Hi alle, Die Frage mag zwar merkwürdig erscheinen, aber ich habe im Internet dazu keine konkrete Antwort gefunden. Bei einem typischen PC-Mainboard müssen ja nicht alle RAM-Slots bestückt werden, sodass dort die Leitungen offen sind. Warum müssen diese Leitungen nicht mit einem definierten Widerstand abgeschlossen werden? So wie ich das kenne sind schnelle Signale sonst immer mit z.B. 50 Ohm abgeschlossen. Soweit ich weiß sind bei einem Mainboard mit 4 RAM-Slots immer zwei elektrisch parallel mit der CPU und dem darin befindlichen Speichercontroller verbunden. Müssten da nicht Reflexionen den Betrieb mit nur einem Riegel unmöglich machen? Da es ja anscheinend trotzdem mit nur einem Riegel in einem 4 Slot Mainboard funktioniert müssen die Hersteller das irgendwie geregelt haben. Wäre toll wenn jemand mir erklären könnte wie das funktioniert. Gerne auch mit Schaltung. lg derMosphet
SCSI-Busse wurden auch nur am Ende terminiert. Trotz freier Pfostenstecker am Flachbandkabel. Auch wenn mehrere Geräte angeschlossen waren, wurde nur im letzten Gerät terminiert.
:
Bearbeitet durch User
Unbenutze Slots sind harmlos, eben weil unbenutzt. Benutzte sind interessanter, weil die Leitung bei 2 Modulen 3 Enden hat. Da wird dann auch schon mal die Terminierung dynamisch umgeschaltet. "Design Guide for Two DDR3-1066 UDIMM Systems" https://www.micron.com/~/media/documents/products/technical-note/dram-modules/tn4108_ddr3_design_guide.pdf Bei 4 Modulen hat man heute 2 Speicherbusse mit je 2 Modulen. Mehr als 2 Module pro Bus gibts heute m.W. nur mit gepufferten Modulen. Ist nur ein Slot belegt, ist auch nur ein Speicherbus in Betrieb. Der andere muss dann auch nicht terminiert werden. Üblicherweise wird bei Bestückung eines Speicherbusses mit nur einem Modul empfohlen, welcher Slot belegt werden sollte. Das kann durchaus mit der Terminierung zusammenhängen.
:
Bearbeitet durch User
derMosphet schrieb: > Bei einem typischen PC-Mainboard müssen ja nicht alle RAM-Slots bestückt > werden, sodass dort die Leitungen offen sind. Warum müssen diese > Leitungen nicht mit einem definierten Widerstand abgeschlossen werden? Das ist (bzw. war) nicht unbedingt so: siehe RDRAM/RAMBUS. Zum Glück ist diese Totgeburt alsbald nach ihrer Erfindung auch schon wieder ausgestorben. Offensichtlich waren die Nachteile größer als die Vorteile, die man sich davon versprochen hatte... > Soweit ich weiß sind bei einem Mainboard mit 4 RAM-Slots immer zwei > elektrisch parallel mit der CPU und dem darin befindlichen > Speichercontroller verbunden. Müssten da nicht Reflexionen den Betrieb > mit nur einem Riegel unmöglich machen? Nun, die Praxis sagt: offensichtlich ist das nicht der Fall. > Da es ja anscheinend trotzdem mit nur einem Riegel in einem 4 Slot > Mainboard funktioniert müssen die Hersteller das irgendwie geregelt > haben. Die beiden Grundtricks sind: Die Impedanz der "offenen Enden" ist sehr hoch im Vergleich zu dem Teil des Busses, der benutzt wird UND der Bus ist insgesamt auch sehr kurz.
c-hater schrieb: > Offensichtlich waren die Nachteile größer als die Vorteile, die man sich > davon versprochen hatte... Ich weiss nicht ob die Technik selbst auch ein Kriterium war. Aber es gab noch andere Beweggründe, diese Technik nicht einzusetzen. So wie ich das mitkriegte, hatte RAMBUS einen Patent-Krieg gegen fast die ganze Branche angezettelt, nachdem sie sich vorher im eigentlich zur Vermeidung solcher Konflikte gedachten JEDEC-Gremium quasi als Maulwurf betätigten. Dementsprechend verhasst war der Laden und die Branche bemühte sich nach Kräften, alternative Wege zu gehen. Mit Erfolg.
:
Bearbeitet durch User
derMosphet schrieb: > So wie ich das kenne sind schnelle Signale sonst immer mit z.B. 50 Ohm > abgeschlossen. Memory- und PCI-Busse auf Motherboards sind nicht ideal konfiguriert, weil das eben nicht realisierbar ist - unbekannte Bestückung und unvermeidliche Abzweigungen, die darf es nach von dir erwähnten strengen Lehre garnicht geben. Daher ist spezifiziert, dass die Leitungen so kurz sein müssen, dass es eben trotz nicht exakter Ausführung als Wellenleiter noch funktioniert. Man kann da weder machen was man will noch kann man wesentlich was ändern, was z.B. längere Leitungen erfordert. Ganz ganz früher gab es "Memory Expander", eine Leiterplatte mit Kontakten zum Einstecken in die Speicherfassung, einem eigenen Bus und 4 Steckplätzen äquivalent zu denen auf dem Motherboard. Damit konnte man also 4mal soviel Memory-Module einbauen. Aber das hat nur mit der ersten Generation funktioniert, so etwa 80286 mit 8..20 MHz. Mit der heutigen Speichertechnik ist das aussichtslos. Georg
@A. K. Vielen Dank, der Link erklärt genau das was ich gesucht habe! Das Designen von so einem Mainboard scheint eine noch viel größere Wissenschaft zu sein als ich gedacht habe. derMosphet
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.