Liebe Foristen, ich habe aktuell ein Problem bei der Identifizierung einer Diode in einer Ansteuer-Schaltung (vgl. Skizze anbei) für einen Hubmagneten, der mechanisch eine Zugspannung reguliert. So wie ich die Schaltung verstehe, wird die Kraft des Hubmagnets mittels PWM-gesteuertem Mosfet im Primärkreis des Übertragers geregelt. Es sind im Sekundärkreis 3 Dioden verbaut, von denen mir 2 Flyback-Dioden (1N5819 Schottky und BYT01-200 Fast Recovery) für die beiden Spulen zu sein scheinen. Eine dritte Diode (rot, Glas-Gehäuse DO-41) im Lastkreis ist durchgebrannt. Leider ist (wohl aufgrund der thermischen Belastung) auch keine Beschriftung mehr erkennbar, außer einem vage sichtbaren weißen Ring für die Polarität. Könnt ihr mir bei der Identifikation weiterhelfen? Tausend Dank vorab! VG, Christian
Nun, es ist sicher keine Z-Diode sondern eine normale Diode, und mehr als 200V können an ihr nicht anliegen. Bleibt die Frage nach dem Strom, eine normale Diode in DO41 hält kaum 200mA aus, eine Schottky kaum 200V, und langsam wie eine 1N4001 darf sie auch nicht sein. Ich würde auch eine BYT01-200 nehmen, die alte war ja eh unterdimensioniert und ging kaputt.
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Die Schaltung macht so keinen Sinn. Gerade die Halbwelle, die die unbekannte Diode durchlässt wird durch die 1N5819 kurzgeschlossen. Da ist doch was faul.
Danke für den ersten Hinweis! So macht es wohl tatsächlich keinen Sinn - ich habe eine Diode falsch eingezeichnet, tut mir Leid, Korrektur anbei. Dem Gehäuse nach sieht es mir am ehesten nach einer Zener-Diode aus, aber was würde das für einen Sinn ergeben, diese zu einer weiteren Diode parallel zu schalten? Das unbekannte Teil hat laut (kaum sichtbarer Gehäusekennzeichnung) auf jeden Fall eine Polarität. Die beiden anderen Dioden 1N5819 und BYT01-200 haben ein anderes Gehäuse, es muss somit einen Unterschied geben.
Hä? Und die unbekannte liegt parallel zu der 1n5189? Klaus.
Hallo Klaus, ja, die liegt tatsächlich parallel! Habe es eben noch mal überprüft. Verstehen kann ich es auch nicht...ich hatte schon überlegt, ob es evtl. ein Thermistor sein könnte, die gibt es tatsächlich in einem Glasgehäuse in DO-41. Aber was würde das für einen Sinn ergeben bzw. warum die Polarität, die auch am Anschlusspad an der Leiterplatte genau wie bei den anderen Dioden durch ein quadratisches Pad anstelle eines runden Pads gekennzeichnet ist.
Hallo Michael, anbei ein Bild der fraglichen "Diode".
Christian T. schrieb: > anbei ein Bild der fraglichen "Diode". Ich glaube die Frage war eher nach einem Bild des ganzen Diodenverhaus, sprich der kompletten Ansteuerung ab Sekundärwicklung des Übertagers.
Achso - anbei ein Bild der noch verbauten Diode auf der Leiterplatte. Die extrahierte Schaltung habe ich weiter oben gepostet. Der grüne dreipolige Stecker ist nicht relevant, hier sind andere Dinge angeschlossen. Der Hubmagnet kommt an den weißen zweipoliogen Stecker.
Laut der im Bild erkennbaren Polaritäten der Dioden und den nachverfolgten Leiterbahnen sind die beiden Dioden leider nicht antiparallel, sondern tatsächlich parallel geschaltet, d.h. Anode an Anode und Kathode an Kathode. Das zeigen auch die Pads auf der Leiterplatte: die Kathoden aller Dioden (auch andere auf der LP) haben alle quadratische Pads.
