Forum: Haus & Smart Home Wasserschaden Wand erkennen Quelle identifizieren.


von Sam (Gast)


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Ich habe leider bei uns zu Hause einen Wasserschaden im Wand zwischen 
Flur und Bad (Deckehoch gefliest) festgestellt. Ich habe einen TROTEC 
BM31 Feuchtemessgerät gekauft um den Wasserschaden auf dem Spur zu 
kommen. Ich habe nur in der unteren Bereich (20-30cm) der Wand einen 
Wert von 70-100 auf dem Gerät festgestellt. Wasserflecken sind auch mit 
blossen Auge direkt Sichtbar. Ich möchte die Quelle identifizieren.

1)
Könnte es sein, dass das Wasser durch die Isolation der Erdebene-Dusche 
auf dem Esstrich kommt und dann durch Trennwanddämmung Wasser nach oben 
steigt?

2) Wie funktioniert der Trotec BM31? Könnte man einen ähnlich 
aufgebauten Sensor auf dem Wand montieren um die steigende Feuchtigkeit 
sofort zu erkennen und die Quelle zu identifizieren? Macht das überhaupt 
Sinn?

von Horst (Gast)


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Sam schrieb:
> Ich möchte die Quelle identifizieren.

Das einfachste währe, jemanden zu holen, der sich damit auskennt.
Es wird lustig sein, die Ideen der 'Fachleute' hier zu lesen, aber 
helfen wird Dir das nicht.
Ich hol mal Popcorn.

von pegel (Gast)


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Da hat der Horst leider Recht.
Selbst von den Fachleuten beherrschen nur wenige diese Kunst.

von Harald W. (wilhelms)


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Sam schrieb:

> Ich habe einen TROTEC
> BM31 Feuchtemessgerät gekauft um den Wasserschaden auf dem Spur zu
> kommen.

Wasser ist flüssig. Das kann von allen möglichen Stellen zu den
Punkten fliessen, wo Du es siehst. Da hilft kein Feuchtemessgerät,
sondern nur gesunder Menschenverstand. Dafür habe ich allerdings
noch kein Meßgerät gesehen.

von Achim B. (bobdylan)


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Wasser ist wie Hochfrequenz. Sucht sich also immer genau die Wege, mit 
denen man am wenigsten gerechnet hat.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Ich habe einen guten Bekannten, der als Bauingenieur Sachverständiger 
für solche Probleme ist. Seine Prüfgeräte (zwei unterschiedliche) liegen 
in der Preisklasse des fünf- bis achtfachen des Trotec.

Mich als HF-Mensch hat das Prüfverfahren auch interessiert und ich hatte 
an anderer Stelle hier im Forum schon gefragt, wie weit solche 
Billiggeräte was taugen (ohne Antworten).

Leider kann man Erfahrung und Expertise in der Praxis nicht kaufen...
Solltest du in einem holzhaltigen Altbau wohnen, lohnt sich der 
Schwamm-Gutachter allemal.

von Stefan (Gast)


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Günter R. schrieb:
> eine Prüfgeräte (zwei unterschiedliche) liegen
> in der Preisklasse des fünf- bis achtfachen des Trotec.

Ja, so teure Geräte sind extrem wichtig: Damit kann man sehr gut die 
extrem hohe Kundenrechnung begründen.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Versuche mal eine Wärmekamera

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Da hilft ... nur gesunder Menschenverstand.

Eben, und der sagt, dass es einen Gradienten geben muss, wenn der 
Raum/Wand nicht überall gleichmäßig feucht ist. Gewöhnlich fließt das 
Wasser nicht zur Quelle, sondern kommt von dort.
Da die Dielektrizitätskonstante einer feuchten Wand deutlich großer ist, 
als die einer trockenen, kann man das sehr wohl messen.

von Karl (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Eben, und der sagt, dass es einen Gradienten geben muss, wenn der
> Raum/Wand nicht überall gleichmäßig feucht ist. Gewöhnlich fließt das
> Wasser nicht zur Quelle, sondern kommt von dort.

