Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Treiber für 36V Gokart Motor selber bauen


von Gokartfahrer (Gast)


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Hallo Community!

Ich baue gerade für einen Freund ein Motorregler.
Der Motor hat 350W bei 36V.
Rechnerisch zieht er also 9,7222222A, da er aber ein günstiger 
uneffizienter Chinamotor ist gehe ich von 15A aus. Allerdings habe ich 
gelesen, dass Motorregler den 5-fachen Strom als Dauerstrom aushalten 
sollten.
Hinter den Regler kommt eine Sicherung und ein Vorwärts/Rückwärts 
Schalter.
Die Schaltung nutzt das ungefähre Dreieckssignal des NE555 und macht mit 
dem Poti ein PWM Signal daraus. Danach kommt noch ein MOSFET der das 
ganze Leistungsfähiger macht.
Leider bin ich mir nicht so sicher, ob alles stimmt und habe deshalb 
noch fragen:

Frage 1: Kennt jemand einen Spannungsregler der 36V zu 12V macht?

F.2: Ist der MOSFET richtig gewählt und muss ich mehrere parallel 
schalten?

F.3: Welche Kühlung ist angemessen?


F.4: Schaltet der MOSFET mit dem PullUp überhaupt durch?

F.5: Wie soll ich den Stromspitzenkondensator und die Diode, die 
negative Spannungen schluckt dimensionieren?

F.6: Mir ist gerade aufgefallen, dass es den IRLU2905 gar nicht bei 
Conrad gibt. Kennt jemand einen (mehrere) Ersatztyp(en)?

Die ganzen Sachen kaufe ich bei Conrad und da ich div. Wiederstände und 
den NE555 und den LM393p schon habe gehe ich von nicht mehr als 10€ aus.
Ich hoffe mal, dass der Beitrag hier nicht fehl am Platz ist und Freue 
mich schon auf eure Tipps/Antworten/Anregungen.

VG Gokartfahrer

: Verschoben durch Moderator
von Der Andere (Gast)


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von Der Dreckige Dan (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> F.3: Welche Kühlung ist angemessen?

Die mit flüssigem Stickstoff.



Der Schaltplan ist an etlichen Stellen Murks. Warum muss man denn, ohne 
Ahnung zu haben, unbedingt selbst eine Schaltung entwerfen? Es gibt 
tausende davon online.

Such mal nach einem Stromregler! Was Anderes ist für mobile Antriebe 
kaum zu empfehlen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> F.4: Schaltet der MOSFET mit dem PullUp überhaupt durch?
>
> F.5: Wie soll ich den Stromspitzenkondensator und die Diode, die
> negative Spannungen schluckt dimensionieren?

F4: Der LM393 hat einen offenen Kollektor, schalte einen richtigen 
Push-Pull-Treiber dahinter. Den 4k7 (R6) beibehalten oder auf 2k2 
verkleinern.

F5: Den 4700µF Kondensator weglassen und eine P600 Diode einsetzen.

von Philipp G. (geiserp01)


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Gokartfahrer schrieb:
> Frage 1: Kennt jemand einen Spannungsregler der 36V zu 12V macht?

Da gibt es etliche. Die Frage ist jedoch falsch formuliert, und muss 
heissen:

Kennt jemand einen Spannungsregler der 36V zu 12V macht bei einem Strom 
von xx A?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aber im LM393 ist doch noch ein zweiter Komparator drin. Nimm den doch 
als Dreieckgenerator. Die Treiberleistung deines 4,7k Widerstandes ist 
viel zu gering, um den MOSFet zügig durchzusteuern. Je schneller dieser 
durchsteuert, umso kälter bleibt er. Also richtigen Treiber einbauen.
Ob der angepeilte MOSFet Typ reicht, gucke ich jetzt nicht nach, aber 
mir fehlt da in jedem Fall eine Überstromabschaltung bei Blockierung, 
z.B. durch einen Shunt im Sourcekreis.

von Philipp G. (geiserp01)


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Ist das ein normaler DC Bürsten Motor? Evtl. möchtest Du noch an das 
Kollektorfeuer denken.

von Walter S. (avatar)


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Gokartfahrer schrieb:
> F.4: Schaltet der MOSFET mit dem PullUp überhaupt durch?

das schon, aber zu langsam

Gokartfahrer schrieb:
> F.5: Wie soll ich den Stromspitzenkondensator und die Diode, die
> negative Spannungen schluckt dimensionieren?

meinst du mit Stromspitzenkondensator den Riesenelko parallel zur 
Freilaufdiode?

von Gokartfahrer (Gast)


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Hallo!

Danke für die vielen Antworten!

@der dreckige Dan
Weil man es anders nicht lernt (-;

@Ach du grüne Neune
Kann ich auch 557 und 547 einsetzen?
Ist das OK, dass die P600 nur 6A hält?

@Philipp Geiser
Danke für die Korrektur (-;
Kennst du konkrete typen?

