Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku Notleuchte dauerladefest


von Hannes S. (hatue)


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Hallo Zusammen,

ich brauch eure Hilfe, denn ich komm nicht weiter :-(

Problem ist folgendes: es handelt sich um Notleuchten von Willing mit 
zusätzlichen Akku ( neben Normalbetrieb am Stromnetz) der bei 
Stromausfall noch für eine gewisse Zeit für die Beleuchtung sorgt.

Der Akku muss getauscht werden, da defekt. Willing liefert die 
entsprechende nicht mehr, da der benötige mit 2,4V/2,2Ah für Glühlampen 
nicht mehr hergestellt wird und Willing auf LED-Technologie umgestiegen 
ist.

Habe jetzt schon paar Seiten gefunden die solche Akkus anbieten, jedoch 
gibt es nun folgendes Problem, das mir keiner erklären kann.

An den Anschlüssen in der Notleuchte für die Akkus liegen ( mehrere 
gemessen) zwischen 10 und 12 V DC an, jedoch da soll ich die 2,4 V Akkus 
anschließen ?

Geht denn sowas, ist das noch im Rahmen ? Die Akkus und auch die 
Eratzakkus sind dauerladefest und auch hochtemperaturbeständig, halten 
also etwas aus, aber bisher konnte mir keiner sagen, ob das mit den 
10-12 Volt in Ordnung geht.

Muss ja eigenltich, da es an mehreren Notleuchten so ist, aber eine 
Auskunft, dass es OK ist habe ich nicht bekommen.

Hat von euch da jemand Erfahrung mit solchen Notleuchten ?
Ich würde mich echt freuen, denn einfach die Ersatzakkus einbauen und 
hoffen, dass es gut geht will ich dann doch nicht.

Viele Grüße
Hannes

von lambda (Gast)


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Hast du die 10-12V bei ausgebautem Akku gemessen? Eventuell misst du da 
irgendeine Einstreuung wenn die Lampe am Netz betrieben wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Hannes S. schrieb:
> Hat von euch da jemand Erfahrung mit solchen Notleuchten ?

Bei ordentlichen Notleuchten die VdS Sicherheitsbestimmungen genügen 
werden die (VdS zertifizierten) Akkus sowieso turnusmässig alle 2 oder 3 
Jahre getauscht auch wenn sie noch nicht kaputt sind, damit sie im 
tatsächlichen Notfall auch wirklich funktionieren, denn weder Bleiakkus 
noch NiCd noch LiIon Akkutechnologie verspricht längere 
Mindestfunktionszeiten.

Die Bezeichnung 2.4V/2.2h spricht für 2-zelligen NiCd Akkus, ein 
Bleiakku würde mit 2V/1.2Ah bezeichnet werden obwohl auch er bis 2.4V 
geladen wird. Beide Akkutypen haben sehr unterschiedliche Ladetechnik, 
der NiCd Akku wird einfach mit einem Strom kleiner C/20 (so C/50) 
dauergeladen. Das kann über einen Vorwiferstand aus 12V erfolgen so daß 
du 12V ohne den Akku als Belastung misst.

Ein Reinfummeln eines anderen NiCd-Akkus, z.B. 2 davon 
https://www.pollin.de/p/sub-c-zelle-nicd-271796 kannst du für 
Spielereien machen, aber in sicherheitsrelevanter Anwendung nicht, da 
brauchst du schon einen VdS zertifizierten Akku den es als NiCd 
eventuell tatsächlich nicht mehr gibt. Also neue Lampe.

von Hannes S. (hatue)


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Danke euch für eure Antworten,

ja ich habe die 12 Volt mit ausgebauten Akku gemessen.

für Ersatz gibt es schon denke ich professinelle Lösungen, wie diese 
z,b, die auch Sicherheitstechnis in Ordnung gehen ?

https://www.pro-akkus.de/Akkupacks-fuer-Notlicht

http://www.heib.de/Akkus-fuer-Notleuchten/Nachbau-3-6V-Reihe/Willing-Nachbauakku-Wi200772-3-VTCS::13383.html

von Hannes S. (hatue)


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dann werde ich morgen mal mit eingebauten akku messen, könnte ja sein 
....

von hinz (Gast)


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Michael B. schrieb:

> brauchst du schon einen VdS zertifizierten Akku

Davon weiß der VdS aber gar nichts.

von Horst (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bei ordentlichen Notleuchten die VdS Sicherheitsbestimmungen genügen

Welche sind das? Ich finde im gesammten VdS-Verzeichnius keine 
Notleuchten, hast Du Beispiele?

von Michael B. (laberkopp)


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von Horst (Gast)


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Michael B. schrieb:
> https://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_2102_web.pdf

> Diese Richtlinien gelten für wartungsfreie verschlossene Blei-Batterien
> mit festgelegtem Elektrolyt zum Einsatz in Gefahrenmeldeanlagen für
> ortsfeste Anwendungen.

