Viele Oszilloskope enthalten eine FFT Funktion um das Spektrum eines Signals anzuzeigen. Es heißt dann oft dass diese natürlich nicht wirklich so gut sei wie in einem eigenständigen Spektrumanalysator. Ich höre aber nie die Begründung dazu. Wo liegt also genau der Unterschied? Vielleicht mal von der Bandbreite des Spektrums abgesehen. Wie gut ist ein FFT in einem Oszilloskop? Und was macht ein Spektrumanalysator besser?
Cowcowb schrieb: > Und was macht ein > Spektrumanalysator besser? Dynamikumfang, Rauschen, Frequenzbereich, Geschwindigkeit (Sweep), Phasenrauschen, SFDR, Bandbreite, spezielle Filter und Detektoren. Der Dynamikbereich von Oszilloskopen (8 Bit, höchstens 10 Bit) ergibt: 20*log(2^8) = ~48dB Dynamikumfang. Hast du schon einmal praktisch (!) versucht mit einem Oszilloskop etwas sichtbar zu machen? Hast du gesehn was ein Oszilloskop kostet das im entsprechenden Frequenzbereich arbeitet? Was genau muss dein Messergebnis sein?
Interessante Frage. Habe ich mir so noch nie überlegt, es hat mich aber jetzt bisschen zum Nachdenken gebracht, weshalb ich jetzt hier meinen Senf abgebe ;-) Cowcowb schrieb: > Wo liegt also genau der Unterschied? Das kommt drauf an, was man damit machen will. Will man nur kurz gucken, ob und welche Oberwellen vorhanden sind, dann ist die FFT des Oskars sicher ausreichend. Will man jedoch die genauen Amplituden bestimmen, oder braucht man eine grosse Dynamik, dann wird die Luft für den Oskar schnell dünner: ein Oszilloskop ist, was die Genauigkeit der Spannungsmessung angeht, eher ein Schätzeisen. Wenn du eine Spannung furchtbar genau messen willst, dann ziehst du ja das DVM vor, und nicht den Oskar, oder? Und so ungenau wie die Spannung gemessen wird, so ungenau ist das Spektrum. Bezüglich Dynamik: bei einem Speki kann man durchaus einen Dynamikbereich von 100dB haben. Also die y-Achse geht von -100dBm bis 0dBm und der Rauschteppich liegt, je nach RBW, irgendwo um die -100. Der Spekki kann das, weil er analog die Signale aufbereitet und einen logarithmischen Verstärker benutzt. Das Oszi soll ja aber möglichst linear sein, also bitte dort keinen LogAmp! stattdessen wird die Spannung direkt digitalisiert. Um einen Dynamikbereich von 100dB zu erzielen, müsste der verwendete ADC mehr als 16Bits haben. Ein High Speed Oszi kann das nicht bieten. Es gibt sicher solche Geräte, aber besonders schnelle Oszis haben 8 Bit Wandler nach dem Flash-Verfahren, oder vielleicht 10 Bit. Einen 12 Bit Oskar habe ich auch schon gesehen und benutzt, allerdings galten dort die 12 Bits nur, wenn man eine gewisse Samplerate nicht überschritt. Das heisst: willst du schnelles Zeug messen, dann wird deine Dynamik schlechter. (wobei ich mich hier auch gern eines besseren belehren lasse - gibt es denn nun mittlerweile hochauflösende Scopes?) Dazu kommt, dass der Rauschteppich beim Scope gefühlt etwas höher liegt. Klar, denn er hat kein ZF-Filter, sondern er nimmt einfach alles, jedes Flohhusten, im ADC rein und misst das. Beim Speki hingegen kann ich verschieden breite RBW Filter oder Videofilter zuschalten. Zu guter letzt ist es am Speki einfach intuitiver und ergonomischer, Spektren anzuschauen, denn dafür ist er ausgelegt - ich muss nicht erst überlegen, wo die Start- und Stopfrequenz oder Center und Span sind. Beim Oszi hingegen kann man oftmals Start und Stop oder Center und Span nicht festlegen, weil diese durch die Samplerate und die FFT-Auflösung ja vorgegeben sind. Die FFT-Funktionen, die ich bisher auf Scopes gesehen habe, waren einfach immer irgendwie grottig implementiert, weil es ja eine Krücke ist. Übrigens kann man mit dem Speki auch Signale im Zeitbereich anschauen, aber auch das ist eine Krücke. Würde mich jetzt aber auch interessieren, ob es noch andere Punkte gibt. Edit: Test war schneller ;-) Ein heutiger billiger Speki kann vielleicht 1..3 GHz Maximalfrequenz. Um das selbe mit einem Oszilloskop abzudecken und messen zu können, brauchst du mindestens 2..6 GSa/s, eher mehr. Du musst also eine tierisch hohe Abtastrate haben. Da wird es wohl tatsächlich keine 16 Bit ADC geben.
