Forum: Offtopic CT durch Lichttechnik ersetzen=


von F. F. (foldi)


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Hallo Forum,
ist es grundsätzlich möglich ein CT mit Licht zu bauen, mit heutiger 
Technik?
Die Stahlenbelastung ist sehr hoch in so einem Teil.
Gerade war ich da zweimal drin und da kam mir so ein Gedanke dazu.

Vielen Dank für eure Teilnahme!

: Verschoben durch User
von Verwunderter (Gast)


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Bitte?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein Kernspin Tomograph arbeitet durch Anregung und Auswertung von 
Kernspin:
http://www.phyx.at/kernspintomograph/
Der CT erreicht das durch ein starkes Magnetfeld - das gelingt mit Licht 
aus mehreren Gründen nicht. Licht durchdringt erstens nicht den Körper 
und zweitens kann das Licht nicht die Kipperei erzeugen, wie sie im Link 
beschrieben wird.
Es gibt so gut wie keine Strahlenbelastung im CT (wie damals beim 
Röntgen), sondern nur eine magnetische Belastung.

von Alex G. (dragongamer)


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Lichtwellen sind auch "Strahlung" ;)

Und wie stellst du dir das vor? Du bist ja nicht durchsichtig. Strahlen 
mit für menschliche Augen wahrnehmbaren Wellenlängen - also Licht - geht 
einfach nicht tief genug durch unsere Körper durch...

Interessanter sind da schon 3D Ultraschallverfahren. In die richtung 
wird tatsächlich geforscht.

: Bearbeitet durch User
von PittyJ (Gast)


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Bei den Atombombenversuchen soll das Licht so stark gewesen sein, dass 
man seine Knochen sehen konnte. Es kommt wohl auch auf die Stärke des 
Lichts an.

Es würde also gehen, nur für die Energiequelle müßte man aktuell wohl 
nach Nordkorea fahren.

von Chris (Gast)


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@matzetronics: du verwechselst da was.

CT: 3D-Röntgen
MRT/MRI: Kernspintomographie/Magnetresonanz

Wie von Alex geschrieben, Röntgen ist ähnlich wie sichtbares Licht (halt 
kurzweiliger).
Bei sichtbarem Licht ist die Dämpfung und Diffusion durch uns 
Fleischklopse zu hoch - halte einfach mal eine starke Taschenlampe 
hinter deine Hand oder Finger. Du wirst deine Knochen erahnen können 
aber es ist zu unscharf, um kleine Spalten (wie Brüche) zu erkennen.

Nun die Taschenlampe an den Rumpf ;)
Wenn das vernünftig  gehen würde, hätte man es wohl schon gemacht.

3D-Ultraschall ist ein interessantes Gebiet, aber wie CT/MRT nicht für 
alles gleichermaßen geeignet. Die Technologien ersetzen sich nicht, 
sondern ergänzen sich. Im CT sieht man z.b. Knochen sehr gut, Gewebe 
aber nicht. Bei MRT ists ungefähr andersrum.

Die Strahlenbelastung bei CT ist übrigens so hoch, dass man schnell mal 
die zivile Jahresdosis erreicht.
So harmlos ist MRT übrigens auch nicht. Nicht nur, dass man auf dem 
Schlitten beim Einfahren zum Vomit Comet werden kann, bei Kindern können 
die starken Magnet(wechsel)felder wohl zu Entwicklungsstörungen 
führen...

von F. F. (foldi)


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Chris schrieb:
> Die Strahlenbelastung bei CT ist übrigens so hoch, dass man schnell mal
> die zivile Jahresdosis erreicht.

Die Dosis ist (oder soll sein, ungeprüfte Weitergabe) höher als das was 
in Tschernobyl an Strahlung ist.
Da ich jetzt zweimal direkt hintereinander drin war (die Alternative in 
meinem Fall ist der Tod), dachte ich, auf dem Sektor von Lampen, Laser 
und CCD Chips hat sich doch seit der Erfindung des CT's sehr viel getan.
Bin mir sicher, dass ich das nicht entwickeln könnte, aber vielleicht 
wäre heute ein Nachdenken über dieses Thema sinnvoll. Die Aussage, dass 
das dann schon jemand erfunden hätte, die ist schon immer das 
Totschlagargument für jede Weiterentwicklung gewesen. Heute klärt man 
alte Mordfälle an Hand von DNA auf, weil die Technik früher nicht da war 
oder die Menge an Material anfangs höher sein müsste.
Auf der einen Seite ein Licht (vielleicht Laser) und auf der anderen 
Seite CCD's, dazu die intelligente Software, die das zusammen setzt.
Vielleicht ja doch?

von F. F. (foldi)


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Nun habe ich doch noch einmal ein wenig gegooglet.
Hier eine Studie dazu, die wohl heute noch Gültigkeit besitzt:
https://www.gezondheidsraad.nl/sites/default/files/1993_09e.pdf

Sie bezieht sich mehr auf die Gefährlichkeit für die Haut, aber gibt 
auch Aufschluss darüber, was geht. Und es geht nicht. Deshalb hat sich 
wohl niemand mehr damit befasst.