Falsche Anwendung, es geht um Notleuchten

von Hannes S. (hatue)


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betrifft Bleiakkus, so wie ich es im überfliegen gelesen habe ?

von den orginal willing akkus ist da auch nichts zu lesen ?

schon wieder mehr  ???

von Michael B. (laberkopp)


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Horst schrieb:
> Falsche Anwendung, es geht um Notleuchten

enthalten in Brandschutz und Sicherungstechnik

von oszi40 (Gast)


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Hannes S. schrieb:
> Erfahrung mit solchen Notleuchten

Erfahrung ist schwer übertrieben, da je nach Einsatzort verschiedene 
Richtlinen und Zeiten zutreffen könnten. Allerdings würde ich aus 
technischer Sicht die Gelegenheit nutzen, um langsam auf LED 
umzustellen. Im Netz ist einiges darüber zu finden. z.B. 
http://www.elektriker.org/notbeleuchtung-vorschriften-20123601

von hinz (Gast)


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Hannes S. schrieb:
> betrifft Bleiakkus, so wie ich es im überfliegen gelesen habe ?

Und hat nichts mit Notbeleuchtung zu tun.


Bau NiCd ein, dann ist das völlig in Ordnung.

von Horst (Gast)


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Michael B. schrieb:
> enthalten in Brandschutz und Sicherungstechnik

Ja und? Nicht alles was Brandschutz oder Sicherheitstechnik ist, 
interessiert den VdS.
Rettungswegeleuchten gehören zum baulichen Brandschutz und der ist nicht 
vom VdS sondern von diversen DIN, den Bauordnungen, dem Arbeitsschutz 
geregelt.

von Mani W. (e-doc)


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Hannes S. schrieb:
> da der benötige mit 2,4V/2,2Ah für Glühlampen
> nicht mehr hergestellt wird und Willing auf LED-Technologie umgestiegen
> ist.

Meist waren Ni-Cd Akkus 2,4 Volt verbaut und diese werden
mit Konstantstrom geladen...


Hannes S. schrieb:
> An den Anschlüssen in der Notleuchte für die Akkus liegen ( mehrere
> gemessen) zwischen 10 und 12 V DC an, jedoch da soll ich die 2,4 V Akkus
> anschließen ?

Ohne Akku ist das normal für Konstandstromladung...


https://www.pro-akkus.de/Akkupacks-fuer-Notlicht/2-4V

von Egon N. (egon2321)


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Könntest du nicht einfach Akkus für Schnurlostelefone zweckentfremden? 
Die sollten passend konfektioniert sein...

: Bearbeitet durch User
von Hannes S. (hatue)


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Danke für eure Antworten und den Link zu elektriker.org !

Habe heute mit eingebauten Aku nachgemessen: bei den Leuchten mit 2,4V 
akku messe ich dann zwischen 2,8-3V Dauerladespannung und somit alles 
ok.

Mich hatte der Wert an den Anschlüssen im ausgebauten Zustand dann doch 
etwas verunsichert. Wie kommt diese Abweichung denn zustande ? Nur weil 
kein Verbraucher daran hängt ?

Viele Grüße

von Jim M. (turboj)


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Hannes S. schrieb:
> Mich hatte der Wert an den Anschlüssen im ausgebauten Zustand dann doch
> etwas verunsichert. Wie kommt diese Abweichung denn zustande ? Nur weil
> kein Verbraucher daran hängt ?

Für 'ne Notbeluchtung hätte ich da nur ein Kondensatornetzteil verbaut - 
da hätte das Meßgerät sogar noch mehr Spannung angezeigen können. Dieser 
Netzteil Typ benötigt einen definierten Laststrom.

von Günter Lenz (Gast)


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Hannes S. schrieb:
> Wie kommt diese Abweichung denn zustande ? Nur weil
>kein Verbraucher daran hängt ?

Das wird Absicht sein, weil wahrscheinlich das Ziel eine
Konstantstromladung ist. Wenn die Schaltung einfach ist,
wird daß einfach nur eine Widerstandsladung sein, könnte
aber auch eine Aktive Konstantstromladeschaltung mit
Transistoren sein.

