Hallo, ich habe (mal wieder) ein Problem mit schwingenden Operationsverstärkern. Es geht um eine Schaltung, die einen Akku laden und entladen soll (Schaltplan hängt an). Das soll kein Ladegerät werden, sondern damit wird das (Spannungs-)Verhalten des Akkus untersucht. Dazu muss per Mikrocontroller und DAC ein Strom vorgegeben werden können. Grundsätzlich funktioniert es so: - Der Akku wird an JP1 angeschlossen. Über die Signale S1 und S2 und die Mosfets Q2, Q4 und Q5 kann der Akku beidseitig von der Schaltung getrennt werden (Wird für weitere Funktionen benötigt). Für mein Problem kann dieser Teil der Schaltung (hoffentlich?) ignoriert werden, momentan sind die drei Mosfets immer im leitenden Zustand (S2 = high, S1 = low). - Der Strom, der durch den Akku fließt wird über den Shunt R6 gemessen und mit IC1B verstärkt und für den ADC aufbereitet. Der messbare Bereich liegt etwa bei -400 bis +400mA und wird in eine Spannung von 0-2,5V umgesetzt (2,5V ist auch die Referenzspannung für den ADC und DAC) - Über den Ausgangstreiber kann dem Akku Ladung hinzugefügt oder entnommen werden. Dazu wird der Akku über die FETs Q1N und Q1P (beide im linearbetrieb, kein direkter Kurzschluss) mit GND bzw. 5V verbunden - Geregelt wird das ganze durch IC1A. Per DAC kann ein Sollstrom vorgegeben werden. IC1A vergleicht den Sollstrom mit dem gemessenen Strom und steuert der Ausgangstreiber entsprechend an Mit den eingezeichneten Bauteilen funktioniert das ganze ohne Probleme. Der Sollstrom wird in etwa 50us ausreichend präzise und stabil erreicht. Die Schaltung habe ich vorher mit Spice simuliert und in der Realität messe ich das gleiche Regelverhalten wie in der Simulation (keine Überschwinger, alles stabil). Jetzt sollen aber viele dieser Schaltungen aufgebaut werden und ich würde gerne einen billigeren Op-Amp einsetzen (die Genauigkeit des OPA2196 ist nicht unbedingt notwendig). Als Test habe ich dazu auf der bestehenden Platine die OPA2196 durch LM358/LM324 ersetzt. Natürlich wird das ingesamt dadurch schlechter, ich habe größere Offsetspannungen, etwas weniger Bandbreite, ... Damit könnte ich aber leben. Bevor ich das ganze aufgebaut habe, wieder zuerst Spice gefragt: Gleiches Ergebnis, Regelverhalten unverändert. In Wirklichkeit leider nicht: Ich habe eine Schwingung von etwa 280kHz in der Regelung. Die ist nicht besonders riesig, der Strom schwankt nur um einige mA, aber das ist schon zu viel. Ich würde diese Schwingung gerne beseitigen, damit ich den LM358/LM324 einsetzen kann. Nur leider verstehe ich überhaupt nicht, wodurch diese Schwingung entsteht. Ein vergrößern von C4 auf bis zu 33n (Stabilisierung von IC1A) hat leider überhaupt keine Veränderung gebracht. Hat jemand eine Idee, was ich noch versuchen könnte bzw. warum es mit dem einen Op-Amp geht und mit dem anderen nicht? Vielen Dank, Jan Edit: Schaltplan ausversehen doppelt angehängt, es müssen keine Unterschiede gesucht werden ;)
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Beim OPA2196 steht high capacitive load drive. Das kann der 324 nicht. Versuch mal in Serie zu D1 einen 50 Ohm Widerstand.
Kannst du die Schleifenverstärkung etwas reduzieren? Hochohmiger R parallel zu C4
Vielen Dank schon mal für die Tipps. Christian K. schrieb: > Versuch mal in Serie zu D1 einen 50 Ohm Widerstand. Bei 50 Ohm schwingt es noch genauso, allerdings wird es bei 400 Ohm - 1kOhm etwas besser. Manchmal ist die Schwingung auch komplett weg, aber eine Lösung ist das leider noch nicht (Schwingung tritt bei anderem Exemplar bei gleichem Widerstandswert auf). ths schrieb: > Hochohmiger R > parallel zu C4 Das hat leider auch nichts gebracht (100kOhm).
Wozu hast Du eigentlich D1 drin? Die bewirkt ein unterschiedliches Regeln bei auf- und abregeln. Die würde ich mal ganz rausnehmen, bzw. brücken.
Es gibt noch ein bisschen mehr Schaltung drum herum, um die maximale Spannung beim laden zu begrenzen. Ein weiterer Op-Amp kann die Ausgangsstufe bei zu hoher Akkuspannung herunterregeln. Die beiden Regelungen sind wie bei den typischen Labornetzteil-Schaltungen über zwei Dioden entkoppelt, deswegen brauche ich hier D1. Bei meinen Tests wird die Spannungsbegrenzung allerdings noch nicht benutzt.
Wie kommst du eigentlich auf diesen merkwürdigen Ausgangstreiber? Es sieht so aus, als hättest du eine Schaltung für bipolare Transistoren genommen und dann einfach MOSFETs eingesetzt. Kann es also sein, das es einen Totbereich gibt, in dem weder der PMOS noch der NMOS leitet und der OPV deswegen für die Regelung stark springen muss, was dann zu einer entsprechenden Schwingung führt?
Zur Frequenezkompensation noch ein C in den Rückkopplungskreis einfügen.
Christian L. schrieb: > Kann es also sein, das es > einen Totbereich gibt, in dem weder der PMOS noch der NMOS leitet und > der OPV deswegen für die Regelung stark springen muss, was dann zu einer > entsprechenden Schwingung führt? Ja genau, diesen Totbereich gibt es. Der ist aber nur relevant, wenn der Ausgangstreiber von sinken auf sourcen oder umgekehrt wechselt. Im Moment sinke ich aber nur einen konstanten Strom (Q1N wird nie leitend). Joe schrieb: > Zur Frequenezkompensation noch ein C in den Rückkopplungskreis einfügen. Das hatte ich mit C4 ja schon versucht. Ich habe jetzt aber eine Lösung gefunden, im Datenblatt vom LM324 war noch ein Hinweis versteckt: > For ac applications, where the load is capacitively coupled to the output of the amplifier, a resistor should be used, from the output of the Amplifier to ground to increase the class A bias current and prevent crossover distortion. Ich bin zwar der Meinung, dass ich hier eher im DC- als im AC-Bereich unterwegs bin, aber es hat trotzdem geholfen: Mit einem 10k Widerstand vom Ausgang von IC1A zu -5V schwingt nichts mehr. Vielen Dank an alle die geholfen haben :)
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