Erklär dass mal den Kapillarporen!

von grundschüler (Gast)


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Sam schrieb:
> Könnte es sein, dass das Wasser durch die Isolation der Erdebene-Dusche
> auf dem Esstrich kommt und dann durch Trennwanddämmung Wasser nach oben
> steigt?

Um was für Wasser handelt es sich denn? Spritzwasser von der Dusche, 
undichter Ablauf oder undichte Frischwasser-Leitung? Mach mal ein Foto 
von der möglichen Schadensstelle.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Interessant ist auch die Frage, was für eine Wand das ist. Woraus 
besteht sie, wie dick ist sie, und was ist in der Wand drin?

Wenn auf einer Seite der Wand eine Dusche ist, wird diese auch irgendwo 
Wasseranschlüsse haben, sind die z.B. in der Wand?

Sind die Wasserschäden auf der der Dusche gegenüberliegenden Seite der 
Wand (also im Flur) feststellbar?

von Peter L. (Gast)


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Wasser kann ohne weiteres 2m ein Rohr entlang laufen und erst dort 
sichtbar werden. Wir hatten voriges Jahr einen Wasserschaden, die erste 
FA hat voreilig eine Stelle gefunden und getrocknet, es wurde aber nicht 
trockener, die 2. Firma
 hat dann noch zwei! undichte Stellen gefunden (mit Gas abgedrückt)

von Max707 (Gast)


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Abdichten in diesem Fall ist rausgeschmissenes Geld! Neu machen ist 
angesagt.

von Sam (Gast)


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Horst schrieb:
> Das einfachste währe, jemanden zu holen, der sich damit auskennt. Es
> wird lustig sein, die Ideen der 'Fachleute' hier zu lesen, aber helfen
> wird Dir das nicht.
> Ich hol mal Popcorn.

Das sagt auch meine Frau...

Esmeralda P. schrieb:
> Versuche mal eine Wärmekamera

Damit habe ich auch versucht. Es entspricht dem was Feuchte Gerät und 
aud der Wand Sichtbar ist...

grundschüler schrieb:
> Um was für Wasser handelt es sich denn? Spritzwasser von der Dusche,
> undichter Ablauf oder undichte Frischwasser-Leitung? Mach mal ein Foto
> von der möglichen Schadensstelle.

Auf der anderen Seite der Wand ist die Bodenebene Dusche. Es ist ein 
paar Monate altes Neubau... Entweder undichte Stelle beim Abfluss oder 
Leck im Bodenheizung, oder, oder, oder.

Max707 schrieb:
> Abdichten in diesem Fall ist rausgeschmissenes Geld! Neu machen ist
> angesagt.

Sollen die dann das Wand abreissen und neu machen? Es ist trennwand 6cm 
(2x Regipsplatten + Trennwanddämmung drinne).

von klausb (Gast)


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Lieber Sam,

bist Du Bauherr oder Mieter?
Als Mieter den Vermieter in die Pflicht nehmen.

Als Bauherr hast Du nach ein paar Monaten noch Garantie. VOB oder BGB 
steht im Vertrag.

Sag Deinem Vertragspartner (Bauunternehmen oder Gewerk), daß ihr doch 
sicher die Kosten für einen Gutachter und eine Gerichtsverhandlung 
sparen wollt. Nur wenn er nicht spurt!

von Arme Sau vom Bau (Gast)


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Hallo,
Neubau -> Gewährleistung -> Installateur und Fliesenleger -> nicht DEIN 
Problem

von Lutz (Gast)


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Die Profis kombinieren 2 unterschiedliche Methoden: Einmal mit einer 
Neutronenquelle, um die Wasserverteilung festzustellen. Machen aber 
immer weniger, da die vom Gesetzgeber fast schon wie Terroristen 
behandelt werden und es dementsprechend teuer ist. Dann mit Gas, um die 
Quelle zu finden. Aber am Wichtigsten ist, wie schon erwähnt wurde, die 
Erfahrung: Welchen Weg hat das Wasser genommen. Das HF-Zitat ist da 
schon recht realistisch.

Wenn es wenig Aufwand ist (Trockenbauwand): Aufpickern.

