Für ein Projekt soll Biogas, dass aus dem Bioreaktor kommt, mit Solarenergie für die Zwischenspeicherung komprimiert werden. 20m3/tag Welche Komponenten würdet ihr für ein solches System wählen? Ich dachte da an ein System mit: Solarmodul, DC-Gaskompressor mit MPPT-Funktion. (Weiss aber nicht ob es Kompressoren mit DC und MPPT gibt, wie beispielsweise bei solarbetriebenen Pumpen?) Wenn möglich sollte das System ohne Batterie auskommen und einfach komprimiert werden, wenn genug Leistung vom Panel kommt. oder dann an ein System mit Solarmodul, Batterie, Laderegler, und Wechselrichter und AC-Kompressor. (Wie kann der Einschaltstrom bereitgestellt werden?) oder DC-Kompressor, Solarmodul, Batterie, Laderegler Leider habe ich in der Elektro- und Kompressortechnik fast keine Ahnung und bin über Hilfe sehr dankbar. Herzlichen Dank Beste Grüsse Fergus
Grundsätzlich sollte das gehen. Aber: Wie schaut das mit Korrosion an Zylinderwand, Kolben und Ventilen aus? Explodiert das Zeug ab einem bestimmten Druck von alleine (C2, H2)?, Das Problem wird nicht die Stromversorgung des Kompressors sein, sondern der Kompressor. Grüße Bernd
Christoph W. schrieb: > Für ein Projekt soll Biogas, dass aus dem Bioreaktor kommt, mit > Solarenergie für die Zwischenspeicherung komprimiert werden. 20m3/tag ... > > Leider habe ich in der Elektro- und Kompressortechnik fast keine Ahnung > und bin über Hilfe sehr dankbar. Warum hat man damals (R) Gasometer gebaut? Weil man von Kompressortechnik und Drucklagern noch nicht so viel Ahnung hatte. Wenn du Biogas (irgendeine undefinierte Mischung aus CH4, CO2, N2, NH3, H2S voll gesättigt mit Wasserdampf) komprimierst, passieren die dollsten Purzelbäume im pv Diagramm. Ohne sehr sehr gute Trocknung deines Biogases zerlegst du den Kompressor - die Änderung des spezifischen Volumens mit Faktor 2000 bei Phasenübergang flüssig-gasförmig haut dir den Kompressor kaputt. Am Druckminderer kondensiert der Dampf dann wieder zu Wasser und mit wasserlöslichem H2S und NH3 macht das RICHTIG Ärger. Das ist gehobene Verfahrenstechnik. Bei undefinierten "Biogas" musst du die partiellen Drücke der Gase im Auge haben. ATEX sowieso. Da ist die "drucklose" Lagerung (<50 mbar) in einem Gasometer (lies "Plastiktüte") deutlich einfacher. Wenn das Biogas zur Wärmeversorgung von Wohnräumen genutzt werden soll ist die Energiespeicherung in einem Schichtlagertank oder Phasenwechsler sehr sehr viel bequemer. BTW: Mein Gasversorger liefert mir Stadtgas (G130) mit 40-60% Biogasanteil. Die Gasverfahrenstechnik ist nicht ohne und die Trockenkolonne bereitet denen immer wieder Ärger. Zum Glück ist das Gas trocken wenn es meinen Druckminderer erreicht. zur ein kleiner Tipp. Schau dir mal ein Sepuran(R) Anlage der Evonik an um einen Eindruck zu bekommen was es braucht um mit Biogas weiterzukommen. Die Elektrikkergedanken an Laderegler, Batterie, Startstrom kannst du ganz ganz hinten anstellen.
