Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatorgrösse C1 bei Microchipschaltung


von mauri (Gast)


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Ich habe heute mal versucht herauszufinden, wie man auf die Grösse von 
den Kondensatoren kommt, die man bei Spannungsversorgungen anbringt.

Dazu habe ich auch mitunter das hier gefunden:
Beitrag "Stützkondensator berechnen"

Leider aber sagen die meisten, dass man die Berechnung/Auslegung nicht 
benötigt, da die meisten Angaben in den Datenblättern zu finden sind.

Das stimmt schon, aber in meinem Fall eher nicht.

Ich bin immer noch am selben Problem dran, nämlich herauszufinden, 
welche Grösse des Kondensators für eine Motorsteuerung nach Mikrochip
(Seite 29 links C1 für die Spannungsversorgung 12V)
erforderlich ist, wenn ich versuche damit den Motor von Lumenier Rx2206 
anzusteuern.

Maximal fliesst ja ein Strom von 32A was nicht länger als 10sek andauern 
soll.
Beim Start fliessen sicher 3 fach höhere Ströme also 96 Ampere, wobei 
der P-Kanal mosfet ja pulsmässig auf 110A beschränkt ist.

Wie würde man nun die Kapazität des Kondensators genau auslegen bzw. 
berechnen?
Dazu habe ich leider nichts gefunden im Netz.

Wenn ich jetzt die Regel, die hier vorgeschlagen wurde nehme 470u/A, 
komme ich bei 110A auf 51.7mF.
Wie misst man, wieviel der Motor wirklich Strom zieht beim Start, um das 
auch richtig auslegen zu können?

Vielen Dank für eure Hilfe

von mauri (Gast)


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mauri schrieb:
-Kanal mosfet ja pulsmässig auf 110A beschränkt ist.
>
> Wie würde man nun die Kapazität des Kondensators genau auslegen bzw.
> berechnen?
> Dazu habe ich leider nichts gefunden im Netz.
>
> Wenn ich jetzt die Regel, die hier vorgeschlagen wurde nehme 470u/A,
> komme ich bei 110A auf 51.7mF.
> Wie misst man, wieviel der Motor wirklich Strom zieht beim Start, um das
> auch richtig auslegen zu können?
>
> Vielen Dank für eure Hilfe

bzw. meine Frage ist auch, wie ihr das machen würdet.
Ich wäre auch schon froh, wenn ich es irgendwo nachlesen könnte. Aber 
wie gesagt, gibt es dazu ja nichts.

von mauri (Gast)


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au mann, heute funktioniert es nicht so:

hier der Link zu AN857
http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/00857B.pdf

von Dieter (Gast)


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Die Steuerelektronik wird getrennt mit stabilisierter Versorgung 
betrieben. Bei den Leistungs-MOS nimmt man die höhere Welligkeit der 
Versorgungsspannung einfach in Kauf. Also legst Du die Kondensatoren für 
den Nennbetrieb aus.
Gute Wandler (Sinusinverter, die 4-quadranten Betrieb zulassen) arbeiten 
beim Anfahren zugleich als QuasiAbwärtswandler. Da ist der 
Strommittelwert auf der Lastseite niedriger, als auf der 
Stromversorgungsseite.

von Michael B. (laberkopp)


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mauri schrieb:
> Wie würde man nun die Kapazität des Kondensators genau auslegen

Hängt von der Stromversorgung ab.

Ist es ein Akku, mit kurzen Kabeln, ist die Induktivität der Zuleitung 
gering (z.B. 10uH) und der Innenwiderstand niedrig (z.B. 5mOhm), dann 
kannst du das leicht modellieren (siehe Elko.gif). Je nach dem, welchen 
Spannungseinbruch du verkraften kannst, musst du den Elko auslegen, aber 
achte drauf, auch richtige Elko-Typen mit ihrem Innenwiderstand und 
Zuleitungsinduktivität auszuwählen.


Wenn die Stromversorgung KEIN Akku ist, gibt es ganz andere Probleme: 
Der Motor bremst, der Schwung geht ins Bremsen und in die 
Stromversorgung als Ladestrom. Ein Akku hätte das angenommen, weil 
Netzteil nicht, da steigt die Spannung. Der Elko muss dort so gross 
sein, daß die gesamte Bremsenergie in ihn hinein geladen zu keinem 
Spannungsanstieg führt der über der Maximalspannung irgendeines 
angeschlossenen Bauteiles liegt.

ES SEI DENN, man hat eine Spannungsüberwachung der Stromversorgung die 
bei Notwendigkeit einen Bremsiderstand per Chopper anlegt. Dann muss der 
Kondensator nur so gross sein, daß der Spannungsanstieg langsamer ist 
als der Bremschopper zu reagieren braucht, das sind meist nur 
Mikrosekunden.

von mauri (Gast)


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Michael B. schrieb:
> mauri schrieb:
>> Wie würde man nun die Kapazität des Kondensators genau auslegen
>
> Hängt von der Stromversorgung ab.
>
> Ist es ein Akku, mit kurzen Kabeln, ist die Induktivität der Zuleitung
> gering (z.B. 10uH) und der Innenwiderstand niedrig (z.B. 5mOhm), dann
> kannst du das leicht modellieren (siehe Elko.gif). Je nach dem, welchen
> Spannungseinbruch du verkraften kannst, musst du den Elko auslegen, aber
> achte drauf, auch richtige Elko-Typen mit ihrem Innenwiderstand und
> Zuleitungsinduktivität auszuwählen.
>
> Wenn die Stromversorgung KEIN Akku ist, gibt es ganz andere Probleme:
> Der Motor bremst, der Schwung geht ins Bremsen und in die
> Stromversorgung als Ladestrom. Ein Akku hätte das angenommen, weil
> Netzteil nicht, da steigt die Spannung. Der Elko muss dort so gross
> sein, daß die gesamte Bremsenergie in ihn hinein geladen zu keinem
> Spannungsanstieg führt der über der Maximalspannung irgendeines
> angeschlossenen Bauteiles liegt.

Danke für die Erklärung.
Ich mache es vorerst mal mit einem Labornetzgerät. Ich habe das zwar 
verstanden was du meinst mit dem Unterschied ob ich einen Akku oder ein 
Netzgerät verwende.
Was ich aber mit der Simulation anfangen soll, ist mir überhaupt nicht 
klar.
Wo ist da der Motor, was ist der Akku hier oder das Netzgerät?

Wie soll ich übrigens den richtigen Kondensator (Elko) wählen, wenn ich 
nicht weiss wie hoch die Spannung ist beim Bremsen des Motors im Fall 
Netzgerät oder wie kann ich ermitteln im Fall eines Akkus welchen 
Spannungseinfall ich verkraften kann?
Das hängt ja alles vom Motor ab und da gibt es ja keine Informationen 
dazu

von Michael B. (laberkopp)


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mauri schrieb:
> Wo ist da der Motor,

R1

> was ist der Akku hier oder das Netzgerät?

V1

mauri schrieb:
> Wie soll ich übrigens den richtigen Kondensator (Elko) wählen, wenn ich
> nicht weiss wie hoch die Spannung ist beim Bremsen des Motors im Fall
> Netzgerät

Berechne aus gebremster Masse und Geschwindigkeit die Energie, wandle 
die um in Ladung für den Elko, ermittle daraus dann den 
Spannungsanstieg.

mauri schrieb:
> Das hängt ja alles vom Motor ab

Nö. Der hat nur träge Masse als Rotor. Ausserdem kann man es 
ausprobieren und messen.

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