Hier gibt es ein Projekt, bei dem man einen Feinstaubsensor mit
Webanbindung selber bauen kann:
http://luftdaten.info/feinstaubsensor-bauen/
Ganz interessant ist die Feinstaubkarte, die online aktualisiert wird:
http://deutschland.maps.luftdaten.info/#6/51.165/10.455
Wenn man sie hin und wieder anschaut, sieht man, dass das ganze
tageszeitabhängig ist.
Ich habe es leider nicht geschafft, die vorgefertigte Firmware zum
Laufen zu bringen, deshalb werde ich jetzt einfach mal selbst Hand
anlegen.
Schritt 1:
Den Sensor mit USB-Seriell-Adapter an den PC anschließen und die Daten
mit Python auslesen:
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#!/usr/bin/python
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# -*- coding: UTF-8 -*-
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importserial,time,struct
5
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ser=serial.Serial()
7
ser.port="/dev/ttyUSB0"# Set this to your serial port
8
ser.baudrate=9600
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ser.open()
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ser.flushInput()
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byte,lastbyte="\x00","\x00"
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15
whileTrue:
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lastbyte=byte
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byte=ser.read(size=1)
18
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# We got a valid packet header
20
iflastbyte=="\xAA"andbyte=="\xC0":
21
sentence=ser.read(size=8)# Read 8 more bytes
22
readings=struct.unpack('<hhxxcc',sentence)# Decode the packet
Oha, die Feinstaubmesstationen die ich kenne, sind Container am
Straßenrand, vollgestopft mit allerlei Messgedöhns.
Irgendwie passen diese nicht zum reisserischen Titel "...Feinstaubsensor
ganz einfach"
Dennoch: Viel Glück!
Old-Papa
Ein Freund ist ein ausgewiesener Sensorexperte. Er hat die Meßwerte des
Chinesischen Billigesensors mit denen der Meßstattionen verglichen. Das
Ergebnis: Der sensor ist erstaunlich genau.
Was ich mich allerdings frage ist, wie langzeitstabil er ist.
Auf dem Sensor befindet sich ein kleiner Lüfter, der dauernd läuft. Ich
weiß nicht, was die Lager von so einem Lüfter nach einem Jahr
Dauerbetrieb machen.
Vielleicht wäre es am Besten, wenn man den Lüfter aktive abschalten
würde.
Ich habe gerade ein kleines Experiment mit dem Python-Script und dem
Sensor gemacht: Ein Streiholz anzünden und ausmachen. Der Sensor saugt
die dünnen Rauchschwaden ein und reagiert sofort.
> Oha, die Feinstaubmesstationen die ich kenne, sind Container am> Straßenrand, vollgestopft mit allerlei Messgedöhns.
Die sagen dir ja auch noch welche Partikelgroesse und ob organisch oder
nicht. Ausserdem muss die Kiste ja auch gross sein weil man da
ordentlich Kohle mit macht.
> Irgendwie passen diese nicht zum reisserischen Titel "...Feinstaubsensor> ganz einfach"
Naja, Dorf, Sau, neu. Vermutlich in 5Jahren genauso ausser Mode wie die
Ozon oder UV Sensoren die man vor 20Jahren mal basteln sollte.
BTW: Ich frag mich gerade wieviel jugendliche Nachwuchsentwickler gerade
davon traeumen sich Hacker zu nennen und in ihrem Keller sitzen und
ueber einen NoX Sensor gruebeln. Das ist nur leider etwas aufwendiger.
:-)
Olaf
Die Dinger messen Unsinn, gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie jetzt
in dieser Jahreszeit. D.h. wenns nebelig ist, werden die Wassertröpfchen
mit angezeigt.
Siehe folgender Post von einem Professor am KIT, der die Meßwerte mal
kritisch hinterfragt hat:
www.linkedin.com/pulse/stuttgarter-zeitung-verunsichert-bürger-mit-und-a
chim-dittler/
Schönes Wochenende
wb
chris schrieb:> Was ich mich allerdings frage ist, wie langzeitstabil er ist.> Auf dem Sensor befindet sich ein kleiner Lüfter, der dauernd läuft.