P.S.: Oft ist es (besonders bei Neubauten) der Anschluß der Badewanne 
bzw. Duschtasse an das Abwasserrohr (dann freut sich im Anschluß der 
Fliesenleger, da man da so schön rankommt, zumal immer öfter auf die 
Revi-Öffnung verzichtet wird...). Durch die schon erwähnten 
Kapillareffekte sowie Sir Isaac Newton zeigt es sich aber oft an anderer 
Stelle und führt zu falschen Schlüssen. Ohne Gebäudeplan mit allen 
Wasser- und Abwasseranschlüssen (inkl. Heizung...) läßt sich hier so nur 
spekulieren.

von Karl K. (leluno)


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Sam schrieb:
> Auf der anderen Seite der Wand ist die Bodenebene Dusche. Es ist ein
> paar Monate altes Neubau...

Dusche an die Wand richten und 1h Wasser laufen lassen. Schauen ob es 
schlimmer wird. Dusche richtig abdichten ist schwierig. Würde ich 
Handwerkern nicht ohne weiteres zutrauen.

von Michael B. (alter_mann)


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Sam schrieb:
> Es ist trennwand 6cm
> (2x Regipsplatten + Trennwanddämmung drinne).

Es ist eine Leichtbauwand!
Also die einfacher zu ersetzende Seite aufhacken und einfach mal mittels 
Gesichts- und Tastsinn die Ursache ergründen.
Zur Reperatur muß das ja sowieso auf.
Sollten da aber noch Gewährleistungsansprüche bestehen - den Zuständigen 
machen lassen.

von Jörg R. (jrg_r49)


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Man kann das mittels Thermografie sicher orten, ich arbeite damit 
gelegentlich, bin auch ausgebildet.

Es funktioniert auf der Basis Temperaturverlauf bzw Temperaturdifferenz.

Das austretende Wasser an der Leckage hat eine bestimmte Temperatur dir 
Wandfläche muß also zu dieser Temperatur des Wassers einen Unterschied 
darstellen.

von Sebastian S. (amateur)


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1. Falls Leichtbauwand und Rückseite Fliesenlos: Von hinten durch die
   Brust ins Auge.
2. Falls Neubau: Problem weiterreichen. Vorher die Versicherung
   benachrichtigen. Wenn Du auf den schnell größer werdenden Schaden
   hinweist sind die auch recht schnell.
3. Wenn Du Dir das Leben nicht unnötig schwer machen willst, lass 'nen
   Fachmann ran.
4. Es gibt einen Sonderfall: "Das ist doch ganz einfach, das mach ich
   selber". Wenn man nur ein kleines bisschen Schludert, kann man beim
   Wechsel der "default Armaturen" folgendes falsch machen:
   a) Man zieht die Verschaubung nicht genügend an.
   b) Man zieht die Verschraubung zu fest an und sprengt das
      Gegenstück.
   c) Auch die Sache mit der Dichtung (Teflon oder Hanf) ist nicht
      ganz ohne.
   Also löse mal die Rosetten und schau dem Mädel mal unter den Rock.

zu 2. Bei uns im Haus (fünfstöckiges Haus) haben die mal - auf der 
Rückseite, im Treppenhaus - über drei Stockwerke hinweg "Stichproben" 
gemacht, bis sie die Quelle gefunden haben.
Langwierig, schmutzig und teuer.
Die Wände unter der Quelle waren auch voll gesogen und mussten von 
Anstrich und Putz befreit werden...

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Sam schrieb:
> Könnte es sein, dass

Prüfe ob der Fleck größer wird WENN das Wasser abgestellt bleibt. Wir 
sehen es hier nicht. Hole die Handwerker, die es verzapft haben bevor 
der Schaden noch größer wird! Schimmel? Es könnTE z.B. eine  undichte 
Stelle an der Dusche oder ein Riss im Rohr sein ...
Knopflochchirurgen werden den Fehler nicht abstellen. Ein Loch zur 
Diagnose ist jedoch manchmal nützlich, solange man KEINE Leitung trifft. 
:-)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Sam schrieb:
>  Ich möchte die Quelle identifizieren.

