Ich interessiere mich seit einiger Zeit für den Raum der hochentwickelten Länder im Osten Asiens: Japan, die sogenannten "Tigerstaaten" Südkorea, Taiwan, Hong Kong und Singapur, hochentwickelte Teile Chinas wie Shanghai oder Peking. Nicht, weil ich das Auswandern erwäge, sondern aus reiner Neugier. Wie sind die Arbeits- und Lebensbedingungen, insbesondere für Hochqualifizierte? Auf dem Papier lassen sich die Gehälter teils sehen: ein Softwareentwickler oder Ingenieur in Seoul verdient z. B. üblicherweise um die $40000/Jahr -- bei wesentlich niedrigeren Abgaben und auch niedrigeren Kosten für manche Dinge. Die Kaufkraft ist zwar noch immer niedriger als in Deutschland, aber höher als in z. B. Österreich oder Frankreich -- existenziell ist der Unterschied nicht mehr, wobei Südkorea oder China sich noch immer entwickeln. Die Arbeitszeiten von 60h/Woche scheinen drakonisch, doch das liegt teils auch an einem anderen Arbeitsverständnis: die Arbeit beinhaltet auch sehr viel (unnötige) Kommunikation, nach Hörensagen sogar auch gemeinsames Computerspielen. Die Arbeitsfelder klingen für mich sehr spannend: es sind High Tech-Branchen vertreten, die es in den USA und vor allem in Deutschland längst nicht mehr gibt. Japan und Südkorea beherbergen viele namhafte, global agierende Konzerne in den Bereichen PCs, Haushaltsgeräte, Automobil, Unterhaltungselektronik, Spiele, Filme. Taiwan stellt Unmengen verschiedenster Hardware her. Singapur und Hong Kong haben ein ausgezeichnetes Investitionsklima für innovative Start-Ups und sind führend in der Finanzinformatik. Auch gibt es (zumindest in Japan und Südkorea weiß ich es sicher) mit Westeuropa vergleichbare Grundsicherung für Alte und Arbeitslose. Die Regierungen sind (bis auf Singapur und China) vergleichbar demokratisch und können auch schnell fliegen, falls sie offensichtlicher Korruption überführt werden (siehe Park Geun-hye). Ich bin mir ziemlich sicher, dass Westeuropäer im Schnitt ein komfortableres Leben haben, doch es scheint, dass Hochqualifizierte auch hier einen durchaus "westlichen" materiellen Lebensstandard erreichen können. Allerdings haben ausnahmslos alle erwähnten Länder dieselben Schwierigkeiten wie Westeuropa: knapper Wohnraum in Großstädten, Verlagerung von Jobs in Länder mit niedrigeren Löhnen (vor allem China) und schleichende Vergreisung samt Löchern in der Rentenkasse -- hier aber mit völligem politischem Unwillen, Einwanderung zuzulassen. Hat jemand Einblicke durch Bekannte aus diesen Ländern, oder gar persönliche Erfahrungen?
Meine eigene Erfahrungen und Eindrücke aus einem "hochentwickelten Teil Chinas" sind wie folgt: Die englischen Sprachkentnisse lassen oft zu wünschen übrig. In meinem Projektteam gab es ca. 2 von 10 Leuten mit sehr gutem Englisch, nochmal 2 mit Englisch welches Ok war, beim Rest kann es dann schonmal schwer werden. Geschriebenes Englisch können sie immer besser als gesprochenes. Im Alltagsleben sieht es nochmal schlechter aus, z.B. Restaurants. In Shanghai ist es tendenziell besser als in Peking. Selbes wohl auch in Guangzhou oder Shenzhen. Mieten in Tier 1 Städten wie Shanghai oder Peking sind teuer. Essen dafür billig, genauso wie Taxis. Europäische Importprodukte kosten spürbar mehr als in Europa, wobei die Qualität der Importproduke manchmal zu wünschen übrig lässt. Genereller Lebensstandard: in den Tier 1 Städten ziemlich hoch. Meines Erachtens nach wie in Europa. Neue Wohngebäude, top öffentlicher Nahverkehr, internationale Restaurants, etc. Nur das ausserchinesische-Internet ist ein Trauerspiel. Smog in China - muss man wohl nichts dazu sagen ;) Manche Städte sind schlimmer als andere, z.B. Shanghai besser als Peking. Arbeitskultur: bei den grossen chinesischen IT-Firmen wird ordentlich rangeklotzt was Arbeitszeit angeht. 60h+ / Woche. Eventuell auch Samstags. Bezahlung kann aber auch entsprechend gut sein, d.h. auch höher als in Deutschland. Als Ausländer wirst du innerhalb einer chinesischen Truppe unter Umständen einen Sonderstatus haben, im positiven Sinne. Die chinesische Arbeitskultur ist völlig anders als im Westen. Ad-hoc arbeiten, wenig ordentliche Planung. Habe nur ganz wenige Chinesen kennengelernt welche strukturiert und vorausplanend gearbeitet haben... Hong Kong ist wieder anders: dort sprechen die Einheimischen recht gutes Englisch, ausgenommen die Taxi-Fahrer. Die Mieten sind dafür äußerst hoch.
Danke für deinen Erfahrungsbericht, Informatiker. Informatiker schrieb: > Bezahlung kann aber auch entsprechend gut sein, d.h. auch > höher als in Deutschland. In absoluten Zahlen, oder relativ zum Preisniveau? Die Gehälter in Shanghai jedenfalls klingen nämlich unverschämt gering, etwa $15000 im Jahr für Softwareentwickler bei IBM: https://www.glassdoor.de/Geh%C3%A4lter/beijing-software-engineer-gehalt-SRCH_IL.0,7_IM997_KO8,25.htm?countryRedirect=true Informatiker schrieb: > Die chinesische Arbeitskultur ist völlig anders als im Westen. Ad-hoc > arbeiten, wenig ordentliche Planung. Ich schätze, das ist der Grund, weshalb trotz wesentlich höherer Kosten noch immer viel Software in Hochlohnländern entwickelt wird.
> Autor: AOA (Gast) > Datum: 22.01.2018 15:24 > , hochentwickelte Teile Chinas wie Shanghai oder Peking. Zuckerle war bestimmt 30 mal in China, mindestens einmal im Jahr, von einer Woche bis zu einem halben jahr. Na ja, hat eine eigene Meinung zu den sogenannten hochentwickelten Teilen Chinas. > Nicht, weil ich das Auswandern erwäge, sondern aus reiner Neugier. Das dürfte in China auch schwer sein, die wollen und brauchen dich nämlich nicht. > Autor: Informatiker (Gast) > Die chinesische Arbeitskultur ist völlig anders als im Westen. Ad-hoc > arbeiten, wenig ordentliche Planung. Habe nur ganz wenige Chinesen > kennengelernt welche strukturiert und vorausplanend gearbeitet haben... Sieht Zuckerle genau so.
Zocker_52 schrieb: > Das dürfte in China auch schwer sein, die wollen und brauchen dich > nämlich nicht. Hatte ich auch niemals vor. Ich bin fest überzeugt, dass die Lebensbedingungen in Deutschland besser sind, vom Sozialhilfeempfänger bis zum Konzernerben. Doch finde ich es interessant, wie sich andere Teile der Welt entwickeln, zumal fast alles, was ich an Elektronik Zuhause habe von dort kommt.
AOA schrieb: > Danke für deinen Erfahrungsbericht, Informatiker. > > Informatiker schrieb: >> Bezahlung kann aber auch entsprechend gut sein, d.h. auch >> höher als in Deutschland. > > In absoluten Zahlen, oder relativ zum Preisniveau? > Die Gehälter in Shanghai jedenfalls klingen nämlich unverschämt gering, > etwa $15000 im Jahr für Softwareentwickler bei IBM: Die Varianz der Gehälter in China ist ziemlich gross. Ausländische Unternehmen zahlen teilweise nicht sooo viel, bieten dafür aber bessere Work/Life Balance. Also 40h / Woche. Wer im Bereich Maschinenlernen/KI unterwegs ist kann mit ein wenig Erfahrung seine 100k Euro im Jahr machen. In einer Tier 1 Stadt. Ich habe mich vor Ort mit einem Amerikaner unterhalten, welcher dort in einem der grossen amerikanischen IT-Unternehmen im Management arbeitet. Er meinte, die China-Gehälter sind zwar niedriger als in den USA, aber nicht allzuweit von den US-Gehältern entfernt. Das sagt schonmal einiges aus wenn man bedenkt, dass US IT-Gehälter höher als in Europa sind.
