Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Das Handeln der Konzerne


von W. E. (Gast)


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Hallo Forum,

es ist erstaunlich, wie die Konzerne ihre Mitarbeiter erziehen. In den 
letzten zehn Jahren ist die Anzahl der DL stets gestiegen und die machen 
mehr Umsatz denn je. Der Konzern ist zufrieden damit, denn sie haften 
weder für die Versicherungen, noch für irgendwelchen anderen Kram des 
Angestellten des DL.

Die Erziehung beginnt wie folgt:

1. Azubi mit sehr guten Realschulabschluss. Dieser fängt klein an, muss 
zum Teil zur Schichtarbeit morgens um 5 aufstehen, wenn er frühstücken 
will. Aber wenn er sich in den Jahren gut macht, darf er seinen 
Techniker mit spätestens 22 Jahren machen. Und ihr wisst sicherlich, 
welche Stellen Techniker bei den OEMs besetzen? Natürlich die 
Ingenieurstelle, mit etwas Glück sogar eine Master-Stelle. Der Vorteil 
in dieser Erziehung ist, dass der Techniker mit Ing.-Gehalt (der zu 90 % 
null Ahnung von C-Programmierung hat) sein Lebenlang im Konzern bleibt 
und zu alles ja und Amen sagt, und dass er seine Firma bei privaten 
Gesprächen mit Freunden und Verwandten bis zum geht nicht mehr 
verteidigt und liebt. Natürlich tritt er selbstbewusst auf und macht 
andere Konzerne fertig (bspw. Opel sei eigentlich besser als Benz).

2. Duales Studium Absolventen. Der Abiturient mit guten Noten im Abi und 
dem richtigen Aussehen (nicht hässlich, gut angezogen, aus gutem 
Elternhaus halt) wird ebenfalls erzogen. Er wird zu 100 % übernommen, 
wenn er nicht schlechter als 2,5 Abschluss hat. Natürlich wird ihm sein 
Master später bezahlt. Auch dieser Absolvent ist dankbar für die gute 
Einstiegskohle und gründet mit Ende 20 eine Familie. Ergo, er bleibt bis 
zur Rente beim Konzern und verteidigt ihn bis zum Tod bei Freunde und 
Verwandten.

3. Vitamin B. Connection. Vetternwirtschaft. Vater, Bruder, Onkel 
schwärmen vom netten, ruhigen jungen Kerl. Solange dieser auch keinen 
3,x Abschluss hat, wird er ohne ins VG zu gehen, angenommen. Er ist sehr 
dankbar und muss nicht umziehen. Auch er gründet natürlich sofort eine 
Familie mit seinem 3k netto und bleibt für immer in der Firma. Natürlich 
fährt er dicke Autos (sogar andere Marken als die Marke seines 
Arbeitgebers).


Ab und an werden Externe von den DLs eingestellt, um den Willen und die 
Hoffnung der DL-Arbeitnehmer aufrecht zu erhalten.

Strategisch wichtige Stellen werden mittels Headhunter von anderen 
Konzernen mit 50 % mehr Gehalt geködert. Aber ab einem bestimmten Level 
wissen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, dass alles vergänglich ist und dass 
jeder an seinen Profit denkt, ohne das laut zu sagen. Genau wie im 
Fußball. Da gibt es Verträge Zeichen 2 und 5 Jahren. Beide Seiten 
verhalten sich professionell.

Nun, warum ich das hier schreibe: ich möchte meine Erkenntnis mit euch 
teilen. Sicherlich ist es zB in Afrika oder im Süden viel schlimmer, was 
die Vetternwirtschaft angeht. Aber wir sind Deutschland, ein hoch 
entwickeltes Land. Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen 
regiert? Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL 
1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht? Warum dürfen 
Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-Ing., der alles 
von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen? Warum darf der 
Techniker ein ruhiges Leben genießen, während sich der Hardware-Ing. im 
Studium durchgekämpft hat, Berichte und Bachelor, Master–Arbeiten 
geschrieben hat, BE beim DL für 2k netto gesammelt hat?

: Gesperrt durch Moderator
von Hüter der öffentlichen Ordnung (Gast)


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Heul nicht rum, sondern änder selbst etwas an deiner Situation!

von Peter (Gast)


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Zu Punkt 1 und 2 stimme ich dir vollkommen zu und bin deswegen schon 
seit meinem Studienabschluss auf 180.

Punkt 3 funktioniert ja leider auch nicht mehr. Habe mehr Connections 
als alle anderen hier in BW (Stuttgart), gutes Studium, aber hat nie 
gereicht reinzukommen.

Bin nun über Punkt 4 reingekommen zum OEM. Als Dienstleister auf OEM 
interne Stellen bewerben. Übernahme gibt es ja nicht bei 
ANÜ/Dienstvertrag Stellen weil diese dann wegfallen. Habe aber auch 
super Leistungen gebracht.

von Realist (Gast)


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W. E. schrieb:
> Warum dürfen Techniker, die nichts können außer Excel, einem
> Hardware-Ing., der alles von Texas Instruments auseinander nimmt,
> vorgezogen?

Das ist eine Lüge. Ich kenne haufenweise Tier1-Zulieferer, die nach 
IGM-Tarif zahlen und so einen erfahrenen Hardwareentickler sofort mit 
Kusshand nehmen würden. Besonders in Bayern und BW, aber auch in Hessen, 
NRW und NDS.

von HBich (Gast)


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Dir geht's ja nur um die Kohle, warum Du dich über Konzerne aufregst.
Du sagst ja selbst, die Konzerne sind wie reiche Feudalfamilien, die nur 
ihren eigenen Nachwuchs und engste Angehörige versorgen wollen.
Und reiche Feudalfamilien haben schon immer das Land regiert, auch 
dieses und jedes andere Land wurde und wird von reichen Feudalfamilien 
regiert.

Nun regst Du dich auf, dass du nicht dazugehörst und nicht einheiraten 
kannst. Nur wegen der Kohle.

Im Grunde hängt deine Würde also nur von der Kohle ab. Dies ist genuin 
dein eigenes Problem und nicht etwas, womit du ein Forum bemühen 
solltest.

Wir sind hier keine Seelsorger, obwohl ich mich wegen dir jetzt wie 
einer gerieren musste.

von Realist (Gast)


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HBich schrieb:
> Du sagst ja selbst, die Konzerne sind wie reiche Feudalfamilien, die nur
> ihren eigenen Nachwuchs und engste Angehörige versorgen wollen.
> Und reiche Feudalfamilien haben schon immer das Land regiert, auch
> dieses und jedes andere Land wurde und wird von reichen Feudalfamilien
> regiert.

Das gilt ab Positionen wie Bereichsleiter und höher, aber nicht für 
popelige Hardwerker!

von Qwertz (Gast)


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Ich lese vom Threadersteller nichts außer: mimimimimimi, die Welt ist so 
ungerecht!

Ja, das ist sie. Das ist aber auch größtenteils gut so. "Jedem das 
Seine" ist nicht gleichbedeutend mit "Jedem das Gleiche".

von abc (Gast)


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W. E. schrieb:
> Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen
> regiert?

Aus dem gleichen Grund, warum auch Lotto funktioniert. Weil genug 
mitspielen. So auch Du. Natürlich bieten die DL immer ein klein wenig 
mehr Geld als das KMU, so dass Du keinesfalls zum KMU gehen kannst.

> Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL
> 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht?

Weil es wunderbar funktioniert. Also ab, zurück mit Dir ins 
DL-Hamsterrad mit der Karotte/Lottogewinn/OEM-Anstellung vor der Nase.


> Warum dürfen
> Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-Ing., der alles
> von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen?

Weil der ewig Dankbare die Dieselabgas-Thematik mitträgt und hinterher 
verteidigt und so jemand wie Du nicht. Das erkennt man daran, dass Du es 
wagst, die Methoden des Konzerns/der Konzerne zu kritisieren.

Beitrag #5351848 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Bin nun über Punkt 4 reingekommen zum OEM.
Warum will denn nur jeder unbedingt "zum OEM"?
Wenn man etwas unbedingt "will", dann muss man eben anderweitig 
Abstriche machen...

: Bearbeitet durch Moderator
von f00f (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Warum will denn nur jeder unbedingt "zum OEM"?
> Wenn man etwas unbedingt "will", dann muss man eben anderweitig
> Abstriche machen...

Ganz genau! Worin ist dieser OEM Blödsinn begründet? Mal abgesehen 
davon, dass die Jobs dort nervtötend langweilig sind, ist die 
Autoindustrie kein Pferd auf das ich in 5-10 Jahren noch setzen würde.

Es werden jetzt schon kaum bis keine neuen stellen geschaffen, weil man 
den Headcount reduzieren will. Ingenieure mit mechanikhintergrund gibt 
es dort derzeit im Überfluss, ein Großteil davon wird in Zukunft nicht 
mehr gebraucht. Die werden nicht gekündigt, sondern auf andere 
Positionen gesetzt, denn alles was der standard Mitarbeiter können muss, 
ist Supplier und Externe zu dirigieren.

Chinesische Anbieter stehen heute schon vor der Tür und drängen auf den 
Markt oder kaufen große Anteile einfach auf.

By the way, die Bezahlung ist zumindest bei einigen OEMs deutlich 
schlechter als bei manchen Suppliern. Bei meinem ex AG gab es nur eine 
AT Stufe die man ohne Führungsverantwortung erreichen konnte. Ich bin 
jetzt bei einem T2 bei dem es 4 AT Stufen gibt die man ohne 
Führungsverantwortung erreichen kann. In allen sind die Mindestgehälter 
höher als die eine AT Stufe beim OEM...

von Udo (Gast)


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Bei einem Tier1 ist eine Stelle als SW-Entwickler für Steuergeräte im 
Abgasbereich ausgeschrieben. Wer will hin? ;)

von cha-ar-196 (Gast)


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W. E. schrieb:
> es ist erstaunlich, wie die Konzerne ihre Mitarbeiter erziehen.

Und das Ende vom Lied?

Wen der Laden dicht macht, werden diejenigen die unter 35 Jahren sind 
mit Glück unterkommen.
Der Rest brauch schon einen Buster in Form des Sozialplans, damit sie 
noch im ÖD unterkommen.

von robocash (Gast)


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Das Pferd beim Vorstellungsgespräch. Fragt der Personalbearbeiter:

Nenne mir deine Stärken.

Das Pferd: Ich habe eine Pferdestärke.

von Cyblord -. (cyblord)


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f00f schrieb:
> Ganz genau! Worin ist dieser OEM Blödsinn begründet? Mal abgesehen
> davon, dass die Jobs dort nervtötend langweilig sind, ist die
> Autoindustrie kein Pferd auf das ich in 5-10 Jahren noch setzen würde.

Es gibt eine Welt außerhalb von Automotive. Nicht jeder Konzern ist 
Automotive. Das wird hier gerne mal synonym verwendet.

> Bei einem Tier1 ist eine Stelle als SW-Entwickler für Steuergeräte im
> Abgasbereich ausgeschrieben. Wer will hin? ;)

Wahrscheinlich mit regelmäßigen Reisen in die USA. Orange steht mir 
nicht....

: Bearbeitet durch User
von Hmm (Gast)


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W. E. schrieb:
> Nun, warum ich das hier schreibe: ich möchte meine Erkenntnis mit euch
> teilen. Sicherlich ist es zB in Afrika oder im Süden viel schlimmer, was
> die Vetternwirtschaft angeht. Aber wir sind Deutschland, ein hoch
> entwickeltes Land. Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen
> regiert? Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL
> 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht? Warum dürfen
> Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-Ing., der alles
> von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen? Warum darf der
> Techniker ein ruhiges Leben genießen, während sich der Hardware-Ing. im
> Studium durchgekämpft hat, Berichte und Bachelor, Master–Arbeiten
> geschrieben hat, BE beim DL für 2k netto gesammelt hat?

Sorry wenn das hart klingt, aber das ist reines Gejammer.

Ich habe vor dem Studium Jahrelang als Techniker gearbeitet. Und ich 
kann dir sagen:
Aus der Technikerperspektive gibt es nicht penetranteres, als studierte, 
praxisferne Besserwisser mit Studienabschluss. Die haben keine Ahnung 
von der Praxis, und das schlägt sich in den Produkten nieder.
Wie soll jemand ein wartungsfreundiches Gerät entwickeln, wenn er nie 
Wartungen durchgeführt hat? Wie soll das Gerät kundentauglich sein, wenn 
er nie beim Kunden ein solches Teil aufbauen, in Betrieb nehmen und 
reparieren musste?

Nachdem ich jetzt schon längere Zeit als "studierter" Entwickler 
arbeite, kenne ich auch die andere Seite, und mir ist auc klar, das 
theoretisches Wissen wichtig ist.
Trotzdem ist eine echte Praxis durch nichts zu ersetzen.

Mein Vorschlag wäre, dass jeder Entwickler vor seinem Übergang in die 
Entwicklunsabteilung Inbetriebnahmen oder Wartungen machen muss. Ich 
kenne sogar Firmen, die das so handhaben ;-)

von Hoschi (Gast)


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Das liegt daran, dass Firmen heute absolut nicht mehr bereit dazu sind, 
längerfristig in die eigene Personalentwicklung zu investieren. Gesucht 
wird der "gebrauchsfertige" Ingenieur, der genau das kann, was in den 
Firmen gefordert wird. Ich kenne teilweise Leute mit VWA-Diplom oder 
Abschluss von Berufsakademien, die deutlich mehr Kohle als ich (Master 
an Uni) kassieren. Sie haben eben bereits während des Studiums oft das 
gemacht, was in der Firma später gebraucht wird. Deswegen sind sie den 
Firmen auch mehr wert. In der heutigen Zeit wird auf die Qualität der 
akademischen Ausbildung und die Abschluss-Art komplett gesch*ssen.

von Low Potential (Gast)


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Hoschi schrieb:
> In der heutigen Zeit wird auf die Qualität der akademischen Ausbildung
> und die Abschluss-Art komplett gesch*ssen.

Außer bei wirklich neuen Themen, sprich wenn Ingenieure tatsächlich das 
tun sollen, wofür sie ausgebildet wurden.
Z.b. Machine Learning. Da wird derzeit bei allen Stellen Master oder PhD 
gefordert, so lange bis alles durch ist. Für die Bestandsverwaltung darf 
in ein paar Jahren wieder der Rest ran.

Beitrag #5352941 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5352954 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Geheim (Gast)


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speed_of_light schrieb im Beitrag #5352954:
> Die Wahrheit ist das für viele das Studium umsonst war. Jeder
> Bandarbeiter bei Daimler lacht über die Pullergehälter, die manche
> scheinbar hochqualifizierten "Ackerdemiker" beim Dienstleister bekommen.

Die Wahrheit ist, dass viele Studierte sich blöd anstellen bei der 
Stellensuche, bei Bewerbungen, bei Gehaltsverhandlungen.

Die meinen, man muss nur das Studium bestehen und der Rest ergibt sich 
von alleine. Wenn sie dann mal 10 oder 20 Bewerbungen verschickt haben 
und kein Jobangebot erhalten, bekommen sie die Krise... und gehen im 
schlimmsten Fall zum Dienstleister oder zur Zeitarbeit oder machen was 
ganz anderes (Taxifahrer, ...). Und jammern natürlich hier rum über die 
Ungerechtigkeit der Gesellschaft und warum alle anderen so blöd sind.

von Max M. (maxmicr)


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speed_of_light schrieb im Beitrag #5352954:
> Die Wahrheit ist das für viele das Studium umsonst war.

Umsonst ist es tatsächlich, aber nicht sinnlos. Jeder Absolvent hat nach 
dem Studium mehr Wissen vermittelt bekommen als der Bandarbeiter in 
seiner Berufsausbildung. Das sagt natürlich weder etwas über das 
tatsächliche Wissen noch über die Intelligenz der beiden Menschengruppen 
aus, die Tendenz ist aber denke ich klar.

von NE444 (Gast)


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>Autor: W. E. (Gast)
>Datum: 14.03.2018 15:51
Um die Zeit war ich noch arbeiten. Wie fast alle meiner Kollegen.

von Daniel B. (daniel_3d)


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Oh ja, ich kenne das nur zu gut.
Immer sind die Anderen schuld und alle Anderen haben es besser und 
einfacher als Du und alle Anderen werden auch immer bevorzugt.

Und dann immer diese nichtsnutzigen Techniker.
Das muss wohl so eine moralische Marotte von den Konzernen sein, damit 
diese unfähigen Techniker nicht unter der Brücke wohnen müssen.

von Udo (Gast)


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speed_of_light schrieb im Beitrag #5352954:
> Ohne Beziehungen wird das nichts, man braucht euch für billige Maloche
> beim Leiher.

