Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Strategie für Hochleistungsfirma


von Danilo (Gast)


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Ich wollte hier mal Ansätze aufgezeigt bekommen.

Situation:
Ingenieur arbeitet als AÜG'ler in einem bundeseigenen Unternehmen 
(Tochterfirma einer ostdeutschen Mutterfirma).

"Arbeitsmentalität" ist so in etwa wie in einem Beamtenkonzern vor 25 
Jahren. "Komme ich heute nicht, komme ich halt morgen" ist die Devise. 
Viel Palaver und Meetings (bevorzugt recht laut auch auf den Fluren).

Ist ne Seltenheit, mal jemand zu sehen, der am PC was reintippt. Die 
meisten internen MA "erarbeiten" sich so 20-30 Seiten Unterlagen pro 
Jahr.

Festanstellungen für AÜGler gibt's nur wenn man knapp dieses Niveau 
unterbietet.

Mails werden fast nie beantwortet (dann müsste man ja wieder was 
eintippen in die Tastatur).

Jetzt in den letzten 6 Monaten der Umstrukturierung ging noch weniger. 
Sicher auch in den naechsten 9 Monaten sind die MA dann in der 
Findungsphase für Ihren neuen Aufgaben.

Viele Vorgesetzte sind bereits ausgetauscht worden, weil man wohl 
gesehen hat, dass der Fisch vom Kopf her riecht.

Selbst habe ich ne Gruppe gefunden, die noch gedeihlich zusammenarbeitet 
und recht gut performt.

Was kann ich tun, dass ich mich da mehr mit der Fa. arrangiere und 
zufriedener bin?

von Kehrwoche (Gast)


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Ein Fall für Anwalt Helmut Naujoks.

von Michael B. (laberkopp)


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Danilo schrieb:
> Was kann ich tun, dass ich mich da mehr mit der Fa. arrangiere und
> zufriedener bin?

Erkenne, daß nicht Hochleistung (für wen eigentlich, den Arbeitgeber zur 
Profitmaximierung?) das Leben ist, sondern man die Arbeit nur zur 
Finanzierung eines Guten Lebens benötigt und es besonders passend ist, 
wenn nicht nur die Freizeit sondern auch die Anwesenheit auf dem 
Arbeitsplatz bereits als gutes Leben zählen kann.

Man trifft Mädels, man shoppt online, man zeigt sich Urlaubsphotos und 
erzählt. Früher traf man sich zum Zigarrenrauchen und hatte seinen 
Flachmann im Schreibtisch, das haben sie uns ja schon genommen...

Und weil es Freude macht, wenn man positiv auffällt, so wie man zu Hause 
den Garten hübsch macht weil man sich über die Komplimente freut, sollte 
man in den unvermeidlichen Momenten wo wirklich mla Arbeit anliegt, 
diese mit Fachkenntnis zur Zufriedenheit des Kunden machen, aber bitte 
in Ruhe,

von Bb O. (bbox)


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Mit der Einstellung geht Deutschland aber den Bach runter. Wir haben 
inzwischen die ganze Welt als Konkurrenz und wollen ja unseren 
Lebensstandard aufrechterhalten. Oder möchten Sie hier Griechenland 2.0?

Danilo: Da bleibt nur regelmäßig Verbesserungsvorschläge einzureichen. 
Diese Sachlich begründen und welche Vorteile sich für die Firma dadurch 
ergeben.

: Bearbeitet durch User
von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Danilo schrieb:
> Ich wollte hier mal Ansätze aufgezeigt bekommen.
>
> Situation:
> ...
>
> Was kann ich tun, dass ich mich da mehr mit der Fa. arrangiere und
> zufriedener bin?
Auch Du wirst exponentiellem Wachstum nicht ewig folgen koennen, aber Du 
kannst Deine Unzufriedenheit abstellen, selber, ohne die Mithilfe 
Anderer.

Dazu faellt mir folgende Geschichte ein:

Einmal lebte ein großer Krieger. Obwohl er schon etwas in die Jahre 
gekommen war, konnte er dennoch jeden Herausforderer besiegen. Dies war 
überall im Land bekannt, und viele Schüler hatten sich bei ihm 
eingefunden.

Eines Tages kam ein junger Schwertkämpfer von zweifelhaftem Ruf ins 
Dorf. Er war fest entschlossen, der erste zu sein, der den großen 
Meister bezwingen würde. Neben seiner Stärke besaß er die 
abschreckende Fähigkeit, jede Schwäche seines Gegners zu erkennen und 
auszunutzen. Er würde den ersten Schlag seines Gegners abwarten, und 
sobald dieser sich eine Blöße gab, ihm mit gnadenloser Kraft und 
blitzartiger Schnelligkeit einen Stoß versetzen. Bisher war noch keiner 
bei einem Duell mit ihm über den ersten Schlag hinausgekommen.

Ohne auf den Rat seiner besorgten Schüler zu hören, akzeptierte der 
alte Meister die Herausforderung zum Kampf. Als die beiden in Stellung 
gingen, begann der junge Krieger dem Meister wüste Beschimpfungen an 
den Kopf zu werfen. Er schmiss Dreck und spuckte ihm ins Gesicht. 
Stundenlang ereiferte er sich an den schlimmsten Flüchen und 
Beleidigungen, die damals der Menschheit bekannt waren. Doch der Meister 
stand einfach bewegungslos und ruhig da. Schließlich hatte sich der 
junge Krieger verausgabt. Er sah ein, dass er geschlagen war, und zog 
beschämt von dannen.

