Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Antiker Wechselrichter - 5 Postionen-schalter?


von Florian H. (8051)


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Hallo, habe einen Antiken Wechselrichter von Kaco Bach (siehe Bilder) 
mit einem Auto mitgekauft, der brummt und tut sogar noch.

Bevor ich das ganze Ding zerlege und versuche selbst draufzukommen frag 
ich einfach mal:

Welche Funktion hat der Wechselschalter vorne mit den 5 Positionen? So 
etwas ist mir noch nicht untergekommen.


Vielleicht kennt sich da ja jemand aus, vielen Dank im Voraus!

von Mani W. (e-doc)


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Möglich wäre bei so einem einfachen Wechselrichter, dass die
Ausgangsspannung über diverse Anzapfungen des Trafos der jeweilig
angeschlossenen Last angepasst wird...

Diese alten WR hatten keine Ausgangsspannungsregelung...


Aber mach mal den Kasten auf und zeige die Innereien...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mani W. schrieb:
> Aber mach mal den Kasten auf und zeige die Innereien...

Da bin ich auch neugierig - wenn du dich das nicht traust, schlage ich 
den Feldversuch mit Glühlampe am Ausgang und Drehen des Schalters vor...

von Florian H. (8051)


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auf ebay => 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/wechselrichter-spannungswandler-von-24-v-auf-220-v/724940699-242-4862

hab ich noch so einen gefunden, da kann man bissl reingucken.

Ich werde meinen sowieso ausbauen und auseinander nehmen, vl. mal mit 
dem Oszi drangehen.

Werd dann Fotos machen für die, dies interessiert. Realistischerweise 
muss der wohl sowieso einem Modernen weichen, will mir nix zerschießen.

LG

von Schreiber (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Diese alten WR hatten keine Ausgangsspannungsregelung...

Das betrifft eher die ganz alten mit Zerhackerpatrone. Die 
Halbleiter-Wechselrichter haben oft eine Spannungsregelung.

Wenn eine saubere Ausgangsspannung gefordert war, hat man 
Niederspannungsseitig ein Sinus-Signal mit stabiler Frequenz erzeugt, 
das dann mit einem Linearverstärker(!!!) verstärkt und dann enfach ein 
umgedrehter Netztrafo. Normalerweise waren die Spannungsgeregelt.

Wenn es ganz billig werden sollte, hat man einfach einen Trafo genommen, 
zwei Transistoren dran und das dann frei schwingen lassen. Oder mit 
einem Rechtecksignal angesteuert, das hat für eine halbwegs konstante 
Frequenz gesorgt. Da war dann nix geregelt.

von Mani W. (e-doc)


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Schreiber schrieb:
> Das betrifft eher die ganz alten mit Zerhackerpatrone. Die
> Halbleiter-Wechselrichter haben oft eine Spannungsregelung.

Selbst mit Halbleitern hatten diese alten WR keine Spannungsregelung,
weil es immer einfache Multivibrator waren die einen Trafo mit
Mittelanzapfung ansteuerten, nebenbei ohne Totzone im Umschaltbereich...

Und ein Trafo mit 30 VA hat eine weitaus grössere Leerlaufspannung als
bei Nennbetrieb im Gegensatz zu bspw. 150 VA...


Folglich hatte man mehrere Anzapfungen wie bei Röhrenradios üblich
gewesen...


Null Regelung!

Anpassung immer über Trafowicklungen, je nach Belastungen...

von Schreiber (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Selbst mit Halbleitern hatten diese alten WR keine Spannungsregelung,
> weil es immer einfache Multivibrator waren die einen Trafo mit
> Mittelanzapfung ansteuerten, nebenbei ohne Totzone im Umschaltbereich...

nur die billigen.
Bei den besseren wurde die Ausgangsspanung geregelt und der Trafo 
wirklich mit einem richtigen Sinus-Signal angesteuert. Die dazu 
erforderliche Linearendstufe erkennt man am Kühlkörper...

Mani W. schrieb:
> Und ein Trafo mit 30 VA hat eine weitaus grössere Leerlaufspannung als
> bei Nennbetrieb im Gegensatz zu bspw. 150 VA...

das hängt davon ab, wie "sparsam" der Trafo ausgelegt wurde!

von Mani W. (e-doc)


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Schreiber schrieb:
> nur die billigen.

Dem Bild des TOs nach ist das aber so...


Sieht aus, wie ein Schwein im Hammerschlaggehäuse mit Zünkerze...:-)

und PG-Verschraubungen

und vielleicht doch noch Zerhacker (mechanisch) eingebaut...


Ich warte auf Bilder vom Inneren!

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Florian H. schrieb:
> der brummt.

