Hallo miteinander, ich studiere Eletrotechnik im ersten Semester. Davor habe ich Informatik studiert, was leider vorzeitig nach der Hälfte in die Hose ging. Bevor ich was lesen muss wie "du solltest dich nicht mir Hardwareentwicklung beschäftigen, wenn dir das Informatikstudium schon zu schwer war", dass ich es nicht gekonnt hätte war nicht der Grund. Das Schicksal hatte Einwände aber mittlerweile ist alles wieder in Butter -und näher will ich darauf jetzt auch nicht eingehen. Letztendlich durchgefallen bin ich wegen Datenbanken und das war bei weitem nicht der schwierigste Kurs. Egal... Worum es mir geht: Wir haben/hatten dieses Semester FPGA-Programmierung in Verilog. Da am Anfang des Kurses noch digitaltechnische Grundlagen anstanden, ging es insgesamt nicht sehr in die Tiefe mit Verilog. Die letzte Aufgabe war es den Takt zu drosseln und einen Johnson-Zähler zu implemenmtieren. Leider war es das schon damit für das komplette Studium. Das Thema hat mich aber echt gepackt obwohl wir noch nichteinmal etwas umgesetzt haben wofür es sich lohnen würde Hardware zu verwenden. Um die Sprache zu lernen und wie man systematisch an die Sache herangeht, könnte ich zwei Kurse eines anderen Studienganges belegen. Nun hätte ich aber noch ein paar Fragen: 1. Ich habe auf den Jobbörsen versucht einen Einblick in diesen Arbeitsmarkt zu bekommen und habe den Eindruck, der Bedarf an Hardware-Entwicklern ist bei weitem nicht so groß, wie der an Software-Entwicklern. Ist auch nicht unlogisch, da man das Meiste ja mit Software realisieren kann und die Vorteile dafür ja auf der Hand liegen. Täusche ich mich da? Könnte ich mich darauf einstellen überall ohne umziehen zu müssen Arbeit zu bekommen oder ist der Bedarf tatsächlich eher gering? 2. Von VHDL habe ich komplett keine Ahnung aber wenn ich mir den Code anschaue, ist der mir garnicht sympathisch. Sollte ich die Geschichte tatsächlich angehen, würde ich Verilog definitiv bevorzugen, aber Verilog-Skills scheinen so gut wie garnicht gefragt zu sein. Ich habe wo gelesen, dass Verilog mehr in den USA verwendet wird und hier eher VHDL. Könnt ihr das bestätigen? Was gibt der Arbeitsmarkt hierzulande her, was Verilog angeht? 3. Welche Skills sind nötig, um ein guter Hardware-Entwickler zu werden? Wird es sehr mathelastig, wenn es ans Eingefleischte geht? Braucht man mathematisches Feingefühl um auf gute Lösungen zu kommen? Ich habe die Mathekurse für den Bachelor alle bestanden aber meine Welt ist es nicht. Mir Algorithmen zu überlegen, die mit einer prozeduralen oder objektorientierten Hochsprache umgesetzt werden können, das liegt mir ziemlich aber mit Formeln jonglieren ist nicht meine Stärke. Sind die, ich sag mal abstrakten Denkvorgänge und Knobeleien und Konzepte zur Herangehensweise auf dem Weg zu einer Software-Lösung ähnlich wie die zu einer Hardware-Lösung? Oder sind hierfür völlig andere Skills nötig und Software-Engeneering hat überhaupt nichts mit Hardware-Engeneering zu tun? 4. Was fasziniert euch an diesem Thema oder weshalb ist Hardwareprogrammierung etwas, was ihr garnicht abkönnt? Bin gespannt auf eure Antworten. Danke!
Emanuel G. schrieb: > 2. Von VHDL habe ich komplett keine Ahnung aber wenn ich mir den Code > anschaue, ist der mir garnicht sympathisch. Sollte ich die Geschichte > tatsächlich angehen, würde ich Verilog definitiv bevorzugen, aber > Verilog-Skills scheinen so gut wie garnicht gefragt zu sein. Ich habe wo > gelesen, dass Verilog mehr in den USA verwendet wird und hier eher VHDL. > Könnt ihr das bestätigen? Was gibt der Arbeitsmarkt hierzulande her, was > Verilog angeht? Besser ist natürlich immer, beides zu können. An dieser USA/Europa Geschichte ist (heute) nur noch teilweise was dran. Es ist eigentlich mehr ASIC/FPGA, wobei die Entwicklung von ASICs nun mal größtenteils außerhalb Europas stattfindet. Konzerne gehen zunehmend in Richtung SystemVerilog, schon allein um Mixed Language Lizenzen für die ohnehin schon teuren Tools zu vermeiden. Bei größeren Projekten mit zugekauften Komponenten (auch intern!) kommst Du an Verilog nicht vorbei. Andererseits wird es auch viel legacy Komponenten in VHDL geben. --> beides lernen
