Forum: PC Hard- und Software Server Verwaltung


von Holger K. (holgerkraehe)


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Hallo zusammen

Wir erhalten demnächst kostenfrei 25 Dell PowerEdge 2650 Server mit je 
1.5TB Speicherplatz aufgeteilt auf 5x 300GB HDD.
Somit insgesamt 37.5TB Speicher.

Eine 40GBit Internet-Anbindung ist vorhanden.
Starkstrom auch (100A Absicherung)

Da ich für die IT zuständig bin, und bisher kein ähnliches Projekt 
umgesetzt habe frage ich mich, wie ich die 25 Server am besten verwalte.

Ich frage deshalb hier an die Profis unter euch.

Was sollen die Server machen:

- Maildienste
- FTP
- Webdienste
- Compilen von aufwändigen Builds
- Simulationen
- Experimentierplatform
- Firewall
- LoadBalancer
- GIT

Mir würden dies am liebsten mit Linux Debian umsetzen.
Ich denke jedoch dass bei dieser Grösse, eine halbwegs vernünftige 
Serververwaltung notwendig wird.

Wie mach man sowas?

Danke!

: Bearbeitet durch User
von LinksRevolutzer (Gast)


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Viele verwenden für sowas heute Ansible, es gibt aber noch andere 
Möglichkeiten sowas zu machen zB Salt

von Codix (Gast)


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Eine Möglichkeit wäre, dass Du die Server zu einem Cluster machst und
darauf (Docker) Container für die Entwickler bereit stellst.
Schau Dir einmal diesen Artikel an. Ist sehr gut beschrieben, wie man so 
einen Cluster verwaltet, usw.
http://www.admin-magazin.de/Das-Heft/2011/04/HA-Serie-Teil-1-Grundlagen-von-Pacemaker-und-Co

von Hmmm (Gast)


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Eines vorweg: Der PE2650 ist uralt, solche Kisten habe ich mal um 2003 
angeschafft. Wenn ihr euren Strom nicht gerade billig selbst erzeugt, 
nehmt lieber aktuelle(re) Systeme.

Zur Verwaltung: Kommt darauf an. Ein zentraler Syslog-Server ist immer 
praktisch, weitere Dinge wie zentrales Usermanagement je nach konkretem 
Einsatzszenario.

Stand der Dinge, auch um schnell ein System aufsetzen oder umziehen zu 
können, ist Virtualisierung. Dafür ist die Hardware aber zu angestaubt.

von Holger K. (holgerkraehe)


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LinksRevolutzer schrieb:
> Viele verwenden für sowas heute Ansible, es gibt aber noch andere
> Möglichkeiten sowas zu machen zB Salt

Danke. Ansible sieht interessant aus.
Salt werde ich mir auch anschauen.

Codix schrieb:
> Eine Möglichkeit wäre, dass Du die Server zu einem Cluster machst
> und
> darauf (Docker) Container für die Entwickler bereit stellst.
> Schau Dir einmal diesen Artikel an. Ist sehr gut beschrieben, wie man so
> einen Cluster verwaltet, usw.
> http://www.admin-magazin.de/Das-Heft/2011/04/HA-Se...

An Docker habe ich auch schon gedacht. Werden den Artikel heute lesen.
Danke!

Hmmm schrieb:
> Eines vorweg: Der PE2650 ist uralt, solche Kisten habe ich mal um 2003
> angeschafft. Wenn ihr euren Strom nicht gerade billig selbst erzeugt,
> nehmt lieber aktuelle(re) Systeme.

Wir würden sehr gerne neuere Systeme verwenden. Wer möchte das nicht?
Leider haben wir so gut wie kein Budget. Es handelt sich bei uns um 
einen Verein ohne Einnahmen. Deshalb sind wir froh um jeden Server.

Strom ist dank einer glücklichen Situation kostenlos für uns.

Hmmm schrieb:
> Stand der Dinge, auch um schnell ein System aufsetzen oder umziehen zu
> können, ist Virtualisierung. Dafür ist die Hardware aber zu angestaubt.

