Hallo Forum, ich möchte gerne ein Lauflicht aus 24V LED Signalleuchten bauen. Im grunde gibt es hier keine besonderen Anforderungen, da das alles nur ein Experiment ist. Trotzdem würde ich die Schaltung gern optimieren, so dass ich eine Art Referenzschaltung habe. Bei den Mosfets handelt es sich um IRL44Z, die hinter einem Schieberegister sitzen. Aus anderen Beiträgen hier im Forum habe ich gelernt, dass a) jedem Gate bzw. jedem Mosfet ein Pulldown Widerstand spendiert werden sollte, damit der Mosfet nicht in der Luft hängt und sicher ein- bzw. aus schaltet. b) vor jedem Gate ein Serienwiderstand platziert werden "sollte", damit der Strom beim Einschalten des Mosfets begrenzt wird. Was mich nun interessiert, sind die Parameter anhand derer ich diese beiden Widerstände berechnen kann. Für den Pulldown finde ich hier im Forum verscheidene Varianten zwischen 3K3 und 100K. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich denn durch einen kleinen bzw. großen Pulldown? Und für den Serienwiderstand habe ich auch unterschiedliche Vorschläge gefunden... zum Beispiel 10R. Auch hier wäre die Frage, wie d ie Größe des Gatewiderstands denn das Schaltverhalten beeinflusst - und ob überhaupt. Kann mir hier jemand erklären, wie man diese Widerstände optimalerweise berechnet? Freue mich auf eure Antworten. LG, Andi
> Aus anderen Beiträgen hier im Forum habe ich gelernt, dass
Leider lernt man in Foren meist nicht soviel. Buecher moegen unmodern
sein, sind aber besser.
Den Pulldown brauchst du fuer den Fall das dein Microcontroller die
Ausgaenge nicht treibt. Also z.B kurz nach dem einschalten oder wenn du
mal mit dem Debugger durch den Code stepst bevor der Port initialisiert
wird. Der Wert ist relativ egal. Aber natuerlich muss dein Port den noch
treiben koennen. Ich wuerde da auch irgendwas in der 100k Gegend nehmen.
Wenn du dagegen sonst schon 150k Widerstaende in anderen Bereichen der
Schaltung verwendest dann nimmst du diesen Wert weil du so weniger
unterschiedliche Bauteile hast. In der Praxis wird wohl alles zwischen
10k und 1M gut funktionieren.
Der Reihenwiderstand am Gate begrenzt den Einschaltstrom. Schlecht fuer
den Wirkungsgrad, gut fuer die EMV. Den berechnest du wenn du weisst wie
oft und wie schnell du schalten willst und wirfst dabei einen Blick auf
die Eingangskapazitaet deines Mosfet. Wie lange brauchst du um diesen
Kondensator aufzuladen. Oder vielleicht laesst du ihn auch ganz weg und
programmierst den Ausgangsstrom deines Ports auf niedrig.
Olaf
Andi schrieb: > Für den Pulldown finde ich hier im Forum verscheidene Varianten zwischen > 3K3 und 100K. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich denn durch einen > kleinen bzw. großen Pulldown Der pull down muss das Gate ausreichend nach Masse ziehen damit der auf Eingang geschaltete uC Pin nicht durch den Eingangsfehlstrom (so 1uA, siehe uC Datenblatt) plus Gate-Leckstrom (100nA) über die untere UGS(th) (siehe Datenblatt MOSFET, 1V) steigen kann. 1V/1.1uA = 900kOhm maximal Der Gate-Vorwiderstand darf 0 sein. Es gibt nur einige wenige Gründe warum man einen braucht. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm
MaWin schrieb: > Der pull down muss das Gate ausreichend nach Masse ziehen damit der auf > Eingang geschaltete uC Pin nicht durch den Eingangsfehlstrom (so 1uA, > siehe uC Datenblatt) plus Gate-Leckstrom (100nA) über die untere UGS(th) > (siehe Datenblatt MOSFET, 1V) steigen kann. Andi schrieb: > Bei den Mosfets handelt es sich um IRL44Z, die hinter einem > Schieberegister sitzen. MaWin schrieb: > Der Gate-Vorwiderstand darf 0 sein. Es gibt nur einige wenige Gründe > warum man einen braucht. Zusammengefasst: es ist weder ein pull down noch ein Gatewiderstand nötig. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Zusammengefasst: es ist weder ein pull down noch ein > Gatewiderstand nötig. Genau. Da, wie wir aus Therac-25 gelernt haben, Software nicht nur verschleissfrei, sondern auch stets frei von Fehlern ist, kann es nie vorkommen, dass Ausgänge versehentlich hochohmig sind und deshalb kein definiertes Potenzial aufweisen. Allein der Einsatz eines Mikrocontrollers schließt aus, dass die FETs versehentlich im Linearbetrieb arbeiten. Und morgen kommt der Weihnachtsmann...
