Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lotpaste mit speziellen Anforderungen selbst herstellen


von champ (Gast)


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Hallo Zusammen,
Für eine Thermoelektrik-Applikation in meinem Job muss ich Lötstellen 
aus reinem Bismut herstellen (KEIN Zinn-Bismut Lot, ja das Ganze wird 
spröde). Ich will mir hierzu eine Lotpaste aus 60 µm Bismut-Kugeln 
selbst zusammen mischen. Jetzt fragt sich, was ich hier für ein 
Flussmittel verwende. Kann man einfach normal erhältliche Flussmittel 
welche beim Handlöten eingesetzt werden mit den Lotperlen vermischen und 
hat dann eine Lotpaste? Bismut schmilzt bei 270 °C, ist also schonmal 
nicht extrem weit von den normalen bleifreien Loten entfernt. Oder haben 
die in Lotpasten verwendeten Flussmittel nochmal eine andere 
Zusammensetzung?

Danke!

: Verschoben durch User
von Klaus R. (klaus2)


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...Versuch macht kluch? Ich würde sagen, das geht - wenn es keine 
Serienprozessanwendung sein soll.

Klaus.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was haelt dich davon ab es einfach mal mit
a) Kolophonium
b) Flussgel
zu versuchen ?

von Peter R. (Gast)


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Die Lötpasten haben außer der Änderung der Oberflächenspannung noch den 
Zweck, das Lötgut von Oxiden oder Verunreinigungen zu befreien. So 
anders als beim Zinn-Löten ist der Schmelzpunkt von Wismut nicht, sodass 
die üblichen Hilfsmittel aktiv genug werden sollten.

Ob Wismut von den üblichen Löthilfsstoffen chemisch angegriffen wird? 
Müsste sich doch durch Sichtinspektion der Lötstelle klären lassen: 
blanke Oberfläche mit guter Benetzung des Lötguts mit Hohlkehlenbildung 
des Lots daran? Ohne durch chem. Verbindungen gestörte Grenze zwischen 
Lot und Lötgut? Ein Mikroskop wäre da nicht schlecht. Auch mechanische 
Kontrolle: bricht die Lötung beim Biegen?

Abgesehen von den Eigenschaften beim Löten (muss man halt mal 
ausprobieren) kommt es dann auf gründliche Reinigung an. "Lötfett" zu 
Beispiel ist ein Garant für Spätschäden.

btw: auf Deutsch heißt das Zeug Wismut.

von Walter K. (Gast)


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Wie lange wird es jetzt noch dauern, bis aufgrund der bundesdeutschen 
kollektiven Verblödung bezüglich des Themas" Ionisierender Strahlung " 
der erste Aufschrei wegen Bismut oder Wismut kommt?
;-)

von Klaus R. (klaus2)


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...sind das nicht beides Bestandteile von Absinth?

Klaus.

von A.. P. (arnonym)


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Peter R. schrieb:
> btw: auf Deutsch heißt das Zeug Wismut.

… auch. Bismut ist aber genauso die korrekte deutsche Bezeichnung.

von Andreas (Gast)


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> Auch mechanische Kontrolle: bricht die Lötung beim Biegen?

Bei reinem Bismut/Wismut wird sie das sicher. Wismut in reinem Zustand 
ist so spröde, dass man es mit dem Hammer in kleine Stücke zerschlagen 
und in einem Mörser zu Pulver zerreiben kann.

von Gerald B. (gerald_b)


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Klaus R. schrieb:
> ...sind das nicht beides Bestandteile von Absinth?
>
> Klaus.

Nee, du meinst Wermut.
Aber mit Absinth kann man sich gut zulöten ;-)

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