Ich seh schon - vom Tellerwäscher zum Millionär ist hier eher nicht 
drin.

von Ex Dualer (Gast)


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W. E. schrieb:
> sind Deutschland, ein hoch
> entwickeltes Land. Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen
> regiert? Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL
> 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht? Warum dürfen
> Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-Ing., der alles
> von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen? Warum darf der
> Techniker ein ruhiges Leben genießen, während sich der Hardware-Ing. im
> Studium durchgekämpft hat, Berichte und Bachelor, Master–Arbeiten
> geschrieben hat, BE beim DL für 2k netto gesammelt hat?

Das ist alles ungerecht. Aber wer schlau ist weiss das vorher und 
richtet sich danach aus. Ich weiss noch wie manche Lehrer die Nase bei 
mir rümpften, als ich mit meinem 1er Abi "nur" ein duales Studium 
machte, statt an die Uni zu gehen. Heute bin ich extrem froh darum, wenn 
ich sehe, dass manch einer mit Uni Diplom nur beim Dienstleister ist und 
dafür auch noch viel länger studiert hat, viel länger sich selbst 
finanzieren musste und Gehaltsausfall hatte. Lockeres Studentenleben 
hatten die auch nicht, das gibt es meist sowieso nur für Überflieger, 
Kinder reicher Eltern die nicht nebenbei arbeiten müssen oder Studenten 
von sehr lockeren Studiengängen, zu denen die MINTler meist nicht dazu 
gehören.

von Peter (Gast)


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Ex Dualer schrieb:
> W. E. schrieb:
> sind Deutschland, ein hoch
> entwickeltes Land. Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen
> regiert? Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL
> 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht? Warum dürfen
> Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-Ing., der alles
> von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen? Warum darf der
> Techniker ein ruhiges Leben genießen, während sich der Hardware-Ing. im
> Studium durchgekämpft hat, Berichte und Bachelor, Master–Arbeiten
> geschrieben hat, BE beim DL für 2k netto gesammelt hat?
>
> Das ist alles ungerecht. Aber wer schlau ist weiss das vorher und
> richtet sich danach aus. Ich weiss noch wie manche Lehrer die Nase bei
> mir rümpften, als ich mit meinem 1er Abi "nur" ein duales Studium
> machte, statt an die Uni zu gehen. Heute bin ich extrem froh darum, wenn
> ich sehe, dass manch einer mit Uni Diplom nur beim Dienstleister ist und
> dafür auch noch viel länger studiert hat, viel länger sich selbst
> finanzieren musste und Gehaltsausfall hatte. Lockeres Studentenleben
> hatten die auch nicht, das gibt es meist sowieso nur für Überflieger,
> Kinder reicher Eltern die nicht nebenbei arbeiten müssen oder Studenten
> von sehr lockeren Studiengängen, zu denen die MINTler meist nicht dazu
> gehören.

Jaja.. Weil man auch so superschlau ist mit 19 und weiß wie die 
Wirtschaft läuft.

Entweder ein Elternteil von dir ist Akademiker und hat dich animiert 
einen dualen Studiengang im selben Unternehmen zu machen oder deine 
Eltern konnten sich ein Studium für dich nicht leisten (no offense, bei 
mir war das so) und du solltest das Duale Studium machen. Erzähl uns 
bitte nicht, dass du so superschlau bist und schon während des Abis 
wusstest dass du bei Bertrandt landest wenn du an die Uni gehst.
Ist klar!
Wärst du ein überdurchschnittlich schlauer Schüler gewesen hättest du 
auch 1,x an der Uni schaffen können und evtl Doktor. Dann hättest du 
jetzt mehr Gehalt als dein BA+6 Jahre Gehalt.

von Ex Dualer (Gast)


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Peter schrieb:
> h ein Studium für dich nicht leisten (no offense, bei
> mir war das so) und du solltest das Duale Studium machen. Erzähl uns
> bitte nicht, dass du so superschlau bist und schon während des Abis
> wusstest dass du bei Bertrandt landest wenn du an die Uni gehst.
> Ist klar!

Also ich habe mich damals im Internet informiert und fand öfter 
Geschichten darüber, dass Leute nach dem Studium nur beim Dienstleister 
landen und dagegen viele dualen Studenten übernommen werden. Weder meine 
Eltern, noch sonstige Verwandte oder Verschwägerte arbeiten oder 
arbeiteten im selben Betrieb wie ich. Aber ich habe mich darüber 
informiert, dass das eine gute Firma ist, die gut bezahlt und gut da 
steht. Ob ich mit einem Uni Studium genauso Erfolg gehabt hätte, weiss 
ich nicht, nicht mal ob ich das gepackt hätte. Ein 1,x Abi ist doch 
jetzt nicht sooo eine Kunst. Da kann man vieles mit Fleißarbeit hin 
kriegen. Im dualen Studium häufig auch, was für den späteren Job oft 
auch reicht. Im Uni Studium ist das nicht so.

von Peter (Gast)


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Ja okay, ich gehe davon aus dein „damals“ ist 2014. Ein Großteil hier 
wird wohl 200x oder früher angefangen haben zu studieren. Tipps von 
Generation Z helfen uns hier nicht weiter. ;)

von Thomas (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ja, das ist sie. Das ist aber auch größtenteils gut so. "Jedem das
> Seine" ist nicht gleichbedeutend mit "Jedem das Gleiche".

Erstes hab ich schon irgendwo mal gelesen. Glaub an nem Eingangstor.

von Ex Dualer (Gast)


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Peter schrieb:
> Ja okay, ich gehe davon aus dein „damals“ ist 2014. Ein Großteil hier
> wird wohl 200x oder früher angefangen haben zu studieren. Tipps von
> Generation Z helfen uns hier nicht weiter. ;)

Ich fing in den 00er Jahren an dual zu studieren. Merkel war da schon 
Kanzlerin.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Ex Dualer schrieb:
> Peter schrieb:
>> Ja okay, ich gehe davon aus dein „damals“ ist 2014. Ein Großteil hier
>> wird wohl 200x oder früher angefangen haben zu studieren. Tipps von
>> Generation Z helfen uns hier nicht weiter. ;)
>
> Ich fing in den 00er Jahren an dual zu studieren. Merkel war da schon
> Kanzlerin.

Ob man 2001 oder 2008 angefangen hat zu studieren macht schon einen 
recht großen Unterschied.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13070/umfrage/entwicklung-der-internetnutzung-in-deutschland-seit-2001/

von Le X. (lex_91)


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Hoschi schrieb:
> Sie haben eben bereits während des Studiums oft das gemacht, was in der
> Firma später gebraucht wird. Deswegen sind sie den Firmen auch mehr wert

Findest du das verwerflich?
Ist es nicht klar dass Firmen die Leute mehr wertschätzen die das können 
was die Firma braucht?

Warum sollte eine Firma dich für deinen Uni-Master mehr wertschätzen?
Hast halt an der Realität vorbeistudiert.

von werauchimmer (Gast)


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W. E. schrieb:
> Warum gibt es keine Stellen für Absolventen? Warum hat ein DL
> 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht?

Weil die Noten verschenkt werden.

Abi kriegt mittlerweile jeder und das Studium wird auch immer leichter.

Wozu also Leute einstellen, die man nicht mehr anhand der Noten 
beurteilen kann und die nie zeigen konnten, ob sie was leisten können?

Also lässt man die erst mal beim DL vorreiten und pickt dann die Rosinen 
raus.

Lothar M. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Bin nun über Punkt 4 reingekommen zum OEM.
> Warum will denn nur jeder unbedingt "zum OEM"?

- 35 Stunden in der Woche und dann noch mehr in der Tasche, als die 40h 
im Mittelstand
- Ordentliche Gleitzeitregelung, vor allem Gleittage
- Keine Arbeitstage mit mehr als 10h
- 30 Tage Urlaub
- Betriebsrente
- 13,25 Gehälter
- Gehälter kommen pünktlich
- Prämienzahlung
- preiswerte Kantine
- Incentive-Programme
- Vergünstigung auf eigene Produkte
- 28-Stunden-Woche unter bestimmten Umständen mit garantierter 
Rückkehrmöglichkeit.
- Teilzeit mit 20h oder 30 Stunden möglich, ohne das einem der 
Firmenpatriarch das übel nimmt.

Achja, das wichtigste: Kein Patriarch, der Dankbarkeit erwartet, dass er 
dich eingestellt hat.

von F. B. (finanzberater)


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HBich schrieb:
> Dir geht's ja nur um die Kohle, warum Du dich über Konzerne aufregst.

Ja, es regt mich auch, dass ich als Steuerzahler dank Lobbyisten und 
konzernhörigen Politikern, die auf ein Pöstchen im Aufsichtsrat oder als 
Konzernlobbyist nach ihrer Politkarriere schielen, für die 
Konzerngewinne und eure IGM-Gehälter bezahlen muss. Sollen die Konzerne 
ihren Mitarbeitern die Gehälter kürzen, dann können sie auch die 
Dieselnachrüstungen aus eigener Tasche bezahlen. Nur mal jüngstes 
Beispiel, wie der Steuerzahler eure IGM-Gehälter finanzieren muss.

von Peter (Gast)


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F. B. schrieb:
> HBich schrieb:
>> Dir geht's ja nur um die Kohle, warum Du dich über Konzerne aufregst.
>
> Ja, es regt mich auch, dass ich als Steuerzahler dank Lobbyisten und
> konzernhörigen Politikern, die auf ein Pöstchen im Aufsichtsrat oder als
> Konzernlobbyist nach ihrer Politkarriere schielen, für die
> Konzerngewinne und eure IGM-Gehälter bezahlen muss. Sollen die Konzerne
> ihren Mitarbeitern die Gehälter kürzen, dann können sie auch die
> Dieselnachrüstungen aus eigener Tasche bezahlen. Nur mal jüngstes
> Beispiel, wie der Steuerzahler eure IGM-Gehälter finanzieren muss.

Der reiche IGMetaller zahlt doch schon seit Jahren mehr steuern als du. 
Wieso meinst du dann, gerade DU müsstest die Dieselkrise finanzieren?
Vielleicht wird von den Steuern des IG Metallers gerade deine Straße 
sarniert? Oder das Flüchtlingscamp nebenan aufgebaut?
Von deinem Steuergeld kann es ja nicht kommen, wenn du nur 30k 
verdienst.

Darüberhinaus sollten die Jammerlappen hier mal verstehen dass die 
Einkommenssteuer progressiv ist. Mit 52k hatte ich 2660€ Netto. Mit 69k 
3000€. WOW. Diese 340€ mehr würden dein Leben ja so verändern!
Mit 52k kannst du dafür bei Ferchau deine Eier schaukeln. Nur fair.

von F. B. (finanzberater)


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Peter schrieb:
> Der reiche IGMetaller zahlt doch schon seit Jahren mehr steuern als du.
> Wieso meinst du dann, gerade DU müsstest die Dieselkrise finanzieren?
> Vielleicht wird von den Steuern des IG Metallers gerade deine Straße
> sarniert? Oder das Flüchtlingscamp nebenan aufgebaut?
> Von deinem Steuergeld kann es ja nicht kommen, wenn du nur 30k
> verdienst.

Wieder mal ein schöner Beweis, dass Ings nichts von Wirtschaft und 
Finanzen verstehen und die meisten auch noch Probleme mit dem logischen 
Denken haben. Wenn man dem Rest der Bevölkerung nicht das Geld aus der 
Tasche ziehen würde, um eure IGM-Gehälter zu finanzieren, dann müsstet 
ihr auch nicht mehr Steuern bezahlen. Also wenn die höheren Steuern dein 
Problem sind, dann solltest du dich dafür einsetzen, dass ihr weniger 
Gehalt bekommt.

Ich hoffe, der Scheuer meint es ernst, und lässt wirklich die Autobauer 
und ihre Mitarbeiter für den Betrug bluten, und nicht den Steuerzahler.

https://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/fuer-bessere-luft-scheuer-will-sehr-ernste-gespraeche-mit-autobauern_id_8624580.html


> Mit 52k hatte ich 2660€ Netto. Mit 69k 3000€.

3.000 € netto? Da hab ich ja noch mehr.

von Ex Dualer (Gast)


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werauchimmer schrieb:
> Abi kriegt mittlerweile jeder und das Studium wird auch immer leichter.
>
> Wozu also Leute einstellen, die man nicht mehr anhand der Noten
> beurteilen kann und die nie zeigen konnten, ob sie was leisten können?
>
> Also lässt man die erst mal beim DL vorreiten und pickt dann die Rosinen
> raus.

Genau so ist es. Eine 1 vor dem Komma hat heute fast jeder, der sein 
Studium einigermassen ernst nimmt. Daher ist das kein Kriterium mehr. 
Gleichzeitig lernt man im Studium vieles, was im Berufsleben und 
vorallem in einem Konzern, völlig irrelevant ist. Daher kann man nicht 
mal sagen, dass sehr gute Noten mit einer sehr hohen Leistungsfähigkeit 
korrelieren. Lediglich eine gewisse Fähigkeit für den Beruf korreliert 
mit den Noten.

von Max M. (maxmicr)


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Ex Dualer schrieb:
> Daher ist das kein Kriterium mehr.

Was für Kriterien gibt es denn dann? Ich wage zu bezweifeln, dass man in 
1h Vorstellungsgespräch die wahren Kompetenzen des Bewerbers rausfindet.
Und irgendwie werden seltsamerweise Bewerbungen immer noch vorsortiert.

Ex Dualer schrieb:
> der sein
> Studium einigermassen ernst nimmt.

Aha, das sagt so ziemlich nix aus.

: Bearbeitet durch User
von Dr. Seltsam (Gast)


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F. B. schrieb:
> 3.000 € netto? Da hab ich ja noch mehr.

Also zieht man den armen in Wahrheit wegen DIR die Euros aus den 
Taschen, soso ;)

von HBich (Gast)


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F. B. schrieb:
> Nur mal jüngstes
> Beispiel, wie der Steuerzahler eure IGM-Gehälter finanzieren muss.


Ich war auch mal in einem Konzern, der mit dem S. vor dem Namen, jetzt 
bin ich Freelancer.

Dadurch arbeite ich auch immer über HAYS und Co. für Projekte auch in 
den Konzernen und Mittelständlern.

Aber was du sagst, stimmt schon irgendwie. Jeglicher Konzern oder auch 
Mittelständler, der IGM bezahlt, generiert mindestens 20% oder gar 
100%seines Umsatzes dadurch, dass es Aufträge von öffentlichen Diensten 
und Staatsunternehmen bekommt oder sonst wie durch öffentliche Gelder.
Wie den öffentlichen Verkehrsbetrieben, Infrastrukturprojekte oder 
halbstaatliche Unternehmen, die sie mit wahnwitzigen Preisen immer über 
den Tisch ziehen können, weil bei denen die Ökonomen schwach sind und 
die Gelder locker sitzen, da eben die Steuerquellen sprudeln.

Die Autokonzerne setzen nur deswegen so viele Neuwagen als Dienstwagen 
ab, weil diese bevorzugt von der Unternehmenssteuer abgesetzt werden 
können. Also wieder Profitierung von öffentlichen Geldern, neben 
staatlichen Fördertöpfen für Forschung und Entwicklung.


Kleine Buden wie Ingenieurbüros haben in einigen Fallen gar nichts mit 
Deutschland zu tun, sondern verdienen ihren Umsatz nur im Ausland mit 
ihren Spezialprodukten.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Sicherlich ist es zB in Afrika oder im Süden viel schlimmer, was
> die Vetternwirtschaft angeht.

Wäre da garnicht sooo sicher ...

> Aber wir sind Deutschland, ein hoch entwickeltes Land.

Schau ainmal in den Wedding rein ...

> Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen regiert?

Warum nicht ?

> Warum gibt es keine Stellen für Absolventen?

Es gibt sie aber die werden zu ÜBER 80 % durch Beziehungen besetzt ...

> Warum hat ein DL 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht?

Mit etwas müssen doch die Datenbanken gefüttert werden , üvber 80 % sind 
Fakestellenanzeigen ...

> Warum dürfen Techniker, die nichts können außer Excel, einem Hardware-
> Ing., der alles von Texas Instruments auseinander nimmt, vorgezogen?

Ist die billigere Lösung ...

> Warum darf der Techniker ein ruhiges Leben genießen, während sich der
> Hardware-Ing. im Studium durchgekämpft hat, Berichte und Bachelor,
> Master–Arbeiten geschrieben hat, BE beim DL für 2k netto gesammelt hat?

Sowas nennt sich Markt , Angebot und Nachfrage klaffen sehr weit 
ausseinander

Weniger als 50 % der Mint Absolventen landen in einem angemessenen Job , 
es liegt meistens garnicht an Fähigkeiten , wir haben eine 
Absolventenchwämme die in den nächsten Jahren nicht abebbt , Schicht im 
Schacht für die meisten MINT Absolventen dumm gelaufen !!!

von Ex Dualer (Gast)


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Max M. schrieb:
> Aha, das sagt so ziemlich nix aus.

