Ich habe mir vor einiger Zeit mal eine TL886CS zugelegt. Nun möchte ich größere Chips auslesen, welche im TSOP56 gehäuse (z.B. S29GL256) stecken. Dafür habe ich keinen Adapter und der Grund ist wohl auch das der Flasher für solche Chips zuwenig Adressleitungen zur Verfügung hat. Auf der Suche nach einer Alternative bin ich auf den RT806H gestossen. Der wird aber leider nur über China verkauft und ich hab da etwas Sorge wegen dem Zoll und so... kostet ja auch knapp 200€. Kennt ihr vielleicht noch gute Alternativen? Preisklasse bis ca. 200€ ? Danke im Voraus :-)
Wenn es wirklich nur ums Auslesen geht, das ist mit einem passenden Sockel, irgendeinem beliebigen µC und ein paar Schieberegistern recht einfach selbst zu stricken. Mit den Schieberegistern werden die Adressleitungen angesteuert, die Datenleitungen kommen an einen Port des µC, notfalls auch mit Schieberegistern), und den Rest macht recht simple Software nach dem Konzept Adresse anlegen CE#/OE# anlegen Datenbus einlesen CE#/OE# deaktivieren und das mit jeweiligem Erhöhen der Adresse in einer Schleife über alle gewünschten Adressen. Die gelesenen Daten können im Intel-Hex-Format als Text über eine serielle Schnittstelle an einen Host-PC ausgegeben werden.
Für das Bauteil im Gehäuse TSOP56 braucht es sowieso einen Adapter, denke ich. Da kannst du dir auch einen selbst bauen, der alle Adressleitungen ab A0 aufwärts auf das Pinning des größten verfügbaren Speicherbausteins legt, den dein vorhandener Programmer unterstützt. Restlich neue höchste Adressleitungen dann auch DIP-Schalter (mit pullups). Damit kannst den neuen Baustein in 2, vier oder 8 Lesedurchgängen auslesen. Die erzeugten Hexfiles ggf. zusammenkopieren (SRecord o.ä). Gruss
Danke für die Hinweise und Tipps! Ja, ich will erstmal(!) nur auslesen. Aber programmieren wäre dann gleich das zweite Thema. Von der Betriebsspannung her könnte der TL886 das, nur halt vom Adressbereich nicht. Habe mir nun erstmal folgende Adapter bestellt: 1.) Einen TSOP56 Adapter https://www.ebay.de/itm/TSOP56-Adapter-For-RT809H-Programmer-RT-TSOP56-A-V1-1/232392130098 Der ist eigentlich für den Programmer RT809H und bietet schonmal einen Nullkraftsockel zur Aufnahme des Chips. "Unten" raus hat er normale IC-Sockel Pins. 2.) Einen Adapter für den TL886 https://www.ebay.de/itm/27C322-27C160-27C800-27C400-adapter-board-for-TL866-programmer/263471323285 Der soll den Übergang vom TSOP-Adapter auf meinen, kleineren TL886 Programmer bieten. Über die DIP-Schalter kann man die fehlenden Adressleitungen emulieren. Wenn das elektrisch funktioniert, dann ist das Auslesen und programmieren nur noch eine Fleißaufgabe, weil man stückeln muss. Da ich das aber nur ab und zu mal brauche wäre das kein Problem. Sobald die Sachen da sind werde ich mal berichten. Leider war nirgendwas was zu finden, womit man direkt einen TSOP56 Sockel auf den TL886 bringt.
So, hab jetzt alles da aber irgendwie immer noch Fragezeichen im Hirn, sprich im komm nicht zurecht. Für den TL886A gibt es ja eigene Adapter mit denen man z.b. TSOP48 Flashes von Spansion auslesen kann. Die verwenden zusätzliche Latches auf dem Adapter um ohne Dipswitches auszukommen. Das zeigt die Software auch an, wenn man einen solchen Typen auswählt. Daher werde ich den mit meinem passiven Adapter nicht nutzen können, weil die Ansteuerung aus Sicht des programmers nicht passt. Einen Flash mit 3.0V und pinout vom S29GL064 konnte ich jetzt nicht finden (wo suchen beimden 13.000 unterstützten Chips?). Ich hab schon bei den DIP Flashes geschaut, jedenfalls welche ohne Zusatzadapter, aber da find ich nix. Leider finde ich auch nirgends wie man dem Programmer eine eigene Custom-Chip definition beibringen könnte.
Beim TL-866 ist das nicht ganz hoffnungslos, es gibt dazu eine freie Software für die Host-Seite: https://github.com/vdudouyt/minipro Die Liste der Chips steckt offenbar nicht im Programmer (dessen Flash wäre dafür auch wohl zu klein), sondern in devices.h (s. o.). Prinzipiell müsste man also nur einen "kleineren" ähnlichen Chip dort finden und einen neuen Eintrag mit der passenden ID hinzufügen. Dann wär's kein Problem, die fehlenden Adressbits per DIP-Switch oder so zu erledigen. Allerdings muss man das Format erst einmal verstehen (oder den Autor ganz nett um Hilfe bitte). Sonst ist's vom Zeitaufwand her wohl doch am einfachsten, so einen Sockeladapter auf Lochrasterplatine, zwei oder drei HC4040 für die Adressleitungen und das ganze an einen Arduino (vorsicht mit der Betriebsspannung, nur 3,3V !!!), ein STM32-Nucleo oder Bluepill ... und die ausgelesenen Daten per S-Record oder so über einen UART zu schicken. Und natürlich wäre zur Sicherheit ein Reserve-Chip gut ;-) Selbst das Programmieren sollte nur unwesentlich komplizierter werden, da der o. g. Flash ja keine 25V oder 21V braucht wie anno dazumal die 2716, ...