> Da, wie wir aus Therac-25 gelernt haben, Software nicht > nur verschleissfrei, sondern auch stets frei von Fehlern > ist, kann es nie vorkommen, Richtig! Endlich mal einer der Ahnung hat. :-) Weil die Software naemlich fehlerfrei ist kommt es auch nie zum Fall des Firmwareupdates wo offene Gate wohlmoeglich fuer viele Sekunden Radio Eriwan empfangen. Vollkommen ausgeschlossen. Olaf
Olaf schrieb: > Weil die Software naemlich fehlerfrei ist Seit wann kann Software aus den Outputs eines Schieberegisters Inputs machen? Lötet die den Chip aus und einen anderen ein? MfG Klaus
Klaus schrieb: > Seit wann kann Software aus den Outputs eines Schieberegisters > Inputs machen? Lötet die den Chip aus und einen anderen ein? Kann sie nicht. Aber es gibt m.W. auch Schieberegister mit Tristate-Ausgängen...
Klaus schrieb: > Zusammengefasst: es ist weder ein pull down noch ein Gatewiderstand > nötig. Quatsch. Klaus schrieb: > Olaf schrieb: >> Weil die Software naemlich fehlerfrei ist > > Seit wann kann Software aus den Outputs eines Schieberegisters Inputs > machen? Lötet die den Chip aus und einen anderen ein? Das hat Olaf doch nicht geschrieben. Es geht darum das Gate des Mosfets auf einen definierten Pegel zu bringen wenn der Ausgang der ansteuernden Quelle (uC) in einem undefinierten (hochohmigen) Zustand ist.
Possetitjel schrieb: > Aber es gibt m.W. auch Schieberegister mit Tristate-Ausgängen... Wenn es Tristate-Ausgänge sind , muß man üperprüfen, ob der Zustand überhaupt eintreten kann und erwünscht ist oder benötigt wird. Die Lösung gehört dann aber eher an den OE Jörg R. schrieb: > Ausgang der ansteuernden Quelle (uC) in einem > undefinierten (hochohmigen) Zustand ist. Wenn der FET garnicht am µC sondern an einem Schieberegister hängt? Du brauchst dir nicht solche Mühe geben, mir zu erkären was passieren kann. Und bevor ich rumschreie "da muß immer ein PD dran" habe ich mir überlegt was in der angesagten Schaltung passieren kann. Wenn ich eine Schaltung sehe, wo sinnlose Schaltungsteile drin sind, mach ich mir schon mein Bild von der Qualität des Entwicklers. Das zeigt mir, daß er nicht wirklich verstanden, was er baut. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Aber es gibt m.W. auch Schieberegister mit Tristate- >> Ausgängen... > > Wenn es Tristate-Ausgänge sind , muß man üperprüfen, > ob der Zustand überhaupt eintreten kann und erwünscht > ist oder benötigt wird. Kann man machen. Man kann auch eine Sekunde überlegen, ob der Pull-Down schaden, und - wenn nicht - dann einen einbauen. Es gibt keine Verpflichtung, alles erst bis zum Erbrechen zu optimieren. Man darf auch einfach mal eine Standardlösung verwenden, selbst wenn sie drei Bauteile zuviel enthält.
Ich setze bei mir immer Gatewiderstände in Reihe um den Strom des Ausgangs vom Microcontroller zu begrenzen. Nötig ist er nicht, jedenfalls nicht wenn alles fehlerfrei läuft. Ich habe es aber schon mit dem Multimeter geschafft mit einen ATtiny abzuschießen weil ich unglücklich gemessen habe. Darum setze ich sie Standardmäßig ein. Kostet ja nicht wirklich viel.
