Hi, demnächst steht mein persönliches Mitarbeitergespräch an. Ich würde es gerne mit meiner Arbeit vereinbaren, Resultate im Bereich Leistungselektronik in Journals zu veröffentlichen UND/ODER Ideen in Patente umzuwandeln. Entsprechend würde ich mich über Anregungen freuen, wie man das geeignet mit dem Vorgesetzten kommunizieren kann. Vorgeschichte: Im Rahmen meiner Doktorarbeit + wiss. Mitarbeiter habe ich mehrere Ergebnisse in zwei Journals veröffentlicht sowie zwei Ideen zur Patentprüfung angemeldet. Grundsätzlich hat mir dieser Prozess sehr gefallen (Journals und Papers von anderen zu lesen/studieren und daraus Ideen gewinnen, wie man "Probleme" besser lösen kann). Als ich am Ende sogar die Zusage fürs Journal erhalten habe, war es eine Art Belohnung für mich und meine Arbeit. Momentane Situation: Ich bin jetzt seit einiger Zeit in der Industrie tätig, und arbeite offiziell laut Stellenbeschreibung/Firmenorganigramm in der F&E in unserem Unternehmen, und entwickle in einem kleinen Team die Leistungselektronik für unser Produkt. Das Produkt ist grundsätzlich sehr anspruchsvoll, und ich kann mir gut vorstellen, dass in den anderen Teams (speziell Hochfrequenztechnik und Systemintegration) viel Nährboden für Patente besteht. Das spiegelt auch eine Google Patentsuche wider, dass die meisten angemeldeten Patente aus dem Bereich HF kommen, und kein einziges Patent im Bereich Leistungselektronik wiederzufinden ist. Grundsätzlich sehe ich aber auch in der Leistungselektronik Potential für Neues, da auf dem Gebiet der Leistungselektronik im Moment viel Bewegung herrscht (SiC/GaN und deren Treiber, Resonanztopologien, magnetische Komponenten etc.), allerdings arbeiten wir nicht mit diesen Themen und schauen, ob und inwiefern das für uns von Interesse sein könnte. Deshalb fehlt mir ein wenig die Verbindung zu "Neuem", und in Verbindung damit die Möglichkeit Patente zu melden oder Ergebnisse in Journals zu veröffentlichen. Das jetzige Projekt befindet sich in der Abschlussphase, in der das Design fix ist und wir die Qualifikation+Verifikation durchführen. Im neuen Projekt würde ich jedoch gerne das Thema "Forschung" mit Entwicklung in Einklang bringen. An die Erfahrenen unter euch: Wie könnte man das Thema am besten mit dem Vorgesetzten kommunizieren, Forschung und Entwicklung in Einklang zu bringen und anschließend die Erlaubnis erlangen, Patente anzumelden und Resultate in Fachzeitschriften zu veröffentlichen? Welchen Nutzen könnte der Arbeitgeber von meinem Vorgehen haben? 1. In Bezug auf das F in F&E: Gewisse Probleme, die im jetzigen Projekt zu Verzögerungen führten, könnten besser gelöst werden (thermisches Management könnte besser beherrscht werden mit GaN, EMV könnte besser eingehalten werden mit Resonanztopologien und/oder anderen Regelstrukturen) 2. Professionelle Weiterentwicklung des Mitarbeiters selbst (sich selbst stets mit dem Aktuellen auf den neuesten Stand zu halten) -> höhere persönliche Zufriedenheit auf Arbeit 3. Im Fall von Patentanmeldungen ein technologischer Vorsprung im Vergleich zur Konkurrenz -> höhere Nachhaltigkeit. 4. Im Fall von Veröffentlichen in Journals: "Werbung" für das Unternehmen. Fallen euch weitere Argumente ein, die man anführen könnte? Mir ist klar, dass am Ende ein Produkt herauskommen soll, damit die Firma Geld verdient, denn dafür werde ich schließlich bezahlt. Ich habe also einen realen Eindruck, was meine Aufgaben sind und weshalb mich die Firma angestellt hat. Mir geht es lediglich darum, dass ich im Bereich F&E tätig bin, und gerne das F ein wenig stärker in Vordergrund bringen möchte, um am Ende ein meiner Ansicht nach besseres Produkt auf den Markt bringen zu können. Ich schätze meinen Vorgesetzten grundsätzlich als sehr rational ein, und habe im Prinzip eine gute Meinung über ihn, dass man über diese Art von Themen offen mit ihm reden kann. Ich würde allerdings gerne ein paar weitere Meinungen/Anregungen einholen, um ihn besser überzeugen zu können. Vielen Dank für eure Rückmeldung. Gruß,