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AOA schrieb: > Wie sind die Arbeits- und Lebensbedingungen, insbesondere für > Hochqualifizierte? Wenn man die Landessprache beherrscht, möglichst noch verhandlungssicher, ist man für Führungspositionen bestens gerüstet und gesucht. Ohne solche Kenntnisse ist man für Führungspositionen nur mit Dolmetscher zu gebrauchen, das ist klar zweite Wahl auch aus Sicht der Firma gegenüber einem Einheimischen. Um den Standard von Deutschland halten zu können, insbesondere den Wohnstandard (hier normalerweise Einfamilien(reihen)haus, dort wäre normal aber eine Etagenwohnung, ein EFH eventuell mit Pool und Garten ist ungewöhnlich), muss man mehr verdienen, das wissen deutsche Firmen die ihre Mitarbeiter ins Ausland versenden und legen drauf, aber dortige Firmen die zunächst an dortige Arbeitskräfte gewohnt sind zahlen weniger. Zudem geht in Ballungsräumen unendlich viel Zeit für Pendeln drauf. Wer dann noch leitende Funktion hat, arbeitet hier wie dort eher länger. Besteht man auf deutscher Ernährung und Markenartikeln, ist das auch sehr teuer, gewöhnt man sich an dortiges, ist es billiger als hier. Ist man sehr tolerant, kann man auch wie ein dortiger Mitarbeiter günstig leben, das sind dann deutliche Einbussen an Lebensqualität. Frisch von der Uni arbeiten die Einheimischen oftmals zu so niedrigen Löhnen, daß Ehen/Partnerschaften vor allem aus finanziellen Gründen entstehen weil man sich nur zusammen eine Wohnung leisten kann, man hat kein Auto und kein Geld für Auslandsreisen.
Informier dich auf jeden Fall im Detail - deine Liste klingt in etwa wie Litauen, Daenemark, Spanien, Rumaenien...grob der gleiche Kontinent, aber riesige Unterschiede. Ich kann dir mit Details nur zu Singapur weiterhelfen, bin schon lange dort und vor ein paar Jahren war ich noch SW Entwickler, die Zahlen nehm ich mal zum Vergleich ran, erstmal alle in SGD. Jeder Vergleich haengt auch von deinen Gewohnheiten ab, mein Profil ist so dass ich nicht ueber meine Verhaeltnisse leb, ordentlich was angespart haben will, aber dann auch gern mal was raus hau wenns nicht weh tut. Und pass mich den lokalen Gepflogenheiten an - wer es "wie im Laendle" braucht zahlt sich arm und bleibt am Besten gleich wo er herkommt. Gehalt: groessere Bandbreite als in D, lokale Firmen / knausrige MNCs eher bei 60k/Jahr, geht aber auch deutlich mehr je nach Firma, ich hatte 120k. Inzwischen bin ich da noch deutlich hoeher, aber ganz andere Rolle, also vielleicht nicht relevant. Wohnung: WG-Zimmer in einem Condo ( mit Pool, Gym, etc. ) oder alleine ein HDB ( 85% der Wohnungen am Markt ), mit 2000 SGD/Monat hat man schon gut Auswahl, nach Oben geht aber noch ganz viel Leben: Essen guenstig, ausgehen / Alkohol sauteuer, Autos abartig teuer, Taxi relativ guenstig, Ubahn/Busse spotbillig...mit 1000 SGD/monat kommt man hin und hat Spass, man kann aber auch leicht sehr viel mehr ausgeben. Krankenkasse: Basics ueber Arbeitgeber versichert, Zusatzversicherung ca 1000 SGD/Jahr deckt auch die ganz haesslichen Ueberraschungen ab. Rente: erstmal dein Problem, wenn du nach einer Weile PR Status schaffst bist im CPF, ein sehr gut funktionierendes einfaches System ( ca 15% AN, 15% AG, wie ein Konto, guter Zins, bei Rente die Basics als Monatsrente, alles drueber hinaus Cash nach Belieben ). Steuer: bei 120k so 5% ( ja, kein Tippfehler ) Urlaub: 14 Tage min, aber bei MNCs sind 20 ueblich, ueber Firmenzugehoerigkeit bin ich jetzt bei 22 und kann mir noch 3 dazu kaufen, was ich auch mach. Arbeitszeit: geh von 5 Tage 9-18 Uhr aus. Zb als der Bankensektor noch richtig lief haben die auch deutlich mehr gemacht, aber da waren auch mehrere Monatsgeaehlter Bonus ueblich. Macht 120k - 6k Steuer - 1k Versicherung - ( 3k * 12 ) Ausgaben = 77k Rest! Aber man will ja auch mehr als Leben, also Urlaub, Gadgets, es mal Krachen lassen...dann geb doch nochmal 27k davon aus. Du hast Traumziele mit Budget Airlines in der Naehe, wofuer der Deutsche sonst zwei Jahre plant geht spontan ein langes Wochenende. Dann bist du bei 50k Rest -> ca 31k Euro -> ca 2600 Euro im Monat in den Sparsack, das ist ein durchschnittliches deutsches Ingeneurs-Brutto! Die Zahlen gut kommen hin, ich hab auf dem Level eher 3000 Euro im Monat angespart. Karieremoeglichkeiten sind hier super...viele MNCs haben ihr AP Headquarter in Singpur ( wenn nicht dann in Hongkong ) und deutsche Bildung / Skills sind im Vergleich Top - sich lokal anpassen, aber sich schon seiner Staerken bewusst sein und die einsetzen. Und dann mal vergleichen....Informatiker Einstiegsgehalt, Durchschnitt vor 15 Jahren war um 42k, heute 45k, so irgendwo bei 70k darfst dich dann anbiedern bis mal AT wirst, als Single mal locker 50% Abgaben, beim Weihnachtsgeld kotzt du nur wenn die Abrechnung siehst. Und dafuer eine miese Rente, kannst ja mal 43% vom Netto ausrechnen. Wart mal auf einen Facharzttermin als Kassenpatient. Und wenn der Tag gut laeuft kannst dich auf dem Heimweg am verrantzten Bahnhof von einer Gruppe Idioten anpoebeln lassen, na Herzlichen Glueckwunsch. Klar, kann auch schoen in Deutschland sein, und kannst auch in Asien komplett versacken, eine Firma haben die dich ausbluten laesst, etc. Aber so bei das "Land der Traeume" ist Deutschland dann sicher nicht mehr in den Top 10. Also schau dich ruhig um, ueberleg es dir gut, du hast da aber nicht unbedingt die schlechteste Idee.
Singapur schrieb: > Also schau dich ruhig um, ueberleg es dir gut, du > hast da aber nicht unbedingt die schlechteste Idee. Klasse Beitrag - wie sieht es mit der Mentalität aus, die ticken da wohl eher als anders als hier in Deutschland, obwohl es hier auch so einige Unterschiede gibt. Ich meine damit von der Arbeitsmentalität her und privates. Hängt man da eher mit deutschen, europäischen Leuten rum oder wie sieht es da aus?
Versuch dich zur Arbeitskultur schlau zu machen. Ich war schon einige Male geschäftlich in Korea. Ich hatte jeweils eine super Zeit, aber ich persönlich würde nie dort arbeiten wollen. Mir passen einige arbeitskulturelle Aspekte in Westeuropa deutlich besser.
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Singapur schrieb: > ca 2600 Euro im Monat in den > Sparsack, das ist ein durchschnittliches deutsches Ingeneurs-Brutto! Äh was? Der restliche Beitrag ist ja ganz gut, aber das ist wohl ein Tippfehler.
