Schönen Abend allerseits, ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand beim Anpassen einer Schaltung etwas helfen könnte. Ich hatte bisher mit dieser Art von Elektronik noch nichts zu tun. Ansonsten sind Grundkenntnisse der Elektronik vorhanden, die für Nachbauten immer genügt haben. Es geht um einen Sensor, zur Messung der Solaren Einstrahlungsleistung an einer Solaranlage. Der Sensor hat folgende 3 Anschlüsse: S1 liefert die Stromversorgung von +12 V. S2 ist GND. S3 liefert die Information, die sicher im Solarsteuercomputer digitalisiert und ausgegeben wird. Das Problem: Die Schaltung ist mit einem Solarsteuercomputer verbunden, der die Werte je nach Sonneneinstrahlung laut Datenblatt von 0 W/m² bis 1200 W/m² anzeigen sollte. Das Signal für den Steuercomputer wird von einem Operationsverstärker LM 358 ausgegeben. An dessen Eingang 5 hängt ein (mir unbekanntes) Fotoelement. Der Eingang 3 ist mit einer einstellbaren Referenzspannungsquelle LM 385 beschaltet. Der Sensor und der Steuercomputer wurden über die Jahre weiterentwickelt. Es gab verschiedene Modelle. Die prinzipielle Funktion scheint sich aber nicht verändert zu haben. Mein Problem ergibt sich meiner Meinung nach, durch eine veränderte Eichung des Sensors beim Nachfolgemodell. Das ältere Sensor-Modell, dass zu meinem Steuercomputer gehört, ist nicht mehr zu bekommen. Der Sensor, den ich aktuell verwende, zeigt eine Verschiebung der Werte. Der Sensor funktioniert prinzipiell. Leider erfolgt bei mir aber eine Anzeige im Bereich von 510 W/m² (ohne Sonneneinstrahlung) bis 1530 W/m² bei maximaler Einstrahlung. Ich müsste daher irgendwie die Eichung anpassen (verschieben). Da keine Schaltungsunterlagen zu bekommen sind, habe ich die Schaltung des Sensors analysiert. Bis auf wenige Leiterbahnen, die von Bauelementen verdeckt sind, habe ich die Schaltung dargestellt. Das sollte zum Verständnis sicher genügen. Bei Bedarf müsste ich sonst eben noch die störenden Bauteile entlöten, um zu sehen, wie die Verbindungen darunter verlaufen. An welcher Stelle sollte man da eingreifen? Wie es aussieht, ist der Anschluss FB (5) des LM 385 nicht belegt. Laut Datenblatt sollte er je nach gewünschter Referenzspannung auf GND oder auf einem Spannungsteiler liegen. Ist das der richtige Punkt zur Anpassung? Wie kann ich die Anzeige von 510 W/m² auf 0 W/m² herunterstellen? Danke für Eure Tipps und Hilfe
Du müßtest an die Schaltung die Betriebspannung anlegen und den Ausgang für die Fälle Dunkel und Hell die Spannungen messen. Auf der rechten Seite der Platine die Zwei Widerstände über dem Elko scheinen die Verstärkung zu beeinflussen. An dieser Stellschraube könnte gedreht werden. Und die weitere Stellschraube ist die einstellbare Spannungsreferenz von 1,2 bis 5,3V. Auch dessen Ausgangsspannung solltest Du messen.
Mess doch mal mit einem Multimeter die Widerstände der Leiterbahnen die unter den LM358 gehen. Der Verstärker A arbeitet als Puffer und geht über einen Spannugsteiler 1k/4k99 auf den Ausgang S3. Wie Verstärker B beschaltet ist sieht man nicht. Beim LM385 kann die Verbindung nach GND unter dem Chip liegen. Bei dem Sensor in der Mitte vermute ich eine Photozelle.
Schalte doch mal Testweise einen 10k Widerstand zu dem von mir grün eingekreisten Widerstand. Das scheint der Gegenkopplungswiderstand von dem oberen OPV vom LM358 zu sein. Damit änderst Du zumindest schon mal die Verstärkung (wird dann weniger). Sie müsste bei Dir aber etwas größer gemacht werden, also noch einen Widerstand in Reihe zu dem eingelöteten Widerstand. Mach das aber erst wenn klar ist, ob sich die Verstärkung wirklich dadurch ändert! ist: 1530-510= 1020 soll: 1200-0= 1200 Für die Gesamtverschiebung sind vermutlich die beiden Widerstände an der roten Leiterbahn zuständig. Im Moment kann ich noch nicht mehr dazu sagen.
