Forum: Fahrzeugelektronik Selbstfahrende Fahrzeuge: Zeit für Orientierung zu kurz


von Gustav K. (hauwech)


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Hallo,

man hat in einem Fahrsimulator Messungen durchgeführt, wie lange ein 
Mensch hinter dem Steuer eines selbstfahrenden Autos benötigt, die 
aktuelle Fahr- und Gefahrensituation komplett zu erfassen, wenn der 
Automat plötzlich überfordert ist und die Kontrolle des Fahrzeugs an den 
Menschen hinter dem Steuer zurück gibt. Angedacht sei, dass eine 
Zeitspanne von 4 Sekunden ausreichend sei, innerhalb derer ein Fahrer 
das Fahrzeug wieder sicher übernehmen kann.

Beobachtungen an Probanden ergaben jedoch, dass es entscheidend ist, wie 
lange eine Person wie stark abgelenkt ist. Wer also hinter dem Steuer 
ein umfangreiches Angebot schreibt, sei kaum in der Lage, innerhalb von 
4 Sekunden die Gefahrensituation richtig einzuschätzen, weswegen der 
Automat die Steuerung an den Fahrer zurück gegeben hat. Messungen haben 
bei extremer Ablenkung ein Zeitfenster von 12-15 Sekunden ergeben, bis 
die Probanden hinter dem Steuer wieder voll orientiert waren.

Auch soll aufkommende Müdigkeit, tiefe Entspannung oder inneres 
Abschalten eine schnelle Orientierung erschweren, wenn der Automat nicht 
mehr weiter weiß. Da ein PKW auf Autobahn oder Landstraße in 4 Sekunden 
einige Meter zurücklegt, muss der Automat seine eigene Überforderung 
frühzeitig erkennen. Wenn das mal gut geht ...

Grüße von Gustav

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Also es gibt ja Strassen da sind sogar manche menschlichen Fahrer 
überfordert. Wenn man weit voraus blicken muss um eine Engstelle zu 
passieren wenn einer entgegenkommt zB.
Oder was ist wenn Schnee die Fahrbahngrenzen bedeckt - da finden nicht 
mal die Menschen die Spur!

von Christian R. (supachris)


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Ich bekomme immer Beklemmungen wenn ich mit Software von MS, Google, 
Apple usw. zu tun habe und da die Fehler sehe. Und solche Firmen wollen 
dass ich in ein autonomes Auto steige, was mit Software aus ihrer Firma 
läuft? Da wird einem ja Angst und Bange. Wir haben auf Arbeit immer 
aktuelle Audi Dienstwagen, also wenn man objektiv die Software Umsetzung 
der ganzen Systeme da mal sieht, kann man nur hoffen, dass diese OEMs 
keine autonomen Autos anbieten. Da geht ja selbst das Navi im Jahr 2018 
noch schlimmer als manche Lösung von TomTom von vor 10 Jahren. Au weija.

von Horst M. (horst)


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Ich habe in diesem Thread 
Beitrag "Re: Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?" auch schon mal 
darüber nachgedacht, wie das sein könnte, wenn die Karre dem "Fahrer" 
die Brocken vor die Füße schmeißt.

von Lars R. (lrs)


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> Selbstfahrende Fahrzeuge: Zeit für Orientierung zu kurz

Das ist wie mit dem ESP.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian R. schrieb:
> mit Software von MS, Google,
> Apple

Es ist noch schlimmer - Tesla z.B. fährt mit Hart- und Weichware von 
NVidia:
https://www.nvidia.com/en-us/self-driving-cars/partners/tesla/

von Jan H. (j_hansen)


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Gustav K. schrieb:
> Da ein PKW auf Autobahn oder Landstraße in 4 Sekunden einige Meter
> zurücklegt, muss der Automat seine eigene Überforderung frühzeitig
> erkennen. Wenn das mal gut geht ...

Es ist völlig egal, wie lange ein Mensch im Durchschnitt braucht, um 
sinnvoll eingreifen zu können. Es ist auf alle Fälle zu lange. Darum 
muss ein autonomes Fahrzeug, wie auch ein Mensch, so fahren, dass es 
rechtzeitig anhalten kann. Den US-Softwerkern traue ich das in den 
nächsten Jahren schon zu. Die autonomen Autos werden dann wahrscheinlich 
etwas langsamer unterwegs sein als ihre von Menschen gelenkten 
Gegenstücke. Die überschätzen sich nämlich recht gerne, trotzdem 
passieren wenige Unfälle.

von Christian R. (supachris)


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Matthias S. schrieb:
> Christian R. schrieb:
>> mit Software von MS, Google,
>> Apple
>
> Es ist noch schlimmer - Tesla z.B. fährt mit Hart- und Weichware von
> NVidia:
> https://www.nvidia.com/en-us/self-driving-cars/partners/tesla/

Hoffentlich mit ECC Speicher. Sonst wird das nix :)

von J. S. (Gast)


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Ist das jetzt die Überraschung dass jemand der sich auf dem Fahrersitz 
während der Fahrt Texte schreibt 10 Sekunden braucht um sich zu 
orientieren? Das war ja nicht offensichtlich... deswegen muss der Fahrer 
ja dabeibleiben und nicht Texte schreiben

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ein Zeitgewinn kann nur dadurch geschaffen werden wenn man den Verkehr 
z.B. im Umkreis von 3km kennt und analysieren kann wie sich die 
Teilnehmer in diesem Umkreis in nächster Zeit verhalten werden/könnten.
Bei schneller Autobahnfahrt wäre ein größerer Radius nach vorne hin 
wichtig, in der Stadt reicht sicher ein kleinerer Umkreis.

Schlussendlich läuft es dann auf noch mehr Überwachung des Bürgers 
hinaus, großflächig noch mehr Kameras und zentrale Verkehrsanalysen die 
online jedes autonom fahrende Fahrzeug unmittelbar abruft.

Bei einem autonomen Fahrzeug wäre es nett wenn es auf freier Autobahn 
250km/h fahren könnte. Das wären 70m/Sec. Um da z.B. einen 
Sicherheitsbereich von 1 Minute zu schaffen wäre da eine Vorraussicht 
von mindestens 4,2km nötig.
Für eine Abbremsung auf 80km/h (wegen LKW) sind ca. 800m-1000m sinnvoll, 
damit nicht nach 4x Abbremsen die Bremsen kaputt sind.

von H-G S. (haenschen)


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Wo soll das nur enden ? Die Leute sind heute schon zu schwach um das 
Auto ständig zu bedienen ohne ein Zipperlein zu kriegen. Wenn diese 
Autopiloten kommen dann sitzen sie nur drin und gucken doof. Wie schwach 
sollen die Leute denn noch werden ? Oder ist das nur die Vorbereitung 
auf die kommende Vergreisung der Gesellschaft ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H-G S. schrieb:
> Wo soll das nur enden

Ich vermute, die Verlockung bei den Förderern dieser Technik ist 
deswegen so gross, weil sie sich vorstellen, das 90% der Zeit, die man 
als Autofahrer verbringt, aus Routineaufgaben besteht, die sich 
automatisieren lassen könnten. Das Problem sind die anderen 10%, die aus 
Sonderaufgaben besteht und bei denen regelmässig die Automaten versagen.
Das wird dann gerne als unbedeutend verbrämt, weil sie seltener 
vorkommen, sind aber die entscheidenden Momente, und genau dann muss der 
Fahrer eingreifen, der vorher eingelullt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Fahrerlose Fahrzeuge gibt es, sie funktionieren. Ich lasse auch meine 
Kinder damit unbaufsichtigt fahren.
AnsaldoBreda kann das schon seit 20 Jahren .
Siemens RUBIN schafft es auch im gemischtem Verkehr seit etwa 10 Jahren.

aber im öffentlichem Strassenverkehr: Full ACK
Der Stand heute: Soll man Lachen oder Weinen:
https://youtu.be/VfDrdUou1V8
ups - da war ein Kreisverkehr.

so baut man autonome Fahrzeuge:
https://en.wikipedia.org/wiki/AnsaldoBreda_Driverless_Metro
https://www.siemens.com/press/photo/sots200801-09d

von Pandur S. (jetztnicht)


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Weshalb der Zukunft vorgreifen ? Es fehlt noch etwas Technologie. Lasst 
die Leute doch daran arbeiten. Eine Gesellschaft benoetigt ein Ziel. Da 
wollen wir in 20 Jahren sein, da wollen wir in 50 Jahren sein.

In den 70er Jahren kam ein Buch raus, 1984, worin ein schockierender 
Ueberwachungsstaat beschrieben wird. Heutzutage liefern wir an 
irgendwelche Leute/Konzerne ein Vielfaches an Daten, freiwillig. Weil's 
toll ist.

Und ja, wenn die Reaktionszeit nicht reicht, faehrt das Auto eben etwas 
langsamer. Alte Leute fahren auch etwas langsamer.
Keine Panik, die (junge Generation) schaffen das. Fuer diewelchen, die 
anonym fahren wollen wird's sicher eine Loesung geben.

Duie Zukunft wird phantastisch werden. Zumindest was das Fahren 
betrifft.

von Jan H. (j_hansen)


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Markus M. schrieb:
> Bei einem autonomen Fahrzeug wäre es nett wenn es auf freier Autobahn
> 250km/h fahren könnte. Das wären 70m/Sec. Um da z.B. einen
> Sicherheitsbereich von 1 Minute zu schaffen wäre da eine Vorraussicht
> von mindestens 4,2km nötig.

Deutschland ausgenommen wird sich die Höchstgeschwindigkeit bei 130km/h 
bewegen. Da genügen rund 100m Voraussicht. "Fahren auf (halbe) Sicht", 
so wie das auch ein Mensch macht.

von Christian R. (supachris)


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Mehr als 130km/h ist ja schon jetzt sinnlos und erwiesen gefährlicher. 
Bei alles autonomen Autos dann völlig absurd. Dafür gibts Züge, 
Hyperloop, Flieger...

Beitrag #5351632 wurde vom Autor gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Sabberalot W. schrieb:
> In den 70er Jahren kam ein Buch raus, 1984, worin ein schockierender
> Ueberwachungsstaat beschrieben wird.

Das Buch erschien 1949:

https://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Gustav K. schrieb:
> man hat in einem Fahrsimulator Messungen durchgeführt, wie lange ein
> Mensch hinter dem Steuer eines selbstfahrenden Autos benötigt, die
> aktuelle Fahr- und Gefahrensituation komplett zu erfassen, wenn der
> Automat plötzlich überfordert ist und die Kontrolle des Fahrzeugs an den
> Menschen hinter dem Steuer zurück gibt.

Worüber reden wir denn da? Über assistiertes Fahren, wie es in den 
Anfängen schon heute verfügbar ist, oder über autonomes Fahren, das es 
irgendwann in der Zukunft einmal geben könnte?

Beim assistierten Fahren ist die Sache ziemlich einfach: da hat der 
Fahrer keine anderen Tätigkeiten zu erledigen, aus denen er per 
Warnsignal geholt werden müßte, sondern er muß sich weiterhin auf den 
Verkehr konzentrieren.

Beim autonomen Fahren hingegen hat das Fahrzeug nicht überfordert zu 
sein, sondern muß mit jeder Verkehrssituation selbständig sicher umgehen 
können. Gefahrensituationen, in denen der Fahrer eingreifen muß, dürften 
entweder nicht auftreten oder müßten so früh vorhergesehen werden, daß 
rechtzeitig alarmiert und übergeben wird.

von Sascha H. (knallbaer)


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Christian R. schrieb:
> Mehr als 130km/h ist ja schon jetzt sinnlos und erwiesen gefährlicher.
> Bei alles autonomen Autos dann völlig absurd. Dafür gibts Züge,
> Hyperloop, Flieger...

Leute benutzen oftmals das Wort "erwiesen" schlicht um ihrer Aussage 
mehr Gewicht zu verleihen, vergessen aber oft, dass ein Beleg notwendig 
wäre um dem Wörtchen Bedeutung zu verleihen...

von Jan H. (j_hansen)


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Sheeva P. schrieb:
> oder müßten so früh vorhergesehen werden, daß rechtzeitig alarmiert und
> übergeben wird.

Darum geht es in diesem Thread doch: vorhersehen, rechtzeitig alarmieren 
und übergeben spielt es nicht. Das Fahrzeug müsste in solch einer 
Situation einfach sicher anhalten.

von Axel L. (axel_5)


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Ich halte diese Kriterien für ziemlichen Blödsinn.

Echte Gefahrensituationen sind sowieso kein Problem, da hilft eine 
Notbremsung. Die kündigen sich aber auch weder 4 Sekunden noch 15 
Sekunden vorher an, wenn noch 4 Sekunden Zeit ist, ist es per Definition 
keine Gefahrensituation, da kann man ganz entspannt anhalten.

Schwieriger sind schon kritische Situationen, in denen der Autopilot 
möglicherweise die Spur nicht findet oder sonstwie nicht klar kommt  und 
bei denen eine Bremsung nicht unbedingt sinnvoll ist. Typisches Beispiel 
wären Baustellen. Die werden aber in der Regel lange vorher angekündigt. 
Da reichen sowohl 15 Sekunden als auch 4 Sekunden. Der Fahrer muss ja 
auch nicht unbedingt sofort übernehmen, es reicht ja, ihn 15 Sekunden 
vorher mal aufzuwecken und darauf hinzuweisen, dass er evtl. übernehmen 
muss.

Jetzt muss man nur noch kritische Situationen finden, in denen der 
Autopilot nicht klar kommt und die plötzlich auftreten. Wenn man die 
allerdings definieren kann, kann der AP auch entsprechend programmiert 
werden.

Gruss
Axel

von Robert L. (lrlr)


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>. Wenn man die
>allerdings definieren kann,

Querverkehr z.b.

kann noch überhaupt kein System? oder ?

aber der trick wäre ja, dass man nicht jede Situation "definieren" muss, 
sondern eine "KI" baut..


ich denke im aktuellen Verkehr ist autonom fahren grundsätzlich nicht 
möglich (siehe 4 Sekunden im Ausgangsposting, ich meine gehts noch? , 
entweder autonom oder nicht, aber doch nicht "ja dann muss man halt in 4 
Sekunden eingreifen..)

von Alter F. (kupferstecher)


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Axel L. schrieb:
> Schwieriger sind schon kritische Situationen, in denen der Autopilot
> möglicherweise die Spur nicht findet oder sonstwie nicht klar kommt  und
> bei denen eine Bremsung nicht unbedingt sinnvoll ist. Typisches Beispiel
> wären Baustellen. Die werden aber in der Regel lange vorher angekündigt.
Die Lichtverhältnisse können sich ja plötzlich ändern. Die regennasse 
Fahrbahn ist dann für das Auto nicht mehr zu erkennen, wenn es aus dem 
Schatten heraus in das Gegenlicht fährt. Das passiert u.U. mit einem 
Schlag. Eine Vollbremsung kann in so einer Situation eine unnötige 
Gefährdung verursachen.

Die Hersteller übergeben sicherlich gerne die Verantwortung in 
brenzligen Situationen an den Fahrgast :-)

Neben der Reaktionszeit ist aber auch die Reaktion selbst entscheidend. 
Ich bin der Meinung, dass man als Beifahrer nicht nur später sondern 
auch anders reagiert. Da einem viel Information, nämlich die bis zum 
Zeitpunkt der Übernahme des Lenkrades, fehlt. Man stelle sich ein Auto 
vor, das auf glatter Fahrbahn ausbricht. Als Fahrer kann man ggf. durch 
Gegenlenken das Fahrzeug stabilisieren. Als Beifahrer aber, der im 
Augenblick des Ausbrechens hinzugeholt hat, wird man keine realistische 
Chance haben.

> Ich halte diese Kriterien für ziemlichen Blödsinn.
Sehe ich genauso. Aber vielleicht läuft es ja haftungstechnisch mal 
darauf hinaus. Irgendwer muss ja an den Unfällen schuld sein und da die 
OEMs das per Gesetz nicht sein können...

von Achim B. (bobdylan)


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Jan H. schrieb:
> Das Fahrzeug müsste in solch einer
> Situation einfach sicher anhalten.

Soweit ist man doch längst. Man muss das Fahrzeug nur gegen einen LKW 
oder so krachen lassen, und schon steht es.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Leider gibt es ein erstes unschuldiges Todesopfer:
https://www.focus.de/auto/news/autonomes-fahren-selbstfahrendes-uber-auto-toetet-fussgaengerin_id_8637027.html

Debei überfuhr der Roboter anscheinend eine rote Ampel - das Opfer hat 
wohl keinen Fehler gemacht.

von Robert L. (lrlr)


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heute sagen sie schon wieder was anderes..

trotzdem finde ich das "System" (der Amis) ziemlich assi..

man lässt die Autos mit Beta Software fahren, bis der erste (durch 
Schuld des Autopiloten) Tot ist und lässt dann die Gerichte entscheiden 
wie man dass dann handhaben soll ...

ob jetzt das schon dieser Fall ist, oder ob man noch auf den nächsten 
toten warten muss?!

von Rick M. (rick-nrw)


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Robert L. schrieb:
> heute sagen sie schon wieder was anderes..

angeblich sei die Frau hinter einem Auto auf die Straße gelaufen.

>
> trotzdem finde ich das "System" (der Amis) ziemlich assi..
>
> man lässt die Autos mit Beta Software fahren, bis der erste (durch
> Schuld des Autopiloten) Tot ist und lässt dann die Gerichte entscheiden
> wie man dass dann handhaben soll ...
>
> ob jetzt das schon dieser Fall ist, oder ob man noch auf den nächsten
> toten warten muss?!

Es läuft jetzt wohl darauf hinaus, ob ein realer Fahrer die Frau erkannt 
hätte und hätte ausweichen können.

Wer haftet?
Der im Fahrzeug sitzende Mitfahrer, Beifahrer (?), Systemüberwacher(?), 
der Programmierer der Software, ....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Warten wir mal ab. Anscheinend hat der Uber aber nicht mal probiert, zu 
bremsen und ist zu schnell gefahren, wenn auch nicht sehr viel. Ob das 
Opfer betrunken war? Denn man latscht ja nicht einfach so auf eine 
Strasse.

Ein Video aus Sicht des Uber soll es ja geben, wobei ein Mensch mögl. 
schon bessere 'Augen' hat und ein aus den Dunklen hervortretendes Objekt 
besser sehen könnte, vor allem auch in den Sekunden vor dem Geschehen.
Kameras sind da im Nachteil, weil sie mit den starken Kontrasten oft 
nicht fertig werden.

von M. P. (matze7779)


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Matthias S. schrieb:
> Leider gibt es ein erstes unschuldiges Todesopfer:
> 
https://www.focus.de/auto/news/autonomes-fahren-selbstfahrendes-uber-auto-toetet-fussgaengerin_id_8637027.html
>
> Debei überfuhr der Roboter anscheinend eine rote Ampel - das Opfer hat
> wohl keinen Fehler gemacht.

Du musst den Beitrag auch lesen. Dort steht "Am ersten Testtag überfuhr 
es eine rote Ampel". Nicht bei diesem Unfall!

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/uber-in-den-usa-frau-stirbt-nach-unfall-mit-selbstfahrendem-auto-von-uber/21089290.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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M. P. schrieb:
> Nicht bei diesem Unfall!

Da hast du Recht. Hier hat der Robbi nur die Geschwindigkeit 
überschritten und keinen Bremsversuch gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und auch der Sicherheitsfahrer konnte wohl nicht mehr eingreifen.

....was ich ohnehin für waghalsig und verantwortungslos halte. Alle in 
Sicherheit wiegen und wenns zu spät ist sagen: "Hoppala, da mach was."

Das kann nicht gutgehen. Denn vorausschauend fahren bedeutet auch, 
mögliche Gefahren realisieren und vorsorglich das eigene Verhalten 
anpassen.

 Damit müsste das Fahrzeug bei jeder nicht 100%ig klaren Situation die 
Steuerung abgeben. Ein solches Fahrzeugverhalten würde aber deutlich 
mehr nerven und ist kein verkaufsförderndes Argument.

 Der Mensch als Lenker hingegen nimmt das stoisch hin und kalkuliert 
sein Risiko selbst. Macht er Fehler haftet er.

 Dies kann die SW nicht und der Hersteller will es nicht, weil er um die 
Mängel und Risiken weiss.

 So etwas darf erst auf die Straße ,wenn der Hersteller das volle Risiko 
trägt. Bis dahin ist es purer Leichtsinn aus Gewinnsucht und/oder 
falschem Ehrgeiz.
Wer so etwas in verkehr bringt sollte haftbar sein ohne jede Hintertür.
Spätestens wenn es den Richtigen trifft, wird es auch durchgeklagt 
werden in den USA.


