Forum: Platinen Kolophonium - Lot wird Schlackenartig


von Koe (Gast)


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Guten Abend,

Im Internet gibt es mehrere Anleitungen wie man Flussmittel mit 
Kolophonium selbst herstellen kann. Ich habe nun sicher bereits 10 
Versuche hinter mir. Mit dem richtigen Lösungsmittel funktioniert dies 
wunderbar.

Das Kolophonium koche ich vorher ab um unerwünschte Rückstände 
verdunsten zu lassen.

Ich verwende "Brennsprit" als Lösungsmittel.
Ich verwende Bleifreies Lot.

Mischverhältnis: So viel Kolophonium bis der Brennspritt "gesättigt" 
ist.
Ich möchte es Honigartig. Ist aber leider meist trotzdem wie Wasser.

In den Anleitungen verwenden viele Personen "Isopropanol" mit dem habe 
ich es am Anfang versucht. Zuerst hatte ich 70% nun habe ich es auch mit 
100% versucht, ohne Erfolg.

Alle verwenden Isopropanol. Wenn ich das Flussmittel mit Isopropanol 
verwende, eine Litze verzinnen möchte, wird das Lot schlechter 
angenommen als ohne Flussmittel. Das Lot wird richtig schlackenartig. 
Mit Brennsprit hingegen funktioniert dies relativ gut.


Mich lässt dies einfach nicht los. Warum funktioniert bei mir 
Isopropanol so schlecht. Hat jemand eine Idee ?

Postet bitte mal Schritt für Schritt wie Ihr euer Flussmittel herstellt, 
was ihr für Lösungsmittel verwendet.

Mfg Koe

: Verschoben durch Admin
von rio71 (Gast)


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zu ostzeiten haben wir das kolophonium immer im musikladen besorgt.
damit rauht man streichinstrumenten-bögen auf.
es gibt zum beispiel unterscheide zwischen geige (helle farbe) und 
kontrabass (dunkel-rot-braun).
kann dir aber nicht mehr sagen was besser war..
evl. solltest du mal anderes kolophonium probieren.
oder dein isopropanol ist mist.. evl. etwas hautschutz mit drinnen oder 
so..
probier mal hoch-reines aus der apoteke.. frag die verschiedenen sorten 
an..

von Teo D. (teoderix)


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Koe schrieb:
> Ich verwende "Brennsprit" als Lösungsmittel.

Da enthält ~6% Wasser, ein NO-GO!

Ich nem Azeton, da is das meiste schon verdampft bevor der Lötkolben 
dran kommt. Kein abkühlen, spritzen etc.
Trocknet halt häufiger ein, wen der Deckel nich 100% schließt. Macht 
aber nix Azeton löst das schnell wieder auf.

> Wenn ich das Flussmittel mit Isopropanol
> verwende, eine Litze verzinnen möchte, wird das Lot schlechter
> angenommen als ohne Flussmittel.

Hat ich noch nie, allerdings auch noch kein Bleifreilot.

Herstellung: Kolofonium(rein), Glas, Azeton, fettig.

von Hartmut  . (rio71)


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hach.. nicht angemeldet..
edit: ich klecker seit 30 jahren fast nix mehr mit flüssigen sachen rum.
normale sachen hab ich festes elektronik kolophonium vom pollin, das ich 
mit der lötsitze partiell schmelze und das drahtende eintunke.
oder meinen bleifreies lot gleichsam eintunke und das kolophonium so auf 
die lötstelle transportiere.
für ganz übel zu lötende sachen (kontakte, metall-anschluss-fahnen) hab 
ich dann so scharfe, hoffentlich stark ungesunde, paste aus china.. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Kolophonium (Gast)


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Koe schrieb:

> Ich möchte es Honigartig. Ist aber leider meist trotzdem wie Wasser.
>

Deckel weg stehen lassen das dickt doch von alleine wieder ein.
Dauert halt u.U. ein paar Tage.
Wenn du es eilig hast stell es in ein Wasserbad auf den Herd.
Einfach Wasser aufkochen und das offene Glas reinstellen.
Ganz eilig nimm eine kleine Menge gib sie in einen Alubecher eines 
Teelichts und zuende es an, muss man eben rechtzeitig abloeschen.

Eine fluffige Konsistenz wie Loethonig bekommt man aber sowie nicht.
Das wird immer ein bisl zu duenn oder zu dick.

---

Also ich nehm auch gewoehnlichen Brennspiritus.
(u. pollinesisches Kolophonium)

von Koe (Gast)


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Besten Dank schon mal für die Antworten.

rio71 schrieb:
> probier mal hoch-reines aus der apoteke.. frag die verschiedenen sorten
> an..

Das Isopropanol ist aus der Apotheke. Ist 99%iges also reineres gibt es 
nicht. Darum verstehe ich es auch nicht.
Dazu habe ich auch Kolophonum von 2 verschiedenen Händlern bestellt. 
Habe das selbe Problem. (mein Kolophonium ist hell)
Da es aber mit Brennsprit geht gehe ich nicht vom Kolophonium aus.

Teo D. schrieb:
> a enthält ~6% Wasser, ein NO-GO!

Dies wurde schon mir schon mal gesagt. Darum möchte ich auch wissen 
warum es bei mir mit anderen Lösungsmitteln nicht klappt. Möchte nicht 
wirkich Wasser auf einer Lötstelle.

96% Trinkfein Sprit, Ethylalkohol geht dies in die selbe Kathegorie, hat 
dieser auch Wasser drin ? Bin nicht gerade bereit die Alkoholsteuer für 
ein wenig Flussmittel zu bezahlen.

Oder ist Ethylalkohol aus der Aphoteke besser als Brennsprit ?

Teo D. schrieb:
> Kolofonium(rein), Glas, Azeton, fettig.

Mit Aceton habe ich es auch schon versucht. Dort löst sich das 
Kolophonium sehr schlecht auf. Ich verwende Kolophonium brocken kein 
Pulver. Habe es einen Tag stehen lassen. Vielleicht war dies auch zu 
kurz.

Ich bin kein Chemiker daher könnte mich hier mal jemand aufklären:
- Brennsprit = Ethanol
- Isopropanol = Methanol oder Ethanol ?

Die Diskussion war hier im gange :
Beitrag "Kolofonium verflüssigen"

von Koe (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Also ich nehm auch gewoehnlichen Brennspiritus.
> (u. pollinesisches Kolophonium)

Hast du mir ein Link zum Kolophonium. Ich habe gelesen je dunkler desto 
besser. Ich habe auch gemerkt je grösser der Klumpen ist desto dunkler 
wird es wird es daher ist es ein wenig trügerisch wenn man kleine Stücke 
hat.