Mentalitaet...also wieder fuer Singapur: das ist Asien-Light, schon Hongkong ist da schwerer. Japan, find ich die Zusammenarbeit toll, so Vorstellungen von Qualitaet, Planung, Verlaesslichkeit ist ziemlich kompatibel mit Deutschen. Aber dort wohnen ist eine ganz andere Nummer. Korea ist glaub ich ganz hart. Singapur hat 4 Amtssprachen, Englisch kann jeder und wird ueberwiegend verwendet, nur so bei der Generation ab 70 kann es schwierig werden. Den Bevoelkerungsmix siehst du ja auf Wikipedia, von der Historie her hat das friedliche Zusammenleben von verschiedenen Nationalitaeten und Religionen ganz hohe Prioritaet. Eins muss dir aber klar sein, Asiaten sind im Allgemeinen rasistischer, und haben auch kein Problem damit das zu zeigen, gerade als Deutscher faellt einem das auf. Das ist zb ein ganz anderes Kima wenn du zu einer Firma gehst die dem Government gehoert, wo nur Einheimische arbeiten duerfen. Die koennen als Kunden eh schon eklig sein, und dann noch als nicht-Asiate ein Meeting mit denen...kann normal oder sehr positiv sein, hat aber auch schon negative Erlebnisse. Auch lokale kleinere Firmen wuerd ich mir vorher gut anschauen, so Chef/Owner als Kontrollfreak und Sklaventreiber hab ich schon oefters gehoert. Aber gerade in internationalen Firmen ist das Office dann ein sehr bunter Mix, Locals der verschiedenen Bevoelkerungsgruppen, viele Einwanderer aus ASEAN, und auch Europaer/US. Mir faellt jetzt beim Arbeitsstil nichts besonderes oder schwieriges ein...ja etwas anders, anpassen, aber in dem Boot sitzen alle inklusive der Locals da der Anteil der Auslaender ziemlich hoch ist - hab so den Eindruck da bemueht sich jeder etwas. Risikobereitschaft ist sehr niedrig, Kreativitaet nicht gerade was das Bildungswesen dort foerdert, ist aber alles irgendwie relativ wenn in einem 10 Mann Team 5 Nationen sitzen. Ja da hast du den typischen Inder der per se alles kann und das jedem so reinschrauben muss, und nebendran den Vietnamesen der ganz ruhig ist aber richtig was drauf hat. Das ist wohl der grosse Unterschied zu Deutschland. Komplizierte Idioten gibts immer irgendwo...so auf 3 Spezialkandidaten komm ich da ueber die Jahre, das war in Deutschland auch nicht anders. Es gibt generell viele Gegensaetze. Zb kann der Durchschnitt nicht ohne Service-Mann eine Gluehbirne wechseln, es gibt aber auch eine sehr aktive Maker-Szene, Meetups, etc. Und Singapur zieht viele Startups an und foerdert sie. Singapur ist eine konservative Gesellschaft, da nicht vom ersten Blick auf den lokalen weiblichen Kleidungsstil einen falschen Eindruck haben. Auch wenn es ein Land, ein Stadtstaat ist...Singapur ist sehr klein...ist schon wie ein Dorf, man laeuft oft den gleichen Leuten wieder ueber den weg und sollte das beruecksichtigen. So im Durchschnitt ist der local ein Familienmensch, geht Abends mit den Kollegen nicht oft weg, und wenn, sind die Locals die Ersten die sich verabschieden. Wie gesagt, Durchschnitt, nicht Alle. So generell, sich zu integrieren ist da ziemlich einfach, Englisch, sehr "westlich", multi-kulti, etc. In Korea kannst du das komplett vergessen wenn du nicht koreanisch lernst, und dann wirds auch noch sehr schwer. Und selbst wenn die Sprache kannst, wenn die wollen verarschen die dich komplett und du bemerkst es nichtmal - mein Eindruck, gewohnt hab ich da nicht. Grosser Haken: ist seit ein paar Jahren deutlich schwerer geworden in Singapur rein zu kommen. Schau dir mal Malaysia an, auch relativ einfach. Der Rest von ASEAN kann auch interessant sein, dann Hongkong. Bevor du an China, Japan, Korea gehst solltest schon sehr genau wissen was dich da erwartet. Ah und letzter Tip...halt dich von den Expat Clubs fern. Auf Assignment und richtig grosskotzig, 2 Jahre lang ueber alles laestern was hier anders ist und mal richtig Deutsch gemacht gehoert, und dann das ganz grosse Buhuhu wenn sie zurueck nach Deutschland muessen, das Expat package, Condo, Maid und Pool ab naechster Woche weg sind...braucht kein Mensch.
@ Singapur Sehr interessant dein Post. Man merkt, dass du Ahnung hast. Meine Frage: Wie schätzt du die Möglichkeiten ein, als deutscher Ingenieur nach Singapur bzw. Südost-Asien allgemein zu gehen und sich dort lokal zu bewerben? Mir schwebt etwa ein 4-wöchiger Urlaub vor, um mich vor Ort umzuschauen und erste Kontakte zu knüpfen. Ich war selber 2 Jahre als Expat im Ausland (Mexiko). Mir hat das sehr gut gefallen. Außerdem bin ich mit dem deutlich niedrigeren Entwicklungsniveau auch super zurecht gekommen und habe Deutschland nie wirklich vermisst. Die Expat-Konditionen waren natürlich auch nicht von schlechten Eltern. Nun ist Singapur auf einem ganz anderen Level als Mexiko. Ein Leben in diesem Land stelle ich mir deshalb sehr angenehm vor, auch ohne Expat-Vorteile. Du hast es beschrieben: Niedrige Abgaben, eine herrliche Urlaubsregion vor der Tür und gute Verdienstmöglichkeiten. Herrlich. Für mich ist ein Leben im Ausland keine Belastung, sondern eher eine Bereicherung. Ich persönlich war während meiner Entsendung viel offener und glücklicher als im langweiligen, überregulierten Deutschland. Deutschland ist toll, keine Frage. Aber ich bin mit 32 noch zu jung für das typische Spießerleben hier.
Danke, Singapur, für deine ausführlichen Erfahrungsberichte! Es ist glaubwürdig, dass Hochqualifizierte in Singapur mitunter eine höhere Lebensqualität haben, als in Deutschland. Allerdings ist der Vergleich auch etwas unfair, denn Singapur ist eine kleine Wohlstands-Enklave, die durch ihren einzigartigen Hafen Standortvorteile hat und sich ihre Bevölkerung quasi aussuchen darf. Trotzdem Respekt an die vollbrachten Leistungen.
Danke Singapur für die Beiträge. Ich kenne das meiste was du erzählst auch nur von Hörensagen. Ein ehemaliger Kollege ist nach Singapur gegangen und ich war letztes Jahr mal zu Besuch. Was soll ich sagen? Es war traumhaft. Er könnte mir auch sein Office zeigen u und ich lernte auch seine Kollegen kennen. Die Gehälter und die niedrigen Steuern sind echt der Hammer. Die Miete ist unverschämt aber ansonsten kann man wirklich relativ günstig leben. Das Essen ist top. Clarke Quay war auch klasse aber teuer! Paar fragen noch: wie kommt man hin ohne als expat entsandt zu werden? Wie hast du es konkret auf so eine tolle Stelle dort geschafft?
Hong Kong 2013, nur um ein Gefühl für Preise zu bekommen: Hostelzimmer, eigenes Bad, klimatisiert, USD40/Nacht, 3m x 1,20m, ohne Fenster. Schlangen vor den Aufzügen. Essen (lokal) ca. halb so teuer wie hier. Technik genauso teuer. Alles dreisprachig, Englisch, Mandarin und eine andere chinesische Sprache. U-Bahn-Fahrt (piekfein sauber, klimatisiert) ab USD0,30. Singapur schrieb: > Und wenn der Tag gut laeuft kannst > dich auf dem Heimweg am verrantzten Bahnhof von einer Gruppe Idioten > anpoebeln lassen, na Herzlichen Glueckwunsch. Und kaum bist du aus dem Haus raus "you need a shirt? Copy-Rolex?" MfG, Arno
klausi schrieb: >> Schlangen vor den Aufzügen > > Ha ha ha ;-) Hättest du sie gerne in den Aufzügen? ;-)
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8 Jahre in Guangzhou/China, meine Erfahrungen: - Wohnstandard mit westlichen Großstädten vergleichbar, man kann hier schon sehr bequem wohnen (Stadt-in-Stadt Prinzip, abgeschlossene Wohnparks) - Essen, was soll ich sagen, entweder man lehnt das lokale Angebot kategorisch ab und legt für westliches Essen ordentlich hin oder man taucht ein in (wie ich finde) eines der besten kulinarischen Angebote nicht nur Südchinas sondern Asiens. - Klima, zumindest hier im Süden von April bis Oktober über 30 Grad, milde Winter (heute sind es aktuell 22 Grad...) - Infrastruktur und Transport, einfach hervorragend, Hongkong und Shenzhen gleich um die Ecke und damit noch 2 Internationale Groß-Flughäfen. ÖPNV läßt nichts zu wünschen übrig, Taxi verliert mehr und mehr Anteile an "Didi" (das Chinesische Uber) - Sprache, wenn man langfristig plant ist (grundlegendes) Mandarin einfach PFLICHT. Sonst kann der Alltag zur Qual werden und Aufstiegsmöglichkeiten im Job sehr beschränkt. - Das wichtigste, Job: hier im "Silicon Valley Asiens" eigentlich unerschöpflich. Deutsche Inegnieure haben hier sehr hohes Ansehen und sind in der Regel auch besser ausgebildet. 50 bis 60 Stunden pro Woche sind normal und in leitender Position darf es gern auch noch mal ein Meeting Abends sein. Hier im Süden fängt man generell später an zu arbeiten, Beginn ist in der Regel 9.00Uhr morgens. Urlaub ist dann wenn alle Urlaub haben :) - sprich an den gesetzlichen Feiertagen. Ansonsten sind Freistellungen generell unbezahlt oder hängen vom Verhandlungsgeschick ab. Das Einkommen kann sehr weit schwanken, in der besten Position ist wenn man (so wie ich) abgeworben wird. Dann kann das "package" schon sehr großzügig ausfallen (Auto, Zuzahlung/Übernahme Kosten Wohnung, Heimflugtickets..). Als Angestellter zahlt man in die Sozialversicherung ein, aber man kann sich die eingezahlten Beträge auf Antrag bei verlassen China's komplett (!!) auszahlen lassen. Das ist natürlich nur eine Grundsicherung. Will man eine KV nach Standard deutsche PKV mit KH Einzelzimmer usw. zahlt man etwa 2500-3000EUR pro Jahr. Stichwort "Allianz Worldwide Care", lohnt sich das mal anzuschauen. Rente ist dein Bier :-) Zu beachten ist dabei, das man nicht so einfach Devisen aus China ausführen/transferieren kann. Wenn man also einen Zahlungsplan für Fonds, Immobilien usw. außerhalb Chinas hat muss man sich da vorher erkundigen was geht und was nicht und welche Kosten(!) entstehen.
