Hallo Forengemeinde, das verlinkte Netzteil (http://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=GST120A) dient bei mir als Quelle für ein Laborgerät. Laut Datenblatt ist es ein Netzteil der Schutzklasse 1 mit Funktionserdung. Der Schutzleiter ist mit der Masse der Sekundärseite (12 V DC) verbunden. Das Metall-Gehäuse meines Geräts ist mit eben dieser Masse verbunden. Frage: Welche Schutzklasse hat mein Gerät? Ich vermute, dass ich trotz der 12 V DC im gerät bei Schutzklasse 1 bin, da ich ja das Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden habe und für Schutzklasse 3 die notwendige sichere galvanische Trennung fehlt, oder? Bonusfrage: Wenn Merkmale von mehreren Schutzklassen erfüllt werden, welche Schutzklasse gibt man dann für sein Gerät an? Ich bin für jeden Rat dankbar.
Frager schrieb: > Der Schutzleiter ist > mit der Masse der Sekundärseite (12 V DC) verbunden. Das Metall-Gehäuse > meines Geräts ist mit eben dieser Masse verbunden. > > Frage: Welche Schutzklasse hat mein Gerät? Das sieht nach SK I aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_%28Elektrotechnik%29 Frager schrieb: > Bonusfrage: Wenn Merkmale von mehreren Schutzklassen erfüllt werden, > welche Schutzklasse gibt man dann für sein Gerät an? Sollte eigentlich nicht vorkommen, da sich die technischen Anforderungen an die SK nicht überschneiden.
Matthias S. schrieb: > Sollte eigentlich nicht vorkommen, da sich die technischen Anforderungen > an die SK nicht überschneiden. Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn das Gerät verstärkte/doppelte Isolierung aufweist und die metallisch berührbaren Teile, sprich das Blechgehäuse, mit PE verbunden ist - was ist das dann für eine Schutzklasse?
Frager schrieb: > Der Schutzleiter ist > mit der Masse der Sekundärseite (12 V DC) verbunden. Das Metall-Gehäuse > meines Geräts ist mit eben dieser Masse verbunden. Somit ist es Schutzklasse 1 Bei Schutzklasse 2 muss eine doppelte Isolierung vorhanden sein, und der Schutzleiter darf nicht angeschlossen sein. Streng genommen darf nicht mal eine Netzbuchse mit Schutzleiteranschluss vorhanden sein. Ralph Berres
Mark S. schrieb: > was ist das dann für eine > Schutzklasse? SK I. Das entscheidende Merkmal bei SK II ist ja, das der Benutzer evtl. einen Berührstrom provoziert, was bei deinem Konstrukt nicht vorkommt.
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Ralph B. schrieb: > Frager schrieb: >> Der Schutzleiter ist >> mit der Masse der Sekundärseite (12 V DC) verbunden. Das Metall-Gehäuse >> meines Geräts ist mit eben dieser Masse verbunden. > > Somit ist es Schutzklasse 1 > > Bei Schutzklasse 2 muss eine doppelte Isolierung vorhanden sein, und der > Schutzleiter darf nicht angeschlossen sein. > > Streng genommen darf nicht mal eine Netzbuchse mit Schutzleiteranschluss > vorhanden sein. Schutzleiter sind bei SK-II und SK-III keineswegs verboten.
Du hast keine Schutzklasse I, da es sich nur um Funktionserdung handelt, wie du geschrieben hast. Die ist nur da, damit es bei der EMV leichter geht, und der Anwender keine "gewischt" kriegt.
Udo K. schrieb: > Du hast keine Schutzklasse I, da es sich nur um Funktionserdung > handelt, wie du geschrieben hast. > Die ist nur da, damit es bei der EMV leichter geht, > und der Anwender keine "gewischt" kriegt. ACK.
hinz schrieb: > Schutzleiter sind bei SK-II und SK-III keineswegs verboten. Das ist falsch. Ralph B. schrieb: > Bei Schutzklasse 2 muss eine doppelte Isolierung vorhanden sein, und der > Schutzleiter darf nicht angeschlossen sein. > > Streng genommen darf nicht mal eine Netzbuchse mit Schutzleiteranschluss > vorhanden sein. Das ist richtig. MfG Paul
Eine Begründung der einen oder anderen These durch Links oder Zitate wäre ja mal nett. Nicht jeder hat Zugang zu VDE-Schriften.
