Hallo zusammen, man sagt ja, GALs seien veraltet und sollten in neuen Designs nicht mehr verwendet werden. Man solle stattdessen ein CPLD oder ein FPGA verwenden. Werden GALs denn wirklich nicht mehr verwendet? Hat jemand mal einen in neueren Designs gesehen? Bei mouser z.B. sind ja noch welche verfügbar.
Kassandra schrieb: > Werden GALs denn wirklich nicht mehr verwendet? Sie werden in alten Designs weiterhin eingesetzt. Aber in ein neues Design sollten die Dinger tunlichst nicht mehr eingebaut werden. > Bei mouser z.B. sind ja noch welche verfügbar. Zeig mal. Ich finde nur "Nicht vorrätig, Angebot anfordern"...
Von Atmel/Microchip gibt es noch die ATF Serie, z.B. ATF16V8, diese wird immer noch hergestellt und haben noch nicht den Status „Not recommended for new designs“, ob es aber wirklich Sinn macht mit klassischen PLDs zu arbeiten ist aber ne andere Frage. Lothar ich bitte um Erläuterung, kann mir gut vorstellen das so ein PLD in sehr hohen Stückzahlen immer noch günstiger als ein CPLD oder FPGA ist und für ein bisschen glue-logic durchaus seine Daseinsberechtigung hat. In modernen Geräten findet man für das Netzteil ja teilweise auch noch einlagige Platinen vor. Ich denke es ist eine reine Frage der Stückzahlen.
René F. schrieb: > Ich denke es ist eine reine Frage der > Stückzahlen. JA, ist eine Stückzahlenfrage. Seit es FPGAs für 2,50 gibt, die das Dreifache von dem können, was die GALs können, ersetzen die überalle die PLDs, GALs, PALs, CPLDs, XYs ... Und es ist auch eine Frage des Designaufwandes. Simuliert und Verifiziert werden muss heute mehr, als früher und damit steckt man das zu tuende Design ganz normal in die Developper Chain: "Requirements, SEPC, V-Plan, Design, Verfication, DONE". Keiner will mehr Spezialbausteine mit Extra Tools ....
René F. schrieb: > Lothar ich bitte um Erläuterung, kann mir gut vorstellen das so ein PLD > in sehr hohen Stückzahlen immer noch günstiger als ein CPLD oder FPGA > ist und für ein bisschen glue-logic durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Man findet sicher für Alles eine Nische und eine passend darauf gestrickte Anwendung, wo genau dieser oder jener Baustein optimal geeignet wäre. Aber wenn man bedenkt, dass die Standardspannung in der Logik schon seit vor der Jahrtausendwende 3,3V sind und auch bei 2,5V keiner mehr schräg guckt, dann ist ein 5V-GAL einfach veraltet. > In modernen Geräten findet man für das Netzteil ja teilweise auch noch > einlagige Platinen vor. Gestanzte sogar. > Ich denke es ist eine reine Frage der Stückzahlen. Richtig. Und wenn es in diese Stückzahlen geht, dann wäre es ein schlecher Einkäufer, wenn der nicht einen neuen Baustein billiger aushandeln und einkaufen könnte. Und bei richtigen Stückzahlen kommt so ein Ding dann gleich in ein ASIC. Und zudem ist es ein Frage der Laufzeit. Wenn ich heute ein Design mache, das noch mindestens 10 Jahre produziert wird, dann muss ich anders planen, als wenn ich im nächsten halben Jahr den Markt überschwemme und dann ein neues Produkt kommt.
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Lothar M. schrieb: > Zeig mal. Ich finde nur "Nicht vorrätig, Angebot anfordern"... Dieses Bauteil hier z.B. dürfte eins sein (?) https://www.mouser.de/ProductDetail/Microchip-Technology-Atmel/ATF22V10C-15PU?qs=sGAEpiMZZMv256HIxPBQcEOwG5mfNGW1
Kassandra schrieb: > Dieses Bauteil hier z.B. dürfte eins sein (?) Eines der letzten seiner Art und NRND(*). (*) demnächst ;-)
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Kassandra schrieb: > man sagt ja, GALs seien veraltet GALs werden nicht mehr hergestellt, also auch nicht neu verbaut, sie waten durch schnelle Analogtechnik eh enorm stromhungig. Aber wenn man eine Schaltung mit einem CPLD aufbaut und feststellt, dass man es nur zu einem Bruchteil benutzt, dann kann man stattdessen auch ein kleines und preiswertes ATF von Atmel vetwenden. Das ist ein modernes GAL.