A. K. schrieb: > klausi schrieb: > Schlangen vor den Aufzügen > > Ha ha ha ;-) > > Hättest du sie gerne in den Aufzügen? ;-) Geht auch "ohne" Schlangen? Oder war das auf einer Grossbaustelle? :P Schlangen in Asien mag ich nur, wenn sie sich dort um bestimmte Damen schlängeln.
Östliches Ostasien (Japan/Korea): - Lebensstandard wie hier, ebenso das Gehalt (bei ähnlicher Kaufkraft) - viel weniger Abzüge vom Gehalt, dafür musst du eine gescheite KV & RV privat abschließen - angenehmes und geordnetes "öffentliches Leben" - Vorsicht bei den Arbeitsbedingungen: lange Arbeitszeiten, sehr steile Hierarchien (nie! dem Chef widersprechen), wenige Urlaubstage (und die müssen meist bei Krankheit genommen werden), kaum Kündigungsschutz, so gut wie keine Gewerkschaften und Betriebsräte Ausländer haben manchmal etwas andere Konditionen. Aber auf jeden Fall sollte man sich genau informieren, auf was man sich einlässt.
Sehr interessant zu lesen, ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass hier im Forum so viel Asien-Experten unterwegs sind. Allerdings klingt das meiste wirklich abschreckend, da wird einem mal wieder vor Augen geführt, wie gut und komfortabel man es als Ingenieur in Deutschland doch hat. Gutes Geld lässt sich hier ebenfalls verdienen, jedoch mit einer wesentlich besseren Work-Life-Balance, und die ist schließlich mit am wichtigsten - wer will schon nur für die Arbeit leben?
Qwertz schrieb: > Allerdings klingt das meiste wirklich abschreckend Stimmt doch nicht. Die meisten Erfahrungsberichte waren überraschend positiv. Ich habe erwartet, mehr ernüchterndes Zeug zu lesen.
Arno schrieb: > Hong Kong 2013, nur um ein Gefühl für Preise zu bekommen: Hostelzimmer, > eigenes Bad, klimatisiert, USD40/Nacht, 3m x 1,20m, ohne Fenster. > Schlangen vor den Aufzügen. Oh-oh! Das klingt verdächtig nach dem Rattenloch Chungking Mansions: https://de.wikipedia.org/wiki/Chungking_Mansions#Beherbergungsbetrieb https://www.flickr.com/search/?text=chungking%20house
AOA schrieb: > Qwertz schrieb: > Allerdings klingt das meiste wirklich abschreckend > > Stimmt doch nicht. Die meisten Erfahrungsberichte waren überraschend > positiv. Ich habe erwartet, mehr ernüchterndes Zeug zu lesen. Tja, Ansichtssache. Für mich liest sich das meiste jedenfalls abschreckend, unter anderem auch zwischen den Zeilen. Aber das darf ja gerne jeder für sich selbst einschätzen.
Qwertz schrieb: > Sehr interessant zu lesen, ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass hier im > Forum so viel Asien-Experten unterwegs sind. > > Allerdings klingt das meiste wirklich abschreckend, da wird einem mal > wieder vor Augen geführt, wie gut und komfortabel man es als Ingenieur > in Deutschland doch hat. > > Gutes Geld lässt sich hier ebenfalls verdienen, > jedoch mit einer wesentlich besseren Work-Life-Balance, und die ist > schließlich mit am wichtigsten - wer will schon nur für die Arbeit > leben? Es ist gut das es Leute wie dich gibt die das System am Laufen halten :-) Vergiss aber nicht vielen Leuten geht's in Deutschland nicht so gut wie dir.
Singapur schrieb: > Gehalt: groessere Bandbreite als in D, lokale Firmen / knausrige MNCs > eher bei 60k/Jahr, geht aber auch deutlich mehr je nach Firma, ich hatte > 120k. Inzwischen bin ich da noch deutlich hoeher, aber ganz andere > Rolle, also vielleicht nicht relevant. 120k in Euro, Dollar oder Singapur-Dollar? 1 Singapur-Dollar ist nämlich nur 0,62 Euro, was die Gehälter sehr viel bescheidener machen würde.
qz schrieb: > Singapur schrieb: >> Gehalt: groessere Bandbreite als in D, lokale Firmen / knausrige MNCs >> eher bei 60k/Jahr, geht aber auch deutlich mehr je nach Firma, ich hatte >> 120k. Inzwischen bin ich da noch deutlich hoeher, aber ganz andere >> Rolle, also vielleicht nicht relevant. > > 120k in Euro, Dollar oder Singapur-Dollar? > 1 Singapur-Dollar ist nämlich nur 0,62 Euro, was die Gehälter sehr viel > bescheidener machen würde. Er hatte ja geschrieben: Ich kann dir mit Details nur zu Singapur weiterhelfen, bin schon lange dort und vor ein paar Jahren war ich noch SW Entwickler, die Zahlen nehm ich mal zum Vergleich ran, erstmal alle in SGD.
qz schrieb: > 1 Singapur-Dollar ist nämlich nur 0,62 Euro, was die Gehälter sehr viel bescheidener machen würde. Und? Wie oben schon ausführlich erläutert, sind - Überraschung! - auch sowohl das Steuer- und Abgabenniveau als auch das allgemeine Kaufpreisniveau ein vollkommen anderes - ein direkter Gehältervergleich macht damit nur Sinn, um vor den deutschen Bekannten mit seinem Traumgehalt prahlen zu können. Für eine realistische Beurteilung auch und insbesondere der langfristigen Perspektiven (was kann ich mir langfristig leisten, welchen Lebensstandard kann ich verwirklichen) bleibt ansonsten nur der Vergleich der Kaufkraft. Und dieser fällt jetzt im Vergleich mit anderen Städten so schlecht nicht aus.
Nur der Vollstaendigkeit halber: Singapur ist in Suedostasien (von Thailand nach Sueden durch Malaysia...) und nicht Ostasien. Ein paar Jahre Singapur ist prima, ich finde irgendwann nervt, dass das immer warm ist, und man keine Jahreszeiten hat. Auch der relativ begrenzte Umfang der Insel kann irgendwann langweilen. (Das ist aber jammern auf sehr hohem Niveau).
> Ein paar Jahre Singapur ist prima, ich finde irgendwann nervt, dass das > immer warm ist, > (Das ist aber jammern auf sehr hohem Niveau) Nervig sind nicht die ganzjährigen Maximaltemperaturen von etwa 30°C. Vielmehr kämpfen viele Westler mit dem extrem schwülen Tropenklima in Äquatornähe. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit funktioniert die körper- eigene Temperaturregelung nicht mehr richtig. (Verdunstungskälte durch Schwitzen). Deshalb testet man etwa Bewerber für den Auswärtigen Dienst auf Tropen-tauglichkeit. Selbst dann wird beispielsweise sportliche Betätigung im Freien fast immer zu einer extrem schweisstreibenden Sache und macht nicht wirklich Spass. Beim Arbeiten in Singapur nervt es vielfach auch, dass die tropische Nacht grundsätzlich um die 12 Stunden dauert. So fallen wochentags Freizeitaktivitäten nach Büroschluss überwiegend in die dunklen Stunden ohne Tageslicht.