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Test schrieb: > Der Dynamikbereich von Oszilloskopen (8 Bit, höchstens 10 Bit) ergibt: > 20*log(2^8) = ~48dB Dynamikumfang. Die Realität ist noch schlechter. Bei den 8 Bit ist noch das Vorzeichen dabei, also fehlen nochmals 6dB. Dann rauscht noch mindestens ein Bit, das sind nochmals 6dB, bleiben also im Idealfall gerade mal 36dB. Dann nutzt man selten den kompletten Messbereich, das macht ruckzuck nochmals 3dB... Am Ende muss man froh sein, wenn man 30dB nutzbar hat...
Tobias P. schrieb: > Um einen Dynamikbereich von 100dB zu erzielen, müsste > der verwendete ADC mehr als 16Bits haben. Ein High > Speed Oszi kann das nicht bieten. Es gibt sicher solche > Geräte, aber besonders schnelle Oszis haben 8 Bit Wandler > nach dem Flash-Verfahren, oder vielleicht 10 Bit. Einen > 12 Bit Oskar habe ich auch schon gesehen und benutzt, > allerdings galten dort die 12 Bits nur, wenn man eine > gewisse Samplerate nicht überschritt. Das heisst: willst > du schnelles Zeug messen, dann wird deine Dynamik schlechter. Das stimmt -- aber in der Praxis sind die Auswirkungen nicht ganz so schlimm, wie es sich hier liest. Ich kann nur von Tektronix (TDS20xx) aus eigener Erfahrung berichten, aber ungefähr 50dB Dynamik sind ohne Tricks drin. Soll heißen: Man sieht im Spektrum schon klar und deutlich eine (kleine) Linie, wenn im Zeitbereich noch NIX zu erkennen ist. Nun können Oszis in der Regel auch mitteln; sofern es also um unmodulierten Kram geht und man ggf. ein vernünftiges externes Triggersignal besorgen kann, geht das ganz gut. Bringt bis zu 20dB; wenn man zu stark mitteln lässt, wird die Kiste unbedienbar, weil die Signale so träge werden. > Dazu kommt, dass der Rauschteppich beim Scope gefühlt > etwas höher liegt. Klar, denn er hat kein ZF-Filter, > sondern er nimmt einfach alles, jedes Flohhusten, im > ADC rein und misst das. Klar -- erstens ist die im Vergleich irrsinnig große Bandbreite nicht gut für's Rauschen, und zweitens sind Oszis (wenigstens die von Tek :) nicht gerade Wunder an Rauscharmut. Verglichen mit einem richtigen Spekki ist die Kiste schätzungsweise stocktaub. Die Empfindlichkeit lässt sich zwar durch einen externen Vorverstärker erhöhen, aber das vergrößert ja die Dynamik nicht... Dazu kommt noch: Mehr Punkte, als die Kiste hat, kann die FFT nicht verwenden -- die Frequenzauflösung ist also ziemlich beschränkt. Da ist ein Spekki auch VIEL besser. Für unsere Zwecke war es aber ausreichend. > Die FFT-Funktionen, die ich bisher auf Scopes gesehen > habe, waren einfach immer irgendwie grottig implementiert, > weil es ja eine Krücke ist. Ich halte den Punkt für sehr wichtig. Die FFT beim Tek fand ich gut benutzbar; das Rigol, das ich mal kurz in der Hand hatte, fand ich dagegen gräuslich.
Possetitjel schrieb: > und zweitens sind Oszis (wenigstens die von Tek :) nicht gerade Wunder > an Rauscharmut stimmt :-) wobei ein üblicher Spekki problemlos auch eine Nasenfigur von 30dB hat, also auch beträchtlich rauscht. Wie gross ist die Noise Figure von deinem Skop?