Namaste

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Winfried J. schrieb:
> Damit müsste das Fahrzeug bei jeder nicht 100%ig klaren Situation die
> Steuerung abgeben.

Was ja hier nicht mal als kritisch bewertet wurde, denn der (Bei-)fahrer 
hat ja wohl erst durch den Rumms bemerkt, das was falsch lief. Fehlt nur 
noch die Fahrerflucht durch den Roboter, denn für den war ja alles 
groovy - fahren wir also weiter...

von Michael B. (laberkopp)


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Nun hat ein tatsächlich autonom fahrendes Auto jemanden getötet.

Ob ein Mensch von der am Wegesrand gehenden Person aus Vorsicht
und schlechter Vorahnung mehr Abstand gehalten hätte, ist natürlich 
fraglich.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Polizei-zum-ersten-Todesfall-mit-autonomem-Auto-Unfall-war-schwer-zu-verhindern-3999229.html
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/toedlicher-uber-zusammenstoss-waere-schwer-zu-verhindern-gewesen-15502893.html
http://www.tagesschau.de/ausland/uber-171.html

von Axel L. (axel_5)


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Winfried J. schrieb:
> Und auch der Sicherheitsfahrer konnte wohl nicht mehr eingreifen.
>
> ....was ich ohnehin für waghalsig und verantwortungslos halte. Alle in
> Sicherheit wiegen und wenns zu spät ist sagen: "Hoppala, da mach was."
>
> Das kann nicht gutgehen. Denn vorausschauend fahren bedeutet auch,
> mögliche Gefahren realisieren und vorsorglich das eigene Verhalten
> anpassen.
>
>  Damit müsste das Fahrzeug bei jeder nicht 100%ig klaren Situation die
> Steuerung abgeben. Ein solches Fahrzeugverhalten würde aber deutlich
> mehr nerven und ist kein verkaufsförderndes Argument.
>
>  Der Mensch als Lenker hingegen nimmt das stoisch hin und kalkuliert
> sein Risiko selbst. Macht er Fehler haftet er.
>
>  Dies kann die SW nicht und der Hersteller will es nicht, weil er um die
> Mängel und Risiken weiss.
>
>  So etwas darf erst auf die Straße ,wenn der Hersteller das volle Risiko
> trägt. Bis dahin ist es purer Leichtsinn aus Gewinnsucht und/oder
> falschem Ehrgeiz.
> Wer so etwas in verkehr bringt sollte haftbar sein ohne jede Hintertür.
> Spätestens wenn es den Richtigen trifft, wird es auch durchgeklagt
> werden in den USA.
>
>
> Namaste

Und woraus schliesst Du jetzt, dass UBER nicht haftet ?

Gruss
Axel

von Robert L. (lrlr)


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Rick M. schrieb:
> Robert L. schrieb:
>> heute sagen sie schon wieder was anderes..
>
> angeblich sei die Frau hinter einem Auto auf die Straße gelaufen.
>

ja, das meinte ich damit..

>>
>> trotzdem finde ich das "System" (der Amis) ziemlich assi..
>>
>> man lässt die Autos mit Beta Software fahren, bis der erste (durch
>> Schuld des Autopiloten) Tot ist und lässt dann die Gerichte entscheiden
>> wie man dass dann handhaben soll ...
>>
>> ob jetzt das schon dieser Fall ist, oder ob man noch auf den nächsten
>> toten warten muss?!
>
> Es läuft jetzt wohl darauf hinaus, ob ein realer Fahrer die Frau erkannt
> hätte und hätte ausweichen können.
>
> Wer haftet?
> Der im Fahrzeug sitzende Mitfahrer, Beifahrer (?), Systemüberwacher(?),
> der Programmierer der Software, ....

vielleicht die Politiker die so etwas zulassen ..

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Axel L. schrieb:
> Und woraus schliesst Du jetzt, dass UBER nicht haftet ?

woraus schließt du das sie es tun, wenn die Rechtslage eindeutig einen 
Sicherheitsfahrer verlangt und in den USA wie auch hier der 
Fahrzeuglenker per Gesetz die Haftung für das Betriebsrisiko und seine 
Handlungen trägt,

 Das Gesetz sieht jeden Falls keine Haftung für Fehler beim Führen durch 
den Hersteller solcher Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr vor, weder in 
den USA noch hierzulande. Im Gegenteil, zumindest in D. wird die 
Herstellerhaftung für  durch (teil-)autonome Fahrzeuge ausgeschlossen 
die volle Verantwortung liegt auch nach den neuesten Gesetzesanpassungen 
beim Fahrzeuglenker und der benötigt noch immer einen Führerschein 
welcher nur an natürliche Personen ausgegeben wird. Es gibt meines 
Wissens noch keine KI der solch ein Dokumentausgestellt wurde, welches 
sie zum selbständigen führen eines KfZ berechtigt. Also warum sollte 
Uber das tun?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> vielleicht die Politiker die so etwas zulassen ..

lol

 guter Scherz: "Politiker, der für die Folgen seines Handelns haftet."

Der Brüller der Woche.

 Das Word Immunität ist dir bekannt? Sie schütz jedwedes Handeln eines 
Politikers in Wahrnehmung seiner politischen Tätigkeit genau davor.

Namaste

Beitrag #5359151 wurde vom Autor gelöscht.
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ K.B.,
hast du deine Link doch noch selbst gelesen?
Na weigstens das.
Abgesehen davon, dass Gesetze nicht von einzelnen Politikern beschlossen 
werden, sondern vom Parlament, ist genau diese Tätigket der Politiker 
durch die Immunität der  BTA geschützt.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Die Frau ist "direkt aus dem Schatten" auf die Fahrbahn getreten und 
deshalb gestorben.

Was haben die Karren nur für Schrott-Sensoren ?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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o.k. offenbar ist in Kalifornienab 2. April vorgesehen auf den bisher 
obligaten Sicherheitsfahrer verzichten zu dürfen. Damit Läge dann die 
Haftung zunächst beim Betreiber und erst in 2.er Option beim Hersteller. 
Sicher aber nicht beim Gestzgeber oder den Abgeordneten.
Aber auch das ist noch nicht fix.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Michael B. schrieb:
> Nun hat ein tatsächlich autonom fahrendes Auto jemanden getötet.

Na, und?
Was ist denn schon weiter passiert als daß irgendein Mensch bei der 
Einführung von "hochgelobter zukünftiger Technik" "auf der Strecke 
blieb"?

Kollateralschäden sind doch völlig normal, wenn es darum geht, "neue" 
Techniken in Märkten "durchzusetzen".

Oder siehst Du da irgendeinen qualitativen Unterschied z.B. zu 
Abgasmanipulationen bei Dieseln?
Wo man auch Kollateralschäden in Kauf nahm.

Sicher regen sich die Leute darüber momentan auf.
Aber morgen oder übermorgen ist das längst "vergessen".

Weil der "Fortschritt" unaufhaltbar ist.
Zumal dann, wenn der allenthalben "angepriesen" wird bzw. für ihn 
"getrommelt" wird.

Grüße

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mögl. ist es nun Zeit, die Asimovschen Robotergesetze in die Software zu 
implementieren.
Da der Uber keinen Alarm bei diesem Unfall geschlagen hat, kann es gut 
sein, das er sich, wenn er völlig unbemannt läuft, nach so einem Vorfall 
vom Acker macht.
Fährt zu schnell und über rote Ampeln, sieht auf beleuchteter Strasse 
andere Verkehrsteilnehmer nicht - was für einen Mist lassen die da auf 
den Verkehr los?
Und nur mal nebenbei, so einen Uber würde ich ja gerne mal in der Rush 
Hour in Kairo sehen... Reagiert die Kiste eigentlich auf Hupen? :-P

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Matthias S. schrieb:
> Und nur mal nebenbei, so einen Uber würde ich ja gerne mal in der Rush
> Hour in Kairo sehen... Reagiert die Kiste eigentlich auf Hupen? :-P

Da hupt jeder, reagiert aber keiner wirklich drauf.
Beulen sind da nicht so tragisch, zumindest die im Auto.

Autonom fahrende extrem leise Elektrofahrzeuge sollten besser regelmäßig 
hupen, piepen oder sonstige Geräusche von sich geben.

Beitrag #5359772 wurde von einem Moderator gelöscht.
von L. H. (holzkopf)


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So bedauerlich es auch ist, daß nun ein Mensch durch ein selbstfahrendes 
Auto getötet wurde - es war zu erwarten, daß dies geschieht.

Man sprach und spricht nur nicht so gerne darüber, weil ja mit diesen 
Autos mehr Sicherheit im Straßenverkehr "verkauft" werden soll.

In den USA werden ca. 40000 Menschen/a im Straßenverkehr getötet.
Darin sind ca. 15% Fußgänger enthalten.
Man verspricht sich eine erhebliche Reduzierung dieser Zahlen durch 
selbstfahrende Autos.

Matthias S. schrieb:
> Fährt zu schnell und über rote Ampeln, sieht auf beleuchteter Strasse
> andere Verkehrsteilnehmer nicht - was für einen Mist lassen die da auf
> den Verkehr los?

Es ist für die Entwickler dieser Technik sicher ernüchternd, daß sie 
anscheinend nicht besser ist als ein Mensch am Steuer.
Ich frage mich auch, ob die Routine-Reflexe geübter Autofahrer so ohne 
weiteres ersetzt werden können.
Paradebeispiel:
Ball rollt zwischen Autos auf die Straße.

Ist da der Roboter alarmiert und bremst schon mal, weil er ein dem Ball 
hinterherlaufendes Kind "wittert"?

Grüße

von Vn N. (wefwef_s)


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Winfried J. schrieb:
> Das Word Immunität ist dir bekannt? Sie schütz jedwedes Handeln eines
> Politikers in Wahrnehmung seiner politischen Tätigkeit genau davor.

Kurz: nein, du hast die politische Immunität nicht verstanden.

von Roland L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> In den USA werden ca. 40000 Menschen/a im Straßenverkehr getötet.
> Darin sind ca. 15% Fußgänger enthalten.
> Man verspricht sich eine erhebliche Reduzierung dieser Zahlen durch
> selbstfahrende Autos.

nein das ist nur vorgeschoben.
Jeder Unfall der durch ein selbstfahrendes Auto verhindert wird, würde 
auch durch ein gleich ausgestattetes Assistenzsystem verhindert.
Es geht letztendlich nur darum die Kosten für den Fahrer einzusparen.
Für militärische Zwecke kann man es natürlich auch gebrauchen.
Für die paar Menschen, die aus irgendeinem Grund nicht selbst fahren 
können oder wollen, würde man das nicht so forcieren.

von Paul B. (paul_baumann)


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Rick M. schrieb:

> Autonom fahrende extrem leise Elektrofahrzeuge sollten besser regelmäßig
> hupen, piepen oder sonstige Geräusche von sich geben.

Nachdem mein vorheriger Beitrag im Orkus verschwunden ist, nun noch 
einmal im Klartext:

Wenn diese Fahrzeuge sich mit irgendwelchen akustischen "Lebenszeichen" 
bemerkbar machen würden, käme der nächste Streithansel, der sich durch 
diese Geräusche in seiner Ruhe gestört fühlen würde.
Seit es Lautsprechersysteme gibt, die im Nachschalldämpfer 
"herkömmlicher" PKW eingebaut sind, um ein sattes Röhren des Boliden zu 
erzeugen, wäre es sicher auch kein Problem, in Elektrofahrzeuge 
ebensolchen Unfug einzubauen.

Darüber hinaus bin ich sicher, daß der überwiegende Teil der Menschheit 
solche autonomen Möhren ablehnt. Ja selbst sog. Assistenzsysteme werden 
von den Fahrern als unangenehm empfunden und abgeschaltet.

Ab dafür
-Paul-

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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L. H. schrieb:
> Es ist für die Entwickler dieser Technik sicher ernüchternd, daß sie
> anscheinend nicht besser ist als ein Mensch am Steuer.

In einigen Bereichen ist die Technik ja tatsächlich besser als der
Mensch, bspw. bei der Reaktionsgeschwindigkeit, der Ermüdungsfreiheit
und der Detektion von Hindernissen bei schlechter Sicht. Wenn es aber um
die Erfassung komplexer Verkehrssituationen geht, steht die Technik noch
ganz am Anfang.

Seit die Entwickler solcher autonomer Systeme gemerkt haben, dass sie
hier mit "klassischer" Programmierung an Grenzen stoßen, versuchen sie
ihr Glück u.a. mit Machine-Learning, insbesondere dem Einsatz von
neuronalen Netzen, in der Hoffnung, dass sich das System bei genügend
langem Training automatisch an beliebige Situationen anpassen wird.

Was dabei übersehen wird: Neuronale Netze sind ja ein Versuch, die
Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachzubilden. Das ist ein hehres
Ziel, und es gibt durchaus interessante Anwendungen dafür. Allerdings
wird damit nicht nur die Intelligenz, sondern auch das menschliche
Versagen nachgebildet, was IMHO den Einsatz in sicherheitskritischen
Bereichen, zu denen auch Autofahren gehört, verbietet.

Kommt es dann tatsächlich zum Unfall, erschweren ML-Verfahren zudem die
Ursachenforschung und noch viel mehr die zukünftige Fehlervermeidung.
Man kann das System zwar mit der neuen Situation weitertrainieren und
damit zuküftige Fehler in ähnlichen Situationen weitgehend ausschließen.
Aber ist dabei garantiert, dass nicht neue Fehler in anderen Situationen
entstehen, die vor dem zusätzlichen Training noch korrekt verarbeitet
wurden?

Oft wird, um Skeptiker von den Vorteilen des voll autonomen Fahrens zu
überzeugen, nicht der Komfort-, sondern der Sicherheitsgewinn in den
Vordergrund gestellt. Diese Argumentation halte ich für heuchlerisch.
Sicherheit wird nicht dadurch gewonnen, dass man den Menschen als
Entscheider komplett ersetzt, denn der Mensch handelt ja in fast allen
Verkehrseituationen durchaus richtig.

Will man die Sicherheit wirklich erhöhen, muss man die sensorischen un
mentalen Schwächen des Menschen identifizieren und unterstützende
Technik entwickeln, die genau diese Schwächen gezielt kompensieren.
Entsprechende Assistenzsysteme gibt ja bereits, aber da geht sicher noch
sehr viel mehr.

Nur die kombinierte Nutzung der Fähigkeiten des Menschen und der Technik
führt zu einem Fortschritt in der Verkehrssicherheit. Das voll autonome
Fahren wird zwar den Komfort erhöhen, aber Sicherheitsprobleme nicht
beseitigen, sondern höchsten verlagern.

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier noch ein Nachtrag zur Freude über Assistenzssysteme:

http://www.lvz.de/Nachrichten/Wissen/Autonomes-Fahren-verursacht-Stress

von Gustav K. (hauwech)


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"Das Ergebnis ist für Laien überraschend: „Das Stresslevel stieg bei 
allen Probanden an, sobald der Spurhalteassistent eingeschaltet war“, 
sagt die Psychologin ..."

Also ich bin Laie, aber keineswegs überrascht: Sollte eigentlich klar 
sein, wenn man sein Leben einem halbfertigen und unfähigen Automaten 
anvertraut.

"Da kam dann bei einigen Probanden nach der Fahrt auch mal der Ausruf: 
„So einen Stress tue ich mir nicht mehr an!"

Dann bleibt abzuwarten, wie ein solches System vom Kunden angenommen 
wird. Zur Nutzung wird ja (noch) keiner gezwungen. Zumal der Nutzer nach 
jetziger Rechtsprechung der Dumme ist, falls er einen vom Automaten 
verursachten Unfall überleben sollte (Schadenersatz).

von Axel L. (axel_5)


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Gustav K. schrieb:
> "Das Ergebnis ist für Laien überraschend: „Das Stresslevel stieg bei
> allen Probanden an, sobald der Spurhalteassistent eingeschaltet war“,
> sagt die Psychologin ..."
>
> Also ich bin Laie, aber keineswegs überrascht: Sollte eigentlich klar
> sein, wenn man sein Leben einem halbfertigen und unfähigen Automaten
> anvertraut.
>
> "Da kam dann bei einigen Probanden nach der Fahrt auch mal der Ausruf:
> „So einen Stress tue ich mir nicht mehr an!"
>
> Dann bleibt abzuwarten, wie ein solches System vom Kunden angenommen
> wird. Zur Nutzung wird ja (noch) keiner gezwungen. Zumal der Nutzer nach
> jetziger Rechtsprechung der Dumme ist, falls er einen vom Automaten
> verursachten Unfall überleben sollte (Schadenersatz).

Ich kenne viele Leute, die das schon bei einem simplen Tempomat so 
sehen.

Übrigends alles Leute, bei denen ich mich eher ungerne auf den 
Beifahrersitz setze.

Gruss
Axel

von Tom K. (ez81)


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Axel L. schrieb:
> Ich kenne viele Leute, die das schon bei einem simplen Tempomat so
> sehen.
Man gewöhnt sich daran.

Leider gibt es zu der Studie anscheinend keine Veröffentlichung außer 
9000 wörtlich gleiche oberflächliche Zeitungsartikel. Wenn die Probanden 
10 Minuten gefahren sind, war die Reaktion zu erwarten. Interessanter 
wäre, wie es nach ein paar 1000km Fahrpraxis mit dem System aussieht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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vn n. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Das Word Immunität ist dir bekannt? Sie schütz jedwedes Handeln eines
>> Politikers in Wahrnehmung seiner politischen Tätigkeit genau davor.
>
> Kurz: nein, du hast die politische Immunität nicht verstanden.

... Oder der mir das vorhält hat es nicht verstanden.

etwas länger: doch, den:

 Wenn ein BTA außerhalb seiner Arbeit für den Gesetzgeber straf oder 
zivilrechtlich in Erscheinung tritt kann das grundsätzlich verfolgt 
werden, dazu muss die Staatsanwaltschaft aber beim  Immunitätsausschuss 
die Aufhebung der Immunität des Betreffenden beantragen und das 
Parlament muss darüber befinden.  Und soviel ist klar, die BTA sind noch 
nie für ein von ihnen verabschiedetes Gesetz oder daraus resultierende 
Folgen zur Verantwortung gezogen worden.  genau darum ging es aber. In 
meiner Antwort.

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>die BTA sind noch
>nie für ein von ihnen verabschiedetes Gesetz oder daraus resultierende
>Folgen zur Verantwortung gezogen worden.

Wahrscheinlich haben die BTA beim Beschließen des Gesetzes den von dir 
so verehrten Kantschen Imperativ für sich selbst in Anspruch genommen.

Und Irren ist menschlich, außer bei gewissen Leuten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kara B. schrieb:
>>die BTA sind noch
>>nie für ein von ihnen verabschiedetes Gesetz oder daraus resultierende
>>Folgen zur Verantwortung gezogen worden.
>
> Wahrscheinlich haben die BTA beim Beschließen des Gesetzes den von dir
> so verehrten Kantschen Imperativ für sich selbst in Anspruch genommen.
>
> Und Irren ist menschlich, außer bei gewissen Leuten.

Ach?

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Ach?

Ach was!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Was „Ach was“?

Namaste

von L. H. (holzkopf)


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Yalu X. schrieb:
> Oft wird, um Skeptiker von den Vorteilen des voll autonomen Fahrens zu
> überzeugen, nicht der Komfort-, sondern der Sicherheitsgewinn in den
> Vordergrund gestellt. Diese Argumentation halte ich für heuchlerisch.

Warum hältst Du das für heuchlerisch?
Du schriebst ja selbst w.o., daß in einigen Bereichen die Technik besser 
ist als der Mensch, was zweifellos richtig ist.

Und auch nicht einfach ignoriert oder wegdiskutiert werden kann.

> Sicherheit wird nicht dadurch gewonnen, dass man den Menschen als
> Entscheider komplett ersetzt, denn der Mensch handelt ja in fast allen
> Verkehrseituationen durchaus richtig.

Das sehe ich genau so wie Du.
Weshalb es mir auch der richtige Weg zu sein scheint, wie das in 
Deutschland gehandhabt wird:
Bei uns wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, welches hoch- 
und vollautomatisiertes Fahren prinzipiell erlaubt - so lange ein Mensch 
eingreifen kann.

Autonome KFZ sind zwar noch längst nicht sicher, aber es ist schon so, 
wie Du das umrissen hast:
Es wird "fieberhaft" daran gearbeitet, das hinzubekommen.
Auch in Deutschland, wo bereits z.B. Modelle von Audi und BMW mehr 
"können" als erlaubt ist.

Erlaubt sind derzeit für autonomes Fahren in Städten 10, und außerhalb 
geschlossener Ortschaften 130km/h.