Das macht die Luftdaten-FW eben nicht. Die schaltet den Sensor nur jede
10 Minuten oder so mal kurz an, macht eine Messung und schaltet dann
wieder aus. Im Datenblatt vom Sensor steht die Lebensdauer des Lüfters.
Bei Dauerbetrieb wäre da nach einigen Wochen schon Schluss mit Lustig
wenn ich mich richtig erinnere.
seltener Gast schrieb:> Die Dinger messen Unsinn, gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie jetzt> in dieser Jahreszeit. D.h. wenns nebelig ist, werden die Wassertröpfchen> mit angezeigt.
Im Aufbau ist dann auch ein Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor
mitaufgenommen, so dass man die vom SDS gelieferten Daten gegebenesfalls
ausfiltern kann.
chris schrieb:> Auf dem Sensor befindet sich ein kleiner Lüfter, der dauernd läuft.
Hab so einen Sensor aufgebaut.
Der Lüfter läuft nicht ständig.
Er wird nur für die Zeit einer Messung (ca.20s) eingeschaltet.
Die Häufigkeit der Messungen lässt sich einstellen. z.B. alle 10min.
MfG Willi
>Die Dinger messen Unsinn, gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie jetzt>in dieser Jahreszeit. D.h. wenns nebelig ist, werden die Wassertröpfchen>mit angezeigt.>Siehe folgender Post von einem Professor am KIT, der die Meßwerte mal>kritisch hinterfragt hat:>www.linkedin.com/pulse/stuttgarter-zeitung-verunsichert-bürger-mit-und- a>chim-dittler/
Eine sehr interessante Analyse. Es wird sehr schön die
Querempfindlichkeit des Sensors bezüglich Temperatur und Feuchte
aufgezeigt.
Was mich ein wenig wundert: In der Anleitung wird der Sensor meistens
zusammen mit einem DHT22 Temperatur und Luftfeuchtigkeitssensor verbaut.
Für was sollte der gut sein, wenn nicht zur Korrektur der Werte?
Ich habe auch so eine Messstation. Der DHT22 ist ganz grosser Mist, weil
er nach längerer Zeit die Luftfeuchtigkeit ständig auf 100% stellt und
wieder regeneriert werden muss. Ansonsten sehr schön, z.B. an Silvester
siehe beil. Bild, die Uhrzeit ist UTC.
Danke für die informativen Diagramme, Tobi ;-)
Gut wäre wahrscheinlich, die beiden Kurven in ein Diagramm zu zeichnen,
dann könnte man vielleicht Unterschiede in den Verläufen besser
erkennen.
Ich habe mal die Feinstaubkarte von "jetzt" kopiert.
Im Norden der Republik sind die Werte höher, in Stuttgart erstaunlich
blau.
Man sollte vielleicht mal eine Wetter oder Temperaturkarte drüber legen,
um eventuelle Korrelationen zu erkennen.
Wahrscheinlich gibt es die sowieso, weil ja bei kaltem Wetter die
Heizungen laufen.
Im Südosten Europas ist es wieder etwas roter.
>> Irgendwie passen diese nicht zum reisserischen Titel "...Feinstaubsensor>> ganz einfach">Naja, Dorf, Sau, neu. Vermutlich in 5Jahren genauso ausser Mode wie die>Ozon oder UV Sensoren die man vor 20Jahren mal basteln sollte.
Für mich hat das Thema einen durchaus ernsten Hintergrund. Die
Holzheizung meines Nachbars, in der er selbst gesägtes Holz verfeuert
sorgt bei in der Wohnung je nach Windrichtung und Wetterlage und
Holzzustand für eine "ziemlich hohe, unangenehm riechende"
Feinstaubbelastung. Mal sehen, ob ich die quantifizieren kann.
chris schrieb:> Die Holzheizung meines Nachbars, in der er selbst gesägtes Holz> verfeuert sorgt bei in der Wohnung je nach Windrichtung und Wetterlage> und Holzzustand für eine "ziemlich hohe, unangenehm riechende"> Feinstaubbelastung.
Da ist es mal wieder.....denunziantentum....
Lass den armen Nachbarn Heizen!
So lang sein kamin und der rest i.o ist,er kein plastik oder anderen
müll verbrennt ist doch alles im grünen bereich. Das würde der
schornsteinfeger sonst schnell merken.