Ich habe noch folgendes zu ergänzen: Ein Oszilloskop kann das Spektrum beliebiger, auch nicht periodischer Signale berechnen. Spektrumanalysatoren nutzen, soweit ich weiß, immer die Periodizität des Signals und tasten es mehrfach ab, um die bessere Frequenzauflösung zu erreichen. Außerdem können Spektrumanalysatoren selten bis nie von 0 Hz weg messen, da der Mischer auf die Zwischenfrequenz das nicht mit macht.
Simon schrieb: > Ich habe noch folgendes zu ergänzen: Ein Oszilloskop kann das Spektrum > beliebiger, auch nicht periodischer Signale berechnen. > Spektrumanalysatoren nutzen, soweit ich weiß, immer die Periodizität des > Signals Ähemm.. Also für ein Spektrum wird IMMER angenommen, daß es sich um ein periodisches Signal handelt - sowohl im Spektrumanalyser als auch bei der eigentlichen FFT im Oszi. Natürlich kann man im Oszi sich einen 1x Schnappschuß machen und daraus die FFT ein Spektrum berechnen lassen, aber die FFT selber geht nur unter der Annahme, daß der Ausschnitt ein Teil eines periodischen Signals ist. Eben deshalb wird die Spektrum-Anzeige beim Oszi erst dann so einigermaßen ruhig, wenn man den Oszi über eine Reihe von Durchläufen mitteln läßt. Nochwas: bei Owon habe ich Oszis gesehen, die auf 14 Bit auflösen. Habe aber noch nicht selbst damit gearbeitet, weswegen ich nicht sagen kann, wieviel Bits davon aus der Werbeabteilung kommen. W.S.
Beim Tek MDO3000 schalten die alle 4 ADCs zu einem 10GS/s zusammen, und mischen dem Signal noch etwas bei. Wird bei eevblog kurz angesprochen. Weiss jemand genauer, wie das funktioniert?
W.S. schrieb: > Nochwas: bei Owon habe ich Oszis gesehen, die auf 14 Bit auflösen. Nicht übel. Bei welcher Samplerate?
Cowcowb schrieb: > Es heißt dann oft dass diese natürlich nicht wirklich so gut sei wie in > einem eigenständigen Spektrumanalysator. Erschwerend kommt dazu, dass es auch Messempfänger mit FFT-Funktion gibt und mittlerweile sogar brauchbar. Z.B. der Rohde&Schwarz ESR7. Messzeit spart man dadurch in der Praxis allerdings nicht, da man die FFT über längere Zeit mitteln muss um saubere Ergebnisse zu erzielen. Einige (Mobil-)Funkmessplätze haben als Gimmick eine Spektrummonitor-Funktion implementiert (so z.B. der in Bastlerkreisen beliebte CMU200). Das ist ebenfalls eine FFT.
Tobias P. schrieb: > wobei ein üblicher Spekki problemlos auch eine Nasenfigur von 30dB hat, Hey, jetzt musst du den versprudelten Tee aus meiner Tastatur wieder entfernen! :^)
Jörg W. schrieb: > Hey, jetzt musst du den versprudelten Tee aus meiner Tastatur wieder > entfernen! liege ich mit meinen geschätzten 30dB so daneben? gut, vielleicht sind die ganz modernen besser. Die 30dB habe ich aus einem ca. 10 Jahre alten Datenblatt von R&S.
Tobias P. schrieb: > liege ich mit meinen geschätzten 30dB so daneben? Nein, ich fand nur die „Nasenfigur“ so lustig. :-)
War evtl. die Noisefigure gemeint?
Jörg W. schrieb: > Tobias P. schrieb: >> liege ich mit meinen geschätzten 30dB so daneben? > > Nein, ich fand nur die „Nasenfigur“ so lustig. :-) ach soooooo jetzt erst habe ich deinen Kommentar verstanden :-))))) aber ich glaube, jeder hat sofort begriffen, was die Nasenfigur ist, insofern ist das ja ein guter Name ;-) Es gibt auch noch die Schmidkarte.
