Ich würde an ein Netzteil gerne ein flexibeleres Kabel anbringen. Derzeit ist es (angeblich) ein AWG18 (sieht für mich aber eher nach AWG20 - maximal AWG19 aus). Die Informationen im Netz welchen Querschnitt man für welchen Strom nehmen sollte find ich bisher noch nicht ganz stimmig. Vielleicht schaue ich aber auch einfach nur an den falschen Stellen. Die Eckdaten: Spannung 24V bis 3A Gleichstrom. 2-addrige Kupferlitze mit Silikonmantel, 1.5m, frei und nicht verlegt. Benutzung unter Zimmertemperatur. Spannungsabfall is nicht direkt relevant (der Verbraucher kommt mit 12-24V zurecht), lediglich die Abwärme sollte sich in sinnvollen Grenzen halten. Was ich gelesen habe sollten es über den Daumen 0.5mm² sein. Aber vielleicht kann man das ja auch ein bisschen genauer angehen. Denn falls 0.2mm² funktionieren sollten wäre mir das wesentlich lieber. Wenn ich es richtig verstehe müsste die Rechnung bei einer Litze mit 0.2mm² für 1.5m so aussehen: R = p * l / A p = 0.017Ω*mm²/m (spez. Widerstand Kupfer bei 20°C) l = 1.5m A = 0.2mm² R_kabel = 0.017Ω * mm²/m * 1.5m/0.2mm² = 0.1275Ω R_last = U²/P = (24V)²/72W = 8Ω R_ges = 2 * R_kabel + R_last = 2 * 0.1275Ω + 8Ω = 8.255Ω I_ges = 24V / 8Ω = 3A U_kabel = 0.1275Ω * 3A = 0.3825V P_kabel = U_kabel * I_ges = 0.3825V * 3A = 1.1475W Das bedeuted es wären dann 1.1475W die als Wärme entstehen. Oder hab ich da was falsch gemacht? Die nächste Frage wäre dann natürlich zu was für einer Erwärmung das führt bei 1.5m Kabel - und ob das noch OK wäre. Wobei das mit Isolierung und Kühlung durch die umgebende Luft sicher nicht ganz so einfach ist. Ich könnte natürlich auch einfach mal ausprobieren, aber es macht mich gerade wahnsinnig solche Informationen nicht zu finden. Kann mir da jemand weiterhelfen? Gruss, Torsten
Torsten C. schrieb: > U_kabel = 0.1275Ω * 3A = 0.3825V Wo is die zweite Leitung hin? Torsten C. schrieb: > Wobei das mit Isolierung > und Kühlung durch die umgebende Luft sicher nicht ganz so einfach ist. ~1W pro Meter, das wird wohl kaum merklich wärmer werden, selbst wenn du es noch in Watte packst. Nur halt nich aufrollen etc. :)
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Teo D. schrieb: > Torsten C. schrieb: >> U_kabel = 0.1275Ω * 3A = 0.3825V > > Wo is die zweite Leitung hin? Was Teo sagen will ist dass Du den Widerstand für 3 Meter berechnen musst. Der Strom muss ja auch wieder zurück in das Netzteil? Torsten C. schrieb: > p = 0.017Ω*mm²/m (spez. Widerstand Kupfer bei 20°C) Hier würde ich 0,0178 ansetzten. Der Widerstandswert für Deine Rechnung kommt dann, für 3 Meter, auf 0,267 Ohm. Hier noch ein Link zum Thema AWG: https://www.sab-kabel.de/kabel-konfektion-temperaturmesstechnik/technische-daten/kabel-leitungen/amerikanischer-litzenaufbau.html Torsten C. schrieb: > Denn falls 0.2mm² funktionieren sollten wäre mir das wesentlich lieber. 0.2mm² ist grenzwertig. So knapp würde ich das Kabel nicht auslegen.