Du meinst ein Docker würde dort nicht zuverläsig funktionieren?
Wir haben momentan Docker auf einem Core2Duo. Ist ja auch nicht gerade 
ein Ferrari. Läuft aber sehr zufriedenstellend.

von (prx) A. K. (prx)


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Wir hatten eine zweistellige Anzahl Dells dieser Generation (IIRC 2600) 
circa ein Jahrzehnt im Einsatz. Nach etwa 5 Jahren fielen reihenweise 
die Speichermodule aus. Serienfehler, wurden dann komplett ersetzt. 
Gegen Ende hatten die Disks erkennbar das hintere Ende der 
Badewannenkurve erreicht, d.h. die Ausfallrate stieg erheblich an.

Ergo: Auf Backups achten.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
> Wir haben momentan Docker auf einem Core2Duo. Ist ja auch nicht gerade
> ein Ferrari.

... aber deutlich frischer und schneller als ein Pentium 4.

von Hmmm (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Leider haben wir so gut wie kein Budget. Es handelt sich bei uns um
> einen Verein ohne Einnahmen. Deshalb sind wir froh um jeden Server.

OK, die 40Gbps-Anbindung klang danach, dass finanzielle Ressourcen 
vorhanden sind.

> Du meinst ein Docker würde dort nicht zuverläsig funktionieren?

Doch, auch "echte" Virtualisierung, bloss sehr langsam, weil den alten 
Prozessoren Hardware-Virtualisierungs-Support fehlt.

von Vka (Gast)


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Proxmox ist auch ganz interessant dafür.

Willst du dir wirklich antun alle 25 Kisten in Betrieb zu nehmen? Die 
Anforderungen oben klingen so, als ob man das mit 5-10 Kisten auch 
locker erschlagen kann.
Für Firewall und LoadBalancer würde ich mal noch mal nach aktuellerer 
Hardware mit ordentlicher Netzwerk Anbindung schauen. Da ist in den 
letzten Jahren viel passiert, 10GBit Routing bei kaum CPU Last geht mit 
aktueller Hardware, ich hätte Sorge einen Flaschenhals zu bauen..

von (prx) A. K. (prx)


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Hmmm schrieb:
> Doch, auch "echte" Virtualisierung, bloss sehr langsam, weil den alten
> Prozessoren Hardware-Virtualisierungs-Support fehlt.

VMware ESXi kam aber auch ohne Virtualisierungs-Support ganz gut über 
die Runden. Als Nachfolger unserer Pentium 4 Hosts (keine Dell) dienten 
AMD Opterons, ebenfalls noch ohne eingebauten Virtualisierungs-Support. 
Der Unterschied war sehr markant.

Eine Kleinigkeit noch zu den Dells: In unseren Tower-Dells ist im hohen 
Alter ein Gehäuselüfter einfach mal drinnen runtergefallen. Der Gummi, 
der ihn hielt, war in hoffnungslosem Zustand. Gummi altert. Das wird bei 
einem Rackserver möglicherweise kein Problem sein, aber nachsehen wär 
sicherlich kein Fehler. Jedenfalls würde ich empfehlen, ein paar von 
denen in Kaltreserve vorzuhalten.

von Holger K. (holgerkraehe)


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Danke für die regen Antworten.
Soll dass heissen, dass der 2.8GHz Xeon kaum mehr Leistung als ein alter 
P4 hat? na dann nkönnen wir die dinger ja nur noch als Heizung nutzen.

Wir haben noch ein paar i5 desktops. Da wäre ja einer schon besser als 
10 alte P4.

von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
> Wir erhalten demnächst kostenfrei 25 Dell PowerEdge 2650 Server mit je
> 1.5TB Speicherplatz aufgeteilt auf 5x 300GB HDD.

Mit RAID 5 nur noch 1.2 TB. Wenn Wartung auch mal eine Woche oder mehr 
dauern kann, dann besser mit Hot-Standby. Dann sind es 0,9 TB.