> 1)
> Könnte es sein, dass das Wasser durch die Isolation der Erdebene-Dusche
> auf dem Esstrich kommt und dann durch Trennwanddämmung Wasser nach oben
> steigt?
Ja und viele viele andere Quellen
Wo ist die Qualitätssicherungsdokumentation der Druckprüfung der 
Installation und der Abdichtung der Konstruktion?

> 2) Wie funktioniert der Trotec BM31?
Dielektisches Messprinzip siehe Seite 4 von
aus 
https://ch.trotec.com/fileadmin/downloads/Messgeraete/Feuchte/BM31/TRT-BA-BM31-TC-001-DE_2014-11-14.pdf

> Könnte man einen ähnlich
> aufgebauten Sensor auf dem Wand montieren um die steigende Feuchtigkeit
> sofort zu erkennen und die Quelle zu identifizieren? Macht das überhaupt
> Sinn?
Nein. Installationen müssen dicht sein. Konstruktion muss dicht sein. 
Die Quelle wirst du nicht identifizieren können, so kannst du im 
Schadensfall nur einen Alarm auslösen.

von Frank D. (irtd)


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Hallo Jörg,
in wie weit bist Du denn in Thermografie ausgebildet ?
Bei ebay Kleinanzeigen sind auch viel ausgebildet.
Wenn Du Leckortung seriös betreibst, solltest Du nach DIN EN ISO 9712 
mindesten Stufe 2 im Sektor Bau / Leckortung haben (Besser Stufe 3)
und ERFAHRUNG , ERFAHRUNG , ERFAHRUNG .... in der Leckortung.
Dazu gehört auch das Beherschen weiterer Verfahren zur Leckortung, damit 
Du die beurteilen kannst, wann ein anderes Verfahren die bessere Wahl 
ist.
Mir zeigt auch immer, ob jemand Thermografie wirklich ernsthaft 
betreibt,
Welche ausrüstung er hat und was er darin investiert. 20.000€ aktueller 
Preis ist wohl als Minimum anzusetzen.
Darunter ist Hobby und Gelegenheitsthermografie.
Thermografie hat neben den Physikalischen Grundlagen extrem viel mit 
Erfahrung zu tun !

von Oliver S. (phetty)


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Grad gestern war ein Bericht im TV über einen Schnüffel-Kötz der die 
feuchte Stelle mit der Nase finden kann.
Soll 300-400 Euro kosten.
https://www.ardmediathek.de/tv/Servicezeit/Sp%C3%BCrhund-f%C3%BCr-Wassersch%C3%A4den/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7582764&documentId=56102548

von jrg_r49 (Gast)


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Hallo Frank
Also ich bin seit der Lehre auf dem Bau, (1972)
meine Qualifikationen ist Elektromeister.
Ich habe Level I und auch nochmals bestätigt bekommen.
Das reicht speziell für mich gesehen aus ,ich habe das Glück mich 
speziell immer für den Einzelfall mit entsprechender hochwertiger 
Technik leihweise versorgen zu können.
 Ich habe schon zu tun für Gebäude- Elektrothermografie und ein Pferd 
habe ich auch schon vor der Linse gehabt.
( Es sind ja nicht nur die Erfahrungen zur Thermografie wichtig sondern 
auch die komplexen Zusammenhänge der Gebäudetechnik, Bauweise usw.
Bist du denn Energieberater)

Zu DDR Zeiten hatten ZV und große Heizhäuser von robotron den 
Universalindikator, damit geht's heute auch noch.

Was nutzt du für Erfahrungen und Technik damals wie heute?

von oszi40 (Gast)


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Oliver S. schrieb Monate später im Beitrag #5560329:
> einen Schnüffel-Kötz der die feuchte Stelle mit der Nase finden kann.

Wenn ein Optimist genügend Erfahrung gesammelt hat, nennt man ihn 
Pessimist. In einigen Häusern läuft das Wasser durch das ganze Haus 
bevor es austritt. Glaubst Du dass er seine Nase dann sofort an die 
richtige Stelle hält?

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