Die Wirtschaftswelt ist eine andere Welt zu Akademischen. Gefuehlte Belohung fuer eine Publikation ist fehl am Platz. Eine Publikation macht man wenn es etwas bringt. Koennen wir unser Jungunternehmen als kompetenten Spezialisten positionieren, und brauchen etwas Aufmerksamkeit? Dann kann man einen Publikationsaufwand als Werbung abbuchen. Allenfalls waere aber etwas, was prospektive Kunden lesen besser geeignet wie eine Publikation in einem Fachjournal, das nur die Konkurrenz liest. Ein Patent ? Was brint das Patent der Firma ? Deine Firma muss ein Patent auch durchsetzen koennen. Wird schwierig gegen die Enegiegiganten etwas durchzusetzn. Gegen Chinesen ? Moechte man Entwicklungsgeheimnisse ausplaudern ? Eher nicht. Bis die Konkurrenz merkt, welchen genialen Wurf man gemacht hat, sollte man schon die naechsten paar Jahresauftraege am Land gezogen haben. Nochwas ... nie unter dem eigenen Account bei Google eine Patentrecherche laufen lassen. Wer auch immer deine Trackliste absuchen kann/darf, es gibt solche boesen Buben... nennt sich trivial wirtschaftsspionage, muss nicht wissen woran du arbeitest. Was denkst du ist das Ziel der Geheimdienste wenn sie Daten sammeln ... nein, nicht militaerische Geheimnisse, sondern Wirtschaftsspionage. Vergiss die akademia, die hast du hinter dir. Denk an zu bezahlende Loehne und was das alles beinhaltet.
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Patent und Fachaufsatz sind zwei ganz verschiedene Dinge. Mit einer Veröffentlichung (Fachaufsatz) zeitlich vor einer Patentanmeldung kann man sich ein mögliches Patent kaputt machen. Daher schließen sich die beiden Wege am Anfang gegenseitig aus. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen gehen Patente vor Fachaufsätzen. Bei einer Idee ("Diensterfindung", "freie Erfindung") bist du gesetzlich verpflichtet deinen Arbeitgeber zu informieren https://www.gesetze-im-internet.de/arbnerfg/BJNR007560957.html Die Antwort bzw. Reaktion auf deine Meldung einer Erfindung sagt dir dann schon, ob dein Arbeitgeber das grundsätzlich will. Das Gesetz spricht von "unverzüglicher" Mitteilung. Keine Ahnung, warum du das bis zu einem Mitarbeitergespräch verschleppen willst. "unverzüglich" ist anders. Alles was du fragen musst ist, wer im Unternehmen die Meldung bekommen soll. Bei Fachaufsätzen sehen ich auch nicht den Punkt auf ein Mitarbeitergespräch zu warten. Wenn es eine Gelegenheit gibt (Call for Papers, interessante Fachzeitschrift) dann gehe damit zu Chef und frage was er von der konkreten Gelegenheit hält. Dabei sollte klar sein, dass man nichts Patentwürdiges veröffentlicht. Die Spezialvariante einer Fachveröffentlichungen, eine Defensivpublikation, ist was für Patentspezialisten. Das ist das bewusstes Veröffentlichen einer Patentidee, damit niemand mehr die Idee patentieren kann (auch man selbst nicht). Gleichzeitig erschwert man weitere Patente in dem Bereich, da mit der Veröffentlichung der Stand der Technik vergrößert und damit das Erreichen der Erfindungshöhe für weitere Ideen schwieriger wird.