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Jörg R. schrieb: > kommt dann, für 3 Meter, auf 0,267 Ohm. So ist das besser als Torstens Rechnung. Bei 0,2mm² komme ich auf 2,5 Watt, bei 0,5mm² auf 1 Watt Verluste (gerundet). > 0.2mm² ist grenzwertig. So knapp würde ich das Kabel nicht auslegen. Ebenso, ohne Nachzurechnen: 0,2mm² bei 3A würde ich nicht machen, obwohl es vmtl. kein Problem gibt.
> Ich würde an ein Netzteil gerne ein flexibeleres Kabel anbringen.
Dann achte auf den Wert in Flexibels (statt Decibels !-)
Die Flexibilität von Litze is nich alleine vom Cu-Querschnitt bestimmt,
sondern von der Feinheit der einzelnen Litzendrähtchen und deren
Verseilung. Natürlich braucht es von den feineren mehr um Gleichstand im
Gesamtquerschnitt zu erreichen. Siehe Laborstrippen. (und die
Steifigkeit der Isolation, da bist Du ja bereits bei Silikon)
Du findest bestimmt genügend flexible Litze auch in 1mm^2 und gar
2.5mm^2, Du muss nur den Preis dafür hinblättern. Suche nach HF Litze
(Hoch Flexibel).
Unabhängig vom Querschnitt musst du folgendes bedenken: Meist sind mehrere Platinen über 24V und GND verbunden. Ein Spannungsabfall im Kabel führt dazu, dass sich die GND-Potentiale der Platinen unterscheiden können - schließlich müssen die 3A über die Leitung zurück zum Netzteil. Bei normalen Digitalsignalen reicht eine Potentialdifferenz von 0,7V schon aus aus, um Bauteile zu zerstören - ein CMOS-Eingang hat eine Diode gegen GND, und wenn die Spannung am Eingang unter -0,7V fällt, leitet die. das ist nicht wünschenswert. Daher immer auch den Spannungsabfall abschätzen, und überlegen, wo der Strom in der GND-Leitung überall fließen kann. Das ist übrigens der Grund für Dinge wie galvanische Trennung bei Ethernet und den -7 - +14V bei RS485. Es wird oft unterschätzt, was das für Probleme machen kann.
>>> U_kabel = 0.1275Ω * 3A = 0.3825V >> >> Wo is die zweite Leitung hin? > > Was Teo sagen will ist dass Du den Widerstand für 3 Meter berechnen > musst. Der Strom muss ja auch wieder zurück in das Netzteil? Ja, deswegen hatte ich R_ges = 2 * R_kabel + R_last aber ich da ich R_ges nirgends weiter genutzt habe war da bei meiner Rechnung wohl noch was falsch :) >> p = 0.017Ω*mm²/m (spez. Widerstand Kupfer bei 20°C) > > Hier würde ich 0,0178 ansetzten. Der Widerstandswert für Deine Rechnung > kommt dann, für 3 Meter, auf 0,267 Ohm. OK > Hier noch ein Link zum Thema AWG: > > https://www.sab-kabel.de/kabel-konfektion-temperaturmesstechnik/technische-daten/kabel-leitungen/amerikanischer-litzenaufbau.html Bei Litzen läßt sich ja nicht so einfach der der Durchmesser bestimmen (wie ich finde) - aber ich komme beim original Kabel auf 0.8-0.9mm. Daher die Vermutung, dass AWG18 nicht stimmt. Laut der Tabelle wären es dann - bis zu 3 Adern - bis 30 Grad - bei 3A => AWG 22 bzw. 0,33mm² >> Denn falls 0.2mm² funktionieren sollten wäre mir das wesentlich lieber. > > 0.2mm² ist grenzwertig. So knapp würde ich das Kabel nicht auslegen. Passt halt vom Kabelaußendurchmesser so gut. Und ist auch keine Dauerlast von 3A. Deswegen überhaupt die Überlegung. Und ist schon noch ein bisschen flexibler als das 0.5mm² - aber sind beides schon hoch flexible Kabel. Aber ja - ist knapp :-/
> Die Flexibilität von Litze is nich alleine vom Cu-Querschnitt bestimmt, > sondern von der Feinheit der einzelnen Litzendrähtchen und deren > Verseilung. Natürlich braucht es von den feineren mehr um Gleichstand im > Gesamtquerschnitt zu erreichen. Siehe Laborstrippen. (und die > Steifigkeit der Isolation, da bist Du ja bereits bei Silikon) Ja, ich hab halt hier noch gutes 0.22mm² und 0.5mm² liegen. Beides sind schon HF Litzen. Den genauen Wert für deren Flex hab ich leider nicht. Gefühlt bräuchte ich genau was dazwischen - wie es denn immer so ist :-/
Hmm schrieb: > Unabhängig vom Querschnitt musst du folgendes bedenken: > Meist sind mehrere Platinen über 24V und GND verbunden. Ein > Spannungsabfall im Kabel führt dazu, dass sich die GND-Potentiale der > Platinen unterscheiden können - schließlich müssen die 3A über die > Leitung zurück zum Netzteil. Hmm - da komm ich gerade noch nicht mit. Ich habe doch einen Verbraucher. Wie sollte der unterschiedliche GND-Potentiale haben?