Wenn RAID Controller mit Akkus als Schreib-Puffer drin sind, dann würde 
ich den Akkus nicht unbesehen über den Weg trauen. Testen, ersetzen, 
oder Write-Cache auf Write-Thru - das spürt man aber deutlich.

von Holger K. (holgerkraehe)


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A. K. schrieb:
> Mit RAID 5

Wie sieht es mit software Raid von z.B. Linux aus?
Keine gute Idee?

von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
> Soll dass heissen, dass der 2.8GHz Xeon kaum mehr Leistung als ein alter
> P4 hat?

Xeons von anno 2003/2004 sind Pentium 4 Prozessoren. Nur eben für 
Server vorgesehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
> Wie sieht es mit software Raid von z.B. Linux aus?
> Keine gute Idee?

Linux mdraid ist schon ok. Ich habe aber nie probiert, davon zu booten.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5279008 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
> Wir haben noch ein paar i5 desktops. Da wäre ja einer schon besser als
> 10 alte P4.

Richtig. Jeder mittlere Server der letzten 5 Jahre erledigt dir mit 
Virtualisierung einzeln deine ganzen Serverbatterie. Der edle Spender 
wird wahrscheinlich froh sein, wenn er die ohne Entsorgungkosten los 
ist.

von Holger K. (holgerkraehe)


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Noch einer schrieb im Beitrag #5279008:
> Indem du deinem Chef sagst, dass du keinen Plan hast, und dass er bitte
> einen Informatikstudenten einstellen soll, der sich damit auskennt.
>
> Kannst du bitte freitags trollen wie alle anderen auch. Danke.

Wir sind ein Verein!
Ich bin nicht am trollen! Wir haben kostenlosn die entsprechenden Server 
erhalten und möchten diese in Betrieb nehmen. Ich bin einfach der 
einzige im Verein, welcher am meisten Ahnung von der Thematik hat. 
Jedoch bisher nicht in dieser Grössenordnung.

Dass es sich dabei um P4 handelt, wusste ich nicht.
Eventuell muss man sich das nochmals überlegen.

Danke

von Holger K. (holgerkraehe)


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A. K. schrieb:
> Richtig. Jeder mittlere Server der letzten 5 Jahre erledigt dir mit
> Virtualisierung einzeln deine ganzen Serverbatterie. Der edle Spender
> wird wahrscheinlich froh sein, wenn er die ohne Entsorgungkosten los
> ist.

Vermutlich ist das so.
Wobei elektroschrott ja kostenlos ist. zumindest bei uns.

von Gerd E. (robberknight)


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LinksRevolutzer schrieb:
> Viele verwenden für sowas heute Ansible,

Ich würde auch sagen Ansible.

Du solltest außerdem etwas haben, mit dem Du rechtzeitig Probleme 
erkennst. Also ein Überwachungssystem, was dauernd Temp, Lüfter, 
Plattenplatz, RAID-Status, ECC-Fehler, SMART-Werte,... bei allen Servern 
abfragt und Alarm gibt wenn was nicht passt.

Ich würde dafür Icinga 2 empfehlen.

von Icke ®. (49636b65)


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Holger K. schrieb:
> Wobei elektroschrott ja kostenlos ist.

Schön säuberlich zerlegt bringen die sogar noch gutes Geld beim 
Schrotthändler.

Die Inbetriebnahme würde ich mir nicht antun. Wie schon von Vorrednern 
bemerkt, ist die Leistung bescheiden und die Ausfallrate hoch. Du mußt 
außerdem mit ca. 300 Watt pro Gerät rechnen, die den Raum heizen. Ohne 
Klimaanlage könnt ihr da drin saunieren.

Beitrag #5279047 wurde vom Autor gelöscht.
von dünnwandiger Flachbandtroll (Gast)


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Ich wuerde einen Server in Betrieb nehmen. Einen. Der wird 
wahrscheinlich reichen. Alle genannten Dienste benoetigen nicht wirklich 
Leistung solange wenig laeuft. Von wievielen gleichzeitigen, wie 
fleissigen Nutzern reden wir denn ? 1, 2, 5, 10 ?

