Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bistabiles 30A Relais ferngesteuert


von Martin W. (mawe2)


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Hallo,

Ich möchte für mein Auto gerne einen ferngesteuerten Unterbrecherkontakt 
für den Magnetschalter des Startermotors bauen. Dazu möchte ich ein 
bistabiles Relais verwenden das an 12V arbeitet und für 30A ausgelegt 
ist.
Ich habe schon lange gestöbert und es gibt viele Funk-Relais mit diesen 
Spezifikationen zu kaufen, nur leider nicht als bistabile Variante. Das 
ist mir allerdings sehr wichtig, da ich einen geringen Standby Verbrauch 
benötige.
Falls jemand eine Idee hat, wie so eine Schaltung eventuell selbst 
realisiert werden kann durch Verwendung von geeigneten Baugruppen, würde 
ich mich über Hinweise freuen.

Ps. Ganz perfekt wäre folgendes Modul, ließe sich so etwas eventuell mit 
geringem Aufwand umfunktionieren?

https://de.aliexpress.com/item/GSM-remote-control-box-Model-GSM-AUTO-On-board-clock-for-your-timer-function/670184572.html?spm=a2g0s.13010208.99999999.262.NHxRjs

von Martin S. (sirnails)


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Wieso drehst Du die Funktion dann nicht einfach um, und nimmst ein 
Monostabiles?

Mir kommt das ein wenig übers Knie durch die Brust ins linke Auge vor.

von Martin W. (mawe2)


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Genau das ist eben nicht so einfach. Ich möchte ja in der Lage sein, 
beide Schaltzustände über einen langen Zeitraum zu erzielen. Ich will 
nicht erst unmittelbar vor jeder Fahrt ein/ausschalten sondern beide 
Zustände beliebig lange aufrecht erhalten können, ohne dass der 
Ruhestromverbrauch von dem Auto merklich steigt. Und genau das ist nach 
meinem Verständnis nicht anders umsetzbar, es sei denn, die Schaltung 
wird deutlich intelligenter und komplizierter.

von Helmut K. (hk_book)


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von Martin W. (mawe2)


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Danke für den Link, das Relais ist sicher bestens geeignet für meine 
Zwecke, aber wie bekomme ich es ferngesteuert?

von Der Andere (Gast)


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Martin W. schrieb:
> Und genau das ist nach
> meinem Verständnis nicht anders umsetzbar, es sei denn, die Schaltung
> wird deutlich intelligenter und komplizierter.

Dir ist aber schon klar, daß man bei einem remote gesteuerten bistabilen 
Relais immer auch kontrollieren muss welchen Schaltzustand es jetzt 
tatsächlich hat.
Auch das macht dein Gesamtsystem ggf. deutlich komplexer.

von Captain Albern (Gast)


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Sind 30A nicht ein bißchen wenig für einen Starter im Auto ?

von Martin W. (mawe2)


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Nein, ist ja nur der Magnetschalter des Starters, nicht der Starter 
selbst. Ist mit einer 20A Sicherung abgesichert, sollte also passen.

von Martin W. (mawe2)


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Ja, ist mir klar. Deshalb hoffe ich, dass man ein geeignetes System 
erwerben kann, was nur leicht modifiziert werden muss. Andernfalls wird 
es vermutlich zu komplex.

von Arno H. (arno_h)


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Stromstoßrelais gibt es auch für den KFz-Bereich mit 12V Spulenspannung.
Der Anlasserschalter läuft doch auch schon über ein Relais, kannst du 
nicht dessen Steuerstromkreis trennen?

Arno

von Martin W. (mawe2)


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Das könnte ich, nur habe ich wieder das Problem, dass ich beide Zustände 
beliebig lang ohne großen Stromverbrauch erzielen möchte (getrennt/nicht 
getrennt) Das ist eben nur über ein bipolares Relais möglich, sonst habe 
ich in einem Zustand immer eine Spannung anliegen, was ich nicht möchte.

Ich habe aber eventuell eine Lösung gefunden.

https://de.aliexpress.com/item/smart-home-automation-gsm-switch-relay-controller-sms-call-remote-control-light-water-pump-motor-generator/32388570026.html?spm=a2g0x.10010108.1000016.1.3f758e0fk7ndBm&isOrigTitle=true

Wenn ich dieses Gerät so einstelle, dass das Relais bei jedem Anrufe/SMS 
nur für ein paar Sekunden einschaltet und dann wieder ausschaltet (die 
Einschaltdauer des Relais ist in Sekunden einstellbar) und daran dann 
mein bistabiles Relais schalte, dann habe ich doch im Prinzip das 
erreicht, was ich wollte, oder?

von oszi40 (Gast)


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Martin W. schrieb:
> aber wie bekomme ich es ferngesteuert?

