Gibt es bei Bluetooth einen Mindestabstand, den ein Bluetooth fähiger Rechner von einem Bluetoothfähigem Device einhalten muss?
Theoretisch wirst Du bei zuwenig Abstand zwischen den Antennen irgendwann die Empfänger übersteuern. Ob und wann das passiert, hängt von den beteiligten Geräten ab. Praktisch kannst Du das Smartphone so dicht neben den Rechner legen, wie Du willst.
Wegen genau solchen Fällen mit stark schwankender Empfangsleistung gibt es in guten Empfängern einen regelbaren Eingangsverstärker (AGC = adaptive gain control) oder einen Abschwächer (zuschaltbares Dämpfungsglied). Normalerweise wird sowas verbaut. Man kann dem User ja nicht vorschreiben wie weit er sein Telefon vom Rechner weglegen muss.
Hmmm schrieb: > Praktisch kannst Du das Smartphone so dicht neben den Rechner legen, wie > Du willst. Sicher? Vor Jahren hatte ich ein Nokia-Handy mit windows-artigem OS und hatte über Bluetooth auch schon mal Fotos zw. Handy und Laptop gesendet. Beim letzten Mal ist das Handy abgestürzt und zeigte "DOS-Error" an. Danach ließ es sich nur noch ein-/ausschalten, aber PIN-Eingabe oder Laden des Akku ging nicht mehr. :-(
Rainer V. schrieb: > Beim letzten Mal ist das Handy abgestürzt und zeigte "DOS-Error" an. > Danach ließ es sich nur noch ein-/ausschalten, aber PIN-Eingabe oder > Laden des Akku ging nicht mehr. :-( Das war dann eher ein Firmware-Bug, der das Filesystem zerschossen hat. Den Spass hatte ich mit einem Nokia 9210 auch mehrfach.
Nano schrieb: > Gibt es bei Bluetooth einen Mindestabstand, Nicht in Form einer Entfernung, sondern als Leistung am Empfängereingang definiert, weil das ja auch von den Antennen und deren Ausrichtung zueinander abhängt: "The maximum usable input level that the receiver operates at shall be greater than -20 dBm. The BER shall be less than or equal to 0.1% at -20 dBm input power." Diese -20dB entsprechen 10µW und könnten bei kurzen Abstand, z.B. 30cm, sicherlich überschritten werden, selbst wenn der Sender nur mit der kleinsten Leistung von 1mW arbeitet. Der Empfänger muß also mit diesen 10µW noch weitgehend störungsfrei funktionieren, aber darüber soll er er nur noch. Eine entsprechende Definition für die Empfindlichkeit besagt, dass der Empfänger mit -70dBm noch weitgehend störungsfrei funktionieren soll. Diese und weitere Spezifikationen, z.B. bezüglich der Empfindlichkeit gegenüber anderen Störern, finden sich hier, vorzugsweise im ersten der dort aufgeführten Dokumente bei Seitenzahlen um 330 : https://www.bluetooth.com/specifications/bluetooth-core-specification
nachtmix schrieb: > Diese -20dB entsprechen 10µW und könnten bei kurzen Abstand, z.B. 30cm, > sicherlich überschritten werden, selbst wenn der Sender nur mit der > kleinsten Leistung von 1mW arbeitet. Bei 30cm Abstand hast Du schon rund 30 dB Dämpfung, das geht problemlos. Selbst bei der maximalen Sendeleistung (4 dBm bei Class 2) reichen ein paar cm Abstand aus.
Nano schrieb: > Gibt es bei Bluetooth einen Mindestabstand, den ein Bluetooth fähiger > Rechner von einem Bluetoothfähigem Device einhalten muss? In der Theorie ja. In der Praxis kann ich die BT-LE-Module hier aufeinander legen und es funktioniert immer noch. Allerdings würde ein weiter entferntes 3. Gerät eine deutliche Dämpfung des Signals sehen wenn 2 Module sich "zu nahe" kommen.
Ob ein Zustopfen möglich ist, hängt wesentlich von der Träger- und Modulationsart ab. Bei der Umstellung des UKW-Funks auf FM war einer der Gründe, Zündfunkenstörungen im KFZ weitreichend zu unterdrücken und auch das sonst übliche Fading akustisch ideal abzufangen. Dazu war meist eine ungeregelte Verstärkung unumgänglich. Je weiter in der Begrenzung, umso besser und den Begrenzerstrom gleich noch als Feldstärkeindikator missbraucht. Bei Blootooth ist aber sicher Datenrate eher entscheidend und da wird man mit mehreren Trägern und entspechenden Mod.-Arten schon mehr ausreizen und benötigt dann eine lineare Übertragung. Hängt ggf. von dem BT-Standard ab, was nun genau verwendet wird. (Gibt's dafür nicht auch noch eine Auto-Negotiation beim Verbindungsaufbau?)
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