Hi ihr beiden, vielen Dank für eure beiden Rückmeldungen. @Zwölf Mal Acht Kann gut sein, dass ich (noch) zu sehr an meinen akademischen Werdegang festhalte, und mich damit abfinden muss. Im ersten Schritt würde ich aber gerne das offene Gespräch suchen, damit ich am Ende wenigstens sagen kann, dass ich es wenigstens versucht habe. Hannes J. schrieb: > Patent und Fachaufsatz sind zwei ganz verschiedene Dinge. Mit > einer > Veröffentlichung (Fachaufsatz) zeitlich vor einer Patentanmeldung kann > man sich ein mögliches Patent kaputt machen. Daher schließen sich die > beiden Wege am Anfang gegenseitig aus. Aufgrund der gesetzlichen > Regelungen gehen Patente vor Fachaufsätzen. Volle Zustimmung. Es stellt sich wohl im ersten Moment eher die Frage, ob das Unternehmen überhaupt an einem Patent interessiert ist. Wenn ja, dann ist das Patent vorzuziehen. Wenn nein (aus welchen Gründen auch immer), dann wäre ein Journal dennoch ein tolles Trostpflaster. > Bei einer Idee ("Diensterfindung", "freie Erfindung") bist du gesetzlich > verpflichtet deinen Arbeitgeber zu informieren > https://www.gesetze-im-internet.de/arbnerfg/BJNR00... Die > Antwort bzw. Reaktion auf deine Meldung einer Erfindung sagt dir dann > schon, ob dein Arbeitgeber das grundsätzlich will. Volle Zustimmung. > Das Gesetz spricht von "unverzüglicher" Mitteilung. Keine Ahnung, warum > du das bis zu einem Mitarbeitergespräch verschleppen willst. > "unverzüglich" ist anders. Alles was du fragen musst ist, wer im > Unternehmen die Meldung bekommen soll. Ich habe im Moment keine Idee, die ich zur Diensterfindung weiterentwickeln kann/könnte. Im Anfangstext ging es eher darum, dass momentan noch nicht einmal Nährboden für Diensterfindungen vorhanden ist. > Bei Fachaufsätzen sehen ich auch nicht den Punkt auf ein > Mitarbeitergespräch zu warten. Wenn es eine Gelegenheit gibt (Call for > Papers, interessante Fachzeitschrift) dann gehe damit zu Chef und frage > was er von der konkreten Gelegenheit hält. Stimmt, kann man so machen. Ich glaube, dass meine Intention eher auf einen Präzedenzfall hinausläuft -> Mir wird grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, an der state-of-the-Art teilzuhaben und mitzuwirken. Wenn die prinzipielle Antwort "Ja" lautet, dann kann man im zweiten Schritt im Detail untersuchen, welche Inhalte präsentiert werden dürfen und welche nicht zwecks Firmengeheimnisse etc. > Dabei sollte klar sein, dass > man nichts Patentwürdiges veröffentlicht. Wobei vorher erstmal eine Erfindungsidee eingereicht werden muss. > Die Spezialvariante einer Fachveröffentlichungen, eine > Defensivpublikation, ist was für Patentspezialisten. Das ist das > bewusstes Veröffentlichen einer Patentidee, damit niemand mehr die Idee > patentieren kann (auch man selbst nicht). Gleichzeitig erschwert man > weitere Patente in dem Bereich, da mit der Veröffentlichung der Stand > der Technik vergrößert und damit das Erreichen der Erfindungshöhe für > weitere Ideen schwieriger wird. Das ist ein interessanter Hinweis - wusste ich vorher noch gar nicht. Vielen Dank dafür. Gruß,
