Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CAN high-speed ,low-speed übertragungsraten


von Roland H. (blacksmoke)


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Hallo Zusammen,

Ich habe da mal eine blöde Frage.

Ich bin dabei ein Hausbus aufzubauen. nun stellt sich mir seit längerem 
die frage, highspeed oder lowspeed. Es ist ja davon auszugehn, dass die 
Leitungslängen auch mal etwas länger sein könnte. Daher die Frage, ob 
sich ein highspeed can (mit mcp2551, tja1051) auch mit geringeren 
bitraten oder besser gesagt mit 125kbit/s betreiben ließe. Habe halt 
schon einige high-speed can-transceiver (mcp2551, tja1050/1051) hier 
noch rumliegen. Es geht erst mal um eine Verständnissfrage, da in den 
Datenblätter immer mit "up to 1Mbit/s" die Rede ist. Oder bin ich dann 
gezwungen mich af 125kbit/s (lowspeed can transceiver) festzulegen ?

Allzu riesige Datenmengen sind ja da auch nicht zu erwarten. Also wäre 
es vermutlich auch nicht schlimm mit 125kbit/s zu leben. Nur will man ja 
ungern eine hardware-limitierung haben, wenn dies nicht sein muss.

vielen Dank schon mal

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Du kannst die Highspeed-Teile auch mit 1Baud betreiben, kein Problem.
Der Unterschied ist vor allem die Anstiegszeit der Signale. Je 
schneller, desto mehr Störabstrahlungen. D.h. ein Lowspeed-Treiber macht 
dann Sinn, wenn du eh nur moderate Datenraten hast - dannn muss man ja 
nicht noch unnötigen elektrischen Dreck rausschleudern. Die begrenzte 
Anstiegsgeschwindigkeit begrenzt dann natürlich die mögliche Datenrate, 
logisch.

von Roland H. (blacksmoke)


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wenn ich mich nicht täusche müsste sich die slew-rate ja über einen 
widerstand bei den transceivern einstellen lassen. man könnte die 
slew-rate doch runter bringen und hätte im notfall auch schnellere 
Datenraten wenn man möchte oder nicht ?

von Thomas F. (igel)


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H.Joachim S. schrieb:
> Du kannst die Highspeed-Teile auch mit 1Baud betreiben, kein Problem.

Naja, nicht ganz: Der MCP2551 hat einen internen Time-out von 1.25ms 
falls ein dominantes Bit zu lange andauert.


Mein CAN-Heizungsbus im Haus läuft mit 10kBit mit diversen 
Highspeed-Transceivern seit Jahren ohne Probleme. Langsamer habe ich 
noch nicht ausprobiert.

von Thomas (kosmos)


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nimm Lowspeed CAN, reicht für Steuerungsaufgabe dicke aus, soviel Daten 
gehen da ja nicht über den Bus. Ich benutze auch den Highspeed 
CAN-Tranceiver MCP2551 aber mit der niedrigst möglichen Datenrate glaub 
das waren 16 kBit/s, bei diesem kann man die Flankengeschwindigkeit noch 
per Widerstand einstellen, sind überall zu haben nur der 
Standbyverbrauch ist etwas höher als bei neuere Typen aber beim Hausbus 
ist das nicht ganz so wichtig wie bei einer reinen Batterieanwendung.

von Roland H. (blacksmoke)


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super. das is das was ich hören wollte. der mcp2551 hat einen pin für 
die slew-rate. beim tja1050 gibt es das leider nicht. Das heißt, diesen 
werde ich dafür nicht verwenden können.

gibt es für diese aufgabe einen transceiver, den ihr empfehlen könnt ich 
habe gehört,dass es da z.B. den TJA1054 noch gibt. Als Controller, habe 
ich vor einen STM32 zu verwenden, da dieser praktischerweise den 
can-transmitter integriert hat.


vor ein paar jahren hatte ich mal ein Versuchsprojekt mit einem 
RS485-bus. da liegt dann die herausforderung in einer 
Protokoll-Implementierung. Nun ist das thema Hausbus wieder aktuell und 
ich versuche das ganze richtig anzupacken. Deshalb habe ich mir z.B. mal 
den overhead im vergleich angekuckt. Dabei kam raus, dass da gar nicht 
viel mehr overhead bei CAN vorhanden ist. Daher bin ich aktuell geneigt, 
dies mit CAN zu implementieren, auch was Error-handling angeht 
vermutlich wesentlich einfacher im Umgang.