Eben darum sucht man sich seine Leute lieber per dualem Studium aus, da 
hat man deutlich mehr Zeit oder auch wenn man die Leute per 
Dienstleister bei sich arbeiten lässt. Das sagt erheblich mehr aus als 
eine Stunde mit einem Chef und einem Personaler.

von void (Gast)


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werauchimmer schrieb:
>> Warum will denn nur jeder unbedingt "zum OEM"?
>
> - 35 Stunden in der Woche und dann noch mehr in der Tasche, als die 40h
> im Mittelstand
> - Ordentliche Gleitzeitregelung, vor allem Gleittage
> - Keine Arbeitstage mit mehr als 10h
> - 30 Tage Urlaub
> - Betriebsrente
> - 13,25 Gehälter
...

Ja, und? Solche Bedingungen bekommt man auch woanders. Nicht nur beim 
OEM gibt es Tarifverträge, sondern auch außerhalb. Obendrein ist der job 
auch spannender als den ganzen Tag als Telefoningenieur Supplier zu 
dirigieren oder sich darüber zu ärgern, dass man Jährlich neue externe 
Berufsanfänger anlernen darf, die dann gleich wieder verschwinden, 
nachdem sie gerade warm gelaufen sind...

Ich habe die schmerzen 3 Jahre durch gemacht und bin heilfroh zu 
besseren Bedingungen nun woanders zu arbeiten.

von peter (Gast)


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F. B. schrieb:

> Wieder mal ein schöner Beweis, dass Ings nichts von Wirtschaft und
> Finanzen verstehen und die meisten auch noch Probleme mit dem logischen
> Denken haben. Wenn man dem Rest der Bevölkerung nicht das Geld aus der
> Tasche ziehen würde, um eure IGM-Gehälter zu finanzieren, dann müsstet
> ihr auch nicht mehr Steuern bezahlen. Also wenn die höheren Steuern dein
> Problem sind, dann solltest du dich dafür einsetzen, dass ihr weniger
> Gehalt bekommt.


Was wird der Bevölkerung aus der Tasche gezogen? Der Bäcker in 
Untertürkheim zahlt seine Miete von den zahlenden Daimler Kunden. Du 
willst, dass die IGM Mitarbeiter bluten? Gut, dann kaufen die halt ihre 
Brötchen ab sofort beim Lidl. Muss halt der Bäcker dran glauben. :D

Die IGM Betriebe ziehen KEINEM was aus der Tasche, sondern zahlen den 
Menschen MEHR als dem Durchschnittsdeutschen.
Und soll ich dir was sagen? Die Typen beim Dienstleister sind zu 90% 
einfach Durchschnitt. Wahrscheinlich sogar unterdurchschnittlich. Weder 
ehrgeizig, noch gepflegt im Auftreten. Die restlichen 10% entkommen dem 
Dienstleister in den ersten 4 Jahren. Falls du nicht zu diesen 10% 
gehörst. Pech. Wieso solltest du dann mehr Geld verdienen als ein BWLer 
mit 1,x der gut performt und als Conusltant arbeitet? Wodurch begründest 
du das? Du kannst im Grunde genommen nichts, aber fordert 70k. LOL. 
Dafür arbeiten BWLer 80h die Woche!!!  ALso jammer nicht.

von werauchimmer (Gast)


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F. B. schrieb:
> Sollen die Konzerne
> ihren Mitarbeitern die Gehälter kürzen, dann können sie auch die
> Dieselnachrüstungen aus eigener Tasche bezahlen.

Gerade du mit deiner Globalisierungsbrille: Wie willst du die 
ausländischen Autohersteller dazu zwingen, die Nachrüstung zu bezahlen?

von G. L. (glt)


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W. E. schrieb:
> Nun, warum ich das hier schreibe: ich möchte meine Erkenntnis mit euch
> teilen.

Willst du jetzt mitteilen, dass Du eine Flasche bist, die keiner nehmen 
will u. ein Ex-Azubi mit evtl. Technikerabschluss dich locker in die 
Tasche steckt?

von Ex Dualer (Gast)


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F. B. schrieb:
> m Rest der Bevölkerung nicht das Geld aus der
> Tasche ziehen würde, um eure IGM-Gehälter zu finanzieren, dann müsstet
> ihr auch nicht mehr Steuern bezahlen. Also wenn die höheren Steuern dein
> Problem sind, dann solltest du dich dafür einsetzen, dass ihr weniger
> Gehalt bekommt.

Steuern sparen ist so einfach!

von cha-ar-196 (Gast)


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Hoschi schrieb:
> Deswegen sind sie den
> Firmen auch mehr wert. In der heutigen Zeit wird auf die Qualität der
> akademischen Ausbildung und die Abschluss-Art komplett gesch*ssen.

Stimmt, aber nur solange sie in ihrem "Lehrbetrieb" bleiben. Wechseln 
ist bei deren limitierten Abschluß meist nur mit Abstrichen drin!

von F. B. (finanzberater)


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peter schrieb:
> Was wird der Bevölkerung aus der Tasche gezogen?

Begreifst du sowieso nicht.


> Der Bäcker in Untertürkheim zahlt seine Miete von den zahlenden
> Daimler Kunden.

So, so.


> Du willst, dass die IGM Mitarbeiter bluten?

Genau. Ist nur gerecht, wenn sie was von ihren Gehältern und Boni 
zurückgeben, die sie nur durch Betrug erhalten haben. Der Steuerzahler 
hat schon dafür geblutet, dass er einen Betrugsdiesel gekauft hat, der 
jetzt nichts mehr wert ist.


> Und soll ich dir was sagen? Die Typen beim Dienstleister sind zu 90%
> einfach Durchschnitt. Wahrscheinlich sogar unterdurchschnittlich.

lach Mehrere meiner Ex-Kollegen arbeiten jetzt beim IGM-Konzern. Ich 
kann die versichern, dass die Mehrzahl davon unterdurchschnittlich ist.


> Wieso solltest du dann mehr Geld verdienen als ein BWLer
> mit 1,x der gut performt und als Conusltant arbeitet? Wodurch begründest
> du das? Du kannst im Grunde genommen nichts, aber fordert 70k. LOL.
> Dafür arbeiten BWLer 80h die Woche!!!  ALso jammer nicht.

LOL. Ich muss gar nicht arbeiten, ich verdiene mein Geld mit ein paar 
Mausklicks. Den Beruf betreibe ich nur noch hobbymäßig nebenher.

von Heiner, d. II. (Gast)


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peter schrieb:
> Wahrscheinlich sogar unterdurchschnittlich. Weder
> ehrgeizig, noch gepflegt im Auftreten. Die restlichen 10% entkommen dem
> Dienstleister in den ersten 4 Jahren. Falls du nicht zu diesen 10%
> gehörst. Pech.

Das stimmt so nicht. Ohne Dienstleister würden die Hersteller kein Auto 
mehr hinbekommen, jedenfalls nicht so günstig wie heute, weil dann 
müssten sie ihren eigenen IGM-Personalbestand mal um das Dreifache 
aufstocken.
Und es werden auch keine 90% der DL-Ingenieure pro Jahr übernommen, dann 
könnte man die auch gleich festeinstellen, was man aber nicht will. 
Sondern 90 Prozent bleiben beim DL und 10 Prozent kommen in guten Zeiten 
rüber, aber auch nur als Karotte für die restlichen Esel und die noch 
neu hinzukommen.

von Entwiggler (Gast)


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F. B. schrieb:
> Ist nur gerecht, wenn sie was von ihren Gehältern und Boni zurückgeben,
> die sie nur durch Betrug erhalten haben. Der Steuerzahler hat schon
> dafür geblutet, dass er einen Betrugsdiesel gekauft hat, der jetzt
> nichts mehr wert ist.

Das ist doch nicht die Schuld aller Mitarbeiter bei VW, eher das 
Gegenteil. Zudem konnte man BMW bis heute keinen Betrug nachweisen. Bei 
den aktuellen Modellen sind die Abgaswerte der deutschen OEMs um ein 
vielfaches besser als die der Konkurrenz.

Man merkt dir richtig an wie du vom Neid zerfressen bist. Du musst 
lernen damit umzugehen, dass du ein low performer bist. Du wirst nie zum 
OEM oder grossen Tier1-Zulieferer kommen. Wenn du das akzeptiert hast, 
dann wirst du vermutlich auch aufhören den ganzen Tag in einem 
Mikrocontroller-Forum über Investments zu schreiben. Ich wünsche dir 
jedenfalls viel Erfolg die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen.

von Kastanie (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Warum gibt es keine Stellen für Absolventen?
>
> Es gibt sie aber die werden zu ÜBER 80 % durch Beziehungen besetzt ...
>
>> Warum hat ein DL 1.000 Stellen für Absolventen, aber die Konzerne nicht?
>
> Mit etwas müssen doch die Datenbanken gefüttert werden , üvber 80 % sind
> Fakestellenanzeigen ...

Wieder mal belegte Zahlen vom Oberfrusti.
Es ist die 80!
Merkt sie euch!

von Peter (Gast)


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Heiner, d. II. schrieb:
> peter schrieb:
>> Wahrscheinlich sogar unterdurchschnittlich. Weder
>> ehrgeizig, noch gepflegt im Auftreten. Die restlichen 10% entkommen dem
>> Dienstleister in den ersten 4 Jahren. Falls du nicht zu diesen 10%
>> gehörst. Pech.
>
> Das stimmt so nicht. Ohne Dienstleister würden die Hersteller kein Auto
> mehr hinbekommen, jedenfalls nicht so günstig wie heute, weil dann
> müssten sie ihren eigenen IGM-Personalbestand mal um das Dreifache
> aufstocken.
> Und es werden auch keine 90% der DL-Ingenieure pro Jahr übernommen, dann
> könnte man die auch gleich festeinstellen, was man aber nicht will.
> Sondern 90 Prozent bleiben beim DL und 10 Prozent kommen in guten Zeiten
> rüber, aber auch nur als Karotte für die restlichen Esel und die noch
> neu hinzukommen.

Versteh deinen Text nicht. Habe doch geschrieben, dass maximal 10% 
übernommen werden. Und das ist keine Karotte. Die leisten halt gute 
Arbeit und haben es sich verdient.

Das "Team" eines Dienstleisters:

30% vollpfosten, die absolut nichts raffen
50% kommen im T-shirt, ungewaschen, Haare nicht mal gekämmt, 
durchschnittsklug, man lebt halt vor sich hin
10% High-Performer, die auch eine Übernahmechance haben

10% High-Performer, die leider nicht übernommen werden

Nur diese 10% dürfen sich hier beschweren. Sonst keiner. Leider 
beschweren sich die restlichen 80% auch. Obwohl sie selbst im 
Einkaufszentrum als Verkäufer schwer vermittelbar wären aufgrund ihres 
äußeren und ihrer Performance.

F. B. schrieb:
>> Und soll ich dir was sagen? Die Typen beim Dienstleister sind zu 90%
>> einfach Durchschnitt. Wahrscheinlich sogar unterdurchschnittlich.
>
> lach Mehrere meiner Ex-Kollegen arbeiten jetzt beim IGM-Konzern. Ich
> kann die versichern, dass die Mehrzahl davon unterdurchschnittlich ist.

Da haben wir es doch. Obwohl deine Ex-Kollegen unterdurchschnittlich 
sind, wurden sie übernommen. Was bist dann du? hahahahahah :D

von Le X. (lex_91)


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Peter schrieb:
> Da haben wir es doch. Obwohl deine Ex-Kollegen unterdurchschnittlich
> sind, wurden sie übernommen. Was bist dann du? hahahahahah

Die üblichen Ausreden: die Kollegen können sich halt so toll verkaufen.
Oder: er hat keine Lust auf Schauspielerei und Anbiederei.
Oder: er arbeitet ja nur noch just4fun, hat IGM ja garnicht nötig.

Halt das übliche Zeugs um das eigene Versagen zu beschönigen und das 
egozentrische Weltbild wieder zurechtzurücken.

von Max M. (maxmicr)


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Peter schrieb:
> aufgrund ihres
> äußeren

Ich weiß nicht, bist das immer du der das Argument mit dem Aussehen 
bringt? Hab ich jetzt schon öfters gelesen. Aus welchem Grund? Man kann 
normalerweise nichts dafür, wie man aussieht. Und als Ingenieur oder 
Informatiker muss man auch nicht gut aussehen.

von Cyblord -. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ich weiß nicht, bist das immer du der das Argument mit dem Aussehen
> bringt? Hab ich jetzt schon öfters gelesen. Aus welchem Grund? Man kann
> normalerweise nichts dafür, wie man aussieht. Und als Ingenieur oder
> Informatiker muss man auch nicht gut aussehen.

Ja für die eigene Hackfresse kann man natürlich nichts, aber darum gehts 
auch nicht. Zum Äußeren gehört auch ob jemand stinkt wie ein Bierfass 
oder ob die Salzflecken um die Schweißinseln zum Muster der Klamotte 
gehören...

von Peter (Gast)


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Max M. schrieb:
> Peter schrieb:
>> aufgrund ihres
>> äußeren
>
> Ich weiß nicht, bist das immer du der das Argument mit dem Aussehen
> bringt? Hab ich jetzt schon öfters gelesen. Aus welchem Grund? Man kann
> normalerweise nichts dafür, wie man aussieht. Und als Ingenieur oder
> Informatiker muss man auch nicht gut aussehen.

Es geht hier absolut nicht um das Gesicht oder wie hübsch man ist.
Wenn man aber mit 32 die pinken Hemden vom Abiball anzieht oder in 
Hoodies mit Baggy Jeans kommt und dazu noch die Haare in alle Richtungen 
abstehen weil man ja natürlich schön ist nachm aufstehen, braucht man 
sich nicht wundern, wenn man für immer festhängt.

Beim OEM ist äußeres einfach wichtig. Natürlich hätte sich Einstein 
nicht hüpsch kleiden müssen, aber der wäre auch nicht bei Dienstleistern 
eingestiegen sondern mit 1,0 direkt zum OEM.

von F. B. (finanzberater)


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F. B. schrieb:
> Ich hoffe, der Scheuer meint es ernst, und lässt wirklich die Autobauer
> und ihre Mitarbeiter für den Betrug bluten, und nicht den Steuerzahler.
>
> 
https://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/fuer-bessere-luft-scheuer-will-sehr-ernste-gespraeche-mit-autobauern_id_8624580.html

Er scheint schon wieder einzuknicken:

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte im März zurückhaltend 
auf Forderungen nach einem höherem Druck der Politik auf die 
Autoindustrie in der Diesel-Krise reagiert.

►„Ich möchte im Dialog bleiben, wir reden aber von der deutschen 
Leitindustrie mit Hunderttausenden von Arbeitsplätzen“, sagte Scheuer 
vor gut einer Woche am Rande eines Termins in Niederbiegen 
(Baden-Württemberg).

https://www.bild.de/politik/inland/svenja-schulze/umweltministerin-will-keine-fahrverbote-fuer-diesel-55266972.bild.html

Muss man den Mitarbeitern halt das Gehalt kürzen. Oder hast du Angst um 
deinen gutbezahlten Lobbyjob nach deiner Politkarriere, du Schwätzer?

von Dipl.- G. (hipot)


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Udo schrieb:
> speed_of_light schrieb im Beitrag #5352954:
>> Ohne Beziehungen wird das nichts, man braucht euch für billige Maloche
>> beim Leiher.
>
> Ich seh schon - vom Tellerwäscher zum Millionär ist hier eher nicht
> drin.

In den USA auch nicht. Außer für den einen Tellerwäscher aus zig 
Millionen Leuten, der dann die Illusion schürt, daß das für alle möglich 
ist.

Volkswirtschaftlich und psychologisch analysiert ist das Kernprinzip des 
Kapitalismus identisch zum Lottospielen:
Klar kann JEDER gewinnen, aber nicht ALLE.

Und wo wärst Du lieber Tellerwäscher? In den USA oder in der BRD?
USA ist nur geil mit geilem Job. Da spreche ich nämlich aus Erfahrung.
Ich wäre sofort wieder in Deutschland, wenn die Deutschen gewillt wären, 
mich adäquat zu bezahlen. Die kriegen aber immer Schnappatmung und 
fangan an, in die braune Tüte zu atmen, wenn ich mit 8-9 Jahren BE 
meinen Gehaltswunsch kommuniziere. Der Fachkräftemangel ist in diesem 
Sinne ganz in meinem Interesse ;-)

von Der mit dem Golf tanzt (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Die kriegen aber immer Schnappatmung und
> fangan an, in die braune Tüte zu atmen, wenn ich mit 8-9 Jahren BE
> meinen Gehaltswunsch kommuniziere.

Und wo läge der denn derzeit? Du bist ja auch in den USA nicht übermäßig 
gut bezahlt.

von Der mit dem Golf tanzt (Gast)


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F. B. schrieb:
> Muss man den Mitarbeitern halt das Gehalt kürzen. Oder hast du Angst um
> deinen gutbezahlten Lobbyjob nach deiner Politkarriere, du Schwätzer?