Natürlich haben wir in Deutschland nicht so viele Verkehrstote wie in 
den USA.
Und seit ca. 1970 sind diese auch rückläufig.
2013 wurde der niedrigste Stand seit 1950 erreicht. Mit ca. 3340 Opfern.

2017 waren es 3177 Menschen.

Womit sich natürlich die Frage stellt, warum das mit dem autonomen 
Fahren mit Vehemenz vorangetrieben wird.
Uralt: Cui bono?

Interessant sind in diesem Zusammenhang Zahlen, die jüngst GM vorlegte:
Derzeit bringe ein Wagen über seine Betriebszeit durchschnittlich ca. 
30000 Dollar ein.
Bei Robotertaxis würden es ziemlich schnell Hunderttausende von Dollars 
sein.

Selbst wenn wir bei den Zahlen eine gewisse optimistische 
"Schönfärberei" annehmen, wird dabei zweierlei klar:

1) diese Steigerungen sind nur mit autonomen KFZ erreichbar.
Daß es dabei dann auch keine Taxifahrer mehr gibt, die Arbeit und Brot 
haben, ist auch etwas, worüber man nicht so gerne spricht.

2) wenn ein Hersteller solche KFZ nicht liefern kann, scheidet er aus 
dem Wettbewerb aus.

Ich glaube zwar nicht, daß sich die Mobilitätsprobleme in deutschen 
Städten mit Robotertaxis lösen lassen, aber wir leben in Zeiten 
gewaltiger Umbrüche.
Und wer weiß schon, was sich dabei an praktikablen Lösungen 
herausschälen wird?

Grüße

von Horst M. (horst)


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H-G S. schrieb:
> Die Frau ist "direkt aus dem Schatten" auf die Fahrbahn getreten und
> deshalb gestorben.
>
> Was haben die Karren nur für Schrott-Sensoren ?

Hier ist ein Video: 
https://www.zerohedge.com/news/2018-03-21/tempe-police-release-disturbing-footage-fatal-self-driving-uber-accident

Radar-Sensoren? Infrarot? Offensichtlich ist da nichts dergleichen 
verwendet worden, die Karre ist wohl nach optischer Sicht gefahren. Die 
Straße ist zweispurig, es gab nichts, was den Sensoren die Sicht hätte 
versperren können.
Und von wegen Reaktionsgeschwindigkeit der Automaten - selbst wenn's 
tatsächlich nur auf optischer Ebene erkannt worden wäre, hätte der Wagen 
noch den Anker werfen und vielleicht sogar nach links anlenken können, 
evtl. hätte's ja gereicht (zumindest für einen nicht-letalen Ausgang).
Aus meiner Sicht kann dieser Automat nicht wirklich autofahren.

Und der Typ auf dem "Fahrer"-Sitz - soviel zum Thema Überwachung durch 
einen menschlichen Fahrer. Das beste Beispiel dafür, wie's läuft - die 
Karre macht ihr Ding und der "Fahrer" beschäftigt sich mit anderen 
Sachen und hat am Ende noch Mühe, wach zu bleiben, weil er nicht 
gefordert wird.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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L. H. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Oft wird, um Skeptiker von den Vorteilen des voll autonomen Fahrens zu
>> überzeugen, nicht der Komfort-, sondern der Sicherheitsgewinn in den
>> Vordergrund gestellt. Diese Argumentation halte ich für heuchlerisch.
>
> Warum hältst Du das für heuchlerisch?
> Du schriebst ja selbst w.o., daß in einigen Bereichen die Technik besser
> ist als der Mensch, was zweifellos richtig ist.

Die die Sicherheit erhöhenden Systeme sind größtenteils nicht an
autonomes Fahren gebunden, sondern können auch "stand-alone" eingesetzt
werden. Sie werden zwar auch für autonome Systemen genutzt und erhöhen
auch dort die Sicherheit, trotzdem ist es falsch, den Zugewinn an
Sicherheits als Verdienst der Autonomie anzupreisen.

von Gustav K. (hauwech)


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Horst M. schrieb:
> Und der Typ auf dem "Fahrer"-Sitz - soviel zum Thema Überwachung durch
> einen menschlichen Fahrer. Das beste Beispiel dafür, wie's läuft - die
> Karre macht ihr Ding und der "Fahrer" beschäftigt sich mit anderen
> Sachen und hat am Ende noch Mühe, wach zu bleiben, weil er nicht
> gefordert wird.

Der Typ auf dem "Fahrer"-Sitz dient dazu, die Vorschriften zu erfüllen. 
Es kann sich wohl jeder vorstellen, wie es dem Typen ergehen wird, der 
Tag für Tag, Woche für Woche da sitzt und auf den Feierabend wartet. 
Wenns dann doch kracht, findet sich der Typ auf irgendeiner Anklagebank 
wieder. Hoffentlich ist der Stundenlohn des "Fahrers" hoch genug, damit 
er sich im Schadensfall einen Topp Rechtsanwalt leisten kann.

von Gustav K. (hauwech)


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Eben über einen aktuellen Artikel zum Uber Unfall bei heise.de 
gestolpert, dort ist auch das Video zu sehen. Offensichtlich laufen in 
den Versuchsfahrzeugen zwei Kameras mit, eine nach vorne und eine auf 
den "Piloten" gerichtet:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Tod-mit-autonomem-Auto-Uber-Fahrerin-schaute-vor-Unfall-nach-unten-4001186.html

Sieht m.E. so aus, als ob die verunfallte Person noch darauf spekuliert 
hat, dass ein Mensch am Steuer in letzter Sekunde ausweichen wird. Aber 
hier kam eben der Automat mit einer abgelenkten "Pilotin".

Seltsam, dass keine Angaben zur gefahrenen Geschwindigkeit 
veröffentlicht sind, denn nach viel Zeit für eine Reaktion sieht das 
nicht gerade aus.

Hoffentlich wird über die rechtlichen Folgen ebenso berichtet.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Gustav K. schrieb:

>
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Tod-mit-autonomem-Auto-Uber-Fahrerin-schaute-vor-Unfall-nach-unten-4001186.html
>
> Sieht m.E. so aus, als ob die verunfallte Person noch darauf spekuliert
> hat, dass ein Mensch am Steuer in letzter Sekunde ausweichen wird. Aber
> hier kam eben der Automat mit einer abgelenkten "Pilotin".
>

Auf welcher Basis hätte das denn passieren sollen ?

Es war stockdunkel und es war einem Menschen schlicht nicht möglich, im 
Bereich des Lichtkegels anzuhalten. Nun geht der Lichtkegel 
wahrscheinlich noch weiter, als man auf den Bildern erkennt. 
Andererseits ist das Auto wohl um die 70km/h gefahren, da wird es mit 
dem Anhalten bei stehenden Objekten im Bereich des Lichtkegels 
grundsätzlich schwierig.

So gesehen hätte die wohl eher drauf spekuliert, dass das Radar sie 
trotz der Dunkelheit noch rechtzeitig erkennt.

Gruss
Axel

von Gustav K. (hauwech)


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Also ich habe es schon öfter erlebt, dass Personen auf der Fahrbahn 
selbige rel. entspannt verlassen, weil man davon ausgeht, dass 
abgebremst oder ausgewichen wird. Keiner rechnet damit, eben mal über 
den Haufen gefahren zu werden. Hier rechnet man im schlimmsten Fall mit 
wildem Gehupe oder mit einem heftig gestikulierendem Autofahrer.

Im Heise-Forum fand ich: "tatsächlich fuhr das Auto 64 km/h laut 
Polizeiaussage", was mir etwas wenig erscheint, zumal es in Amiland 
Meilen statt Kilometer gibt.

Ob ein Menschen das besser gemacht hätte, hängt ganz elementar von der 
gefahrenen Geschwindigkeit ab. Vielleicht kann jemand verlässliche 
Angaben dazu machen.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Gustav K. schrieb:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Tod-mit-autonomem-Auto-Uber-Fahrerin-schaute-vor-Unfall-nach-unten-4001186.html
>
> Sieht m.E. so aus, als ob die verunfallte Person noch darauf spekuliert
> hat, dass ein Mensch am Steuer in letzter Sekunde ausweichen wird.

Das ist quatsch. Hier ein erster Ansatz einer Erklärung:
https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Tod-mit-autonomem-Auto-Uber-Fahrerin-schaute-vor-Unfall-nach-unten/verbessertes-Video-link-inside-da-war-genug-Zeit-fuer-eine-Notbremsung/posting-32080748/show/

Wie man sieht, sind in dem Video erheblich weniger Informationen 
vorhanden, als ein Mensch mit normaler Sehkraft wahr nimmt.

Der unbeleuchtete Bereich nach einem beleuchteten Bereich ist 
erschwerend. Aber der Radfahrer sieht aus wie von Geisterhand auf die 
Straße gestellt. Den hätte man vorher sehen, ggf auch gegen die anderen 
Leuchtquellen weiter vorn. Wenn man natürlich ständig auf das helle 
Smartphone schaut und immer nur ganz kurz nach vorn, dann vielleicht 
auch nicht (Pupillen). (Das ist auch ein Argument gegen superhelle 
Scheinwerfer, das keiner hören will)

Beim Aufprall war der Radfahrer EINEN SCHRITT von der rechten 
Seitenmarkierung entfernt. Ich hätte den nicht tot gefahren.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Axel L. schrieb:
> Es war stockdunkel und es war einem Menschen schlicht nicht möglich, im
> Bereich des Lichtkegels anzuhalten.

Bei einem menschlichen Fahrer gäbe es keinerlei Diskussionen über die 
Schuldfrage oder ob der Unfall zu verhindern gewesen wäre. Grundsätzlich 
gilt die Sichtfahrregel. Man darf nur so schnell fahren, daß man noch 
anhalten kann, wenn im Sichtbereich ein Hindernis auftaucht. Das gilt 
sogar auf Autobahnen, auch wenn sich dort kein Mensch dran hält. 
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für plötzlich auftauchende 
Hindernisse auf Autobahnen auch sehr gering. Anders auf Landstraßen oder 
in Ortschaften, da muß man jederzeit damit rechnen.

von L. H. (holzkopf)


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Yalu X. schrieb:
>> Warum hältst Du das für heuchlerisch?
>> Du schriebst ja selbst w.o., daß in einigen Bereichen die Technik besser
>> ist als der Mensch, was zweifellos richtig ist.
>
> Die die Sicherheit erhöhenden Systeme sind größtenteils nicht an
> autonomes Fahren gebunden, sondern können auch "stand-alone" eingesetzt
> werden. Sie werden zwar auch für autonome Systemen genutzt und erhöhen
> auch dort die Sicherheit, trotzdem ist es falsch, den Zugewinn an
> Sicherheits als Verdienst der Autonomie anzupreisen.

Denke, sicherheitserhöhende Systeme dürfen AUCH bei voll autonomen KFZ 
in den Vordergrund der Argumentation gestellt werden.
D.h. vorrangig zum Komfortgewinn.

Zum Video:
Es zeigt auf, daß im Auto höchstwahrscheinlich wohl keine weiter als das 
menschliche Auge reichenden Erkennungssysteme verbaut waren.
Und auch keine auf die Lenkung wirkenden Systeme.
Anderenfalls hätte nämlich mindestens die Lenkung (aus der Verwertung 
des Bewegungsablaufes der Radfahrerin) nach links "ausweichend" 
reagieren müssen.
Was jedoch eindeutig nicht der Fall war, weil das Auto, seine Spur 
haltend, auf die Radfahrerin mehr oder weniger unverändert weiterhin 
geradeaus zufuhr.

Für mich ist dabei im Video nicht klar erkennbar, ob das Auto bremste.
Das könnte der Fall gewesen sein, weil es bei genauerem Hinsehen beim 
Zusammenstoß das Auto nach rechts "verzogen" hatte.
Das ist aber unvereinbar mit einer Ausweichlenkung nach links.
Könnte aber vereinbar mit dem "Ziehen" der Bremsen an der Vorderachse 
bei einer Vollbremsung sein.

Was die Situation insgesamt anbelangt:
Auf der linken Gegenfahrbahn näherte sich kein KFZ der Radfahrerin so, 
daß sie sich in einer "Notlage" befunden hätte, die sie veranlassen 
hätte können, die rechte Fahrbahn überqueren zu müssen.
Nicht mal bei 0:18 ist da irgendetwas auf der Gegenfahrbahn erkennbar.

Andererseits fuhr das Uberauto mit eingeschalteten Scheinwerfern, welche 
jeder Verkehrsteilnehmer auch erkennen kann.
Auch nachts sich nähernd.
Weshalb verhielt sich also die Radfahrerin völlig irrsinnig??

Wäre sie auf der linken Fahrbahnseite stehen geblieben, wäre das Auto an 
ihr vorbeigefahren, und es wäre ihr nichts passiert.
So aber "bezahlte" sie ihre irrsinnige Fahrlässigkeit mit ihrem Leben.

Wenn die Beleuchtungsverhältnisse im Video der Realität entsprechen, 
hätte sie auch keine Chance gehabt, wenn das Uberauto von einem 
konzentrierten Fahrer gefahren worden wäre.
Denke, man sollte schon bemüht sein, Verantwortungen im Straßenverkehr 
auch richtig einzuordnen.

Grüße

von Gustav K. (hauwech)


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Lars R. schrieb:
> Wie man sieht, sind in dem Video erheblich weniger Informationen
> vorhanden, als ein Mensch mit normaler Sehkraft wahr nimmt.

Es finden sich mittlerweile Hinweise im Netz, dass das Video von Uber 
nachbearbeitet (abgedunkelt) wurde, so das dass man den Standpunkt 
vertreten könne, ein Mensch hätte den Unfall auch nicht verhindern 
können. Natürlich alles mit Vorsicht zu genießen.

Hier ein nächtliches Foto der Unfallstelle:
https://imgur.com/gallery/XQrAB

Hier eine Fahrt bei Dunkelheit über die Unfallstelle (ca. 0:37)
https://www.youtube.com/watch?v=CRW0q8i3u6E

Wenn die Lichtverhältnisse der beiden Links der Realität entsprechen, 
hätte ein Mensch hinter dem Steuer die Situation wohl locker ohne 
Schaden für Mensch und Maschine bewältigt.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gustav K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wie man sieht, sind in dem Video erheblich weniger Informationen
>> vorhanden, als ein Mensch mit normaler Sehkraft wahr nimmt.
>
> Es finden sich mittlerweile Hinweise im Netz, dass das Video von Uber
> nachbearbeitet (abgedunkelt) wurde, so das dass man den Standpunkt
> vertreten könne, ein Mensch hätte den Unfall auch nicht verhindern
> können. Natürlich alles mit Vorsicht zu genießen.

entweder das oder die verwendete Kamera war vollkommen mit Dreck 
zugeschmiert

außerdem erscheint mir das Auftauchen der radfahrin in dem Ubervideo 
nicht plausibel

Plausibler und ersichtlicher erscheint mir die Abgelenktheit der 
Fahrerin die sich voll auf die verpennte Karre verlassen hat.


> Hier ein nächtliches Foto der Unfallstelle:
> https://imgur.com/gallery/XQrAB
>
> Hier eine Fahrt bei Dunkelheit über die Unfallstelle:
> Youtube-Video "Mill Ave at Night"

und wenn dies der tatsächlich zum Unfallzeitpunkt bestehende 
Beleuchtungszustand war,....


> Wenn die Lichtverhältnisse der beiden Links der Realität entsprechen,
> hätte ein Mensch hinter dem Steuer die Situation wohl locker ohne
> Schaden für Mensch und Maschine bewältigt.

> ja das ist wahrscheinlich. wahrscheinlich auch das es da noch ein paar recht 
unangenehme Fragen geben wird.

Namaste

von L. H. (holzkopf)


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Lars R. schrieb:
> Der unbeleuchtete Bereich nach einem beleuchteten Bereich ist
> erschwerend. Aber der Radfahrer sieht aus wie von Geisterhand auf die
> Straße gestellt. Den hätte man vorher sehen, ggf auch gegen die anderen
> Leuchtquellen weiter vorn. Wenn man natürlich ständig auf das helle
> Smartphone schaut und immer nur ganz kurz nach vorn, dann vielleicht
> auch nicht (Pupillen). (Das ist auch ein Argument gegen superhelle
> Scheinwerfer, das keiner hören will)

Wenn wir ehrlich sind, erleben wir doch dank superheller Scheinwerfer 
nachts ständig Situationen, in denen wir mehrere Sekunden "blind" 
weiterfahren.
Auch wenn das keiner hören will:
Das ist eine komplette Fehlentwicklung, die korrigierbedürftig ist!
Sowohl bzgl. der zulässigen Einbauhöhen von Scheinwerfern, als auch 
bzgl. der Verwendung von "Punktstrahlern".

Weiter vorn waren im Video keine Gegen-Leuchtquellen.
Ich sah mir mehrmals das Video an:
Bewegung eines Radfahrers quer zur Fahrbahn konnte ich beim besten 
Willen nicht erkennen.

Im Zusammenhang mit voll autonomen und "perfekt" mit Sensoren und KI 
ausgestatteten Autos stellt sich m.E. im Zusammenhang mit diesem 
Beispiel eine viel weitergehende Frage:

Ein Radfahrer beginnt, eine Straße zu überqueren.
Das Auto "erkennt" seinen Bewegungsablauf, errechnet schon mal, wo der 
sich zum Zeitpunkt x befinden wird, und es leitet ein Ausweichmanöver 
ein.
D.h. eine Veränderung an der Lenkung, um die Kollision zum Zeitpunkt x 
verhindern zu können.
Und dann bleibt der Radfahrer auf einmal stehen.
Was passiert dann?

Ich denke, es ist eine völlig richtige Vorgabe, in Deutschland 
vorzuschreiben, daß (qualifizierte) Fahrer immer noch (korrigierend) bei 
Autos eingreifen können.
Und notfalls Autos zu Schrott fahren, um Leben retten zu können!

Grüße

von Lars R. (lrs)


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Gustav K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wie man sieht, sind in dem Video erheblich weniger Informationen
>> vorhanden, als ein Mensch mit normaler Sehkraft wahr nimmt.
>
> Es finden sich mittlerweile Hinweise im Netz, dass das Video von Uber
> nachbearbeitet (abgedunkelt) wurde, so das dass man den Standpunkt
> vertreten könne, ein Mensch hätte den Unfall auch nicht verhindern
> können. Natürlich alles mit Vorsicht zu genießen.
>
> Hier ein nächtliches Foto der Unfallstelle:
> https://imgur.com/gallery/XQrAB
>
> Hier eine Fahrt bei Dunkelheit über die Unfallstelle (ca. 0:37)
> https://www.youtube.com/watch?v=CRW0q8i3u6E

Das kann sein, muss aber nicht sein. Insofern die Kamera für das System 
genutzt wird, so spielen auch andere Faktoren eine Rolle 
(Verzögerungszeit, ...). Soll heißen: Wenn die eine einfache, billige, 
einzelne, ungenügende Kamera eingesetzt haben, dann könnte das Bild 
schon so dunkel gewesen sein.

Quatsch bleibt, dass ein Mensch nichts hätte machen können.
Interessant, dass die Polizei relativ schnell gesagt hat, ein Mensch 
hätte da nichts machen können. Die wollten wohl das Risiko einer Klage 
vermeiden oder nichts gegen die Neu-Frau sagen. Vielleicht wäre mehr 
Theater, wenn die Rollen Opfer<>Fahrer vertauscht wären und das Opfer 
einer Minderheit angehört hätte.

> Wenn die Lichtverhältnisse der beiden Links der Realität entsprechen,

Vermutlich auch nicht ganz. Als Mensch sieht man wahrscheinlich etwas 
weniger. Aber sicher ist es in der Stadt nicht "stockdunkel".

von Lars R. (lrs)


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L. H. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Der unbeleuchtete Bereich nach einem beleuchteten Bereich ist
>> erschwerend. Aber der Radfahrer sieht aus wie von Geisterhand auf die
>> Straße gestellt. Den hätte man vorher sehen, ggf auch gegen die anderen
>> Leuchtquellen weiter vorn. Wenn man natürlich ständig auf das helle
>> Smartphone schaut und immer nur ganz kurz nach vorn, dann vielleicht
>> auch nicht (Pupillen). (Das ist auch ein Argument gegen superhelle
>> Scheinwerfer, das keiner hören will)
>
> Wenn wir ehrlich sind, erleben wir doch dank superheller Scheinwerfer
> nachts ständig Situationen, in denen wir mehrere Sekunden "blind"
> weiterfahren.

Dazu die heutige, teilweise starke Abgrenzung hell/dunkel und die 
ständige Veränderung der Beleuchtung. Bewegungen werden so schwerer 
erkennbar.

> Weiter vorn waren im Video keine Gegen-Leuchtquellen.

Weiter vorn vom Gegenverkehr und Leuchten.