Ich plane deshalb schon mal für unser zukünfiges Haus vor und kann hier 
schon mal einen Versuchsaufbau aus vielleicht 4 
Temperatur/Feuchte-Sensoren, ... aufbauen um mal zu sehen. Ich muss ja 
etwas weiter auch an die Wartung des ganzen denken. Ein dezentrales 
System ist dabei vermutlich auch der bessere Ansatz. Dabei kann man ja 
durchaus auf ein Frage/Antwort-Prinzip beim abfragen der Sensoren 
zurückgreifen (finde ich einfach sinnvoller um auch die Knoten 
konfigurieren zu können)

: Bearbeitet durch User
von Volle2 (Gast)


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KNX Hausbus ist sehr ähnlich zu CAN
läuft mit 9,6kBaud
120 Knoten mit reichlich Messwerten erzeugen bei mir 3-5% Buslast

von Roland H. (blacksmoke)


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Was ich bisher noch verstanden habe, ist dass die maximale 
Teilnehmerzahl vom verwendeten Transceiver abhängt. Oder gibt es da noch 
andere Faktoren, mit denen man dies vergrößern kann. Demnach wäre es ja 
am besten im ganzen haus die gleichen CAN-Transceiver zu verwenden oder 
nicht ?

dann wäre es vielleicht gleich ganz gut nach oben etwas luft zu haben

gibt es irgendwelche empfehlung für can-transceiver mit diesen 
Anforderungen, die auch evtl. noch länger verfügbar sind ?

Nachtrag: Ich sehe gerade im Datenblatt zum 2551, dass bis zu 112 Nodes 
möglich sind. Dann wäre dieser ja wirklich schon keine so schlechte wahl 
für diesen einsatzzweck, wenn dieser nicht nur für high-speed wäre.

1,25ms entspricht minimum 14,4khz (laut datenblatt)

Bei den NXP-dingern steht meistens max. 32 Nodes

entdeckt habe ich auch noch den SN65HVD230. Der wäre ebenfalls einen 
blick wert

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Roland H. schrieb:
> Als Controller, habe
> ich vor einen STM32 zu verwenden, da dieser praktischerweise den
> can-transmitter integriert hat.

Du meinst hier CAN-Controller und nicht den Transceiver, oder?


> entdeckt habe ich auch noch den SN65HVD230.

Der ist jetzt aber für 3.3V Versorgungsspannung.

Zu Highspeed vs Lowspeed: Die Highspeed-Transceiver sind einfacher zu 
beschaffen und gibt es in kleine 8-Pin-Gehäusen.

Die günstigen CAN-USB-Interfaces für PCs sind üblicherweise auch für 
Highspeed-CAN ausgelegt.

von Roland H. (blacksmoke)


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Thomas F. schrieb:
> Roland H. schrieb:
>> Als Controller, habe
>> ich vor einen STM32 zu verwenden, da dieser praktischerweise den
>> can-transmitter integriert hat.
>
> Du meinst hier CAN-Controller und nicht den Transceiver, oder?

Ja ich meine den Controller
>
>
>> entdeckt habe ich auch noch den SN65HVD230.
>
> Der ist jetzt aber für 3.3V Versorgungsspannung.

3,3 V passt bei mir gut, weil stm32,... alles 3,3V ist
Aber falls ebenfalls atmels oder ähnliches zum einsatz kommen sollen 
wären 5v transceiver vielleicht schon besser
>
> Zu Highspeed vs Lowspeed: Die Highspeed-Transceiver sind einfacher zu
> beschaffen und gibt es in kleine 8-Pin-Gehäusen.
>
> Die günstigen CAN-USB-Interfaces für PCs sind üblicherweise auch für
> Highspeed-CAN ausgelegt.

Mir ist schon aufgefallen, dass die low-speed varianten schwer zu 
beschaffen sind. Deshalb habe ich aktuell 2 Favoriten im Blick
MCP2551 und SN65HCD230

wobei der SN65HVD230 scheinbar etwas teurer ist

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Roland H. schrieb:
> 3,3 V passt bei mir gut, weil stm32,... alles 3,3V ist
> Aber falls ebenfalls atmels oder ähnliches zum einsatz kommen sollen
> wären 5v transceiver vielleicht schon besser

Ich habe hier einen ATXmega32 und MCP2515-CAN-Controller an 3.3V und den 
MCP2551 an 5V zusammen auf einer Platine. Geht auch alles.