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Christoph W. schrieb: > Wenn möglich sollte das System ohne Batterie auskommen und einfach > komprimiert werden, wenn genug Leistung vom Panel kommt. Und Sonnenenergie und Biogas stehen immer gerade zur gleichen Zeit zur Verfügung? Eins von beiden muss gespeichert werden, bis das andere zur Verfügung steht. Georg
Christoph W. schrieb: > Wenn möglich sollte das System ohne Batterie auskommen und einfach > komprimiert werden, wenn genug Leistung vom Panel kommt. Schlechte Idee. Denn: Christoph W. schrieb: > Für ein Projekt soll Biogas, dass aus dem Bioreaktor kommt, mit > Solarenergie für die Zwischenspeicherung komprimiert werden. 20m3/tag Das Gas entsteht unabhängig von Tag und Nacht oder von schlechtem Wetter. Es ist in meinen Augen ziemlich unsinnig die beste Lösung (nämlich ein ausreichend großes Panel mit Pufferbatterie) von vornherein auszuschliessen.
Das H2S bekommt man durch zusätzliche Luft im Reaktor in den Griff. Den Wasserdampf bekommt man über Gefiertrocknung raus. Oder nach dem Vorkomprimieren auf der Druckseite. CO2 kann man über Filter abtrennen, ist aber Energieintensiv. Da ist es einfach über Synthese mit zusätzlichen Wasserstoff den CO2 in Methan umzusetzen. Aber von wieviel Leistung PV sprechen wir überhaupt? Und ohne Pufferakku wird es sehr schwer. Wofür soll das Biogas nachher verwendet werden?
Und von welchen Druecken reden wir ? Unter Umstaenden ist das Vorhaben eher sinnlos, denn wenn das Gas wieder ueber einen Druckminderer rausgenommen wird ist die Kompressionsenergie weg.
Christoph W. schrieb: > Welche Komponenten würdet ihr für ein solches System wählen? Ich würde das Biogas abfackeln, wenn es nicht verbraucht wird. Das ist die wirtschaftlichste Lösung!
nimm nen grossen aufrechtstehenden Zylinder in dem deine 20cbm Gas reinpassen - einen Kolben drauf - dann beschwerst du nachts, wenn es dunkel ist den Kolben mit deinen PV Modulen und komprimierst somit das Gas.
Danke an die Personen, die mir ernsthaft geantwortet haben. Es ist so, dass es sich um mehrere primitive Biogasreaktoren ohne Elektronik in Kolumbien handelt. Es sind Reaktoren, die auf Bauernhöfen installiert sind. Es soll eine einfache Lösung gefunden werden. Günstig, zuverlässig und mit möglichst wenig Komponenten. Grundsätzlich geht es darum im Schlauch Platz zu schaffen, welcher direkt an den Reaktor angeschlossen ist, wo das produzierte Gas aufgefangen wird. Das Gas soll auf ca 5,5 bar verdichtet werden und in einem Gasbehälter aufgefangen werden. Es wird zuvor von CO2 und H2S gereinigt. Damit wird im Schlauch wieder Platz geschaffen. Danach wird das Gas wohl in der Nacht verbrannt, kann ich euch momentan auch nicht genau sagen. Mit diesem Eintrag geht mir eigentlich darum, von der elektrotechnischen Seite von euch zu erfahren wie ihr so ein Problem lösen würdet, abgesehen davon ob es energetisch Sinn macht oder nicht. Das System soll ohne Batterie auskommen und einfach arbeiten wenn genügend Saft von der PV-Seite kommt, falls dies möglich ist. Vielen Dank Beste Grüsse Fergus
Fergus 2. schrieb: > Welche Komponenten würdet ihr für ein solches System wählen? Korrosionsbeständige Kolben-, Roots- oder Membranverdichter in ATEX-Ausführung sind handelsüblich und geeignet. Kondensierende Flüssigkeit ist bei sachgerechter Auslegung auch kein Problem. Sebastian L. schrieb: > Am Druckminderer kondensiert der Dampf dann wieder zu Wasser und mit > wasserlöslichem H2S und NH3 macht das RICHTIG Ärger. ist kein Problem, es gibt schlimmeres. Fergus 2. schrieb: > Es ist so, dass es sich um mehrere primitive Biogasreaktoren ohne > Elektronik in Kolumbien handelt. Es sind Reaktoren, die auf Bauernhöfen > installiert sind. Es soll eine einfache Lösung gefunden werden. Günstig, > zuverlässig und mit möglichst wenig Komponenten. Passt nicht zum Vorhaben. Vermutlich passt das Budget auch nicht zum Vorhaben. Bauerntauglich ist maximal ein einfacher Gasometer.