Cowcowb schrieb: > Wie gut ist ein FFT in einem Oszilloskop? Und was macht ein > Spektrumanalysator besser? Versuche mal mit einer FFT Funktion, welches im Scope implementiert ist, eine Mittenfrequenz von 10MHz und einen Span von 10KHz einzustellen. Du wirst sehen das das nicht geht. Jedenfalls kenne ich keinen Scope mit dem das erfolgreich geht. Das Problem ist, das die FFT bei einen Scope immer von 0Hz bist zur halben Samplingfrequenz reicht. Das zweite Problem ist das die Samplingrate direkt von der Time/Dev im Zeitbereich abhängt. Das dritte Problem ist das die Anzahl der FFT-Punkte, die meist auf 1024 festgelegt ist. Wenn du jetzt 40Msamples eingestellt hast damit die 10MHz in der Bildmitte steht ist der FFT Bereich jetzt bis 20MHz. bei 1024Punkte FFT also eine Auflösung von etwa 20KHz. Verringerst du jetzt den Span dann wird einfach die X-Achse gedehnt. Das heist deine Kurve wird breiter, aber niemals höher aufgelöst. Richtige Stand-Alone FFT Analyzer berechnen die FFT für den im Bilsdschirm dargestellten Span. Also wenn du bei 10MHz Mittenfrequenz einen Span von 10KHz einstellst, dann wird eben für den Bereich 10MHz-5KHz und 10MHz+5KHz eine FFT mit 1024 Punkte berechnet, was dann eine Auflösung von 10Hz ermöglichen würde. Die reinen NF Analyzer machen das so. Moderne Spektrumanalyzer machen eine FFT Frequenzblockweise. Das heist der hat nach wie vor einen Überlagerungsempfänger, dessen Oszillator aber in Schritten von meinetwegen 50 MHz durchgestimmt werden. In jedem 50MHz Abschnitt wird dann eine wunschgemäße FFT durchgeführt und zur Anzeige gebracht. Weiterhin hat ein Oszillograf in der Regel nur 8 Bit Y Auflösung linear, was einen Dynamikbereich von knapp 48db ermöglicht. Moderne FFT Analyzer haben 16 Bit Auflösung ältere 12 Bit Auflösung. Ralph Berres
So schlecht ist de FFT-Funktion nicht. Bei den meisten Oszilloskopen hat man aber die Einschränkung bei der Dynamik. Das ist nicht nur der Rauschteppich - der ist ggf. gar nicht so schlecht wenn die FFT gut implementiert ist und eine Mittlung über längere Zeiten anbietet. Der Abstand zum Rauschen kann dann auch größer als 60 oder 80 dB werden. Ein prinzipielles Problem ist die Linearität: man sieht also ggf. Oberwellen oder Mischprodukte die gar nicht da sind. Moderne Spektrumanalysatoren nutzen auch eine FFT, aber halt nicht direkt, sondern nach dem Mischen auf eine ZF. In der Regel sind die Spektrumanalysatoren auch Breitbandiger, weil sie sich nicht um den Phasengang kümmern müssen und leichte Abweichungen rechnerisch korrigieren können.
Vielen dank für die interessanten Erläuterungen. Wieder etwas schlauer geworden :)
Wobei auch SA bis ca. 10MHz Eingangsfrequenz direkt in den ADC gehen, und den Rest rechnen
Petra schrieb: > Wobei auch SA bis ca. 10MHz Eingangsfrequenz direkt in den ADC gehen, > und den Rest rechnen Das ist korrekt. Wobei R&S bei dem SFW ja schon bis 100MHz oder höher direkt zum ADC gehen. Ralph Beres
Messling schrieb: > Test schrieb: >> Der Dynamikbereich von Oszilloskopen (8 Bit, höchstens 10 Bit) ergibt: >> 20*log(2^8) = ~48dB Dynamikumfang. > > Die Realität ist noch schlechter. > > Bei den 8 Bit ist noch das Vorzeichen dabei, also fehlen nochmals 6dB. > Dann rauscht noch mindestens ein Bit, das sind nochmals 6dB, bleiben > also im Idealfall gerade mal 36dB. Hä? Nein. Ob du das Vorzeichen-Bit als Vorzeichen interpretierst oder als "128"-Bit ist völlig irrelevant. Du kannst beide Interpretationen durch ein simples "+128" ineinander umrechnen. Das ändert höchstens den DC-Anteil deiner FFT und ist ansonsten bedeutungslos. Das mit dem Rauschen ist ebenso unsinnig. Warum sollte a priori ein Bit immer rauschen? Eher das Gegenteil ist der Fall; mit einem schnellen 8 Bit-Wandler in einem Oszi kann man (prinzipiell gesprochen, mal unabhängig davon ob die Geräte das tun) im Rahmen der spezifizierten Bandbreite deutlich mehr als 46dB Dynamik in der FFT bekommen, weil man viel mehr Samples hat als man für das Nyquist-Kriterium braucht. Hat man 9x so viele Samples (nicht unrealistisch), ist das effektiv ein Faktor 3 im Spannungsrauschen ~= 10dB besser. Meines Wissens implementieren viele Geräte das auch als "High-Res"-Modus oder ähnliches.