> Ich sah mir mehrmals das Video an:
> Bewegung eines Radfahrers quer zur Fahrbahn konnte ich beim besten
> Willen nicht erkennen.

In dem Video nicht, das ist schon klar.

von Paul B. (paul_baumann)


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L. H. schrieb:
> Ich denke, es ist eine völlig richtige Vorgabe, in Deutschland
> vorzuschreiben, daß (qualifizierte) Fahrer immer noch (korrigierend) bei
> Autos eingreifen können.

Das denke ich auch -und das führt diesen Selbstfahrgedanken ad Absurdum.
Sonst kommt es beispielsweise zu solchen Busunfällen:

Frage an den Busfahrer: Wie konnte denn der Unfall überhaupt passieren?
Busfahrer: Ich weiß es nicht -war gerade hinten beim Kassieren.

MfG Paul

von Gustav K. (hauwech)


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Winfried J. schrieb:
> ja das ist wahrscheinlich. wahrscheinlich auch das es da noch
> ein paar recht unangenehme Fragen geben wird.

Hoffentlich. Das Ganze hinterlässt doch einen sehr üblen Nachgeschmack. 
Die Idee, die restlichen bestehenden Probleme mit irgendwelchen 
drittklassigen "Pilotinen" erschlagen zu wollen, erscheint mir 
aberwitzig.

Bleibt zu hoffen, dass das ganze neumodische Zeugs für einige Jahre 
zurück in den Sandkasten verbannt wird, wo sich der Schaden in Grenzen 
hält.

von L. H. (holzkopf)


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Gustav K. schrieb:
> Es finden sich mittlerweile Hinweise im Netz, dass das Video von Uber
> nachbearbeitet (abgedunkelt) wurde, so das dass man den Standpunkt
> vertreten könne, ein Mensch hätte den Unfall auch nicht verhindern
> können. Natürlich alles mit Vorsicht zu genießen.

Das mag so sein.
Aber sieh Dir doch bitte mal die im Uberauto gefilmte Fahrbahn an.
Der Unfallort liegt weit VOR der rechtsseitigen Erweiterung der Fahrbahn 
um einen Ausfahrstreifen(?).

Also jedenfalls in einem Bereich, wo links und rechts der Fahrbahn 
Beton(?)-Barrieren in den besser "erleuchteten" Videos erkennbar sind.
Was hatte denn da eine Radfahrerin überhaupt auf der Fahrbahn zu suchen?
Noch dazu sich quer zu den Fahrbahnen bewegend??

Grüße

von Matthias L. (limbachnet)


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Hm. Wie nah das Video am realen Blick aus dem Auto dran ist 
(insbesondere was den Helligkeitseindruck im Schatten anbelangt) ist 
zweifelhaft.

Ich stehe den autonom fahrenden Autos ja nun auch sehr skeptisch 
gegenüber, aber wenn das Uber-Video dem realen Blick entspricht, dann 
hätte IMHO auch ein durchschnittlicher menschlicher Fahrer den Unfall 
nicht verhindern können.

Insoweit kann ich die teilweise Häme gegen das Uber-Auto nicht ganz 
nachvollziehen; einen Bremsweg von Null kann kein Auto auf dieser Welt 
erreichen, und wenn jemand direkt vor das fahrende Auto läuft, dann 
knallt es eben.

Andererseits ist natürlich etwas dran, dass die Sensorik solch eines 
Autos eigentlich viel mehr können müsste als ein Mensch. Infrarot, 
Radar, Lidar, was es alles so gibt - es gibt ja auch Assistenzsysteme, 
die das auf bzw. an  der Straße stehende Reh schon deutlich vor dem 
Lichtkegel erkennen und per HUD den Fahrer warnen. Hier hatte das "Reh" 
eben ein Fahrrad dabei und der "Wildwechsel" war nicht am Waldrand, aber 
ansonsten ist das Szenario gar nicht soooo unterschiedlich. 
Offensichtlich hat das Uber-Auto derlei übermenschliche Sensoren aber 
nicht an Bord oder sie wurden nicht (richtig) ausgewertet.

Fährt so ein autonomes Auto nun besser als ein durchnittlicher Mensch? 
Sieht erst mal nicht so aus. Fährt es schlechter? Das lässt sich aus 
dieser Situation schlecht schließen. Da gab es andere (Tesla-)Unfälle, 
die diesen Schluss nahelegen, aber das ist ein anderes Auto...

Ich verstehe aber auch nicht, warum die autonome Fahrerei unbedingt im 
Stadtgebiet getestet werden muss. Die Autobahn bzw. der Highway ist doch 
eine wesentlich überschaubarere Umgebung, wieso fängt man nicht dort an 
und tastet sich langsam an die schwierigeren Umgebungen heran? Die 
westeuropäischen Innenstädte sind nochmal eine ganz andere Kategorie als 
die mittelgroßen amerikanischen Städte, und nach den westeuropäischen 
Städten lauern noch die osteuropäischen (die in diesen "How NOT to drive 
your car"-Videos prominent vertreten sind) und dann gibt's noch Mumbai, 
Shanghai und derlei Städte, in denen der durchschnittliche europäische 
Fahrer nur mit geschlossenen Augen auf dem Beifahrersits durchhält. Dort 
autonome Autos fahren zu lassen ist doch ohnehin nicht in der nächsten 
Zeit möglich?!

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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L. H. schrieb:
> Was hatte denn da eine Radfahrerin überhaupt auf der Fahrbahn zu suchen?
> Noch dazu sich quer zu den Fahrbahnen bewegend??

Sorry, aber darum geht es überhaupt nicht. Würdest du bei einem Kind auf 
der Straße bei Dunkelheit ebenso argumentieren und mal eben 
drüberplätten?

§1 StVO GRUNDREGEL:

"Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer 
geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, 
behindert oder belästigt wird."

Wenn der Automat das nicht leistet und einfach drüberfährt, hat er auf 
der Straße nichts verloren.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Matthias L. schrieb:
> Ich verstehe aber auch nicht, warum die autonome Fahrerei unbedingt im
> Stadtgebiet getestet werden muss. Die Autobahn bzw. der Highway ist doch
> eine wesentlich überschaubarere Umgebung, wieso fängt man nicht dort an
> und tastet sich langsam an die schwierigeren Umgebungen heran?

Man hat doch schon längst (in der BRD) damit angefangen, den ganzen Sums 
auf Autobahnen zu testen:
http://www.toll-collect-blog.de/schaufenster-fuer-autonomes-fahren/

Und das "volle Programm" kannst Du Dir hier ansehen:
https://www.continental-corporation.com/de/produkte-und-innovationen/innovationen/digitalisierung

Kennst Du IOTA?
https://de.wikipedia.org/wiki/IOTA_(Kryptow%C3%A4hrung)
Autos sind letztlich Maschinen, die sich mit anderen Maschinen (z.B. 
Parkautomaten) "austauschen" können (werden).

D.h. Du fährst z.B. in ein Parkhaus rein.
Da gibt's dann auch keine Schranken oder "Parkscheine" mehr.
Bei der Einfahrt wird Dein Auto registriert, und ab dann "läuft" Deine 
Parkzeit.
Wenn Du rausfährst, wird das ebenfalls registriert.
Aber dann "löhnt" das Auto automatisch die Gebühr.
Brauchst nicht mehr auszusteigen dazu.

Ist auch für Tanken usw. usw. geplant.

"Schöne neue Welt"?
Naja - so wird uns das jedenfalls versprochen. :D

Daß voll autonome KFZ für Stadt-Gebiete "vorangetrieben" werden, 
verstehe ich schon.
Weil dort die höchsten Profite machbar sind.

Autonome Taxis "ersparen" die Bezahlung von deren Fahrern.
Personalkosten sind nahezu überall die höchsten "laufenden Kosten", die 
zu eliminieren sind!

Also müssen innerhalb von "Mobilitäts-Konzepten" in Städten auch Autos 
her, die jedermann beliebig nutzen kann.
Denn die Städte "ersticken" am Individual-Verkehr von Pendlern.
Behauptet man so lange, bis es jeder glaubt.

Über reinen Distributions-Verkehr (LKW, DPD, UPS usw. usw.) schweigt man 
sich dabei zwar "vornehm" aus, doch wen interessiert das denn schon?

Grüße

von Lars R. (lrs)


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L. H. schrieb:
> Denn die Städte "ersticken" am Individual-Verkehr von Pendlern.
> Behauptet man so lange, bis es jeder glaubt.

Stimmt auch. Der (irrwitzige) Widerspruch in der Argumentation liegt an 
zwei anderen Stellen:
1. Die Städte ersticken nicht am stehenden Verkehr, sondern am 
Fließenden.
Es müsste demnach die Anzahl der individuellen Fahrten reduziert werden. 
Eine Reduzierung der Autos löst kein Problem, wenn die geringere Anzahl 
an Fahrzeugen effizienter genutzt wird, so dass die Anzahl individueller 
Fahrten gar nicht reduziert wird.
Argumentiert wird, dass die Technologie "Autonomes Fahren" die Anzahl 
der Autos reduziert. Aber benötigt wird doch eine Reduzierung der 
individuellen Fahrten. Und dafür (Reduzierung Anzahl individueller 
Fahrten) braucht es doch gar kein "Autonomes Fahren". Kurz: "Autonomes 
Fahren" trägt zur Reduzierung der Anzahl individueller Fahrten nichts 
bei.
2. "Autonomes Fahren" reduziert nicht die Anzahl individueller Fahrten, 
sondern erhöht diese. Das Auto fährt nun auch allein zum Bäcker. Wer 
zwei Autos hat, kann gleichzeitig eins zum Bäcker und eins zum Fleischer 
schicken. Die Schmerzgrenze für Stauzeiten steigt: Entweder man erledigt 
im Stau Dinge (Homeoffice) oder man sitzt gar nicht selbst im Auto, 
während das eigene Auto autonom im Stau steht.

von L. H. (holzkopf)


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Gustav K. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Was hatte denn da eine Radfahrerin überhaupt auf der Fahrbahn zu suchen?
>> Noch dazu sich quer zu den Fahrbahnen bewegend??
>
> Sorry, aber darum geht es überhaupt nicht. Würdest du bei einem Kind auf
> der Straße bei Dunkelheit ebenso argumentieren und mal eben
> drüberplätten?
>
> §1 StVO GRUNDREGEL:
>
> "Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer
> geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar,
> behindert oder belästigt wird."
>
> Wenn der Automat das nicht leistet und einfach drüberfährt, hat er auf
> der Straße nichts verloren.

Das ist eine grundfalsche Argumentationsweise Deinerseits!

Denn §1 StVo impliziert, daß sich ALLE Verkehrsteilnehmer so zu 
verhalten HABEN.
Soll heißen:
Auch ein Radfahrer ist dem unterworfen, wenn er am öffentlichen Verkehr 
teilnimmt!
Genauer gesagt HAT der nicht irgendwo so herumzuradeln, daß er nicht nur 
sich, sondern auch andere gefährdet.
Und wenn er das DENNOCH tut, ist es (überwiegend) seine Sache, welche 
Konsequenzen das hat, die er dann auch seinerseits zu tragen hat.

Ich bin nun wirklich "kein Freund" von Roboter-Autos, weil ich derlei 
"hochstilisierten Mist" einfach nicht brauche und niemals brauchen 
werde.
Was aber noch lange nichts damit zu tun hat, in Einzelfällen von 
Unfällen mit teils oder voll autonomen Autos eine Verantwortung dafür 
dorthin verschieben zu wollen, wo sie (dominant) gar nicht liegt.


Allerdings kann man richtiges Verhalten im Straßenverkehr von Kindern 
nicht unbedingt erwarten - das ist richtig.
Offensichtlich kann man es auch - wie hier, beim Unfall mit dem Uberauto 
- nicht von allen Erwachsenen erwarten.

Weshalb es auch völlig richtig ist, daß Menschen bei Roboter-Autos 
jederzeit noch eingreifen können.

Daraus aber Rückschlüsse zu ziehen, was ich bei einem Kind auf der 
Straße tun oder was ein Roboter tun würde, ist eher eine Frage dessen, 
wie weit ein Roboter "menschengleich" oder bzgl. Bewältigung von 
Verkehrssituationen
in seiner KI "gestaltet" werden kann.

Egal, um wie viel besser das zukünftig bei Robotern sein mag, wird das 
auch niemals etwas daran verändern können:
Es gibt im Straßenverkehr einfach Situationen, in denen alle Beteiligten 
unweigerlich auf eine Kollision "hinsteuern".
Die auch durch nichts und niemand mehr "abwendbar" ist.

Grüße

von Guido B. (guido-b)


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L. H. schrieb:
> Was aber noch lange nichts damit zu tun hat, in Einzelfällen von
> Unfällen mit teils oder voll autonomen Autos eine Verantwortung dafür
> dorthin verschieben zu wollen, wo sie (dominant) gar nicht liegt.

Doch, sie liegt dort. Mit einem Kraftfahrzeug gilt nicht nur STVO
sondern auch STVG. Die "Gefährdungshaftung" ist das entscheidende.
Ein KFZ ob autonom oder nicht eignet sich u.a. zur Tötung.
Deswegen ja auch die Aufregung über Rennen in der Innenstadt.

von L. H. (holzkopf)


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Die Gefährdungshaftung hat eher damit zu tun, daß sich Geschädigte 
schadlos halten können, wenn ein Unfall-Verursacher wg. höherer Gewalt 
an sich schuldlos einen Unfall verursachte:
https://ihr-anwalt.com/blog/gefaehrdungshaftung-im-strassenverkehr/

Hat auch nichts damit zu tun, ob ein Auto nun autonom oder nicht fährt.

Und schon gleich gar nichts mit innerstädtischen Rennen, die von 
Verantwortungslosen jenseits gültiger Geschwindigkeits-Begrenzungen 
gefahren werden.

Jeder, der grob fahrlässig bis irrsinnig handelt, hat auch seinen Teil 
der Verantwortung für einen Unfall zu übernehmen.

Grüße

von Rick M. (rick-nrw)


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War der Wagen ein 100%-autonomes Fahrzeug oder nur fast-autonom mit 
einem Fahrer der das Fahrzeug ständig überwachen muss?

Ist das Fahrzeug für das autonome Fahren bei Dunkelheit überhaupt 
vorgesehen, die ganzen Google-Test liefen meines Wissens nur bei 
Tageslicht und gutem Wetter.

Lars R. schrieb:
> 2. "Autonomes Fahren" reduziert nicht die Anzahl individueller Fahrten,
> sondern erhöht diese. Das Auto fährt nun auch allein zum Bäcker. Wer
> zwei Autos hat, kann gleichzeitig eins zum Bäcker und eins zum Fleischer
> schicken.

Stimmt, nur du hast dann eher gar kein eigenes Auto mehr, das dann ca. 
22 Stunden pro Tag nur rumsteht und Platz raubt.

von Karl K. (leluno)


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Erschreckend, was eine Firma wie Uber in den usa machen darf. Ein 
offensichtlich nicht ausgereiftes Testfahrzeug mit einem Fahrer auf den 
Weg zu schicken, der augenscheinlich den Verkehr nicht konzentriert 
beobachtet.

Ich hoffe doch, dass die Mercedes-Testfahrzeuge da wesentlich 
ausgereifter sind. Es ist keine Frage, dass Situationen - wie auf dem 
Video zu sehen - sicher beherrschbar sein müssen. Sowohl vom 
menschlichen wie vom Maschinenfahrer.

Uber scheint Autos von Volvo mit eigener Steuerungstechnik auszustatten. 
Für eine solche Technik-Entwicklung fehlt Uber offenbar die technische 
Kompetenz. Von den Entwicklungsabteilungen großer Autohersteller erwarte 
ich da mehr.

von Rick M. (rick-nrw)


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Karl K. schrieb:
> Erschreckend, was eine Firma wie Uber in den usa machen darf. Ein
> offensichtlich nicht ausgereiftes Testfahrzeug mit einem Fahrer auf den
> Weg zu schicken, der augenscheinlich den Verkehr nicht konzentriert
> beobachtet.

Wenn das Auto stundenlang, tagelang, wochenlang doch alles richtig 
macht, ohne das ich als Fahrer irgendwie eingreifen muss, werde ich 
irgendwann unaufmerksam, spiele mit dem Smartphone, lese Zeitung, trinke 
Kaffee, döse vor mich hin, ...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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und schicke das auto mit den Kindern allein in den Kindergarten.

Namaste

von Karl K. (leluno)


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Rick M. schrieb:
> Wenn das Auto stundenlang, tagelang, wochenlang doch alles richtig
> macht

macht das uber-auto ja nicht: rote Ampel überfahren, trotz 
überschaubarer Situation Radfahrer totgefahren, Tempolimit nicht 
eingehalen.

Wenn man so ein Auto entwickelt, testet man Extremsituationen. Da muss 
auffallen, dass es ungelöste Probleme gibt.

von Achim B. (bobdylan)


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Horror: Ich möchte morgens mit meinem Auto zur Arbeit fahren, aber das 
Auto ist nicht da. Weil es ist "mal eben" zur Tanke, und dröhnt sich da 
mit seinen Kollegen die Birne zu. Anrufen zwecklos, weil es hat sein 
Handy ausgeschaltet.

Egal, fahre ich halt mal wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit, und hoffe, 
dass mich mein eigenes Auto unterwegs nicht vom Sattel schmeißt. Soll ja 
schon vorgekommen sein...

von Axel L. (axel_5)


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Karl K. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Wenn das Auto stundenlang, tagelang, wochenlang doch alles richtig
>> macht
>
> macht das uber-auto ja nicht: rote Ampel überfahren, trotz
> überschaubarer Situation Radfahrer totgefahren, Tempolimit nicht
> eingehalen.
>
> Wenn man so ein Auto entwickelt, testet man Extremsituationen. Da muss
> auffallen, dass es ungelöste Probleme gibt.

Die sollte man aber nicht auf der Strasse an echten Radfahrern üben. 
Bevor man so ein Auto auf die Strasse lässt, sollte das ein paar dutzend 
Mal mit einem Dummy ausprobiert worden sein.

Wenn autonme Fahrzeuge tatsächlich zur Senkung der Unfallzahlen 
beitragen sollen, müssen solche Situationen beherrscht werden.

Gruss
Axel

von Rick M. (rick-nrw)


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Karl K. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Wenn das Auto stundenlang, tagelang, wochenlang doch alles richtig
>> macht
>
> macht das uber-auto ja nicht: rote Ampel überfahren, trotz
> überschaubarer Situation Radfahrer totgefahren, Tempolimit nicht
> eingehalen.
>
> Wenn man so ein Auto entwickelt, testet man Extremsituationen. Da muss
> auffallen, dass es ungelöste Probleme gibt.

Dafür gibt es einen "Fahrer", Wächter, Kontrolletti, ... der bei 
ungelösten Problemen sofort einschreiten muss.

Ob dazu jemand in der Lage ist - fraglich
Thema: Zeit für Orientierung zu kurz

Die Position, unser System ist noch nicht ausgereift, macht aber nichts, 
dafür sitzt ja noch jemand hinterm Lenkrad und kann dann noch 
korrigierend eingreifen ist jetzt veraltet.

von Achim B. (bobdylan)


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Rick M. schrieb:
> eigenes Auto ... das dann ca.
> 22 Stunden pro Tag nur rumsteht

Muss es ja nicht! Mein Auto würde einen Taxischein machen müssen, und 
damit zum Familienunterhalt beitragen.

Hey, und wenn mein Auto so arbeitssam ist wie ich, könnte die in 22h 
erwirtschaftete Summe deutlich höher sein als die, die ich in 8h 
erwirtschafte.

Was bedeutet: ich kann meine Erwerbstätigkeit einstellen, und auf dem 
Sofa sitzen bleiben; bräuchte also gar kein Auto...

Mensch, das ist DIE Lösung!

von Horst M. (horst)


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Achim B. schrieb:
> Muss es ja nicht! Mein Auto würde einen Taxischein machen müssen, und
> damit zum Familienunterhalt beitragen.
>
> Hey, und wenn mein Auto so arbeitssam ist wie ich, könnte die in 22h
> erwirtschaftete Summe deutlich höher sein als die, die ich in 8h
> erwirtschafte.
>
> Was bedeutet: ich kann meine Erwerbstätigkeit einstellen, und auf dem
> Sofa sitzen bleiben;

Falsch.
Du hast gut zu tun, Dein vollgek*tzes, vollgesch*ssenes Auto wieder auf 
Vordermann zu bringen.
Es sollte doch niemand davon ausgehen, daß sich das einschlägige 
Gesindel in einem unbeaufsichtigt fahrenden Taxi irgendwie zurückhalten 
wird, insbesondere während des dunklen Teils des Tages (was raus muß, 
muß halt raus...).
Personenüberprüfung, Kameraüberwachung im Auto? Hohoho, ich höre die 
Datenschützer schon blöken.

von Korax K. (korax)


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L. H. schrieb:
> Das ist eine grundfalsche Argumentationsweise Deinerseits!
>
> Denn §1 StVo impliziert, daß sich ALLE Verkehrsteilnehmer so zu
> verhalten HABEN.
> Soll heißen:
> Auch ein Radfahrer ist dem unterworfen, wenn er am öffentlichen Verkehr
> teilnimmt!
> Genauer gesagt HAT der nicht irgendwo so herumzuradeln, daß er nicht nur
> sich, sondern auch andere gefährdet.
> Und wenn er das DENNOCH tut, ist es (überwiegend) seine Sache, welche
> Konsequenzen das hat, die er dann auch seinerseits zu tragen hat.