Emanuel G. schrieb: > der Bedarf an > Hardware-Entwicklern ist bei weitem nicht so groß, wie der an > Software-Entwicklern. Ist auch nicht unlogisch, da man das Meiste ja mit > Software realisieren kann und die Vorteile dafür ja auf der Hand liegen. > Täusche ich mich da? könnte sein das du dich täuschst Bastian schrieb: > Hi Leute, für mein Studium muss ich eine Gegenüberstellung von > Stranggussverfahren und Biegeblechkonstruktion aus Unternehmenssicht > (kostenorientiert) erstellen Bastian schrieb: > ich mache Elektrotechnik (Gerätetechnik) und bin > schon dabei ein Gehäuse zu erstellen zum Elektrotechnikstudium, ich wüsste nicht wo ich heute wäre wenn ich nicht vorher die Gesellenprüfung zum RFS Techniker gemacht hätte. Ich kann mich an keine Vorlesung im Studium erinnern wo gezielt auf die unterschiedlichen Arten von Bauteilen genauer eingegegangen wurde. Auch heute fragem mich Studenten wann setzt man Elko, wann Keramik- und wann Folien- Kondensatoren ein. Auch sind den meisten die Unterschiede von Kohleschicht-, Metallfilm- oder Drahtwiderstände physikalisch nicht bekannt. Dein FPGA wird ja nicht alleine auf der Platine sitzen und dann gilt es je nach Einsatzort das gesamte Umfeld zu beleuchten, von der Betriebsicherheit bis zur EMV. Bei Medizintechnik wirds noch etwas umfangreicher da hier verschärfte Ansprüche gelten. Elektrotechnik ist ein recht weites Feld, da müsstest du schon präzisieren wo es dich hin zieht.
> zugekauften Komponenten (auch intern!) kommst Du an Verilog nicht vorbei. Die kann Mann auch VHDL instantiieren.
Vergiss mal die paar Faecher, die schnell im Studium betrachtet werden. Nachher im Beruf wirst du innert Kuerze ein Mehrfaches lernen(muessen). Und jeweils innert ein paar Jahren erneuern muessen. Ein Semester zu 2 Wochenstunden sind vielleicht 20 Wochen zu 2 Stunden, bedeutet eine Woche Arbeitszeit.
Emanuel G. schrieb: > Worum es mir geht: Wir haben/hatten dieses Semester FPGA-Programmierung > in Verilog. FPGA-Programmierung ist der falsche Begriff. FPGAs werden eher konfiguriert, aber das was du meinst ist die Hardwarebeschreibung bzw. Hardware-Enwicklung in Verilog (oder VHDL). Emanuel G. schrieb: > 1. Ich habe auf den Jobbörsen versucht einen Einblick in diesen > Arbeitsmarkt zu bekommen und habe den Eindruck, der Bedarf an > Hardware-Entwicklern ist bei weitem nicht so groß, wie der an > Software-Entwicklern. Ist auch nicht unlogisch, da man das Meiste ja mit > Software realisieren kann und die Vorteile dafür ja auf der Hand liegen. > Täusche ich mich da? Könnte ich mich darauf einstellen überall ohne > umziehen zu müssen Arbeit zu bekommen oder ist der Bedarf tatsächlich > eher gering? Die Stellenausschreibungen zu Software-Entwickler gegenüber zu FPGA bezogene Hardware-Entwickler ist deutlich höher. Ist aber auch Regionsabgängig. In Berlin gibt es z.B. Richtung FPGA-Entwicklung nur handvolle Jobangebote, die du mit den Fingern abzählen kannst. Wobei Software-Entwickler sehr gefragt sind. Emanuel G. schrieb: > 2. Von VHDL habe ich komplett keine Ahnung aber wenn ich mir den Code > anschaue, ist der mir garnicht sympathisch. Sollte ich die Geschichte > tatsächlich angehen, würde ich Verilog definitiv bevorzugen, aber > Verilog-Skills scheinen so gut wie garnicht gefragt zu sein. Ich habe wo > gelesen, dass Verilog mehr in den USA verwendet wird und hier eher VHDL. > Könnt ihr das bestätigen? Was gibt der Arbeitsmarkt hierzulande her, was > Verilog angeht? Theoretisch ist es egal ob VHDL oder Verilog meiner Meinung, weil das Resultat aufs gleiche hinausläuft. Aber trotzdem sollte man in der Lage sein beide Sprachen analysieren zu können. Wäre von Vorteil... Emanuel G. schrieb: > 4. Was fasziniert euch an diesem Thema oder weshalb ist > Hardwareprogrammierung etwas, was ihr garnicht abkönnt? Das Thema FPGA hat bei mir im Studium das Interesse geweckt, welches ich durch interessante Projekte im Berufsleben anwenden und erweitern konnte. Mir persönlich gefällt die Entwicklungsstruktur in Hardware besser als bei einem C basierten µC oder Software-Entwicklung unter Windwos. Beim FPGA bis du voll in der Materie drin, musst dich in Taktebene in die Schaltung hineinversetzen, sodass du die volle Kontrolle (!) in der Hand hast. Die Parallelität ist ein weiterer Knackpunkt, was noch weitere Freiheiten schafft. Natürlich ist alles vom Aufgabenumfeld abhängig.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
  
  Bestehender Account
  
  
  
  Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
  Noch kein Account? Hier anmelden.