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Petra schrieb: > Wobei auch SA bis ca. 10MHz Eingangsfrequenz direkt in den ADC > gehen, > und den Rest rechnen Da kommt es auf den Type an. Bei den SA gibt es den alten klassischen Aufbau mit schmalbandiger ZF, analogem RBW filter und in der Regel log Verstärker. Da bekommt man eine Frequenz zur Zeit und ein entsprechend ggf. langsames Ergebnis, wenn die RBW klein ist. Modernere sind oft als "Real Time" Analyzer aufgebaut. Da wird dann ein Frequenzbereich von z.B. 10 MHz per ADC abgetastet und dann gerechnet. Damit hat man ggf. viel Frequenzkanäle parallel und kann ohne großen Nachteil bei der Messzeit auch eine kleine RBW nutzen.
Lurchi schrieb: > Modernere sind oft als "Real Time" Analyzer aufgebaut. Da wird dann ein > Frequenzbereich von z.B. 10 MHz per ADC abgetastet und dann gerechnet. > Damit hat man ggf. viel Frequenzkanäle parallel und kann ohne großen > Nachteil bei der Messzeit auch eine kleine RBW nutzen. Heute sind fast alle besseren SAs Realtime Analyzer. Die Zeiten das man 4-Fachsuperhet mit 4 oder 5stufigen Quarzfilter für die RBW aufbaut neigt sich dem Ende. Das findet man höchstens noch bei älteren SAs. Sven B. schrieb: > Eher das Gegenteil ist der Fall; mit einem schnellen 8 Bit-Wandler in > einem Oszi kann man (prinzipiell gesprochen, mal unabhängig davon ob die > Geräte das tun) im Rahmen der spezifizierten Bandbreite deutlich mehr > als 46dB Dynamik in der FFT bekommen, weil man viel mehr Samples hat als > man für das Nyquist-Kriterium braucht. Sven B. schrieb: > Meines Wissens implementieren viele > Geräte das auch als "High-Res"-Modus oder ähnliches. hat immer noch nicht jedes Oszi. Und man muss es explizit einschalten. Es findet aber seine Grenzen, wenn man mit der Mittenfrequenz sich der Nyquistbedingung nähert. Aber es ändert immer noch nichts an der Tatsache, das man nicht bei 10MHz Mittenfrequenz einen Span von 10KHz einstellen kann. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > Das Problem ist, das die FFT bei einen Scope immer von 0Hz bist zur > halben Samplingfrequenz reicht. > > Das zweite Problem ist das die Samplingrate direkt von der Time/Dev im > Zeitbereich abhängt. > > Das dritte Problem ist das die Anzahl der FFT-Punkte, die meist auf 1024 > festgelegt ist. > > Wenn du jetzt 40Msamples eingestellt hast damit die 10MHz in der > Bildmitte steht ist der FFT Bereich jetzt bis 20MHz. bei 1024Punkte FFT > also eine Auflösung von etwa 20KHz. Genau das ist DAS Problem. Auflösung ist fast immer Scheiße aufgrund zu kurzer FFT Länge. R&S macht es da noch am besten.
Max Maxens schrieb: >> Wenn du jetzt 40Msamples eingestellt hast damit die 10MHz in der >> Bildmitte steht ist der FFT Bereich jetzt bis 20MHz. bei 1024Punkte FFT >> also eine Auflösung von etwa 20KHz. > > Genau das ist DAS Problem. Auflösung ist fast immer Scheiße aufgrund zu > kurzer FFT Länge. R&S macht es da noch am besten. Das sehe ich tatsächlich auch als das größte Problem. Wenn man 32k FFTs machen würde und dann noch irgendwie 128 davon zusammenmitteln, sähe das glaube ich ganz ordentlich aus. Dann würde nur noch eine bedienbare Oberfläche fehlen, was ich auch bisher kaum gesehen habe bei einem Oszi; auf dem Spektrum zoomen oder so ist immer fürchterlich frickelig. Klar, deine 10 Hz RBW bei 1.74362 GHz bekommst du damit nie hin, effektiv weil die Teile dafür nicht genug Samplespeicher haben. Aber es könnte deutlich besser sein als es bei den meisten Oszis heutzutage so ist.