Jetzt stell dir das Gate einfach mal als kleinen Kondensator vor. Wenn dieser Kondensator geladen ist, dann leitet der MosFet den Strom durch und wenn er entladen ist, dann sperrt der MosFet. Ist er teilweise geladen, dann ist man im linearen Betrieb und das mag man meistens garnicht. Serienwiderstand: Ist der Kondensator leer und du willst ihn aufladen (also den MosFet schalten), dann fließt zu Beginn ein sehr hoher Strom (siehe Kondensator-Ladekurve). Das mag aber dein Schieberegister garnicht. Und selbst wenn es deinem Schieberegister nix ausmacht, hat es andere Nachteile wenn der Mosfet zu schnell schaltet. Deswegen kommt da der "Serienwiderstand" rein - um deine Quelle zu schützen und den MosFet nicht zu schnell schalten zu lassen. Wie groß dieser Widerstand sein muss hängt ab von: -Ansteuerung (Schalter, MosFet-Treiber, Schieberegister, uC, ...) -MosFet und dessen Gatekapazität -Schaltfrequenz (Schaltverluste, EMV, Überschwinger, ...) -Last -... PullDown-Widerstand: Dieser Kondensator kann sich auf mehrere Arten aufladen. Im besten Fall weil du es so willst und gezielt ansteuerst. Aber auch durch ungewollte Einstreuungen. Der "PullDown-Widerstand" sorgt jetzt dafür, dass der MosFet nicht ungewollt durchschaltet oder teilweise durchschaltet (siehe linearer Betrieb) wenn z.B.: -dein Schieberegister oder uC kaputt geht -deine Software nen Fehler hat und dar Pin hochohmig ist -wenn der uC aus ist -aus sonstigen Gründen das Gate in der Luft hängt Umso kleiner dieser Widerstand ist, umso mehr Strom muss deine Quelle liefern, aber umso unempfindlicher wird das Gate gegen ungewollte Einstreuungen. Es kommt also wieder auf die äußeren Umstände an. Dieser Wert ist aber in der Regel unkritisch, solltest du dich nicht in extremer Umwelt bewegen. Ohne weitere Details zu kennen, und als grobe Hausnummer: Nimm als Serienwiderstand irgendwas zwischen 10 und 80 Ohm und als PullDown 10k. Gruß Daniel
Possetitjel schrieb: > Es gibt keine Verpflichtung, alles erst bis zum > Erbrechen zu optimieren. Man darf auch einfach mal > eine Standardlösung verwenden, selbst wenn sie drei > Bauteile zuviel enthält. Es geht (mir) nicht ums optimieren, es geht um das das Verständniss der Schaltung. Wie oft ist hier bei der Inbetriebnahme oder bei Reparaturversuchen an eigentlich sinnlosen Schaltungsteilen viel Zeit verbraten worden. Und ein Pulldown an einem FET ist für mich keine Standardlösung, dazu gibt es einfach zu viele Ansteuerschaltungen. MfG Klaus
Daniel B. schrieb: > Ohne weitere Details zu kennen, und als grobe Hausnummer: > Nimm als Serienwiderstand irgendwas zwischen 10 und 80 Ohm und als > PullDown 10k. > > Gruß Daniel Ich nehme als Serienwiderstand um die 300 Ohm um den Ausgang auch bei einem versehentlichen Kurzschluss zu schützen. Frag nicht wie aber ich habe es schon geschafft den Ausgang des MC auf Masse zu legen (Messspitze) oder weil der Mosfet defekt war.
Possetitjel schrieb: > Man darf auch einfach mal > eine Standardlösung verwenden, selbst wenn sie drei > Bauteile zuviel enthält. Aber wenn man eine möglichst schöne Lösung sucht, die evtl. veröffentlicht werden soll, zur Ausbildung verwendet wird, oder man einfach zur Abwechslung mal sauber und korrekt arbeiten will, Andi schrieb: > Trotzdem würde ich die Schaltung gern optimieren, so > dass ich eine Art Referenzschaltung habe. dann kann man auch die 10 Sekunden investieren, und nachschauen ob das Schieberegister Open-Drain oder High-Z oder sonstwie floatende Ausgänge haben kann. Zum Gate-Vorwiderstand: Andi schrieb: > Kann mir hier jemand erklären, wie man diese Widerstände optimalerweise > berechnet? "Optimalerweise": Man berechnet ihn aus "Wunschwiderstand = 0 Ohm" ==> "Sollwiderstand = 0 Ohm" ==> Weglassen. Leider ist die Welt kein Wunschkonzert, Leiterbahnen haben eine Induktivität, Schwingkreise schwingen, EMV-Vorgaben wollen eingehalten werden.... Deshalb: Wenn das Radio nicht mehr geht, kann ein Gate-Vorwiderstand Abhilfe schaffen, die passende Größe wird m.E.n. meist experimentell ermittelt oder durch diverse EMV-Voodoo-Rituale ausgewürfelt. 10 oder 12 Ohm ist ein guter Startwert. Daniel B. schrieb: > Ist der Kondensator leer und du willst ihn aufladen (also den MosFet > schalten), dann fließt zu Beginn ein sehr hoher Strom (siehe > Kondensator-Ladekurve). Das mag aber dein Schieberegister garnicht Im Gegenteil. Das mag CMOS sehr gerne, es ist darauf optimiert. Einfach mal in's Datenblatt (ggfs. "Family Datasheet") schauen. Die "Absolute Maximimum Ratings" beziehen sich auf Dauerstrom, nicht den Gate-Umladestrom. Zum Gate-Umladen können ganz normale CMOS-Chips (74HC(T)...) je nach Hersteller auch gerne 200-400 mA rausschieben, nur bei hohen Frequenzen muss man dabei auf die max. Verlustleistung achten.