Du bist so richtig vom Frust und Neid zerfressen, dass du anderen, auch 
wenn sie nichts dafür können, das Gehalt kürzen willst. Meine Güte!

von Schreiber (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Und wo wärst Du lieber Tellerwäscher? In den USA oder in der BRD?
> USA ist nur geil mit geilem Job. Da spreche ich nämlich aus Erfahrung.
> Ich wäre sofort wieder in Deutschland, wenn die Deutschen gewillt wären,
> mich adäquat zu bezahlen. Die kriegen aber immer Schnappatmung und
> fangan an, in die braune Tüte zu atmen, wenn ich mit 8-9 Jahren BE
> meinen Gehaltswunsch kommuniziere. Der Fachkräftemangel ist in diesem
> Sinne ganz in meinem Interesse ;-)

Das Arbeitgeberbrutto pro gearbeiteter Stunde ist vergleichbar.

Beitrag #5375003 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5375005 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Dipl.- G. schrieb:
> In den USA auch nicht. Außer für den einen Tellerwäscher aus zig
> Millionen Leuten, der dann die Illusion schürt, daß das für alle möglich
> ist.

Der "amerikanische Traum" sagt doch aber genau das: "Es ist möglich". Er 
sagt nicht "Es ist für jedermann garantiert". (Das wäre die deutsche 
Vollkaskomentalität. Die haben die Amis aber nicht.)
Nur in D gibt es Parteien die dumm genug sind, Schilder mit "Reichtum 
für alle" aufzuhängen. Der Ami weiß dass nicht jeder Reich sein kann, 
aber jeder einzelne KANN es schaffen. Man muss halt der sein, der es 
schafft. Darum geht es. Die anderen Tellerwäscher braucht man ja noch, 
wenn man Reich ist.

Und vor hundert Jahren war es im alten Europa eben nicht mal theoretisch 
möglich, einfach von der Unterschicht aufzusteigen. In den USA hingegen 
schon. Heute ist es halt auch in Europa normal geworden.

Also wer hier gegen amerikanischen Traum anschreibt, sollte ihn erst mal 
verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
> Und wo wärst Du lieber Tellerwäscher? In den USA oder in der BRD?
> USA ist nur geil mit geilem Job. Da spreche ich nämlich aus Erfahrung.
> Ich wäre sofort wieder in Deutschland, wenn die Deutschen gewillt wären,
> mich adäquat zu bezahlen. Die kriegen aber immer Schnappatmung und
> fangan an, in die braune Tüte zu atmen, wenn ich mit 8-9 Jahren BE
> meinen Gehaltswunsch kommuniziere. Der Fachkräftemangel ist in diesem
> Sinne ganz in meinem Interesse ;-)
>
> Das Arbeitgeberbrutto pro gearbeiteter Stunde ist vergleichbar.

Bitte was? Und damit feierst du dich so hart?
Dafür zahlst du bei Krankheit alles selber (ja blabla gesund zahlst du 
nichts, aber wenns dich trifft bist du ruiniert), Altersvorsorge musst 
du auch selber machen (ja das ist effektiver ETFs zu kaufen als in ne 
Rentenkasse einzuzahlen, aber senkt dein „netto“ trotz allem), 
Wirtsxhaftsflüchtling biste auch noch und wirst iwann rausgeschmissen 
von Donald. Familie siehste auch nur einmal im Jahr. Kinder, falls du 
welche hast, sollten komplett die Schulzeit im selben Land verbringen. 
Wenn du zurück nach Deutschland gehst verlieren sie alle Freunde. Deine 
Frau bleibt in USA weil sie dort nen neuen hat. Aber Familie juckt in 
dem Forum eh keinen von den Proleten.

Und das alles für 80k netto? Lol! Da lebe ich mit 50.000€ netto und KV 
und Rente lieber in Deutschland.

von Arno (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> In den USA auch nicht. Außer für den einen Tellerwäscher aus zig
>> Millionen Leuten, der dann die Illusion schürt, daß das für alle möglich
>> ist.
>
> Der "amerikanische Traum" sagt doch aber genau das: "Es ist möglich". Er
> sagt nicht "Es ist für jedermann garantiert". (Das wäre die deutsche
> Vollkaskomentalität. Die haben die Amis aber nicht.) [...]
>
> Also wer hier gegen amerikanischen Traum anschreibt, sollte ihn erst mal
> verstehen.

Zum Problem wird der Traum IMHO dann, wenn aus "Jeder kann es schaffen" 
wird "wer es nicht schafft, hat halt Pech gehabt, wenn er sich keine 
Medikamente leisten kann/verhungert/aus seiner Wohnung geworfen 
wird/nicht zur Schule gehen kann/...".

MfG, Arno

von Gerd (Gast)


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Das ist wohl auch ein allgemeines gesellschaftliches Problem:

«Die Sitten verwildern, die Gerechtigkeit ist obdachlos»
Identitäten lösen sich auf, Gesellschaften verwandeln sich in 
hypernervöse Gemeinschaften...

https://www.nzz.ch/feuilleton/wir-erleben-ein-grosses-gleiten-ld.1370201

von Gordon (Gast)


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Peter schrieb:
> Dafür zahlst du bei Krankheit alles selber (ja blabla gesund zahlst du
> nichts, aber wenns dich trifft bist du ruiniert)

Wenns dich trifft, dann rettet dich die deutsche Krankenversicherung in 
den meisten Fällen auch nicht. Die deutsche Gesellschaft ist bei weitem 
überversichert, und was machen Allianz und co? Zur Dienstreise ins 
Bordell nach Osteuropa, es bleibt ja viel viel mehr hängen als sie 
auszahlen müssen.

Seine Familiensituation kennst du nicht. Es kann auch sein, dass er 
Waise ist. Manche Familien sind auch dann zerstritten, wenn sie im 
gleichen Land leben. Viele sehen sich ohnehin nur an den Feiertagen...
20 Jahre diese 30k mehr als du bedeutet, dass er quasi schon in Rente 
kann (wenn er es geschickt anlegt, auch früher).

von Cyblord -. (cyblord)


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Arno schrieb:

> Zum Problem wird der Traum IMHO dann, wenn aus "Jeder kann es schaffen"
> wird "wer es nicht schafft, hat halt Pech gehabt, wenn er sich keine
> Medikamente leisten kann/verhungert/aus seiner Wohnung geworfen
> wird/nicht zur Schule gehen kann/...".

Ja klar, lieber H4 Paradies wie in D. Wo der arbeitende noch der Dumme 
ist, der sich morgens und abends auslachen lassen darf, von Leuten die 
er mitversorgen muss.
Sozialstaat schön und gut, aber in Deutschland muss man grundsätzlich 
alles überdrehen, bis der Spaß aufhört. Und das tun wir auch hier leider 
wieder.

von Cyblord -. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Sozialstaat schön und gut, aber in Deutschland muss man grundsätzlich
> alles überdrehen, bis der Spaß aufhört. Und das tun wir auch hier leider
> wieder.

Eben, und wer wie Spahn unangenehme Wahrheiten ausspricht muss sich 
anfeinden lassen.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Eben, und wer wie Spahn unangenehme Wahrheiten ausspricht muss sich
> anfeinden lassen.

Und zwar völlig zu recht. Der neue Gesundheitsminister wusste ganz 
genau, was er damit bewirkt, er ist ja nicht erst seit gestern im 
politischen Geschäft tätig. Das war eine gezielte Provokation, 
ausgetragen auf dem Rücken der Armen im Lande, nur um Stimmen wie die 
von Cyblord und Abradolf zu gewinnen; offensichtlich hat es auch noch 
funktioniert.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Und zwar völlig zu recht. Der neue Gesundheitsminister wusste ganz
> genau, was er damit bewirkt, er ist ja nicht erst seit gestern im
> politischen Geschäft tätig. Das war eine gezielte Provokation,
> ausgetragen auf dem Rücken der Armen im Lande, nur um Stimmen wie die
> von Cyblord und Abradolf zu gewinnen; offensichtlich hat es auch noch
> funktioniert.

Nein, er hatte absolut Recht mit der Aussage, dass die Grundsicherung 
damit erreicht sei und das ist auch genug; man kann dennoch sehr viel 
vom Amt bezahlt kriegen, außer natürlich man will aus falsch 
verstandenem Stolz nichts beantragen, das ist dann natürlich selbst 
Schuld und schön blöd, wer die Angebote nicht nutzt.
Ansonsten hat niemand ein Anrecht auf ein ausladendes entspanntes Leben 
auf Staatskosten, wer mehr will muss halt was dafür tun.

von Arno (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Arno schrieb:
>
>> Zum Problem wird der Traum IMHO dann, wenn aus "Jeder kann es schaffen"
>> wird "wer es nicht schafft, hat halt Pech gehabt, wenn er sich keine
>> Medikamente leisten kann/verhungert/aus seiner Wohnung geworfen
>> wird/nicht zur Schule gehen kann/...".
>
> Ja klar, lieber H4 Paradies wie in D. Wo der arbeitende noch der Dumme
> ist, der sich morgens und abends auslachen lassen darf, von Leuten die
> er mitversorgen muss.

Hartz IV und Paradies direkt nebeneinander, und das in einem Forum, in 
dem unter 60.000€ Bruttogehalt schon als Armut gesehen wird - das passt 
ja wie Faust auf Auge. Ausgelacht werde ich auch nicht von Hartz 
IV-Beziehern - zumindest glaube ich nicht, dass er hier: 
https://boerse.ard.de/aktien/mannesmann-fotoserie-josef-ackermann-victory100~_pd-1390463102052_v-z-a-par-a-l.jpg 
Hartz IV bezieht.

Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, lieber Hartz IV als 
Krankenversicherer, die versicherte lebenswichtige Behandlungen nicht 
zahlen, weil sie wissen, dass der Kranke stirbt, bevor er mit seiner 
Klage Recht bekommt.

MfG, Arno

von Arno (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Qwertz schrieb:
>> Und zwar völlig zu recht. Der neue Gesundheitsminister wusste ganz
>> genau, was er damit bewirkt, er ist ja nicht erst seit gestern im
>> politischen Geschäft tätig. Das war eine gezielte Provokation,
>> ausgetragen auf dem Rücken der Armen im Lande, nur um Stimmen wie die
>> von Cyblord und Abradolf zu gewinnen; offensichtlich hat es auch noch
>> funktioniert.
>
> Nein, er hatte absolut Recht mit der Aussage, dass die Grundsicherung
> damit erreicht sei und das ist auch genug;

Was er gesagt hat war "Hartz IV bedeutet nicht Armut."

Das mag im Vergleich zu Menschen, die vor Armut verhungern, durchaus 
stimmen - aber wer sich in einem Land wie Deutschland von 145,04€/Monat 
ernähren muss, von 37,20€/Monat Internetanschluss, Telefon und Porto 
(mit vielen Telefonaten und Briefen wegen geforderter Bewerbungen) 
bestreiten soll, von 25,64€/Monat Rücklagen für kaputt gehende 
Haushaltsgeräte bilden soll, der zwei Jahre die gesamten 34,66€/Monat 
für sparen muss, um sich statt Familienheimfahrten oder Fahrten zu 
Bewerbungsgesprächen einen Interkontinentalflug zu leisten (und dann von 
den 10,35€/Monat Geld für ca. drei Übernachtungen hat) - der soll in 
einem Land, in dem andere alle zwei Jahre ein neues Mobiltelefon für 
>500€ kaufen, dreimal im Jahr einen Urlaub plus fünfmal einen 
Wochenendtrip mit Übernachtung im Hotel machen, in einem solchen Land 
soll der nicht arm sein?

> man kann dennoch sehr viel
> vom Amt bezahlt kriegen, außer natürlich man will aus falsch
> verstandenem Stolz nichts beantragen, das ist dann natürlich selbst
> Schuld und schön blöd, wer die Angebote nicht nutzt.

Was kann man denn zusätzlich zu Grundsicherung und Miete/Heizkosten noch 
bezahlt bekommen? Nicht als Darlehen, sondern wirklich bezahlt?

> Ansonsten hat niemand ein Anrecht auf ein ausladendes entspanntes Leben
> auf Staatskosten, wer mehr will muss halt was dafür tun.

Ein ausladendes, entspanntes Leben ist weit weg von Hartz IV. Und wir 
können gern diskutieren, wieviel Armut wir zulassen wollen - aber bitte 
nicht auf der Basis, dass Hartz IV ja keine Armut bedeute.

MfG, Arno

von Gästchen (Gast)


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W. E. schrieb:
> Warum wird dieses tolle Land von solchen Konzernen
> regiert?

Hier die Antwort:
https://www.heise.de/tp/features/Westliche-Demokratie-ist-hohl-Reichtum-regiert-4009334.html

von Cyblord -. (Gast)


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Arno schrieb:
> Was kann man denn zusätzlich zu Grundsicherung und Miete/Heizkosten noch
> bezahlt bekommen? Nicht als Darlehen, sondern wirklich bezahlt?

Deine zitierten Bewerbungskosten, Haushaltserstausstattung, Zuschüsse zu 
Nachhilfe, Klassenfahrten, etc.
Üblicherweise noch 50-75% Rabatt in Sozialkaufhäusern, wo man günstig 
gute Second-Hand Ware erstehen kann.
Und vieles mehr

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Deine zitierten Bewerbungskosten, Haushaltserstausstattung, Zuschüsse zu
> Nachhilfe, Klassenfahrten, etc.
> Üblicherweise noch 50-75% Rabatt in Sozialkaufhäusern, wo man günstig
> gute Second-Hand Ware erstehen kann.
> Und vieles mehr

Hartz IV bedeutet im reichen Deutschland trotzdem relative Armut, da 
beißt die Maus keinen Faden ab, das steht für mich außer Frage. Die 
Aussage von Spahn, dass Hartz IV keine Armut bedeute, war natürlich 
reine Polemik. Aber typisch für viele Politiker, die vom echten Leben da 
draußen keine Ahnung haben.
Zum Glück musste ich noch nie im Leben Transferleistungen vom Staat 
beziehen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich es jemals tun 
werde; trotzdem zahle ich gerne meine Steuern, um damit unter anderem 
den Bedürftigen dieses Landes ein Mindestmaß an finanzieller 
Unterstützung zukommen zu lassen. Ich möchte nicht in einem Land wie den 
USA leben, wo an der nächsten Straßenecke Leute verhungern müssen oder 
keine Krankenversicherung haben können.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Hartz IV bedeutet im reichen Deutschland trotzdem relative Armut, da
> beißt die Maus keinen Faden ab, das steht für mich außer Frage.

Sicher, aber relative Armut wird man immer haben und die Definition 
macht sich auch jeder Interessensverband wie ihm lustig ist, jenachdem 
ob er rot, schwarz, gelb oder blau gefärbt ist.

Qwertz schrieb:
> Zum Glück musste ich noch nie im Leben Transferleistungen vom Staat
> beziehen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich es jemals tun
> werde;

Entscheidend dabei ist, dass man sich informiert was einem im Fall des 
Falles zusteht und dies einfordert, ggf. mit anwaltlicher Hilfe (die 
einem ja auch bezahlt wird). Was der Staat nämlich mit größter 
Sicherheit nicht tut: Einem die Leistungen hinterhertragen.
Wenn dann schon richtig und nicht son halbgaren Scheiß, wo man die 
Hälfte die Möglichkeiten einfach liegen lässt und sich dann wundert, 
dass man auf keinen grünen Zweig mehr kommt.

Qwertz schrieb:
> Ich möchte nicht in einem Land wie den
> USA leben, wo an der nächsten Straßenecke Leute verhungern müssen oder
> keine Krankenversicherung haben können.

Das alles ist mit H4 abgesichert und ist auch nicht Gegenstand der 
Diskussion.

Beitrag #5376511 wurde vom Autor gelöscht.
von abc (Gast)


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Le X. schrieb im Beitrag #5376511:
> Zwecks meiner könnten sie jedem der keinen Bock auf Arbeiten hat 800€,
> von mir aus auch 'nen Tausender im Monat überweisen (da ist dann aber
> wirklich alles enthalten) und fertig.
> Dafür die Jobcenter und Verwalter wegoptimieren und den
> Verwaltungsaufwand drastisch zurückfahren.
> Eingeklagt muss auch nichts mehr werden da alles inklusive ist.