Die südkoreanische Regierung senkt die maximal zulässige Dauer der Arbeitswoche von 68 - auf 52 Stunden. https://www.theguardian.com/world/2018/mar/01/south-korea-cuts-inhumanely-long-68-hour-working-week Dass diese noch immer sehr hohe Zahl als Erfolg beworben wird, bezeugt wohl, wie sehr sich die asiatische Arbeitskultur (zum Schlechteren) unterscheidet.
Traveller schrieb: > Arno schrieb: >> Hong Kong 2013, nur um ein Gefühl für Preise zu bekommen: Hostelzimmer, >> eigenes Bad, klimatisiert, USD40/Nacht, 3m x 1,20m, ohne Fenster. >> Schlangen vor den Aufzügen. > > Oh-oh! Das klingt verdächtig nach dem Rattenloch Chungking Mansions: > > https://de.wikipedia.org/wiki/Chungking_Mansions#B... > https://www.flickr.com/search/?text=chungking%20house Nein, eine Klasse besser, zwei oder drei Querstraßen nördlich vom Chungking. Traveller schrieb: > Deshalb testet man etwa Bewerber für den Auswärtigen Dienst auf > Tropen-tauglichkeit. Selbst dann wird beispielsweise sportliche > Betätigung > im Freien fast immer zu einer extrem schweisstreibenden Sache und macht > nicht wirklich Spass. Die Berufsgenossenschaften fordern von jedem Arbeitgeber, dass er seine Mitarbeiter schon vor einer Dienstreise in die Tropen arbeitsmedizinisch untersuchen lässt: https://www.tropenklinik.de/tropen-und-reisemedizinische-ambulanz/arbeitsmedizinsche-untersuchung-g35.html MfG, Arno
AOA schrieb: > ... diese noch immer sehr hohe Zahl ... ??? Es handelt sich um die maximale Wochenarbeitszeit und nicht um die durchschnittliche. In Deutschland sind das 48h/Woche, also auch nicht viel weniger.
Bernd B. schrieb: > Es handelt sich um die maximale Wochenarbeitszeit und nicht um die > durchschnittliche. Du kennst die koreanische Unternehmens-"Kultur" eben nicht. Wenn 52h erlaubt sind, werden auch 52 gearbeitet.
AOA schrieb: > Die südkoreanische Regierung senkt die maximal zulässige Dauer der > Arbeitswoche von 68 - auf 52 Stunden. > > https://www.theguardian.com/world/2018/mar/01/south-korea-cuts-inhumanely-long-68-hour-working-week > > Dass diese noch immer sehr hohe Zahl als Erfolg beworben wird, bezeugt > wohl, wie sehr sich die asiatische Arbeitskultur (zum Schlechteren) > unterscheidet. Die hatten auch in den letzten Jahrzehnten was aufzuholen in Sachen Wohlstand und das geht nicht mit rumlümmeln.
Deutschland hatte bereits nach dem 1. WK eine 48h-Woche. Südkorea hat im BIP/Kopf inzwischen Italien und Spanien überholt. Sie könnten ruhig ihre Workahololismus zurückfahren.
AOA schrieb: > Südkorea hat im BIP/Kopf inzwischen Italien und Spanien überholt. Sie > könnten ruhig ihre Workahololismus zurückfahren. Nun ja, Italien und Spanien können sich auf unser Geld verlassen wenns drauf ankommt, Südkorea nicht.
Stammtisch-Geschwätz. Ostasiatische Staaten können mangels Währungsunion sehr viel einfacher Geld drucken, vgl. Japan mit 250% Staatsschulden. Aber wir kommen vom Thema ab. Ostasien hat leider eine autoritäre Unternehmenskultur, die Überstunden einfordert, selbst wenn sie nichts zur Produktivität beitragen.
Abradolf L. schrieb: > Nun ja, Italien und Spanien können sich auf unser Geld verlassen wenns > drauf ankommt, Südkorea nicht. AOA schrieb: > Stammtisch-Geschwätz. Ostasiatische Staaten können mangels Währungsunion > sehr viel einfacher Geld drucken, vgl. Japan mit 250% Staatsschulden. In punkto Staatsverschuldung schlägt innerhalb Ostasiens nur Japan so extrem aus der Reihe. Südkorea, Taiwan oder auch China stehen hier deutlich besser da als Deutschland. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Staatsschuldenquote
Ja, doch der Tenor, dass in asiatischen Ländern so viel gearbeitet wird, weil sie sich schlecht verschulden können, ist grundfalsch. China und Japan halten ihre Wirtschaft seit Jahren mit Monopoly-Geld am Laufen.
Die 52 Stunden werden verkannt. Wenn die 52 Stunden die Basis fuer kontinuierlich 10% mehr sind, machen eben alle mit. Das koennen wir uns hier gar nicht vorstellen, was es bedeutet, jedes Jahr geht es dir 10% besser.. Eh... Da verblasst politische Mitsprache, da verblasst gewerkschaftliche Organisation. Eh .. 10% mehr.. Auch die Infrastruktur um dich herum, wir jedes Jahr viel besser. Jedes Jahr. Der Grossvater hat noch Ziegen auf dem Sandhaufen gehuetet. Der Vater ging noch barfuss zur Schule. Nicht wie bei uns, das Gezerre um die Gelder fuer oeffentliche Investitionen. Es ist hier fast unendlich schwierig die Gelder zu finden, um die Infrastruktur zu halten Die Verschuldung Japans ist eine Inlandverschuldung, und ist sehr spezifisch fuer Japan. Es sind Schulden der Pensionskassen bei der Bevoelkerung. Dieses Modell sollte man mit nichts vergleichen. Speziell nicht mit Schulden anderer Laender woauch immer.
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Meine Erfahrungen beziehen sich auf China und HK, ein ganzes Jahr da gelebt und gearbeitet und dann noch 5 mal etwa einen Monat pro Jahr. Singapur schrieb: > Ah und letzter Tip...halt dich von den Expat Clubs fern. Kann ich definitiv unterschreiben. Aus anderem Grund vielleicht. Viele Leute für die ich mich als Ausländer geschämt habe. Machen einen auf Obermacker, weil die Chinesen meinen Ausländer wären was besseres, ganz besonders junge Frauen. Dabei sind das oft genau diejenigen, die im eigenen Land NICHTS erreichen. Arno schrieb: > Hong Kong 2013, nur um ein Gefühl für Preise zu bekommen: Hostelzimmer, > eigenes Bad, klimatisiert, USD40/Nacht, 3m x 1,20m, ohne Fenster. > Schlangen vor den Aufzügen. > Und kaum bist du aus dem Haus raus "you need a shirt? Copy-Rolex?" Haha, Kowloon :-) Wer hat dich da denn einquartiert? Da war ich privat mal aus der Not heraus. Solche Zimmer gibt es auch für 250 HKD, etwa 25 €. In Gebäuden wo man sich nicht wirklich sicher fühlt, mit lustigen Unterkunftsnamen wie Hyatt oder Hilton. In der Toilette kann man kaum sitzen von der Fläche her, gleichzeitig ist sie die Dusche. Das Zimmer ist so groß wie das Bett plus 20 cm daneben. Aber sauber war's, sehr nahe an den Hotspots wie Causeway Bay, nur eine Station bis HK Central und eben nur 25€ in einer ansonsten extrem teuren Stadt. Ich fand's ok. Arno schrieb: > Alles dreisprachig, Englisch, Mandarin und eine > andere chinesische Sprache. Die andere chinesische Sprache ist Kantonesisch. Die Muttersprache der Leute in der Gegend. Nicht nur HK, auch Mainland China Drumherum, wie z.B. in Zhuhai wo ich war. In Shenzhen hingegen ist schon wieder mehr Mandarin, weil es die Stadt früher nicht gab und praktisch alle die dort leben von irgendwo anders her gezogen sind. Arno schrieb: >> Oh-oh! Das klingt verdächtig nach dem Rattenloch Chungking Mansions: >> >> https://de.wikipedia.org/wiki/Chungking_Mansions#B... >> https://www.flickr.com/search/?text=chungking%20house > > Nein, eine Klasse besser, zwei oder drei Querstraßen nördlich vom > Chungking. Mong Kok? Auch nett. 2 Stationen weiter nördlich. Da hab ich 2014 live erlebt wie sich die Umbrella Revolution und die Polizei gegenüber standen. Dachte echt dass es jeden Moment los geht, krasse Stimmung. Ich glaube wenn es nicht Smartphones gäbe und Kameras in Massen, wäre das eskaliert. Aber so wussten alle, dass das nicht mehr von der Weltöffentlichkeit zu verheimlichen gewesen wäre. Vieles was oben schon beschrieben wurde, würde ich 1:1 unterschreiben zum Thema Mentalität, Kosten und Lebensstandard. Was ich noch hinzufügen möchte: Man sollte sehr gut überlegen ob man mit dem Klima klar kommt. Ich bin heilfroh dass ich raus war. Die Luftfeuchte und Hitze und das Essen haben mich völlig fertig gemacht. Ich war von Monat zu kaputter, bis ich dann ziemlich krank wurde und nach Deutschland zurück musste um mich behandeln zu lassen. Ich habe nie raus gefunden was am Essen das Problem war, das mich praktisch das komplette Jahr Durchfall beschert hat. Zurück in Deutschland, sofort wieder weg. Das Klima muss man erst mal vertragen. Laufend klatschnass geschwitzt, Nieren und Harnwege werden nicht mehr ordentlich gespült, weil man garnicht so viel trinken kann wie man schwitzt, Klimaanlage bläst einen eiskalt in im Taxi, Bus, Ubahn, Kaufhaus, Bar, dann wieder raus und man meint man läuft gegen eine Wand aus Hitze und Feuchte und klatschnass geschwitzt wieder in die eiskalte Klima Luft... Von Dezember bis Februar geht es, der Rest ist unerträglich. Als ich mal Besuch bekam aus Deutschland im September, war mein Besuch schockiert. "Ich dachte als ich aus dem Flieger raus bin, dass wir noch irgendwie im Abgasstrom von der Turbine stehen, dabei war das die ganz normale Luft..."