Da dieser Radfahrer dort nicht sein darf ... darf er überfahren werden 
und sich nicht beschweren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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> Die Lösung
Auch ökonomisch zu kurz gehüpft. Wenn nur jedes 2. Privatfahrzeug als 
Taxi unterwegs ist, explodieren die Werkstattaufenthalte und sonstige 
Servicekosten, während die zu erwirtschaftenden Fahrpreise ins Bodenlose 
sinken. Das genau Uber mit seinem Dumpingsystem in diese Situationen 
gekommen ist, ist auch kein Reiner Zufall sondern eher statistisch 
sicheres Ereignis. Auch die Aufmerksamkeit der/s Sicherheitsfahrers 
scheint mir folgerichtig. Ich weis nicht ob ich bei so jemand einsteigen 
wollte.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Fra N. schrieb:
> Da dieser Radfahrer dort nicht sein darf ... darf er überfahren werden
> und sich nicht beschweren.

ah ja?
und wenn es ein Kind oder alter Mensch gewesen wäre, wie wolltest du 
zwischen denen bewerten?
Kind nein, Opa Prämie?
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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Winfried J. schrieb:
> ah ja?

ah nein. Ironiedetektor aktivieren, bitte.

von Roland L. (Gast)


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Fra N. schrieb:
> Da dieser Radfahrer dort nicht sein darf ... darf er überfahren werden
> und sich nicht beschweren.

in dem Artikel stand auch, dass die Frau möglicherweise obdachlos war, 
also halb so schlimm.
Wäre es auch noch eine Schwarze gewesen, hätte man den Unfall gar nicht 
erwähnen müssen.

im Ernst,
Die Straße war kerzengerade ohne irgendeine Sichtbehinderung.
Die Frau hat sich nur langsam bewegt und ist nicht irgendwie plötzlich 
auf die Straße getreten.
Das Fahrzeug hat sie ungebremst einfach umgenietet.
Wer da noch irgendeine Rechtfertigung findet, muss schon ein ziemlicher 
Holzkopf sein.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich war mir nicht sicher, es gibt so Zeitgenossen, da bei denen hoffe 
ich nicht der Trottel mit dem Fahrrad zu sein.

Ich war mal der Trottel im Auto als ein Reh aus dem Graben 2m vor mir 
aus dem graben vor meinen linken Scheinwerfer sprang von rechts 
wohlgemerkt. Das Reh tot, die Frau und die Kinder im Auto entsetzt und 
ich auch. Und die Karre Schrott. Mit einem Menschen als Hindernis möchte 
ich das nicht erleben. Auch nicht wenn ich das Hindernis bin.

Namaste

von Korax K. (korax)


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Roland L. schrieb:
> Wer da noch irgendeine Rechtfertigung findet, muss schon ein ziemlicher
> Holzkopf sein.

Leute! Alles lesen! Und nachdenken!

Beitrag "Re: Selbstfahrende Fahrzeuge: Zeit für Orientierung zu kurz"

von Roland L. (Gast)


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Fra N. schrieb:
> Leute! Alles lesen! Und nachdenken!

ich habe nicht dich gemeint. Ich habe die Ironie in deinem Beitrag schon 
verstanden.

von Korax K. (korax)


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Puuh, da bin ich beruhigt. Den 'Holzkopf' in deinem Text habe ich auch 
erst beim zweiten Lesen registriert..

von Gustav K. (hauwech)


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Fra N. schrieb:
>> Denn §1 StVo impliziert, daß sich ALLE Verkehrsteilnehmer so zu
>> verhalten HABEN.
>> Soll heißen:
>> Auch ein Radfahrer ist dem unterworfen, wenn er am öffentlichen Verkehr
>> teilnimmt!
>> Genauer gesagt HAT der nicht irgendwo so herumzuradeln, daß er nicht nur
>> sich, sondern auch andere gefährdet.
>> Und wenn er das DENNOCH tut, ist es (überwiegend) seine Sache, welche
>> Konsequenzen das hat, die er dann auch seinerseits zu tragen hat.

Die verunfallte Person hat ihr Fahrrad über die Straße geschoben, ist 
m.W. also als Fußgänger einzustufen und damit eigentlich kein 
Verkehrsteilnehmer. Sondern ein Mensch, der in einer Stadt eine Straße 
überqueren wollte und von einem Automaten-Auto umgenietet wurde.

Man kann es natürlich auch so sehen, dass der Fußgänger durch sein 
Verhalten ein Automaten-Auto gefährdet hat. Bleibt letztlich die Frage, 
wer hier wem mehr schadet und welcher Schaden höher zu bewerten wäre.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Roland L. schrieb:
> Die Straße war kerzengerade ohne irgendeine Sichtbehinderung.
> Die Frau hat sich nur langsam bewegt und ist nicht irgendwie plötzlich
> auf die Straße getreten.
> Das Fahrzeug hat sie ungebremst einfach umgenietet.
> Wer da noch irgendeine Rechtfertigung findet, muss schon ein ziemlicher
> Holzkopf sein.

Wenn man so in den technischen Foren liest, muss man sich wundern, wie 
viele Menschen sich hier eine Rechtfertigung zusammenbasteln und dem 
Unfallopfer die 100%ige Schuld zuschieben. Aus dem Weg - hier kommt der 
Automat, scheint mir das neue Mantra.

Da jeder Todesfall äußerst kritisch in den Medien diskutiert wird, 
bleibt abzuwarten, wie sich die Mehrheiten entwickeln werden. Würde mich 
nicht wundern, wenn sich nach vielen unnötigen Todesfällen eine starke 
Gegenbewegung bildet und das autonome Fahren in irgendeiner Schublade 
verschwindet.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Soll schon mal eine Technologie gegeben haben, ....

Namaste

von L. H. (holzkopf)


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Fra N. schrieb:
> Da dieser Radfahrer dort nicht sein darf ... darf er überfahren werden
> und sich nicht beschweren.

Aber nein - ich halte es nur für unangebracht, die Dinge so einseitig zu 
sehen, wie es hier überwiegend getan wird.

Das Uberauto mag wie auch immer ausgestattet sein und auch einen 
unaufmerksamen Fahrer gehabt haben:
Kann alles so gewesen sein.

Das ändert aber alles auch nichts daran, daß die Radfahrerin nach 
menschlichem Ermessen das Auto hätte erkennen können/müssen!
Um sich danach dann so zu verhalten, daß ihr nichts passieren kann.

Das tat sie aber offensichtlich nicht.
Weshalb ein Verschulden am Unfall nicht allein dem Uberauto samt Fahrer 
angelastet werden kann.

Grüße

von Roland L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Das ändert aber alles auch nichts daran, daß die Radfahrerin nach
> menschlichem Ermessen das Auto hätte erkennen können/müssen!
> Um sich danach dann so zu verhalten, daß ihr nichts passieren kann.

es geht auch nicht nur um die Frage wieviel Schuld die Radfahrerin in 
diesem Fall hat, sondern um die Bewertung der Technik des Autos.
Und es ist nun mal Fakt, das das Auto auf freier gerader Strecke ein 
fast stehendes Hindernis ohne eine Reaktion umgenietet hat. Ob dieses 
Hindernis eine Radfahrerin oder was anderes ist und ob und mit welcher 
Berechtigung es sich dort befindet, hat damit erstmal nichts zu tun.

von Achim B. (bobdylan)


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Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Unfall von der 
Fahrradhelm-Mafia inszeniert wurde, um weltweit die Helmpflicht für 
Radfahrer durchzudrücken.

Alles getürkt! Wie damals die Sache mit den Brutkästen im Irak.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Achim B. schrieb:
> um weltweit die Helmpflicht für
> Radfahrer durchzudrücken.

Du meinst, für fahrradschiebende Fußgänger? Oder am besten gleich für 
jegliche Fußgänger, damit die Robbis endlich freie Bahn haben? :-P

Mir zeigt der Vorfall, das die Sensorik des SUV völlig unzureichend war, 
um in der Dämmerung oder nachts zu fahren. Eine Kamera hat nun mal nicht 
den Kontrastumfang eines menschlichen Auges und kann in dunklen Ecken 
bei anderweitiger Beleuchtung eben nix erkennen. Sowas ähnliches ist mir 
in Kreuzberg auch schon passiert, als ein völlig unbeleuchteter 
Radfahrer etwa 2m vor meinem Auto die Strasse kreuzte (im Höllentempo). 
Allerdings hatte ich aus den Augenwinkeln Reflexe von 
Strassenbeleuchtung auf dem Rahmen des Bikes gesehen und den Fuß schon 
auf der Bremse - Mach das mal nach, Uber.

Was die Kisten durch schlechte Assoziationsfähigkeit nicht können, muss 
durch überlegene Sensorik zumindest zum Teil ausgeglichen werden - da 
hilft keine Klunte auf dem Fahrersitz, die vor sich hin döst.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Rick M. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> 2. "Autonomes Fahren" reduziert nicht die Anzahl individueller Fahrten,
>> sondern erhöht diese. Das Auto fährt nun auch allein zum Bäcker. Wer
>> zwei Autos hat, kann gleichzeitig eins zum Bäcker und eins zum Fleischer
>> schicken.
>
> Stimmt, nur du hast dann eher gar kein eigenes Auto mehr, das dann ca.
> 22 Stunden pro Tag nur rumsteht und Platz raubt.

Meinst Du, ich will kein eigenes Auto mehr haben? Oder meinst Du 
(Vermutung, dass es manche Kräfte so wollen), ich DARF keines mehr 
haben?

Wenn ich ein Auto mit autonomen Modus habe, dann macht mein Auto 
folgendes:
. schafft Pakete weg (spart mir Zeit)
. fährt Einkaufen (spart mir Zeit, ähnlich drive in)
. holt Pakete (keine Personalkosten Postbote)
. fährt die Katze zum Tierarzt
. fährt das 90ig-jährige Familienmitglied zu dessen Bekanntschaft (und 
zwar so oft es gewünscht wird)
. noch 100 andere Sachen von früh bis abends, die mir gerade nicht 
einfallen.

Und dank elektrischem (Solar?)-Strom (notfalls eigenem Solar) ist das 
auch noch super billig. So ist doch die Rechnung, oder nicht?

von Lars R. (lrs)


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Ab einem gewissen Punkt muss man diese Mainstream-BS-Argumentation doch 
mal durchschauen!

1. Das Autofahren wird angeblich billiger dank Solar- und Windstrom
2. Autonomes Fahren, auch zum Personalkosten sparen

Schlussfolgerung: Das löst unsere Verkehrsprobleme, denn die Leute 
brauchen und wollen kein eigenes Auto mehr, dass ja nur 22h/Tag herum 
steht. Jo, da wird's viel weniger Verkehr geben.

...da muss man doch einen richtigen Knick im Kopf haben!

von L. H. (holzkopf)


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Roland L. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Das ändert aber alles auch nichts daran, daß die Radfahrerin nach
>> menschlichem Ermessen das Auto hätte erkennen können/müssen!
>> Um sich danach dann so zu verhalten, daß ihr nichts passieren kann.
>
> es geht auch nicht nur um die Frage wieviel Schuld die Radfahrerin in
> diesem Fall hat, sondern um die Bewertung der Technik des Autos.

Das bestreitet ja auch niemand.
Genau genommen sind die Fakten:

1) grobe Fahrlässigkeit bei:
- Fahrer des Autos
- Radfahrerin
2) unzulängliche technische Ausstattung des Uberautos, die nicht den 
Anspruch erfüllte, eine Kollision unterbinden zu können.
Denn schließlich kroch die Radfahrerin nicht plötzlich aus einem 
Kanal-Loch auf die Straße, sondern befand sich (schon länger) auf der 
Fahrbahn.

Sowohl vom Fahrer als auch der Radfahrerin hätte der Unfall vermieden 
werden können.
Am ehesten wohl von der Radfahrerin selbst.

Matthias S. schrieb:
> Was die Kisten durch schlechte Assoziationsfähigkeit nicht können, muss
> durch überlegene Sensorik zumindest zum Teil ausgeglichen werden

Bis dahin dürfte es noch ein langer Weg sein.

> - da
> hilft keine Klunte auf dem Fahrersitz, die vor sich hin döst.

Wollen wir wetten, wer "an's Kreuz genagelt wird" ?

Die Klunte oder Uber?

Grüße

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias S. schrieb:
> Sowas ähnliches ist mir
> in Kreuzberg auch schon passiert, als ein völlig unbeleuchteter
> Radfahrer etwa 2m vor meinem Auto die Strasse kreuzte (im Höllentempo).
> Allerdings hatte ich aus den Augenwinkeln Reflexe von
> Strassenbeleuchtung auf dem Rahmen des Bikes gesehen und den Fuß schon
> auf der Bremse - Mach das mal nach, Uber.

Stimmt, fairerweise sollte man aber auch erwähnen, dass ein Mensch genau 
in diesem Moment in Richtung Navi o.ä. blickt (heutige Autos sind ja 
randvoll mit modernem Kinderspielzeug), dann ist dieser menschliche 
Vorteil schnell verspielt.

von Gustav K. (hauwech)


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L. H. schrieb:
> Wollen wir wetten, wer "an's Kreuz genagelt wird" ?

Die "Gescheiten" werden immer irgendwelche Leute finde, die nicht 
blicken, was gespielt wird. Dass man sie nur für die Übernahme des 
schwarzen Peters gebucht hat.

Die Dame ist durch das Video nun weltweit für ihre Fehlleistung bekannt 
und der Spießrutenlauf wird wohl schon in jedem Supermarkt beginnen. Ob 
Sie das Frauengefängnis auch mal von innen kennen lernen wird, bleibt 
abzuwarten.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Ich denke, es ist nun an der Zeit, alle Kraft in die Entwicklung eines 
Roboters zu stecken, der autonom Fahrrad fahren kann. Auf diese Weise 
müssen sich Menschen nicht den damit verbundenen Gefahren aussetzen.
Da die Roboter ja nicht zwingend die Größe eines menschlichen Fahrers 
haben müssen, kämen dann auch kleinere Fahrräder, die sog. Mikro-, Nano- 
und Picofahrräder in Frage.

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (alter_mann)


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Lars R. schrieb:
> Wenn ich ein Auto mit autonomen Modus habe, dann macht mein Auto
> folgendes:
> . schafft Pakete weg (spart mir Zeit)
> . fährt Einkaufen (spart mir Zeit, ähnlich drive in)
> . holt Pakete (keine Personalkosten Postbote)
> . fährt die Katze zum Tierarzt
> . fährt das 90ig-jährige Familienmitglied zu dessen Bekanntschaft (und
> zwar so oft es gewünscht wird)
> . noch 100 andere Sachen von früh bis abends, die mir gerade nicht
> einfallen.

Nicht eines dieser Dinge wird die Karre erledigen! Na gut, das mit 
Oma/Opa ausfahren könnte gehen.
Zu jeder anderen angedachten Handlung ist mehr erforderlich als von A 
nach B zu gelangen ohne Radfahrer aufzugabeln.
Da brauchst Du noch den autonomen Haus-und Hofhelfer. Das wirft aber 
weitere Probleme auf - vielleicht braucht Deine Frau dich dann nicht 
mehr?
Und Skynet läßt auch schön grüßen.

von Lars R. (lrs)


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Michael B. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Wenn ich ein Auto mit autonomen Modus habe, dann macht mein Auto
>> folgendes:
>> . schafft Pakete weg (spart mir Zeit)
>> . fährt Einkaufen (spart mir Zeit, ähnlich drive in)
>> . holt Pakete (keine Personalkosten Postbote)
>> . fährt die Katze zum Tierarzt
>> . noch 100 andere Sachen von früh bis abends, die mir gerade nicht
>> einfallen.
>
> Nicht eines dieser Dinge wird die Karre erledigen!
> Da brauchst Du noch den autonomen Haus-und Hofhelfer.

Das würde der Markt regeln, insofern es dazu kommt.

Wenn das Postauto autonom ist und automatisch anliefern soll und 
automatisch den Kühlschrank auffüllen soll, dann müsste jede Wohnung und 
jedes Haus dafür ausgerüstet sein. Wenn jeder sein autonomes Auto 
schickt, dann müsste nur die Poststelle und nur der Supermarkt die Autos 
bearbeiten.
Ein Grund, warum das heute nicht funktioniert, ist der, dass Du ohnehin 
vor Ort sein musst (Du bist schließlich hin gefahren). Dann kannst und 
sollst Du auch noch hinein gehen und neue Produkte kaufen.
Wenn es erst einmal autonome Autos gibt (und keine Besitz- oder 
Nutzungsbeschränkungen irgendwelcher Art im Vergleich zu heute), dann 
wird es auch solche Dienste geben.

Der Pizza-Lieferdienst wird anfangen, dann McD.-drive-in, dann 
vielleicht selgros, usw.
Schließlich Kaufland und Aldi (vgl. Kassierer-lose Kassen)


Edit:
Ein Faktor, der heute die Zahl der Fahrten limitiert, sind die Zeit und 
die Nerven, die der Fahrer aufbringen muss. Dieser begrenzte Faktor 
fällt bei autonomen Autos praktisch weg oder wird sehr stark 
eingeschränkt.

Wie unangenehm wird eine Stunde Pendeln pro Richtung, wenn Du 
tatsächlich, im entsprechend designten Fahrzeug, in dieser Zeit 
effizient am Rechner arbeiten kannst? Es wäre ja nicht wie in der Bahn 
mit lautem Geschrei vom direkten Sitznachbar.
Welchen Effekt hat es auf Lokalität, wenn diese Zeit keine Rolle mehr 
spielt? Schickst Du dann im Durchschnitt Dein Auto vielleicht nicht doch 
auch zum Bäcker 5km weiter, weil dort die Brötchen besser sind als beim 
Bäcker direkt vor Ort?
Würdest Du nicht eher das Auto eine Kleinigkeit einkaufen schicken, wenn 
es Dich selbst keine Zeit kostet, außer dem Ausräumen?
usw.
Ich glaube, ich würde mein Auto öfter waschen (lassen). Heute ist mir 
häufig die Zeit zu schade.

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Den reichen Uber-Chefs ist so ein Unterschicht-Mädel bestimmt egal - die 
paar Millionen von der kommenden Klage zahlen die aus der Portokasse.

von Gustav K. (hauwech)


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Ich denke eher, dass die Uber Chefs das Unterschichten-Mädel gezielt 
dafür angeheuert haben, den Kopf für paar Dollar pro Stunde hinzuhalten, 
falls was anbrennt. Also als Bauernopfer oder Kanonenfutter. 
Letztendlich müsste man die Vereinbarungen im Arbeitsvertrag dieser 
"Piloten" kennen. Uber ist hier m.E. fein raus, denn das Video zeigt ja 
eindeutig, dass es die Dame vermasselt hat.

Mich würde interessieren, ob diese "Piloten" wissen, dass nicht nur nach 
vorne, sondern auch der Fahrer bei seiner Arbeit gefilmt wird.

Nebenbei: Wäre so eine "Innenkamera" für die letzten 20 min. nicht was 
für alle Fahrzeuge? Könnte mir vorstellen, dass es sich dann manch 
einer verkneifen würde, sich auf der Autobahn die Fußnägel zu schneiden.

von Lars R. (lrs)


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Gustav K. schrieb:
> Nebenbei: Wäre so eine "Innenkamera" für die letzten 20 min. nicht was
> für alle Fahrzeuge?

Nein, nur für dein Fahrzeug.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Gustav K. schrieb:
> Ich denke eher, dass die Uber Chefs das Unterschichten-Mädel gezielt
> dafür angeheuert haben, den Kopf für paar Dollar pro Stunde hinzuhalten,
> falls was anbrennt. Also als Bauernopfer oder Kanonenfutter.
> Letztendlich müsste man die Vereinbarungen im Arbeitsvertrag dieser
> "Piloten" kennen. Uber ist hier m.E. fein raus, denn das Video zeigt ja
> eindeutig, dass es die Dame vermasselt hat.
>
> Mich würde interessieren, ob diese "Piloten" wissen, dass nicht nur nach
> vorne, sondern auch der Fahrer bei seiner Arbeit gefilmt wird.
>

In den USA kann der wohl grundsätzlich davon ausgehen.