Die Annahme ist gerade, dass jemand in dieser Situation (im Mittel) gar 
nicht fähig ist, die 800EUR zu managen, um damit über die Runden zu 
kommen. (Man kann auch mit 800EUR/Monat verhungern) Deshalb MUSS die 
Person überwacht und "gefügig gemacht" werden. Letztlich ist es auch ein 
Stück so gewollt. Entsprechende Bildung bis Sek2 ist komplette 
Fehlanzeige. Selbst hier im Forum hast Du immer wieder Beiträge "Hilfe, 
ich bekomme fast 100k, mir kommt's schon aus den Ohren raus. Wie plane 
ich mein Leben? Wo kaufe ich mir ein Haus? Wie viel Teilzeit kann ich 
machen?" Möglicherweise und ironischer Weise ist genau das der Schlag 
von Person, der mit 1000EUR/Monat verhungern würde.

von Cyblord -. (cyblord)


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Qwertz schrieb:
> Ich möchte nicht in einem Land wie den
> USA leben, wo an der nächsten Straßenecke Leute verhungern müssen oder
> keine Krankenversicherung haben können.

Warst du denn schon mal da und hast reihenweise Leute auf der Straße 
verhungern sehen?

Natürlich gibt es Obdachlose. Die gibt es bei uns aber auch. Und das 
nicht zu knapp. Man schlendere doch mal des Nachts durch eine beliebige 
Unterführung in einer beliebigen Großstadt in D.

Dann gibt es natürlich noch die Unterschicht, die in Trailerparks o.ä. 
wohnt. Die gibt es bei uns aber auch, wohnen dann halt im Plattenbau.

Und es gibt kostenlose medizinische Versorgung in den USA, nur eben 
anders organisiert. Dort basiert vieles auf freiwilliger karitativer 
Leistung. Die dort auch einen viel größeren Stellenwert hat als bei uns. 
Eben weil es weniger Staat gibt und darum die Steuern auch niedriger 
sind.

Es gibt in den USA z.B. auch Lebensmittelmarken für bedürftige.

Der Unterschied ist halt dass man sich dort keinen Vollkaskosozialstaat 
leisten will, wo die Grenzen zwischen Vollzeitarbeiter und 
Kompletthartzer quasi verschwimmt, was den Lebenstandard angeht. Da 
würde einem jeder Ami den Vogel zeigen, und das zu recht.

Dort gibt es halt noch Selbstbestimmung, mit all ihren Nachteilen. 
Zahlst du keine KV, hast du keine KV. Ende der Geschichte. 
Entscheidungen dort haben Konsequenzen. Bei uns gibt es dieses Prinzip 
doch gar nicht mehr.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Eben weil es weniger Staat gibt und darum die Steuern auch niedriger sind.
In den USA? Weniger Staat? Welche USA meinst du?

> Und es gibt kostenlose medizinische Versorgung in den USA, nur eben
> anders organisiert.
Aus eigener Erfahrung: die ist im Großen und Ganzen so organisiert, dass 
du krank wirst, eine Rechnung bekommst, die du mangels Geld nicht 
bezahlst und nach der dritten Mahnung geht sie weiter an Inkassobüros, 
in denen hauptsächlich Rechtsanwälte beschäftigt sind, die sich das Geld 
dann vom Staat holen.

Ich kenne da einige Pensionäre, die sich als Poolreiniger und Rasenmäher 
verdingen. Und so basierend auf der Rente aus Deutschland ihren 
Lebensabend (ohne die unbezahlbare Krankenversicherung!) verbringen. 
Wenn es sich noch einrichten lässt, fliegen die zum Kranksein sogar nach 
Deutschland...

> Der Unterschied ist halt dass man sich dort keinen Vollkaskosozialstaat
> leisten will
Ja, man hat offenbar andere Ziele. Die wirkliche (Drecks-)Arbeit, für 
die sich sogar der ausgewanderte deutsche Pensionär noch zu schade ist, 
machen dort übrigens viele unterbezahlte Migranten.

> Zahlst du keine KV, hast du keine KV.
https://www.cnbc.com/2017/06/23/heres-how-much-the-average-american-spends-on-health-care.html
Und was machst du dann mit "den Anderen", die sich die 10k$ nicht 
leisten können, weil sie gerade mal 20k$ bekommen?

> Dort gibt es halt noch Selbstbestimmung, mit all ihren Nachteilen.
Wobei Letztere deutlich überwiegen, sobald du mal nicht mehr ganz vorne 
mitschwimmen kannst.

Soviel zum "gelobten Land". Wem es dort so viel besser gefällt als bei 
uns hier: nur zu, zieht um!

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:
> Ja, man hat offenbar andere Ziele. Die wirkliche (Drecks-)Arbeit, für
> die sich sogar der ausgewanderte deutsche Pensionär noch zu schade ist,
> machen dort übrigens viele unterbezahlte Migranten.

Diesen Migranten geht es dort so schlecht, dass die alles, wirklich 
alles tun um irgendwie illegal in die USA einzureisen. Macht Sinn, 
Loddar!

> Soviel zum "gelobten Land". Wem es dort so viel besser gefällt als bei
> uns hier: nur zu, zieht um!

Ich habe nie vom "gelobten Land" gesprochen. Und ich wohne gerne hier. 
Trotzdem muss ich deshalb nicht auf andere Länder spucken, nur weil die 
die Dinge etwas anders handhaben. Kannst du das intellektuell irgendwie 
erfassen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Diesen Migranten geht es dort so schlecht, dass die alles, wirklich
> alles tun um irgendwie illegal in die USA einzureisen. Macht Sinn
Vielleicht, weil es ihnen dort, wo sie herkommen noch schlechter geht, 
und sie hoffen, es im Land der unbegrenzten Mögichkeiten vom 
"Tellerwäscher zum Millionär" zu bringen...

> Loddar!
Ach Kind, muss das?

> Trotzdem muss ich deshalb nicht auf andere Länder spucken, nur weil die
> die Dinge etwas anders handhaben.
Wer spuckt denn da?
Und "etwas anders"? Dort ist vieles "grundlegend anders" als bei uns.

> Kannst du das intellektuell irgendwie erfassen?
Ich versuche mit Gewalt, diese Ebene zu erreichen. Ich habe sie fast 
erreicht, aber es knackt im Rücken beim Bücken...

von SPAM-O-METER (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Ansonsten hat niemand ein Anrecht auf ein ausladendes entspanntes Leben
> auf Staatskosten, wer mehr will muss halt was dafür tun.

[Mod: Politik glöscht]

Hartz wurde ausgesprochen fleißig von Industrieverbänden und Vertretern 
beraten und hat die eh schon magere Sozialhilfe in ein System 
abgewandelt, dass für alle bedürftigen die absolute Armut bedeutet!

Wurdest Du früher länger arbeitslos (z.B. nach einem Unfall), so hat die 
Sozialhilfe den Bürger aufgefangen, und durch gegenleistungsfreie 
Leistungen dafür gesorgt, dass man den Wiedereintritt schaffen konnte. 
Heute heißt es: Alles ersparte weg. Alles Eigentum weg. Haus für die 
private Altersvorsorge weg. Erst dann hat man eine Chance auf eine 
Transferleistung. Und? Was hat man davon? In die Armut getrieben, und 
arm geblieben. Denn was bis dahin verloren wurde (alleine die Abschläge 
für den schnellen Zwangsverkauf ist exorbitant!), kommt auch nie mehr 
wieder. Hätten im Alter 800 Euro Rente gereicht, weil das eigene Haus 
bezahlt ist, so darf der Staat zukünftig auch noch die Wohnung bezahlen 
und der verarmte lebt auch im Alter in Armut!

Das hat mit einem Sozialstaat rein gar nichts mehr zu tun!

Aber genau das war die Absicht der Industrie: Angst vor 
Arbeitslosigkeit. Denn wer angst davor hat, arbeitslos zu werden, stellt 
keien Forderungen mehr. Und wer nicht arbeitslos werden will, der ist 
gefügig und akzeptiert einschränkungen oder gar massive Einschnitte. 
"Besser als nichts".

Wer dieses System wirklich gutheißt, hat für mich definitiv ganz massiv 
einen an der Waffel.

Und dieses Dummschwadrulle, weil es einige wenige gibt, für die 400 Euro 
im Monat ein Leben in Reichtum darstellt, die lieber Hartzen als für ein 
paar Euro mehr eine Aufgabe zu haben - ja, dieses saudumme Geschwätz ist 
wirklich ekelhaft! Das sind einige ganz wenige, die so denken. 
Vermutlich auch, weil sie schlichtweg krank sind!

Aber da hat das deutsche Bildungsfernsehen von VOX und RTL2 wirklich 
ganze Arbeit geleistet!

Alles Schmarrotzer! Alles Hartz4-Betrüger! ... gang genau. Nur so ist 
es. Und nicht anders! -.-

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #5376623 wurde vom Autor gelöscht.
von SW I. (sw-ing)


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SPAM-O-METER hat im Grunde Recht.
Nur gibt es tatsächlich viel mehr von denen, die das System ausnutzen 
wie dargestellt. Dass man den 50 Jährigen, der über 30 Jahre eingezahlt 
hat auf die Stufe mit dem 20 Jährigen, der keine Lust hat, auf die 
gleiche Stufe gestellt hat, ist eine riesen Schweinerei. Dennoch gibt es 
schon einige, die sich mit H4 begnügen, da Arbeiten sich für sie nicht 
lohnt (nierig qualifizierte).

von SPAM-O-METER (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> [Mod: Politik glöscht]

Der Teil, in dem steht, dass Maschmayer den Wahlkampf von Schröder 
bezahlt hat, und dass die Gesellschaft von M. dann hinterher die 
Bundesregierung dahingehend beraten hat, die GKV de facto zu töten und 
die PKV zu forcieren, hätte ruhig stehen bleiben dürfen.

von Cyblord -. (Gast)


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Wisch dir erstmal den Schaum vom Mund.

SPAM-O-METER schrieb:
> Alle H4-Bezieher sind faule Sozialschmarrotzer. Das hat Dir die SPD aber
> schön über die letzten 15 Jahre indoktriniert. Und Du bist so dermaßen
> unreflektiert, dass Du das tatsächlich blind glaubst.

Hat niemand behauptet.

SPAM-O-METER schrieb:
> Hartz wurde ausgesprochen fleißig von Industrieverbänden und Vertretern
> beraten und hat die eh schon magere Sozialhilfe in ein System
> abgewandelt, dass für alle bedürftigen die absolute Armut bedeutet!

Unsinn. Von absoluter Armut sind wir WEEEEEEEEIT weg.

SPAM-O-METER schrieb:
> Heute heißt es: Alles ersparte weg. Alles Eigentum weg. Haus für die
> private Altersvorsorge weg. Erst dann hat man eine Chance auf eine
> Transferleistung.

Es gibt eine einfache Möglichkeit, sein Vermögen zu schützen. Die heißt 
Arbeit, egal welche und wenns Regale einräumen ist. Und vor Hartz 4 
steht erstmal ALG1, also ein bisschen Karenzzeit um sich neu zu 
orientieren ist allemal. Und natürlich ist jeder erstmal für sich selbst 
verantwortlich bevor er die Allgemeinheit zur Kasse bittet. Es ist 
völlig NORMAL erstmal sein eigenes Geld aufzuwenden und sich nicht 
alimentieren zu lassen, Altersvorsorge hin oder her. Aber 
Eigenverantwortung ist ja pfui deibel. Außerdem bleibt ja etwas 
Selbstbehalt.

SPAM-O-METER schrieb:
> In die Armut getrieben, und
> arm geblieben.

Man wird nicht in die Armut getrieben, nur die meisten Leute sind zu 
unflexibel nach Jobverlust erstmal kleinere Brötchen zu backen, um sich 
zu konsolidieren oder proaktiv ne Nummer kleiner zu leben als sie es 
könnten. Die befördern sich von selbst in die Armut.

SPAM-O-METER schrieb:
> Angst vor
> Arbeitslosigkeit. Denn wer angst davor hat, arbeitslos zu werden, stellt
> keien Forderungen mehr. Und wer nicht arbeitslos werden will, der ist
> gefügig und akzeptiert einschränkungen oder gar massive Einschnitte.
> "Besser als nichts".

Einstellungssache, wer mit ner 2k€ Rate fürs Haus im Nacken schon mit 
dem halben Bein in der Privatinsolvenz steht, der ist natürlich 
gefügiger als jemand der mit wenig auskommen kann. Das ist aber das 
Problem desjenigen, der meint über seine Verhältnisse leben zu müssen 
oder 25-Jahres-Wetten mit der Bank abschließt.
Gekniffen ist immer die "Working Poor"-Schicht, also die Schicht wo 
trotz Arbeit nix hängen bleibt und denen würde ich raten: "Scheiß auf 
die Arbeit, mach H4 mit aller nötigen Dreistigkeit die das System 
hergibt und bilde dich parallel dazu weiter, um was besseres zu finden".
Ich lebe lieber nach dem Motto "Sicherheit durch Flexibilität". Wenns 
hart auf hart kommt, müsste ich halt nen 40k Job beim Dienstleister 
annehmen und meine Sparpläne etwas reduzieren, ansonsten würde mein 
jetziges Leben exakt so weiter laufen. Wenns noch härter kommt, müsste 
meine Frau wenigstens gezwungenermaßen und nicht freiwillig Teilzeit 
arbeiten gehen und dann gehts immer noch genauso weiter wie jetzt. Ich 
habe demnach einen guten Nachtschlaf.

Für mich bleibts dabei, die allermeisten Leute haben einfach nur 
Ausgabenprobleme und überzogene Ansprüche sonst garnichts.

von Ordner (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Wurdest Du früher länger arbeitslos (z.B. nach einem Unfall), so hat die
> Sozialhilfe den Bürger aufgefangen, und durch gegenleistungsfreie
> Leistungen dafür gesorgt, dass man den Wiedereintritt schaffen konnte.

Ist heute genauso, die ersten 12 Jahre gibbets Arbeitslosengeld ohne 
Murren. Wer ne längerer Reha oder gar Umschulung benötigt weil er für 
den erlernten Job zu kaputt ist lässt sich das vom Rentenversicherer 
bezahlen (Berufliche Rehabilitation)

https://www.finanztip.de/bezugsdauer-arbeitslosengeld/
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/1_Lebenslagen/03_Familie_und_Kinder/02_Rehabilitationsangebote/02_berufliche_reha/berufliche_reha_node.html

von Ordner (Gast)


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Ordner schrieb:
> SPAM-O-METER schrieb:
>> Wurdest Du früher länger arbeitslos (z.B. nach einem Unfall), so hat die
>> Sozialhilfe den Bürger aufgefangen, und durch gegenleistungsfreie
>> Leistungen dafür gesorgt, dass man den Wiedereintritt schaffen konnte.
>
> Ist heute genauso, die ersten 12 Jahre gibbets Arbeitslosengeld ohne
> Murren.

Grmmh, :-( soll natürlich "12 Monate" statt "12 Jahre" heißen. Blöder 
Vertipper -> na dann "Shitstorm welcome!

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Sicher, aber relative Armut wird man immer haben

Wenn fast alle von wenig mehr als H4 leben, ist die relative Armut 
beseitigt. Eine kleine Minderheit Wohlhabender bis Superreicher ändert 
dann nichts.

Um die relative Armut wirksam zu bekämpfen, sollte man also in der 
Mittelschicht auf breiter Front die Löhne drücken. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn fast alle von wenig mehr als H4 leben, ist die relative Armut
> beseitigt. Eine kleine Minderheit Wohlhabender bis Superreicher ändert
> dann nichts.
>
> M.a.W: Um die relative Armut wirksam zu bekämpfen, sollte man auf
> breiter Front die Löhne drücken. Lohnsteigerungen im Ing-Bereich
> hingegen wirken kontraproduktiv. ;-)

Ich denke wir sind uns einig, dass wir genau das nicht wollen ;) Die 
Scheiße heißt in Endform Sozialismus und der Müll nützt niemand außer 
jenen benannten Superreichen / Parteiapparatschiks.

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Ich denke wir sind uns einig, dass wir genau das nicht wollen ;) Die
> Scheiße heißt in Endform Sozialismus und der Müll nützt niemand außer
> jenen benannten Superreichen / Parteiapparatschiks.

Genau genommen ist das von mir beschriebene Szenario nach Marx das 
Endergebnis des Kapitalismus, als die letzte Stufe vor der Revolution.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Abgesehen davon kann ich jedem nur raten sich einmal mit seiner eigenen 
Lebenskonstellation (Frau, x Kinder, Pflege Eltern, ...) 
auseinanderzusetzen und zu beleuchten, was das in den Fällen ALG1 und 
danach ALG2 bedeutet, welche Freibeträge man hat, was einem zusteht usw. 
darauf aufbauend kann man einen vernünftigen Plan B in der Schublade 
versenken, sollte der Fall der Fälle eintreten.

von Ordner (Gast)


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A. K. schrieb:

> Genau genommen ist das von mir beschriebene Szenario die letzte Stufe
> vor der Revolution entsprechend der Marx'schen Theorie.