Ein Debian tun.

von (prx) A. K. (prx)


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dünnwandiger Flachbandtroll schrieb:
> Einen. Der wird wahrscheinlich reichen.

Nicht für 40 Gbit/s. ;-)

> Alle genannten Dienste benoetigen nicht wirklich
> Leistung solange wenig laeuft.

Oben steht:
- Compilen von aufwändigen Builds
- Simulationen
- LoadBalancer (was auch immer der balanciert)

von Georg A. (georga)


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Wenn ich mich nicht ganz täusche haben die 2650 Perc3 oder 4 
RAID-Controller. Performance geht so, das könnte man aber noch 
verschmerzen. Aber Perc2 bis Perc5 können wegen der alten SCSI-Kommandos 
nur mit max 2TB Platten umgehen. Drüber gibts einen Wraparound, und das 
auch im JBOD-Modus mit SW-RAID. Damit ist man in der Wahl der 
Ersatzplatten schon etwas eingeschränkt...

von Holger K. (holgerkraehe)


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Georg A. schrieb:
> Wenn ich mich nicht ganz täusche haben die 2650 Perc3 oder 4
> RAID-Controller. Performance geht so, das könnte man aber noch
> verschmerzen. Aber Perc2 bis Perc5 können wegen der alten SCSI-Kommandos
> nur mit max 2TB Platten umgehen. Drüber gibts einen Wraparound, und das
> auch im JBOD-Modus mit SW-RAID. Damit ist man in der Wahl der
> Ersatzplatten schon etwas eingeschränkt...

Nun SCSI ist ja per se schon "MülL"
Also ob nun Software Raid oder HW Raid ist eigentlich egal.
Es bleibt Müll...

von oszi40 (Gast)


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Georg A. schrieb:
> schon etwas eingeschränkt...

Es ist keine Schande nur 3 Stück zum Test laufen zu lassen und die 
anderen Teile als Störreserve in die Ecke zu stellen. Man lernt dabei. 
Wenn allerdings Akkus auf den RAID-Controllern sein sollten, müßte man 
da bald mal nachsehen wieviele schon ausgelaufen sind! Lüfter nachsehen 
wäre auch angebracht, da dort viel Schmutz angesaugt wurde.

Anschließend, wenn alles läuft, Platten spiegeln und als 1.Backup in den 
Schrank stellen! Spart Zeit beim nächsten Ausfall.

von J. S. (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Strom ist dank einer glücklichen Situation kostenlos für uns.

Wenn ihr schon dabei seid könnt ihr auch Bitcoins Minen. Wenn Ihr 
kostenlose Server und Strom habt würde das doch wirklich Sinn machen.

von npn (Gast)


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Jakob S. schrieb:
> Wenn ihr schon dabei seid könnt ihr auch Bitcoins Minen.

Mit P4? Der war gut :-D

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hmmm schrieb:
>> Du meinst ein Docker würde dort nicht zuverläsig funktionieren?
>
> Doch, auch "echte" Virtualisierung, bloss sehr langsam, weil den alten
> Prozessoren Hardware-Virtualisierungs-Support fehlt.

Nicht nur das. Virtualisierung saugt immer an der Performance. Und mit 
den aktuell ausgerollten Mitigations gegen Meltdown geht die Performance 
einer virtuellen Maschine gänzlich in den Keller. Falls das wirklich 
Pentium 4 sein sollten, ist dann komplett Hopfen und Malz verloren.

von dünnwandiger Flachbandtroll (Gast)


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> - Compilen von aufwändigen Builds
- Simulationen
- LoadBalancer (was auch immer der balanciert)