Hier sieht man den Unterschied sehr deutlich:
https://reverb-res.cloudinary.com/image/upload/Rosin-3_d9btxy

Dieses hier ist sehr trügerisch: Da es so ein grosser Klumpen ist, wird 
dies auch helles Kolophonium sein.

https://www.ebay.ch/itm/1lb-naturliche-Kolophonium-Kolophonium-450g-reine-Kiefer-Gum-Harz-Bernstein/262977778217?hash=item3d3ab27229:g:mMwAAOSwHnFV6kYj

Ich muss es sicher mal mit dunklem versuchen.

von Kolophonium (Gast)


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Koe schrieb:

>
> Ich bin kein Chemiker daher könnte mich hier mal jemand aufklären:
> - Brennsprit = Ethanol

min. 94% Ethanol, ~ 2% 2-Butanon Vergaellung

> - Isopropanol = Methanol oder Ethanol ?
>

Propylalkohol :)   2-Propanol  C3H8O

von Kolophonium (Gast)


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Koe schrieb:

> Hast du mir ein Link zum Kolophonium. Ich habe gelesen je dunkler desto

https://www.pollin.de/p/kolophonium-840041



> Ich muss es sicher mal mit dunklem versuchen.
ebay 262977778217

Ich wuerds bestenfalls der kath. Kirche stiften ...  :)
Nee, waer mir etwas zu ungewiss was dabei herauskommt.

von Teo D. (teoderix)


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Koe schrieb:
> Mit Aceton habe ich es auch schon versucht. Dort löst sich das
> Kolophonium sehr schlecht auf. Ich verwende Kolophonium brocken kein
> Pulver. Habe es einen Tag stehen lassen. Vielleicht war dies auch zu
> kurz.

Dito, dauert bei mir aber vielleicht ne Stunde.
Seher merkwürdig was da bei dir läuft, bist aber nich der erste, der 
Ähnliches berichtet. Leider konnte da keiner die Ursache ergründen.
Liegt event. doch am Kolophonium, mal eins bestellen das für diese 
Anwendung ausgeschrieben ist.

Kolophonium schrieb:
> https://www.pollin.de/p/kolophonium-840041

Das reicht ein halbes Leben lang!


Teo D. schrieb:
> Da enthält ~6% Wasser, ein NO-GO!

Das is jetzt nich wirklich ein NO-GO. Das funst auch mit Spiritus 
genauso gut. Nur was soll ich da Wasser mit rein tun? Außerdem versiegle 
ich damit auch unbestückte LP und mit dem Wasser im Spiritus, bleibt das 
Wochenlang klebrig.

von Icke ®. (49636b65)


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Koe schrieb:
> Alle verwenden Isopropanol. Wenn ich das Flussmittel mit Isopropanol
> verwende, eine Litze verzinnen möchte, wird das Lot schlechter
> angenommen als ohne Flussmittel. Das Lot wird richtig schlackenartig.
> Mit Brennsprit hingegen funktioniert dies relativ gut.

Warum bleibst du dann nicht einfach beim Brennspiritus? Ich verwende den 
ebenfalls und es funktioniert wunderbar. Is mir auch scheißegal, ob 1000 
oder 100000 Leute behaupten, mit Isopropanol wäre alles besser. Bei mir 
löst sich das Kolophonium damit nur schlecht auf, also nehme ich es 
nicht. Der einzige Nachteil des Brennspiritus ist sein intensiver 
Geruch, aber das stört mich nicht, man kann ja lüften.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Also ich verwende auch Isopropanol 99%ig.
Habe mir damals einen Beutel mit Kolophonium Bruchstücken auf ebay für 
wenig geld gekauft. Das funktioniert bei mir ohne Probleme. Zum Auflösen 
halt auf die Heizung stellen...
Wenn du willst kann ich dir mal ein bisschen was zukommen lassen...

Bei Spiritus hatte ich immer einen ekligen geruch, bzw kleine 
ablagerungen auf den Lötstellen... mit isopropanol nicht...

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Koe schrieb:
> Im Internet gibt es mehrere Anleitungen wie man Flussmittel mit
> Kolophonium selbst herstellen kann.

Wozu?
Ich benutze auschließlich das Flußmittel, welches im Lot selber drin ist 
(Felder S-Sn60Pb39Cu1 mit 2,5% Flux). Mehr habe ich noch nie gebraucht. 
Die Lötstellen glänzen schön und perlen nicht.
Wird das Lot bei zu langem Löten matt oder krümelig, saugt man es ab und 
nimmt neues Lot.

Ich hatte früher auch mal gelöstes Kolophonium probiert. Nach ein paar 
Unfällen (versaute Kleidung, Teppich, Geräte) aber wieder entsorgt.

von Joachim B. (jar)


Angehängte Dateien:

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Teo D. schrieb:
> Kolophonium schrieb:
>> https://www.pollin.de/p/kolophonium-840041
>
> Das reicht ein halbes Leben lang!

dann reicht meines wohl länger

Es war in den späten 70er, ich brauchte Kolophonium, zuerst mal 50 gr. 
für 10,-DM im Musikhandel gekauft war alle und mir zu teuer, aber ich 
hörte man bekommt es in der Apotheke, also gefragt und es gab 500gr. in 
Krümel für 5,-DM.

Ich fragte den freundliche Apotheker AzuBi (war ne süsse Azubine) ob sie 
das für mich einschmelzt, sie meinte ja, kann ich mir abends abholen.

Als ich dann abends in die Apotheke kam hörte ich nur, der Chef hat 
getobt, die ganze Apotheke verräuchert, aber der 500 gr Block 
eingeschmolzen.

Von dem zere ich heute noch, ca. noch 300g. vorhanden.

von michael_ (Gast)


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Koe schrieb:
> Ich bin kein Chemiker daher könnte mich hier mal jemand aufklären:
> - Brennsprit = Ethanol
> - Isopropanol = Methanol oder Ethanol ?

Schulwissen, die Reihe:

Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol ...

Icke ®. schrieb:
> Der einzige Nachteil des Brennspiritus ist sein intensiver
> Geruch, aber das stört mich nicht, man kann ja lüften.

Die Flaschen kann man im Markt kurz öffnen und schnuppern.
Auch gleiche Flaschen riechen manchmal unterschiedlich.
In meiner Kindheit stank das Zeug fürchterlich.