Immerhon wird so was ja auch überprüft.
>Youtube-Video "BitBastelei #232 - Feinstaubsensor im Eigenbau"
Danke, ein ziemlich langes Video. Interessant ist der Vergleich ab ca.
Minute 43, bei der er die Landesmesstationen mit dem Ergebnis des
Sensors vergleicht. Ich würde sagen, das sieht gar nicht mal so schlecht
aus. Besonders, wenn man bedenkt, dass sich die Messwerte am unteren
Bereich der Meßspanne bewegen.
Bitte, gerne.
Ich bin durch Zufall mal drüber gestolpert und hoffe es hilft dir.
Selber habe ich damit keine Erfahrung und kann dir leider sonst nicht
weiterhelfen.
Gruß
Daniel
chris schrieb:> Für mich hat das Thema einen durchaus ernsten Hintergrund. Die> Holzheizung meines Nachbars, in der er selbst gesägtes Holz verfeuert> sorgt bei in der Wohnung je nach Windrichtung und Wetterlage und> Holzzustand für eine "ziemlich hohe, unangenehm riechende"> Feinstaubbelastung. Mal sehen, ob ich die quantifizieren kann.
Hallo, "selbst gesägtes Holz" und "gerochene Belastung", die mit
Bastelkram aufgenommene Feinstaubbelastung belegt wird...gehts noch???
Wahrscheinlich solltest du dir noch ein paar Chinasensoren dazuholen und
einen entsprechenden Abmahnanwalt informieren, dass du bald eine
erhebliche Menge Mitbürger der Umweltverschmutzung bezichtigen und
verklagen möchtest!
Früher reichte dazu die "am Fenster" hängende Nachbarin.
Gruß Rainer
PS: es gab mal einen genialen Fernsehfilm mit Titel "Schwarz,Weiß,
Grau", der vielleicht genau dein Problem trifft...
Daniel B.
>Youtube-Video "BitBastelei #232 - Feinstaubsensor im Eigenbau"> Interessant ist der Vergleich ab ca.Minute 43,
Hier die beiden ScreenShots aus dem Video zum Vergleich von PM10 und
PM2.5 mit einer offiziellen Meßstation.
Die "gröber" quantisierten Kurven sind die der offiziellen Meßsstation.
Laut Video Text liegt der Abstand zur Station im Kilometerbereich und
ein Hügel dazwischen. Daher finde ich die gute Korrelation erstaunlich.
Die Messwerte des Staubsensors SDS011 und des Feinstaubmonitors der Firma Grimm weisen an Tagen mit einer mittleren Luftfeuchtigkeit von ca. 50 – 70 % r. F. und einer Staubbelastung unter 20 μg/m3 eine zufriedenstellende Korrelation auf. Prinzipiell reagieren die Sensoren SDS011 jedoch auf Schwankungen der klimatischen Bedingungen wie Luftfeuchte, Luftdruck und Lufttemperatur, wodurch deutliche Abweichungen der Messwerte im Vergleich mit dem kalibrierten Feinstaubmonitor der Firma Grimm auftreten.
2
3
Da sich jedoch keine eindeutige Abhängigkeit der angezeigten Sensoren-Werte von den klimatischen Verhältnissen ableiten lässt, ist es nicht möglich eine einfache Korrekturformel zur Verbesserung der Korrelation zu erstellen.
Um Messungen genauer zu machen, gibt es einige Methoden:
1. Mittelung
2. Kallibrierung
3. differentielle Messung
zu 1.
Wie man aus dem ScreenShot der Europakarte mit den Feinstaubwerten sehen
kann, sind die Meßwerte eindeutig regional verteilt:
Beitrag "Re: Feinstaubsensor an Microcontroller"
Das spricht dafür, dass man über Wegmittelung die Fehler der
Einzelsensoren ein relativ gutes Bild der Lage bekommen kann.
zu 2.
Die Sensorwerte können mit Hilfe der offiziellen Meßstationen
kallibriert werden.
zu 3.
Im Falle der Messung der Partikel einer Holzfeuerungsanlage kann der
Sensor kallibriert werden, wenn die Verbrennung nicht läuft. Beim
Betrieb der Verbrennung kann dann gegen diese "Reinluftreferenz"
gemessen werden.