Allerdings stellt sich schon die Frage, welche Kriterien an die 
Testfahrer angelegt werden. Wie man an dem Beispiel sieht, ist das eine 
Aufgabe, die durchaus extreme Anforderungen an den Fahrer stellt, gerade 
auch vor dem Hintergrund, dass man jederzeit plötzlich eingreifen muss 
und sich ansonsten mächtig langweilt.

Ob da Leute, deren letzte Haftstrafe mal gerade ein bischen länger als 
vorgestern zurückliegt (die Fahrerin hatte ja wohl schon mal 4 Jahre 
wegen eines Überfalles und ein Jahr wegen Falschaussage gesessen), 
prinzipiell geeignet sind, kann man schon fragen.

Gruss
Axel

von Gustav K. (hauwech)


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Axel L. schrieb:
> Allerdings stellt sich schon die Frage, welche Kriterien an die
> Testfahrer angelegt werden.

Stimmt, damit könnte man Uber u.U. doch noch an die Karre fahren. Wenn 
sich herausstellt, dass Uber statt qualifizierte Testfahrer nur 
Billiglöhner hinter das Steuer gesetzt hat, um mal wieder Kohle 
einzusparen.

> Ob da Leute, deren letzte Haftstrafe mal gerade ein bischen länger als
> vorgestern zurückliegt (die Fahrerin hatte ja wohl schon mal 4 Jahre
> wegen eines Überfalles und ein Jahr wegen Falschaussage gesessen) ...

Interessant, dass jetzt der Lebenslauf der Dame im Fokus steht und sich 
keiner mehr für den halbfertigen Schrott interessiert, der auf den 
Straßen rumfährt. Wobei die Testfahrten m.W. momentan ausgesetzt sind.

von Gustav K. (hauwech)


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Lars R. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Nebenbei: Wäre so eine "Innenkamera" für die letzten 20 min. nicht was
>> für alle Fahrzeuge?
>
> Nein, nur für dein Fahrzeug.

Dann aber auch daran denken, dass in Teilen (oder schon durchgehend?) 
des schienengebundenen OPNV der Innenraum bis in den letzten Winkel 
permanent überwacht und aufgezeichnet wird. Wie es in Bussen des OPNV 
aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Ich bin auf Distanz zu OPNV. Außerdem ist OPNV nicht mein Eigentum.

von Axel L. (axel_5)


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Gustav K. schrieb:
> Axel L. schrieb:

>> Ob da Leute, deren letzte Haftstrafe mal gerade ein bischen länger als
>> vorgestern zurückliegt (die Fahrerin hatte ja wohl schon mal 4 Jahre
>> wegen eines Überfalles und ein Jahr wegen Falschaussage gesessen) ...
>
> Interessant, dass jetzt der Lebenslauf der Dame im Fokus steht und sich
> keiner mehr für den halbfertigen Schrott interessiert, der auf den
> Straßen rumfährt. Wobei die Testfahrten m.W. momentan ausgesetzt sind.

Ich finde, das hängt durchaus zusammen. An irgendweinem Punkt, müssen 
die Autos ja mal in den realen Verkehr, und da sollten schon Leute am 
Steuer sitzen, die die Signale des Computers auswerten können, die 
richtigen Schlüsse daraus ziehen und im zweiten Schritt Leute, die 
nachgewiesen haben, dass sie zuverlässig sind und solche Situationen 
handhaben können. Dann braucht der Computer auch nicht perfekt zu sein.

Diese Frau ist doch auf der entgegengesetzten Seite der 
Zuverlässigkeitsskala, die kann man doch gerade mal in so ein Auto 
setzen, wenn SICHER ist, dass das ohne sie fährt und nicht in einen 
Prototypen.

Gruss
Axel

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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weiter oben
Beitrag "Re: Selbstfahrende Fahrzeuge: Zeit für Orientierung zu kurz"

Hatte ich schon mal die ökonomischen Zusammenhänge angerissen.

Namaste

von Achim B. (bobdylan)


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Axel L. schrieb:
> Diese Frau ist doch auf der entgegengesetzten Seite der
> Zuverlässigkeitsskala

Klar, kennt Mann doch. Schon alleine "Frau am Steuer"... Da weiß Mann, 
was Mann hat... Und dann auch noch vorbestraft... Würde mich nicht 
wundern, wenn sie obendrein noch schwarz, mehrfach geschieden und 
lesbisch ist.

von Gustav K. (hauwech)


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Axel L. schrieb:
> Dann braucht der Computer auch nicht perfekt zu sein.

Zustimmung. Allerdings stelle ich es mir auch schwierig vor, über 
längere Zeit hochkonzentriert ein selbstfahrendes Fahrzeug zu 
überwachen. Vor allem, wenn eigentlich alles korrekt funktioniert. 
Wahrscheinlich überwacht man aus diesen Gründen auch den "Piloten". 
Damit sich im Schadensfall der schwarze Peter besser zuordnen lässt.

Lars R. schrieb:
> Nein, nur für dein Fahrzeug.

Auch für mein Fahrzeug wäre das nicht erstrebenswert.
Aber immer noch zig. mal besser, als so ein dämlicher Automat.

von Robert L. (lrlr)


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H-G S. schrieb:
> Den reichen Uber-Chefs ist so ein Unterschicht-Mädel bestimmt egal - die
> paar Millionen von der kommenden Klage zahlen die aus der Portokasse.

du vergisst das etwas,...
ami-land funktioniert noch wesentlich kapitalistischer als man denkt:


z.B: Verwandte der 09/11 Opfer wurden nach dem "erwarteten Verdienst" 
der Opfer entschädigt..: die Witwe des Feuerwehrmann bekam als praktisch 
nix, im Vergleich zur Witwe des Börsen Maklers..

in diesem Fall bekämen die (wenn überhaupt vorhandenen ) Verwandten 
vermutlich .. eine Rechnung für das Negativ-Einkommen der Frau..



zum Thema:
Die Frau war ja schon wirklich lange auf der Straße.. 
Vertrauensgrundsatz:



(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und 
gegenseitige Rücksichtnahme; dessen ungeachtet darf jeder 
Straßenbenützer vertrauen, dass andere Personen die für die Benützung 
der Straße maßgeblichen Rechtsvorschriften befolgen, außer er müsste 
annehmen, dass es sich um Kinder, Menschen mit Sehbehinderung mit weißem 
Stock oder gelber Armbinde, Menschen mit offensichtlicher körperlicher 
Beeinträchtigung *oder um Personen handelt, aus deren augenfälligem 
Gehaben geschlossen werden muss, dass sie unfähig sind, die Gefahren des 
Straßenverkehrs einzusehen oder sich dieser Einsicht gemäß zu 
verhalten.*

(2) Der Lenker eines Fahrzeuges hat sich gegenüber Personen, gegenüber 
denen der Vertrauensgrundsatz gemäß Abs. 1 nicht gilt, insbesondere 
durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft 
so zu verhalten, daß eine Gefährdung dieser Personen ausgeschlossen ist.


ich sehe die (rechtliche) Schuld zu 95% beim Uber ... Auto
(in Europa wäre das noch garnicht möglich, da läge die Schuld beim 
Fahrer, nicht beim Auto..)

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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L. H. schrieb:
> Sowohl vom Fahrer als auch der Radfahrerin hätte der Unfall vermieden
> werden können.
> Am ehesten wohl von der Radfahrerin selbst.

Du raffst es nicht, oder?
Klar hätte die Radfahrerin den Unfall verhindern können. Darum geht es 
aber nicht! Es geht um die völlig unzureichende Technik des Fahrzeugs.
Nach deiner Logik darf sich niemand auf der Fahrbahn befinden wenn ein 
Autoauto ankommt..

von Roland L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Sowohl vom Fahrer als auch der Radfahrerin hätte der Unfall vermieden
> werden können.
> Am ehesten wohl von der Radfahrerin selbst.

wäre dir Radfahrerin nie geboren worden, wäre sie jetzt auch nicht 
gestorben.
genaugenommen sind also ihre Eltern schuld.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mich wundert bei der Sache, das die angebliche Testfahrt des Uber von 
einer Person beaufsichtigt wurde, der ich jegliche Einblicke in die 
Soft- und Hardware des autonomen Autos abspreche - ihre Qualifikation 
beschränkt sich auf den Besitz eines Führerscheines, wenn überhaupt.
Was wollen denn die Ubers mit solch völlig unterqualifizierten 
Mitarbeitern testen?
* Ob auch der DAU sich in ein solches Auto setzen kann?
* Wie niedrig darf der IQ eines Uberkontrolleurs sein?

Eigntlich erwarte ich doch eher ein Kittelträger mit Klemmbrett oder 
Tablet, der sich Notizen macht.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Was wollen denn die Ubers mit solch völlig unterqualifizierten
> Mitarbeitern testen?

o.k., die Person achtete offensichtlich nicht auf den Verkehr, aber was 
sie macht und welche Qualifikation sie mitbringt erschliesst sich nicht 
aus dem Video, hast du also verlässlichere Quellen?

Namaste

von Thomas S. (doschi_)


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Infos & Spekulationen zum Fall von Dave:
"EEVblog #1066 - Uber Autonomous Car Accident - LIDAR Failed?"
https://www.youtube.com/watch?v=HjeR13u74Mg

von L. H. (holzkopf)


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Vorhin kam mir die Zeitungsmeldung zum Unfall nochmal unter.
Mit einem Bild, das ich bisher vergeblich im Netz suchte.

Vielleicht ist da jemand erfolgreicher als ich?
Die Bildunterschrift lautet:
Ein Videostandbild von ABC-15 zeigt Polizisten am Unfallort. Erstmals 
ist ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ums Leben 
gekommen.
Foto: Uncredited/ABC-15/AP/dpa

Das Bild machte mich hinsichtlich mehrerer Punkte stutzig.
V.a. deshalb, weil ich in Verbindung mit diesem Video
https://www.youtube.com/watch?v=CRW0q8i3u6E

anhand der unterbrochenen und beginnenden Fahrstreifen ziemlich genau 
einordnen konnte, wo das Auto zum Stillstand kam.
Das war kurz nach 0:42:

- die Vorderräder des Autos stehen etwa mittig zwischen dem 3. und 2. 
unterbrochenen Streifen, bevor der wieder ununterbrochen wird
- das gesamte Auto steht mittig ziemlich genau unter dem Laternenmast - 
am Schlagschatten von ihm auf der Straße erkennbar.
- alle 4 Räder befinden sich nicht mehr auf der ursprünglich rechten 
(zweispurigen) Fahrbahn, sondern auf der äußerst rechten, die im Video 
ganz rechts liegt.
Geschätzt ca. 2m bevor die beiden durchgehenden Fahrstreifen anfangen.
- die Motorhaube des Autos ist rechts vorne aufgebeult/verzogen
- das Fahrrad liegt (mittig geschätzt) ca. 2m VOR dem Auto auf einem 
Bürgersteig.

Bilder "sagen" mehr als 1000 Worte.

Es gibt m.E. nur zwei Interpretations-Möglichkeiten:

1) Der Kurs des Autos lag auf der Ausfahr-Spur, oder
2) Er lag auf der Weiterfahrt der rechten (ursprünglich zweispurigen) 
Fahrbahn und das Auto wich nach rechts aus, um eine Kollision zu 
verhindern.
Schwer zu sagen, ob der Fahrer dabei noch eingriff.

Zweifelsfrei scheint mir zu sein, daß das Auto abbremste.
Eine andere Erklärung dafür, daß das Fahrrad schräg vor dem Auto lag, 
gibt es wohl kaum.
Oder doch?

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Roland L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Zweifelsfrei scheint mir zu sein, daß das Auto abbremste.
> Eine andere Erklärung dafür, daß das Fahrrad schräg vor dem Auto lag,
> gibt es wohl kaum.
> Oder doch?

Fotos von Unfällen werden im allgemeinen nach den ersten 
Rettungsmaßnahmen  gemacht. Man lässt die Verletzten nicht liegen oder 
im Auto einggeklemmt, bis die Presse ihre Bilder gemacht hat.
daher gibt es auch so viele Unfallautos, bei denen das Dach fehlt.
Man hat sicher zuerst das Fahrrad beiseite gelegt und sich um die Frau 
gekümmert.
Das Auto hat man auch nicht unbedingt mitten auf der Straße stehen 
lassen, bis die Presse kommt.

arbeitest du in der Automobilindustrie oder bei Uber?

von Gustav K. (hauwech)


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Gestern war in den Nachrichten im ÖRTV ein Ausschnitt aus dem Video zu 
sehen. Seltsamerweise war es da nicht so dunkel. Bei einer Vollbremsung 
hätte man m.E. im Video eine zumindest leichte Nickbewegung des Bildes 
sehen müssen, dem war aber nicht so.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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L. H. schrieb:
> Mit einem Bild, das ich bisher vergeblich im Netz suchte.
> Vielleicht ist da jemand erfolgreicher als ich?

https://p5.focus.de/img/fotos/origs8637274/1766079460-w630-h377-o-q75-p5/unfall-mit-selbstfah-56697419.jpg

> Zweifelsfrei scheint mir zu sein, daß das Auto abbremste.

Na, da wäre ich mal vorsichtig, denn laut Angaben der Polizei gibt es 
keine Hinweise darauf, dass das Auto abbremste.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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da werden Fussgänger und Radfahrer in D wohl
auch mal etwas mehr aufpassen müssen,
sollten sich autonome KFZ mehr durchsetzen.

Schluss mit dem Freibrief im Sinne von:
Fahrradfahrer schiest quer, Autofahrer bekommt die Schuld

:]

von Vn N. (wefwef_s)


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Winfried J. schrieb:
> vn n. schrieb:
>> Winfried J. schrieb:
>>> Das Word Immunität ist dir bekannt? Sie schütz jedwedes Handeln eines
>>> Politikers in Wahrnehmung seiner politischen Tätigkeit genau davor.
>>
>> Kurz: nein, du hast die politische Immunität nicht verstanden.
>
> ... Oder der mir das vorhält hat es nicht verstanden.

Aha. Immerhin hast du jetzt schon verstanden, dass (in Deutschland) die 
Immunität nur für Abgeordnete gilt, nicht für "die Politiker", ja nicht 
einmal für Regierungsmitglieder per se (nur, wenn sie zusätzlich 
Abgeordnetenstatus besitzen, was allerdings meist der Fall ist). In 
Österreich z.B. sind Regierungsmitglieder üblicherweise keine 
Abgeordneten, und damit auch nicht immun.

von L. H. (holzkopf)


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Roland L. schrieb:
> Fotos von Unfällen werden im allgemeinen nach den ersten
> Rettungsmaßnahmen  gemacht. Man lässt die Verletzten nicht liegen oder
> im Auto einggeklemmt, bis die Presse ihre Bilder gemacht hat.
> daher gibt es auch so viele Unfallautos, bei denen das Dach fehlt.
> Man hat sicher zuerst das Fahrrad beiseite gelegt und sich um die Frau
> gekümmert.
> Das Auto hat man auch nicht unbedingt mitten auf der Straße stehen
> lassen, bis die Presse kommt.
>
> arbeitest du in der Automobilindustrie oder bei Uber?

Du scheinst nicht zu wissen, daß an Unfallorten alles so belassen wird, 
wie es war, weil das alles der "Beweissicherung" dient.

Natürlich muß ein Verletzter evtl. aus einem Auto herausgeschnitten 
werden.
Und auch hier wurde sicher die Radfahrerin in's Krankenhaus geschafft.
Ansonsten ist es aber völlig absurd, daß die Position des Fahrrads oder 
Autos verändert wurde.

@ hauwech:
Danke für das Auffinden des Bildes.

Grüße

von Roland L. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Du scheinst nicht zu wissen, daß an Unfallorten alles so belassen wird,
> wie es war, weil das alles der "Beweissicherung" dient.

die Polizei nimmt den Unfall so auf, wie sie ihn vorfindet, das ist 
richtig.
das heißt aber nicht, dass Ersthelfer nicht vorher schon etwas verändert 
haben, und es heißt auch nicht, dass mit dem freimachen der Fahrbahn 
gewartet wird, bis die Presse da ist und ihre Bilder gemacht hat.

Das Fahrzeug ist mit mehr als 60km/h gefahren. Was denkst du, wie viel 
Meter das Fahrzeug nach dem Aufprall noch gefahren ist und wo ein 
Fahrrad landet, das mal kurz auf 60km/h von der Seite beschleunigt wird?

irgendwie scheinst du nach jedem Stohhalm zu greifen, der das Auto in 
einem besseren Licht dastehen lässt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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vn n. schrieb:
> Abgeordnetenstatus besitzen, was allerdings meist der Fall ist). In
> Österreich z.B. sind Regierungsmitglieder üblicherweise keine
> Abgeordneten, und damit auch nicht immun.

Es ging oben, wenn du scheuen möchtest um die Folgen des Verabschiedens 
von Gesetzen und genau  darauf habe ich Unmittelbar geantwortet. Und wer 
Gesetze verabschiedet, BTA / Parlamentarier, ist in nahezu allen Staaten 
genau dafür von der Immunität geschützt, sonst würde den Job nämlich 
niemand freiwillig machen.

Also immer schön auf den Kontext achten. ;)

Namaste

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>...sonst würde den Job nämlich niemand freiwillig machen.

Genau, weil bei Problemen immer selbstgerechte Besserwisser auftauchen, 
die den Moralapostel geben.

Ich zitiere mal:

>guter Scherz: "Politiker, der für die Folgen seines Handelns haftet."
>Der Brüller der Woche.

von Robert L. (lrlr)


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mal zum einordnen..
Weiß jemand wieviel km ein Mensch durchschnittlich unfallfrei (ich meine 
jetzt ohne verletzte andere Personen) fährt ??

ich schätze mal 2.000.000km ??

wieviel km fährt die KI durchschnittlich ohne dass ein (schlafender) 
Test-Fahrer eingreifen müsste ..

30km?

sollen wir das mal dividieren?

von L. H. (holzkopf)


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Roland L. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Du scheinst nicht zu wissen, daß an Unfallorten alles so belassen wird,
>> wie es war, weil das alles der "Beweissicherung" dient.
>
> die Polizei nimmt den Unfall so auf, wie sie ihn vorfindet, das ist
> richtig.

Genauer gesagt, verändert die Polizei am Unfallort gar nichts, bevor 
nicht alles lückenlos aufgenommen wurde.
Wenigstens scheinen wir uns darin einig zu sein.

> das heißt aber nicht, dass Ersthelfer nicht vorher schon etwas verändert
> haben, und es heißt auch nicht, dass mit dem freimachen der Fahrbahn
> gewartet wird, bis die Presse da ist und ihre Bilder gemacht hat.

Ersthelfer bergen Opfer, versorgen die vor Ort und schaffen sie ggf. ins 
Krankenhaus.
Ganz gewiß verändern die in so einem Fall wie hier nichts Nennenswertes 
an Unfallorten.
Die tragen weder Fahrräder noch Autos anderswohin.
Und das tut auch die Polizei nicht, die übrigens - wie im Bild erkennbar 
- noch am Unfallort anwesend ist.
Sei es zur Sicherung und zur genauen Feststellung des Sachverhaltes.

Das dürfte bei den Amis kaum anders laufen als bei uns:
Erst wenn alles "festgehalten" wurde, wird die Fahrbahn geräumt.
Notfalls werden komplette Fahrbahnen "gesperrt", bis das erledigt ist.

Roland L. schrieb:
> Das Fahrzeug ist mit mehr als 60km/h gefahren. Was denkst du, wie viel
> Meter das Fahrzeug nach dem Aufprall noch gefahren ist und wo ein
> Fahrrad landet, das mal kurz auf 60km/h von der Seite beschleunigt wird?

Es ist nicht mein Job, das einordnen zu müssen.
Dafür gibt es Sachverständige, die alle vorliegenden Daten sichten.
Incl. der Uber-Aufzeichnungen und denen der Polizei.

Ich kann nur versuchen, mir ein Bild auf Grund des Vorliegenden zu 
machen.
Dazu kann das Uber-Video als es "knallte" und der Endstandort des KFZ 
herangezogen werden.
Auch im Uber-Video ist links das Gebüsch als "schwarzer Block" 
erkennbar, bevor es knallte.
Wie lang der Bremsweg eines KFZ von geschätzt ca. 1,5t bei 60km/h ist, 
kann man berechnen.
Wenn man dazu noch den Laternenabstand der Straßenbeleuchtung kennt, 
kann man eine Aussage dazu treffen, ob das KFZ abgebremst wurde oder 
nicht.
Fakt ist, daß es senkrecht unter einer Laterne zum Stillstand kam.