@Matthias S.
Reicht der Treiber von Ach du grüne Neune aus?
Wie würde man so etwas bauen?

@Philipp Geiser
Was soll ich deiner Meinung nach denn dafür noch ergänzen?

@Walter S.
Jap

Hat noch jemand Antworten auf Frage 1-3 und 6?

VG Gokartfahrer

von Philipp G. (geiserp01)


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: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> Kann ich auch 557 und 547 einsetzen?

Nein, die halten die Impulsspitzenströme von 1A nicht aus.

Gokartfahrer schrieb:
> Ist das OK, dass die P600 nur 6A hält?

Für den Anfang ja, aber Du kannst Dir zur Sicherheit gerne noch dickere 
Dioden aussuchen.

Gokartfahrer schrieb:
> F.3: Welche Kühlung ist angemessen?

Wenig Kühlung dürfte bei korrekter Ansteuerung ausreichend sein.

von Gokartfahrer (Gast)


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Danke!

Im Anhang der neue Schaltplan.
Ich habe den PushPull-Treiber eingebaut (hoffentlich richtig) und den 
Kondensator rausgenommen.
Außerdem weiß ich jetzt, dass eine Diode, die 10A aushält ganz sinnvoll 
ist.
Bleibt nur noch die Frage des MOSFET Typs und die Anzahl, die parallel 
geschaltet wird. Wenn ich die MOSFETs parallel schalte muss doch Gate an 
Gate, Drain an Drain und Source an Source, oder?

Vielen Dank noch mal an alle.
VG Gokartfahrer

von Georg G. (df2au)


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IC2A Pin 3 muss beschaltet werden.
Schutzwiderstand zwischen IC2A Pin 1 und den Basen der Transistoren 
fehlt.

von MaWin (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> Der Motor hat 350W bei 36V. Rechnerisch zieht er also 9,7222222A, da er
> aber ein günstiger uneffizienter Chinamotor ist gehe ich von 15A aus.
> Allerdings habe ich gelesen, dass Motorregler den 5-fachen Strom als
> Dauerstrom aushalten sollten

Nein.

Dein Transistor muss den Anlaufstfom des Motors aushalten, sonst geht er 
beim ersten Start kaputt.
Und der Anlaufstrom = Blockierstrom = Betriebsspannung / Innenwidetstand 
und ofmals 10 mal so gross wie der Motor Nennstrom.

Bestimme also erst diesen Strom (Datenblatt, messen) und bau dann dein 
Spielzeug.
Auch die Freilaufdiode muss den Strom aushalten.
Und beachte dann, dass schnelle Schaltflanken bei erheblichem Strom zu 
massiven Störungen führen, von denen sich der Rest der Schaltung nicht 
beeinflussen lassen sollte, also sehr niederinduktives EMV Lauout im 
Beteich der hohen Ströme.

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> Weil man es anders nicht lernt (-;

...als auf die harte Tour. Das stimmt, du wirst es ja bald erleben.

Wenn ich dir wenigstens zu einer Schmelzsicherung direkt am Akku raten 
darf?!

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Der 2k2 kommt an Pin 1 vom LM393 und nicht an den MOSFET! Der Trimmer 
kommt an Pin 3.

von Stefan F. (Gast)


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MOSFET und Freilaufdiode sind viel zu schwach. Da sind sogar die 
Hover-Boards besser ausgestattet.

von MiWi (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Der 2k2 kommt an Pin 1 vom LM393 und nicht an den MOSFET! Der Trimmer
> kommt an Pin 3.

Und auch das ist Unsinn, den ein Eingang des LM393 auf 12C führt dazu, 
das gar nix mehr passiert.

Aber der TO will es auf die harte Tour lernen oder unbedingt erkunden, 
warum ein LM393 so ziemlich die dümmste Variante für einen FET-Treiber 
ist - egal ob irgendwelche TUP/TUN nachgeschaltet werden.

Und so wird aus einer trivialen FET-Ansteuerung schon wieder eine 
Geschichte
in 16 Iterationen...
Und ja, einen FET halbwegs schnell und sauber so anzusteuern, das weder 
Treiber noch FET alleine durch die Gatekapazität in die Knie gezwungen 
werden ist heutzutage kein Hexenwerk sondern banalst.

@ TO: schau Dir die MIC4421 oder MIC4422 an, die schnalzen Dir die Gates 
zügig genug auf low oder high.

MiWi

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> MOSFET und Freilaufdiode sind viel zu schwach.

Man kann ja vorsichtig mit 10 Stück parallel geschalteten IRFP3206 
anfangen und als Diode eine VS-100BGQ100 einsetzen.

Der Dreckige Dan schrieb:
> Wenn ich dir wenigstens zu einer Schmelzsicherung direkt am Akku raten
> darf?!

Genau. Zusätzlich noch eine abziehbare Klemme am Akku, falls mal 
magischer Rauch aufsteigen sollte und Du die Kiste schnell abschalten 
musst.

von Gokartfahrer (Gast)


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Hallo!