Schön wäre, wenn man zum Bericht der LUBW noch eine Statisktik zu den
Abweichungen der vermessenen Feinstaubsensorcharge bekommen könnte.
chris schrieb:> Holzzustand für eine "ziemlich hohe, unangenehm riechende"> Feinstaubbelastung
Du riechst Feinstaub?
Holzheizungen - sofern es sich um Holzvergaser handelt, alles andere ist
eh Verschwendung von Lebenszeit - werden alle 2 Jahre auf Staubgehalt im
Abgas geprüft.
>Du riechst Feinstaub?
Zumindest rieche ich das, was dort verbrannt wird. Die ganze Straße hier
riecht manchmal so wie manche Städte der neuen Bundesländer im Winter
kurz vor der Grenzöffnung.
>Holzheizungen - sofern es sich um Holzvergaser handelt, alles andere ist>eh Verschwendung von Lebenszeit - werden alle 2 Jahre auf Staubgehalt im>Abgas geprüft.
Dann läuft entweder bei der Überprüfung etwas schief, oder es werden
halt manchmal auch alte Möble zersägt und verbrannt.
Hier das gerade aufgenommene Bild des Schornsteins. Wie man sieht, gibt
es mehrere Schornsteine, aber da Problem kommt von dem zentral im Bild.
Der Schornstein befindet sich ca. 10m von meinem Küchenfenster entfernt
auf selber Höhe.
Oben habe ich das Bild geschwärzt, damit ich keinem zu Nahe trete.
chris schrieb:>>>Holzheizungen - sofern es sich um Holzvergaser handelt, alles andere ist>>eh Verschwendung von Lebenszeit - werden alle 2 Jahre auf Staubgehalt im>>Abgas geprüft.>> Dann läuft entweder bei der Überprüfung etwas schief, oder es werden> halt manchmal auch alte Möble zersägt und verbrannt.
...oder es geht schlicht nicht um ‚Holzheizungen‘, sondern eher um den
‚Wohnzimmerkamin‘. Da wird nichts geprüft (zumindest nicht in NRW),
sondern es genügt die Typzulassung.
Aber stimmt schon, was man riechen kann, ist eher das Harmlose... :-)
Hallo, wenn du den weissen Qualm meinst, dann sieht das für mich aus,
als wenn gutes, aber nasses Holz verbrannt wird. Wenn das nur eine
Oberflächenfeuchtigkeit ist, sollte sich der weisse Qualm bald in
"normalen" Rauch wandeln. Vielleicht redest du einfach mal mit dem
Nachbarn. Wenn er ständig feuchtes Holz verbrennt, ist das auch nicht
gut für Ofen und Kamin! Und wenn Dreck verbrannt wird, dann ist auch der
Qualm dreckig und stinkt u.U. ganz gehörig. Das kannst du doch ganz ohne
Feinstaubmessung mit Fotos dokumentieren.
Einen Kaminbrand, 10m von meinem Küchenfenster entfernt, hätte ich auch
nicht so gern.
Gruß Rainer
>Einen Kaminbrand, 10m von meinem Küchenfenster entfernt, hätte ich auch>nicht so gern.
Das ist der Punkt: Die Feinstaubbelastung hängt ganz stark vom Ort ab,
an dem man wohnt. Im Moment wird in den Medien vor allen Dingen das Auto
als Ursache für die Feinstaubbelastung verantwortlich gemacht. Ich
glaube aber, dass die Luftbelastung bei sehr vielen Leuten eher von den
Heizungen in der Umgebung abhängt.
Z.b.: gerade eben kam in SWR3-Radio, dass die Feinstaubbelastung in
Stuttgart gerade so hoch sei und man das Auto stehen lassen soll ( jetzt
ist Sonntag, ca. 8 Uhr ).
Es würde mich wundern, wenn an einem Sonntag Morgen um 8 Uhr die
Feinstaubbelastung durch den Autoverkehr so hoch ist. ( Es sei denn,
"schaffe,schaffe Häuslebaue" gilt in Schwaben auch am Sonntag ;-) )
Interessant auch, dass die Karte auf der linken Seite in der Rheingegend
höhere Belastungen zeigt. Das schiebe ich jetzt mal darauf, dass man in
Stuttgart momentan besonders "sensibilisiert" ist.
