Hallo zusammen, ich habe mir folgenden Induktionsheizer gekauft: https://www.amazon.de/KKmoon-12-48V-1000W-Englische-Bezeichnung/dp/B01FK19MXO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1518040779&sr=8-1&keywords=induction+heater Dieser funktioniert auch soweit und ich bekomme damit was warm. Oftmals schwingt dieser jedoch nicht, d.h. ich habe bei 5,5 Volt schon die 35 A Strombegrenzung von meinem Gerät. Dann dreh ich die Spannung viele Male hoch und runter und auf einmal schwingt die Spule und ich habe bei 20 V vllt. 5 Ampere oder mehr, je nachdem ob ich eine Last in der Spule habe. Nun habe ich folgende Fragen: 1) Warum schwingt dieser nicht immer ein? 2) Gibt es einen Ansatz, um die Einschwingfreudigkeit zu erhöhen? 3) Wie funktioniert das Prinzip von dem Gerät? Das magnetische Wechselfelder induktive Wirbelströme berührungslos übertragen verstehe ich, aber wie erzeugt das Gerät diese Frequenz? 4) Normalerweise arbeiten Induktive Erwärmungsanlagen bei Resonanzfrequenz. Ist das hier auch so oder hat man eine feste Frequenz und erzeugt demnach viel Blindleistung? Vermutlich kann ich Frage 4) durch Messen auch herausbekommen, aber vllt. weiß so auch jemand mehr. LG Sarah
Den Schaltplan zeigst du nicht, aber wenn es die Standardschaltung ist, dann brauch die ne asymmetrische Starthilfe. Ansonsten kann sie einen nichtschwingenden Arbeitspunkt einnehmen. Mach die Ansteuerung der FETs asymmetrischer. Bei höheren Spannungen wird gerne ein DIAC benutzt.
Hallo, Du darfst ihn nicht langsam einschalten, sondern er sollte stoßartig starten, also den Schalter zwischen den Elko und die Schaltung setzen. MfG
Christian S. schrieb: > Hallo, > > Du darfst ihn nicht langsam einschalten, sondern er sollte stoßartig > starten, also den Schalter zwischen den Elko und die Schaltung setzen. > > MfG Darauf würde ich auch tippen. Eventuell braucht er einen größeren Stromstoß als die 35 Ampere. Mit einem massiven Kondensator puffern wäre da denkbar - sowas hätte ein nicht-Labornetzteil dieser Leistungsklasse drin.
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Ich habe auch so ein Ding. Es dürfte diese Schaltung hier sein: https://markobakula.wordpress.com/power-electronics/500w-royer-induction-heater/ Plötzliches Einschalten sollte tatsächlich der Trick sein. Einer der beiden Mosfets schaltet dann schneller und es sollte sich die Oszillation einstellen. Bei mir funktioniert das immer (mit einem gewöhnlichen Kippschalter) Die Frequenz sollte durch Spule und Kondensator(en) gegeben sein. Letztlich ist das nur ein LC-Schwingkreis, wenn ich das richtig verstanden habe.
1&2 diese Schaltungen benötigen einen plötzlichen Spannungssprung damit die Oszillation anläuft. Versuche doch mal direkt mit den 20V einzuschalten (Strombegrenzung bei den ersten Versuchen nicht vergessen) 3 Das C auf dem Board bildet mit dem L der Induktionsspule einen Schwingkreis. Dieser bestimmt auch die fixe Frequenz. 4 Im Leerlauf produzieren diese Schaltungen, unabhängig von der Frequenz, hauptsächlich Blindleistung. Wirkleistung kann erst umgesetzt werden wenn die im Magnetfeld gespeicherte Energie abgebaut wird in z.B. Wärme in einem Metallstück.