Olli Z. schrieb: > Danke für die Hinweise und Tipps! Ja, ich will erstmal(!) nur auslesen. > Aber programmieren wäre dann gleich das zweite Thema. Wo ist eigentlich dein Problem? Also, so einen Speicher wird man ja wohl eher nicht an einem kleinen 8 Bitter betreiben wollen, also ist dafür schlichtweg ein größerer µC vonnöten. Heutzutage also vermutlich ein Cortex mit externem Bus. Dort kannst du so einen Chip schlichtweg fest einlöten und im System programmieren. So ein Controller hat üblicherweise auch einen USB-Anschluß, womit du innerhalb erträglicher Zeit die Daten zwischen PC und Controller transportieren kannst. Ansonsten sind all die Vorschläge mit Schieberegistern usw. doch eher auf 8 Bitter orientiert, die schlichtweg zu wenig Pins haben. Für einen simplen Programmierer guck dir einfach einen µC mit 100 oder 144 Pins aus, das dürfte sicherlich ausreichen. W.S.
A. B. schrieb: > Beim TL-866 ist das nicht ganz hoffnungslos, es gibt dazu eine freie Danke für den Link! Das tool schau ich mir mal an. > Die Liste der Chips steckt offenbar nicht im Programmer (dessen Flash > wäre dafür auch wohl zu klein), sondern in devices.h (s. o.). Stimmt, da gibt es jedoch keine Quellen zu. Die Chipdefs liegen im Programmverzeichnis des MiniPro wohl in "InfoIC.dll". > Prinzipiell müsste man also nur einen "kleineren" ähnlichen Chip dort > finden und einen neuen Eintrag mit der passenden ID hinzufügen. Dann Ja, das ist mir schon klar. Nur welchen ist ja die Frage. Denn zum einen muss die Betriebs- und IO-Spannung passen und dann muss ich natürlich die Daten, Adress und Signalpins kennen um vom virtuellen Chiplayout im ZIF des Programmers auf meinen TSOP56-Adapter umzupinnen. Weiterhin muss auch das Protokoll passen, damit der Chip die richtigen Signale erhält. In Summe hab ich noch keine Idee wie ich das machen soll. > wär's kein Problem, die fehlenden Adressbits per DIP-Switch oder so zu > erledigen. Ja, dafür hätte ich ja entweder ein Steckbrett bzw. an dem oben verlinkten und gekauften 27c800-Adapter DIP-Switches dran. > Allerdings muss man das Format erst einmal verstehen (oder den Autor > ganz nett um Hilfe bitte). Hmm, sprichst Du nun von dem OpenSource-Tool? > Sonst ist's vom Zeitaufwand her wohl doch am einfachsten, so einen > Sockeladapter auf Lochrasterplatine, zwei oder drei HC4040 für die > Adressleitungen und das ganze an einen Arduino (vorsicht mit der > Betriebsspannung, nur 3,3V !!!), ein STM32-Nucleo oder Bluepill ... > und die ausgelesenen Daten per S-Record oder so über einen UART zu > schicken. Und natürlich wäre zur Sicherheit ein Reserve-Chip gut ;-) Reserve-Chips hab ich. Aber das mit der IO-Spannung ist schon nicht ohne. Der Flash hat eigentlich sogar nur 3.0V. Dann bräuchte ich zahllose Pegelwandler, hmpf. > Selbst das Programmieren sollte nur unwesentlich komplizierter werden, > da der o. g. Flash ja keine 25V oder 21V braucht wie anno dazumal die > 2716, ... Ne, das geht mit Vcc. Es sind grundsätzlich alles LÖSBARE Probleme. Es ist halt nur irgendwie so das man immer wieder eine weitere Anforderung generiert und ich das Gefühl hab nie zum Ziel zu kommen. Also ich möchte schon sehr gern einen Programmer und entsprechende Software nutzen. Ok, ich muss die Files nachher mergen bzw. vor dem programmieren splitten. Gut, das geht aber noch recht einfach. Also ich schau mal ob ich bei dem OpenSource Teil weiter komme. Grundsätzlich wär aber die Frage ob jemand einen "Kompatiblen" Chip mit weniger Pins, am besten im DIP40 Gehäuse kennt, sodass der Programmer die Pins 1:1 ansteuert. Unabhängig davon habe ich mir aus England diesen "originalen" TSOP48/SOP56 Adapter für den TL866 bestellt, mit dem Latch drauf. Da müsste ich dann nur die Sockel entsprechend verbinden.
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Olli Z. schrieb: > Hmm, sprichst Du nun von dem OpenSource-Tool? Ja, da gibt's eine ganze Reihe "S29GL064N... @TSOP48"-Varianten, die schon unterstützt werden. Den S29GL064 gibt es auch im TSOP56-Gehäuse. Wahrscheinlich gibt's außer der Kapazität und Chip-ID keine wesentlichen Unterschiede zum S29GL256. Vermutlich reicht es daher völlig, einen neuen entsprechenden Eintrag in der device.h anzulegen.
Leider ist das OS minitool nur für Linux verfügbar und nicht für Windows. Daher kann ich damit nichts anfangen. Ich habe folgende Parameter meines Flash als relevant für die Suche nach einem kleineren Modell ermittelt: - Paralleles Interface - MirrorBit Technology (NOR) - max. 16 MBit (das müsste noch mit 40 Pins des TL866 programmierbar sein) - Verfügbar im DIP Gehäuse bzw. SOP ohne Zusatzelektronik im Adapter Bis jetzt hab ich nix gefunden. DIP scheidet fast aus bei hochkapzitiven Flash-Speichern. 16 MBit findet man eher seriell, die parallelen fangen meist erst bei 32 MBit an und haben da bereits TSOP48 Gehäuse oder größer. Alles nicht so einfach...
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