Zum Frühstück habe ich ein Spiegelei gebraten. Der Sensor liegt ca. 2m
vom Herd entfernt auf dem Küchentisch.
Leider musste ich dafür das Überschreiten der EU-Grenzwerte in Kauf
nehmen. Dabei dachte ich, das Cholesterin sei das gefährlich ... ;-)
Grillen geht grad nicht, ich hätte aber die Messung des Mittaessens im
Angebot.
Das Python-Script ist jetzt hoffentlich auch besser formatiert und man
kann es aus der Kommandozeile mit der Angabe der Schnittstelle und der
Zeitdauer in Sekunden starten:
Hier die Messung.
Leider ist in dem Python-Script ein "print" doch wieder verrutscht.
"Gedit" zeigt das leider nicht an, es ist nur hier im Webbrowser
sichtbar.
chris schrieb:> Hier das gerade aufgenommene Bild des Schornsteins. Wie man sieht, gibt> es mehrere Schornsteine, aber da Problem kommt von dem zentral im Bild.
Was Du da siehst ist Wasserdampf, wie er nunmal beim Verbrennen von
Kohlenwasserstoffen entsteht. Daran zu erkennen, dass der "Rauch" nicht
direkt aus dem Schornstein kommt, sondern erst etwa 10cm über dem
Schornstein "entsteht", nämlich dann, wenn die Abgastemperatur durch die
Umgebungsluft unter den Taupunkt gekühlt wird.
Gibt es auch bei Gasheizungen, hier aber selten und nur bei wirklich
kalter Luft zu sehen, weil der meiste Wasserdampf durch die
"Brennwert"-Gewinnung schon im Kessel kondensiert.
guest...Rainer schrieb:> dann sieht das für mich aus,> als wenn gutes, aber nasses Holz verbrannt wird.
Nicht zwingend nass, beim Verbrennen von Kohlenwasserstoffen entsteht
nunmal zu einem erheblichen Teil Wasser in Gasform, welches bei
Unterschreiten des Taupunktes als Wasserdampf sichtbar wird.
chris schrieb:> Die ganze Straße hier> riecht manchmal so wie manche Städte der neuen Bundesländer im Winter> kurz vor der Grenzöffnung.
Das waren Braunkohlebriketts.
Puh, da bin ich ja jetzt erst mal beruhigt, dass das
Microcontrollerforumrauchgasexpertenteam sich vom ordnungsgemäßen
Zustand der nachbarlichen Verbrennungsanlage überzeugen konnte ;-)
>Was Du da siehst ist Wasserdampf, wie er nunmal beim Verbrennen von>Kohlenwasserstoffen entsteht.
Der Wasserdampf entsteht hier auf der anderen Seite meiner Wohnung durch
den Kamin des hier im Haus eingebauten Blockheizkraftwerks welches fast
24 Stunden am Tag läuft. Es ist "weitgehend" geruchsfrei.
Der Qualm aus dem Schornstein hat je nach eingeworfenem
Verbrennungsmaterial völlig unterschiedliche Gerüche welche manchmal
durchaus an die Gerüche der ehemals neuen Bundesländer heran reicht.
Hier mal eine Karte der Feinstaubdaten in der Silvesternacht um 2 Uhr.
Die Feinstaubwerte werden durch die Silvesterböller an sehr vielen
Stellen um den Faktor 10 überschritten.
Hier im Ruhrgebiet sieht man nachts um 3:00 Uhr noch die Rauchschwaden
unter den Straßenlaternen.
Wenn es morgen früh am Neujahrstag auch noch neblig wird, dann haften
die Staubpartikel regelrecht an der Luftfeuchtigkeit und man kann dann
kaum noch atmen. Bei Windstille dauert es dann einen halben Tag bis die
Partikel einigermaßen abgezogen sind.
Die Australier konnten nichts für ihre Waldbrände, aber wir Deutschen
erzeugen dann auch noch absichtlich schlechte Luft. Furchtbar.
Olaf Mertens schrieb:> Wenn es morgen früh am Neujahrstag auch noch neblig wird, dann ...
