Guten Abend, wurde zur Hilfe gerufen um bei folgendem Problem zu helfen. Ein Audi TDI (nennen wir ihn AUDI2) mit Antriebs-CAN aus 2003 wurde umgebaut, das heißt lahmen TDI-Motor raus, Benzinmotor mit Spass rein. In dem Fahrzeug hängt auf dem CAN: Kombiinstrument als Gateway, ABS-Steuergerät, Airbagsteuergerät, Motorsteuergerät. Der Umbau hat zur Folge dass auch der Motorkabelbaum und das Motorsteuergerät (MSGTYP2) getauscht werden musste. Grundsätzlich läuft der Motor im Fahrzeug (Wegfahrsperre ist deaktiviert), das einzige Problem ist, dass keine CAN-Verbindung zustande kommt. Folge: Unter anderem kein Drehzahlsignal am Kombiinstrument und einiges mehr. Fehlercode lautet (falls das jemanden interessiert): 01312 - Daten-BUS Antrieb 37-00 - defekt Der Umbau wurde bei einem Audi gleichen Typs schon mal durchgeführt, nennen wir ihn AUDI1. Dieses Fahrzeug hat eine identischer Bremsanlage, Gateway und Airbagsteuergerät wie AUDI2. Jedoch mit Benzinmotor und daraus resultierend MSGTYP1. Außerdem ist mir vom hören sagen bekannt, dass der Umbau auch schon in einem dritten Audi wie AUDI2 durchgeführt wurde und dort läuft. AUDI1 und AUDI2 haben im Gateway 120Ohm. Auch MSGTYP1 und 2 haben 120Ohm. Die Motorsteuergeräte des neuen Motors sind in allen umgebauten Fahrzeugen vom selben Typ und haben 60Ohm. Wenn man die neuen Motorsteuergeräte quer tauscht, bleibt der Fehler in AUDI2. AUch wenn man die anderen Steuergeräte quer tauscht bleibt der Fehler in AUDI2. Frage des hilfesuchenden: Wieso funktioniert es im einen Fahrzeug, im anderen nicht? Leider kenne ich die Hardwaresituation nicht genau (wie sieht der Kabelbaum aus, was wurde da wie zusammengefriemelt). Ich hab in diesem Fahrzeugtyp selbst schon einen Motorumbau mit einem ganz anderen Motortyp gemacht, darum bin ich da als Unterstützung gefragt worden. Meine Vermutungen wären:´ - CAN-Leitung in AUDI2 verläuft irgendwie unglücklich und hat von anderen Elektronikkomponenten irgendwelche Störungen drauf, die mit in diesem Fahrzeug mit 60Ohm-Abschluss einfach nicht gut geht, mit 120Ohm. - Der Kabelbaum in AUDI2 ist gestümpert und bringt ingendwelche Störungen mit, die den CAN stören. Mir ist bekannt, dass der Motorkabelbaum in AUDI2 zur hälfte aus dem Originalkabelbaum vom TDI gebaut wurde, zur anderen vom Benzinmotor. Da der TDI-Motor schon ab Werk keine geschirmte Leitungen hat in denen man die Signale für die Klopfsensoren vom neuen Benzinmotor führen kann, könnte ich mir vorstellen dass die Sensorik vom Motor einfach ein bisschen viel Störung mit sich bringt. Irgendwelche sonstigen EMV-Themen, die den CAN stören. Ich habe vorgeschlagen dass der Hilfesuchende folgendes probiert: - CAN-Leitung im Bereich des neuen Kabelbaums irgendwie schirmen und den Schirm auf Masse legen. - CAN-Low und/oder CAN-High am Motorsteuergerät auspinnen um den Eindrahtbetrieb zu erwzingen und zu sehen, ob es damit irgendwie klappt und Erkenntnisse bringt. Im Extremfall den 60Ohm-Widerstand auf der Platine im Motorsteuergerät auslöten und 120Ohm rein löten - oder sind diese Widerstände in den CAN-Bus-ICs integriert? Über Ergüsse wäre ich bzw. der Hilfesuchende dankbar. Beste Grüße bit_burger
Hardware oder Softwareproblem? Also ist irgendwo eine CAN-Leitung unterbrochen, kurzgeschlossen oder High/Low vertauscht - kann alles mit dem Oszi ermittelt werden. Oder verstehen sich die Steuergeräte nicht, unterschiedliche Datenbasis oder sogar (wegen Alter) unterschiedliche Baudrate?
Die Steuergeräte von den Umbauten in AUDI1 und AUDI2 sind identisch und beim quer tauschen bleibt der Fehler in AUDI2. Baudrate sollte passen. Die Software ist in beiden Steuergeräten gleich (wurde neu geschrieben). Die CAN-Leitung ist nicht unterbrochen und wurde dugeklingelt, außerdem wurde wohl auch schon eine fliegende Leitung vom Motorsteuergerät zum Gateway gezogen (gedrillt, weiß aber nicht wie gedrillt...) Bauzeiträume der Spender und Zielfahrzeuge sind alle in etwa gleich und die Plattformen der Fahrzeuge alle selber Stand. Oszi haben wir nicht, CANalyzer auch nicht. Wäre natürlich cool und würde wahrscheinlich des Rätsels Lösung bringen. So bleibt erstmal nur theoretisches Brainstorming und gucken ob man damit Fehler ausschließen kann.