Vielen Dank für eure Teilnahme!


Liebe Grüße
Frank

von Alex G. (dragongamer)


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Stimmt, den Aspekt mit der Haut haben wir noch garnicht beachtet...
Verdammt wieso lösen nur so viele Dinge beim Menschen die Selbe 
Krankheit aus >_<'

F. F. schrieb:
> Die Dosis ist (oder soll sein, ungeprüfte Weitergabe) höher als das was
> in Tschernobyl an Strahlung ist.
Das heisst nicht so extrem viel.
Die von Top Gear sind da mal reingefahren :D Wenn ich mich nicht irre 
kann man als Tourist, aber auf jeden Fall als Reporter, da inzwischen 
hin.
Zudem arbeiten viele an der neuen Kuppel direkt in der Nähe des 
Reaktors.

Man hat zum Glück einigermaßen gelernt was man so darf und was nicht.

> Da ich jetzt zweimal direkt hintereinander drin war (die Alternative in
> meinem Fall ist der Tod)
Gute Besserung und noch ein langes Leben hoffentlich!

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Alex G. schrieb:

> Und wie stellst du dir das vor? Du bist ja nicht
> durchsichtig.

Das hängt etwas von der "Farbe" ab, die man betrachtet.


> Strahlen mit für menschliche Augen wahrnehmbaren
> Wellenlängen - also Licht - geht einfach nicht tief
> genug durch unsere Körper durch...

An Infrarot-Tomographie wird geforscht.

Ich weiss sicher, dass das Thema (irgendwann vor 2000)
u.a. an der TU Chemnitz im Gespräch war. Vor ein paar
Jahren war zur "Langen Nacht der Wissenschaft" in Dresden
an der MedAk ein kleiner Testaufbau zu bestaunen.

Die Eindringtiefe liegt im (unteren) Zentimeterbereich;
man verspricht sich den Einsatz z.B. an den Extremitäten,
also für Hand- oder Fußknochen. Kopf und Rumpf geht
natürlich trotzdem nicht.

von Erik (Gast)


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von F. F. (foldi)


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Alex G. schrieb:
> Gute Besserung und noch ein langes Leben hoffentlich!

Danke! Wenn ich das Medikament wohl ein Leben lang nehme (falls die 
Kasse das zählt) kann ich "normal" alt werden. Wie viel Zeit so ein 
aggressives Medikament davon für sich beansprucht, weiß ich natürlich 
nicht.
Muss nur, bin gerade eine Woche aus dem Krankenhaus, alles schon mal 
regeln.

von Harald W. (wilhelms)


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Verwunderter schrieb:

> Bitte?

Ja, man kann das zu untersuchende Teil in dünne Scheiben schneiden
und diese einzeln unters Mikroskop legen, :-)

von F. F. (foldi)


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Erik schrieb:
> 
https://www.cs.ubc.ca/labs/imager/th/2007/TrifonovMscThesis/Trifonov_Borislav.pdf
>
> DIY Röntgen-CT:
> http://benkrasnow.blogspot.de/2013/01/diy-x-ray-ct-scanner-controlled-by.html

Danke!

Im Wesentlichen werden die physikalischen Grenzen bestätigt.

Das DIY war klasse.

War eine für mich interessante Diskussion.
Muss jetzt noch ne Kamera schlucken, dass dann (hoffentlich) keine 
Probleme ergibt.
Ob und wann ich das wieder mit dem CT machen muss, keine Ahnung. 
Vielleicht bekommen sie die Strahlenbelastung mit der Zeit ja kleiner.

von Alex G. (dragongamer)


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F. F. schrieb:
> Vielleicht bekommen sie die Strahlenbelastung mit der Zeit ja kleiner.
Die Hoffnung ist berechtigt, denke ich.
Bei Röntgen ist z.B. die Belastung heute um ein Vielfaches kleiner als 
zur Anfangszeit.

von Cyblord -. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Vielleicht bekommen sie die Strahlenbelastung mit der Zeit ja kleiner.