Der Andere schrieb: > Eine Begründung der einen oder anderen These durch Links oder Zitate > wäre ja mal nett. http://elektro-lexikon.de/s/Schutzklasse-2.php Der Andere schrieb: > Nicht jeder hat Zugang zu VDE-Schriften. Ja, das ist richtig Mist. Aber selbst das auszugweise Zitieren daraus wird nicht als schön empfunden. -Paul-
Beitrag #5354371 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dazu sagt das Normenwerk: VDE 0100-410:2007 412.2.2.4: >Leitfähige Teile innerhalb der isolierenden Umhüllung dürfen nicht an einen Schutzleiter ange- >schlossen sein. Dies schließt jedoch nicht aus, dass Anschlussmöglichkeiten für Schutzleiter vorgesehen >sind, die notwendigerweise durch die Umhüllung geführt werden, weil sie für andere Betriebsmittel benötigt >werden, deren Versorgungsstromkreis ebenfalls durch die Umhüllung geführt ist. Innerhalb der Umhüllung >müssen alle solchen Leiter und ihre Anschlussklemmen wie aktive Leiter isoliert sein, und ihre Anschlussklem- >men müssen als Schutzleiter-Anschlussklemmen gekennzeichnet sein. > >Körper und dazwischen liegende Teile dürfen nicht an einen Schutzleiter angeschlossen sein, wenn dafür >nicht eine besondere Vorkehrung in den Normen für die betreffenden Betriebsmittel vorgesehen ist. Spezieller noch: VDE 0660-600-1:2010 8.4.3.4 Schutz durch Schutzisolierung: >[…] >Für den Schutz bei indirektem Berühren durch Schutzisolierung müssen folgende Anforderungen erfüllt >werden: >[…] >c) Die Umhüllung muss im betriebsfertigen Zustand der Schaltgerätekombination nach dem Anschließen an > das Versorgungsnetz alle aktiven Teile, alle Körper und alle Teile eines Schutzleiterkreises so umschlie- > ßen, dass sie nicht berührt werden können. Die Umhüllung muss wenigstens der Schutzart IP2XC (siehe > IEC 60529) entsprechen. > Wenn durch eine derartige Schaltgerätekombination, deren Körper isoliert angeordnet sind, ein Schutz- > leiter zu den nachgeschalteten elektrischen Betriebsmitteln durchgeschleift wird, müssen für den > Anschluss der von außen herangeführten Schutzleiter Anschlüsse vorgesehen und in geeigneter Weise > gekennzeichnet werden. > Innerhalb der Umhüllung müssen der Schutzleiter und seine Anschlüsse von den aktiven Teilen und von > den Körpern ebenso isoliert werden wie die aktiven Teile. >d) Körper innerhalb dier Schaltgerätekombination dürfen nicht mit dem Schutzleiterkreis verbunden werden, > d. h., sie dürfen nicht in eine Schutzmaßnahme mit Schutzleiterkreis einbezogen werden. Das gilt auch > für eingebaute Betriebsmittel, auch wenn sie einen Schutzleiteranschluss haben. […] Im Übrigen kann auch ein Schutzleiter zwingend erforderlich sein: VDE 0100-410:2007 412.2.3.2: >Für einen Stromkreis, der Betriebsmittel der Schutzklasse Ⅱ versorgt, muss ein Schutzleiter in der >gesamten Leitungsanlage durchgehend leitend mitgeführt und in jedem Installationsgerät an eine Klemme >angeschlossen werden, es sei denn, die Anforderungen nach 412.1.3 sind erfüllt. >/[…]/
Paul B. schrieb: >> Nicht jeder hat Zugang zu VDE-Schriften. > > Ja, das ist richtig Mist. Aber selbst das auszugweise Zitieren daraus > wird nicht als schön empfunden. Weil es deine Vorurteile widerlegt?
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