... und genau das ist jetzt tatsächlich passiert. Das Ruhrgebiet wird
heute an dem selbst erzeugten Feinstaub (und Schwarzpulvergestank)
ersticken. Das wäre eigentlich völlig unnötig gewesen.
Lernen ist erfahrungsgemäß nun mal schmerzhaft!
Die Politik könnte hier auch noch deutlich mehr nachhelfen, aber das ist
ein anderes Thema.
Olaf Mertens schrieb:> Olaf Mertens schrieb:>> Wenn es morgen früh am Neujahrstag auch noch neblig wird, dann ...>> ... und genau das ist jetzt tatsächlich passiert. Das Ruhrgebiet wird> heute an dem selbst erzeugten Feinstaub (und Schwarzpulvergestank)> ersticken.
Quatschkopf! Das ist normaler Nebel.
Und hier der Messwert meines Sensors in einer norddeutschen Kleinstadt.
Hab den seit September in Betrieb. Ist ein Teil des Bürgernetzwerks
welches der TO beschrieb.
Über 100ug/m3 ist selten. Mehr als 1000 ist schon eine Hausnummer!
Eigentlich wollte ich zu Beginn der Heizperiode den Einfluss der immer
beliebter werdenden Holzkamine messen. Aber deren Einfluss scheint trotz
anderer Meldungen äußerst gering auf die Feinstaubbelastung auszufallen.
Olaf Mertens schrieb:> Ach ja? Dann streck doch mal deine Nase nach draussen!
Die Sonne scheint, kein Nebel, nicht mehr Feinstaub als sonst.
Gegenüber dem was wir hier vor 30 Jahren inhaliert haben ist doch selbst
GE ein Luftkurort.
Und mit der Selbstzerstörung der heimischen Industrie wird die Luft
weiter sauberer.
Mein Feinstaubsensor zeigt immer ca. 500µg/m³ an. Ok, er steht testweise
bei mir im Bastelzimmer und wenn ich mal staubsauge, springt der noch
ein paar hundert µg hoch. Bekomme ich jetzt Probleme mit der EU? Wenn
ja, will ich auch einen Brexit!
>Mein Feinstaubsensor zeigt immer ca. 500µg/m³ an.
Das ist deutlich zu hoch. Entweder ist der Sensor kaputt, oder du hast
irgendwo eine extreme Feinstaubquelle, weil der Wert 10x über dem
Grenzwert liegt.
Bei mir liegt der Messwert im Zimmer meist so um die 10ug/m³. Gestern in
der Silvesternacht lag er im Zimmer dann bei ca. 30ug/m³, damit ist der
Effekt der Böller also deutlich zu sehen.
Was den Nebel anbelangt: Ich bin gestern um 2Uhr mit dem Auto gefahren.
Die Sichtweise durch Nebel war extrem niedrig, ich würde sagen so ca. 5
Meter.
Ich hatte das schon einmal in einer Silvesternacht erlebt, ich fuhr da
auf der Autobahn an einer Massenkarambolage vorbei, die auf der
gegenüberliegenden Spur lag.
Ich vermute, dass die Bildung von Nebel durch den Staub der
Silvesterakten begünstigt wird. Vielleicht trägt der Staub zur
Kondensation von Wassertröpfchen bei.
Maxe schrieb:> In so Diagrammen sollte immer die Temperatur und Feuchte mit angezeigt> werden. Dann sieht man, welchen Werten man nicht trauen kann.
Weiß zwar nicht was Temperatur und Feuchte mit Feinstaub zu tun hat,
aber das wird auch parallel gemessen. Feuchte ist um die Jahreszeit
außer am frühen Nachmittag bei Sonne immer an die 100%.
Nur Lärmmessung währe ziemlich aufwändig.
Uhrzeit im Diagramm ist übrigens GMT, also +1h.
Vor kurzem gab es diesen Beitrag vom Deutschlandfunk.
https://www.deutschlandfunk.de/luftverschmutzung-saubere-luft-reduziert-rasch.676.de.html?dram:article_id=465390
"Schon einfache Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung führen
schnell zu enormen gesundheitlichen Verbesserungen für die Bevölkerung.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der amerikanischen
Thoraxgesellschaft. Die Ergebnisse der Untersuchung haben selbst die
beteiligten Forscher überrascht."