Verlustleistungsphobiker schrieb: > Suche nach HF Litze > (Hoch Flexibel). Das HF steht for Hochfrequenz, weil da alle einzelandern gegeneinander isoliert sind um die Auswirkung des Skin-Effekte zu minimieren. Mit Hochflexibel hat das nix zu tun. Gruß Ulf
Irgendwann hatte ich einmal ein paar Muster von Muldental Elektronik erhalten, bei denen ich extrem überrascht war, wie flexibel man Litzen herstellen kann. Ich hätte die eher für Bindfäden stat für elektrische Leitungen gehalten. Muldental spezifiziert z.B. die folgende Servoleitung mit 0,14mm² sogar für 3A, allerdings sicherlich als Spitzenstrom: https://m-el.eu/details/54022 Ggf. kannst Du dort ja einfach nachfragen, welches die flexibelste Leitung im Angebot ist. Ich habe leider keine Typenbezeichnung zur Hand. Nachtrag: Hier ist das Zeug, d.h. 0,25mm² bestehend aus 130*0,05mm Drähten, mit 4,5A Dauerstrom und 10,4A Spitzenstrom: https://m-el.eu/details/55003
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Andreas S. schrieb: > Ggf. kannst Du dort ja einfach nachfragen, welches die flexibelste > Leitung im Angebot ist. Generell: Silikonlitze, feinstdrähtig...
Einfach mal in die DIN schauen, was dort angegeben ist. Steht nicht grundlos dort.
Dieter schrieb: > Einfach mal in die DIN schauen, was dort angegeben ist. Steht nicht > grundlos dort. Dazu müsste ich aber auch erst einmal wissen welche DIN. Das meiste was ich in die Richtung gefunden habe fing erst bei 0,75mm² an.
Lothar M. schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Ggf. kannst Du dort ja einfach nachfragen, welches die flexibelste >> Leitung im Angebot ist. > Generell: Silikonlitze, feinstdrähtig... Zum einen hatte ich den entsprechenden Typ doch noch bei Muldental gefunden, und zum anderen habe ich hier irgendwo ein Muster des Kabels herumliegen. Daher weiß ich ganz sicher, dass dieser Typ weicher ist als alles andere, was ich bislang kabelmäßig in den Händen hielt.
Moin, Andreas S. schrieb: > Daher weiß ich ganz sicher, dass dieser Typ weicher ist als > alles andere, was ich bislang kabelmäßig in den Händen hielt. Neu oder mit Perwoll gewaschen? SCNR, WK
Torsten C. schrieb: > Die Eckdaten: > Spannung 24V bis 3A Gleichstrom. > 2-addrige Kupferlitze mit Silikonmantel, 1.5m, frei und nicht verlegt. Torsten C. schrieb: > Dazu müsste ich aber auch erst einmal wissen welche DIN. Dazu steht in der DIN VDE 0298-4, 2003-08 Für mehradrige Leitungen: 3A - 0,5mm² Wenn es eine einadrige Leitung wäre, würde für 3A ein Querschnitt von 0,14mm² genügen.
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