Nicht Verwechseln! Die revolutionäre Situation wurde von Lenin, aber 
nicht von Marx so definiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Revolution%C3%A4re_Situation

Lenin war ein politischer Spinner der süchtig nach Umsturz war um den 
Tod seines Bruders zu rächen. Marx dagegen ein Wirtschaftstheoretiker 
der privat nicht mit Geld umgehen konnte und deshalb seine adlige Frau 
und seinen Freund den Fabrikanten Engels anbettelte.

von SPAM-O-METER (Gast)


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Die Revolution wird kommen. Sie muss kommen. Die Konzentration des 
Geldes, die immer rapider und gravierender wird, sorgt schlussendlich 
dafür.

Der Kapitalismus funktioniert nur solange, wie es für jeden Normalo 
möglich ist, "reich" zu werden. Wenn diese Möglichkeit irgendwann nicht 
mehr besteht, wird schlagartig die Motivation dahin sein.

Deutschland wollte es besser machen, indem es die soziale 
Marktwirtschaft einführte. Die würde tatsächlich deutlich länger 
bestehen, als dieser elende Turbo-Kapitalismus, wie man ihn in den USA 
findet.

Allerdings baut auch Deutschland jene soziale Komponente durch die Bank 
ab. Das führt dazu, dass Reiche noch schneller reich werden, der 
Mittelstand evaporiert wird und die Unterschicht stark zunimmt. Dagegen 
könnten regulative helfen - wie z.b. eine Finanztransaktionssteuer, 
Quellensteuer u.d.gl. Es gibt aber verständlicherweise sehr breiten 
Widerstand der Wirtschaft dagegen.

Die Probleme liegen weitaus tiefer, als die Frage, ob ein H4-Beziehe zu 
recht, oder zu unrecht 0,000000012% der deutschen Wirtschaftsleistung 
bezieht.

von SPAM-O-METER (Gast)


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Ordner schrieb:
> Wirtschaftstheoretiker

Er war - auf deutsch gesagt - ein A******, das den Pöbel für 
verachtenswert hielt. Er war selbst teil des Proletariats, das er in 
seinen Manifesten für verabscheuungswürdig hielt. Viel leeres und holes 
Geschwätz. Genauso wie heute, wenn uns ein Abgeordneter einer von 
privater Vorsorge vorlabert, aber selbst nie einen einzigen Euro selbst 
in die Kassen einzahlt.

von Ordner (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Er war selbst teil des Proletariats, das er in
> seinen Manifesten für verabscheuungswürdig hielt.

An dem Satz stimmt garnichts.

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Ich denke wir sind uns einig, dass wir genau das nicht wollen ;) Die
> Scheiße heißt in Endform Sozialismus und der Müll nützt niemand außer
> jenen benannten Superreichen / Parteiapparatschiks.

Andersrum ausgedrückt: Wenn man in der Mittelschicht auf breiter Front 
die Löhne erhöht, vermehrt man auch die relative Armut, es sein denn, 
man erhöht gleichzeitig die Löhne der Unterschicht. Dann aber 
kompensiert sich die Steigerung, weil um einen herum alles teurer wird.

Will man in der überwiegenden Clientel des hiesigen Forum also auch 
effektiv mehr Geld im Säckel, nicht nur numerisch, muss man sich mit der 
Existenz einen deutliche Anteils relativer Armut anfreunden. Um sich die 
Beseitigung der relativen Armut leisten zu können, muss man schon zur 
Oberschicht gehören, weil deren Niveau für den Median keine Rolle 
spielt.

Statistik pervers. ;-)

: Bearbeitet durch User
von SPAM-O-METER (Gast)


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A. K. schrieb:
> Statistik pervers. ;-)

Die Aussage stimmt in einem begrenzten Binnenmarkt. Die Globalisierung 
steht dem aber entgegen.

Wieviel z.B. für einen Apfel verlangt werden kann, hängt nicht mehr 
davon ab, ob sich Tante Erna einen Apfel auch für 2 Euro leisten kann, 
sondern nurnoch davon, ob dem Spanier eine Marge von 50ct. bei 10ct. 
Anbaukosten, also 60ct. Verkaufspreis, reichen.

von (prx) A. K. (prx)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Der Kapitalismus funktioniert nur solange, wie es für jeden Normalo
> möglich ist, "reich" zu werden. Wenn diese Möglichkeit irgendwann nicht
> mehr besteht, wird schlagartig die Motivation dahin sein.

Nicht die Möglichkeit, reich zu werden, ist wichtig, sondern der 
Eindruck, diese Möglichkeit auch wirklich zu haben. Wirtschaftlicher 
Aufstieg ist in den USA objektiv schwieriger als in Deutschland, 
subjektiv ist es jedoch leichter.

von (prx) A. K. (prx)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Die Aussage stimmt in einem begrenzten Binnenmarkt. Die Globalisierung
> steht dem aber entgegen.

Deshalb wird die ja derzeit auch wieder rückgebaut.

von SPAM-O-METER (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nicht die Möglichkeit, reich zu werden, ist wichtig, sondern der
> Eindruck, diese Möglichkeit auch wirklich zu haben. Wirtschaftlicher
> Aufstieg ist in den USA objektiv schwieriger als in Deutschland,
> subjektiv ist es jedoch leichter.

Das ist ja das gleiche in Grün. Es geht um das Vorhandensein der 
Möglichkeit.

von (prx) A. K. (prx)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Das ist ja das gleiche in Grün.

Nein.

> Es geht um das Vorhandensein der Möglichkeit.

Der Glaube an die Möglichkeit setzt nicht voraus, dass es die 
Möglichkeit dazu gibt. Es ist aber der Glaube daran, der die 
Gesellschaft in diesem Sinne stabilisiert, nicht die Realität.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Es gibt eine einfache Möglichkeit, sein Vermögen zu schützen. Die heißt
> Arbeit, egal welche und wenns Regale einräumen ist.

Das klingt mir jetzt sehr nach Yusuf, der im Supermarkt "Flaschen 
sammelt" (was irgendwie unlogisch klingt). Wobei, den Job hat er ja 
aufgrund seines Aussehens leider verloren, so dass es jetzt im Park die 
Enten füttert.

Ernsthaft: Wäre es für dich wirklich eine Alternative, bei mehreren 
Hunderttausend Euro im Depot liegend dennoch im Supermarkt Regale 
einzuräumen, damit man sein Vermögen nicht abschmelzen muss? Ist das 
nicht irgendwie grotesk?

> Und vor Hartz 4
> steht erstmal ALG1, also ein bisschen Karenzzeit um sich neu zu
> orientieren ist allemal.

12 Monate können wohl schneller um sein als einem lieb ist.

> Aber
> Eigenverantwortung ist ja pfui deibel.

Wie immer kommt es auf die Dosis im Leben an. Nach einem 
Schicksalsschlag können einem sicherlich die Zügel schnell aus der Hand 
gleiten. Man hat als Mensch sein Leben viel weniger unter eigener 
Kontrolle als man sich gerne einredet.

> Außerdem bleibt ja etwas
> Selbstbehalt.

Der ist allerdings so gering ausgelegt, dass er keinen Pfifferling wert 
ist.

von Axel L. (axel_5)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Ansonsten hat niemand ein Anrecht auf ein ausladendes entspanntes Leben
>> auf Staatskosten, wer mehr will muss halt was dafür tun.
>
> [Mod: Politik glöscht]
>
> Hartz wurde ausgesprochen fleißig von Industrieverbänden und Vertretern
> beraten und hat die eh schon magere Sozialhilfe in ein System
> abgewandelt, dass für alle bedürftigen die absolute Armut bedeutet!
>
> Wurdest Du früher länger arbeitslos (z.B. nach einem Unfall), so hat die
> Sozialhilfe den Bürger aufgefangen, und durch gegenleistungsfreie
> Leistungen dafür gesorgt, dass man den Wiedereintritt schaffen konnte.
> Heute heißt es: Alles ersparte weg. Alles Eigentum weg. Haus für die
> private Altersvorsorge weg. Erst dann hat man eine Chance auf eine
> Transferleistung. Und? Was hat man davon? In die Armut getrieben, und
> arm geblieben. Denn was bis dahin verloren wurde (alleine die Abschläge
> für den schnellen Zwangsverkauf ist exorbitant!), kommt auch nie mehr
> wieder. Hätten im Alter 800 Euro Rente gereicht, weil das eigene Haus
> bezahlt ist, so darf der Staat zukünftig auch noch die Wohnung bezahlen
> und der verarmte lebt auch im Alter in Armut!
>

So wie es früher lief, ging es aber auch nicht mehr weiter. Die Älteren 
sind in Massen aus dem Arbeitsleben gedrängt worden. Nach Abfindung und 
mit Sozialhilfe und evtl. einem bezahlten Haus im Rücken konnte man 
faktisch mit 50 in Rente gehen. Das war schlicht nicht mehr zu bezahlen.

Und die Industrieverbände fanden das alles andere als toll, weil man 
nicht mehr so schön "sozialverträglich" die Belegschaften abbauen 
konnte.

Und warum soll ein 25-Jähriger ohne Haus oder Ersparnisse, der seine 
Familie mit zwei Jobs und Überstunden durchbringen muss, über die 
Steuern und Sozialabgaben einem anderen mit Haus und Ersparnissen den 
Lebensunterhalt bezahlen ?

Gruss
Axel

von Ordner (Gast)


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Qwertz schrieb:
>> Und vor Hartz 4
>> steht erstmal ALG1, also ein bisschen Karenzzeit um sich neu zu
>> orientieren ist allemal.
>
> 12 Monate können wohl schneller um sein als einem lieb ist.

Werd erwachsen, 12 Monate sind mehr als 1% der Lebenszeit. das reicht 
dicke
um Schicksalschläge zu verdauen und neu auf die Füße zu kommen.

>> Aber
>> Eigenverantwortung ist ja pfui deibel.
>
> Wie immer kommt es auf die Dosis im Leben an. Nach einem
> Schicksalsschlag können einem sicherlich die Zügel schnell aus der Hand
> gleiten. Man hat als Mensch sein Leben viel weniger unter eigener
> Kontrolle als man sich gerne einredet.

Es gibt keine Kontrolle über Schicksalschläge und andere 
Naturkatastrophen, es gibt aber sehr wohl eine Kontrolle über eigenes 
Handeln respektives Nichthandeln. Aber es ist halt bequemer die eigene 
Untätigkeit mit Schicksalschlägen zu begründen, als den Arsch 
hochzukriegen und sein Leben neuzusortieren.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ernsthaft: Wäre es für dich wirklich eine Alternative, bei mehreren
> Hunderttausend Euro im Depot liegend dennoch im Supermarkt Regale
> einzuräumen, damit man sein Vermögen nicht abschmelzen muss? Ist das
> nicht irgendwie grotesk?

Moment, wir müssen schon die Größenordnungen im Auge behalten. Wenn ich 
mehrere 100k im Depot habe, zahle ich mir mein eigenes Hartz 4 und mach 
halbtags auf Freiberufler, da brauch ich keine Transferleistungen.
Wenn ich ein Depot zwischen 50k und 150k hab, ja da würde ich es 
tunlichst vermeiden wollen auf Transferleistungen angewiesen zu sein, um 
das anpacken zu müssen, da brate ich auch temporär Burger beim Mc.
Aber mal ehrlich grad als ITler geht immer was und wenn ich mich für 
60€/h zu Dumpinglöhnen verhökern muss, dass Kohle in die Kasse kommt. 
Unsere Grundlast zum Überleben ist überschaubar, von daher muss schon 
viel schief laufen, dass das nicht mehr haltbar ist.

von Qwertz (Gast)


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Ordner schrieb:
> es gibt aber sehr wohl eine Kontrolle über eigenes Handeln respektives
> Nichthandeln

Diese angebliche Kontrolle trügt aber, denn sie lässt sich nur innerhalb 
der eigenen kleinen Welt ausüben, die aber maßgeblich von äußeren 
Faktoren beeinflusst wird. Versuchen sollte man es natürlich trotzdem, 
denn wer sofort aufgibt, hat automatisch verloren.

Ordner schrieb:
> Werd erwachsen, 12 Monate sind mehr als 1% der Lebenszeit. das reicht
> dicke
> um Schicksalschläge zu verdauen und neu auf die Füße zu kommen.

Nein. Ein Jahr ist zu knapp bemessen.

von SPAM-O-METER (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> für
> 60€/h zu Dumpinglöhnen verhökern

Pahahahahaha aha also daher weht bei Dir der Wind.

Na dann ist mir auch klar, warum Du Hartz 4 gegenüber so aufgeschlossen 
bist. Da wundert mich jetzt echt gar nichts mehr.

von Cyblord -. (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Pahahahahaha aha also daher weht bei Dir der Wind.
>
> Na dann ist mir auch klar, warum Du Hartz 4 gegenüber so aufgeschlossen
> bist. Da wundert mich jetzt echt gar nichts mehr.

60€/h als IT-Freiberufler ist nun keine wahnwitzige Summe.

von S. B. (piezokristall)


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> Heute heißt es: Alles ersparte weg. Alles Eigentum weg. Haus für die
> private Altersvorsorge weg. Erst dann hat man eine Chance auf eine
> Transferleistung.
genau - und das wird immer wieder komplett ausgeblendet!

von SPAM-O-METER (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> SPAM-O-METER schrieb:
>> Pahahahahaha aha also daher weht bei Dir der Wind.
>>
>> Na dann ist mir auch klar, warum Du Hartz 4 gegenüber so aufgeschlossen
>> bist. Da wundert mich jetzt echt gar nichts mehr.
>
> 60€/h als IT-Freiberufler ist nun keine wahnwitzige Summe.

Und jetzt teile das ganze mal durch 3 und du weißt, wo das normale 
Einkommen eines Durchschnitts-ING abseits von OEM und Zulieferer oder 
IGM liegt.

Und von dem 1/3 muss man Miete oder Haus , Frau, Auto, Kinder, Hobbys, 
Investitionen, Versicherungen, Altersvorsorge u.s.w. bezahlen.

Da bleibt nicht viel übrig, um sich mal locker einige hunderttausend 
Euro auf die hohe Kante zu leben, damit man nicht im Notfall auf 
Transferleistungen angewiesen ist!

von Cyblord -. (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Und jetzt teile das ganze mal durch 3 und du weißt, wo das normale
> Einkommen eines Durchschnitts-ING abseits von OEM und Zulieferer oder
> IGM liegt.
>
> Und von dem 1/3 muss man Miete oder Haus , Frau, Auto, Kinder, Hobbys,
> Investitionen, Versicherungen, Altersvorsorge u.s.w. bezahlen.
>
> Da bleibt nicht viel übrig, um sich mal locker einige hunderttausend
> Euro auf die hohe Kante zu leben, damit man nicht im Notfall auf
> Transferleistungen angewiesen ist!

Dass dus mit Zahlen nicht so hast, beweist du ja ganz eindrucksvoll. 
Errechne das Arbeitnehmeräquivalent zu einem Freiberuflerstundensatz, 
dann weißt du ob man als Arbeitnehmer mit 20€/h oder als Freiberufler 
mit 60€/h besser dasteht und wie groß diese Lücke tatsächlich ist.

von S. B. (piezokristall)


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> Da bleibt nicht viel übrig, um sich mal locker einige hunderttausend
> Euro auf die hohe Kante zu leben, damit man nicht im Notfall auf
> Transferleistungen angewiesen ist!
es ist ja noch viel schlimmer - nehmen wir mal an es gelingt Dir etwas 
anzusparen und nicht auf Transferleistungen angewiesen zu sein; dann 
gibt's als Dankeschön nichts, noch nicht mal eine kostenlose 
Weiterbildung, die jeder andere Hansel bekommt.
Du darfst Dein ersparten Vermögen erst mal schön eindampfen bevor eine 
Hilfe kommt.
Insofern ist es auch richtig, daß Leute ins Land kommen, die kein Geld 
haben und noch nichts gelernt haben - die haben Anspruch und die anderen 
eben nicht .... weiter so, bitte :->

: Bearbeitet durch User
von SPAM-O-METER (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Dass dus mit Zahlen nicht so hast, beweist du ja ganz eindrucksvoll.
> Errechne das Netto zu einem Bruttolohn... ;-)

von Qwertz (Gast)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Da bleibt nicht viel übrig, um sich mal locker einige hunderttausend
> Euro auf die hohe Kante zu leben, damit man nicht im Notfall auf
> Transferleistungen angewiesen ist!

Das sieht bei einem Konzernjob aber schon anders aus, da bleibt 
ordentlich was über jeden Monat. Man darf aber nicht zu früh seinen Job 
aufgeben oder verlieren, sonst ist die Zeitspanne zu lange, die man 
selbst überbrücken müsste. Daher gilt es, seine Schäfchen so schnell wie 
möglich ins Trockene zu bringen. Danach lebt es sich deutlich 
entspannter und freier.

von Karl Käfer (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Hartz IV bedeutet im reichen Deutschland trotzdem relative Armut

Selbst wenn man alle Gehälter sowie auch HartzIV verzehnfachen würde, 
hätte ein HartzIV-Bezieher zwr über 4.000 Euro pro Monat, würde jedoch 
immer noch in "relativer Armut" leben. Das zeigt recht gut, wie 
irrsinnig die billige, mitleidheischende Polemik von der "relativen 
Armut" ist.