Dann scheint der noch so richtig alt mit mechanischem Zerhacker zu sein.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Das Ding ist schon made in germany, also nach '92.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter D. schrieb:
> Dann scheint der noch so richtig alt mit mechanischem Zerhacker zu sein.

Das kann auch einfach der Trafo sein. Immerhin wird der nicht mit echtem 
Sinus angesteuert, sondern vermutlich mit Rechteck. Dadrin wird schon 
eine Halbleiterendstufe sein nach meinem Gefühl. Ist ja nun auch noch 
keine Antiquität.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nö, kein Zerhacker. Sieht eher aus wie irgendein elektronischer 
(Gegentakt?-)Selbstschwinger mit Steuertransformator.

Wandler mit sinusförmiger Ausgangsspannung waren zu dieser Zeit schon 
bekannt (ein "elektronischer Zerhacker" wurde sinusförmig moduliert und 
das Signal anschließend mit einer Gegentakt-Endstufe auf einen Trafo 
geleitet), allerdings dürften diese Dinger verdammt teuer und dadurch 
kaum produziert worden sein.

von Achim B. (bobdylan)


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Michael X. schrieb:
> Das Ding ist schon made in germany, also nach '92.

Hä? Die Bezeichnung "Made in Germany" gibts schon seit Ende des 19. 
Jahrhunderts (laut Wiki). Oder meinst du 1892? Dann könntest du knirsch 
recht haben...

von Korax K. (korax)


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Dort nachfragen:
www.kaco-newenergy.de
Seit den 1940er Jahren werden dort Zerhacker und Wechselrichter 
hergestellt.

von bdv (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Das Ding ist schon made in germany, also nach '92.
>
> Hä? Die Bezeichnung "Made in Germany" gibts schon seit Ende des 19.
> Jahrhunderts (laut Wiki). Oder meinst du 1892? Dann könntest du knirsch
> recht haben...

Vielleicht eine Anspielung auf das Ende des Zusatzes "West" oder 
"Western". Könnte das '92 der Fall gewesen sein? I don't know.

von Der Andere (Gast)


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Sicher daß das kein Teil der Versorgung eines Flux Kompensators ist?

von Florian H. (8051)



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So, nun mal fotos:

bin leider nicht richtig zum messen gekommen, da ich kein passendes 24V 
netzteil derzeit herumleigen hab - hab der ksite einmal 15V gegeben, was 
rauskommt seht ihr unten

was mich nur wundert ist, das mit diesem output eine tischlampe durchaus 
geleuchtet hat? (nein oszi war nicht auf ac coupling) (scope einmal mit 
und einmal ohne last)

aber es schaut mir tatsächlich so aus als würde man dan anzapfungen 
umschalten können.

von Christoph Z. (rayelec)


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Das schaut aber nicht nach „nach ´92“ aus. Ich tippe eher auf Baujahr 
1975 bis Anfang 80er. Besonders effizient ist der Wchselrichter bestimmt 
nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Florian H. schrieb:
> was mich nur wundert ist, das mit diesem output eine tischlampe durchaus
> geleuchtet hat?

Du hast anscheinend gegen Masse gemessen und nicht gegen die andere 
Seite der Steckdose und damit nur die Streuspannung. Das Ding hat 
natürlich einen erdfreien Ausgang denn die Sekundärwicklung des Trafos 
liegt einfach nur an der Steckdose.
Die Ansteuerung scheint eine klassische Gegentaktendstufe mit Trafo am 
Eingang zu sein, etwa wie 'Class B Push-pull Transformer Amplifier 
Circuit' auf dieser Website:
https://www.electronics-tutorials.ws/amplifier/amp_6.html

von Florian H. (8051)


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Matthias S. schrieb:
> Florian H. schrieb:
>> was mich nur wundert ist, das mit diesem output eine tischlampe durchaus
>> geleuchtet hat?
>
> Du hast anscheinend gegen Masse gemessen und nicht gegen die andere
> Seite der Steckdose und damit nur die Streuspannung. Das Ding hat
> natürlich einen erdfreien Ausgang denn die Sekundärwicklung des Trafos
> liegt einfach nur an der Steckdose.

Ich hab heute nur kurz zeit gehabt, aber eigentlich schon direkt beim 
230Stecker gemessen - so verwirrt sollt ich dann doch nicht sein... naja 
nächste Woche schau ich mir das genauer an

der wird wohl sowieso in die Sammlung gehen, braucht im Leerlauf schon 
ein gutes Ampere :-/

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Florian H. schrieb:
> der wird wohl sowieso in die Sammlung gehen, braucht im Leerlauf schon
> ein gutes Ampere :-/

Für Leerlauf ist er ja auch nicht gebaut. Ich würde den nicht so 
leichtfertig abschreiben, das ist ein im Vergleich zu heutigen WR ein 
recht robustes Gerät.

: Bearbeitet durch User
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