Einmal Compilieren ? Oder kontinuierlich fuer 20 Nutzer gleichzeitig ?
Simulationen von was ? Fluiddynamik ? Maxwell ?
Loadbalancer, von was ? die 40GBit muessen dauernd gebalanct werden ?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Holger K. schrieb:
> Wir erhalten demnächst kostenfrei 25 Dell PowerEdge 2650 Server mit je
> 1.5TB Speicherplatz aufgeteilt auf 5x 300GB HDD.
> Somit insgesamt 37.5TB Speicher.
>
> Da ich für die IT zuständig bin, und bisher kein ähnliches Projekt
> umgesetzt habe frage ich mich, wie ich die 25 Server am besten verwalte.
>
> Was sollen die Server machen:
> [...]
> - FTP

Bitte nicht, FTP ist tot! SFTP über SSH ist die bessere Alternative -- 
und wenn Du Deine Hosts mit Ansible (und ggf. Debops) verwaltest, läuft 
auf Deinen Systemen ja ohnehin schon der SSH-Server sshd(8).

> - Compilen von aufwändigen Builds
> - Simulationen

Dafür könnten die Maschinchen eventuell zu langsam sein, möglicherweise 
könnte distcc die Kompilation durch Parallelisierung beschleunigen. Was 
Simulationen angeht, könnte Distributed Computing etwa mit Apache Spark 
oder Apache Storm ein Ausweg sein.

> Mir würden dies am liebsten mit Linux Debian umsetzen.
> Ich denke jedoch dass bei dieser Grösse, eine halbwegs vernünftige
> Serververwaltung notwendig wird.

Debops [1] ist extra für Debian-Serverfarmen gemacht und basiert auf dem 
hier bereits mehrfach empfohlenen Ansible.

[1] https://docs.debops.org/en/latest/

von olibert (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Wir erhalten demnächst kostenfrei 25 Dell PowerEdge 2650 Server mit je
> 1.5TB Speicherplatz aufgeteilt auf 5x 300GB HDD.

Es wurde ja schon gesagt, aber ich glaube nicht das ihr euch mit solchen 
leistungsschwachen Servern einen Gefallen tut.

Nur zum Vergleich: Aus einem gestorbenen Projekt haben wir eine 
dreistellige Anzahl recht neuer Cisco C240M4 Server mit 24 Cores (48 
threads), 256GB Memory und 5 x 480G SSD. Aber wie die grossen Firmen so 
sind, die wuerden lieber mit dem Hammer draufschlagen, als die Maschinen 
fuer eine sinnvolle Verwendung freizugeben.

Holger K. schrieb:
> Ich denke jedoch dass bei dieser Grösse, eine halbwegs vernünftige
> Serververwaltung notwendig wird.

Fuer Hadoop-Clusters mit rund hundert Nodes habe ich Ansible verwendet. 
Puppet oder CFengine wuerde sich auch anbieten. Beide haben im Gegensatz 
zu Ansible einen Agent, der dafuer sorgt, dass die Konfiguration auf den 
Maschinen konstant bleibt. Dafuer beschraenkt sich das Aufsetzen eines 
Ansible-Clients auf das Kopieren des Public SSH Keys.

von Holger K. (holgerkraehe)


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Vielen Dank für eure Antworten.
Ich sehe langsam  das Problem unseres Geschenks.

http://cpuboss.com/cpus/Intel-Pentium-4-520-vs-Intel-Core-i5-2400

Ein "alter" i5 ist wirklich gut 10x performanter als der P4.

Ich denke der einzige Vorteil welchen die Server noch haben sind die 
vielen HDD Einschübe. Soll heissen, Ausfallsicherheit / Datensicherheit 
ist das einzige, was diese noch bieten können.

von Rolf M. (rmagnus)


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Axel S. schrieb:
> Nicht nur das. Virtualisierung saugt immer an der Performance. Und mit
> den aktuell ausgerollten Mitigations gegen Meltdown geht die Performance
> einer virtuellen Maschine gänzlich in den Keller. Falls das wirklich
> Pentium 4 sein sollten, ist dann komplett Hopfen und Malz verloren.

Na gerade das Thema Meltdown ist für diesen Prozessor kein Problem. Der 
ist so alt, dass er dafür noch gar nicht anfällig ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Na gerade das Thema Meltdown ist für diesen Prozessor kein Problem. Der
> ist so alt, dass er dafür noch gar nicht anfällig ist.

