
>
> Wie funktioniert das?
>
> Wenn ich mit der JBC nur 50 W statt bisher 40 W (die nicht gereicht
> haben) bekomme, frage ich mich, ob das dann das Problem löst.

Die Baugruppe wird durch einen IR(JBC)/Wärme(Weller) Strahler 
vorgewärmt. Damit muss der Lötkolben nicht mehr gegen ein dT von 200K 
antreten um das Zinn zum fließen zu bringen, sondern nur noch zB 100K. 
Damit reichen die 40W vom Kolben dann locker um auch massive 
Versorgungslagen ohne Wärmefallen sauber zu löten.

Die JBC macht das sogar Temperaturgeführt, damit die Bauteile das auch 
überleben. Die hat auch genug Leistung um Platinen reflow zu löten, wenn 
man Muster selber baut.

: Bearbeitet durch User
von Robert A. (rangermayr)


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Hallo,

kann mir jemand sagen wie sich die Weller WT1010 im Vergleich zu einer 
JBC CD-2BQE schlägt, also was spricht fpr die WT1010 und was für die 
JBC.

Ich lese immer es gibt Weller Modelle die nicht so gut sind, gehört die 
WT1010 hier dazu (Bitte nur Antworten zur WT1010 nicht zu WX, die spielt 
in einer anderen Preisklasse)?

Wie ich in einem anderen Thread geschrieben habe habe ich eine defekte 
WT1010 und frage mich ob ich die herrichten/reparieren lassen soll, oder 
verkaufen soll und mir was anderes kaufen soll.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kenne die WT1010 nicht, aber wenn du sie schon hast, dann lohnt es sich 
doch allemal, sie zu reparieren und dann auszuprobiern. Wenn du damit 
nicht zufrieden bist, verkauft sie sich repariert sowieso viel besser 
als kaputt. ;-)

von Tim Gabinski (Gast)


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Dem möchte ich mich anschliessen. Ich habe mir vor zwei Jahren eine 
WT1010 mit WTP90 im Set günstig gekauft und bin damit bislang sehr 
zufrieden, vor allem, seit ich die richtigen Lötspitzen verwende. Ich 
habe in einem älteren thread dazu gute Empfehlungen bekommen.

Beitrag "Weller THM Lötspitzen empfehlenswert?"

Inzwischen habe ich auch den Wechselstift dazu. Wenn Du die Station 
schon hast, würde ich sie reparieren. Sie ist sicher eine Klasse unter 
den Stationen mit in den Lötkolben integrierter Heizung, aber für den 
privaten Einsatz ist es schon ein tolles Teil, vor allem, falls Du SMD 
machst. Für THT ist mein alter Weller EC2002 ausreichend.

von Robert A. (rangermayr)


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Hallo Jörg,

da ich niemanden kenne, der eine Weller WT hat, kann ich die Station nur 
zum Reparieren schicken. Damit geht die Rechnung leider nicht auf.
Es wäre für mich also günstiger die Einzelteile zu verkaufen als die 
reparierte - ganz geschweige vom Zeitfaktor über die Feiertage.

Deshalb interessiert mich ein Vergelich der genannten Stationen und auch 
andere Meinugnen zur Weller WT - über die JBC kann man ja sehr viel 
ergooglen.

von Anonym (Gast)


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Ich habe mir mittlerweile einige Beiträge angeschaut, aber ganz 
entscheiden kann ich mich trotzdem nicht, habe ein Budget von 200 Euro 
und von der günstigen Weller nicht viel Gutes gehört. Meint ihr, dass 
ich mit einer Ersa Nano viel falsch mache? Als Löteinsteiger.

von Hardy F. (hardyf)


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Anonym schrieb:
> Meint ihr, dass
> ich mit einer Ersa Nano viel falsch mache? Als Löteinsteiger.

Ja.

Du hast diesen Thread nicht aufmerksam gelesen.

Die meisten hier favorisieren JBC.
Aus gutem Grund.

Für 200 Euro wirst du eine sehr gute Gebrauchte finden, die universelle 
Möglichkeiten bietet.

Mehr als das Nano-Spielzeug.

Oder magst du "niedlich" ?

von Roland E. (roland0815)


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JBC und Weller geben sich nicht viel, wenn man deren direktgeheizten 
Modelle vergleicht. JBC hat etwas Vorteil im durchdachten und 
ausgereiften Handling.

Ich habe mir privat ne Weller WS81E geholt. Gibt's gebraucht/refurbished 
bei Wellerpartnern für günstig Geld. Die reicht vermutlich dicke bis ans 
Ende. Falls ich wirklich mal was habe wo ich vorheizen und Pinzette 
nehmen müsste, mach ich das in der Mittagspause auf der Arbeit... dort 
stehen WX. Mit JBC Heiztischen.