Ein 3.3V-Transceiver kann logischerweise den Hi-Pegel nur auf 3.3V und 
nicht auf 3.5V ziehen.

von Thomas (kosmos)


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Ich verwende ATMega16M1 da ist der CAN-Controller auch schon drin und 
man muss nicht über SPI gehen. Wird deswegen auch Kostenneutral sein 
also statt externen CAN-Controller einen integrierten nehmen und dafür 
etwas mehr für den ATMega zahlen.

von Roland H. (blacksmoke)


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Thomas F. schrieb:
> Roland H. schrieb:
>> 3,3 V passt bei mir gut, weil stm32,... alles 3,3V ist
>> Aber falls ebenfalls atmels oder ähnliches zum einsatz kommen sollen
>> wären 5v transceiver vielleicht schon besser
>
> Ich habe hier einen ATXmega32 und MCP2515-CAN-Controller an 3.3V und den
> MCP2551 an 5V zusammen auf einer Platine. Geht auch alles.
>

macht ein 3,3v controller nicht probleme mit einem 5v transmitter ? Ich 
stelle mir das nicht unproblematisch vor. Zumal ich aktuell noch nicht 
rausgefunden habe welche pegel der 2551 noch als high und ab wann als 
low erkennt ?
Mir stellt sich die frage, wie macht man das typischerweise (3,3V 
Controller wie stm32 und 5V transmitter)

Die I/O vom stm32 vom CAN scheinen zumindest 5V-tolerant zu sein.

> Ein 3.3V-Transceiver kann logischerweise den Hi-Pegel nur auf 3.3V und
> nicht auf 3.5V ziehen.

Ebenso stellt sich die frage bei einem szenario indem sowohl 5v uC 
alsauch 3,3V uC vorkommen, wie das von statten gehen soll. Ob es dabei 
nicht auch Probleme geben kann ?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Wenn du eh einen STM32 nehmen willst, dann suche dir einen mit 
integriertem CAN-Controller aus. Ich habe hinter einem STM32F405 den 
SN65HVD230 (wg. 3,3V und Slope-Widerstand). Ev. noch Schutzdioden 
einbauen. Alles 3,3V.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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CAN fordert ein delta von >2V. Und der SN65HVD230 macht 2,3V. Schau dir 
mal das Datenblatt an - dort wird das irgendwo beschrieben.

Da CAN differentiell ist macht das alles kein Problem.

Geht auch im Mix von CAN-Teilnehmern mit 5V und 3,3V.

von Roland H. (blacksmoke)


Angehängte Dateien:

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Dies bedeutet, dass ich sowohl mcp2551 als auch SN65HVD230 (für reinen 
3,3v betrieb) verwenden kann?

aus dem datenblatt des mcp2551 sieht man, dass der high-pegel des txd 
bei min. 2v - VDD liegt. ebenso ist der i/o des stm32 (für die can-pins) 
5v tolerant. Also sollte ich doch mit keinem der beiden Controllern 
probleme bekommen ?

Der TJA1051 sieht auch noch interessant aus. bei diesem kann man eine 
andere I/O-Voltage als die Versorgungsspannung reingeben.

soweit ich das verstanden habe ist eine differenz von 2V auf dem Bus der 
low-pegel. wenn jeder transceiver nun aber eine etwas andere differenz 
bereitstellt, gibt das dann keine Probleme ?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Schau dir im Datenblatt des SN65HVD230 von TI das Kapitel 11.3.1 (ISO 
11898 Compliance of SN65HVD23x Family of 3.3 V CAN Transceivers) an - 
dort wird das beschrieben.

Und: Nein - gibt keine Probleme.

von Thomas F. (igel)


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Roland H. schrieb:
> Mir stellt sich die frage, wie macht man das typischerweise (3,3V
> Controller wie stm32 und 5V transmitter)

Ein 5V CAN-Transceiver erkennt die 3.3V vom Controller sicher als High. 
Hier braucht man also nix zu tun.