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Manu F. schrieb: > oder sind diese Widerstände in den > CAN-Bus-ICs integriert? Nein, die Widerstände sind immer diskret. Oszilloskop an verschiedenen Stellen an den Bus halten könnte helfen, und CAN-Bus-Analyzer. Die CAN-Adapter von Vector z.B. zeigen Fehlerstatistiken an.
Ist das Kombiinstrument noch das aus dem TDI-Fahrzeug? Muss das vielleicht umcodiert werden auf den anderen Motor?
Das Kombi ist ebenfalls gleicher Hardware und Software stand. Codierung wurde vorgenommen ohne Erfolg. Es wurde sogar schon das Kombi von AUDI1 in AUDI2 gebaut ohne Erfolg. Die Geräte von vector sind mir bekannt aber was kosten die und wie sieht das Lizenz Modell aus? Ist die Software automatisch dabei? Gibt es auch freie Software die zB mit vcds oder anderer erschwinglichen Diagnosekabeln funktionieren? Gibt es erschwingliche brauchbare Oszis für den PC?
leiht euch irgendwo ein Oszi aus...da wird etwas mit der Verbindung nicht stimmen oder ein Steuergerät ist defekt o.ä. Vektor "Spielzeug" liegt kostenmäßig weit jenseits vom Preis eines funktionierenden Fahrzeugs...da könnt Ihr euch gleich ein neues kaufen. HW+SW+J1939 etc. kostet alles extra. Das ist ausschließlich für OEMs oder Forschungseinrichtungen gedacht...nicht für Endverbraucher. Günstige Adapter gibt es zB von PEAK Systems (Peak CAN USB) - die funktionieren dann mit Busmaster. Allerdings sind dort keinerlei Bibliotheken o.ä. enthalten (kostet bei Vektor auch alles extra). So viel würde das aber sowieso nicht bringen da hier etwas grundlegendes schiefläuft.
Manu F. schrieb: > Oszi haben wir nicht, CANalyzer auch nicht. Wäre natürlich cool und > würde wahrscheinlich des Rätsels Lösung bringen. Keine Arme, keine Kekse. Ohne Messer kannst Du auch keine Herztransplantation machen. Leiht Euch sowas aus oder sucht Euch einen in Eurer Nähe, der mit seinem Gerät vorbeikommt. Für CAN tun es auch die "Lawicel"-kompatiblen Lösungen, so z.B. http://www.kreatives-chaos.com/artikel/can-debugger 1) Prüfen ob die Botschaften aus der Motor-ECU am Kombi ankommen und umgekehrt. D.h. auf die IDs triggern und schauen ob alle da sind 2) Prüfen ob der Bus selber i.O. ist. Errorframe-Statistik anschauen und mit dem Oszi die Pegel angucken. Am Anfang, in der Mitte und am Ende. CAN misst man mit einem Tastkopf an CAN_H, einem an CAN_L, beide Massekabel an Masse und dann mit der Mathe-Funktion die Differenz bilden.
Vielen Dank soweit mal. Der Hilfesuchende liest mit. Mal sehen, wie wir weiter machen und geben Bescheid, wenn es was neues gibt.
Bis dahin kann er ja mal im Shellatlas nachgucken in welcher Gegend er wohnt. Dann können sich die passenden Leute mit Oszilloskop und CANalyzer direkt angesprochen fühlen.
Danke für den Hinweis. Falls da tatsächlich jemand helfen möchte, kann ich die Kontaktdaten gerne vermitteln. Der gute Mensch wohnt im nördlichen Lahn Dill Kreis.
Der Fehler wurde eingegrenzt oder sogar gefunden. Nach Abstecken des Ladereglers lief die CAN-Kommunikation. Wahrscheinlich wurde beim Stricken des Kabelbaums gepfuscht und die Signalleitung des Ladereglers von der Lichtmaschine nicht geschirmt. Jetzt werden geschirmte Leitungen für alle HF-Komponenten (Klopfsensoren auch) verlegt und sauber geerdet, dann sollte alles gut sein.