Etwas enttäuscht darüber, dass ihr Meister den überheblichen 
Herausforderer nicht zurechtgewiesen hatte, versammelten sich seine 
Schüler um ihn und baten um eine Erklärung. „Wie konntet Ihr solch 
eine Schmach über Euch ergehen lassen? Wie kam es, dass er ohne zu 
kämpfen von dannen zog?” „Wenn jemand kommt um dir ein Geschenk zu 
geben und du nimmst es nicht an”, antwortete der Meister, “wem gehört 
dann das Geschenk?”

Beitrag #5294527 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Falk B. (falk)


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@ Danilo (Gast)

>"Arbeitsmentalität" ist so in etwa wie in einem Beamtenkonzern vor 25
>Jahren. "Komme ich heute nicht, komme ich halt morgen" ist die Devise.
>Viel Palaver und Meetings (bevorzugt recht laut auch auf den Fluren).

VEB 4.0!

>Was kann ich tun, dass ich mich da mehr mit der Fa. arrangiere und
>zufriedener bin?

Beitrag "Re: Was machen wenn der Chef keine Ahnung hat?"

Wenn dir das auf Dauer zu langeweilig ist, such dir ne andere Firma. 
Selbst wenn es dort weniger Geld geben sollte.

von Michael B. (laberkopp)


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Bb O. schrieb:
> Mit der Einstellung geht Deutschland aber den Bach runter.

Nicht wirklich. Hier wird zu 99% mit Hochleistung Schaum geschlagen und 
nur wenige Arbeiter am Band schuften damit unser Wohlstand in den 
Taschen weniger Milliardäre landet.

Beispielsweise karren die dummen Deutschen ihr schwer verdientes Geld 
säckeweise zu IKEA, Apple, und McDonalds, die darauf keine Steuern 
zahlen sondern das Geld schnellstmöglich ausser Landes schaffen.

> Oder möchten Sie hier Griechenland 2.0?

Gern. Lieber aber Zypern. Du erinnerst dich, das Land das seinen Bürgern 
so wenig abgenommen hat, daß es pleite war (und dann doch zulange 
musste).

https://www.welt.de/wirtschaft/article115143342/Deutsche-belegen-beim-Vermoegen-den-letzten-Platz.html

von Bb O. (bbox)


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Ach ja ich habe ja vergessen, dass diese Krisen gewollt sind.

von Le X. (lex_91)


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Hier sind aber wieder viele Unzufriedene unterwegs.

Beitrag #5294629 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Och.. (Gast)


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Danilo schrieb:
> Ich wollte hier mal Ansätze aufgezeigt bekommen.
>
> Situation:
> Ingenieur arbeitet als AÜG'ler in einem bundeseigenen Unternehmen
> (Tochterfirma einer ostdeutschen Mutterfirma).
>
> "Arbeitsmentalität" ist so in etwa wie in einem Beamtenkonzern vor 25
> Jahren. "Komme ich heute nicht, komme ich halt morgen" ist die Devise.
> Viel Palaver und Meetings (bevorzugt recht laut auch auf den Fluren).
>
> Ist ne Seltenheit, mal jemand zu sehen, der am PC was reintippt. Die
> meisten internen MA "erarbeiten" sich so 20-30 Seiten Unterlagen pro
> Jahr.

Klingt wie jede Firma, in der ich bisher gearbeitet habe. 20% machen 80% 
der Arbeit, die restlichen 80% 20%.
Das ist nichts besonderes, sondern eine Konstante in der Arbeitswelt.

Heißluftbläser vertreiben sich die Zeit gern mit Meetings. Auch nichts 
neues.

> Festanstellungen für AÜGler gibt's nur wenn man knapp dieses Niveau
> unterbietet.
>
> Mails werden fast nie beantwortet (dann müsste man ja wieder was
> eintippen in die Tastatur).
>
> Jetzt in den letzten 6 Monaten der Umstrukturierung ging noch weniger.
> Sicher auch in den naechsten 9 Monaten sind die MA dann in der
> Findungsphase für Ihren neuen Aufgaben.

Auch das ist normal.

> Viele Vorgesetzte sind bereits ausgetauscht worden, weil man wohl
> gesehen hat, dass der Fisch vom Kopf her riecht.
>
> Selbst habe ich ne Gruppe gefunden, die noch gedeihlich zusammenarbeitet
> und recht gut performt.
>
> Was kann ich tun, dass ich mich da mehr mit der Fa. arrangiere und
> zufriedener bin?

Klingt relativ normal.

seh es positiv:
Es ist nicht besonders schwierig oder aufreibend, aus den üblichen 80% 
Nieten positiv hervorzustechen.
In allen Firmen, in denen ich jemals war, hat es ausgereicht, seinen 
normalen Job orgendelich zu machen, um zu den Topleuten zu gehören. 
Weder "Aufarbeiten für die Firma" noch Überstungen sind nötig.

Arbeit ist nur Geld gegen Arbeitszeit. Mehr erwartet auch dein 
Arbeitgeber nicht. Mehr solltest du auch nicht erwarten. Ich kenne das 
Problem, einfach ist es nicht...

Beitrag #5294706 wurde von einem Moderator gelöscht.
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