> irgendwie scheinst du nach jedem Stohhalm zu greifen, der das Auto in
> einem besseren Licht dastehen lässt.

Welche Veranlassung sollte ich dazu haben?
Ich fahre prinzipiell nur Oldtimer, die teils unschlagbar gute 
Straßenlagen haben, und ich werde mir auch niemals ein Auto kaufen, das 
auch nur teilweise "automatisiert" ist. ;)
Viel lieber verfreße und versaufe ich mein Einkommen, anstatt mir Autos 
zu kaufen, die mir keinerlei "Nutzungs-Mehrwert" bieten können als 
diejenigen, die ich bereits reichlich habe. :D
Ich habe genug Oldtimer samt Ersatzteilen dazu, die ich fahren kann, bis 
ich "in die Grube falle".

Aber bleib von mir aus ruhig bei Deinen Vorurteilen, wenn Dir das gut 
tut. :)

Tatsache dürfte doch sein, daß jegliche KI NIEMALS das ersetzen kann, 
was Autofahrer in lebenslanger Routine locker flockig zu beherrschen 
gelernt haben.
KI mag vielleicht gerade mal dazu ausreichen, um Stadttaxis betreiben zu 
können.
Was vermutlich auch die Zielsetzung von Uber ist.

Aber wie sieht es dann z.B. bei Überlandfahrten aus?
Im Winter unter widrigen Bedingungen, wenn unklar ist ob nun die Straße 
noch Griff bietet, oder beginnend vereist ist oder nicht?
Wie sollte man denn einer KI "beibringen" können, das während der Fahrt 
mit einer kurzen Vollbremsung oder mehreren davon testen zu können?
Gewärtig dessen seiend, daß man dabei auch ins Schleudern kommen kann 
und ggf. das KFZ auch wieder "abfangen" können muß.

Das sind alles äußerst komplexe Vorgänge, die voraussetzen, daß man mit 
einem KFZ sozusagen "verwachsen" ist und es komplett beherrscht.
Sozusagen "im Arsch ein Gefühl dafür hat", wie es unter allen möglichen 
Umständen reagiert.
Ich halte es schon für einigermaßen kühn, das z.B. durch ein ESP 
ersetzen zu wollen.

Genauer gesagt soll aus meiner Sicht dadurch etwas "ersetzt" werden, das 
normalerweise eine Angelegenheit guter Fahrwerke ist.
Noch genauer gesagt kann man damit hundsmiserabel konstruierte Fahrwerke 
in die Lage versetzen, daß sie sie (unter Normalbedingungen) nicht mehr 
von der Straße "fliegen".
Billigste Technik so "aufgemotzt" daß man sie trotz aller technischen 
Unzulänglichkeiten dennoch bestens verkaufen kann.

Beispiele dazu kennst auch Du:
Elchtest und Smart, um nur zwei zu nennen.

Lassen wir es nicht ausufern:
Lt. Thema geht es um zu kurze Zeit für die Orientierung...

Es wird noch Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis selbstfahrende Autos auf 
die Menschheit "losgelassen" werden können.
Ohne daß dabei Menschen gefährdet werden.

Interessierte Kreise wollen uns zwar weismachen, daß dies der 
unausweichlich richtige Weg sei.
Was jedoch bezweifelt werden darf und sich m.E. bestenfalls in 
Teilbereichen des KFZ-Verkehrs durchsetzen wird.

Vielleicht wäre es viel besser, wenn der eine oder andere Hersteller mal 
darüber nachdenken würde, Nachrüst-Sätze mit TOP-Sensoren auf den Markt 
zu bringen.
Frontal-Detektion des Geländes wäre dabei schon völlig ausreichend:
Hindernis-Anzeige, wie weit ein evtl. störendes Objekt entfernt ist.

Das wäre doch eine ganz feine Sache, wenn man bei Schneetreiben oder 
Nebel fahren muß.
Schnell kann man dabei eh nicht fahren.
Nicht mal, wenn man die Straße in- und auswendig kennt.
Aber mir ist jedes Mal mulmig dabei.
Selbst wenn ich mit Standlicht und weit unten angeordneten 
Zusatzscheinwerfern fahre.

Es ist wie eine undurchdringliche (Sicht-)Wand vor einem.
Was ist, wenn da irgendetwas auf der Straße steht, die vermeintlich frei 
ist?
Bisher hatte ich Glück und knallte dabei noch auf nichts.
Muß auch nicht mehr unbedingt bei so einem Wetter fahren.

Aber ich denke dennoch, daß hier eine Marktlücke seit Langem existiert:
Bereits weit vor der Einführung von "Nebel-Schlußleuchten" existierte 
das Problem, vor einem liegende Hindernisse rechtzeitig genug erkennen 
zu können.
Bei dichtem Nebel oder Schneetreiben wird die "Strahlkraft" von solchen 
Leuchten "weggefressen" wie nichts.
Warum hat man nicht schon längst über heute mögliche Alternativen dazu 
nachgedacht?

Die Zahl Verkehrstoter in Deutschland nannte ich w.o.
War irgendetwas unter 5000.
Und wie viele kamen in Massen-Karambolagen um?
Bedingt durch äußerst schlechte Sichtverhältnisse.
Ich weiß es nicht genau.

Mir scheint es nur so zu sein, daß wir uns auf etwas kaprizieren, das an 
der Sache völlig vorbei geht.
Anstatt uns auf das zu konzentrieren, das bei JEDEM Auto möglich ist:
Nämlich Warnsysteme einzubauen.

Wir sind m.E. vom "Wahn besessen" oder es wird uns auch nur 
"eingeredet", daß modernste Sensor-Technik auch unbedingt DIREKT in das 
Fahrverhalten von Autos eingreifen müsse.

Warum denn, wenn aufmerksame Fahrer am Steuer von Autos sitzen??
Es wäre schon viel "gewonnen", wenn Fahrern signalisiert wird:
Im Abstand von x Metern ist ein Hindernis vorhanden.

Wie will denn eine KI erkennen können, wie ein Auto zu lenken sei, wenn 
ein Mensch schon äußerste Mühe damit hat, sich z.B. im dichten Nebel 
oder Schneetreiben voll konzentriert nur noch an vagen 
Straßen-Markierungen und Seiten-Pfosten orientieren zu können??

Ich denke, man versucht, uns hier etwas mit aller Macht zu 
"verklickern", was fernab jeglicher Realität ist.

Und ich bin auch ganz froh darüber, daß all dies in der BRD restriktiv 
gehandhabt wird:
Ohne jederzeit möglichen Eingriff von Fahrern soll da bei uns gar nichts 
laufen können.

Es sei denn im "Niedergeschwindigkeits-Bereich":
https://web.de/magazine/wissen/bad-birnbach-zukunft-deutschlands-autonome-buslinie-32600350
Erinnert mich irgendwie an einen Paternoster. ;)
Nur halt horizontal laufend.

Ansonsten sind wir ganz gut "aufgestellt":
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/selbstfahrende-autos-deutschland-fuehrend-beim-autonomen-fahren/12217136.html

Grüße

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Und wer
> Gesetze verabschiedet, BTA / Parlamentarier, ist in nahezu allen Staaten
> genau dafür von der Immunität geschützt, sonst würde den Job nämlich
> niemand freiwillig machen.

Die brauchen die eigentlich auch nicht.
Hat man doch, wenns drauf ankommt, Gedächtnislücken.

Aber wo die Lobby-Gelder liegen weiss man dann ganz genau.

von Karl K. (leluno)


Lesenswert?

L. H. schrieb:
> Ich denke, man versucht, uns hier etwas mit aller Macht zu
> "verklickern", was fernab jeglicher Realität ist.

Ich fahre inzwischen einen Golf VII mit level-2,5-Technik. Man kann 
damit auf der Autobahn ohne Lenkeingriff mittels Abstandsradar hinter 
einen LKW herfahren lassen. Das funktioniert manchmal über mehrere 
Kilometer. Allerdings muss man jederzeit darüber orientiert sein, ob die 
Fahrbahnmarkierung ausreichend und die Verkehrssituation überschaubar 
ist. Man muss auch darauf gefasst sein, dass die Spurhaltung ohne 
Warnung abbricht. Die Konzentration muss also genau so da sein, wie beim 
level-0-Fahren. Augen immer auf die Straße, Hände immer in der Nähe des 
Lenkrads, Fuß immer bremsbereit.

Lange Autobahnfahrten werden damit sehr viel entspannter. Ohne diese 
Technik wäre ich selbstverständlich nicht mit Tempo 90 auf der Autobahn 
unterwegs.

von Korax K. (korax)


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Karl K. schrieb:
> Ich fahre inzwischen einen Golf VII mit level-2,5-Technik. Man kann
> damit auf der Autobahn ohne Lenkeingriff mittels Abstandsradar hinter
> einen LKW herfahren lassen. Das funktioniert manchmal über mehrere
> Kilometer. Allerdings muss man jederzeit darüber orientiert sein, ob die
> Fahrbahnmarkierung ausreichend und die Verkehrssituation überschaubar
> ist. Man muss auch darauf gefasst sein, dass die Spurhaltung ohne
> Warnung abbricht. Die Konzentration muss also genau so da sein, wie beim
> level-0-Fahren. Augen immer auf die Straße, Hände immer in der Nähe des
> Lenkrads, Fuß immer bremsbereit.

> Lange Autobahnfahrten werden damit sehr viel entspannter. Ohne diese
> Technik wäre ich selbstverständlich nicht mit Tempo 90 auf der Autobahn
> unterwegs.

Wie? Obwohl du konzentriert sein musst, bist du sehr viel entspannter? 
Und ohne diese Technick würdest du auf Autobahnen nur 60 fahren? Hää?

von Alter F. (kupferstecher)


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Winfried J. schrieb:
> Und wer
> Gesetze verabschiedet, BTA / Parlamentarier, ist in nahezu allen Staaten
> genau dafür von der Immunität geschützt
Nein, dafür nicht. Gesetzgeber können per Gesetz nicht für die 
Konzequenzen von verabschiedeten Gesetzen belangt werden, das hat mit 
der Immunität nichts zu tun. Diese ist eher dafür da, dass die 
Parlamente nicht durch beliebige Anklagen von politischen Gegnern 
"zerlegt" werden können. Gäbe es die Immunität nicht, dann wären einige 
"Volksvertreter" nur noch auf dem Gericht um Klagen abzuwehren. Die 
Immunität endet übrigens (auch) mit Ausscheiden aus dem Parlament und es 
können selbstverständlich Taten, die während der Immunitätszeit begangen 
wurden, noch verfolgt werden.


Karl K. schrieb:
> Ich fahre inzwischen einen Golf VII mit level-2,5-Technik. Man kann
> damit auf der Autobahn ohne Lenkeingriff mittels Abstandsradar hinter
> einen LKW herfahren lassen. Das funktioniert manchmal über mehrere
> Kilometer. Allerdings muss man jederzeit darüber orientiert sein, ob die
> Fahrbahnmarkierung ausreichend [...]
> ist. Man muss auch darauf gefasst sein, dass die Spurhaltung ohne
> Warnung abbricht.
D.h. selbstfahrende Fahrzeuge sind bereits allgegenwärtig. Man tastet 
sich halt langsam vor. Im juristischen Sinne sowohl was überhaupt 
erlaubt ist, als auch, wie es mit der Haftung aussieht.

Die ganze Selbsfahrgeschichte ist doch nur so brisant, weil es ein 
Wettkampf zwischen Europa, USA, China und Japan um den globalen 
Automobilmarkt gibt. Keiner will in der Frage des autonomen Fahrens 
abgeschlagen sein, entsprechend leichtzinnig wird mit der 
Verkehrssicherheit umgegangen. Ein paar Tote (Bei Tesla gabs ja schon 
einen toten Fahrer) werden in Kauf genommen, wenn man nur ein paar Jahre 
vor der Konkurrenz auf dem Markt ist. Der Kapitalismus, insbesondere der 
Globalisierte, schlägt hier wieder gnadenlos zu. Das könnte nur eine 
gemeinsame Gestzgebung verhindern. D.h. dass die Konditionen für Tests 
von autonomem Fahren in den Ländern gleich sind und entsprechend 
konservativ gehalten werden können.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Alter F. schrieb:
> Nein, dafür nicht. Gesetzgeber können per Gesetz nicht für die
> Konzequenzen von verabschiedeten Gesetzen belangt werden, das hat mit
> der Immunität nichts zu tun.

Könntet Ihr bitte mal kurz den Wikipedia-Artikel [1] und bei 
weitergehenden Verständnisproblemen auch die dort verlinkten Verweise 
sowie den Artikel 46 GG [2] zu dem Thema lesen, und dann diese sinnlose 
Aneinanderreihung des An-Einander-Vorbei-Redens beenden? TY.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Immunit%C3%A4t
[2] https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_46.html

> D.h. selbstfahrende Fahrzeuge sind bereits allgegenwärtig. Man tastet
> sich halt langsam vor. Im juristischen Sinne sowohl was überhaupt
> erlaubt ist, als auch, wie es mit der Haftung aussieht.

Eigentlich hatte ich gedacht, daß dieses Forum überwiegend von 
intelligenten, technikaffinen Menschen besucht wird, die zwischen 
simplen Assistenzsystemen und "echtem" autonomem Fahren differenzieren 
können. Deswegen bleibt es mir einigermaßen schleierhaft, warum diese 
beiden verschiedenen Sachverhalte so häufig durcheinander gebracht 
werden.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> ... TY.

du hast recht ich hätte es nicht ausufern lassen sollen.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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L. H. schrieb:
> Tatsache dürfte doch sein, daß jegliche KI NIEMALS das ersetzen kann,
> was Autofahrer in lebenslanger Routine locker flockig zu beherrschen
> gelernt haben.

Leider gibt es beim Menschen das Problem der Fehlleistung, was oft als 
menschliches Versagen beschrieben wird. Dagegen ist kein Kraut 
gewachsen. Eine auf den Fahrer gerichtete Kamera würde die ganzen 
Fehlleistungen aufzeigen, die letztendlich zu einem Unfall führen. Als 
ganz großes Problem sehe ich die Nutzung von Telefon und Internet 
während der Fahrt.

: Bearbeitet durch User
von Feldkurat K. (feldkurat)


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Gustav K. schrieb:
> Als
> ganz großes Problem sehe ich die Nutzung von Telefon und Internet
> während der Fahrt.

Als ebenso großes Problem sehe ich die Bedienung von 
Schnickschnack-Fahrzeug-Ausrüstung während der Fahrt. Vorige Woche 
führte mir jemand voller Stolz sein neues Oberklasse-Fahrzeug vor. Ohne 
Handbuch und mehrwöchige Gewöhnungsphase ist das Irrsinn.

von Gustav K. (hauwech)


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Feldkurat K. schrieb:
> Als ebenso großes Problem sehe ich die Bedienung von
> Schnickschnack-Fahrzeug-Ausrüstung während der Fahrt.

Volle Zustimmung!
Mit ein Grund, warum ich liebend gerne meine alte Möhre weiter nutze.

> Vorige Woche
> führte mir jemand voller Stolz sein neues Oberklasse-Fahrzeug vor. Ohne
> Handbuch und mehrwöchige Gewöhnungsphase ist das Irrsinn.

So ein "Erlebnis" habe ich auch schon hinter mir und manchmal muss ich 
diese neumodische Karre auch nutzen. Überall eine Unmenge an Tasten und 
Knöpfen, sogar in den Türen, in der Mittelkonsole und im Dach. Selbst 
das Lenkrad ist gespickt mit Tasten und Knöpfen. Und ja, das zum Auto 
zugehörige Handbuch im Telefonbuchformat liegt immer aufgeschlagen auf 
dem Beifahrersitz.

Vor dem Hintergrund frage ich mich, wie dieses neumodische Car-Sharing 
funktionieren soll. Bei den neumodischen Kutschen und dem gigantischen 
Firlefanz wäre eigentlich eine Musterberechtigung angezeigt. Und dann 
das Ganze noch autonom fahrend, wo ich dann in einer brenzligen 
Situation ein mir unbekanntes Fahrzeug übernehmen darf. Einfach 
aberwitzig.

von J. S. (Gast)


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Sagt mal könnt ihr eure Angst vor dem Fortschritt auch woanders kundtun? 
Und Menschen werden nie schneller als 30kmh fahren! Und Fliegen? 
Niemals! Kennt man ja

von Matthias L. (limbachnet)


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Auch die modernen Schnickschnack-Autos haben Lenkrad, Pedale und Hebel 
an der selben Stelle wie es bei 20 Jahre alten Autos der Fall ist. 
Wichtige Zusatz-Funktionen wie Spiegelverstellung, Lichtschalteru. dgl. 
waren auch von 20 Jahren in jedem Autotyp an anderen Stellen 
untergebracht, da musste man z.B. bei Mietwagen sich schon immer vor 
Fahrtantritt eine Überblick verschaffen.

Man MUSS ja nicht an jedem Knopf herumfummeln, den ein modernes Auto so 
bietet, die Karre fährt auch ohne Gefummel. Wenn amn aber alles 
ausprobieren MÖCHTE, dann ist daran nicht das Auto schuld, sondern der 
Fahrer. Der muss sich das Gefummel eben verkneifen...

Ich bin gerade von einem 19 Jahre alten auf einen neuen Wagen 
umgestigen. Ja, der neue hat viele Knöpfe, ein Touch-Display und eine 
Handy-Schnittstelle. Hatte der alte nicht. Ja, das ist erst mal 
ungewohnt. Aber man kann die neuen Funktionen auch ganz ruhig, eine nach 
der anderen, über mehrere Tage und Wochen verteilt ausprobieren. Kein 
Stress, kein Handbuch auf dem Beifahrersitz. Und, wie gesagt - ohne 
Knöppsche drügge kann man auch fahren.

: Bearbeitet durch User
von Feldkurat K. (feldkurat)


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Matthias L. schrieb:

> Man MUSS ja nicht an jedem Knopf herumfummeln, den ein modernes Auto so
> bietet, die Karre fährt auch ohne Gefummel. Wenn amn aber alles
> ausprobieren MÖCHTE, dann ist daran nicht das Auto schuld, sondern der
> Fahrer. Der muss sich das Gefummel eben verkneifen...
>

Für die Fans von noch mehr Technik hier noch eine gute Nachricht:

https://meta.tagesschau.de/id/132902/ecall-wird-pflicht-autos-rufen-selber-hilfe

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias L. schrieb:
> Wichtige Zusatz-Funktionen wie Spiegelverstellung, Lichtschalteru. dgl.
> waren auch von 20 Jahren in jedem Autotyp an anderen Stellen
> untergebracht, da musste man z.B. bei Mietwagen sich schon immer vor
> Fahrtantritt eine Überblick verschaffen.

Du stimmst mir aber schon zu, dass dieses "sich einen Überblick 
verschaffen" vor 20 Jahren harmlos los war, im Gegensatz zum "Überblick" 
heute bei einem topmodernen Fahrzeug?

> Man MUSS ja nicht an jedem Knopf herumfummeln, den ein modernes Auto so
> bietet, die Karre fährt auch ohne Gefummel.

Also hier bin ich der Meinung, dass man schon alle Funktionen kennen 
sollte. Da fahren plötzlich die Außenspiegel ein, weil man wo 
rangekommen ist und nu? Ohne Außenspiegel weiterfahren? Oder beim 
Kurbeln am Lenkrad an einer der unzähligen Tasten im Lenkrad gestreift, 
plötzlich rauscht die Mittelwelle im Autoradio. Und nu, ohne 
Verkehrsfunk weiterfahren? Alles schon dagewesen.

Muss man mal ein fremdes Fahrzeug nutzen, ist man durch die ungewohnten 
Dimensionen und das andere Fahrverhalten eh schon etwas angespannt, der 
ganze Firlefanz lenkt dann noch zusätzlich vom Fahren ab. Am Ende trägt 
man ein erhöhtes Unfallrisiko. Wahrscheinlich brauchen wir deshalb auch 
das autonome Fahren.

von Gustav K. (hauwech)


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Feldkurat K. schrieb:
> Für die Fans von noch mehr Technik hier noch eine gute Nachricht:

Na, das Ganze muss man eher unter "noch mehr Überwachung" einordnen.

Also ab dem 1.April europaweit kein Neuwagen mehr ohne Überwachung.
Könnte sich aber auch um einen gut gemachten Aprilscherz handeln.

von Icke ®. (49636b65)


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Gustav K. schrieb:
> Könnte sich aber auch um einen gut gemachten Aprilscherz handeln.