Aber wer die Möglichkeit hat, richtige Löttinktur zu kaufen, sollte das 
tun.
So teur ist das nicht.
Oder ein Flächchen bei einem Platinenbestücker abfüllen lassen.
Ist etwas aggressiver, ich habe außer besserer Lötbarkeit keine 
Nachteile erkannt.

von c.m. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Koe schrieb:
>> Ich bin kein Chemiker daher könnte mich hier mal jemand aufklären:
>> - Brennsprit = Ethanol
>> - Isopropanol = Methanol oder Ethanol ?
>
> Schulwissen, die Reihe:
>
> Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol ...

und auch schulwissen: isopropanol ist ein isomer von propanol, da hängt 
die OH gruppe am mittleren C, und nicht an den enden.
damit wird auch klar, warum es kein iso-methanol oder iso-ethanol gibt. 
ab butanol spricht man dann gar nicht mehr von iso, sondern benennt das 
C, also 2-butanol.
und ganz wild: 1,2- oder 2,3-butandiol, oder gar 1,2,3,4-butantetrol - 
das hab ich daheim zum süssen stehen.

von Lutz H. (luhe)


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Koe schrieb:
> Im Internet gibt es mehrere Anleitungen wie man Flussmittel mit
> Kolophonium selbst herstellen kann.

Noch eine: Flussmittel kaufen und Verpackung öffnen. :-)

Ich suche mir immer das Harz am Baum selbst aus. Am besten gefällt mir 
der Pflaumenbaumharz.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Spiritus zum Auflösen, ISO zum Verdünnen, wenn aus dem Pott was 
verfliegt. hat sich bei mir seit Jahren bewährt.
Mit dem Nichtbenetzen von Litzen kann auch an zu hoher 
Kolophoniumkonzentration liegen. Wieder etwas ISO dazu, dann wird es 
dunflüssiger und dringt besser in die Kapillaren ein.

von skorpionx (Gast)


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von Route_66 H. (route_66)


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Teo D. schrieb:
> Kolophonium schrieb:
>> https://www.pollin.de/p/kolophonium-840041
>
> Das reicht ein halbes Leben lang!

Dann sollte ich spätestens als 6jähriger verstorben sein.

Tipp: Auf dem Markt gibt es neben dem Gold-Kolphonium im Musikhandel und 
dem Platin-Kolophonium bei Conrad und Co. auch preiswerte Ware.
Im Einzelhandel oder sogar beim Buchhändler gibt es pulverisiertes(!) 
Kolophonium als "Brühpech" für ca. 10 € pro Pfund. Der befreundete 
Schlachter rückt mir meinen Bedarf bei einem Bier raus.
Das Pulver lässt sich schneller lösen, aber auch schmelzen und in 
beliebige Formen gießen.

von Teo D. (teoderix)


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Route 6. schrieb:
> Dann sollte ich spätestens als 6jähriger verstorben sein.

Na FRESSEN sollste das Zeug ja auch nich.
...
Auch nich ab und zu dran lecken! ;)

von Stefan M. (derwisch)


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Man kann doch Flussmittel aller Art fertig kaufen. Welchen Sinn ergibt 
es, das selbst zu machen?

von michael_ (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Im Einzelhandel oder sogar beim Buchhändler gibt es pulverisiertes(!)
> Kolophonium als "Brühpech" für ca. 10 € pro Pfund.

Für so viel Geld kriegt man aber schon eine gute Flasche Flussmittel.

Und nicht alles, was so aussieht, ist ordentliches Kolophonium.
Ich habe ein Tüte, wenn ich da mit dem Lötkolben rannkomme, schmilzt es 
nicht und riecht komisch verbrannt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Flussmittel kommt im Preis gleich mach Druckertinte ;-)

von bernte (Gast)


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für ein 100ml Fläschchen kann man noch 1-2 Aspirin dazu tun, kein Scherz 
soll kurzzeitig günstige Auswirkungen auf Lötstellen haben die ein wenig 
oxidiert sind

mein Kolophonium kratze ich bei bedarf von den Bäumen im Wald ab wenn 
ich spazieren gehe, ist oft sogar noch zähflüssig (Frühjahr bis Herbst) 
einfach mal an den Nadelbäumen nach Astlöchern oder Verletzungen in der 
Rinde Ausschau halten

von weg mit den Clowns (Gast)


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bernte schrieb:
> für ein 100ml Fläschchen kann man noch 1-2 Aspirin dazu tun, kein Scherz
> soll kurzzeitig günstige Auswirkungen auf Lötstellen haben die ein wenig
> oxidiert sind
>

Soso, es soll. Mach halt mal, Tabletten bestehen nicht nur aus den 
Wirkstoffen sondern zum groessten Teil meist aus Cellulose.


> mein Kolophonium kratze ich bei bedarf von den Bäumen im Wald ab wenn
> ich spazieren gehe, ist oft sogar noch zähflüssig (Frühjahr bis Herbst)
> einfach mal an den Nadelbäumen nach Astlöchern oder Verletzungen in der
> Rinde Ausschau halten

HahaHa.  Was fuer ein Geschwafel.

von Teo D. (teoderix)


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bernte schrieb:
> kann man noch 1-2 Aspirin dazu tun

Zersetz sich bei ~200° zu teilweise zu Phenol, stark Toxisch!
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/eigenschaften-und-verwendung-von-phenol-und-seinen-derivaten

von Roland E. (roland0815)


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Ich hab Kolophoniumbruch und Isopropanol aus der Apotheke. Das 
funktioniert hervorragend. Wenn es zu flüssig ist, offen stehen lassen 
oder noch ein paar Krümel mehr rein.

Wenn die Lötstelle wie Schlacke wird ist die Temperatur für das gewählte 
Lot zu hoch.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Das Kolophonium koche ich vorher ab um unerwünschte
> Rückstände verdunsten zu lassen.

Komisch, ich dachte dass die Rückstände im Topf bleiben, sonst würden 
sie nicht so heißen.

von Teo D. (teoderix)


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Stefan U. schrieb:
> Komisch, ich dachte dass die Rückstände im Topf bleiben, sonst würden
> sie nicht so heißen.

Rückstände sind etwas, was von einem Stoff bei dessen Bearbeitung, 
Verarbeitung, Verwendung übrig bleibt, Reste also.
Egal ob sie noch irgend wo beigemengt sind. zB. Lösungsmittel-Rückstände 
in Lebensmitteln etc.

Bei Kolophonium also Feststoffe die auf den Boden sinken, aufschwimmen 
bei der Dichte eher nich.
Alles leicht flüchtige, hat dies bei der Verarbeitung, sicher schon 
längst getan.

von Jobst Q. (joquis)


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weg mit den Clowns schrieb:
>> mein Kolophonium kratze ich bei bedarf von den Bäumen im Wald ab wenn
>> ich spazieren gehe, ist oft sogar noch zähflüssig (Frühjahr bis Herbst)
>> einfach mal an den Nadelbäumen nach Astlöchern oder Verletzungen in der
>> Rinde Ausschau halten
>
> HahaHa.  Was fuer ein Geschwafel.