Alexander schrieb: > Volle Zustimmung. Es stellt sich wohl im ersten Moment eher die Frage, > ob das Unternehmen überhaupt an einem Patent interessiert ist. Dann frag doch deinen Chef am Montag. > Im Anfangstext ging es eher darum, dass > momentan noch nicht einmal Nährboden für Diensterfindungen vorhanden > ist. Der Nährboden ist dein Gehirn und ein paar Stunden Zeit die du dir nehmen musst um eine Idee auszuarbeiten. > Ich glaube, dass meine Intention eher auf > einen Präzedenzfall hinausläuft -> Mir wird grundsätzlich die > Möglichkeit gegeben, an der state-of-the-Art teilzuhaben und > mitzuwirken. Wenn die prinzipielle Antwort "Ja" lautet, dann kann man im > zweiten Schritt im Detail untersuchen, welche Inhalte präsentiert werden > dürfen und welche nicht zwecks Firmengeheimnisse etc. Zu kompliziert gedacht, zu abstrakt, zu akademisch. Niemand wird dir auf Antrag so eine "grundsätzliche Möglichkeit" in der Art eines Freibriefs geben. Wenn doch, ist sie nichts wert, so in der Art "Ja, ja, machen Sie mal einen Vorschlag, dann sehen wir weiter.". Besonders nicht, wenn das Thema "Veröffentlichungen" neu ist. Das sind Einzelfall-Entscheidungen der Firma. Je konkreter du einen Fall unterbreitest, desto besser kann die Firma, bzw. dein Chef entscheiden. Dein Chef will keinen akademischen Diskurs. > Das ist ein interessanter Hinweis - wusste ich vorher noch gar nicht. Das ist sogar ein Geschäft, in dem sich darauf spezialisierte Firmen tummeln. Z.B. http://www.researchdisclosure.com/searching-disclosures/recent-disclosures
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Alexander schrieb: >> Die Spezialvariante einer Fachveröffentlichungen, eine >> Defensivpublikation, ist was für Patentspezialisten. Das ist das >> bewusstes Veröffentlichen einer Patentidee, damit niemand mehr die Idee >> patentieren kann (auch man selbst nicht). Gleichzeitig erschwert man >> weitere Patente in dem Bereich, da mit der Veröffentlichung der Stand >> der Technik vergrößert und damit das Erreichen der Erfindungshöhe für >> weitere Ideen schwieriger wird. > Das ist ein interessanter Hinweis - wusste ich vorher noch gar nicht. > Vielen Dank dafür. Als mutwilligen Erschwernis für Konkurenten gibts noch die Möglichkeit, das in einer nicht ganz so gängigen Sprache zu veröffentlichen. Der Stand der Technik erweitert sich auch dann, wenn man auf Isländisch oder Tok Pisin publiziert...
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Alexander schrieb: > Kann gut sein, dass ich (noch) zu sehr an meinen akademischen Werdegang > festhalte, und mich damit abfinden muss. Abfinden? Dann bist du am falschen Arbeitsplatz. Erstmal eines: Patente sind wichtig - abe nicht um sich selbst zu rühmen, sondern um etwaiger Konkurrenz irgendwas Wichtiges zu vermiesen. So herum. Und Erfindungen gehören zunächst erst mal der Firma, die dir dein Salär zahlt. Finde bittesehr deine Erfüllung darin, daß mit deinem Können deine Firma gut verdient. Das ist es, was zählt. Das ist auch das, was dir dein Chef (wenn er ein guter Chef ist) in den nächsten Jahren bei deiner Einkommensentwicklung zugute halten wird. Das ist dann das, was für dich ganz PERSÖNLICH zählt. Bedenke immer, daß die Firma nur in dem Maße Gehälter zahlen kann, wie sie insgesamt mit deinen Produkten verdient. Akademische Befindlichkeiten haben eine ganz andere Basis. Da kommt die Bezahlung aus Steuergeldern und/oder Sponsorgeldern und es ist für jeden Akteur wichtig, sich selbst möglichst gut zu präsentieren. Begreife bitte, daß das von der Industrie ganz weit entfernt ist. Das betrifft eben auch das Gebiet der Fachartikel und Veröffentlichungen. Unsereiner schreibt und veröffentlicht gelegentlich auch mal was Fachliches - aber nur so etwas, was wirklich GARNICHTS mit dem Beritt der Firma zu tun hat. Auch nicht im Entferntesten. Zu diesem Zwecke rate ich dir an, dir ein entsprechenes Hobby zu suchen. Schlichtweg sauber zwischen der Firmenwelt und der Hobbywelt trennen. W.S.