Ja bekommt man. Low Dose ist das Stichwort dazu. Man kriegt damit schon 
erstaunlich gute Bilder hin. Es ist mit eins der Hauptoptimierungsziele, 
die Strahlenbelastung für den Patienten so gering wie möglich zu halten.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Stichwort: Terahertz aka Nacktscanner

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Auf dem 34c3 gabs ein Konzept für ein Bildgebenes Verfahren basierend 
auf Widerstandsmessungen. Noch in den Anfängen, aber möglicherweise 
findet auch das seine Niesche, wenn die Technik und Algorithmen besser 
werden.

von Harald W. (wilhelms)


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F. F. schrieb:

> Die Stahlenbelastung ist sehr hoch in so einem Teil.

Die Strahlstärke ist beim CT auch nicht höher als beim normalen
Röntgen. Nur werden beim CT prinzipbedinkt sehr viele Röntgen-
aufnahmen nacheinander gemacht.

von Max M. (zbmax)


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Chris schrieb:
> Die Strahlenbelastung bei CT ist übrigens so hoch, dass man schnell mal
> die zivile Jahresdosis erreicht.
> So harmlos ist MRT übrigens auch nicht. Nicht nur, dass man auf dem
> Schlitten beim Einfahren zum Vomit Comet werden kann, bei Kindern können
> die starken Magnet(wechsel)felder wohl zu Entwicklungsstörungen
> führen...

Eine Entwicklungsstörung, ist das bewiesen?
Wenn man das ganze versteht müsste man doch auch eine bestehende oder 
bevorstehende Entwicklungsstörung behandeln können?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Matthias S. schrieb:
> Ein Kernspin Tomograph arbeitet durch Anregung und Auswertung von
> Kernspin:
> http://www.phyx.at/kernspintomograph/
> Der CT erreicht das durch ein starkes Magnetfeld

Was Du meinst, ist ein Magnetresonanztomograph MRT, der mit 
Magnetfeldern arbeitet und keine radioaktive Strahlenbelastung 
hervorruft. Manche Leute sind zwar wegen möglicher Langzeitfolgen der 
starken Magnetfelder besorgt, allerdings gibt es bisher keine 
wissenschaftlichen Belege dafür.

Foldi spricht allerdings von einem CT, also einem Computertomographen, 
der ein dreidimensionales Bild aus mehreren Röntgenaufnahmen errechnet 
und mit Röntgenstrahlung arbeitet. Da dabei mit mehreren 
Röntgenaufnahmen gearbeitet wird, ist die Strahlenbelastung dabei 
natürlich signifikant höher als bei konventionellen Röntgenaufnahmen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Alex G. schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Die Dosis ist (oder soll sein, ungeprüfte Weitergabe) höher als das was
>> in Tschernobyl an Strahlung ist.
> Das heisst nicht so extrem viel.

Naja, solange der Reaktorsarkophag dicht bleibt jedenfalls... ;-)

> Die von Top Gear sind da mal reingefahren :D Wenn ich mich nicht irre
> kann man als Tourist, aber auf jeden Fall als Reporter, da inzwischen
> hin.

Vor etwa fünfzehn Jahren war ein Bericht im GEO Magazin, dessen Autoren 
vor Ort waren, und vor über zehn Jahren gab es auch eine Reportage in 
einem der Öffentlich-Rechtlichen aus dem Gebiet. Für Journalisten geht 
das also schon seit ziemlich langer Zeit. Vor einigen Jahren habe ich 
auch einen Bericht in irgendeiner Zeitung gelesen, daß Touristen mit 
behördlicher Genehmigung die Sperrzone neuerdings wieder besuchen 
dürfen.

Und dann gibt es da noch die Samosely -- Menschen, die sich der 
damaligen Evakuierung illegal entzogen haben oder kurze Zeit nach der 
Katastrophe wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Das sollen je nach 
Schätzung zwischen 200 und 700 Menschen sein.

> Zudem arbeiten viele an der neuen Kuppel direkt in der Nähe des
> Reaktors.

Ja, aber die arbeiten meines Wissens mit Schutzanzügen und werden 
obendrein nach jedem Einsatz auf ihre Strahlenbelastung überprüft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sheeva P. schrieb:
> Was Du meinst,

Jupp, da ist mir ein wenig was durcheinander geraten. Ich bin aus der 
Medizintechnik seit Ende der 80er raus und nicht mehr so auf dem 
Laufenden.

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