Wie schon geschrieben können die Eingänge vom STM32 5V ab.
Bei einem At(X)mega mit 3.3V und Digital-IN baut man einen Widerstand im 
kOhm-Bereich vor den Eingangspin um erst mal den Strom zu begrenzen. 
Dann dort zwischen Eingangspin und Widerstand noch eine Diode nach 3.3V. 
Diese leitet die überschüssige Spannung vor dem Port-Pin dann ab. 
Irgendwo gibts hier ein Bild davon, finde ich aber gerade nicht.

von Bad U. (bad_urban)


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Roland H. schrieb:
> macht ein 3,3v controller nicht probleme mit einem 5v transmitter ? Ich
> stelle mir das nicht unproblematisch vor.

Schaut Euch mal den MCP2562 an. Der hat ne getrennt Versorgung fürs 
Interface zu Controllern, die mit niedrigerer Spannung laufen.
Ich hab der Einfachheit halber alles auf 5V. Bis jetzt hatte ich da 
keine Probleme.
Ich hatte auch geschaut. CAN-Transceiver mit 3,3V sind relativ teuer und 
schwer zu bekommen. Daher schien mir die Variante am einfachsten.

von Harald (Gast)


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Bad U. schrieb:
> Schaut Euch mal den MCP2562 an. Der hat ne getrennt Versorgung fürs
> Interface zu Controllern, die mit niedrigerer Spannung laufen.

Das Pendant dazu von NXP heißt: TJA1042T/3

https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/TJA1042.pdf

Gibt es in verschiedenen Ausführungen, siehe Datenblatt, pinkompatibel 
zum genannten Microchip-Typ

von Bad U. (bad_urban)


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Wenns das von mehreren Herstellern und pinkompatibel gibt ists ja prima. 
Da hat man Auswahl.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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So ganz pinkompatibel sind sie dann auch wieder nicht: Die beiden 
letztgenannten scheinen keine Möglichkeit zu haben die Flankensteilheit 
über Slope-Widerstände zu verringern.

Ich halte es für einen Nachteil wenn man bei geringer Bitrate und 
vielleicht nicht den besten Kabeln die Flanken nicht "entschärfen" kann. 
Mit den (einer geringen Bitrate angepassten) Widerständen lassen sich 
auch noch ungeschirmte Kabel verwenden ohne dass man Ärger bekommt.

von Bad U. (bad_urban)


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Wolfgang R. schrieb:
> Ich halte es für einen Nachteil wenn man bei geringer Bitrate und
> vielleicht nicht den besten Kabeln die Flanken nicht "entschärfen" kann.

Der TO plant einen Neubau. Da ist er völlig frei welche Kabel er 
verlegt, oder verlegen lässt. Und alles was KNX oder J-Y(ST)Y ist, ist 
ja auch geschirmt.

von Roland H. (blacksmoke)


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Es wird zwar kein Neubau, aber auf jeden Fall im Zuge einer 
Grunsanierung geschehen. Evtl. werde ich sogar Kabel aus dem 
Netzwerkbereich verwenden (z.B. cat5 oder so) um auch in die Zukunft zu 
denken.

Hinter der Wahl des Transeivers steckt allerdings mehr als ich zunächst 
dachte. Ich habe trotzdem vor, die Flanken zu entschärfen.  Ist sicher 
kein Fehler wenn man vorher weiß dass man eher im der unteren Datenraten 
(Bis vielleicht 125kbit/s) bleibt. Daher bleiben wohl nur ein paar 
wenige übrig wie mcp2551 oder sn65hvd230 (3.3v)

Vermutlich werden die meisten Knoten aus stm32 bestehen, sie dann wohl 
den sn65 erhalten atmel' s dann eher den MCP und ein raspberry, der die 
sensorwerte darstellen könnte dann ebenfalls eines der beiden genannten 
Typen

Eine getrennte I/O Spannung ist mit Sicherheit eine tolle Sache, aber 
dabei verliert man die Möglichkeit die slew Rate einzustellen


Im ersten Schritt geht es ja nur mal darum den Rahmen festzulegen und 
alles was ich vor dem Einzug planen muss wie, welche Kabel. wie sollen 
diese verlegt werden (in diesem fall als Linienstruktur, usw. Alles 
andere wird sowieso nach und nach entstehen und mit Sicherheit das ein 
oder andere mal noch umgebaut werden.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Ich bin für unseren Neubau gedanklich ähnlich an das Thema gegangen 
(dezentrales Bussystem für alles und überall).