Ein Relais beschaffen ist einfacher als es ZUVERLÄSSIG fernzustern.
OB Dein Handy auch überall (z.B.im tiefen Keller) funktioniert???

von Martin W. (mawe2)


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Das ist natürlich ein Argument, allerdings wäre für meine Anwendung der 
Handyempfang zu 99,9% der Zeit sicher gestellt. Das würde mir reichen.

Alternativ könnte man auch hierzu greifen:

https://www.ebay.com/itm/Remote-Control-System-Switch-Duplicator-Rolling-Code-Garage-Gate-Door-315MHZ/183040562386?_trkparms=aid%3D111001%26algo%3DREC.SEED%26ao%3D1%26asc%3D20160908105057%26meid%3Dc516466489ad4483a6eb0c705e170039%26pid%3D100675%26rk%3D1%26rkt%3D15%26sd%3D183040562386%26itm%3D183040562386&_trksid=p2481888.c100675.m4236&_trkparms=pageci%253A119e5de6-0a76-11e8-8479-74dbd1807c12%257Cparentrq%253A6617b5341610a9e1d7bd54dffffd93fc%257Ciid%253A1

Dann müsste man aber erstens für die Schaltzeit des Hauptrelais 
(bipolar) die Fernbedienung gedrückt halten und zweitens hätte ich kein 
direktes Feedback, wobei sich hierfür sicher auch eine einfache Lösung 
finden würde.

von Andrew T. (marsufant)


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Martin W. schrieb:
> Das ist eben nur über ein bipolares Relais möglich, sonst habe
> ich in einem Zustand immer eine Spannung anliegen, was ich nicht möchte

Alternative zum bistabilen Relais:
Es gibt da aber auch die Möglichkeit einen Stromstoßschalter zu 
verwenden.

Eltako XS12 . Mit 12V DC Spule

Da Du lastfrei schaltest, kannst Du dessen 25A Kontakt-Belastbarkeit 
ausnutzen.
die 12A Angabe bezieht sich auf Schaltung während Strom über den Kontakt 
fließt, das hast du ja nicht vor.

von Martin W. (mawe2)


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Wo liegen denn die Vor- und Nachteile zwischen Stromstoßschalter und 
bistabilem Relais?

von Andrew T. (marsufant)


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Martin W. schrieb:
> Wo liegen denn die Vor- und Nachteile zwischen Stromstoßschalter
> und
> bistabilem Relais?

Stromstoßschalter löst Deine eingangs von Dir gefordert Ausgabenstellung 
mit den gegebenen Randbedinngungen..

Bistabiles Relais löst es nicht.


......

Hat Dir Arno auch schon empfohlen, aber Du hast nicht drauf reagiert.

: Bearbeitet durch User
von Martin W. (mawe2)


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Das war nicht böse gemeint, mir war der Stromstoßschalter nur noch nicht 
wirklich geläufig, ich habe mich jetzt noch einmal etwas genauer mit 
seiner Funktionsweise und den Unterschieden zum bistabilen Relais 
befasst. Das scheint eine gute Lösung zu sein. Die Ansteuerung könnte 
ich doch dann tatsächlich über eine der von mir genannten 
Fernsteuerungen erzielen, oder?

von Martin W. (mawe2)


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Wäre ein Schrittschaltrelais oder ein Stromstoßrelais besser geeignet?

Ich habe zwei gefunden, die ich als geeignet für den KFZ Einsatz 
erachte:

https://www.miunske.com/de/produktkatalog/elektronik/schrittschaltrelais/n5-1001-0002

oder

http://www.syncro-frank.bullifieber.de/shop/artikel.php?artikel=202&eSId=spyvfyvpu

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Also ich gehe mal davon aus, dass Deine Überlegungen richtig sind, und 
Du deshalb genau das suchst.

Aber für mich klingt das immernoch so, als würdest Du eine vermeintlich 
bequeme Lösung anstreben, die Dir hinterher um die Ohren fliegt.

Wenn das Relais nicht schaltet - überlebt das Dein Teil? Denn damit 
musst Du definitiv rechnen.

von Martin W. (mawe2)


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Ja, das würde mein Gerät unbeschadet überleben, weil dann der Stromkreis 
einfach nur offen bleibt.