Ermittle erst mal, welche Spannung am Steuereingang welcher Beleuchtungsintensitäöt entspricht.
1 | +12V --+ |
2 | | |
3 | 1kPoti---+---- Steuerungeingang |
4 | | | |
5 | | (V) Voltmeter Spannung messen |
6 | | | |
7 | GND GND |
Vermutlich kommt raus: 0V = 0W/m2, 5V = 1200 W/m2 Deine Schaltung:
1 | +12V --|>|-------+----------+ |
2 | | | |
3 | C 12k |
4 | | | |
5 | GND --+--LM385---+ |
6 | Photo | +--------+ |
7 | +--|>|--+---R----+ | | | |
8 | | | | 150k +--|-\ | |
9 | +--|>|--+--|-\ | | | >--+--100R--+-- Steuer |
10 | | | >--+--100k--+-------|+/ | | |
11 | +-------+--|+/ | 10k 499R |
12 | | Elko | | |
13 | GND | GND GND |
14 | GND |
Der LM385 bringt also eine Spannung auch wenn keine Licht einfällt. Entferne den 150k, wenn kein Licht = 0V sein soll. Passe DANACH ggf. den unbenannten R an wenn die 1200 bei voller Beleuchtung nicht stimmen.
Ich habe noch den Leiterverlauf unter dem OPV angesehen und den Plan erweitert...
Referenzspannungsquelle FB (5) geht wie gezeichnet nirgendwo hin Ich werde alle Tipps durchmessen. Danke dafür! Ergebnisse morgen.
paulgeorg schrieb: > Referenzspannungsquelle FB (5) geht wie gezeichnet nirgendwo hin Doch, natürlich, über den R1503 zum OpAmp. Du hast shunt-Referenzen nicht verstanden, ADJ darf offen bleiben. Die Schaltung ist schon richtig, siehe meinen Schaltplan.
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Ich habe die Schaltskizze nochmals angepasst.(Widerstände durchnummeriert). Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, bereits hochgeladene Bilder nachzubearbeiten. Der rote Leiterzug stellt das + Potential dar. Der LM358 bekommt +12 V. Der LM385 darf glaube ich nur +9 V bekommen. Dafür sorgt soweit ich das einschätzen kann, R4 als Vorwiderstand. Was der LM385 ohne Beschaltung von FB (5) ausgibt ist mir nicht ganz klar. Ich nehme an 1,24 V. Wo misst man da gegen was?
@ Dieter, Der Sensor ist an der Solaranlage auf dem Dach montiert. Er ist mit Glasklarem Silikon vergossen. Hier komme ich nur an die 3 Anschlüsse heran, nicht an die Schaltung. Zum Glück habe ich noch ein 2. Exemplar, das ich aus dem Silikon gepuhlt habe. Hier kann ich die Bauteile ablöten und auch messen. Der Solarcomputer befindet sich im Kellerraum. Wenn ich den 2. Sensor statt des Dachsensors anschließe, kann ich nur noch Einstrahlung = Null messen, da ich die Sonne nicht in den Keller bekomme. (Anzeige = 510W/m²). Eine Taschenlampe hat nicht genug Power für Einstrahlung Max. @ karadur, Ich habe die ICs abgelötet um darunter schauen zu können. Erkenntnisse sind im Schaltbild neu_neu vermerkt. Zusätzlich habe ich zum klareren beschreiben die Widerstände durchnummeriert. LM385 Anschluss FB (5) ist nicht belegt, auch nicht unter dem IC! Michael Bertrandt meint, das ist OK! Fotozelle klingt logisch. Aber irgendwie eine komische Montage. Die Rückseite muss dann Ball Grid Array gelötet sein auf GND. Ulkig auch die Brücke über die GND-Leiterbahn, wobei die Leiterseite ja mit einem grünen Lack isoliert ist. @ Ach du grüne Neune, die Parallelschaltung zu R6 kann ich probieren. Die beiden Widerstände an der + Leitung (rot) würde ich wie folgt einschätzen: R4 = Vorwiderstand für IC LM385, zum absenken der Versorgungsspannung von 12 V auf 9 V R5 = Offset für den OPV-Eingang. @ Michael Bertrandt, ich habe eben schon mal nach shunt-Referenz im Netz gesucht. So langsam erschließen sich mir einige Zusammenhänge. Sagen wir mal, ich bin so bei 50% Verständnis angekommen. Deine schicke Schaltung muss ich morgen erst noch mal in Ruhe betrachten. Danke dafür. Kann ich riskieren, R5 zu überbrücken? Ich traue mich morgen mal. Könnte das nicht bestückte Bauteil zwischen R6 und R7 was mit dem Problem zu tun haben? Ich gehe morgen den Tipps nach, erledige die Messungen und bin dann wieder auf Sendung Vielen Dank und gute Nacht für heute!