Danke für die sehr interessanten Beiträge! Jo S.
Gorch F. schrieb: > Die 52 Stunden werden verkannt. Wenn die 52 Stunden die Basis fuer > kontinuierlich 10% mehr sind, machen eben alle mit. Die Crux bei der Sache ist, dass die langen südkoreanischen Arbeitszeiten nicht unbedingt mit gesteigerter Produktivität einhergehen; diese schlimmstenfalls sogar senken. Denn der Fokus liegt bei Bürojobs bis tief in die Nacht nicht, wie in Deutschland, darauf, etwas noch erledigt zu bekommen (so lange kann niemand produktiv arbeiten), sondern auf der Anwesenheit am Arbeitsplatz um der Anwesenheit willen, solange der Chef zuschaut.
Nach zwei Jahren in Zhongshan, Guangdong kann ich mich in einigen Punkten meinen Vorrednern nur anschließen. Der Lebensstandard in den großen und mittleren Städten steigt rapide an (naja, die Hockeklos ohne Papier gibt's aber immer noch...), genauso leider auch die Preise für so ziemlich alles. Das muss man mit einkalkulieren und deshalb auch damit rechnen, dass gerade bei den Nahrungsmitteln doch getrickst wird (gutter oil und Straßenhund...). Beim Thema Sprache bin ich damals gleich etwas auf die Nase gefallen... Erstens: Auch die neuen Generationen können hier zum größten Teil kein gutes Englisch, zweitens: Wer Putonghua lernt, hat es etwas schwerer, dem Kantonesisch zu folgen. Drittens: Es gibt da so lokale Variationen. Aber mit Freundlichkeit und etwas Pantomime kommt man gut weiter. Wer daran Spaß hat und nicht andauernd den arroganten Ausländer raushängen lässt, sowie beim Vertrag nicht besch***en wird, dem kann ich das Pearl River Delta nur empfehlen. Wenn die Arbeit oder der Regen zu viel wird, einfach ab zum nächstgelegenen Airport und mal schnell in den Kurzurlaub nach Thailand, Indonesien oder auf die Philippinen fliegen :D MfG, Stephan P.S. Die Gesundheitsvorsorge sollte man sich vorher zumindest mal durch den Kopf gehen lassen. Ich hatte zweimal das Pech mit einer Lungenentzündung und beides Mal hätte ich statt dem Krankenhaus besser die Heimapotheke konsultiert. Mehr als Röntgen und Antibiotika verschreiben tun die auch nicht...
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Singapur schrieb: > Ah und letzter Tip...halt dich von den Expat Clubs fern. Auf Assignment > und richtig grosskotzig, 2 Jahre lang ueber alles laestern was hier > anders ist und mal richtig Deutsch gemacht gehoert, und dann das ganz > grosse Buhuhu wenn sie zurueck nach Deutschland muessen, das Expat > package, Condo, Maid und Pool ab naechster Woche weg sind...braucht kein > Mensch. Amen
Sind Expats nicht gerade diejenigen, die viel Zuhause erreicht haben? Es werden ja nicht gerade die grünsten Frischlinge als Vertreter nach Asien geschickt.
prolet schrieb: > Sind Expats nicht gerade diejenigen, die viel Zuhause erreicht haben? > > Es werden ja nicht gerade die grünsten Frischlinge als Vertreter nach > Asien geschickt. Laut Wikipedia wohl eher nicht (mehr): Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Expatriate : " Zudem kommt es auch immer häufiger vor, dass die Abenteuerlust oder der Wunsch nach einem Neuanfang oder einem anderen Lebensstil hinter dem Auslandsaufenthalt stehen. Die rein berufliche Motivation rückt so bei vielen in den Hintergrund.[9] Laut einer Umfrage des Expat-Netzwerks InterNations liegt der Anteil der vom Arbeitgeber entsandten Expatriates weltweit bei 16 %" Oftmals sind es wohl Menschen, die hier gescheitert sind und meinen, dass es woanders besser ist. Und dann oft feststellen, dass dem nicht so ist. Erfolgreiche Auswanderer sind meiner Beobachtung nach fast ausschließlich diejenigen, die auch hier schon erfolgreich waren.
Gibt es auch Expats aus Südkorea? Dieses Land interessiert mich seit Kurzem besonders.
Beitrag #5441012 wurde von einem Moderator gelöscht.
Chris D. schrieb: > > Erfolgreiche Auswanderer sind meiner Beobachtung nach fast > ausschließlich diejenigen, die auch hier schon erfolgreich waren. Du bist doch selbst ein so erfolgreicher Unternehmer, daß Du während der normalen Arbeitszeit genügend Zeit und Muße findest, hier herumzuspammen und die Beiträge Anderer niederzubügeln. Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! SCNR
Michael B. schrieb: > Um den Standard von Deutschland halten zu können, insbesondere den > Wohnstandard (hier normalerweise Einfamilien(reihen)haus, dort wäre > normal aber eine Etagenwohnung, ein EFH eventuell mit Pool und Garten > ist ungewöhnlich), Der "Standard" ist heute für neu anfangenden einen Ingenieur nicht mehr zu erreichen. Die (Neu-) Mieten in deutschen Großstädten sind so hoch, dass der Ingenieur noch nicht mal das Eigenkapital für ein Häuschen zusammensparen kann.