Das habe ich mit unserem Elektriker (war schon zu dieser Zeit sehr 
erfahren in KNX/EIB) besprochen und letztlich haben wir das so gemacht:

Alle geschalteten 230V Leitungen enden in zwei Verteilern (KG+OG). In 
die Zimmer gehen meist NYM-J 10x1,5 und sind dort in 
Kaiser-Elektronikdosen weiter verschaltet. Generell kommen tiefe 
Einbaudosen zum Einsatz. In den Verteilern enden die geschalteten Adern 
an Installationsrelais. Diese hat der Elektriker installiert und hier 
endet dann auch seine Verantwortung. Die 24VDC-Seite ist dann meine 
Spielwiese.

In alle Zimmer (außer im Keller) haben wir J-Y(St)Y 2x10x0,8 verlegt - 
damit hat man alle Freiheiten bzgl. Bussystemen (KNX, CAN usw.) und 
zentraler Technik (Stromstoßrelais, SPS, eigene Elektronik usw.). In den 
Zimmern werden diese Leitungen weiterverschaltet. An den meisten 
Schaltstellen ist die untere Dose ein Kaiser-Elektronikdose (dort kann 
man CAN-Bus Elektronik verstauen). Damit kann man Bus - muss aber nicht. 
Im Keller sind es J-Y(St)Y 2x2/2x4/2x6 - je nach Bedarf.

In der Anfangszeit hatten wir das so verschaltet, dass in den Verteilern 
für's Licht 24VDC Stromstoßrelais die 24V für die Installationsrelais 
geschaltet haben. Für die Jalousien musste man halt so lange auf die 
Taster drücken, bis die Jalo dort war wo sie sein sollte. 
Gruppenschaltungen der Jalos habe ich mit Dioden gemacht.

Jetzt ist fast alles so geworden, dass ich in den (bewusst großzügig 
dimensionierten) Verteilern hinter Reihenklemmen Eingangsmodule 
installiert habe, die die Tasterinformationen einsammeln, je Verteiler 
ein STM32 der das auswertet und über Ausgangsmodule die 
Installationsrelais schaltet. Genauso könnte man jeweils eine SPS 
einsetzen. Oder KNX zentral (der mit zentralen Komponenten deutlich 
günstiger wird als mit nur dezentralen). Oder KNX dezentral. Oder CAN 
dezentral.

Die In-/Out-Module basieren auf MCP23017 (16 IOs) und sind per I2C oder 
alternativ einem differentiellen LongRange-I2C (400 kHz über 50 m) 
angebunden. Die Eingänge laufen über Optokoppler, die Ausgänge schalten 
(mit ULN2803) die Masse für die Relais durch. An einem I2C können 8 
MCP23017 hängen, der STM32 hat 2 I2C - damit kann man 256 IOs 
ver-/bearbeiten.

Ich bin am weiter optimieren - es kommen noch dezentrale CAN-Knoten dazu 
usw...

Darüberhinaus liegt in jedes Zimmer Cat7-Kabel für Ethernet und Koax für 
TV/SAT.

Die Verkabelung würde ich genauso wieder machen.

: Bearbeitet durch User
von Roland H. (blacksmoke)


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Wie hast du dann das Schalten der 230V seite gemacht ? Mit Transistoren 
(evtl. welcher Typ) oder ein weiteres Relais.

ich weiß das schweift schon vom Thema ab, allerdings wird das Thema 
später für die Planung der Elektroinstallation interessant werden, wie 
man das am besten lösen kann.

Ich bin mir darüber noch nicht im klaren, ob ich Lichter, Rolläden, usw. 
ebenfalls mit einbinden möchte, aber schlecht wäre es nicht, die 
Installation so machen zu lassen, dass man später die möglichkeit hat 
umzubauen ohne gleich alle wände aufzureißen.

Die Idee in jeden Raum eine Busleitung vorzusehen hatte ich auch schon. 
Allerdings bin ich mir auch noch nicht sicher, wie ich Temperatur- und 
andere Sensoren in den Räumen unterbringen will, ohne dass diese gleich 
auffallen. Da gibt es noch so viele Details. Ebenso die Frage über die 
Spannungsversorgung der Knoten. Da bin ich geneigt, den Knoten selbst 5v 
zur verfügung zu stellen und dann per ldo( wenn nötig) auf 3,3v zu 
gehen.

