Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V PV-Module mit Hochsetzsteller auf 48V-Leitung zusammenschließen?


von Sarah A. (sarah_a)


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Hallo,
Hätte eine Frage, ich konstruiere gerade eine Abschlussarbeit und habe 
mir überlegt, in diese PV-Module einzubauen, um das Ganze etwas 
energieffizienter zu machen.

Nun zu meiner Frage:
Ich habe einen Mosfet der über einen Mikrocotroller gesteuert wird, 
dieser soll eine tansformierte Spannung von 48V DC schalten. Ich möchte 
vor dem Mosfet ein PV-Modul mit 12V und einen Hochsetzsteller der diese 
12V auf 48V hoch setzt einbauen, meine Frage ist ob man die normale 
(also die vom Netzgerät hergegebenen 48V) Spannung mit der vom 
Hochsetzsteller ausgehenden 48V über ein BUS-System zusammenschließen 
kann und ob das auch funktioniert?
Außerdem frage ich mich noch ob die 48V "Normalspannung" nicht, wenn der 
Mosfet nicht schaltet, zurück in den Hochsetzsteller eingespeist werden 
und diesen dann zerstören?

PS:Ich verwende absichtlich keinen Akkumulator, da meine Partnerfirma 
damit nicht einverstanden ist.

Hoffe auf euch, da bisher niemand eine Antwort auf diese Frage geben 
konnte.

mfg

von P. W. (deneriel)


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Du möchtest also eine 48V Sammelschiene bauen.

Solang jedes der Geräte für sich damit klarkommt wenn am Ausgang auch im 
ausgeschalteten Zustand eine Spannung anliegt, ist das vom Prinzip 
erstmal kein Problem.
Ob das der Fall ist hängt von deinem StepUp und dem Netzteil ab und ist 
ohne Glaskugel nicht zu beantworten.
Ansonsten über Dioden entkoppelt zusammenschalten. Das kostet aber 
aufgrund der Verlustleistung wieder ein bisschen Wirkungsgrad.

Probleme könnten dir dadurch entstehen dass die Erzeugerleistung von 
Solarpanels alles andere als konstant ist und die Ausgänge von StepUp 
und Netzteil gegeneinander zu regeln versuchen.



Ich stelle aber noch die Frage: Ist das sinnvoll?

Die 12V-Panels sind meistens nicht gerade die Ausgeburt der 
Höchstleistung.  Deutet also auf einen überschaubaren Stromverbrauch der 
Schaltung hin.

Ohne Akkupufferung senkt also ein aktives Panel lediglich die 
Stromaufnahme über das Netzteil. Und auch nur wenn gerade mal Sonne da 
ist. Die Nennleistung wirst du bei gutem Wetter und Ausrichtung für ein 
paar Stunden am Tag erhalten. Bei bedecktem Wetter sind eher 10-20% 
davon realistisch.
Bei Nacht gar nix.
Und ohne Akku kann ein Leistungsüberschuss bei gutem Wetter auch nicht 
gepuffert werden. Die Energie bleibt dann ungenutzt.
Als Ausfallüberbrückung taugt das daher auch nicht weil die 
Stromversorgung aus dem Netz nach Murphy genau dann ausfällt wenn das 
Panel auch nichts erzeugt.

Rechnet sich der Mehraufwand für Panel und Wandler gegenüber der 
Einsparung durch geringeren Stromverbrauch überhaupt über die 
Lebensdauer des Gerätes?

von nachtmix (Gast)


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Sarah A. schrieb:
> Frage ist ob man die normale
> (also die vom Netzgerät hergegebenen 48V) Spannung mit der vom
> Hochsetzsteller ausgehenden 48V über ein BUS-System zusammenschließen
> kann und ob das auch funktioniert?

Sollte klappen, wenn man die von der PV gelieferten 48V einen Tacken 
höher einstellt als die 48V des Netzgeräts.
Ob es bei dem einen oder anderen Gerät Probleme mit der Rückspeisung 
gibt, hängt von deren Aufbau ab.

Am einfachsten verhindert man die Rückspeisung mit Dioden, aber die 
verursachen eben auch einen Spannungsabfall, der bei dieser Spannung den 
Wirkungsgrad um 1..2% verringert.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Wird die Arbeit veröffentlicht?
Was wird als Regel-IC verwendet?

von Sarah A. (sarah_a)


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@deneriel
Danke für den Tipp mit den Dioden, das hat mich um einiges 
weitergebracht.
Es ist mir klar, dass dies einen nicht allzu guten Wirkungsgrad hat, 
dies kann ist jedoch derzeit für mich nicht relevant.

Zu deiner Frage ob das sinnvoll ist:
Nein es ist natürlich nicht sinnvoll dies mit 12V PV-Modulen zu machen, 
das ist mir durchaus klar, da mein Projekt aber nur einen Prototyp 
darstellen soll kann ich es mir nicht leisten diesen derzeit mit großen 
48V PV-Modulen zu bestücken, dafür reicht mein Budget nicht aus.

von Sarah A. (sarah_a)


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P. W. schrieb:

> Rechnet sich der Mehraufwand für Panel und Wandler gegenüber der
> Einsparung durch geringeren Stromverbrauch überhaupt über die
> Lebensdauer des Gerätes?

Ich glaube meine Partnerfirma möchte die PV-Modul Bestückung nur als 
"Verkaufsgag" nutzen, um das Produkt als "energieeffizient" beschreiben 
zu können.

von Sarah A. (sarah_a)


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nachtmix schrieb:


> Sollte klappen, wenn man die von der PV gelieferten 48V einen Tacken
> höher einstellt als die 48V des Netzgeräts.

Wieso höher? Würde es nicht optimal funktionieren beide exakt auf 48V 
hochzusetzen?

von Deneriel (Gast)


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Überleg mal: Du hast zwei Regelkreise, deren Aushangssignale (Uout) sich 
überlagern. Was passiert wenn beide mit unterschiedlicher 
Geschwindigkeit versuchen auf die identische Nenngröße nachzuregeln?

Und wenn beide Spannungsquellen die gleiche Ausgangsspannung liefern, 
wonach richtet sich dann der jeweilige Ausgangsstrom?


Und wie verändert sich das nun wenn das Netzteil eine etwas höhere 
Spannung liefert oder wenn der Panel-Wandler das tut? Wer liefert dann 
wieviel Strom und wie reagiert der andere Regelkreis darauf?


Du wirst ohnehin keine PV Module finden die genau 48V liefern.
Die Spannung ist von der Sonneneinstrahlung und dem Ausgangsstrom 
abhängig. Jedes Modul hat eine ideale Ausgangsspannung bei der es den 
höchsten Strom abgeben kann. Die Intensität der Beleuchtung ändert das 
ein wenig, aber normalerweise steht ein geeigneter Mittelwert drauf.
MPPT ist dein Stichwort.
Dein Wandler muss neben der Ausgangsspannung daher mindestens auch die 
Eingangsspannung überwachen.

Da hast du noch genug Stoff zum dran knabbern...

von Mani W. (e-doc)


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Sarah A. schrieb:
> Hätte eine Frage, ich konstruiere gerade eine Abschlussarbeit

Sarah A. schrieb:
> da meine Partnerfirma
> damit nicht einverstanden ist.

Wie passt das zusammen?

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