Lothar M. schrieb: > Eines der letzten seiner Art und NRND(*). > > (*) demnächst ;-) Habe mich schon gefragt warum ich diese Info nicht finde. Lothar M. schrieb: > Aber wenn man bedenkt, dass die Standardspannung in der > Logik schon seit vor der Jahrtausendwende 3,3V sind und auch bei 2,5V > keiner mehr schräg guckt, dann ist ein 5V-GAL einfach veraltet. Naja es gibt den ATF16LV8C, theoretisch könnte der auch mit 3,3V betrieben werden, aber von dem Aspekt her gebe ich dir natürlich recht.
Digitaler schrieb: > JA, ist eine Stückzahlenfrage. Seit es FPGAs für 2,50 gibt, die das > Dreifache von dem können, was die GALs können, ersetzen die überalle die > PLDs, GALs, PALs, CPLDs, XYs ... > > Und es ist auch eine Frage des Designaufwandes. Simuliert und > Verifiziert werden muss heute mehr, als früher und damit steckt man das > zu tuende Design ganz normal in die Developper Chain: "Requirements, > SEPC, V-Plan, Design, Verfication, DONE". nur einmal programmierbare PALs werden oft noch verwendet, wenn Radhard UND billig gefordert ist. Bezahlbare Radhard FPGAs scheint es nicht zu geben GALs werden auch noch verwendet, wenn das Ergebniss zertifiziert werden muss: Ein einfacher GAL ist einfacher zu zertifizieren wie ein FPGA. Da gibts weniger Fehlermöglichkeiten. Das erleichtert dern Beweis, dass die "Software" formal fehlerfrei ist.
Schreiber schrieb: > Ein einfacher GAL ist einfacher zu zertifizieren wie ein FPGA. Mag sein. Ob er dann noch garantiert 10 Jahre lieferfähig sein wird, wäre zu erfragen!
oszi40 schrieb: > Mag sein. Ob er dann noch garantiert 10 Jahre lieferfähig sein wird, > wäre zu erfragen! Im Zweifelsfall: Einlagern. Muss man sowiso machen, wenn man 30+x Jahre Ersatzteilversorgung garantieren muss. Einfach mit Trocknungsmittel und Stickstoff als Schutzgas in einer Plastiktüte einschweißen.
41000 Mikrocontroller sind bei Mouser gelistet, 850 CPLDs und auch 20 SPLDs (also im Prinzip GALs, und nur 16V8 und 22V10). Sicherlich sind weit mehr als die Hälfte dieser Teile lediglich Verpackungsvarianten, aber nehmen wir einmal an, es seien aktuell ca. 10000 unterschiedliche Mikrocontroller lieferbar, dann kann man sich an den fünf Fingern abzählen, dass es weit, weit mehr als 10000 völlig unterschiedliche Anwendungen für Mikrokontroller gibt. Ganz komplexe, ganz einfache. Auch so einfache, dass man von der Logik her auch ein klassisches GAL einsetzten könnte, aber ich sehe ein, dass das wirtschaftlich kaum sinnvoll ist. Bei derartig vielen und unterschiedlichen Anwendungen auf der Welt werden aber sicherlich auch viele bleiben, bei der ein SPLD sinnvoll ist. Z. B die Geschwindigkeit (man kann in einen billigen µC nicht mal so eben nebenbei einen 100 MHz Gray-Code-Zähler programmieren), oder, wie Schreiber schrieb, die Zertifizierbarkeit. Und bei denen die Gründe, die oft gegen SPLDs sprechen, eben mal nicht dagegen sprechen, z. B. Stromaufnahme, Entwicklungsumgebung, lange Liefergarantie. Nicht jeder Grund trifft überall zu und es gibt nun mal sehr viele potentielle Anwendungsszenarien. Nebenbei: Die Hälfte der 20 SPLDs ist auch für 3,3 V spezifiziert. Also wundert es mich zwar nicht, dass es nicht mehr viel SPLDs gibt, aber es wundert mich, doch, dass sie derart unpopulär geworden sind. Vielleicht sind sie einfach nicht mehr hip(?). DZDZ (Muss demnächst wieder mal ein paar ATF16V8 für ein altes Design programmieren)
Möglicherweise gibt es Gründe, im Hinblick auf die Sicherheit von Funktionen, auf PLDs zu setzen, statt auf Microcontroller, deren Software auslesbar und manipulierbar ist.
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