Auch gut Kompressoren sind nicht besonders effektive. Nur für die Speicherung für eine relative kurze Zeit lohnt sich das Komprimieren also eher nicht. Da ist die Drucklose Speicherung viel einfacher. Ein Großteil (wahrscheinlich alles) die Energie für das Komprimieren geht verloren. Durch den Zusätzlichen Anteil an Wasser, N2, CO2 kann dass schon ein merklicher Anteil der Energie sein.
Schreiber schrieb: > Fergus 2. schrieb: >> Welche Komponenten würdet ihr für ein solches System wählen? > > Korrosionsbeständige Kolben-, Roots- oder Membranverdichter in > ATEX-Ausführung sind handelsüblich und geeignet. Kondensierende > Flüssigkeit ist bei sachgerechter Auslegung auch kein Problem. klar ist das handelsüblich, nur nicht in den Läden wo es nach China und Epoxyfussboden riecht. Einen DC motor muss man dann selber ankoppeln. > Sebastian L. schrieb: >> Am Druckminderer kondensiert der Dampf dann wieder zu Wasser und mit >> wasserlöslichem H2S und NH3 macht das RICHTIG Ärger. > ist kein Problem, es gibt schlimmeres. Full ACK. Wasser reicht mir aber schon. Ich habe gerade ein zerfressenes Duschbad zu begutachten. Der Spa-Guru hat den Ionentauscher voll aufgedreht und den LSI ins negative gezogen. Tja jetzt fallen die Fliesen von der Wand und die dollen Dornbracht Armaturen sehen aus wie ein indonesischer Fischkutter. Was H2S da noch gemacht hätte will ich gar nicht wissen. > Bauerntauglich ist maximal ein einfacher Gasometer. War ja auch mein Vorschlag. Folie dicht zu verschweissen sollte man üben. Auf einem Bauernhof hat man wohl 20 m3 Raum - das ist ein Würfel mit Kantelänge <3m. In pm wurde gefragt was ein Schichtladespeicher und ein Phasenwechselspeicher sei: Da die Suchmaschinen mal wieder nicht funktionieren: https://heizung.de/heizung/wissen/schichtladespeicher-kernstueck-effizienter-heizungen/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Latentwärmespeicher Paraffine sind eine Superbrandlast. 1-2 m3 Paraffin brennen lange und gut. Eher nicht geeignet für Kolumbianische Bauern.
Fergus 2. schrieb: > in Kolumbien handelt. > ca 5,5 bar verdichtet werden Das Ding hat ein Druckinhaltsprodukt von wieviel bar*liter. Wieviel WUMM macht das. Ist der Bauernhof dann auch gleich mit weg? In der EU wäre das Ding dann jenseits des "einfachen Druckbehälters" gemäss der alten 2009/105/EG. Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU gilt hier sowieso. Du hasst es mit brennbaren Gasen zu tun, also Gruppe 1. Dafür ein CE Kennzeichen zu bekommen wäre nicht ohne. Nun braucht man in Kolumbien kein CE Kennzeichen, man darf aber ruhig mal darauf schielen wie die technischen Regeln bei uns sind und sich dann selbstkritisch fragen, ob man die so umschiffen sollte.
Sebastian L. schrieb: > Was H2S da noch gemacht hätte will ich > gar nicht wissen. H2S ist unproblematisch, wenn man die richtigen Werkstoffe verwendet. NH3 auch. Gibt etliche Kunststoffe die beständig sind, Metall ist auch kein Problem, gibt ja Nickel- oder Titanlegierungen. Sebastian L. schrieb: > klar ist das handelsüblich, nur nicht in den Läden wo es nach China und > Epoxyfussboden riecht. Einen DC motor muss man dann selber ankoppeln. Ist wirklich handelsüblich, wird in der Erdöl- und Chemieindustrie in rauen Mengen verbaut. Motor (für Gleichstrom mit Frequenzumrichter) ist auf Wunsch schon angebaut und ATEX-Prüfbescheinigung gibt es natürlich auch. Aber wegen des Preises würde ich einen einfachen Gasometer vorschlagen.
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