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Andi schrieb: > Bei den Mosfets handelt es sich um IRL44Z, die hinter einem > Schieberegister sitzen. Das scheint mir ausgesprochen unwahrscheinlich. Meinst du vielleicht einen IRLZ44? Um die ganze Diskussion über den Pull-Down zu einem Abschluss zu bringen, wäre es gut, zu wissen, um was für einen Schieberegisterbaustein es sich handelt, insbesondere wie dessen Ausgangsstufe steuerbar ist.
Ich zitier mich mal selber Klaus schrieb: > Es geht (mir) nicht ums optimieren, es geht um das das Verständniss der > Schaltung. Gerade erst gelesen, das passt genau dazu Daniel B. schrieb: > Ist der Kondensator leer und du willst ihn aufladen (also den MosFet > schalten), dann fließt zu Beginn ein sehr hoher Strom (siehe > Kondensator-Ladekurve). Das mag aber dein Schieberegister garnicht. Und > selbst wenn es deinem Schieberegister nix ausmacht, hat es andere > Nachteile wenn der Mosfet zu schnell schaltet. Deswegen kommt da der > "Serienwiderstand" rein - um deine Quelle zu schützen und den MosFet > nicht zu schnell schalten zu lassen. Das meinte ich mit Verstädniss. Da wird dann zum tausendsten mal die Kondensatorladekurve zitiert und dabei der Innenwiderstand der Quelle komplett vergessen. Das Schalten selbst von vielen Eingängen mit einer Eingangskapazität ist die Aufgabe von digitalen Ausgängen. Dazu sind sie gebaut. Dafür wird lobend hervorgehoben, daß der MOSFET möglichst lange im linearen Bereich betrieben wird, weil es ihn "schont". Um ihn zu "schonen" würd ich ihn in der Verpackung lassen. Die wirklichen Gründe für einen Serienwiderstand sind noch nicht mal im Ansatz verstanden. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Es gibt keine Verpflichtung, alles erst bis zum >> Erbrechen zu optimieren. Man darf auch einfach mal >> eine Standardlösung verwenden, selbst wenn sie drei >> Bauteile zuviel enthält. > > Es geht (mir) nicht ums optimieren, es geht um das das > Verständniss der Schaltung. Okay. > Wie oft ist hier bei der Inbetriebnahme oder bei > Reparaturversuchen an eigentlich sinnlosen > Schaltungsteilen viel Zeit verbraten worden. Hmm. Ich kann mich nicht entsinnen, dass mir das in nennenswertem Umfang passiert wäre. Ich will damit weder Deine persönliche Erfahrung noch Deine Meinung in Frage stellen, aber ich kenne aus meiner Praxis eher das Problem, dass ich aus Faulheit oder in der Eile den "wahrscheinlich unnötigen" Siebelko oder Schutzwiderstand weglasse, und die Schaltung dann prompt nicht zuverlässig funktioniert. Ich wüsste aus dem Stand überhaupt kein Beispiel, in dem ein unnötiges Bauelement bei mir mal ein Problem verursacht hätte. > Und ein Pulldown an einem FET ist für mich keine > Standardlösung, dazu gibt es einfach zu viele > Ansteuerschaltungen. Naja. Ein sehr häufiger Fall ist ja der, dass man "irgend ein" Digitalsignal aus "irgend einer" Quelle hat, das einen FET als Leistungsschalter ansteuert. In diesem häufigen Fall würde ich sie immer vorsehen -- unbestückt lassen kann man den Footprint dann immer noch.