Karl schrieb: > Michael B. schrieb: >> Um den Standard von Deutschland halten zu können, insbesondere den >> Wohnstandard (hier normalerweise Einfamilien(reihen)haus, dort wäre >> normal aber eine Etagenwohnung, ein EFH eventuell mit Pool und Garten >> ist ungewöhnlich), > > Der "Standard" ist heute für neu anfangenden einen Ingenieur nicht mehr > zu erreichen. Die (Neu-) Mieten in deutschen Großstädten sind so hoch, > dass der Ingenieur noch nicht mal das Eigenkapital für ein Häuschen > zusammensparen kann. https://9gag.com/gag/am7xwK6
Selbstherrlicher schrieb: > Chris D. schrieb: >> >> Erfolgreiche Auswanderer sind meiner Beobachtung nach fast >> ausschließlich diejenigen, die auch hier schon erfolgreich waren. > > Du bist doch selbst ein so erfolgreicher Unternehmer, daß Du während der > normalen Arbeitszeit genügend Zeit und Muße findest, hier herumzuspammen > und die Beiträge Anderer niederzubügeln. > > Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! > > SCNR Das zeigt dass du wahrscheinlich nicht erfolgreich bist. Ich habe früher selber mit Firmen aus CA/TW gearbeitet, und habe dort auch die dementsprechenden Verbindungen aufgebaut. Man redet halt auch miteinander und erfährt dann wie man "kostengünstiger" als in Deutschland ein Unternehmen führen kann. Anfangs als Ingenieur zum Schluss als Unternehmer, und es kommen aktuell immer wieder interessante Aufgabenbereiche - direkt im Ausland hinzu. Der Elektronikbereich wird z.B in Deutschland viel zu hoch besteuert, Bauern meinen ja sie bekommen nur eine Ausgleichszahlung für die billigen Lebensmittelpreise - ich würde sagen dass stünde den Elektronikern dann genau so zu die mit den Asiaten konkurrieren. Was lernt man daraus - unterschiedliche Länder haben einfach unterschiedliche Rahmenbedingungen für unterschiedliche Branchen. Einfach ein bißchen mit offenen Augen durch die Welt laufen, das bißchen ist wirklich nicht viel. Aber wer als Angestellter lieber die Scheuklappen aufsetzt und irgendwo bei nem Arbeitgeber seine Lebenszeit heruntersitzt wird halt viele "opportunities" die das Leben so zu bieten hat verabsäumen. Vorausgesetzt wird natürlich dass man auch Fleiß mitbringt. Ich sag hier immer ich hab das Werkzeug um die Arbeit zu erledigen (Elektronik Entwicklung, Fertigung, Software Entwicklung) aber ich will nicht in irgendeinem Bereich festgenagelt werden. > Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! Komischerweise wohnen in den anderen Ländern auch nur Menschen - und die sind überwiegend auch ganz gesellig und freundlich. Und dort wo der Pfeffer wächst werden wahrscheinlich auch die ICs entwickelt/hergestellt und Elektronikprodukte zusammengebaut welche Du bei dir so verwendest.
Selbstherrlicher schrieb: > Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! Wo wächst der eigentlich? Ich glaube, ursprünglich nur in Dien, oder? Vielleicht wächst er inzwischen aber auch in Ost bis Südost-Asien. Weil die kopieren ja wirklich alles! Sogar chinesische Schriftzeichen zum an die Wand hängen!
QM schrieb: > Das zeigt dass du wahrscheinlich nicht erfolgreich bist. Darum geht es mir doch gar nicht. Gestern stand hier noch ein Beitrag, in dem die rosarote Ansicht des Moderators angezweifelt und wiederlegt wurde. Den hat er weggebissen. Auf diese Weise wird jede Diskussion ad Absurdum geführt, wenn der große Meister alle mißliebigen Beiträge absäbelt und nur die eigenen "Argumente" als für Alle gültig proklamiert.
Selbstherrlicher schrieb: > Chris D. schrieb: >> >> Erfolgreiche Auswanderer sind meiner Beobachtung nach fast >> ausschließlich diejenigen, die auch hier schon erfolgreich waren. > > Du bist doch selbst ein so erfolgreicher Unternehmer, daß Du während der > normalen Arbeitszeit genügend Zeit und Muße findest, hier herumzuspammen > und die Beiträge Anderer niederzubügeln. > Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! Da war ich zwar schon und es ist dort sehr schön, aber auswandern würde ich dahin nicht. Paul, Du musst Dein Selbstmitleid und offenbar manische Unzufriedenhait nicht auf andere projezieren. Ich bleibe selbstverständlich hier in diesem schönen Land, dessen soziale Errungenschaften und Menschen ich sehr zu schätzen weiss. Ansonsten empfehle ich Dir dringend, dieses Land mal zu verlassen und Dich selbst im Rest der Welt umzusehen. Und: nein, ein Internetanschluss reicht dafür nicht.
Selbstherrlicher schrieb: > QM schrieb: > >> Das zeigt dass du wahrscheinlich nicht erfolgreich bist. > > Darum geht es mir doch gar nicht. > > Gestern stand hier noch ein Beitrag, in dem die rosarote Ansicht des > Moderators angezweifelt und wiederlegt wurde. Ähm, widerlegt wurde da gar nichts - Du hast lediglich behauptet - übrigens mal wieder mit verschiedenen Nicks in einem Thread. Wenn Du mit Deinen Nicks durcheinander kommst, dann bleib doch einfach bei dem einen, unter dem Dich alle hier kennen. Ansonsten wirst Du mit der Löschung leben müssen. > Den hat er weggebissen. Auch das stimmt nicht - aber das wird Dir egal sein. Und das ist mir wiederum egal.
Achim B. schrieb: > Selbstherrlicher schrieb: >> Wandere doch aus -dahin, wo der Pfeffer wächst! > > Wo wächst der eigentlich? Ich glaube, ursprünglich nur in Dien, oder? Ich habe ihn schon in Tansania gesehen, insbesondere Sansibar ist ja eine Gewürzinsel. Man kann sich also Schlimmeres vorstellen, als dahin zu gehen, wo der Pfeffer wächst :-)
Chris D. schrieb: > Paul, Du musst Dein Selbstmitleid und offenbar manische Unzufriedenhait > nicht auf andere projezieren. > > Ich bleibe selbstverständlich hier in diesem schönen Land, dessen > soziale Errungenschaften und Menschen ich sehr zu schätzen weiss. > > Ansonsten empfehle ich Dir dringend, dieses Land mal zu verlassen und > Dich selbst im Rest der Welt umzusehen. > > Und: nein, ein Internetanschluss reicht dafür nicht. :) Wie er leibt und lebt! 24/7 im Hintergrund neugierig lauern, ob etwas und vor Allem was über ihn geschrieben wird. Du bist wirklich so von Dir überzeugt -das ist traumhaft.
Selbstherrlicher schrieb: > Wie er leibt und lebt! 24/7 im Hintergrund neugierig lauern, ob etwas > und vor Allem was über ihn geschrieben wird. Du bist wirklich so von > Dir überzeugt -das ist traumhaft. Daran musste ich lange arbeiten - aber man muss von sich überzeugt sein, um den "Wahrheitsverkündern" etwas entgegenzusetzen. Mit "Andere sind Schuld" baut man eben nichts auf. Nachdem ich das begriffen hatte, ging es aufwärts. Und dazu muss man seine Hütte (Land) eben auch mal verlassen. Und das müssen gar keine Fernreisen sein. Wie wirksam dieses Mittel ist, sieht man, wenn man mit Menschen vor einem längeren Aufenthalt im Ausland redet - und danach :-)
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Chris D. schrieb: > Ich habe ihn schon in Tansania gesehen Na, das wundert mich wenig! Tansania und Indien liegen am gleichnamigen Ozean, und unterlagen beide mal der britannischen Gewaltherrschaft. Deshalb wurde Tansania zum Pfefferanbau gezwungen, um den Pfefferverbrauch fürs Kingdom sicherzustellen. Würde es nicht ausgereicht haben, käme der Pfeffer heutzutage womöglich sogar aus Tralien!
Chris D. schrieb: > Wie wirksam dieses Mittel ist, sieht man, wenn man mit Menschen vor > einem längeren Aufenthalt im Ausland redet - und danach :-) ein Arbeitskollege von mir ist vor etwas über einem Jahr nach Thailand gegangen, hatte zwar hier einen guten Job aber hoffte da auf ein lockeres Leben und dabei noch Geld beiseite legen zu können. Er ist jetzt wieder zurück weil ihm die Korruption da so genervt hat, ständig wurde er angehalten und musste Geld in die hingehaltene Hand zahlen. Das sind Dinge, die wir hier so auch nicht kennen.
Johannes S. schrieb: > ständig > wurde er angehalten und musste Geld in die hingehaltene Hand zahlen. Das > sind Dinge, die wir hier so auch nicht kennen. Du bist unverheiratet, stimmts..?