Euer Tipp (schnell die Spannung hochziehen) hat geholfen und jetzt schwingt er viel besser ein, immer nach wenigen Versuchen. Meine Spannungsquelle hat einfach eine gewisse Trägheit aber so kann ich den Heizer problemlos nutzen :) Jetzt weiß ich auch wie das Funktionsprinzip ist (Royer Converter) und dass der Strom tatsächlich mit Resonanzfrequenz schwingt. Vielen Dank für die Hilfe! LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Euer Tipp (schnell die Spannung hochziehen) hat geholfen und jetzt > schwingt er viel besser ein, immer nach wenigen Versuchen. Meine > Spannungsquelle hat einfach eine gewisse Trägheit aber so kann ich den > Heizer problemlos nutzen :) Da du immer noch einige Versuche benötigst könntest auch noch ein 24V Relais in die Versorgungsleitung hängen welches über die Spannung von dem Netzgerät gesteuert wird. Somit wird der Heater erst eingeschalten wenn die Endstufe von dem Netzgerät auf 20V geladen ist. Oder eben manuell mit Schalter :-)
Sehr gute Idee, dass versuch ich noch zu implementieren :-) LG Sarah
Ich bin ehrlich gesagt nicht so die Bastelexpertin :-) Habe mal bei Conrad geschaut. Wäre das ein mögliches Relais? https://www.conrad.de/de/printrelais-24-vdc-40-a-1-wechsler-tianbo-electronics-trs-l-24vdc-s-z-1-st-629504.html LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Ich bin ehrlich gesagt nicht so die Bastelexpertin :-) > > > Habe mal bei Conrad geschaut. Wäre das ein mögliches Relais? > https://www.conrad.de/de/printrelais-24-vdc-40-a-1-wechsler-tianbo-electronics-trs-l-24vdc-s-z-1-st-629504.html > > LG Sarah Tiptop :-) Das Relais zieht zwar schon ab 13.8V an, jedoch sollte die Schaltung ja auch schon ab 12V sauber einschalten. Falls nicht einfach einen 390Ohm Widerstand in Serie zu der Relaisspule. An dieser liegen somit nur ~70% der Spannung an und das Relais schaltet erst bei ~19V Netzteilspannung ein. Wäre eine noch saubere Lösung, allerdings sollte es auch ohne funktionieren. Die Leistung an dem Widerstand wäre mit ca. 120mW auch verschwindend klein und du kannst nahezu jeden Widerstand (außer SMD) verwende. Falls du keinen zuhause rumliegen hast gleich auf Reserve bei Conrad mitbestellen. Gutes gelingen!
Danke für die Antwort! Bin gerade etwas stutzig geworden. Die 24 Volt scheint ja die maximal zulässige Spannung zu sein. Meine Spannungsquelle liefert aber über 30 Volt und der Heizer selbst schafft bis 48 Volt. Insofern hätte ich schon gerne ein Relais, dass 48 Volt schafft, da ich vllt. mal eine andere Spannungsquelle habe. Habe ein derartiges Relais aber bei Conrad nicht gefunden. Hat da vllt. jemand eine Idee? oder kann man da auch irgendwie tricksen mit einem Widerstand in Reihe? LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Danke für die Antwort! > > Bin gerade etwas stutzig geworden. Die 24 Volt scheint ja die maximal > zulässige Spannung zu sein. Meine Spannungsquelle liefert aber über 30 > Volt und der Heizer selbst schafft bis 48 Volt. Insofern hätte ich schon > gerne ein Relais, dass 48 Volt schafft, da ich vllt. mal eine andere > Spannungsquelle habe. > > Habe ein derartiges Relais aber bei Conrad nicht gefunden. Hat da vllt. > jemand eine Idee? oder kann man da auch irgendwie tricksen mit einem > Widerstand in Reihe? > > > LG Sarah Die 24V beziehen sich auf die Spule, nicht auf die Schaltkontakte. Für deine 48V und ein Bastelprojekt genügt das Relais völlig. Bekommt zwar keine ofizielle Zulassung aber das trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf den Heater selbst zu ;-) Die Spule solltest du allerdings nicht überlasten. Am einfachsten ist es wenn du dieses Relais verwendest und 4 verschiedene Vorwiderstände für verschiedene Spannungen bestellst. Diese wären: @20V 390 Ohm 250mW @24V 600 Ohm 250mW @30V 1kOhm 250mW @48V 2kOhm 500mW Edit: Diese sind alle so ausgelegt, dass sich die Spannung am Netzgerät nahezu voll aufgebaut hat bevor das Relais anzieht.