Auch in jedem Stockwerk einen Verteiler (der als zwischenzentrale dienen 
kann) finde ich ganz gut. Ich möchte mir zumindest so viel flexibilität 
wie möglich offen halten

von Thomas F. (igel)


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Roland H. schrieb:
> Ebenso die Frage über die
> Spannungsversorgung der Knoten. Da bin ich geneigt, den Knoten selbst 5v
> zur verfügung zu stellen

Ich schicke über mein 2x2 Telefonkabel als Bus-Kabel gleich 12V mit. Ein 
kleiner Step-Down vor Ort kann dann 5V draus machen um z.B auch mal die 
Hintergrundbeleuchtung eines Displays zu treiben. Außerdem hat man dann 
stabile 5V 'vor Ort' und nicht 4,5-irgendwas-Volt nach zig Metern 
Leitung.
Du wolltest doch deinen CAN-Transceivern 5V gönnen ;-)

von Thomas (kosmos)


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ich mache das genau so, also eine zentrale 5V Versorgung und die Knoten 
erhalten dann eben 4,x V auf einen 100µF Elko. (grünes EIB/KNX Kabel 
(SW/RT GND/5V und WS/GE CANL/CANH), der hohe Spannungsabfall bei 
Belastung(Überspannung Z-Diode schaltet durch) ist bei mir erwünscht so 
das die Z-Diode mit dem Leitungswiderstand und dem Widerstand der 
vorgeschalteten Drossel nicht überlastet wird.

Die Knoten sollen nur Daten senden/empfangen, wenn es was zu schalten 
gibt liegen ja überall 230V bzw. 12V an den Halogen-/LED Trafos an.

von Roland H. (blacksmoke)


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Thomas F. schrieb:
> Roland H. schrieb:
>> Ebenso die Frage über die
>> Spannungsversorgung der Knoten. Da bin ich geneigt, den Knoten selbst 5v
>> zur verfügung zu stellen
>
> Ich schicke über mein 2x2 Telefonkabel als Bus-Kabel gleich 12V mit. Ein
> kleiner Step-Down vor Ort kann dann 5V draus machen um z.B auch mal die
> Hintergrundbeleuchtung eines Displays zu treiben. Außerdem hat man dann
> stabile 5V 'vor Ort' und nicht 4,5-irgendwas-Volt nach zig Metern
> Leitung.

ja wäre auch eine idee. dann kann es im verteile schön ein 
hutschinennetzeil geben. der gedanke war nur ob es klug ist an jedem 
knoten 7v abfallen zu lassen

> Du wolltest doch deinen CAN-Transceivern 5V gönnen ;-)

was spricht denn für 5v transceiver, wenn die restliche hardware 3,3v 
ist und 3,3v transceiver verfügbar sind ?

Die Frage nach dem 230V teil is ja nochmal eine andere. Relais zu 
verwenden würde ja von vornherein bedeuten, dass man diese irgendwann 
einmal tauschen muss (je nach haltbarkeit). dann stellt sich die frage 
mit 12 oder 24v .
Bei 24V hätte man dann schon 2 verschiedene Versorgungsspannungen, wovon 
man noch die 12v auf 5v bzw. 3,3v reduzieren muss pro knoten.
spulen und wie man dass den sauber galvanisch trennt am besten. auch zu 
bedenken, dass ich will, dass lichter und schalter auch unabhängig vom 
bus weiter funktioniert. wenn überhaupt soll die restliche logik nur 
zusätzlich eingreifen können / den status der lichter, ... anzeigen.

Mein letzter Stand was hausinstallation angeht ist eben vor etwa 10 
jahren bei meiner lehre/ techniker stehen geblieben. da war noch nicht 
so viel mit hausautomatisierung.

Das ganze soll ja vom Grundprinzip her ein längeres leben haben

von Thomas F. (igel)


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Roland H. schrieb:
> ob es klug ist an jedem knoten 7v abfallen zu lassen

Deshalb habe ich von Step-Down Wandlern und nicht von Linearreglern 
geschrieben.

> Bei 24V hätte man dann schon 2 verschiedene Versorgungsspannungen, wovon
> man noch die 12v

Dann eben allein 24V auf der Leitung. Ist eh besser da kleinerer Strom 
bei Verwendung von Step-Down Wandlern.