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Sven B. schrieb: > Wenn man 32k FFTs > machen würde und dann noch irgendwie 128 davon zusammenmitteln, sähe das > glaube ich ganz ordentlich aus. Das wird aber an der Rechenkapazität der eingesetzten Mikroprozessoren sein. Bisher setzt nur R&S bei der RTO Serie einen FPGA zur Berechnung der FFT ein. Da könnte ich mir vorstellen, das es deutlich besser funktioniert. Doch ich hatte bisher keine Gelegenheit solch ein Gerät mal zu testen. Ralph Berres
Sven B. schrieb: > Wenn man 32k FFTs machen würde und dann noch irgendwie > 128 davon zusammenmitteln, sähe das glaube ich ganz > ordentlich aus. Dann würde nur noch eine bedienbare > Oberfläche fehlen, was ich auch bisher kaum gesehen habe > bei einem Oszi; auf dem Spektrum zoomen oder so ist > immer fürchterlich frickelig. Naja, schätzungsweise wollen die Hersteller nur nicht, dass ihre preiswerten Oszis mit den teuren Spekkis konkurrieren. Schlecht für den Kunden. > Aber es könnte deutlich besser sein als es bei den > meisten Oszis heutzutage so ist. Die FFT der kleinen Teks (TDS20xx) fand ich von der Bedienung her gut brauchbar.
Ralph B. schrieb: > Sven B. schrieb: >> Wenn man 32k FFTs machen würde und dann noch irgendwie >> 128 davon zusammenmitteln, sähe das glaube ich ganz >> ordentlich aus. > > Das wird aber an der Rechenkapazität der eingesetzten > Mikroprozessoren sein. Und an der Bandbreite ihrer Schnittstellen. X Gigasamples/sec überträgt man nicht so einfach nebenbei. > Bisher setzt nur R&S bei der RTO Serie einen FPGA zur > Berechnung der FFT ein. Das müsste -- zumindest auf Bastlerniveau -- auch gut mit einem Parallelprozessorsystem funktionieren. FFT ist gut parallelisierbar.
Ralph B. schrieb: > Sven B. schrieb: >> Wenn man 32k FFTs >> machen würde und dann noch irgendwie 128 davon zusammenmitteln, sähe das >> glaube ich ganz ordentlich aus. > > Das wird aber an der Rechenkapazität der eingesetzten Mikroprozessoren > sein. Weiß nicht, also bei meinem Rigol zum Beispiel leuchtet mir das nicht wirklich als Erklärung ein. Das aktualisiert die FFT sowieso nur so 2x pro Sekunde. Klar, wenn man jetzt wirklich auf 50 MB einen FFT rechnen will, dauert das ein bisschen, aber auf 32k Punkten ein paar Stück mitteln, das schafft wirklich jede Gurke an CPU in einer halben Sekunde. Bei FPGAs für FFTs bin ich mir immer noch relativ unsicher, klar ist der Algorithmus super auf einem FPGA implementierbar, aber ist das pro Euro effektiv wirklich schneller als auf einer CPU?
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Sven B. schrieb: > Bei FPGAs für FFTs bin ich mir immer noch relativ unsicher, > klar ist der Algorithmus super auf einem FPGA implementierbar, > aber ist das pro Euro effektiv wirklich schneller als auf > einer CPU? Pro Euro vielleicht nicht, aber unter Umständen pro mW oder pro dm^2 Leiterplattenfläche, ich weiss es nicht.
Die neuen Tektronix MDOs 3000 messen die 3GHz Spektrum mit ihrem AD Wandler bei 8.5GHz Abtastfrequenz. Ich messe gerade an einem SI5340 rum. Mit Mittelung lassen sich recht zuverlässig 80-90dB erreichen ggf. auch noch mehr. Soviel dazu, was heute möglich ist. Ich nehme an, dass die neuen Analyzer von Tektronix es ähnlich machen.