Ansonsten hatte Herr Spahn vollkommen Recht mit seinem Hinweis, daß wir 
ein sehr gutes Sozialsystem haben, um das wir in den meisten anderen 
Ländern der Welt beneidet werden und in dem sogar die Bezieher von 
Sozialtransfers noch besser situiert sind als der allergrößte Teil der 
hart arbeitenden Menschen auf diesem Planeten. Und ja, tatsächlich, das 
kann man auch mal anerkennen und sogar gut finden, daß Menschen, die 
ihren Lebensunterhalt nicht selbst erwirtschaften können, hierzulande 
nicht im Elend leben oder gar krank und hungernd verrecken müssen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
> Du darfst Dein ersparten Vermögen erst mal schön eindampfen bevor eine
> Hilfe kommt.

man darf sich so gesehen auch keine Riester-Rente anlachen.
wer weiss wie es in der Zukunft bei der Grundsicherung aussieht,
resp. was man als eine solche berechnet.

Man darf im Alter jedenfalls kein Vermögen haben.

man bunkere in Zeiten der Nullzinspolitik sein Geld,
notfalls im "Sparstumpf",
gehe beizeiten ein paar Mal in die Spielbank,
trinke dort Kaffee und bewahre die Bons auf (Quittung)

Dann kannst später sagen scusi.. -verzockt.

;)

von S. B. (piezokristall)


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> Ansonsten hatte Herr Spahn vollkommen Recht mit seinem Hinweis, daß wir
> ein sehr gutes Sozialsystem haben
nein, wir haben hier ein Sozialsystem, das ungerecht ist und den 
Leistungsgedanken pervertiert.

> Dann kannst später sagen scusi.. -verzockt.
letztendlich will es der Staat offenbar so - das ist diese elende 
Doppelmoral :(

von Le X. (lex_91)


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S. B. schrieb:
> nein, wir haben hier ein Sozialsystem, das ungerecht ist und den
> Leistungsgedanken pervertiert.

Klar, Luft nach oben gibts immer.
Global gesehen gehört unser Sozialsystem aber zur absoluten Top-Elite.

Trotzdem finde ich dass man an gewissen Punkten nachjustieren sollte.
Mich stört nicht die Geldmenge die ausbezahlt wird sondern eher das 
drumherum.
Der immense Verwaltungsaufwand, die soziale Stigmatisierung der 
Empfänger.
Zwecks meiner könnte man auch den Freibetrag weit hinaufschrauben.

Aber im großen und ganzen ist das Meckern auf hohem Niveau.

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Natürlich gibt es Obdachlose. Die gibt es bei uns aber auch
Ich weiß nicht ob du das überhaupt ernst meinst? Obdachlose bei uns 
siehst du kaum, in USA ist das wirklich ganz anders.

Cyblord -. schrieb:
> Dann gibt es natürlich noch die Unterschicht, die in Trailerparks o.ä.
> wohnt. Die gibt es bei uns aber auch, wohnen dann halt im Plattenbau.
Nix mit "auch". Leben in einem Anhänger auf Essensmarken kannst du nicht 
mit Leben in einem echten Haus (aus Stein sogar) vergleichen.

Cyblord -. schrieb:
> Und es gibt kostenlose medizinische Versorgung in den USA, nur eben
> anders organisiert.
Und dabei hast du nicht die geringste Ahnung, wie diese "Versorgung" 
funktioniert. Ein Witz schlechthin. Selbst die normale medizinische 
Versorgung in USA ist die schlechteste der Welt, sehr teuer und sehr 
schlechte Leistung.

Cyblord -. schrieb:
> Der Unterschied ist halt dass man sich dort keinen Vollkaskosozialstaat
> leisten will.
Du erzählst Bullshit, in USA will man sich gar keinen Staat leisten der 
eine Solidargemeinschaft ermöglicht, es geht nur ums Geld.

Cyblord -. schrieb:
> Dort gibt es halt noch Selbstbestimmung...
Oh ja, dort gibt es die Selbstbetimmung: wenn man sich teuere KV nicht 
leisten kann, dann ohne Zähne rumlaufen oder schwer krank werden, dann 
aufgrund der hohen Kosten komplett pleite gehen, sein Haus zu verlieren 
und dann irgendwo schwer krank im Pappkarton zu verrecken. Bullshit hoch 
Zehn.

von Gästchen (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Ansonsten hatte Herr Spahn vollkommen Recht mit seinem Hinweis, daß wir
> ein sehr gutes Sozialsystem haben, um das wir in den meisten anderen
> Ländern der Welt beneidet werden....

Hä, bitte was? "Ein sehr gutes Sozialsystem", bist ein 
Merkel-Schreiberling, oder was? Schau nach Skandinavien, wenn du ein 
gutes Sozialsystem sehen willst, Hartz4 ist eine kastrierte Krücke, mehr 
aber nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Schau nach Skandinavien, wenn du ein gutes Sozialsystem sehen willst
Das (leider nur "gute", was wäre denn "sehr gut"?) Sozialsystem 
funktioniert dort auch nur, so lange genug Arbeit da ist und die Leute 
mit dieser verfügbaren Arbeit zufrieden sind:
http://www.handelsblatt.com/politik/international/grundsicherung-in-europa-und-den-usa-schweden-von-wegen-perfekter-sozialstaat/10968098-4.html

: Bearbeitet durch Moderator
von S. B. (piezokristall)


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> Global gesehen gehört unser Sozialsystem aber zur absoluten Top-Elite.
es ist nicht besser oder schlechter als andere Systeme - nur das Niveau 
ist höher wegen der höheren Lebenshaltungskosten.
Wenn es wirklich besser wäre, dürfte es keine Obdachlosigkeit mehr 
geben.

> Aber im großen und ganzen ist das Meckern auf hohem Niveau.
Tja, wir sind hier 1. Welt, obschon ich mir da manchmal nicht mehr so 
sicher bin.

von Alles Humbug (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> Schau nach Skandinavien, wenn du ein gutes Sozialsystem sehen willst
> Das (leider nur "gute", was wäre denn "sehr gut"?) Sozialsystem
> funktioniert dort auch nur, so lange genug Arbeit da ist und die Leute
> mit dieser verfügbaren Arbeit zufrieden sind:
> http://www.handelsblatt.com/politik/international/...

Der Artikel aus dem Handelsblatt ist vom Januar 2015 und somit 
hoffnungslos überaltert, insbesondere weil die größte Belastung für den 
schwedischen Sozialstaat nämlich die Massenzuwanderung ins schwedische 
Sozialsystem ab dem Sept. 2015 wohl noch keiner ahnte.

"Die Zuwanderer missverstehen den Sozialstaat als Gratis-Angebot."

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/angestiegene-kriminalitaet-in-schweden-verlangt-neue-massnahmen/

Es wäre mal interessant ein paar belastbare Zahlen zu den Kosten für den 
schwedischen Sozialstaat zu erhalten. Leider gibt es die nicht. Ob 
Zufall oder Absicht. Wer weiß.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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SPAM-O-METER schrieb:
> Hartz wurde ausgesprochen fleißig von Industrieverbänden und Vertretern
> beraten und hat die eh schon magere Sozialhilfe in ein System
> abgewandelt, dass für alle bedürftigen die absolute Armut bedeutet!

Wie schön, daß sich hier noch jemand an die gute alte Sozialhilfe 
erinnert. Kannst Du Dich auch noch der dabei geltenden Konditionen 
entsinnen? Da war der Regelsatz deutlich niedriger, dafür konnten (und 
mußten) die Leute für jeden Mist (neue Klamotten, Radio oder TV defekt, 
...) zum Amt laufen und sich der Willkür des bearbeitenden Amtsschimmels 
unterwerfen. Dabei gab es dann verschiedene Typen: die, die ganz genau 
wußten, was und wie oft sie es beantragen konnten und das nach 
Möglichkeit auch mitgenommen immer haben, die, die das nicht wußten und 
so qua Nichtwissen auf Leistungen verzichtet haben, die ihnen eigentlich 
zugestanden hätten, und dann die, denen das Betteln beim Amt zu peinlich 
und zu erniedrigend war und die deswegen gar "freiwillig" auf ihnen 
zustehende Leistungen verzichtet haben.

Es ist auch nicht so, als wäre die Sozialhilfe seinerzeit höher gewesen 
als die Hartz IV-Sätze, ganz im Gegenteil. Weil in Hartz IV bereits die 
Bedarfe eingerechnet sind, die früher alle einzeln und gesondert 
beantragt werden mußten, sind die HartzIV-Sätze im Schnitt tatsächlich 
höher als bei der damaligen Sozialhilfe. Darum war anfangs einer der 
größten Kritikpunkte an Hartz IV, daß es die Staatskassen stärker 
belastete als das davor geltende System aus Arbeitslosen- und 
Sozialhilfe -- obwohl die Bearbeitung der Zusatzbedarfe, die 
Arbeitslosenhilfe und die irre Bürokratie abgeschafft wurden, daß die 
Arbeitslosenhilfe zwar von den Arbeitsämtern bewilligt, aber vom 
Sozialamt ausgezahlt wurde.

Die Einzigen, die HartzIV wirklich betroffen hat, waren a) die Empfänger 
der weggefallenen Arbeitslosenhilfe -- die es allerdings ohnehin nur für 
maximal zwei Jahre gab -- sowie b) jene bereits Erwähnten, die haargenau 
wußten, welche Zusatzleistungen sie wann und wie oft beantragen konnten. 
Insofern mag HartzIV vielleicht nicht der größte Hit sein, aber die alte 
Sozialhilfe war es sicher noch viel weniger.

von S. B. (piezokristall)


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> Wie schön, daß sich hier noch jemand an die gute alte Sozialhilfe
> erinnert.
Dir ist klar, daß Sozialhilfe nicht durch H4 abgeschafft wurde, sondern 
parallel weiterläuft? Es ist eine zusätzliche Behörde (Jobcenter) 
entstanden und das Sozialamt existiert auch weiterhin noch - Bürokratie 
lebt, da lacht der Amtsschimmel :-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. B. schrieb:
>> Heute heißt es: Alles ersparte weg. Alles Eigentum weg. Haus für die
>> private Altersvorsorge weg. Erst dann hat man eine Chance auf eine
>> Transferleistung.
> genau - und das wird immer wieder komplett ausgeblendet!

Das stimmt nicht, es gibt ein Schonvermögen von 150 Euro je vollendetem 
Lebensjahr. Auch das Wohneigentum sowie ein Fahrzeug müssen nur verkauft 
werden, wenn sie unangemessen sind. [1]

Es wäre ja auch ein bisschen viel verlangt, von der Solidargemeinschaft 
zu verlagen, jemanden zu alimentieren, der 100k Euro Vermögen hat, in 
einer riesigen Millionenvilla wohnt und mit dem Ferrari unterwegs ist.


[1] http://www.hartziv.org/was-zaehlt-als-vermoegen.html

von Franz Meersdonk auf Achse (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Kannst Du Dich auch noch der dabei geltenden Konditionen
> entsinnen?
Es gab keine Sanktionen wie heute.
Man musste nicht jede Drecksarbeit annehmen von der nur der 
1€-Arbeitgeber profitierte.
usw.

Hartz-4 ist offener Vollzug.

von S. B. (piezokristall)


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> Es wäre ja auch ein bisschen viel verlangt, von der Solidargemeinschaft
> zu verlagen, jemanden zu alimentieren, der 100k Euro Vermögen hat, in
> einer riesigen Millionenvilla wohnt und mit dem Ferrari unterwegs ist.
ja komm, rechne doch mal nach:
Nehmen wir doch mal an Du bist 50 Jahre (50*150), macht dann 7500, ach 
ja und habe ich vergessen Deinen Gebrauchtwagen bis 5k darfst Du 
natürlich auch noch besitzen.
Na bis 100k ist ja dann noch ne Lücke, gell?

von S. B. (piezokristall)


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> Es wäre ja auch ein bisschen viel verlangt, von der Solidargemeinschaft
> zu verlagen
Die Solidargemeinschaft bzw. der Steuerzahler zahlen noch ganz andere 
Sachen.
Ein Politiker bekommt ca. 7500 + Spesen. Wenn der jetzt noch einen 
Nebenjob z.B. im Vorstand hat (und das haben einige), dann gibt's keine 
Gehaltskürzung wie beim Hartzer.

von Alles Humbug (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Es wäre ja auch ein bisschen viel verlangt, von der Solidargemeinschaft
> zu verlagen, jemanden zu alimentieren, der 100k Euro Vermögen hat, in
> einer riesigen Millionenvilla wohnt und mit dem Ferrari unterwegs ist.

Um dann auch noch unauffällig damit zu leben? Schwierig, schwierig ..

"175.000 Euro muss das Paar an das Jobcenter zurückzahlen. Die Eheleute 
bewohnen mit ihren Söhnen ein 140 Quadratmeter großes Eigenheim auf 
einem 750 Quadratmeter großen Grundstück und bezogen fast zehn Jahre 
lang Grundsicherung."

https://www.nwzonline.de/wirtschaft/weser-ems/celle-gut-situierte-familie-aus-dem-emsland-schweizer-schwarzgeldkonto-paar-muss-hartz-iv-zurueckzahlen_a_50,1,1116421599.html

von Sheeva P. (sheevaplug)


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SPAM-O-METER schrieb:
>> 60€/h als IT-Freiberufler ist nun keine wahnwitzige Summe.
>
> Und jetzt teile das ganze mal durch 3 und du weißt, wo das normale
> Einkommen eines Durchschnitts-ING abseits von OEM und Zulieferer oder
> IGM liegt.
>
> Und von dem 1/3 muss man Miete oder Haus , Frau, Auto, Kinder, Hobbys,
> Investitionen, Versicherungen, Altersvorsorge u.s.w. bezahlen.

Diese Kosten hat der Freiberufler auch alle. Und dann zusätzlich noch 
die Zeiten, in denen er keine Aufträge hat, Akquise betreibt, Urlaub 
macht oder gar krank ist, da laufen die ganzen Kosten nämlich weiter, 
ohne daß ihnen Einnahmen entgegenstehen. Dazu kommen noch 
Versicherungen, Steuern und Abgaben, Arbeitsmittel und der ganze andere 
Klumpatsch.

Ganz im Ernst: ein Freiberufler, der für weniger als 60 €/h arbeiten 
geht, ist meistens nahe der Insolvenz und hat netto am Ende nicht mehr, 
meistens aber sogar weniger 'raus als Dein "Durchschnitts-ING". Das 
verstehen aber kein "Durchschnitts-ING", der immer im gesicherten 
Anstellungsverhältnis gearbeitet und sich nie mit Kostenrechnung 
beschäftigt hat. Der sieht nur die 60 Euro und vergleicht das 1:1 mit 
dem, was als Stundensatz oben auf seiner Gehaltsabrechnung steht...

Aber Du kannst ja selbst die Probe aufs Exempel und Dich als 
Freiberufler selbständig machen, die Gelegenheit ist günstig: die 
Wirtschaft brummt, Väterchen Staat hilft Gründern mit vielerlei 
Fördermitteln und anderlei Unterstützungsleistungen. Also nimm' mit, was 
Du bekommen kannst -- vor allem bitte das Seminar zur Kostenrechnung, 
dessen Kosten ebenfalls von Vater Staat übernommen werden und das oft 
Zugangsvoraussetzung für viele andere Fördermittel und 
Existenzgründerkredite ist -- und mach Dich doch einfach selbständig. 
Wenn das alles so einfach ist, wirst Du Dir doch innerhalb kürzester 
Zeit eine goldene Nase verdienen.

von S. B. (piezokristall)


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> Um dann auch noch unauffällig damit zu leben? Schwierig, schwierig ..
In dem genannten Fall bleibt zu hoffen, daß die Behörde noch zusätzlich 
ein Verfahren wegen Sozialbetrug eröffnet hat.
Die gehören in den Knast.

von Alles Humbug (Gast)


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S. B. schrieb:
> Die Solidargemeinschaft bzw. der Steuerzahler zahlen noch ganz andere
> Sachen.

Natürlich. Und kaum einen juckt es. Faustformel:

Je Milliarde Ausgabe, desto Scheiß egal.

Die Umkehrung gilt auch:

Je Kleinbetrag beim Bürger, desto Kleinlicher.

> Ein Politiker bekommt ca. 7500 + Spesen. Wenn der jetzt noch einen
> Nebenjob z.B. im Vorstand hat (und das haben einige), dann gibt's keine
> Gehaltskürzung wie beim Hartzer.