Das ergibt beste Lötpaste, wenn man es richtig macht:

Beitrag "Re: Kolophonium, Clycerin & ASS"

von weg mit den Clowns (Gast)


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Jobst Q. schrieb:
> weg mit den Clowns schrieb:
>>> mein Kolophonium kratze ich bei bedarf von den Bäumen im Wald ab wenn
>>> ich spazieren gehe, ist oft sogar noch zähflüssig (Frühjahr bis Herbst)
>>> einfach mal an den Nadelbäumen nach Astlöchern oder Verletzungen in der
>>> Rinde Ausschau halten
>>
>> HahaHa.  Was fuer ein Geschwafel.
>
> Das ergibt beste Lötpaste, wenn man es richtig macht:
>
> Beitrag "Re: Kolophonium, Clycerin & ASS"

Mach doch mal nen Blindtest mit Placebos.

Wenn so eine Tablette vlt. ~1gr wiegt und 100mg 'Acetylteterä' enthält 
dann besteht der Rest entwder aus 'Papier' mikrokristalliner Cellulose 
oder versch. Zuckern. Ersteres schwebt ultrafein in der Lösung  und die 
Lactose, Glucose, Saccharose und Stärke, Calciumsulfat gibts auch noch 
als Füllstoff verkohlen beim erhitzen das wird sicher keine no-clean 
Paste.

Was soll der Krampf, was kosts? 20gr  f. 1,60 beim Pollin
Das Zeug ist vermutlich raffiniert und jdf. ganz sicher sauber genug.
Funktioniert jdf. prächtig.

Ist sogar billiger als das oben genante 'Naturprodukt' f. 30.-/450gr

von Joachim B. (jar)


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bernte schrieb:
> kann man noch 1-2 Aspirin dazu tun, kein Scherz
> soll kurzzeitig günstige Auswirkungen auf Lötstellen haben die ein wenig
> oxidiert sind

habe ich auch schon mal gelesen aber nie proboert,

den oxidierten oder Lack-Draht mit dem Lötkolben auf eine Asperin 
drücken soll die Oxidschicht oder Lackschicht brechen das der Draht 
Lötzinn annimt.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Joachim B. schrieb:
> ... oder Lack-Draht mit dem Lötkolben auf eine Asperin
> drücken soll die .... Lackschicht brechen das der Draht
> Lötzinn annimt.

Bin geneigt das mal mit reiner Salizylsäure zu testen (natürlich bei 
offenem Fenster mit Lüfterl nach Draußen). Weil ichs nicht glauben kann.
Wahrscheinlich wirk da eh nur die Hitze und Mechanik auf dern Lack.

von Jobst Q. (joquis)


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weg mit den Clowns schrieb:
>>
>> Beitrag "Re: Kolophonium, Clycerin & ASS"
>
> Mach doch mal nen Blindtest mit Placebos.
>
> Wenn so eine Tablette vlt. ~1gr wiegt und 100mg 'Acetylteterä' enthält
> dann besteht der Rest entwder aus 'Papier' mikrokristalliner Cellulose
> oder versch. Zuckern. Ersteres schwebt ultrafein in der Lösung  und die
> Lactose, Glucose, Saccharose und Stärke, Calciumsulfat gibts auch noch
> als Füllstoff verkohlen beim erhitzen das wird sicher keine no-clean
> Paste.

Die ASS-Tabletten habe ich nirgendwo in meinem Beitrag empfohlen. Es 
ging um die Herstellung von Kolophoniumtinktur aus Baumharz.

von Teo D. (teoderix)


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Das Ergebnis von Lackdraht und Salizylsäure, veröffentliche ich lieber 
nicht. 8-O
Nur eins, es wird reichlich Phenol freigesetzt!

von Joachim B. (jar)


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Teo D. schrieb:
> Das Ergebnis von Lackdraht und Salizylsäure, veröffentliche ich
> lieber
> nicht. 8-O
> Nur eins, es wird reichlich Phenol freigesetzt!

hats denn funktioniert?

ich habs wie geschrieben nie machen müssen und es nur gelesen.

von Relais (Gast)


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Aceton, löst wie hulle und gibt keine Rückstände. Und es verflüchtigt 
sich viel schneller. Simpel und funktioniert.

von Teo D. (teoderix)


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Joachim B. schrieb:
> hats denn funktioniert?

Lies meine Beitrag nochmal!

von weg mit den Clowns (Gast)


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Teo D. schrieb:

> Nur eins, es wird reichlich Phenol freigesetzt!

Obs nun Phenol ist oder anderes das stinkt :)
Weil du es ansprachst, aus Glycerin wird ab ~290°C acrolein/propenal.
Gut möglich das es aber auch einfach überwiegend nur rasch verdampft.


Jdf. brauch man nicht mehr über Raucher meckern ;)


@Jobst Quis (joquis)

>> Die ASS-Tabletten habe ich nirgendwo in meinem Beitrag empfohlen. Es
>> ging um die Herstellung von Kolophoniumtinktur aus Baumharz.

Oh ja ok, entschuldige!

Dennoch recht exotisch. Meinst du es findet sich noch einer hier der es 
dir gleich tut, geziehlt Harz zu sammeln?

von Joachim B. (jar)


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Teo D. schrieb:
> Lies meine Beitrag nochmal!

du schreibst ja nichts zum Ergebnis :(

von Peter R. (Gast)


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Was soll denn das Diskutieren über ASS oder andres als Flussmittel? 
bleibt doch beim Thema.

Kolophonium ist ein Naturprodukt und hat deshalb stark streuende 
Zusammensetzung. m.W. wird zum Beispiel aus dem Harz als Erstes das 
Terpentin herausdestilliert, schon nach diesem Schritt kann ein fürs 
Löten nicht mehr nutzbares Harz übrigbleiben.

Deshalb ist der oben gegebene Tipp, selbst Harz zu "ernten", garnicht so 
abwegig.

Koe schrieb:
> Das Kolophonium koche ich vorher ab um unerwünschte Rückstände
> verdunsten zu lassen.

Und genau das ist der Fehler. Damit sind die relativ leicht in der 
Lothitze zerfallenden organischen Säuren schon entfernt worden. Die sind 
der Anteil, der das Metall "blank" und damit lötbar macht.

von Teo D. (teoderix)


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Peter R. schrieb:
> Koe schrieb:
>> Das Kolophonium koche ich vorher ab um unerwünschte Rückstände
>> verdunsten zu lassen.
>
> Und genau das ist der Fehler. Damit sind die relativ leicht in der
> Lothitze zerfallenden organischen Säuren schon entfernt worden. Die sind
> der Anteil, der das Metall "blank" und damit lötbar macht.