Klaus schrieb: > Das Schalten selbst von vielen Eingängen mit einer > Eingangskapazität ist die Aufgabe von digitalen > Ausgängen. Dazu sind sie gebaut. Jein. Bei normalen Logik-Signalen kann man mit Kapazitäten unter 100pF (eher noch unter 30pF) rechnen. Ein Leistungs-FET liegt schnell in der Größenordnung von 5nF, das ist das 50fache. Normale Logikausgänge sind i.d.R. NICHT dafür gebaut, fette Leistungsschalter direkt zu treiben, dafür gibt es -- wer hätte es gedacht -- Treiber.
Εrnst B. schrieb: > Die "Absolute Maximimum Ratings" beziehen sich > auf Dauerstrom, nicht den Gate-Umladestrom. Also dazu hätte ich dann doch gerne eine belastbare, eindeutige Quelle. Bei diskreten Halbleitern (Transistoren, Dioden, ...) ist immer gesondert vermerkt, wenn ein höherer Pulsstrom zulässig ist. Bei diskreter Logik ist mir dergleichen noch nicht untergekommen. > Zum Gate-Umladen können ganz normale CMOS-Chips > (74HC(T)...) je nach Hersteller auch gerne 200-400 mA > rausschieben, Es geht nicht darum, ob sie es KÖNNEN , sondern darum, ob das als betriebsmäßig ausnutzbares Verhalten zulässig ist, ohne z.B. die Zuverlässigkeit oder die Lebensdauer zu beeinträchtigen.
Hallo, > Andi schrieb: > ich möchte gerne ein Lauflicht aus 24V LED Signalleuchten bauen. Welche Leistung haben die LED-Leuchten? > Bei den Mosfets handelt es sich um IRL44Z, Warum so ein Monster-FET für solche kleine Anwendung? > die hinter einem Schieberegister sitzen. Welcher Typ? Hat das Schieberegister evtl. Tri-State-Ausgänge? > a) jedem Gate bzw. jedem Mosfet ein Pulldown Widerstand spendiert werden > sollte, damit der Mosfet nicht in der Luft hängt und sicher ein- bzw. > aus schaltet. Das braucht es nur, wenn es unsichere Betriebsarten gibt. Z.B. im Resetzustand sind die meisten uC-Ports passiv, so dass kein definierter Pegel anliegt. Dann braucht es Pull-Up oder Pull-Down für def. Pegel im Resetzustand und während des Bootens. Du hast aber ein Schieberegister. Sofern das keine Tri-State-Ausgänge hat, sind die Pegel immer aktiv. Problem kann aber auch hier sein, dass nach dem Power-On die Ausgänge noch undfiniert sind. Entweder man behebt das mit einem Power-On-Reset direkt am Schieberegister oder nutzt eben einen Typ mit Tri-State-Out und setz diesen erst aktiv, nachdem der Proz. das Register ordentlich ansteuert hat. Im letzteren Fall sind PullDown-Widerstände sinnvoll, damit die Treiber-FET nicht undefiniert durchschalten. > b) vor jedem Gate ein Serienwiderstand platziert werden "sollte", damit > der Strom beim Einschalten des Mosfets begrenzt wird. Ist sinnvoll, aber nicht zwingend. Mit solchen Vorwiderständen reduziert man auch EMV, indem die Schaltflanken etwas langsamer werden. Außerdem kann man damit auch verhindern, dass das Schieberegister gleich zerstört wird, wenn mal ein Treibertrans. durchgebrannt ist. Mit z.B. 10k begrenzt man den Strom aus der 24V-Quelle auf knapp 2mA am Schiebregister, was die meisten aktiven Ausgänge vertragen. Auch in Verbindung mit evtl. Überspannungsschutz ist ein Vorderwiderstand nötig. > Was mich nun interessiert, sind die Parameter anhand derer ich diese > beiden Widerstände berechnen kann. Woher sollen wir das wissen, wo du je nix zur konkreten Anwendung bekannt gibst. > Für den Pulldown finde ich hier im Forum verscheidene Varianten zwischen > 3K3 und 100K. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich denn durch einen > kleinen bzw. großen Pulldown? Niedrige Werte sind störsicherer aber belasten den Treiber und verbrauchen mehr Strom. > Und für den Serienwiderstand habe ich auch unterschiedliche Vorschläge > gefunden... zum Beispiel 10R. Wenn du im Bereich von hunderten kHz bis MHz schalten mußt. Für quasi statische Anwendungen geht es auch hochohmiger. > Auch hier wäre die Frage, wie d ie Größe des Gatewiderstands denn das > Schaltverhalten beeinflusst - und ob überhaupt. Natürlich. Ein Reihenwiderstand mit nachfolgenden Kapazitäten bildet einen Tiefpass. > Kann mir hier jemand erklären, wie man diese Widerstände optimalerweise > berechnet? Je nach Anwendungsfall mehrere Größenordnungen variiren oder auch ganz eng sein. Gruß Öletronika