@ Sarah E. (meneymaus) >https://www.amazon.de/KKmoon-12-48V-1000W-Englisch... Was es heute nicht alles schon fertig zu kaufen gibt! >Dieser funktioniert auch soweit und ich bekomme damit was warm. Kaffee? >1) Warum schwingt dieser nicht immer ein? Weil das die MOSFET-Variante des Royer-Converters ist, die ist sehr empfindlich auf ein SCHNELLES Ansteigen der Versorgungsspannung. Sprich, wenn die zu langsam steigt, geht sie in den Kurzschluß (beide MOSFETs steuern auf). >2) Gibt es einen Ansatz, um die Einschwingfreudigkeit zu erhöhen? Ja. Man muss das Zuschalten schlagartig machen. Das geht u.a. über ein Relais. Das zieht erst bei einer relativ hohen Versorgungsspannung an und schaltet dann schlagartig zu. Alternativ kann man auch nur die Versorgung der Pull-Up Widerstände der Gates schlagartig per Schalter, Relais oder Transistor zuschalten, das hat den Vorteil, daß das Schaltelement deutlich weniger Strom schalten muss. Der Leistungspfad wird dann nicht geschaltet. Achtung! Man muss dabei die Versorgung der Gatewiderstände aber zwischen GND und VCC umschalten, man darf die NICHT in der Luft hängen lassen! (Floating Gates sind Mist) >3) Wie funktioniert das Prinzip von dem Gerät? Das magnetische >Wechselfelder induktive Wirbelströme berührungslos übertragen verstehe >ich, aber wie erzeugt das Gerät diese Frequenz? Siehe Artikel Royer-Converter. >4) Normalerweise arbeiten Induktive Erwärmungsanlagen bei >Resonanzfrequenz. Ist das hier auch so Ja. >oder hat man eine feste Frequenz >und erzeugt demnach viel Blindleistung? Die Blindleistung ist so oder so hoch, auch bei anderen Schaltungen.
Werde dann demnächst mal Conrad einen Besuch abstatten und so ein Relais kaufen und noch ein paar Widerstände dazu. Da es nur ein privates Bastelprojekt ist, bin ich dann ja ganz gut aufgestellt :-) Vielen Dank für die ausführlichen Infos, damit sollte alles geklärt sein :-) LG Sarah
Ich habe ein ähnliches Konstrukt am laufen (Eigenbau). Haupt-Unterschied ist, daß ich, um sowohl den Anschwingvorgang zu gewährleisten (dazu reichen die Fertigungsunterschiede bei 2 FETs gleichen Typs aus - über deren Verstärkung), als auch mit einem Abwärtswandler davor eine Regelung bis unter 5VDC Versorgung zuzulassen (auch kl. Werkstücke in kl. Spule), die Gates mit einem kl. Boost fest mit 13V versorge - und dabei immer zuerst Spannung an die Gates kommt, bevor die Versorgung hart aufgeschaltet wird (was aber nach Versuchen hier unter diesen Voraussetzungen sogar "sanft" funktioniert - aber mit Erwärmung verbunden ist...). Um die Gates von der Leistungsstufe getrennt vorliegen zu haben, ist aber eine Schaltung wie hier (meine Vorlage) nötig, bitte scrollen zu "Royer-Oszillator mit MOSFETs" (ich baute die "hocheffi" Variante, muß aver nicht sein). http://www.joretronik.de/Oszillatoren/Oszillatoren.html
hm schrieb: > die Gates mit > einem kl. Boost fest mit 13V versorge Entschuldigung, dabei ist noch ein 5V-Netzteil (max. 250mA). Mit einem Eigenbau oder Kauf eines kleinen Wandlers, der aufwärts- wie abwärtswandeln kann (Buck-Boost(/Inverting), SEPIC, ZETA, etc.) für wenige Watt ließe sich die Steuerspannung auch aus der Versorgung erzeugen. Bei mir wird die Betriebsspannung immer erst auf den Royer geschaltet, wenn schon zuerst die Gatespannung anlag. (Und das auch nur, wenn beides hoch genug.) Hatte das damals mit Komparatoren und ORing-FETs gemacht (Versorgung auch aus den 5V erzeugt), aber das ganze geht vielleicht auch besser & einfacher. Ein Relais ist ein guter Anfang.
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