Leider nicht, das ist amtlich. Spätestens 2030 wird dann das Hinterlegen 
der Bankverbindung in der Bordelektronik zur Pflicht, damit die 
Bußgelder bei Park- und Tempoverstößen automatisiert abgebucht werden 
können.

von Michael B. (alter_mann)


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Icke ®. schrieb:
> Spätestens 2030 wird dann das Hinterlegen
> der Bankverbindung in der Bordelektronik zur Pflicht, damit die
> Bußgelder bei Park- und Tempoverstößen automatisiert abgebucht werden
> können.

Das glaube ich nicht!
Sowas in der Art wird schneller kommen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Gustav K. schrieb:
> Du stimmst mir aber schon zu, dass dieses "sich einen Überblick
> verschaffen" vor 20 Jahren harmlos los war, im Gegensatz zum "Überblick"
> heute bei einem topmodernen Fahrzeug?

Jein.

Sich den kompletten (!) Überblick über alle Funktionen zu verschaffen, 
ja, das dauert für Umsteiger vom Einfach-Auto Tage bis Wochen, klar.

Aber dieser Komplettüberblick ist zum einfachen Fahren IMHO gar nicht 
nötig. Gas, Bremse, Schaltung, Lenkrad, Blinker sind immer da, wo sie 
hingehören. Der Lichtschalter, die Scheibenwischerbedienung incl. 
Scheibenwaschanlage, die Außenspiegelverstellung, Fensterheber und 
Heckscheibenheizung sollte man vor Fahrtantritt gefunden haben - aber 
das gab's vor 20 Jahren auch alles schon und diese Funktionen verstecken 
sich auch heute nicht im dritten Untermenü auf dem Touchscreen - 
jedenfalls bei meinem Auto nicht.

Gustav K. schrieb:
> Da fahren plötzlich die Außenspiegel ein, weil man wo
> rangekommen ist und nu? Ohne Außenspiegel weiterfahren?

Na komm, bis zur nächsten Parklücke oder notfalls Einfahrt wirst du's 
auch ohne Außenspiegel schaffen, oder? Dort angekommen ist dann genug 
Zeit zum herzhaften Fluchen über das neumodische Gelump - und zum Suchen 
des Knopfes, an den man da gerade drangestoßen ist. Wenn man während der 
Fahrt keinen Veitstanz aufführt, sollte sich die Auswahl der in den 
letzten Sekunden befummelten Knöpfe in Grenzen halten, oder?

Gustav K. schrieb:
> Oder beim
> Kurbeln am Lenkrad an einer der unzähligen Tasten im Lenkrad gestreift,
> plötzlich rauscht die Mittelwelle im Autoradio. Und nu, ohne
> Verkehrsfunk weiterfahren?

Ja, natürlich. Mein Auto fährt problemlos sogar mit ausgeschaltetem 
Radio, was mache ich falsch?

Gustav K. schrieb:
> Muss man mal ein fremdes Fahrzeug nutzen, ist man durch die ungewohnten
> Dimensionen und das andere Fahrverhalten eh schon etwas angespannt, der
> ganze Firlefanz lenkt dann noch zusätzlich vom Fahren ab. Am Ende trägt
> man ein erhöhtes Unfallrisiko.

Tendenziell stimme ich dir ja zu, aber das Auto oder dessen Konstrukteur 
ist nicht allein an der Ablenkung schuld - der sich ablenken lassende 
Fahrer hat auch seinen Anteil daran. Ich bin da offenbar deutlich 
weniger zappelig veranlagt; das einzige, was ich bisher beim Kurbeln 
versehentlich betätigt habe, ist die Hupe - das ist mir bei der alten 
Karre aber auch mal passiert.Alles andere habe ich gezielt ausprobiert.

Nur vorbeugend bemerkt: Ja, ich fahre auch gelegentlich Mietwagen. Und 
natürlich würde ich auch gerne in der begrenzten zur Verfügung stehenden 
Zeil alle Funktionen der meist gut ausgestatteten Mietwagen mal 
ausprobieren; wenn ich kein Spielkind wäre, wäre ich hier im falschen 
Forum, denke ich. "Ich würde gerne" heißt aber nicht "ich muss".

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Matthias L. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
> Sich den kompletten (!) Überblick über alle Funktionen zu verschaffen,
> ja, das dauert für Umsteiger vom Einfach-Auto Tage bis Wochen, klar.

Hacker's secrets #7: hackers read manuals.

> Aber dieser Komplettüberblick ist zum einfachen Fahren IMHO gar nicht
> nötig. Gas, Bremse, Schaltung, Lenkrad, Blinker sind immer da, wo sie
> hingehören. Der Lichtschalter, die Scheibenwischerbedienung incl.
> Scheibenwaschanlage, die Außenspiegelverstellung, Fensterheber und
> Heckscheibenheizung sollte man vor Fahrtantritt gefunden haben - aber
> das gab's vor 20 Jahren auch alles schon und diese Funktionen verstecken
> sich auch heute nicht im dritten Untermenü auf dem Touchscreen -
> jedenfalls bei meinem Auto nicht.

Achtung: die wichtigen Funktionen sind sogar gleich beschriftet.

> Gustav K. schrieb:
>> Da fahren plötzlich die Außenspiegel ein, weil man wo
>> rangekommen ist und nu? Ohne Außenspiegel weiterfahren?
>
> Na komm, bis zur nächsten Parklücke oder notfalls Einfahrt wirst du's
> auch ohne Außenspiegel schaffen, oder?

Zumal Außenspiegel gemäß §56 S. 1 StVZO während der Fahrt keinesfalls 
eingeklappt werden dürfen und bei allen mir bekannten Fahrzeugen, die 
dieses Feature haben, beim Abstellen des Motors ein- und beim Starten 
natürlich wieder ausgeklappt werden.

> Wenn man während der
> Fahrt keinen Veitstanz aufführt, sollte sich die Auswahl der in den
> letzten Sekunden befummelten Knöpfe in Grenzen halten, oder?

Zumal die Hersteller die Bedienelemente ja nicht auf der Außenseite des 
Lenkrades anbringen, möchte ich meinen. Mein neuer Golf 7 hat jedenfalls 
ziemlich genau dieses Lenkrad [1], plus Schaltwippen für das DSG. Damit 
komme ich an gar keinen Knopf, wenn ich es nicht will. Andererseits kann 
ich angesichts meiner Motorsport-Zeit nicht ausschließen, daß ich in der 
Bedienung von Fahrzeugen über das Lenkrad vorbelastet bin. ;-)

[1] 
https://data.motor-talk.de/data/galleries/0/5/3865/53031307/205734713-w988-h658.jpg

> Mein Auto fährt problemlos sogar mit ausgeschaltetem Radio, was mache
> ich falsch?

Du hast ein Radio im Auto, das ist modernes Teufelszeug. ;-)

> Nur vorbeugend bemerkt: Ja, ich fahre auch gelegentlich Mietwagen. Und
> natürlich würde ich auch gerne in der begrenzten zur Verfügung stehenden
> Zeil alle Funktionen der meist gut ausgestatteten Mietwagen mal
> ausprobieren; wenn ich kein Spielkind wäre, wäre ich hier im falschen
> Forum, denke ich. "Ich würde gerne" heißt aber nicht "ich muss".

In den letzten Monaten bin ich mehrere Mietwagen gefahren, darunter 
einen VW Tiguan mit nahezu allem modernen Schnickschnackzeugs. Abgesehen 
von der bescheidenen Fahrdynamik (zu viel Gewicht, zu hoher Schwerpunkt, 
sowie ein Hollywoodschaukel-Fahrwerk) war das Auto einfach nur der 
Knaller.

Aber trotz des ganzen modernen Spielkrams habe ich mich in dieses Auto 
gesetzt und alle wichtigen Funktionen sofort verstanden, weil sie genau 
dort waren, wo sie schon bei meinen früheren Autos gewesen sind. Kaum zu 
fassen, das Lenkrad war in der Mitte, Gas- und Bremspedale im Fußraum, 
Handbremse (beim Tiguan elektronisch) und Wählhebel für die Automatik in 
der Mittelkonsole, Blinker und Fernlicht links, Scheibenwischer rechts. 
Sogar die Windschutzscheibe war vorne!

Die längste Zeit, die ich für meine Gewöhnung an die Grundfunktionen des 
Tiguan gebraucht habe, ging für die Einstellung des Fahrersitzes 'drauf.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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https://derstandard.at/2000077126263/Toedlicher-Unfall-mit-Tesla-Model-X-Autopilot-war-aktiviert

Einschlag in Mittelleitplanke mit „Autopilot“

Der Aufstand der Maschinen hat begonnen.

Namaste

von Le X. (lex_91)


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Winfried J. schrieb:
> Der Aufstand der Maschinen hat begonnen

Ein Aufstand setzt aber bewusstes Handeln und Planen der KI vorraus.
Fähigkeiten, die den aktuellen KIs hier ständig abgesprochen werden.
Könnt ihr euch bitte mal einigen? Sind die KIs jetzt unterentwickelt 
oder so hochentwickelt dass sie bewusst Aufstände planen können?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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siehe Sarcasm.png

hier genügten wohl 6 sec Alarm nicht den Fahrer zum eingreifen zu 
bewegen.
Zumindest registrierte das System keinen Berührung des Lenkrades in 
dieser Zeit. Ob es diese ignorierte oder der Fahrer schlief, jedenfalls 
hatte er das System schon in der Vergangenheit wohl arg strapaziert und 
bemängelt.

Überforderung durch Unterforderung ist jedenfalls als sehr 
wahrscheinlich anzunehmen und trifft somit hier das Topic.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Wäre nicht auch Sabotage über das Netzwerk möglich ? Sind die Karren 
überhaupt vernetzt ?

von Gustav K. (hauwech)


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Sheeva P. schrieb:
> Zumal Außenspiegel gemäß §56 S. 1 StVZO während der Fahrt keinesfalls
> eingeklappt werden dürfen ...

Theorie und Praxis eben. Meine alte Möhre hat innen eine Hebel, mit dem 
der Spiegel auch während der Fahrt verstellt werden kann. Kommt der 
Beifahrer an den Hebel, ist der rechte Spiegel während der Fahrt weg. 
Was kaufe ich mir nun für den §56 S. 1 StVZO ?

> und bei allen mir bekannten Fahrzeugen, die
> dieses Feature haben, beim Abstellen des Motors ein- und beim Starten
> natürlich wieder ausgeklappt werden.

OK, ich kenne einen neuwertigen Südkoreaner, bei dem das nicht so ist.

Da die Südkorander 7 Jahre Garantie auf ihr Fahrzeug geben, werden die 
sich hüten, den Spiegel bei jedem Start ein- und auszuklappen. 
Hierzulande ist das ja kein Problem, man ist ja gerne in der Werkstatt 
und löhnt am Tresen ordentliche Beträge. Autofahren muss man sich 
schließlich leisten können.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Sheeva P. schrieb:
> Aber trotz des ganzen modernen Spielkrams habe ich mich in dieses Auto
> gesetzt und alle wichtigen Funktionen sofort verstanden ...

Inwieweit kommen wir weiter, wenn jeder von sich auf andere schließt? 
Ich überfalle z.B. keine Banken, also brauchen wir auch keine Polizei 
und keine Gefängnisse.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gustav K. schrieb:
> keine Banken, also brauchen wir auch keine Polizei
> und keine Gefängnisse.

Wegen mir auch nicht,

der Grund dafür ist das viele Menschen glauben mehr für sich 
beanspruchen zu wollen, als sie anderen zugestehen.

Deshalb Banken Polizei, etc.

Namaste

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Gustav K. schrieb:
> OK, ich kenne einen neuwertigen Südkoreaner, bei dem das nicht so ist.

Kenne ich auch -und bin froh darüber.

Ein paar harmlose Fragen hätte ich da noch:
-Ist es zuviel verlangt, statt Einstellungen am Radio über Gaukeltasten 
am Lenkrad zu erledigen, diese 10 cm weiter rechts direkt am Radio 
vorzunehmen?

-Ist es sinnvoll, etliche Servomotoren spazieren zu fahren, die am 
eventuell nur einmal im Leben betätigen würde (hier: Spiegelverstellung)

Ich bin mir ziemlich sicher, daß manche "Komfort"-Einrichtungen nur 
deshalb existieren, weil Ingenieure die Existenz ihres Arbeitsplatzes 
rechtfertigen wollten. Weiterhin bin ich sicher, daß Fahrzeuge ohne 
Schnickschnack auch ihre Käufer finden würden. Die werden aber nicht 
mehr gefertigt, um die teilweise unverschämten Neuwagenpreise durch den 
Einbau von entbehrlichem Zeug rechtfertigen zu können.

von Gustav K. (hauwech)


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Icke ®. schrieb:
> Spätestens 2030 wird dann das Hinterlegen
> der Bankverbindung in der Bordelektronik zur Pflicht, damit die
> Bußgelder bei Park- und Tempoverstößen automatisiert abgebucht werden
> können.

Zustimmung. Ab 2040 ist dann eine eingebaute Selbstschussanlage Pflicht, 
damit ab einem gewissen Level "böser Gedanken" der Fahrer jederzeit vom 
Diesseits ins Jenseits befördert werden kann. Das Auto fährt 
anschließend vollautonom zur nächsten Abladestelle, wo der Fahrer einer 
umweltgerechten Entsorgung/Verwertung zugeführt wird.

von Icke ®. (49636b65)


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Feldkurat K. schrieb:
> Ist es zuviel verlangt, statt Einstellungen am Radio über Gaukeltasten
> am Lenkrad zu erledigen, diese 10 cm weiter rechts direkt am Radio
> vorzunehmen?

Das kann man i.d.R. dort ebenfalls.

> Ist es sinnvoll, etliche Servomotoren spazieren zu fahren, die am
> eventuell nur einmal im Leben betätigen würde (hier: Spiegelverstellung)

Auch wenn ich kein Freund unnötiger Helferlein bin, in diesem Falle 
schon. Nur Gorillas haben ausreichend lange Arme, um die Verstellung des 
rechten Außenspiegels vom Fahrersitz aus mechanisch vorzunehmen. Geht 
auch eher selten kaputt.

Überflüssig finde ich dagegen elektrische Sitzverstellung und 
elektrische Kofferraumklappen. Und als groben Unfug, den ich keinesfalls 
im Auto haben will, die elektrische Parkbremse.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Icke ®. schrieb:
>> Ist es zuviel verlangt, statt Einstellungen am Radio über Gaukeltasten
>> am Lenkrad zu erledigen, diese 10 cm weiter rechts direkt am Radio
>> vorzunehmen?
>
> Das kann man i.d.R. dort ebenfalls.

Ja, eben! Das macht dann den Kram am Lenkrad überflüssig. Jedes 
zusätzlich verbaute Figuckchen ist auch eine zusätzliche Fehlerquelle. 
Der Gipfel des Blödsinns ist: technische Spielereien en Masse, aber kein 
Ersatzrad.
Statt dessn ein sog. Pannenset, dessen turnusmäßer Wechsel (zu lange 
Lagerzeit) mehr kostet, als eine einzelne Felge mit Reifen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ich hab' nicht mal mehr das Pannenset, weil die Reifen angeblich 
unplattbar sind. Na, mal sehen... Darüber bin ich auch nur begrenzt 
begeistert.

Feldkurat K. schrieb:
> Ist es sinnvoll, etliche Servomotoren spazieren zu fahren, die am
> eventuell nur einmal im Leben betätigen würde (hier: Spiegelverstellung)

Wenn man das Auto nur alleine fährt, dann braucht man die 
Spiegelverstellung nicht - bei mehreren Fahrern in unterschiedlichen 
Körpergrößen hingegen schon - insbesondere auf der Beifahrerseite.

Ich kann die Spiegel übrigens auch während der Fahrt anlegen - soll wohl 
zum Durchschleichen von Engstellen dienen. An die dafür benutzte 
Drehknopf-Stellung kommt man aber niemalsnienicht aus Versehen.

Gustav K. schrieb:
> Meine alte Möhre hat innen eine Hebel, mit dem
> der Spiegel auch während der Fahrt verstellt werden kann. Kommt der
> Beifahrer an den Hebel, ist der rechte Spiegel während der Fahrt weg.

Rechter Außenspiegel - so ein neumodischer Kram. Bei meinem ersten Wagen 
war der noch kostenpflichtige Mehrausstattung! Wozu braucht man denn 
sowas, der geht doch nur kaputt, wenn ein Fußgänger drankommt... SCNR! 
;-)

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Matthias L. schrieb:
> Wozu braucht man denn
> sowas, der geht doch nur kaputt, wenn ein Fußgänger drankommt... SCNR!
> ;-)

Meiner ist EINMAL eingestellt worden -und zwar so, daß ich das rechte 
Hinterrad sehe. Auf diese Weise kann ich exakt und schnell einparken.

Das Problem ist eher anders herum: Wenn ich während der Fahrt an einen 
Fußgänger drankomme, dann wird der durch den Impuls in Drehung versetzt 
und brummt deshalb ebenso, wie ein Brummkreisel auch.
;)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Feldkurat K. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Wozu braucht man denn
>> sowas, der geht doch nur kaputt, wenn ein Fußgänger drankommt... SCNR!
>> ;-)
>
> Meiner ist EINMAL eingestellt worden -und zwar so, daß ich das rechte
> Hinterrad sehe. Auf diese Weise kann ich exakt und schnell einparken.

Mein aktueller Golf verstellt den rechten Außenspiegel beim Einlegen der 
Rückwärtsfahrstufe automatisch so, daß ich das rechte Hinterrad sehe. In 
Vorwärtsfahrt wird der Spiegel hochgestellt, so daß ich den Verkehr 
hinter mir sehen kann. Zumindest dieser Spiegelservo wird also 
wesentlich öfter benutzt als nur einmal.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Gustav K. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Aber trotz des ganzen modernen Spielkrams habe ich mich in dieses Auto
>> gesetzt und alle wichtigen Funktionen sofort verstanden ...
>
> Inwieweit kommen wir weiter, wenn jeder von sich auf andere schließt?

Bitte lies noch einmal Deine eigenen Beiträge. Was Du mir vorwirfst, 
machst Du selbst nämlich ständig. Allerdings scheinst Du im Gegensatz zu 
mir noch kein modernes Fahrzeug gefahren zu sein, weshalb Deine Aussagen 
lediglich auf Deiner Skepsis und Deiner Unsicherheit beruhen, während 
ich immerhin über meine gemachten Erfahrungen sprechen kann. Daß meine 
Erfahrung Deinen lediglich gefühlten Befürchtungen und Deinen 
Vorurteilen widerspricht, ist sicherlich kein Anlaß dafür, mich jetzt so 
blöd von der Seite anzumachen und die von mir gemachten Erfahrungen 
einfach abzutun, nur weil sie Deinen phantasievollen, letztlich jedoch 
rein herbeiphantasierten Hypothesen ("man könnte an einen Knopf kommen") 
widersprechen. Und, entschuldige: wer sich und seine Motorik so wenig 
unter Kontrolle hat, daß er ungewollt an die Bedienelemente des 
Fahrzeuges kommt, sollte vielleicht besser überhaupt kein Fahrzeug im 
öffentlichen Verkehr führen.

Darüber hinaus gehst Du (gezielt?) nicht auf meine ja durchaus 
vorhandene und sachliche Argumentation ein (und auch nicht auf die von 
Matthias L.). Nämlich, daß die wesentlichen Bedienelemente wie Lenkrad, 
Brems-, Gas- und ggf. Kupplungspedale, Blinker, Scheibenwischer und 
-Waschanlage, Spiegel, Handbremse sowie Fahrstufen- oder Gangwählhebel 
immer noch an ganz genau der Stelle sind, wo sie sich auch bei den 
alten, konventionellen Fahrzeugen befinden. Sogar die Lichtschalter sind 
bei den meisten Fahrzeugen heute links unterhalb des Lenkrades und die 
Warnblinkanlage in der Mitte des Armaturenbretts zu finden.

Wer sich nun in ein neues, ungewohntes Auto setzt, findet alle Elemente, 
die der Fahrt selbst und der Fahrsicherheit dienen, immer genau dort, wo 
sie bei anderen Fahrzeugen auch sind. Nur wer den Schnickschnack auch 
benuzten will, muß sich mit dessen Bedienung vertraut machen.

Insofern würde es Dir sicherlich helfen, Deine Unsicherheit zu 
überwinden, wenn Du einfach mal zum KFZ-Vermieter Deines Vertrauens 
gehst, Dir da ein modernes Auto ausleihst, und ein bisschen damit 
fährst. Vermutlich wirst Du Dich, genau wie ich bei dem Tiguan, dabei 
schnell feststellen, daß das im Prinzip immer noch ein ganz normales 
Auto ist und sich weiterhin auch wie ein ganz normales Auto fährt.

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