Beitrag #5337665 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hi alle, vielen Dank für euer Feedback. Ich lasse das alles mal sacken. W.S. schrieb: > Alexander schrieb: >> Kann gut sein, dass ich (noch) zu sehr an meinen akademischen Werdegang >> festhalte, und mich damit abfinden muss. > > Abfinden? Vielleicht war abfinden zu ungenau. Ich meinte eher mit: Verstehen -> Akzeptieren -> An die Umstellung gewöhnen > Dann bist du am falschen Arbeitsplatz. Sehe ich persönlich anders. Meiner Ansicht nach kann man "F" und "E" auf Arbeit durchaus in Einklang bringen, und den Mitarbeitern die Möglichkeit offen halten (sofern sie es wollen), auf dem Laufenden zu bleiben. Und wenn ein junger, engagierter Mitarbeiter die Motivation hat, für die Firma Patente zu generieren, dann sollte die Firma diese Motivation unterstützen (Natürlich unter Berücksichtigung, dass am Ende das Produkt nicht vernachlässigt wird, denn das ist die Einnahmequelle für die Firma). > Erstmal eines: Patente sind wichtig - abe nicht um sich selbst zu > rühmen, sondern um etwaiger Konkurrenz irgendwas Wichtiges zu vermiesen. Volle Zustimmung. Und wenn der Mitarbeiter in dem Patent darüber hinaus auch noch eine persönliche Bestätigung/Anerkennung sieht, dann sehe ich daring sogar eine Win-Win Situation. > So herum. Und Erfindungen gehören zunächst erst mal der Firma, die dir > dein Salär zahlt. Richtig. > Finde bittesehr deine Erfüllung darin, daß mit deinem Können deine Firma > gut verdient. Das ist es, was zählt. Zustimmung. > Das ist auch das, was dir dein Chef (wenn er ein guter Chef ist) in den > nächsten Jahren bei deiner Einkommensentwicklung zugute halten wird. Das > ist dann das, was für dich ganz PERSÖNLICH zählt. Bedenke immer, daß die > Firma nur in dem Maße Gehälter zahlen kann, wie sie insgesamt mit deinen > Produkten verdient. Guter Einwand. Dass das Gehalt ein wesentlicher Faktor ist, kann ich nicht abstreiten. Für mich PERSÖNLICH ist das allerdings nicht der alleinige Faktor. Für mich ist Bildung/Weiterentwicklung sehr wichtig. Für mich persönlich definiere ich Bildung/Weiterentwicklung maßgeblich dadurch, dass ich auf den technischen Gebieten, auf denen ich arbeite, zu einem Experten heranwachse. Und meine Definition von Experte ist, dass ich sowohl die Lösungen vom Industriestandard kenne, aber auch Bescheid weiß, welche alternativen Lösungen/Ansätze es gibt. Dazu möchte ich das Beispiel auflisten, dass man sich Kenntnisse auf einen bestimten Gebiet aus AppNotes/Büchern aneignet, oder z.B. aus Journals/Konferenzen. Meiner Ansicht nach ist es nicht ein "Entweder/Oder", sondern eine Kombination. Und genau darum geht es mir hier. > Das betrifft eben auch das Gebiet der Fachartikel und > Veröffentlichungen. Unsereiner schreibt und veröffentlicht gelegentlich > auch mal was Fachliches - aber nur so etwas, was wirklich GARNICHTS mit > dem Beritt der Firma zu tun hat. Auch nicht im Entferntesten. Zu diesem > Zwecke rate ich dir an, dir ein entsprechenes Hobby zu suchen. > Schlichtweg sauber zwischen der Firmenwelt und der Hobbywelt trennen. Darauf wird es vielleicht auch hinauslaufen, auch wenn ich das persönlich schade finde. Aber das ist ein anderes Thema :) Gruß,
Alexander schrieb: > Sehe ich persönlich anders. Meiner Ansicht nach kann man "F" und "E" auf > Arbeit durchaus in Einklang bringen, und den Mitarbeitern die > Möglichkeit offen halten (sofern sie es wollen), auf dem Laufenden zu > bleiben. Forschung und Entwicklung findet in ganz erheblichem Maße in der Industrie statt - und dort nicht nur in großen Läden, sondern eben auch in kleinen Betrieben - das sind dann eben diejenigen, die das Spezialwissen ihres üblicherweise schmalen Markstsegmentes haben. Ich hab da selber genug im Kreuz - aber wie immer in der Wirtschaft bleibt dieses Wissen unter der Decke, wird nicht veröffentlicht - aus den dir erklärlichen Gründen. Aber man hat es mit dem gesammelten Hintergrundwissen bei den zuständigen Gremien (VDMA, DIN-Ausschüsse) dann leichter, die Normungsarbeit in Richtung Vernunft zu beeinflussen, damit die Leutchen mit den Füßen auf dem Teppich bleiben. Das sind Stellen, wo man tatsächlich noch was bewegen kann. Es ist aber generell gesagt "Nichtakademisch", sondern eher "Technisch". W.S.