Finger weg von Ersa.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Tim Gabinski schrieb:
> Inzwischen habe ich auch den Wechselstift dazu.

Was ist das?

rhf

von Eppelein V. (eppelein)


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Anonym schrieb:
> Ich habe mir mittlerweile einige Beiträge angeschaut, aber ganz
> entscheiden kann ich mich trotzdem nicht, habe ein Budget von 200 Euro
> und von der günstigen Weller nicht viel Gutes gehört. Meint ihr, dass
> ich mit einer Ersa Nano viel falsch mache? Als Löteinsteiger.

Eine Option wäre, wenn um 200 Märker "noch" keine gut gebrauchte JBC zum 
Kauf anstehen, das Budget durch zusparen zu erhöhen.

MfG
Eppelein

: Bearbeitet durch User
von Anonym (Gast)


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Was ist das Problem einer Ersa? Ich muss sagen, die RDS80 sieht 
ansonsten auch gut aus. Ich löte keine SMD Bauteile, manchmal ein paar 
Drähte zusammen,
vielleicht ein paar alte Elko austauschen, da sehe ich noch nicht den 
Mehrwert einer JBC, aber lasse mich gerne des Besseren belehren. 
Aufheizzeiten und der angenehme Toolchange sind eher nebensächlich für 
mich, aber falls es das Non Plus Ultra gibt, dann hole ich mir die 
günstigste analoge JBC. LG und schönes Wochenende.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Anonym schrieb:
> Ich löte keine SMD Bauteile, manchmal ein paar Drähte zusammen,
> vielleicht ein paar alte Elko austauschen

Das sollte tatsächlich so ziemlich jede Lötstation schaffen. Wenngleich: 
wenn du Elkos aus thermisch gut ableitenden Boards und dann vielleicht 
noch bleifrei gelötete tauschen willst, ist ein guter Wärmefluss schon 
wichtig.

von Roland E. (roland0815)


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Anonym schrieb:
> Was ist das Problem einer Ersa? Ich muss sagen, die RDS80 sieht
> ansonsten auch gut aus. Ich löte keine SMD Bauteile, manchmal ein paar
> Drähte zusammen,
> vielleicht ein paar alte Elko austauschen, da sehe ich noch nicht den
> Mehrwert einer JBC, aber lasse mich gerne des Besseren belehren.
> Aufheizzeiten und der angenehme Toolchange sind eher nebensächlich für
> mich, aber falls es das Non Plus Ultra gibt, dann hole ich mir die
> günstigste analoge JBC. LG und schönes Wochenende.

Ersa braucht zu lange, um die Heizleistung anzuheben, wenn man mit dem 
Kolben an eine thermisch gut gekoppelte Lötstelle geht. Da klebt der 
Kolben fest oder das Zinn am Kolben erstarrt kurz. Das muss man umgehen, 
in dem die Löttemperatur über die Maße angehoben wird. Das verschleißt 
unnötig Spitzen und zerstört uU LEDs beim löten.

Ich habe beruflich lange mit iCon2 gearbeitet. Furchtbar. Dann hatten 
wir uns Weller und JBC ausgeliehen um eine Anschaffung zu bewerten.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Obwohl ich meine JBC AD2200 zu schätzen weiß, bin ich auch mit der Hakko 
FX-888D für Wald- und Wiesenlöten extrem zufrieden. Ihr Lötkolben hat 
einen sehr guten Wärmefluß und liegt gut in der Hand. Auch das Kabel ist 
sehr flexibel und dünn. Aufwärmezeit ist auch nur 20s. Ich finde es 
schade, daß man so wenig über den Tellerrand schaut. Die Station sieht 
allerdings sehr eigenwillig aus und die Bedienung mit den zwei Knöpfen 
ist ungewohnt aber Dank der guten Reglung braucht man kaum auf eine der 
fünf anderen voreinstellbaren Temperaturen zurückgreifen. Die 
Temperaturgenauigkeit ist bei der Hakko sehr gut. Bleifrei löten ist 
absolut kein Thema.

Allerdings sollte man sich vor Fernost Hakko Plagiaten wie die Pest 
hüten. Ganz besonders schlimm sind die Spitzen und Kolben. Diese sind 
toleranzmäßig extrem schlecht durchkonstruiert und verschlechtern den 
Hitzefluß ungemein. Die Spitzen sind auch in jeder Hinsicht 
problematisch und eine Fehlkonstruktion. Da ist das Original eine ganz 
andere Klasse. Was Wärmefluß betrifft, steht die Original Hakko 
vergleichsweise dem T245er Lötkolben überhaupt nicht nach und der 
Hitzefluß ist meßtechnisch übrigens bei der PACE Station am Besten.