Theoretisch dürfte das aber den Can-bus nicht stören ( dafür wurde er extra entwickelt). Aus zwei völlig verschiedenen Kabelbäumen einen machen ist komplizierter als man denkt ! Klar Kabel durchschneiden ( weil falscher Stecker) und stumpf Kabel vom anderem Kabelbaum auflöten ... Halt im KFZ darf nicht gelötet werden alles zurück :-P. Professional wird das mit Crimpverbinder und Schrumpfschlauch mit Klebeeinlage gemacht. Bei unkritischen sachen wie Analoge Temperatursensoren Öldruckschalter etc. kann man das machen. Aber Busleitungen sollte, nein muss man Komplett neu verlegen ohne den Drill zu öffnen ( um zusammen zu flicke ) und mit je neuen Pins im stecker einrasten. Alles andere ist murks. Beispiel : Das gefrieckelte läuft alles so weit. Draußen ists Kalt und Glatt. Man fährt so dahin ahnt nichts böses. Plötzlich meint das MSG den Kühlerlüfter anwerfen zu müssen. So weit so gut. Nun kommt das Problem an der stelle wo man nun die beiden Can-bus leitungen verbunden hat sind mindestens 5-10 cm vom Drill geöffnet und da Stört jetzt der Lüftermotor rein. Das kann bis zum Totalausfall Can-Bus Antriebsstrang führen, und was ist jetzt wenn ASR oder ESP gebraucht werden ebend genau zu diesem zeitpunkt ? Deswegen bei solchen sachen Busleitungen immer komplett neu machen. mfg
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Hachja... Die ewige löten oder crimpen Diskussion im KFZ-Hobbybereich. Crimpen würde ich auch bevorzugen, aber gegen eine gute Lötverbindung, die ordentlich geschrumpfschlaucht ist, kann ich im Reparaturfall und auch bei größeren Aktionen mittlerweile auch nix mehr einwenden. Eine Crimpverbindung kann genauso gemurkst sein. Löten funktioniert genauso auf Dauer - sogar im Motorraum wenns ordentlich gegen Feuchtigkeit geschützt ist und nicht unbedingt an Stellen ist, die ständiger Torsion/Vibration unterliegt. Wir gesagt, ich weiß nicht wie genau der Kabelbaum zusammengebaut wurde, nur dass er aus dem Motorkabelbaum vom neuen Motor und dem Motorkabelbaum vom Fahrzeug zusammengesetzt wurde. Ich stimme dir zu, dass das bei sauberer Durchführung beliebig komplex sein kann und man nicht einfach in der Mitte durchschneiden und verbinden kann, wie es gerade rein läuft. Die Verdrahtung eines ordentlichen Baums von einem Motor mit etwas Elektronik dran ist auch nicht an einem Tag erdacht und auch nicht umgesetzt, wenn es nicht grad viele parallelen der Aggregate gibt. Dein Szenario mit der Störung des CANs während der Fahrt bis zum Ausfall des CANs ist möglich. Die einzelnen Systeme im Fahrzeug funktionieren aber in solchen Fehlerfällen in der Regel auch ohne CAN - zumindest in einem Notbetrieb. Ein Totalausfall (Bremskraftverteilung, ABS, ESP, etc.) durch fehlende Kommunikation ist eher unwahrscheinlich. Beste Grüße
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Was kostet so eine Aktion eigentlich und wäre es nicht günstiger die alte Karre zu verkaufen und sich das gewünschte Fahrzeug (also zum Beispiel einen Audi mit Benzin statt Diesel) in funktionierendem Zustand fertig zu kaufen?
Wenn es nur drum ginge statt einem beliebigen Diesel einen beliebigen Benziner zu haben (z.B. in Anbetracht der aktuellen Dieseldiskussion in Medien und Politik) ist die Antwort ganz klar ja. In unseren Fällen geht es eher darum, leistungsfähigere Motoren in Fahrzeuge zu verbauen, die es ab Werk nicht zu kaufen gab. Zudem in Fahrzeuge, die nicht mehr gebaut werden. Ob das Basisfahrzeug dann Diesel oder Benziner ist, spielt keine Rolle wenn man den Mehraufwand der damit verbunden ist (Kosten und Zeit für Umrüstung der Krafstoffrelevanten Systeme) zu schultern. Der Kostenfaktor hängt natürlich stark von Verfügbarkeit des neuen Motors ab (z.B. bekommt man ein verunfalltes Auto mit allen Komponenten als Spenderfahrzeug günstig am Stück oder muss man sich alle Komponenten einzeln kaufen, wie oft gabs die Motorisierung, etc...). Der größte Anteil an der Geschichte ist natürlich der Zeitfaktor. Es gibt Umbauten, die sind eigentlich recht leicht weil es ähnliche Motoren im Zielfahrzeug schon gab oder weil man (vor allem wenn man im VW-Konzern bleibt) diverse Teile von Elektronik oder Hardware die über den Motor hinaus gehen einfach aus anderen Fahrzeugen übernehmen kann und diese Umbauten weit verbreitet sind. Meinen Umbau hab ich mir so ziemlich selbst aus der Nase gezogen, das heißt Stromlaufpläne und Elektronik verglichen, Kabelbaum entworfen, Schnittstellen adaptiert, Auspuff adaptiert, etc... Ich hab mir auch aus den ganzen Zulassungs-Normen die rechtlichen Rahmenbedingungen abgeleitet und betrachtet, ob der Umbau wirklich problemlos möglich ist. Unter idealen Voraussetzungen kann das für 1000-2000EUR möglich sein, wenn man viel selbst erledigt. Nach oben gibts keine Grenzen. Hoffe du kannst was mit der Antwort anfangen.
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