Normungsgremien.. bewegen .. traeum weiter. Es ist ausserordentlich schade welche Spielchen dort gespielt werden. In einem Normierungsgremeium sitzen Industrieverteter. Natuerlich schlaegt man die eigene Loesung als Norm vor, weil's ja geht und man schon Tausenderserien rausgelassen hat. Schafft man das, hat man die Konkurrenz stehengelassen. Denn die muessen erst mal einen Prototypen bauen, auf Kompatibilitaet testen, Nullserie bauen und im Feld testen. Zusammen mit den ueblichen CE Tests, Sicherheit, EMV , FCC, CSA, ist mindestens ein Jahr weg, auch wenn sich die Konkurrenz Muehe gibt. Daher ist es vordringlischst die Konkurrenz auszubooten. Ich war an so einem Prozess. Die eine Firma hatte eine technisch unterlegene Loesung, dafuer eine gute Lobby. Das Normierungsgremium bestand nicht nur aus Herstellern, sondern auch aus Anwendern/Kunden. Wir schafften es einen Dualstandard, mit der technisch besseren, und der schlechteren Loesung zu beschliessen. Das beschlossene Protokoll war deres, etwas aufgepeppt. Ein Protokoll, das man direkt auf einen FSK Moduator gibt. Uebertragungsrate 1200 Baud. Wir verwendeten Highlevel Chipsets, die mit 192kbit Breitband auf dem Medium arbeiteten, und Ack/Nack/Retry schon beinhalteten. Wir mussten deren ACK/NACK/Retry oben drauf tun. Das ging dann auch so, beide Systeme wurden produziert und alles lief getrennt, so ... bis Kunden Dualstandard Systeme kaufen wollten. Die Anderen wollten uns natuerlich ihre Modems nicht verkaufen.. Also mussten wir entwickeln... und fanden es lief nicht. Nicht kompatibel zu deren System. "Doch, doch, es muss laufen, nur dem Standard folgen.." .. tat's aber nicht. Bloed, was macht man dann ? Man meldet es dem Standardisierungsgremium. Gegenueber diesem kommuniziert der Konkurrent er waere kooperativ, und wuerde helfen. Tat er aber nicht. Uns ging dann der Schnauf aus, und haben's sein lassen. Natuerlich haben wir deren Modem auseinandergenommen. 8032 mit externem EEPROM, man wuerde denken, es waere moeglich ... Als die Frachtcontainer standardisiert wurden, gab es die Europaletten schon. Die wurden aber "vergessen". Bedeutet mit Europaletten gibt es viel Leervolumen. Deshab gibt es ausgebauchte Frachtcontainer, die ueber das Frame ueberstehen, wo die Paletten dann hineinpassen. Das Frame ist standardisiert, sodass die Container aufeinander passen, die Kraene passen, die Schiffe passen. Irgendwie haben sich die ausgebauchten Container nicht durchgesetzt. Wahrscheinlich wegen zu teuer.
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