Possetitjel schrieb: >> Aber es könnte deutlich besser sein als es bei den >> meisten Oszis heutzutage so ist. > > Die FFT der kleinen Teks (TDS20xx) fand ich von der > Bedienung her gut brauchbar. Die Bedienbarkeit ist zwar auch wichtig , ist aber nicht das Kriterium welches extrem viel Rechenleistung benötigt. Possetitjel schrieb: > Naja, schätzungsweise wollen die Hersteller nur nicht, > dass ihre preiswerten Oszis mit den teuren Spekkis > konkurrieren. Schlecht für den Kunden. das ist vielleicht ein Kriterium. Aber unterschätze die erforderlichen Rechenleistung des meist einzigen Prozessor des Scopes nicht, wenn er Sven B. schrieb: > 32k FFTs > machen würde und dann noch irgendwie 128 davon zusammenmitteln, soll. Schon damit sind die meisten Prozessoren vom Timimg überfordert, wenn die Ausgabe auf dem Bildschirm flüssig gehen soll. Und die 10 Hz RBW bei 1.74362 GHz werden auf diesen Wege auch nicht realisierbar sein. Das es aber trotzdem geht beweist der Tek3026 Spektrumanalyzer. Der macht eben keine FFT von 0Hz bis halbe Samplingfrequenz, sondern tatsächlich nur in dem Bereich welches interessiert. Der Arbeitet in 10MHZ Blöcken und kann auf 0,5Hz auflösen. Auch bei 3GHz. Ralph Berres
Ja klar, bezweifle ich nicht. So eine hohe Auflösung bei so hohen Frequenzen bis ins Basisband geht eben nur mit gigabyteweise Samplespeicher, und den hat man meist nicht. Trotzdem könnte man aus den Oszi-Sampledaten mehr rausholen als im Moment meist der Fall ist. Für viele Anwendungen brauche ich die 0.5 Hz Auflösung ja gar nicht.
Sven B. schrieb: > So eine hohe Auflösung bei so hohen > Frequenzen bis ins Basisband geht eben nur mit gigabyteweise > Samplespeicher Sind das besonders schnelle Speicher oder was spricht dagegen in solche Messgeräte 32 oder 64 GB RAM Speicherchips einzubauen? Kostet den Endkunden 100 oder 200 Euro mehr. Bei Preisen von 2000-5000 juckt das auch nicht mehr.
Sven B. schrieb: > So eine hohe Auflösung bei so hohen > Frequenzen bis ins Basisband geht eben nur mit gigabyteweise > Samplespeicher, und den hat man meist nicht. glaube ich bei dem Tek3026 nicht, denn der macht auch nur eine 1024 Punkte FFT. Nur halt eben in dem eingestellten Spanbereich, und nicht von 0 Hz bis zur halben Samplingrate. Wie er das mathematisch macht weis ich allerdings nicht. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Sven B. schrieb: >> So eine hohe Auflösung bei so hohen >> Frequenzen bis ins Basisband geht eben nur mit gigabyteweise >> Samplespeicher, und den hat man meist nicht. > > glaube ich bei dem Tek3026 nicht, denn der macht auch nur eine > 1024 Punkte FFT. Nur halt eben in dem eingestellten Spanbereich, und > nicht von 0 Hz bis zur halben Samplingrate. Ja klar, mit Mischer geht das. Wichtig ist ja nur, dass du kontinuierlich aufeinanderfoglende Samplepunkte hast, die das Signal nicht unterabtasten und eine Zeit von mindestens 2 Sekunden umspannen (für 0.5 Hz Auflösung). Wenn die Analogbandbreite aber sehr hoch ist, brauchst du deswegen eine hohe Samplerate und dann sind es auch viele Samples in 2 Sekunden ... Das mit dem Speicher hab ich mich auch schon gefragt, ist ein bisschen komisch. Wahnsinnig schnell muss der m.E. nicht sein, so normaler RAM ist schnell genug.
Sven B. schrieb: > a klar, mit Mischer geht das. Wichtig ist ja nur, dass du > kontinuierlich aufeinanderfoglende Samplepunkte hast, die das Signal > nicht unterabtasten und eine Zeit von mindestens 2 Sekunden umspannen > (für 0.5 Hz Auflösung). Wenn die Analogbandbreite aber sehr hoch ist, > brauchst du deswegen eine hohe Samplerate und dann sind es auch viele > Samples in 2 Sekunden ... naja im Basisband 0-10MHz ist aber kein Mischer. Trotzdem kann man bei 9MHz einen Span von 500Hz einstellen und hat da eine 1024FFT mit 0,5Hz Auflösung. Die Samplingrate ist glaube ich konstant 25,6MHz Hier wurde also zumindest nicht analog gemischt. Der Rechner der in dem Tek3026 steckt ist ein Intel486 wie Tektronix das genau macht weis ich nicht. Ralph Berres
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