Possetitjel schrieb: > Ich wüsste aus dem Stand überhaupt kein Beispiel, in > dem ein unnötiges Bauelement bei mir mal ein Problem > verursacht hätte. Das fängt mit der verpolt eingelöteten Verpolschutzdiode an. Wieoft hab ich hier schon mitten in einer Schaltung eine solche Diode gesehen, als ob sich Vcc und GND innerhalb einer Platine spontan tauschen würden. Oder die Snubber, die die Funktion von Sparlampen oder LEDs stören bis zu allfälligen Schutzdioden, deren Kapazität schnelle Signal kaputt macht. Possetitjel schrieb: > Normale Logikausgänge sind i.d.R. NICHT dafür gebaut, > fette Leistungsschalter direkt zu treiben, dafür gibt > es -- wer hätte es gedacht -- Treiber. Vollkommen richtig. Aber wenn die FETs von einem Digitalsignal mit 3,3 bzw 5V gesteuert werden, fällt das in eine andere Kategorie. "Fett" kommt da nicht vor oder es ist sowieso Mist. Possetitjel schrieb: > Ein sehr häufiger Fall ist ja der, dass man "irgend ein" > Digitalsignal aus "irgend einer" Quelle hat, das einen > FET als Leistungsschalter ansteuert. Genau. Da muß man seine Schaltung wirklich verstehen und entscheidet dann ob das Signal in Spannung und Strom reicht, oder ob man eine komplexere Schaltung oder einen extra Treiber braucht. Und dabei muß man jedesmal neu entscheiden, ob es ungewünschte Zustände gibt und wie man sie vermeidet. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Du brauchst dir nicht solche Mühe geben, mir zu erkären was passieren > kann. Und bevor ich rumschreie "da muß immer ein PD dran" Brauche ich nicht, darf ich aber. Und rumschreien das immer ein PD vorhandensein muss tut hier auch niemand. > Wenn ich eine Schaltung sehe, wo sinnlose Schaltungsteile drin sind, mach > ich mir schon mein Bild von der Qualität des Entwicklers. Das zeigt mir, > daß er nicht wirklich verstanden, was er baut. Genau. Hier fragen auch nur Experten nach Rat? Klaus schrieb: > Wenn der FET garnicht am µC sondern an einem Schieberegister hängt? Possetitjel schrieb: > Aber es gibt m.W. auch Schieberegister mit Tristate-Ausgängen... z.B. 74HC595
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Daniel B. schrieb: > Nimm als Serienwiderstand irgendwas zwischen 10 und 80 Ohm und als > PullDown 10k. Du hättest auch dem schon genannten Link folgen können und lesen können dass diese Werte eher doof sind - sie sollen etwas verhindern was sie bei diesem Wert nicht verhindern. Gut gemeint, blöd gemacht, weil zu faul zum rechnen. Εrnst B. schrieb: > Leiterbahnen haben eine Induktivität, Schwingkreise schwingen, > EMV-Vorgaben wollen eingehalten werden.... > > Deshalb: Wenn das Radio nicht mehr geht, kann ein Gate-Vorwiderstand > Abhilfe schaffen, die passende Größe wird m.E.n. meist experimentell > ermittelt oder durch diverse EMV-Voodoo-Rituale ausgewürfelt. > 10 oder 12 Ohm ist ein guter Startwert. Genau so blöd denn: Es handelt sich um digital angesteuerte MOSFETs. Da schwingt nichts, ein eventuelles klingeln wäre durch CMOS Schutzdioden begrenzt und durch den Ausgangswiderstand des Digitalausgangs stark gedämpft. Deine Überlegung würde nur bei Analogansteuerung z.B. aus einen OpAmp passen.
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