Ach komm, der arme gewählte Kerl opfert sich regelrecht auf fürs 
Gemeinwohl. Sitzt sich im Parlament den Hintern platt (Bandscheibe 
ruiniert, Haltungsschäden, Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom gefährdet 
etc.) und dann auch noch andauernd der AFD zuhören müssen. Das Schicksal 
muss man erst mal verkraften.

von abcd (Gast)


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A. K. schrieb:
> SPAM-O-METER schrieb:
>> Der Kapitalismus funktioniert nur solange, wie es für jeden Normalo
>> möglich ist, "reich" zu werden. Wenn diese Möglichkeit irgendwann nicht
>> mehr besteht, wird schlagartig die Motivation dahin sein.
>
> Nicht die Möglichkeit, reich zu werden, ist wichtig, sondern der
> Eindruck, diese Möglichkeit auch wirklich zu haben. Wirtschaftlicher
> Aufstieg ist in den USA objektiv schwieriger als in Deutschland,
> subjektiv ist es jedoch leichter.

Da verwechselst Du etwas. In Deutschland hat man es nur als Sozialist 
leichter, reich zu werden.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. B. schrieb:
>> Wie schön, daß sich hier noch jemand an die gute alte Sozialhilfe
>> erinnert.
> Dir ist klar, daß Sozialhilfe nicht durch H4 abgeschafft wurde, sondern
> parallel weiterläuft? Es ist eine zusätzliche Behörde (Jobcenter)
> entstanden und das Sozialamt existiert auch weiterhin noch - Bürokratie
> lebt, da lacht der Amtsschimmel :-)

Ja, mir ist klar, daß es die Sozialhilfe weiterhin gibt, die allerdings 
im Zuge der Agenda 2010-Reformen ebenfalls stark geändert und an die 
geltenden HartzIV-Sätze angepaßt worden ist. Ich weiß allerdings auch, 
warum es die Sozialhilfe noch gibt und wofür sie zuständig ist. Weißt 
Du es denn auch?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Franz Meersdonk auf Achse schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Kannst Du Dich auch noch der dabei geltenden Konditionen
>> entsinnen?
> Es gab keine Sanktionen wie heute.
> Man musste nicht jede Drecksarbeit annehmen von der nur der
> 1€-Arbeitgeber profitierte.

Erzähl' doch bitte keine Lügen, ja? Auch bei der damaligen Sozialhilfe 
mußte zumutbare Arbeit angenommen werden, ansonsten wurden Leistungen 
gekürzt oder nicht mehr bewilligt. Wie das gehandhabt wurde, lag 
allerdings in der Hand der Bundesländer und wurde nicht selten wahlweise 
frei Schnauze nach Laune und Tagesform des zuständigen Sachbararbeiters 
entschieden und auf Ebene der Länder gerne auch nach Kassenlage 
vorgegeben.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. B. schrieb:
>> Es wäre ja auch ein bisschen viel verlangt, von der Solidargemeinschaft
>> zu verlagen
> Die Solidargemeinschaft bzw. der Steuerzahler zahlen noch ganz andere
> Sachen.

Na wenn das so ist, dann muß sie alles andere natürlich auch bezahlen, 
das ist ja klar... rolleyes

> Ein Politiker bekommt ca. 7500 + Spesen. Wenn der jetzt noch einen
> Nebenjob z.B. im Vorstand hat (und das haben einige), dann gibt's keine
> Gehaltskürzung wie beim Hartzer.

Na dann werd' doch Politiker und such' Dir einen Nebenjob im Vorstand. 
Oder befürchtest Du, daß Du dann nicht mehr genug Zeit hättest, dieses 
Forum mit Deinem Sozialneid zu beglücken?

von Alles Humbug (Gast)


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abcd schrieb:
> In Deutschland hat man es nur als Sozialist
> leichter, reich zu werden.

Reichtum wird hierzulande vererbt. Das fängt schon im Kindergarten an. 
In Problembezirk-Kindergarten wirst du kaum ein Kind wohlhabender Eltern 
finden. Selbst linksgrüne Gutmenschen vergessen dann ganz schnell ihre 
geheuchelten Reden von "Integration", wenn es ums eigene Kindswohl geht. 
Die schicken ihre Lütten in keinen Kindergarten mit 80+ Prozent 
Migrationsanteil. "Klara-Luise" soll schließlich so abgeschottet (sprich 
wohlbehütet) erzogen werden, dass sie vorurteilsfrei (weil in Unkenntnis 
sozialisiert) den Eltern später ideologisch nacheifert und auch nicht 
den Hauch einer frühen Migrationsphobie entwickelt.

Ab der fünften Klasse geht sie natürlich aufs Gymnasium oder gleich ins 
Internat. Auch dort trifft sie nicht auf die Street Gang aus dem 
Problemviertel, den Pusher vom Viertel, den Lernverweigerer, den 
Klassenproll, Messerjocke (den kennt se nur aus Pippi-Langstrumpf "ein 
Messer, hach wie lustig, hihihi"), den kleinen aggressiven 
Schulhof-Abzocker und andere Gestalten des Alltags armer Leute. Sie 
trifft nur wohlerzogene, anders aussehende Mitschüler ferner Herkunft, 
mit dem "Touch des Exotischen", für die man sich natürlich gerne 
einsetzt, wenn doch mal so ein dt. Straßenlümmel ihr zufällig den Weg 
kreuzt und sie mit Vorurteilen anlabern sollte.

Das Studium beginnt. Bestenauslese natürlich. Der Karriere steht also 
nichts mehr im Weg und so werden ihre eigenen Kinder es später natürlich 
auch einmal haben (wenn nichts außergewöhnliches dazwischenkommt, wie 
z.B eine ungeplante, unerwartete, plötzliche monetäre Armut oder ein 
ähnlich schlimmes Schicksal.

von S. B. (piezokristall)


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> Weißt Du es denn auch?
ja, weiß ich - es wird aber häufig verschwiegen, deswegen wollte ich das 
mal erwähnen.
Frage ist aber, warum aus einer (Sozialamt) jetzt zwei Behörden 
(Sozialamt + Jobcenter) geworden sind?
Ist jetzt alles besser geworden? Auch das Sozialamt konnte damals 
Sanktionen verhängen, sagst Du ja selbst.
Na ja, ein paar sehr teure Verwaltungsarbeitsplätze sind enstanden, 
immerhin :->

> Na dann werd' doch Politiker und such' Dir einen Nebenjob im Vorstand.
weißt Du was ein Berufspolitiker ist? Schau Dir mal die Lebensläufe 
dieser Leute an.
Warum soll ich den Weg des Betruges gehen?

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Warum soll ich den Weg des Betruges gehen?

Alternativ bist du ja auf der Straße des Jammerns und der üblen Nachrede 
unterwegs. Ziemlich erbärmlich.

von S. B. (piezokristall)


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> Alternativ bist du ja auf der Straße des Jammerns
Man darf Kritik äußern - das nennt sich Meinungsfreiheit.
P.S.: Ich wußte gar nicht, daß wir schon chinesische Verhältnisse haben.
> und der üblen Nachrede unterwegs.
ach ja, wo denn?
> Ziemlich erbärmlich.
Finde ich auch - Diffamierung ist eine üble Sache

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Man darf Kritik äußern - das nennt sich Meinungsfreiheit.

Immerhin haben es diese Betrüger geschafft, dir dieses Recht auf 
Meinungsfreihit zu ermöglichen.

>> Ziemlich erbärmlich.
>Finde ich auch - Diffamierung ist eine üble Sache

Politiker generell als Betrüger bezeichnen aber selbst die diffamierte 
Mimose geben. Ziemlich kleines  Karo.

Gestalten wie du mit ihren unqualifizierten und pauschalen 
Politiker-Diffamierungen sind dafür verantwortlich, daß Gestalten wie 
Berlusconi, Orban, Kaczynski, Trump und Konsorten auf dem Vormarsch 
sind.

von S. B. (piezokristall)


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> Immerhin haben es diese Betrüger geschafft, dir dieses Recht auf
> Meinungsfreihit zu ermöglichen.
glaubst Du, daß ist in anderen Staaten wesentlich schlechter?
Auch in anderen Staaten geht das - darfst halt gewisse Tabuthemen nicht 
ansprechen.

> Politiker generell als Betrüger bezeichnen
Eine Ausnahme mache ich ->

> Gestalten wie du mit ihren unqualifizierten und pauschalen
> Politiker-Diffamierungen sind dafür verantwortlich, daß Gestalten wie
> Berlusconi, Orban, Kaczynski, Trump und Konsorten auf dem Vormarsch
> sind.
-> and the winner is: Trump
Der arbeitet für einen symbolischen Dollar und macht damit alle anderen 
zu dem, was sie sind.

von abcd (Gast)


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Alles Humbug schrieb:
> [humbug]

Daneben. Die Rede war vom reich werden, nicht vom reich geboren sein.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Der arbeitet für einen symbolischen Dollar

Genau, der forciert über seine Blase seine privaten Geschäfte und 
sammelt Millionäre um sich.

Leuten wie dir kann man aber auch alles erzählen. Irgendwie 
bewundernswert wie du es schaffst dir die Realität zur Aufrechterhaltung 
deines Tellerrandes zurecht zu biegen.

Notfalls sind verstörende Informationen eben Fake-News.

>and the winner is: Trump

Hast du außer Trump eigentlich noch eine Alternative?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. B. schrieb:
>> Weißt Du es denn auch?
> ja, weiß ich

Dann erklär' mir das doch mal bitte, kurze Stichworte reichen.

> Frage ist aber, warum aus einer (Sozialamt) jetzt zwei Behörden
> (Sozialamt + Jobcenter) geworden sind?

Also diese Frage hättest Du Dir wirklich selbst beantworten können: weil 
diese beiden Behörden unterschiedliche Aufgaben haben. Abgesehen davon 
gab es zuvor doch auch zwei Behörden, das Arbeitsamt (heute: 
Bundesagentur für Arbeit) und das Sozialamt.

>> Na dann werd' doch Politiker und such' Dir einen Nebenjob im Vorstand.
> weißt Du was ein Berufspolitiker ist?

Ja, natürlich. Das ist jemand, der die Politik zu seinem Beruf gemacht 
hat.

> Schau Dir mal die Lebensläufe dieser Leute an.

Und das sollte mich dann zu welcher Erkenntnis führen?

> Warum soll ich den Weg des Betruges gehen?

Na offensichtlich beneidest Du "die Politiker" um das viele schöne Geld, 
das sie -- Deiner Ansicht nach anscheinend unverdient -- bekommen. Da 
wäre es doch das Einfachste und Beste für Dich und Deinen Seelenfrieden, 
selbst Politiker zu werden und das viele schöne Geld selbst 
einzustreichen.

von (prx) A. K. (prx)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Genau, der forciert über seine Blase seine privaten Geschäfte und
> sammelt Millionäre um sich.

Ich dachte, seine Konferenzen finden per Twitter statt, nicht im 
Pissoir.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. B. schrieb:
>> Immerhin haben es diese Betrüger geschafft, dir dieses Recht auf
>> Meinungsfreihit zu ermöglichen.
> glaubst Du, daß ist in anderen Staaten wesentlich schlechter?
> Auch in anderen Staaten geht das - darfst halt gewisse Tabuthemen nicht
> ansprechen.

Du meinst, wie Anna Politkowskaja und Boris Nemzow, Alexei Navalny und 
Michail Chodorkowski, Ai Weiwei und Liu Xiaobo, Denis Yucel und Can 
Düdar?

Und wo wir gerade so schön dabei sind: welches Tabuthema, über das Du 
gern sprechen würdest, darf man denn hierzulande nicht ansprechen?

von Kastanie (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Genau, der forciert über seine Blase seine privaten Geschäfte und
>> sammelt Millionäre um sich.
>
> Ich dachte, seine Konferenzen finden per Twitter statt, nicht im
> Pissoir.

Super Einwand!

von Alles Humbug (Gast)


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abcd schrieb:
> Alles Humbug schrieb:
>> [humbug]
>
> Daneben. Die Rede war vom reich werden, nicht vom reich geboren sein.

Reich werden per Abstammung heißt auch noch nicht automatisch auf das 
komplette Vermögen seiner Eltern in jungen Jahren rückgreifen zu können. 
Das wird oft nicht gerne gesehen in diesen Kreisen. Das Erbe kommt 
meistens erst später wenn die Eltern sich zurückziehen (in kleinen 
Etappen weil steuerlich günstiger) oder spätestens nach deren Tod auf 
einen Schlag. Reich geborene haben also oft erst mal auch nix vom 
Vermögen, aber dafür etwas anderes, nämlich die Kontakte, die Netzwerke, 
den Stallgeruch aus dem Umfeld der Eltern, der als Katalysator dient, um 
den Weg fürs eigene Vermögen zu bereiten. Das ist genau das, was du als 
armer Schlucker eben nicht hast. Die Eliten kennen sich unter einander. 
Dich kennt keine Sau. Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit das du arm 
bleibst ungleich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass auch du mal zu 
den "von Kohlen und Reibachs" gehörst.

Kannst es ja mit Blödcoins oder spekulativen Wertpapieren probieren, 
wenn dir das reich werden tatsächlich so wichtig ist und du dir davon 
ein besseres Leben versprichst. Dumm nur, wenn niemand einem den Verlust 
ersetzt wenn's schief geht und das leere Konto dann ausgleicht.

von S. B. (piezokristall)


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> Hast du außer Trump eigentlich noch eine Alternative?
wie wär's denn mit Politik als Ehrenamt und entsprechender Bezahlung?
Was spräche dagegen?

> Dann erklär' mir das doch mal bitte, kurze Stichworte reichen.
Grundrente, Arbeitsunfähigkeit

> Abgesehen davon gab es zuvor doch auch zwei Behörden, das Arbeitsamt
> (heute: Bundesagentur für Arbeit) und das Sozialamt.
Abgesehen davon sind es jetzt 3 Behörden: Sozialamt, Jobcenter, Agentur 
für Arbeit.
Was bitte ist der Vorteil außer daß es teurer geworden ist?
Erklär mal kurz.

> Und das sollte mich dann zu welcher Erkenntnis führen?
Das die meistens schon in jungen Jahren begonnen haben, weil es später 
eben nicht mehr geht. Manche von denen haben noch nie im Leben 
gearbeitet (außer in der Politik natürlich, wenn man das als Arbeit 
bezeichnen soll)
Das findest Du gut?

> Na offensichtlich beneidest Du "die Politiker" um das viele schöne Geld,
> das sie -- Deiner Ansicht nach anscheinend unverdient -- bekommen.
siehe oben, könnte man anders gestalten - Betrug am Steuerzahler, weiter 
nichts oder wenn Du so willst die Fortsetzung der Monarchie mit anderen 
Mitteln.

> Du meinst, wie Anna Politkowskaja und Boris Nemzow, Alexei Navalny und
> Michail Chodorkowski, Ai Weiwei und Liu Xiaobo, Denis Yucel und Can
> Düdar?
z.B.

> Und wo wir gerade so schön dabei sind: welches Tabuthema, über das Du
> gern sprechen würdest, darf man denn hierzulande nicht ansprechen?
siehst Du doch: Politik&Diäten ist doch schon ein Tabuthema, wenn man 
nicht auf der Gleichschaltungswelle schwimmt und ich könnte noch 1000 
andere Sachen nennen, aber das gehört hier nicht her.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>...über seine Blase

Blase kann neben dem biologischen Organ auch andere Bedeutung haben:

https://www.wort-suchen.de/woerterbuch/blase

von (prx) A. K. (prx)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Blase kann neben dem biologischen Organ auch andere Bedeutung haben:

Im Kontext von "Geschäfte verrichten" auch? ;-)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>wie wär's denn mit Politik als Ehrenamt und entsprechender Bezahlung?

Und du meinst ernsthaft, daß Leute wie du einen Vollzeitjob mit 
Trinkgeldbezahlung leisten werden.

Da gehört mehr dazu als im Forum rumzujammern und zu bashen.

Wäre übrigens ein interessantes Thema, welche Bezahlung wäre denn für 
dich angemessen?

Obama soll mit seiner Frau ca. 458.000€ verdient haben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/gehalt-des-us-praesidenten-veroeffentlicht-a-894226.html

Dafür steht wahrscheinlich der Steinbrücksche Sparkassendirektor nicht 
mal auf.

Verglichen mit deinem prekären Gehalt ist das natürlich fürstlich.



>siehst Du doch: Politik&Diäten ist doch schon ein Tabuthema

Mußt du dich jetzt vor dem Staatsschutz unter dem Bett verstecken?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Politik&Diäten ist doch schon ein Tabuthema
Hier zumindest.

Wer einen sinnvollen Grund findet, den Thread wieder zu entsperren, der 
wende sich vertrauensvoll an einen meiner Kollegen. Mag sein, dass der 
den Thread wieder entsperrt...

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