So wird das aber seit Hunderten von Jahren hergestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium#Herstellung

von Teo D. (teoderix)


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Joachim B. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Lies meine Beitrag nochmal!
>
> du schreibst ja nichts zum Ergebnis :(

Ach bitte, ich war erstaunt und will aus Sicherheitsgründen, weil 
arg Gesundheitsschädlich, nicht veröffentlichen!

von Peter R. (Gast)


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Der TE hat ja das bereits gekochte Kolophonium noch einmal ausgekocht.

Der TE kann ja ein Kolo erwischt haben, das von vornherein schon 
"ausgelutscht" war und zu wenig verdampfbare bzw. zerlegbare Anteile 
enthält.
Oder einen Lötkolben mit zu niedriger Temperatur, was bei den geregelten 
Kolben passieren kann.

Außerdem kann es ja auch sein, dass die zu lötende Oberfläche zu sehr 
angegriffen oder gealtert ist, sodass das milde Kolo nicht ausreicht. 
Dieser Fall kommt bei mir z.B. bei den Anschlussdrähten von Quarzen vor. 
Da muss dann das hoch agressive Lötfett ran.

von Teo D. (teoderix)


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Peter R. schrieb:
> Der TE kann ja ein Kolo erwischt haben, das von vornherein schon
> "ausgelutscht" war

Oder irgend welch Zusätze enthält.
http://www.petzkolophonium.com/index.php?id=13

Das es am Kolophonium liegen muss, waren wir uns doch schon alle einig!?

von Holm T. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

>  Der einzige Nachteil des Brennspiritus ist sein intensiver
> Geruch, aber das stört mich nicht, man kann ja lüften.

Du verwendest den verkehrten Spiritus..es gibt das Zeuch auch irgendwie 
Kampfervergällt..wenn man damit was sauebr macht stinkt die Bude ne 
ganze Woche.

Ich verwende nur noch Spiritus der Marke AHK, da steht schon auf der 
weißlich transparenten Plastikflasche mit grünem Etikett 
"geruchsneutral"..und das stimmt sogar. Das riecht halt wie eine offene 
Flasche Klarer, nix mit Gestank!

..gibts z.B. bei Kaufland ..hab nix mit "AHK" zu tun...

damit aufgelöstet Kolophonium geht auch als Flußmittel und macht keine 
Sperenzchen. Ich habe allerdings noch einen mehr als halbvollen Kanister
mit DDR-Löttinktur..das Zeug ist schon zu DDR Zeiten in einem Betrieb in 
dem ich gearbeitet habe "verschrottet" worden..weil "überlagert".
Weil Bastler sich halt untereinander kannten wurde ich gefragt ob ich 
was brauche. Ich habe von 1987 bis heute gebraucht um die Hälfte 
aufzubrauchen...

Gruß,

Holm

von Teo D. (teoderix)


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Holm T. schrieb:
> Du verwendest den verkehrten Spiritus..es gibt das Zeuch auch irgendwie
> Kampfervergällt..wenn man damit was sauebr macht stinkt die Bude ne
> ganze Woche.

Teilweise ist das der Überschuss (Nicht genehmigte Menge) aus kleinen 
Destillen.
Hat mal nen Liter der sehr intensiv nach Obstler roch. Meine Nachbarn 
dachte ich sei zum Alki mutiert. :)

von Jobst Q. (joquis)


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Holm T. schrieb:
> Du verwendest den verkehrten Spiritus..es gibt das Zeuch auch irgendwie
> Kampfervergällt..wenn man damit was sauebr macht stinkt die Bude ne
> ganze Woche.

Ich nehme Bioethanol, wie er auch sehr preisgünstig für Tischkamine 
verkauft wird. Der hat auch keine zugesetzten Geruchstoffe.

von Icke ®. (49636b65)


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Holm T. schrieb:
> Du verwendest den verkehrten Spiritus..es gibt das Zeuch auch irgendwie
> Kampfervergällt

Zu DDR-Zeiten gabs das in der Apotheke. Stank nicht nur übel, sondern 
hinterließ auch einen weißlichen Schleier. Verwende ich aber nicht, 
sondern welchen aus dem Supermarkt. Der Geruch ist zwar intensiv, aber 
nicht unangenehm. Geht in Richtung Aceton.

von Egon N. (egon2321)


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Isopropanol mitsamt einem Klotz aus China, verwende ich schon seit 
Jahren, mit der Zeit wird es immer dickflüssiger nach so ca. 8 Jahren, 
aber Richtung Honig geht es noch lange nicht. Da müsste man ggf. 
tatsächlich einkochen.

Abgekocht hab ich nichts, einfach den Brocken zerstoßen und dann in eine 
kleine 60ml Flasche gegeben, dazu etwas Isopropanol.

In der Aptoheke würde ich kein Iso kaufen, ich hab mal "99,9%" gekauft, 
waren dann nur 70% und die haben einen wie einen Terrorist behandelt 
(man könnte es wohl mit Methylphosphonsäuredifluorid laut Wikipedia für 
z.B. Saringas als zweite Komponente benutzen...) obwohl man den Mist 
einfach nur für Elektronik benutzen möchte. Hab dann immerhin mein Geld 
zurück bekommen nachdem ich bemängelt habe, dass das was sie mir 
verkauft haben alles mögliche ist, aber kein 99,9% reines Isopropanol.

Dann doch lieber im Bedarf für diese Beauty Läden kaufen, da bekommt man 
sicher reines Iso ohne dumme Fragen und Erfassung der Personalien usw.:

https://www.amazon.de/Isopropylalkohol-Reinigungsmittel-Farb-Entferner-Nagellack-Entferner-Oberflächen-Reiniger/dp/B01N054AI6/

https://www.aliexpress.com/item/2pcs-50ml-Needle-Tip-Soldering-Liquid-Flux-Alochol-Oil-Dispenser-Plastic-Empty-Bottle-For-Dispenser-Rosin/32823023613.html

https://www.aliexpress.com/item/New-High-Quality-NEW-Carton-Weld-Soldering-Iron-Soft-Solder-DIY-Tool-for-Welding-Circuit-Board/32785113168.html
(meins habe ich von dx.com)


Sowas hats auch beim Reichelt:
https://www.aliexpress.com/item/Kester-951-10ml-Soldering-Rosin-Flux-Pen-Low-Solids-Non-clean-For-Solar-cell-panel-DIY/32481864294.html

Wobei der vom Reichelt mir persönlich nicht taugt, da mag ich meine 
eigene Lösung vom Lötverhalten doch irgendwie lieber, nur leider hat man 
danach den klebrigen Mist auf der Platine.