Welches der beiden Relais ist denn besser geeignet für meine Zwecke? 
Gibt es eventuell Probleme mit Erschütterungen während der Fahrt? Die 
Relais sind ja prinzipiell für den Automobilbereich ausgelegt.

von oszi40 (Gast)


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Martin W. schrieb:
> Welches der beiden

Keine Ahnung. Oft funktionieren solche Relais ähnlch einer 
Kugelschreibermechanik. Die Kunst ist, die Rückmeldung zuverlässig zu 
prüfen, um den aktuellen Schaltzustand zu kennen! Mancher meiner 
Kugelschreiber hakte auch bei -30 Grad ...

von Martin W. (mawe2)


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Dann werde ich die Aktion vielleicht noch einmal überdenken. Es wurde ja 
jetzt schon mehrfach der Einwand geäußert, dass es zu gelegentlichem 
Versagen des Relais kommen kann. Das ist natürlich keine befriedigende 
Lösung. Vielleicht dann doch besser eine rein mechanische Lösung per 
Schalter. Erstmal Danke an der Stelle für die Hilfe bisher!

Wenn zufällig jemand einen qualitativen Druckschalter mit Rastfunktion 
kennt, der möglichst klein ist und in geschaltetem Zustand 12V und 20-25 
Ampere aushält, kann er mir gerne eine Empfehlung aussprechen

von Gerald B. (gerald_b)


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Und ein dicker MOSFET? Der ist zwar per se nicht selbsthaltend, kann 
aber leistungslos angesteuert werden, so das du mit wenigen µA 
auskommst. Ein 200A MOSFET kostet ca. 2€ und ist damit billiger wie ein 
dickes Relais. Habe damit auch schon eine Dieselglühkerze geschaltet, 
die mit 20A abgesichert war. Den Worst Case mit Kurzschluss des 
Lastkreises an einem Bleiakku habe ich ebenfalls getestet. Die 20 A 
Flachsicherung kam und der FET war handwarm, aber lebte. Der FET 
schaltet auch bei Vibrationen, Erschütterung und Frost sicher.

von Martin W. (mawe2)


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Das ist eine sehr gute Idee, allerdings tendiere ich momentan eher dazu, 
aufgrund der Einfachheit tatsächlich auf eine mechanische Lösung zurück 
zu greifen.

Trotzdem, deine Lösung gefällt mir besser als meine ursprüngliche Idee 
über ein Relais.

von Martin W. (mawe2)


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Ich würde die Idee mit dem dicken Mosfet gerne nochmal aufgreifen. Ließe 
sich das auch als Toggle Variante aufbauen? Wenn ja, welches könnte man 
da nehmen? Wenn der Stromverbrauch wirklich unter einem mA liegt wäre 
das eine gute Möglichkeit und vielleicht aufgrund der kleinen Baugröße 
gut umsetzbar.

von Ä.Ö.L. (Gast)


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Martin W. schrieb:
> Wenn der Stromverbrauch wirklich unter einem mA

Weniger. Es muß praktisch nur das Gate in der Zeit auf definiertem 
Potential ggbr. Source gehalten werden - und IGSS (der Leckstrom vom 
Gate zum Source, gemessen und im DB angegeben bei max. V_GS) moderner 
Power-FETs ist sehr gering, oft gar im nA-Bereich. Weshalb das Wörtchen 
"leistungslos" durchaus zurecht angewandt wurde.

von Martin W. (mawe2)


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Das wäre natürlich genial

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das ist leider nicht trivial, da die modernen niederohmigen MOSFETs 
nicht im linearen Bereich betrieben werden können. Das heißt, bei einem 
Absacken der Gate-Spannung müßte irgendeine Schaltung das Gate 
irgendwann schlagartig auf 0V ziehen.
Selbst wenn man einen älteren MOSFET nimmt und sich mit dem dann 
deutlich höheren Innenwiderstand zufrieden gibt, bleibt das Problem 
möglicher kurzfristiger Überhitzung des Chips.

Beides kann schnell zum Tod des MOSFET führen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Für dieses Problem bräuchtest du ein Puffer-C, das über eine 
Rückschlagdiode ge- und separat entladen wird.
Wenn z.B. der Anlasser bei schwacher Batterie betätigt wird und die 
Versorgungsspannung einbricht, muß für das Gate unter allen Umständen 
noch volle Spannung für den zu erwartenden Zeitrahmen zur Verfügung 
stehen, sonst bekommt der MOSFET "Kernschmelze" ;-)

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