Johannes S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Wie wirksam dieses Mittel ist, sieht man, wenn man mit Menschen vor >> einem längeren Aufenthalt im Ausland redet - und danach :-) > > ein Arbeitskollege von mir ist vor etwas über einem Jahr nach Thailand > gegangen, hatte zwar hier einen guten Job aber hoffte da auf ein > lockeres Leben und dabei noch Geld beiseite legen zu können. Er ist > jetzt wieder zurück weil ihm die Korruption da so genervt hat, ständig > wurde er angehalten und musste Geld in die hingehaltene Hand zahlen. Das > sind Dinge, die wir hier so auch nicht kennen. Bei den hohen Steuern in Deutschland (insbesondere bei Elektronik-Entwicklung & Fertigung wo man auch Bauteile ranschaffen muss) ist Korruption in anderen Ländern kein Problem für mich. Wenn wir hier vom deutschsprachigen Raum sprechen ist dass sogar in Österreich noch besser da es deutlich höhere Grenzen für die Bilanzbuchhaltung gibt und man einfach viel sofort abschreiben kann. Deutschland ist ein sehr schlechter Standort für Elektronikfertigung (wenn man als Kleiner auf Bauteile angewiesen ist). Ich komme selber über Bekannte in Geschäftsfelder rein wo ich selber keine Chance hätte (im Bauwesen). Schlussendlich bekommt er dadurch 1/3 Provision unter'm Tisch natürlich (und ehrlich gesagt ist die Arbeit nicht schwierig) - und der Bekannte hilft auch mit bei den Arbeiten. So läuft die Welt nun mal. In Deutschland war's auch schon mal so mit den Autoradios wo die Autohersteller mehr an den Radios verdient haben als der Radio-Hersteller. Entweder du verkaufst billig oder du kommst nicht in unser Auto rein. Wenn einem was nicht passt muss man daraus lernen und versuchen die Situation zu verbessern. Als Unternehmer hatte ich schon mit genug Zulieferern zu tun die irgendwann mal dachten dass sie die Preise erhöhen können und mich erpressen können - es gab immer Auswege.
Johannes S. schrieb: > ein Arbeitskollege von mir ist vor etwas über einem Jahr nach Thailand > gegangen, hatte zwar hier einen guten Job aber hoffte da auf ein > lockeres Leben und dabei noch Geld beiseite legen zu können. Er ist > jetzt wieder zurück weil ihm die Korruption da so genervt hat, ständig > wurde er angehalten und musste Geld in die hingehaltene Hand zahlen. Das > sind Dinge, die wir hier so auch nicht kennen. Die Geschichte hat er sich doch nur ausgedacht, weil er es wirtschaftlich einfach nicht auf die Kette gebracht hat. Ich wurde in 10 Jahren noch nicht einmal "angehalten und musste Geld in die hingehaltene Hand zahlen".
AOA schrieb: > Die Crux bei der Sache ist, dass die langen südkoreanischen > Arbeitszeiten nicht unbedingt mit gesteigerter Produktivität > einhergehen; diese schlimmstenfalls sogar senken. > > Denn der Fokus liegt bei Bürojobs bis tief in die Nacht nicht, wie in > Deutschland, darauf, etwas noch erledigt zu bekommen (so lange kann > niemand produktiv arbeiten), sondern auf der Anwesenheit am Arbeitsplatz > um der Anwesenheit willen, solange der Chef zuschaut. Geht auch gar nicht anders. Niemand ist mehr als 6 h am Tag wirklich bei anspruchsvollen Aufgaben produktiv. Ich war selber nie in Asien, arbeite aber mit vielen Kollegen aus Indien, Japan, China und Korea (neben etlichen anderen Standorten verschiedener Kontinente) zusammen. Das Schlimmste - mit großem Abstand - ist Korea. Es scheint, als ob dort noch so eine Art Leibeigenschaft herrscht. Hierarchien sind das wichtigste, mehr oder weniger sinnloses Arbeiten bis spät in den Abend, teilweise übelste Umgangsformen. Sehr miese Effizienz. Auch der Umgang mit Kunden ist nicht sonderlich angenehm. Kompliziert, langatmig, ständige Wiederholungen.
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Gastino G. schrieb: > arbeite aber mit vielen Kollegen aus ... Die Mentalitäten sind verschieden. Man sollte nie denken, daß es dort so schön ist wie der Urlaub im 5-Sterne-Hotel. Letztendlich muß der Körper das dortige Klima vertragen. Interessant wäre für mich, wie Heimkehrer jetzt in Deutschland sich wieder eingelebt haben und wie sie die im Ausland verbrachte Zeit für die Altersvorsorge organisiert haben. Denn deutsche Rentenpunkte werden dort nicht anfallen. Ein Haufen wertloses Papiergeld unter dem Kopfkissen wird auch nicht die Lösung sein.
oszi40 schrieb: > Denn deutsche Rentenpunkte werden dort nicht anfallen. Ein Haufen > wertloses Papiergeld unter dem Kopfkissen wird auch nicht die Lösung > sein. Die meisten Ausländer in Fernost sind Sprachlehrer, mit dem Rucksack unterwegs oder Expats. Letztere verhandeln ein Nettogehalt und kriegen weiterhin die deutsche Rentenversicherung bezahlt, zusätzlich noch die chinesische für die Zeit der Entsendung. Dadurch dass die Wohnung und das Auto bezahlt sind, kann man locker 80 bis 90% des Gehalts investieren, trotz zwei Urlauben in 5-Sterne-Hotels pro Jahr. Wegen dem demografischen Wandel würde ich nicht darauf bauen, dass du da mehr rauskriegst als wenn du das Geld auf eigene Faust in Aktien, Immobilien und ETFs investierst.
Arbeite in China als Techniker, wurde von den Chinesen abgeworben. Verdiene dort 5k pro Monat (fast netto) und bei Kündigung müssen die noch 2 Jahre weiter bezahlen.
Istdochso schrieb: > Arbeite in China als Techniker, wurde von den Chinesen abgeworben. > Verdiene dort 5k pro Monat (fast netto) und bei Kündigung müssen die > noch 2 Jahre weiter bezahlen. Wie sieht das mit Krankenversicherung, Rentenversicherung (Rücklagen fürs Alter) oder Arbeitslosenversicherung aus? Arbeitslosenversicherung, falls deine Firma pleite geht. Wie gut sprichst und verstehst du die örtliche Sprache? Wie kommst du mit der Mentalität klar? Wo in China arbeitest Du? fast 5000 Euro? netto ist in Shanghai wohl eher wenig -oder?
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Chinesische Sprachkenntnisse sind kein muss, aber sicherlich im Alltag hilfreich. Wenn du für ein lokales Unternehmen arbeitest, kannst du die Renten- und Arbeitslosenversicherung freiwillig selbst berappen. Mit der Kultur, dem Essen und dem Klima kommen manche nicht klar. Als Techniker 5000 Euro netto, wo ist das sonst möglich? Das sind 100k p.a. ohne Studium. Als Abteilungsleiter würde er aber die Million RMB knacken. Mich würde eher interessieren, ob das dort angesparte Geld auch einfach im Ausland investiert werden kann oder es da Schwierigkeiten gibt. Die Expats kriegen mit Splitpay das meiste ohnehin in Deutschland ausgezahlt.
Rick M. schrieb: > fast 5000 Euro? netto ist in Shanghai wohl eher wenig -oder? 5000 € Netto ist nirgendwo in Asien wenig.
GordonKor schrieb: > ob das dort angesparte Geld auch einfach > im Ausland investiert werden kann Dumdi D. schrieb: > 5000 € Netto ist nirgendwo in Asien wenig. Dann wäre da die steuerliche Seite genauer zu erfragen. Was fällt hier und dort an Steuern an (bei mehr als 50% Aufentahlt pro Jahr dort)?
Dumdi D. schrieb: > Rick M. schrieb: >> fast 5000 Euro? netto ist in Shanghai wohl eher wenig -oder? > > 5000 € Netto ist nirgendwo in Asien wenig. Für kein Geld der Welt würde ich meinen Lebensmittelpunkt nach China verlagern! Außerdem gibt es so ein Gehalt ja auch in Deutschland, wenn auch sehr wahrscheinlich nicht als Techniker, sondern eher als Ingenieur oder studierter Informatiker.
oszi40 schrieb: > Dann wäre da die steuerliche Seite genauer zu erfragen. Was fällt hier > und dort an Steuern an Wozu? Netto ist doch netto? Ansonsten:Asien ist gross, fuer Steuern muesste man sich genauer festlegen.
Der durchschnittliche Lohn in Shanghai liegt bei $1500 (etwa $1200 netto). Die 5000 Euro Netto würde ich einmal mit einer riesengroßen Prise Salz nehmen.
busan schrieb: > Der durchschnittliche Lohn in Shanghai liegt bei $1500 (etwa $1200 > netto). Er ist aber kein durchschnittlicher Chinese, sondern ein gut ausgebildeter Deutscher. Sonst hätte er das Angebot nicht. Expats bekommen normalerweise ca. 2 bis 3fache vom deutschen Nettogehalt (siehe auch Mercer Quality of Living). 5000 netto plus Wohnkosten ist das nichts besonderes.
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