>Die Akkus und auch die
>Eratzakkus sind dauerladefest

Es gibt keine Akkus die dauerladefest sind, jeder Akku nimmt
beim überladen Schaden. Gasdichte Akkus werden dann undicht,
offene NC-Akkus sind da robuster und zersetzen erst mal nur
Wasser, was wieder aufgefüllt werden kann. Wenn man das
aber vergist gehen sie auch kaputt. Vielleicht ist das bei
deinen Lampen nur erhaltungsladen (Ladestrom = Kapazität /100).
Meß doch mal den Ladestrom.

von Schreiber (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Es gibt keine Akkus die dauerladefest sind, jeder Akku nimmt
> beim überladen Schaden.

Bleiakkus und Lithium-irgendwas-Akkus vertragen eine Dauerladung ohne 
Probleme, sofern man sich hinsichtlich Spannung und Strombegrenzung an 
die Empfehlung aus dem Datenblatt hält! Eine dauerladung führt dann 
nämlich nicht zu einer überladung.

NiCd-Akkus vertragen Dauerladen ebenfalls mehrere Jahre lang, sofern man 
dauerladefeste nimmt. Gibt welche, die extra für diesen Zweck gebaut 
werden/wurden.

Hannes S. schrieb:
> Der Akku muss getauscht werden, da defekt. Willing liefert die
> entsprechende nicht mehr, da der benötige mit 2,4V/2,2Ah für Glühlampen
> nicht mehr hergestellt wird und Willing auf LED-Technologie umgestiegen
> ist.
Bei ebay schauen, ob es fertige Nachbau-Akkus gibt? Da gibts bei sowas 
normalerweise ein umfassendes Angebot!

von Günter Lenz (Gast)


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Schreiber schrieb:
>Bleiakkus und Lithium-irgendwas-Akkus vertragen eine Dauerladung ohne
>Probleme, sofern man sich hinsichtlich Spannung und Strombegrenzung

Wenn die Zellspannung des Bleiakkus die begrenzte Spannung des
Ladegerätes (normalerweise 13.8V bei 12v Akkus) erreicht hat,
fließt kein Strom mehr, das Laden hört auf, auch wenn das Ladegerät
noch angeschlossen ist, somit ist das kein Dauerladen.
Soetwas nennt sich dann Bereitschaftsparallelbetrieb.

von Route_66 H. (route_66)


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Egon N. schrieb:
> Könntest du nicht einfach Akkus für Schnurlostelefone zweckentfremden?
> Die sollten passend konfektioniert sein...

Wie bescheuert ist denn dieser Tipp?
Warum nicht gleich Opas Hörgeräteakkus?
Da muss man nur genügend nehmen, um auf 2,2 Ah zu kommen!

: Bearbeitet durch User
von Arno (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Hannes S. schrieb:
>>Die Akkus und auch die
>>Eratzakkus sind dauerladefest
>
> Es gibt keine Akkus die dauerladefest sind, jeder Akku nimmt
> beim überladen Schaden. Gasdichte Akkus werden dann undicht,
> offene NC-Akkus sind da robuster und zersetzen erst mal nur
> Wasser, was wieder aufgefüllt werden kann.

Gasdichte NiCd-Zellen haben eine größere Kathode als Anode 
(Cadmium-Hydroxid-Überschuss, weiß Wikipedia: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Nickel-Cadmium-Akkumulator ) wodurch beim 
Überladen zunächst nur Sauerstoff freigesetzt wird, der unmittelbar 
wieder weiter reagiert, was "nur" Wärme freisetzt.

Je nachdem, wie groß der Überschuss ist und wie gut die Wärme abgeführt 
werden kann, können NiCd-Zellen unterschiedlich stark dauergeladen 
werden - typisch sind Werte zwischen 0,1C und 0,4C. Bzw. typisch waren 
diese Werte, denn NiCd-Zellen dürfen ja nicht mehr neu verkauft werden.

MfG, Arno

von oszi40 (Gast)


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Arno schrieb:
> denn NiCd-Zellen dürfen ja nicht mehr neu verkauft werden

Ausnahmen für Werkzeuge und Militär? Es bleibt nebenbei die Frage, wie 
schnell sie nach einem Stromausfall wieder vollständig geladen sind. Da 
nützt natürlich Erhaltungsladung 1/100 C wenig. Also ohne den genauen 
Akkutyp und die Ladeschaltung zu kennen ist alles nur stochern im Nebel.

von Schreiber (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Ausnahmen für Werkzeuge und Militär?

Für Werkzeuge nicht mehr.

Aber: Es gilt nur für "Gerätebatterien" woraus folgt, dass es in anderen 
Fällen eben nicht gilt.

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