Kolophonium hab ich auch schon irgendwo in Pulverform gesehen, wäre 
natürlich die bessere Wahl.

: Bearbeitet durch User
von Kolophonium (Gast)


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dany bienenwohl:
http://www.loethonig.de/downloads.html

Kolophonium 50-100%
Ethanol     10-25%

Jmd. eine Idee wie die ihre Konsistenz einstellen?
Evtl. wie Majo mit Oel einschlagen ...

---

von batman (Gast)


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Über den Ethanolanteil?

von Kolophonium (Gast)


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batman schrieb:
> Über den Ethanolanteil?

Sicher spielt der eine Rolle aber die 'chremigkeit' bekommt das durch 
die Art der Verbeitung, Honig-konsistenz ist ja idR. eher zaeh-babbisch 
:)

von Teo D. (teoderix)


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Da is sicher noch ein Verdickungsmittel mit drin, obwohl es sich 
durchaus nur mit einem Lösungsmittel, zu Honig artiger Konsistent 
einstellen lässt. Wer will auch Kaugummi artig. Hat aber nichts von 
einer Paste.

von batman (Gast)


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Ja, ich mache es mit Ethanol dickflüssig und sobald es etwas an die Luft 
kommt, wird es Honig und dann fest.

von Werner H. (pic16)


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Teo D. schrieb:
> Nur eins, es wird reichlich Phenol freigesetzt!

Gefährliche Zersetzungsprodukte bei über 140° sind Kohlenmonoxid und 
Kohlendioxid aber kein Phenol.

Sollte man lesen: http://www.freepatentsonline.com/DE4415527A1.html

von Werner H. (pic16)


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von Teo D. (teoderix)


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Werner H. schrieb:
> 
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0ahUKEwiBxL6Vz_rYAhVOJVAKHThGCngQFghNMAM&url=http%3A%2F%2Fwww.caelo.de%2Fgetfile.html%3Ftype%3Dsdb%26num%3D2004&usg=AOvVaw18cFx_XHvCoHzk6AOSL0Sd
>
> Dem wirst du doch wohl nicht widersprechen??

Nein, nur bei deinem ersten Link kann ich dazu einfach nichts finden(?).

Meine Aussage bezog sich auf Salicylsäure.
https://de.wikipedia.org/wiki/Salicyls%C3%A4ure#Eigenschaften_und_Verwendung

Aber sehr interessant im Ersten Link war die Aussage, das 
Acetylsalicylsäure wesentlich bessere Eigenschaften aufweist.
Ich, in meiner Naiven Chemikerwelt, ging vom Gegenteil aus.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (pic16)


Angehängte Dateien:

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Teo D. schrieb:
> Meine Aussage bezog sich auf Salicylsäure.

Sind die gleichen Zersetzungsprodukte, sogar bei Verbrennung.

: Bearbeitet durch User
von Kolophonium (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Meine Aussage bezog sich auf Salicylsäure.
>
> Sind die gleichen Zersetzungsprodukte, sogar bei Verbrennung.

IdH. wird wohl Essigsaeure gebildet.

Eine Menge Docs zum Thema Zersetzung von Aspirin:


startpage.com:
Acetylsalicylic-acid decomposition heat


e.g.: 
https://www.mt.com/de/en/home/supportive_content/matchar_apps/MatChar_HB601.html

von Ga Gast (Gast)


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Was für ein Geschwurbel!

K. gibts original in jeder beliebigen Konsistenz an Fichtenrinden.

Wer mehr braucht, kann zuerst den Wurzelstoch anbohren und später 
ernten, da braucht der Baum nicht pumpen.

von Koe (Gast)



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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich möchte hier mal kurz meine Erfahrung die ich bis her gesammelt habe 
mal mitteilen.

Die beste Erfahrung habe ich mit "Ethanol" "Ethylakohol" 96%(Vergällt 
oder Rein) gemacht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol

Das Kolophonium löst sich schön auf auch beim löten Fliesst nachher das 
Flussmittel und gibt mir bei Bleifreiem Lot eine saubere benetzung.

Mit den Zusätzen bin ich noch am experimentieren. Diese haben sich aber 
immer als Verschlechterung erwiesen.

Daher bin ich momentan bei folgendem vorgehen gelandet.

1 - Kolophonum abkochen

Je heller das Kolophonum desto unreiner ist es. Es beinhaltet Terpentin 
und weitere Öle die ich beim Löten nicht möchte. Durch das 
Abkochen(200°C) lasse ich vorallem das Terpentin verdampfen. Ich Habe 
das Kolophonium ca 20min in einem Backofen abgechocht. Es ist nun 
doppelt so dunkel (Siehe Bild). Ich will damit nicht sagen das man es 
abkochen muss. Ich will damit nur sagen das es eine Möglichkeit gibt die 
Benetzungseigenschaften noch zu verbessern.

2 - In Ethanol auflösen

Wer Probleme mit Aceton, Isopropanol oder anderen Lösungsmitteln hat wie 
ich, kann sich zum Test mal eine Flasche "Brennsprit" im Supermarkt 
beschaffen. Das Kolophonium im Brennsprit auflösen. Ich bevorzuge aber 
reines "Ethanol/Ethylalkohol 96% Vergällt" von der Aphoteke. Der 
Brennsprit beinhaltet noch weitere Zusätze die ich beim Löten nicht 
haben möchte. Es funktioniert aber schon mit Brennsprit sehr gut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol

Das Mischverhältniss je nach belieben. Ich bevorzuge es aber 
dickflüssig.
Folgendes ist ein sehr guter Tipp um es dickflüssig zu erhalten:
Kolophonium schrieb:
> Deckel weg stehen lassen das dickt doch von alleine wieder ein.
> Dauert halt u.U. ein paar Tage.

3 - Löten

Wenn ich SMD Löte streiche ich die Pads mit ein wenig Kolophonum ein. Da 
dies sehr klebrig ist haltet es meine Bauteile am richtigen Platz.

Es braucht nicht wirklich viel Kolophonium. Das Flussmittel zum 
richtigen Zeitpunkt zuzuführen ist fast kritischer. Wenn ich zwei Litzen 
zusammenlöten muss, streiche ich, nach dem Verdrillen, die Lötstelle mit 
ein wenig Kolophonium ein (Nagellackfläschchen).
Lötkolben kurz im nassen Schwamm Abziehen, ein wenig lot an die Spitze 
(dient zur besseren Wärmeübertragung an der Lötstelle), Lötkolben an die 
Lötstelle halten, gleichzeitig je nach Bedarf Lot zuführen.