Gibt es von Intel eine klare Aussage, aus der sich ausdrücklich ergibt, 
welche nicht für Meltdown anfällig sind? Die übliche Liste ist zu vage 
formuliert.

: Bearbeitet durch User
von Sheeva P. (sheevaplug)


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Holger K. schrieb:
> Vielen Dank für eure Antworten.
> Ich sehe langsam  das Problem unseres Geschenks.
>
> http://cpuboss.com/cpus/Intel-Pentium-4-520-vs-Intel-Core-i5-2400
>
> Ein "alter" i5 ist wirklich gut 10x performanter als der P4.

Das mag ja alles sein, aber ein bisschen Datenschaufeln, Mail und Web 
sitzt die olle Büchse trotzdem auf einer Backe ab. Die meisten Webserver 
werden heute als virtuelle Server betrieben, und haben dann viel weniger 
Leistung als der gezeigte i5.

> Ich denke der einzige Vorteil welchen die Server noch haben sind die
> vielen HDD Einschübe. Soll heissen, Ausfallsicherheit / Datensicherheit
> ist das einzige, was diese noch bieten können.

Naja, da wäre ich aufgrund des Alters wiederum vorsichtig. Vielleicht 
kann man über die Maschinen ein GlusterFS oder ein Ceph spannen, aber 
bei solch alter Hardware würde ich auf mindestens drei Replicas 
setzen... ;-)

Ansonsten wäre das natürlich eine feine Spielwiese für Distributed 
Computing oder um etwas über den Aufbau und Betrieb kleiner Serverfarmen 
zu lernen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Sheeva P. schrieb:
>> Ein "alter" i5 ist wirklich gut 10x performanter als der P4.
>
> Das mag ja alles sein, aber ein bisschen Datenschaufeln, Mail und Web
> sitzt die olle Büchse trotzdem auf einer Backe ab.

Mit 40 GBit/s? Ich glaub, da braucht das Ding mehr als nur eine Backe.

von oszi40 (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Dell PowerEdge 2650 Server 5x 300GB HDD.

Sagen wir mal so: Manch Entwickler hat auch gern noch eine lahme Kiste 
zum Üben in Hinterhand, auf der er eine Laufzeitoptimierung seiner SW am 
praktischen Beispiel erleben kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Kleines Detail zum P4 am Rande: Mittlerweile wehren sich die 
Programmierer gegen Meltdown/Spectre, indem Loads mit einem LFENCE 
verziert werden. Dieser Befehl kann sehr wenig kosten (AMD), mässig 
teuer (neuere Intels), oder mörderisch teuer sein (Pentium 4).

von Hans (Gast)


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Holger K. schrieb:
> Noch einer schrieb im Beitrag #5279008:
> Indem du deinem Chef sagst, dass du keinen Plan hast, und dass er bitte
> einen Informatikstudenten einstellen soll, der sich damit auskennt.
> Kannst du bitte freitags trollen wie alle anderen auch. Danke.
>
> Wir sind ein Verein!
> Ich bin nicht am trollen! Wir haben kostenlosn die entsprechenden Server
> erhalten und möchten diese in Betrieb nehmen. Ich bin einfach der
> einzige im Verein, welcher am meisten Ahnung von der Thematik hat.
> Jedoch bisher nicht in dieser Grössenordnung.
> Dass es sich dabei um P4 handelt, wusste ich nicht. Eventuell muss man
> sich das nochmals überlegen.
> Danke

Das klingt für mich nach Studentenwohnheim mit Leuten die keinen Peil 
haben.

Ganz ehrlich: Werft die Dinger weg und kauft aktuelle Server. Eine 40GE 
NIC ist teurer als ein halbwegs passabler Server.

Unter Haswell würde ich nichts kaufen, aktuell mit Spectre usw. ist es 
auch etwas bescheuert, ggf. Thread ripper.