Mein Vorschlag als Erste Wahl eine (gebrauchte) JBC in guten Zustand. 
Als zweite Wahl vielleicht doch die Hakko. Der WSP80 Lötkolben wäre auch 
noch eine Möglichkeit. Die PACE Sachen sind übrigens auch nicht 
schlecht. Von den T12ern hört man viel, kann aber selber dazu nichts 
beitragen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Als zweite Wahl vielleicht doch die Hakko.

Habe neulich von einem Forenteilnehmer eine gekauft (eine ältere) und 
kann bestätigen, dass sie thermisch auch einen sehr guten Eindruck 
macht. Spitzen wechseln geht halt heiß nicht so gut.

Allerdings auch hier: paar billige Spitzen in Fernost dafür nachgekauft, 
die passen gar nicht (Durchmesser 5 statt 4 mm innen).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Jörg W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Als zweite Wahl vielleicht doch die Hakko.
>
> Habe neulich von einem Forenteilnehmer eine gekauft (eine ältere) und
> kann bestätigen, dass sie thermisch auch einen sehr guten Eindruck
> macht. Spitzen wechseln geht halt heiß nicht so gut.
>
> Allerdings auch hier: paar billige Spitzen in Fernost dafür nachgekauft,
> die passen gar nicht (Durchmesser 5 statt 4 mm innen).

Hallo Joerg,

Viele Grüsse aus Kanada!

Das mit den Spitzenwechsel stimmt. Ich habe mir aus Interesse mal Bucht 
China Sputzen für die Hakko gekauft und die sind unbrauchbar. Denen 
fehlt (zumindest bei mir) der interne Kupfereinsatz und sind im 
Vergleich zu Original Hakko Spitzen nicht maßhaltig wodurch der 
thermische Widerstand zwischen Heizungskörper und Spitzenmantel.

Ich kaufte mir noch einen China Hakko Lötkolben weil dann Spitzenwechsel 
durch Umstecken des Kabels verwirklicht werden kann. Das funktioniert 
aber aus zwei Gründen schlecht. Erstens ist der Heizkörper etwas dünner 
was den Luftspalt vergrössert und zweitens verursacht die Toleranz des 
Temperatursensors eine Abweichung von der eingestellten Temperatur bei 
mir von fast 40 Grad die man dann jeweils in der Stationskalibrierung 
berücksichtigen muß.

Mit einer Hakkospitze und dazwischengelegter Kupferfolie funktioniert 
aber auch der Chinalötkolben genauso gut wie der Originalkolben. Das 
Kabel ist auch beim Chinakolben schön weich und temperaturbeständig. Nur 
muß man beim Griff unter der Griffisolationsüberzughülse noch einen Halb 
Abstandsring einlegen damit der vordere Griffteil in das Loch des 
Lötkolbenstands genau hineinpasst. Aber dafür kostet der Kolben anstatt 
von $85 nur um die $20. Sonst gibt es qualitätsmässig nichts dagegen 
auszusetzen.

Wünsche Dir noch ein gutes Neues Jahr,

Gerhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Mit einer Hakkospitze und dazwischengelegter Kupferfolie funktioniert
> aber auch der Chinalötkolben genauso gut wie der Originalkolben.

Ich habe Alufolie reingelegt. ;-) (Siehe "quick&dirty"-Thread)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Jörg W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mit einer Hakkospitze und dazwischengelegter Kupferfolie funktioniert
>> aber auch der Chinalötkolben genauso gut wie der Originalkolben.
>
> Ich habe Alufolie reingelegt. ;-) (Siehe "quick&dirty"-Thread)

Mit Alufolie habe ich es noch nicht versucht. Arbeitest Du also dann 
sowohl mit JBC als auch Hakko? Irgendwie habe ich den Eindruck von 
Deinen Beiträgen, da Du auch regelmäßig mit JBC arbeitest.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Arbeitest Du also dann sowohl mit JBC als auch Hakko?

Die Hakko ist für den Verein. In der Hoffnung, dass wir auch mal wieder 
irgendwann in der Öffentlichkeit tätig sein können … dort haben wir in 
den letzten Jahren regelmäßig Bastelaktionen mit Publikum durchgeführt.

Bevor sie dort zum Einsatz kommt, habe ich sie natürlich zu Hause mal 
ein bisschen ausprobiert.

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