Ja, da habe ich mich schlecht ausgedrückt. In Durchlassrichtung sind beide parallel, aber die Zener-Diode begrenzt ja in Sperrrichtung. Die 1N5819 kann ja nur max. 40V in Sperrichtung ab.
Ahaa! Das klingt plausibel, danke!! Wenn ich es recht verstehe, dient dann die 1N5819 für ein schnelles Schalten des Hubmagnets, und die Zenerdiode schützt die 1N5819 vor irgendwelchen Spannungsspitzen, die durch das Betätigen des Magnets entstehen können? Wenn es eine Zener-Diode ist, hätte die dan wahrscheinlich die Nennspannung des Hubmagneten?
hinz schrieb: > Christian T. schrieb: > >> anbei ein Bild der fraglichen "Diode". > > Kann auch ein Thermistor sein. Aber ein Thermistor hat doch keine Polarität, oder? Die Pads der Leiterplatte weisen auf ein Bauteil mit Polarität hin, bzw. das Bauteil hat einen erkennbaren Ring an der Seite, die an dem quadratischen Anschlusspad (wird überall auf der LP für Kathoden verwendet) liegt.
Christian T. schrieb: > Ahaa! Das klingt plausibel, danke!! Wenn ich es recht verstehe, dient > dann die 1N5819 für ein schnelles Schalten des Hubmagnets, und die > Zenerdiode schützt die 1N5819 vor irgendwelchen Spannungsspitzen, die > durch das Betätigen des Magnets entstehen können? Wenn es eine > Zener-Diode ist, hätte die dan wahrscheinlich die Nennspannung des > Hubmagneten? Nein. Die Induktionsspannung des Hubmagneten beim Abschalten wird in der BYT verbraten. Aber: aus dem Ansteuerübertrager ganz links kommt ja eine Wechselspannung mit beiden Halbwellen. Die positive steuert über die 1N5819 den Hubmagnet und die negative wird für die 1N5819 auf ungefährliche Werte begrenzt. Ergänzung: die Z-Spannung würde man in die Nähe der Betriebsspannung des Hubmagneten legen, damit der Übertrager möglichst symmetrisch belastet wird.
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Christian T. schrieb: > Die Pads der > Leiterplatte weisen auf ein Bauteil mit Polarität hin, Und? Hab ich auch schon bei offensichtlich bipolaren Bauteilen gesehen.
Super Erklärungen, Kolli und Route66! Habt vielen Dank! Das klingt für mich sehr stimmig und passt mit dem vorliegenden Gehäuse und den Anschlüssen auf der Leiterplatte überein. Ich werde es mal mit einer entsprechenden Zener-Diode testen.
hinz schrieb: > Christian T. schrieb: >> Die Pads der >> Leiterplatte weisen auf ein Bauteil mit Polarität hin, > > Und? Hab ich auch schon bei offensichtlich bipolaren Bauteilen gesehen. Das werde ich auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten! Danke auf jeden Fall für den Tipp!
Kannst du an dem Teil noch was messen? Es sieht aus, als ob es ordentlich Hitze abbekommen hat.
...dachte ich mir auch, also wenn Zener, dann mit mehr Bums. Aber die Zener müsste doch Vr begrenzen (interessantes Details übrigens!), ergo um die 40V haben - oder? Klaus.
michael_ schrieb: > Kannst du an dem Teil noch was messen? > > Es sieht aus, als ob es ordentlich Hitze abbekommen hat. Ich habe das Bauteil mal ausgebaut - es hat in keiner Richtung irgend eine Art von Durchgang und scheint komplett unterbrochen zu sein - es ist weder eine Diodenspannung in Durchlassrichtung messbar noch eine Leitfähigkeit in Sperrichtung (Test mit 48 V).
Angenommen es ist eine Zener-Diode, und ihre Schutzwirkung war zum Schluss nicht mehr gegeben, dann solltest du vielleicht noch prüfen, ob die 1N5819 nicht auch noch einen Schlag abbekommen hat.
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