Fürs Gateway würde ich einfach Pfsense auf einer Kiste einrichten und 
dann 1-3 andere als Slaves für Failover dazupacken, natürlich mit einem 
Failover Core Switch. Und auch hier sind wir wieder bei einer Thematik 
angelangt die ins Geld geht. Wobei ggf. ein dediziertes Gateway von z.B. 
Cisco hier die bessere Lösung sein könnte, hätte noch kein Routing in 
dieser Leistungsklasse, virtualisiert würde ich davon aber die Finger 
lassen.

Allein die 10GE Code Switche kosten ein Vermögen, zudem ist der Nutzen 
zweifelhaft, selbst 1GE ist für 800 Leute ausreichend.

Selbst billigste USV Kosten über 100€.

Aber ich kann eh nicht nachvollziehen wieso ihr kein Geld habt - wir 
waren immer fast 5 stellig unterwegs und haben einfach gekauft was 
gebraucht wurd, ist doch Quatsch da rumzukrebsen mit altem Schrott der 
instabil läuft.

von (prx) A. K. (prx)


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Hans schrieb:
> Das klingt für mich nach Studentenwohnheim

Wo bitteschön gibts ein Studentenwohnheim mit einer Anbindung von 40 
Gb/s und kostenlosem Strom?

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rolf M. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Nicht nur das. Virtualisierung saugt immer an der Performance. Und mit
>> den aktuell ausgerollten Mitigations gegen Meltdown geht die Performance
>> einer virtuellen Maschine gänzlich in den Keller. Falls das wirklich
>> Pentium 4 sein sollten, ist dann komplett Hopfen und Malz verloren.
>
> Na gerade das Thema Meltdown ist für diesen Prozessor kein Problem. Der
> ist so alt, dass er dafür noch gar nicht anfällig ist.

Das ist nicht der Punkt. Der KPTI-Patch, der derzeit für diverse OS 
ausgerollt wird, macht jetzt einen kompletten Kontextwechsel für jeden 
User<->Kernel Übergang. In einer virtualisierten Umgebung hat man diese 
Art "context switch light" immer schon in einem weit höheren Maße als in 
einer realen Umgebung. Deswegen tritt der Overhead für den kompletten 
Kontext Switch dort jetzt auch am heftigsten zu. Ich habe ganz große 
Zweifel, daß das abhängig von der CPU gemanaged wird. Der einzige 
Unterschied in der Praxis wird darauf hinauslaufen, ob eine Optimierung 
mittels PCID gelingt oder nicht. Aber die Separierung der MMU-Kontexte 
zwischen User- und Kernel-Land wird jede Zielplattform betreffen. Auch 
altertümliche Pentium-IV

von (prx) A. K. (prx)


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Axel S. schrieb:
> Ich habe ganz große Zweifel, daß das abhängig von der CPU gemanaged wird.

Die KPTI ist per Kernel command line abschaltbar und das wird auch 
abhängig von der CPU durchgeführt.

AMD dmesg: Kernel/User page tables isolation: disabled
Bei Intel Sandy Bridge / Haswell: enabled.

Debian wheezy:
1
Checking for vulnerabilities against running kernel Linux 3.2.0-5-amd64 #1 SMP Debian 3.2.96-3 x86_64
2
CPU is AMD Athlon(tm) II Neo N36L Dual-Core Processor
3
4
CVE-2017-5753 [bounds check bypass] aka 'Spectre Variant 1'
5
* Checking count of LFENCE opcodes in kernel:  NO
6
> STATUS:  VULNERABLE  (only 18 opcodes found, should be >= 70, heuristic to be improved when official patches become available)
7
8
CVE-2017-5715 [branch target injection] aka 'Spectre Variant 2'
9
* Mitigation 1
10
*   Hardware (CPU microcode) support for mitigation
11
*     The SPEC_CTRL MSR is available:  NO
12
*     The SPEC_CTRL CPUID feature bit is set:  NO
13
*   Kernel support for IBRS:  NO
14
*   IBRS enabled for Kernel space:  NO
15
*   IBRS enabled for User space:  NO
16
* Mitigation 2
17
*   Kernel compiled with retpoline option:  NO
18
*   Kernel compiled with a retpoline-aware compiler:  NO
19
> STATUS:  VULNERABLE  (IBRS hardware + kernel support OR kernel with retpoline are needed to mitigate the vulnerability)
20
21
CVE-2017-5754 [rogue data cache load] aka 'Meltdown' aka 'Variant 3'
22
* Kernel supports Page Table Isolation (PTI):  YES
23
* PTI enabled and active:  NO
24
* Checking if we're running under Xen PV (64 bits):  NO
25
> STATUS:  NOT VULNERABLE  (your CPU vendor reported your CPU model as not vulnerable)