Wulf D. schrieb:> Weiß zwar nicht was Temperatur und Feuchte mit Feinstaub zu tun hat,> aber das wird auch parallel gemessen.
Diese braucht man zur Korrektur der Werte anhand des Taupunktes.
Da die Messung optisch ist, werden Nebel-Tröpfchen ebenfalls mitgezählt.
Dies kann zu einem gewissen Grad kompensiert bzw. weggerechnet werden.
Zusätzlich sind Partikel, wenn sie nass sind, grösser, was sich auf die
Grössenverteilung auswirkt.
Die Messcontainer sind normalerweise mit einigem an Equipement gefült -
aber die messen auch Gase etc. Schau mal hier, wie gross ein
professionelles Feinstaubmessgerät ist: https://www.palas.de
Ja, gröser als die Sensoren von Ali - aber klein genug. Das meiste
steckt in der Software zur korrekten Bestimmung der Partikelgrösse,
Verteilung und Korrektur von Messfehlern.
Die kleinen Sensoren am Mikrokontroller können erstaunlich genau sein
wenn denn die Software stimmt und Temperatur und Feuchtigkeit richtig
mitberücksichtigt werden.
chris schrieb:> Ich habe einen SDS011 Feinstaubsensor.
Halten bei regelmässiger Messung leider nicht lange.
Hatte einen knapp 2 Jahre im Einsatz.
Liefert jetzt nur noch Unsinn.
Rolf
>Halten bei regelmässiger Messung leider nicht lange.>Hatte einen knapp 2 Jahre im Einsatz.>Liefert jetzt nur noch Unsinn.
Ich benutze den Sensor nur alle paar Monate. Da er im Raum immer noch
die gleichen Werte wie vor zwei Jahren anzeigt, gehe ich davon aus, dass
er seine Genauigkeit noch die Gleiche ist.
m. m schrieb:> Wie regeneriert man den Luftfeuchtigkeitssensor?
Den DHT22 kannst Du mit einem Haartrockner regenerieren, hält aber nicht
lange. Nimmt lieber dem BME280, der ist auch genauer.
@Jan F.: danke für die Info, man lernt nie aus!
Nehme an die SW aus dem Git berücksichtigt die Korrekturen, der
Temperatur/Feuchte-Sensor gehört zur Grundausstattung. Der Quellcode
ist offen, man könnte nachsehen.
Der Feinstaubsensor wird sonst in Klimaanlagen verbaut und ist das
teuerste Bauteil der Meßeinrichtung. Zur Lebensdauerverlängerung werden
die Sensoren im 2min Abstand immer nur kurz eingeschaltet.
Hakim:
>Olaf Mertens schrieb:>> Olaf Mertens schrieb:>>> Wenn es morgen früh am Neujahrstag auch noch neblig wird, dann ...>>>> ... und genau das ist jetzt tatsächlich passiert. Das Ruhrgebiet wird>> heute an dem selbst erzeugten Feinstaub (und Schwarzpulvergestank)>> ersticken.>Quatschkopf! Das ist normaler Nebel.
Tatsächlich wird Nebel wohl durchaus von dem Silvesterfeinstaub
ausgelöst:
"Smog und Nebel durch Feinstaub"
( https://www.presseportal.de/pm/12322/4478750 )
1
Von Nordrhein-Westfalen bis nach Bayern wird es zum Jahreswechsel windstill. "Genau dies ist ein Problem!", warnt Habel. "Die bodennahe Kaltluft wird sich innerhalb von Minuten durch das Feuerwerk mit großen Mengen von Feinstaub anreichern. Vor allem in Flusstälern und in Orten, wo intensiv Feuerwerk abgebrannt wird, bildet sich in kürzester Zeit dichter Nebel. Dabei wird die Sichtweite abrupt auf unter zehn Meter sinken. Dies schränkt nicht nur die Sicht auf das Feuerwerk ein, sondern stellt auch eine Gefahr für den Straßenverkehr dar. Die hohen Feinstaubmengen können zudem gesundheitsschädlich sein, da der nicht vorhandene Wind die Schadstoffe nicht großflächig verbreitet."