Kleiner Tipp1: Beachtet die Lötrichrung(Bild).
Kleiner Tipp2: Manchmal ist es genauso effektiv den Lötdraht in das 
Kolophonium zu tauchen anstatt die Lötstelle damit einzustreichen.

Mit diesem Vorgehen habe ich die beiden Litzen im Bild zusammen gelötet.

Freundliche Grüsse
Koe

von Klaus I. (klauspi)


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Koe schrieb:
> Das Kolophonium koche ich vorher ab um unerwünschte Rückstände
> verdunsten zu lassen.

Per Definition ist Kolophonium ja schon "abgekochtes" Harz. Das würde 
ich also nicht machen. Da erzeugst Du zusätzlich mehr Zersetzung als es 
bei einer geregelten Destillation (womöglich unter Vakkum) gibt ohne 
wirklichen Nutzen zu davon zu haben.

Mein Kolophonium habe ich bisher immer bei Pollin gekauft.

Das mit dem Baumharz direkt auflösen funktioniert sicherlich genauso. 
Ist vermutlich genauso effektiv wie der Zusatz von Säure wie Aspirin 
oder ähnlichem. So vergammelte Bauteile habe ich aber noch nie in der 
Hand gehabt, dass dies notwendig war. Letztendlich sollte man dann aber 
immer das Zeug von der Platine waschen.

Meine Kolophonium-Lösungen bereite ich meistens mit Ethanol oder 
Isopropanol zu. Unterschiede zwischen beide Lösemittel habe ich noch nie 
festgestellt. Wenn man anstatt mit reinem Ethanol mit Spiritus arbeitet, 
zieht man sich halt noch das Vergällungsmittel mit dazu.

Da gibt es unterschiedliche Substanzen, die aus steuerlichen Gründen 
zugemischt werden um es zum Verzehr ungeeignet zu machen (obwohl das 
auch relativ ist, wenn ich an gewisse Bundeswehrkameraden denke, die 
eher neu in der BRD waren).

Aber egal ob Methanol, Ethanol oder Isopropanol. Wasser ist immer dabei 
wenn man die Flasche ein paar mal auf und zugemacht hat. 3 Prozent an 
Wasser sind da gar kein Problem. Ansonsten würde ich Methanol aus 
gesundheitlichen Gründen generell vermeiden, wo es nicht wirklich 
notwendig ist.

Ich verwende Mischungen zwischen 30 und 50 %. Konkret für letzteres 100 
g Kolophonium fein verreiben und mit 100 g Isopropanol mischen. Einfach 
stehen lassen und gelegentlich schwenken. Ansonsten geht es im 
Ultraschallbad sehr fix.

Die Lösung lässt sich gut mit 1mL Einwegspritzen mit Nadel dosieren. 
Honigartig ist das nicht, aber ich lass mal eine gut funktionierende 
Lösung verdunsten um mal die Konsistenz und Lötfähigkeit zu beobachten.

von Klaus I. (klauspi)


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Jetzt haben sich unsere Antworten überschnitten.

Koe schrieb:
> *1 - Kolophonum abkochen*
>  Ich will damit nur sagen das es eine Möglichkeit gibt die
> Benetzungseigenschaften noch zu verbessern.

Wo wurde das denn beschrieben?


> *2 - In Ethanol auflösen*
>
> Wer Probleme mit Aceton, Isopropanol oder anderen Lösungsmitteln hat wie
> ich, kann sich zum Test mal eine Flasche "Brennsprit" im Supermarkt
> beschaffen. Das Kolophonium im Brennsprit auflösen. Ich bevorzuge aber
> reines "Ethanol/Ethylalkohol 96% Vergällt" von der Aphoteke.

Reines Ethanol und 96% bzw. vergällt ist ein Widerspruch. Wie gesagt 
gibt es unterschiedliche Vergällungsmittel.

von Teo D. (teoderix)


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Klaus I. schrieb:
> Kolophonium fein verreiben

Die Sauerei kann man sich getrost sparen, dauert halt'n Tag länger.

von Peter R. (Gast)


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Die in den Lötdrähten eingearbeitete Menge Lötmittel reicht meistens 
nicht aus, besonders wenn man gealterte Oberflächen hat. Da braucht man 
mehr  Lötmittel, bis die Oxid- oder sonstige Schicht weggeätzt ist. Oder 
man verbraucht viel zu viel Lötdraht, wegen des Lötmittelbedarfs und 
nicht wegen  des Zinns. Das wird dann üblicherweise, weil zu viel, von 
der Lötspitze abgeklopft.

Meine Gewohnheit ist es, die heiße Lötspitze in das (feste) Kolophonium 
einzutupfen. Dann bleibt so viel Kolo an der Lötspitze hängen, dass auch 
alte Drähte gut verlötbar sind. Es wird also Kolo von der Dose auf die 
Lötstelle per Lötspitze übertragen.

 Ein Blatt Papiertaschentuch oder Küchenpapier hat einen ständigen Platz 
am Lötort, um die Spitze von verbrutzeltem Kolo zu befreien.


Koe schrieb:
> Durch das
> Abkochen(200°C) lasse ich vorallem das Terpentin verdampfen. Ich Habe
> das Kolophonium ca 20min in einem Backofen abgechocht.

Die Idee finde ich nicht so gut. Da werden die leicht zerfallenden 
Anteile des Kolo entfernt, die beim Löten die gealterte Oberfläche des 
Metalls angreifen und es so lötbar machen. Das Kolo wird durch das 
Kochen "sanfter". Und der Hersteller von Fluitin wird schon drauf 
gesehen haben, dass das Kolo eine geeignete Zusammensetzung hat.

Und wie bekommst Du die Anteile aus dem Backofen raus, die sich drin 
niederschlagen ?

von Teo D. (teoderix)


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Peter R. schrieb:
> Die in den Lötdrähten eingearbeitete Menge Lötmittel reicht meistens
> nicht aus, besonders wenn man gealterte Oberflächen hat.

Oder kommt erst garnicht dahin, wo man es braucht.

Peter R. schrieb:
> Meine Gewohnheit ist es, die heiße Lötspitze in das (feste) Kolophonium
> einzutupfen.

Das stinkt, qualmt und verdreckt die Lötspitze oberhalb der 
Eisenbeschichtung. :-/
Ich tunk da lieber den Draht in die Tinktur.

von Koe (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die Idee finde ich nicht so gut. Da werden die leicht zerfallenden
> Anteile des Kolo entfernt, die beim Löten die gealterte Oberfläche des
> Metalls angreifen und es so lötbar machen.