Auf einem aktuellen Redhat 7 Kernel auf Intel sind reichlich mehr 
LFENCEs drin, da steht deshalb auch im ersten Abschnitt NOT VULNERABLE 
drin.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Das Programm dazu:
https://www.cyberciti.biz/faq/check-linux-server-for-spectre-meltdown-vulnerability/
Wäre interessant, was dabei bei Pentium 4 und Core 2 rauskommt.

von Rolf M. (rmagnus)


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oszi40 schrieb:
> Holger K. schrieb:
>> Dell PowerEdge 2650 Server 5x 300GB HDD.
>
> Sagen wir mal so: Manch Entwickler hat auch gern noch eine lahme Kiste
> zum Üben in Hinterhand, auf der er eine Laufzeitoptimierung seiner SW am
> praktischen Beispiel erleben kann.

Viel zu wenige. Ich glaube, ein Großteil der Entwickler hat eher dicke 
Boliden und merkt daher gar nicht, wie zäh seine Software auf einem 
durchschnittlichen oder gar eher unterdurchschnittlichen System läuft. 
Das sehe ich mit als Grund, warum heutige Software unnötig träge ist.

: Bearbeitet durch User
von Egon N. (egon2321)


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A. K. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Das klingt für mich nach Studentenwohnheim
>
> Wo bitteschön gibts ein Studentenwohnheim mit einer Anbindung von 40
> Gb/s und kostenlosem Strom?

Strom wird da kollektiv abegerechnet, dadurch quasi "umsonst" aka alle 
zahlen (besser als einzelne Zähler, bei 800 Parteien mit je einzelnem 
Zähler fallen sonst allein 8000€ Gebühren für die Stromzähler jeden 
Monat an). Hatte da mit dem hiesigen Studentenwerk schon mal die 
Diskussion wieso hier in den Wohnheimen nicht kollektiv abgerechnet wird 
und ihnen versucht deutlich zu machen, dass jegliche theoretische 
Einsparung hinsichtlich kWh allein schon durch die Zählergebühren für 
jeden mehr als aufgefressen wird und ihr Argument "um Energie und 
dadurch Kosten für die Bewohner einzusparen" hinfällig ist. Irgendwie 
hat das mit der Grundgebühr da keiner wirklich verstanden, die waren 
aber auch etwas eigen nennen wir es, da stand primär Faulenzen im 
Vordergrund vor den Interessen der Bewohner, die waren nur notwendiges 
Übel. Ganz verstanden wieso sie ihren Job eigentlich haben, haben die 
wohl irgendwie nicht.

10GE hab ich schon gesehen, 40GE sind für mich auch etwas neu, ggf. hat 
das Rechenzentrum über das die da angebunden sind eine eigene Glasfaser 
zum Wohnheim und die haben halt 40GE Hardware eingekauft weil grad Geld 
da war und man eh neu gekauft hat, kostet im Betrieb nur etwas mehr 
Strom.

Aber 40GE bekommen die garantiert nicht ins DFN/Netz geroutet (wenn 
überhaupt ins Intranet), denn so groß sind die Anbindungen der meisten 
Unis nicht einmal im Ansatz, 40GE ist da schon eine Ansage, viele haben 
"nur" 2*10GE, wobei, in BaWü sieht das gar nicht mal so schlecht aus:

https://www.belwue.de/

von TestX (Gast)


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naja X*100GE DFN sind bei den größeren Unis normal..

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