Den Schaltplan habe ich jetzt verbessert.

@MiWi
Kann ich auch den MIC4420 (6A Peak) statt dem MIC4422(9A Peak) 
einsetzen?

@Ach du grüne neune
Der IRF3206 ist eine gute Idee. Kann ich auch als Ersatz (manchmal hat 
Conrad was nicht auf Lager) den IRF3205 einsetzen?

Ach Du grüne Neune schrieb:
>> Wenn ich dir wenigstens zu einer Schmelzsicherung direkt am Akku raten
>> darf?!
>
> Genau. Zusätzlich noch eine abziehbare Klemme am Akku

Alles schon mit dabei!
Ich werde das dann in den nächsten Tagen mal ausprobieren und schreibe 
dann wenn es funktioniert!

VG Gokartfahrer

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schau dir doch bitte vorher noch mal den Open ReVolt-, aka 'Cougar' 
Controller an, der mittlerweile in hunderten von Exemplaren gebaut 
worden ist und dicke DC Motoren antreibt:
http://ecomodder.com/wiki/index.php/Open_ReVolt

Da sind einige Dinge drin verwirklicht, an die du noch nicht gedacht 
hast, wie z.B. die o.a. Überstromschaltung und ein paar 
sicherheitsrelevanten Aspekte.
Vllt. ist auch, wenn du billig einen kriegst, ein 36V Curtis oder Kelly 
Controller besser.

: Bearbeitet durch User
von MiWi (Gast)


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Gokartfahrer schrieb:
> Hallo!
>
> Den Schaltplan habe ich jetzt verbessert.

Nun...... verbessert zu vorher vielleicht. Aber tauglich ist das noch 
immer nix. Die Freilaufdiode einfach mit 150A zu beschriften ist zwar 
nett.. aber bis die leitend wird ist einer der FETs schon tot. Denn 
solche Dioden brauchen Zeit um vom gesperrten in den leitenden Zustand 
zu kommen. Bis dahin steigt die Spannung, weil der Strom aus dem Motor 
fließen will (und das ist  gnadenlos für alle Beteiligten) Also 
leistungsfähige Snubber vorsehen, der für 200-300ns diese Energie 
aufnehmen kann bis die Diode leitet.

Die FETs werden mit der Konfiguration auch keine große Freude haben, 
denn die 6A vom Treiber verteilen sich irgendwie und irgendwann auf die 
FETs. Damit schalten die je nach FET unterschiedlich durch. Das ist in 
90% aller Schaltvorgänge kein Problem... bei den  restlichen 10% 
möchtest Du auch, das die gleichzeitig schalten. Also nimm den 
kräftigeren Treiber.


> @MiWi
> Kann ich auch den MIC4420 (6A Peak) statt dem MIC4422(9A Peak)
> einsetzen?

Woher soll ich das wissen ob Du das kannst? So wie Du den Schaltplan 
zeichnest nehme ich an das Du möchtest... es aber nicht kannst.

Und vergiß bitte sofort den verwegenen Gedanken diesen Treiber auf einer 
Lochrasterplatine zu verwenden. 6 oder 9A mit 25ns Risetime durch die 
Gegend zu scheuchen ist nix für Fädeldraht sondern bedarf Kupferflächen 
und einen wohldurchdachten Aufbau, sonst klingelt es an den Gates und 
das mögen die nicht sonderlich gerne. Hilfreich kann es sein pro Gate 
einen Serienwiderstand von 2-3 Ohm zu verwenden. Obacht: keinen 
Drahtwiderstand sondern einen Dickschichtwiderstand, der eine geringe(!) 
Eigeninduktivität hat... sonst klingelt das L vom Widerstand noch dazu.


> @Ach du grüne neune
> Der IRF3206 ist eine gute Idee. Kann ich auch als Ersatz (manchmal hat
> Conrad was nicht auf Lager) den IRF3205 einsetzen?

Warum vergleichst Du nicht selber die Datenblätter und versuchst zu 
verstehen was die Unterschiede sind und welche Auswirkungen die auf 
Deine Anwendung haben?


> Ach Du grüne Neune schrieb:
>>> Wenn ich dir wenigstens zu einer Schmelzsicherung direkt am Akku raten
>>> darf?!
>>
>> Genau. Zusätzlich noch eine abziehbare Klemme am Akku
>
> Alles schon mit dabei!
> Ich werde das dann in den nächsten Tagen mal ausprobieren und schreibe
> dann wenn es funktioniert!


Warum machst Du nicht einfach das was alle anderen Entwickler machen: 
die Dinge wenigstend Überschlagsmäßig durchrechnen. Und wenn Du das 
nicht kannst dann nimm LTSpice und simuliere wenigstens Teile der 
Schaltung....

Sorry für unerfreuliche Worte. Aber 30-40A @ 36V @ ein paar kHz bieten 
für Neulinge viel Raum für Fehler. Es kann schon lustig sein sowas zu 
bauen aber es ist nicht trivial.

MiWi

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