Naja also soweit ich das weis ist Kolophonium der Rückstand bei der 
Terpentingewinnung.

Peter R. schrieb:
> Und wie bekommst Du die Anteile aus dem Backofen raus, die sich drin
> niederschlagen ?

Gar nicht, occasion Backofen. Dies ist natürlich nicht optimal.
Ich weis das du darauf hinaus willst das das Terpentin gar nicht 
entweichen kann. Das werde ich beim nächsten mal noch verbessern.
Ich enthneme das Kolophonium im heissen Zustand vom Backofen. Somit 
sollte das Terpentin noch als Dampf im Backofenraum sein. Dazwischen 
habe ich den Backofenraum gelüftet. (alle 5min)

Klaus I. schrieb:
> Wo wurde das denn beschrieben?

http://moh-computer.de/flussmittel-selbstgemacht/

Naja nicht direkt beschrieben. Aber dort wurden die Inhaltstoffe 
genannt.
70% Harz, 20% Terpentin, 10% Wasser. Laut folgendem Bild würde dies auch 
Sinn ergeben. Es gibt Helles und Dunkles Kolophonium.
https://reverb-res.cloudinary.com/image/upload/Rosin-3_d9btxy

Klaus I. schrieb:
> Da erzeugst Du zusätzlich mehr Zersetzung als es
> bei einer geregelten Destillation (womöglich unter Vakkum) gibt ohne
> wirklichen Nutzen zu davon zu haben.

Da gebe ich dir sicherlich recht. Eine geregelte Destillation wäre um 
einiges besser. Ich bin mir am überlegen dies einmal als Versuch zu 
machen.

Mfg Koe

von Kolophonium (Gast)


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Peter R. schrieb:

> Und wie bekommst Du die Anteile aus dem Backofen raus, die sich drin
> niederschlagen ?

Halt wie bei Frau Kächele & Frau Peters:

Hefezopf, mit'm hauffe Butter drin!

von Teo D. (teoderix)


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Koe schrieb:
> Da gebe ich dir sicherlich recht. Eine geregelte Destillation wäre um
> einiges besser. Ich bin mir am überlegen dies einmal als Versuch zu
> machen.

Scheint sich aber wirklich nicht zu lohnen.
https://www.kremer-pigmente.com/media/pdf/60300.pdf

von Klaus I. (klauspi)


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Koe schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Da erzeugst Du zusätzlich mehr Zersetzung als es
>> bei einer geregelten Destillation (womöglich unter Vakkum) gibt ohne
>> wirklichen Nutzen zu davon zu haben.
>
> Da gebe ich dir sicherlich recht. Eine geregelte Destillation wäre um
> einiges besser. Ich bin mir am überlegen dies einmal als Versuch zu
> machen.

Aber Kolophonium ist doch schon der Destillationsrückstand.

von michael_ (Gast)


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Wie kann man denn da so eine Wissenschaft draus machen?
Das ist doch längst gegessen.

Ich habe gerade mal im Radiobuch von 1924 gelesen.
Da gab es schon Stannol-Lötzinn, "Man braucht kein Flußmittel".

Ansonsten sollte man damals Kolophonium-Staub nehmen.
Man mischt, was man kriegt. Es ist sowieso Glückssache.

Wer mehr will, nimmt bitte fertiges Flußmittel.

Für selbstgemachte Platinen nimmt man KONTAKT-SK10.

https://www.reichelt.de/Sprays-fuer-die-Leiterplatte/KONTAKT-228/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=9486&GROUPID=4073&artnr=KONTAKT+228&SEARCH=l%25C3%25B6tlack&trstct=pos_4

Da braucht man kaum zusätzliches Flussmittel.

von Bastian W. (jackfrost)


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Kolophonium schrieb:
> dany bienenwohl:
> http://www.loethonig.de/downloads.html
>
> Kolophonium 50-100%
> Ethanol     10-25%
>
> Jmd. eine Idee wie die ihre Konsistenz einstellen?
> Evtl. wie Majo mit Oel einschlagen ...
>
> ---

Im SDB sind ja nur die gefahrbringende Inhaltsstoffe drinnen.

Unter Punkt 3 steht im SDB :

3.2 Chemische Charakterisierung: Gemische
·
Beschreibung:
Gemisch aus nachfolgend angeführten Stoffen mit ungefährlichen 
Beimengungen.

Ggf. dicken die das mit Aerosil (Kieselsäure) ein.

Gruß JackFrost

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Wer mehr will, nimmt bitte fertiges Flußmittel.
>
> Für selbstgemachte Platinen nimmt man KONTAKT-SK10.

Ihr hab's gehört, wehe Ihr nehmt was anders. :)

35J Löterfahrun für'n Ars.., was bin ich doch für ein Dummbatz.

von 6a66 (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ich nem Azeton, da is das meiste schon verdampft bevor der Lötkolben
> dran kommt. Kein abkühlen, spritzen etc.

Das willst Du aber dann nicht wiklich einatmen?
https://toxnet.nlm.nih.gov/cgi-bin/sis/search/a?dbs+hsdb:@term+@DOCNO+41
Die Wirkungen von Aceton auf Haut und Atmenwege sowie Dein Gehirn 
könnten verheerend sein :(

rgds

von Jobst Q. (joquis)


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Klaus I. schrieb:
> Aber Kolophonium ist doch schon der Destillationsrückstand.

Es ist ein Destillationsrückstand. Aber nicht alles, was bei der 
Destillation übrig bleibt, ist Kolophonium. Und gutes schon garnicht.

Destillieren muss man das Harz auch nur, wenn man das Terpentin gewinnen 
will, sonst reicht einfaches erhitzen. Das würde ich aber weder im 
Backofen noch in geschlossenen Räumen machen, sondern draußen. Terpentin 
ist nicht gut für die Atemwege.

Die günstigste Temperatur ist etwas über 100 Grad. Die flüchtigen 
Terpentine und Wasser sind dann bald raus, das gute Kolophonium ist 
flüssig und kann in ein Zielgefäß abgegossen werden. Das schlechtere mit 
höherem Schmelzpunkt sowie andere Stoffe bleiben als Rückstand und 
können in den Müll.

von Bernd M. (bernte_one)


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Ihr seid schon kleine Mädchen wenn es um Schadstoffe geht oder? Passt 
lieber auf dass ihr euch nicht am Lötkolben verbrennt wenn ihr die 
Temperatur mal versehentlich höher als 50 Grad einstellt.

nehmt es mit Humor, das nächste Bier geht auf mich

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