paulgeorg schrieb: > Was der LM385 ohne Beschaltung von FB (5) ausgibt ist mir nicht ganz klar Steht drauf, deiner 2.5V, er ist kein ADJ von dem du das falsche Schaltbild hast. paulgeorg schrieb: > Kann ich riskieren, R5 zu überbrücken? Wie kommst du von Michael B. schrieb: > Entferne den 150k auf überbrücken ? Weglassen.
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Ich bin den einzelnen Hinweisen gefolgt und möchte die Ergebnisse mitteilen: Da ich bisher nichts mit Referenz-Spannungsquellen zu tun hatte, war mir nicht bekannt, wie viele Typen es unter ähnlicher Bezeichnung gibt. Die erste die ich gefunden hatte, war, wie Michael Bertrandt schreibt, eine ADJ. Ich vermute mal, das heißt irgendwas mit Adjustable, also einstellbar. Dass es mit ähnlicher Bezeichnung auch eine nicht einstellbare Variante gibt, habe ich jetzt kapiert. Die ist hier auch verbaut und somit ist an dieser Stelle nichts einstellbar über TB (5). Der Schaltplan wurde abermals korrigiert. Ich arbeite selten mit SMD-Bauteilen, daher machen mir die kryptischen Werte das Leben etwas schwer und es fehlt auch die richtige Ausrüstung. Selbst eine gute Lötstation ist da nur ein Notbehelf zum auslöten von Bauteilen, ohne Schaden zu machen. R5 zu überbrücken wurde natürlich nirgendwo empfohlen. War wohl gestern etwas spät geworden. Ich bin sicher auf den Gedanken gekommen, weil beim Entfernen von R5 aus meiner Sicht die Referenzspannung vom OPV abgeklemmt wird. Vielleicht erläutert mir ja nochmal jemand die genaue Funktion der Schaltung, damit ich was lerne. Ich habe nun die Platine vom Silikon befreit und im Keller am Steuercomputer angeschlossen. - Sensor abgedeckt 504 W/m² (bisher geringster angezeigter Wert) sollte 0 W/m² entsprechen - Sensor fast am Glühwendel einer 60 W Lampe = 1530 W/m² (bisher höchster angezeigter Wert) sollte 1200 W/m² entsprechen - Nach entfernen von R5 (150k) = 0 W/m² mit abgedecktem Sensor, OK! - Bei voller Belichtung immer noch 1530 W/m², also noch R7 anpassen! - Bei R7 ist der Wert etwas schlecht ablesbar. Ich würde das als 69:0 lesen. Gemessen 0,695 kOhm. - Nach Parallelschaltung eines Widerstandes von 690 Ohm zu R7 ergibt sich ein Wert von 1290 W/m². Das sollte OK sein. Folglich muss ich R7 gegen einen 348 Ohm Widerstand austauschen, z.B. diesen: https://www.conrad.de/de/dickschicht-widerstand-348-smd-0603-01-w-1-100-ppm-samsung-electro-mechanics-rc1608f3480cs-1-st-436238.html Originalzustand, gemessene Spannungen: (S1) 10,5 V (S3) (S1) +11,35 V (S2) 0,837 V (S3) 0,837 V bei Anzeige 504 W/m². Großen Dank an alle, besonders an Michael Bertrandt, der hier den vollen Durchblick hat! Ohne Hilfe hätte ich das bestimmt nicht hinbekommen. Schön, dass es Euch und dieses Forum gibt. Jetzt muss ich das Teil nur wieder mit UV-festem Silikon einkleben. Mal sehen wo man so etwas bekommt. Dann sollte alles laufen wie gewünscht.
Verstärker B wandelt den Strom der Zelle in eine Spannung. Die Spannung geht über R6 zum Eingang von Verstärker A. Über R5 wird eine Spannung von der Referenz addiert.
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