Ich hatte bei mir aber nur 12V an meiner Einspeisestelle. Meine Relais 
laufen deshalb auch mit 12V.

von Roland H. (blacksmoke)


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Thomas F. schrieb:
> Roland H. schrieb:
>> ob es klug ist an jedem knoten 7v abfallen zu lassen
>
> Deshalb habe ich von Step-Down Wandlern und nicht von Linearreglern
> geschrieben.
>
>> Bei 24V hätte man dann schon 2 verschiedene Versorgungsspannungen, wovon
>> man noch die 12v
>
> Dann eben allein 24V auf der Leitung. Ist eh besser da kleinerer Strom
> bei Verwendung von Step-Down Wandlern.

man könnte ja auch genauso auf 12v relais gehen ?
>
> Ich hatte bei mir aber nur 12V an meiner Einspeisestelle. Meine Relais
> laufen deshalb auch mit 12V.

von Wolfgang R. (wolfgang_r)


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Roland H. schrieb:
> Wie hast du dann das Schalten der 230V seite gemacht ? Mit Transistoren
> (evtl. welcher Typ) oder ein weiteres Relais.

Das geht bei mir über die genannten Installationsrelais. Diese werden 
mit 24VDC angesteuert und können je nach Art der Last bei 230VAC bis 20A 
schalten. Damals (gute 10 Jahre her) habe ich die Finder 
22.23.9.024.4000 verbauen lassen. Heute würde ich vielleicht welche der 
Serie Finder 22.32. (ev. 22.32.0.024.4540) verwenden. Vielleicht gibt es 
billigere Lösungen - aber diese Dinger machen noch immer einen guten 
Eindruck. Allerdings haben die Spulen echt Power - ohne Freilaufdioden 
kommt (in elektrischer Hinsicht) nahe Elektronik völlig durcheinander.

> Ich bin mir darüber noch nicht im klaren, ob ich Lichter, Rolläden, usw.
> ebenfalls mit einbinden möchte, aber schlecht wäre es nicht, die
> Installation so machen zu lassen, dass man später die möglichkeit hat
> umzubauen ohne gleich alle wände aufzureißen.

Ja, schon - eben die Lichter, Rolläden, geschaltete Steckdosen usw. 
(eigentlich alles) selbst ansteuern zu können war bei mir gerade das 
Ziel. Alle Einzeladern für irgendwelche Verbraucher liegen im Verteiler 
auf den Installationsrelais. Wobei Rolläden etwas besonderes sind, da 
sich das Auf- und das Ab-Relais gegenseitig verriegeln um zu verhindern, 
dass die Motoren abrauchen wenn meine SW fälschlicherweise alle Ausgänge 
einschaltet oder ähnlichen Unfug treibt ;-)

Für die Rolläden/Jalousien untersuche ich demnächst eine alternative 
Lösung mit Relais+Snubber+Feinsicherungen+Freilaufdioden+LED+Schalter 
usw. auf einer Leiterplatte. Diese Lösung sollte störungsärmer, 
sicherer, günstiger und einfach zu verdrahten sein. Mal sehen.

von Bad U. (bad_urban)


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Thomas F. schrieb:
> Dann eben allein 24V auf der Leitung. Ist eh besser da kleinerer Strom
> bei Verwendung von Step-Down Wandlern.

So hab ichs bei mir auch gemacht und speise 24V ein. Bei Belastung ist 
der Strom dann natürlich geringer.
In der Grundlast allerdings nicht, nach meinen Messungen bei 12V und 24V 
in der "Findungsphase". Die Regler haben ja einen Grundstrom. Da ist die 
Verlustleistung bei 24V doppelt so hoch wie bei 12V. Sind aber alles mW, 
spielt da keine Rolle.

Roland H. schrieb:
> Die Frage nach dem 230V teil is ja nochmal eine andere.

Ich habe SSS von Finder verwendet. Bei Relais und vielen Kanälen kann es 
sein, dass Du ein recht großes Netzteil brauchst.
Finder ist im Vergleich zu Eltako ca. 1/3 günstiger. Aber erheblich 
lauter beim Schalten. Nur falls das eine Rolle bei Dir spielt. Bei mir 
wars egal, da die Verteiler außerhalb des Wohnbereichs sind.

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